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Juli 2013 (PDF) - Deutscher Bridge-Verband e.V.

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<strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />

Da kommt ihr eine Idee. Sie kann in<br />

jedem Fall erst ein hohes Pik-Bild abziehen,<br />

vielleicht fällt «D dabei bereits. Gesagt,<br />

getan, doch auf «A bedient West mit «2<br />

und Ost mit «4. Was nun?<br />

Vera hat noch eine Idee. Sie erreicht den<br />

Tisch mit ©K und ordert von dort «B. Vielleicht<br />

erkennt sie an Osts Reaktion, wer<br />

«D hat. Doch sie wird erneut enttäuscht,<br />

als Ost ohne zu zögern «7 zugibt. Jetzt<br />

muss sich Vera entscheiden. Hatte Ost<br />

«74, kann sie mit «K nun «D bei West<br />

fangen, hatte Ost «D74, muss Vera klein<br />

legen. Ihr einziges Indiz ist, dass Ost kontriert<br />

hat. Vera legt klein und Ost gibt …<br />

eine rote Karte zu.<br />

Erleichtert zieht Vera die dritte Pik-Runde<br />

und setzt mit ¨3 fort, wonach die Gegenspieler<br />

in folgender Austeilung ihre drei<br />

Treff-Stiche bekommen und somit zwei<br />

kontrierte Faller erzielen.<br />

„Gut gespielt, ein schöner Abschluss“ lobt<br />

Martin seine Partnerin, als er das Ergebnis<br />

einträgt. „Nur ein Ost/West-Paar ist im Teilkontrakt<br />

gestrandet. Du hast für uns so das<br />

zweitbeste Ergebnis erkämpft. Das sollte<br />

zum Sieg reichen.“<br />

„Danke, aber ein bisschen Glück war<br />

schon dabei“ gibt Vera ehrlich zu.<br />

„Das braucht man immer, auch beim<br />

<strong>Bridge</strong>. Mit 4« hättest Du ebenso gut daneben<br />

liegen können, entweder wenn 4ª<br />

fallen, so dass 4« ein Phantomopfer ist,<br />

oder wenn Du dreimal fällst, was mehr als<br />

gegnerische Partie zählt; in der Tat eine<br />

knappe Entscheidung.“<br />

„Das wohl auch, vor allem aber, weil ich<br />

«D gefunden habe, im Gegensatz zu dem<br />

anderen, der in 4« dreimal gefallen und<br />

eine Null notiert hat – ein riesiger Unterschied.“<br />

„In der Tat, 80% eines Tops ist sehr viel,<br />

doch mit Glück hat dies nun nichts zu tun.<br />

Im Gegensatz zum anderen Südspieler<br />

hast Du richtig gespielt und der falsch.“<br />

Das hört Vera gerne, auch wenn sie<br />

es nicht ganz versteht. „Ich denke, dass es<br />

bei neun Karten ohne die Dame keinen<br />

großen Unterschied zwischen schneiden<br />

und schlagen gibt, dass schlagen sogar<br />

minimal besser ist. Oder stimmt dieses<br />

„eight ever, nine never“ nicht mehr?“<br />

„Schon, aber nur, wenn man die Farbe<br />

isoliert betrachtet“ bestätigt Martin, „doch<br />

im Kontext der Gesamtsituation kann es<br />

klare Indizien für die eine oder andere<br />

Spielweise geben. Dazu sucht man<br />

im Paarturnier auch den Vergleich mit<br />

Alternativkontrakten, hier also mit 4ª des<br />

Gegners. Um gegenüber diesen die Nase<br />

vorn zu haben und je 2 MP zu gewinnen,<br />

muss die Pik-Farbe beim Gegner 3-1 verteilt<br />

sein, denn bei 2-2 Verteilung fallen<br />

4ª, so dass wir gegen diese Paare keine<br />

MP gewinnen können, ganz gleich, ob Du<br />

«D findest oder nicht. Seine Spielweise<br />

in Opferkontrakten sollte man im Paarturnier<br />

stets danach ausrichten, dass das<br />

Opfergebot erfolgreich ist, denn andernfalls<br />

sind ohnehin nicht mehr viele MP zu<br />

ernten.“<br />

Basis<br />

Technik 21<br />

„Danke für den Tipp und das Spiel, das<br />

immer interessanter wird, je mehr Einblicke<br />

man bekommt. Wenn ich ehrlich<br />

bin, habe ich diesen Aspekt nicht berücksichtigt“<br />

bekennt Vera.<br />

„Weibliche Intuition ist aber auch nicht zu<br />

verachten“ sagt Martin „schade nur, dass<br />

man in der Bundesliga davon so wenig<br />

mitbekommt.“<br />

„Weibliche Intuition<br />

ist auch nicht zu<br />

verachten ...“<br />

MERKE:<br />

1) Im Paarturnier sollte man auch den Vergleich<br />

mit Alternativkontrakten anstellen.<br />

In (kontrierten) Opferkontrakten darauf<br />

spielen, dass a) das Opfer billiger ist als die<br />

Partie des Gegners und man, falls Gegner<br />

in Gefahr, höchstens -500, falls Gegner in<br />

Nichtgefahr höchstens -300 abgibt und<br />

b) das Opfer kein Phantomopfer, d.h. die<br />

Gegnerpartie erfüllbar ist.<br />

2) In Teilkontrakthänden, bei denen beide<br />

Parteien in der Reizung sind, sollte man im<br />

Paarturnier mindestens +110 zu gewinnen<br />

(um die zu übertreffen, die den Gegner<br />

für +100 schlagen) bzw. höchstens -100<br />

zu verlieren versuchen (weniger als Gegnerkontrakt<br />

zählt).<br />

3) In Partien, bei denen sowohl Oberfarbe<br />

als auch Sans-Atout in Betracht kommen,<br />

sollte man sich im Paarturnier als Ziel im<br />

Sans-Atout Kontrakt genauso viele Stiche<br />

wie im Oberfarbkontrakt (was 10 mehr<br />

zählt) setzen, im Oberfarbkontrakt dagegen<br />

einen Stich mehr als im Sans-Atout-<br />

Kontrakt erzielbar ist.<br />

KONTRAKT NS MP NS+ NS- OW MP<br />

O 3ª + 1 10 170 0<br />

S 4« X - 2 8 300 2<br />

O 4ª = 4 420 6<br />

O 4ª = 4 420 6<br />

O 4ª = 4 420 6<br />

S 4« X - 3 0 500 10

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