profitipps - Euroriding
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Ausrüstung<br />
Gutes Leder – natürlich schön<br />
Gutes Leder atmet und duftet,<br />
ist je nach Verwendungszweck<br />
schmiegsam und weich oder<br />
hart und robust.<br />
<strong>Euroriding</strong> News gibt einen<br />
Überblick über Qualitätskriterien<br />
und Trends.<br />
Die Ansprüche von Sebastian Kobel, dem<br />
Juniorchef der Lederfabrik Gebr. Kobel<br />
in Kellinghusen, sind hoch: Nur Häute<br />
von süddeutschen Kühen dürfen es sein.<br />
„Sie sind von sehr gleichmäßiger Qualität<br />
und kräftig. Die Haut z.B. von argentinischen<br />
Kühen ist dünner“, erklärt er.<br />
Das 1877 gegründete Unternehmen hat<br />
sich auf die Herstellung von hochwertigem<br />
Leder für den Pferdesportbedarf spezialisiert.<br />
Es wird in dem Familienbetrieb<br />
ausschließlich pflanzlich gegerbt, was<br />
wesentlich aufwändiger ist als Chromgerbung.<br />
Aber die Färbung, Flexibilität und<br />
gesundheitliche Unbedenklichkeit von<br />
pflanzlich gegerbtem Leder sind durch<br />
Chromgerbung unerreichbar. Beliefert<br />
werden von der schleswig-holsteinischen<br />
Lederfabrik z.B. Sattler von <strong>Euroriding</strong>,<br />
namhafte Sattelfabrikanten und Geschirrspezialisten.<br />
Schon 16 Jahre alt und immer noch fit:<br />
ein <strong>Euroriding</strong>-Sattel „Diamant“<br />
Foto: B. Uhlenbrok<br />
Ob Geschirrleder, Zäume, Steigbügelriemen<br />
oder Taschenleder für die Sattelblätter<br />
– alles, was lange haltbar, stabil,<br />
abrieb- und reißfest sein muss, wird aus<br />
Rindsleder gefertigt.<br />
Was bedeutet bei Sätteln eigentlich ,lange<br />
haltbar‘? „Wir bekommen manchmal<br />
Sättel unserer zuerst entwickelten Linie<br />
,Diamant‘ zur Reparatur, die sind schon<br />
18 oder 20 Jahre alt, aber sehen wirklich<br />
nicht schlecht aus“, erzählt Mathias<br />
Raschat, der Geschäftsführer von <strong>Euroriding</strong>.<br />
„Klar, die Nähte haben sich dann<br />
an manchen Stellen aufgerieben und die<br />
Farbe ist etwas verblichen vom UV-Licht,<br />
aber das Leder hat von seiner Dicke und<br />
Qualität nichts verloren.“ Wer Wert auf<br />
Langlebigkeit legt, sollte sich deshalb<br />
vom mittleren Preissegment an aufwärts<br />
orientieren.<br />
Für Reiter, die strapazierfähiges Sattelleder<br />
wollen, sich aber etwas mehr<br />
Haftung als bei Rindsleder wünschen,<br />
empfiehlt der <strong>Euroriding</strong>-Geschäftsführer<br />
Wasserbüffelleder. Damit ist z.B. der<br />
Diamant-Dressursattel erhältlich. Wer es<br />
luxuriöser wünscht, greift bei Sattelsitz<br />
und Kniepauschen zu Kalbsleder. Das ist<br />
deutlich weicher, aber – logisch – dadurch<br />
weniger strapazierfähig und langlebig.<br />
Eine Zwitterlösung hat vor zwei Jahren der<br />
Sattelhersteller Prestige zusammen mit<br />
einer italienischen Gerberei entwickelt<br />
und es „Luxleder“ genannt. Mit glattem<br />
oder genarbtem Leder doubliert, zeichnet<br />
sich dieses Leder durch die Weichheit<br />
des Kalbsleders und die Robustheit von<br />
herkömmlichem Leder aus.<br />
Oberflächlich betrachtet ...<br />
Gerade sein einzigartiger Charakter<br />
macht Leder besonders schön. „Wichtig<br />
ist für mich, dass das Leder sein natürliches<br />
Aussehen<br />
behält<br />
und die<br />
Oberfläche nicht<br />
wie Plastik wirkt“,<br />
sagt Ferdinand von<br />
Haeseler, Chef von<br />
Hobo Boots & Shoes.<br />
Als Beispiel greift er zu<br />
einem Paar in Indien<br />
gefertigten Lederstiefeln.<br />
Dort ist nach dem<br />
farbigen Besprühen der<br />
Oberfläche mit einer starken Pigmentierung<br />
vom ursprünglichen Leder<br />
nichts mehr zu sehen. Damit lässt sich<br />
natürlich auch minderwertiges Material<br />
übertünchen.<br />
Grundsätzlich gilt: Eine zusätzliche<br />
Pigmentschicht nebst Schutzlack macht<br />
Leder haltbarer und pflegeleichter, aber<br />
auch härter. Die Leder-Attribute „natürlich“<br />
und „superweich“ lassen sich mit<br />
„sehr pflegeleicht“ nicht vereinbaren.<br />
Stiefel, Chaps & Co.<br />
Rindsleder (Rindbox) garantiert auch bei<br />
Stiefeln besonders lange Haltbarkeit, ist<br />
sehr kräftig und robust. Etwas weicher gegerbt<br />
und bequemer ist Rindnappa. „Ca.<br />
60 % aller von uns verkauften Stiefel sind<br />
aus Rindnappa gefertigt, weil es den gestiegenen<br />
Ansprüchen an Weichheit und<br />
Komfort am besten gerecht wird“, sagt<br />
Katalyn Bugyi, Marketingbeauftragte bei<br />
Stiefelhersteller Cavallo. Noch eleganter<br />
wirkt Kalbsleder (Boxcalf) durch seine<br />
feinere Struktur und seidigen Glanz. Es<br />
ist aber auch teurer und empfindlicher,<br />
und wird v.a. für den Turniereinsatz im<br />
Dressursport gekauft.<br />
Neu auf dem Markt ist carbonbeschichtetes<br />
Oberleder. Cavallo hat seit kurzem<br />
Pflanzlich gegerbtes Leder von Prestige<br />
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