15.01.2014 Aufrufe

Juli 2013 (PDF) - Deutscher Bridge-Verband e.V.

Juli 2013 (PDF) - Deutscher Bridge-Verband e.V.

Juli 2013 (PDF) - Deutscher Bridge-Verband e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> DBV Intern 49<br />

Vor<br />

20 Jahren<br />

von Bernd Paetz<br />

Das <strong>Bridge</strong>-MagaziN<br />

blättert zurück<br />

Nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Aber die von vor 20 Jahren – die lohnt doch den ein oder anderen Blick.<br />

Die Redaktion des <strong>Bridge</strong>-Magazins stöbert im Archiv. Und lässt dabei Erinnerungen an Ereignisse und Personen wach werden.<br />

Ausgabe:<br />

<strong>Juli</strong> 1993<br />

Aus dem <strong>Verband</strong>sleben<br />

Die Gesundheit der <strong>Bridge</strong>spieler<br />

ist dem <strong>Verband</strong>sblatt vor 20<br />

Jahren gleich zwei interessante<br />

und in Teilen auch amüsante<br />

Artikel wert. Zum einen geht<br />

es um das Verhältnis zwischen<br />

Rauchern und Nichtrauchern,<br />

zum anderen um die Frage, wie<br />

sich aufregende Situationen am<br />

<strong>Bridge</strong>tisch auf Herz- und Kreislaufsystem<br />

auswirken.<br />

Der größte DBV-Regionalverband<br />

„Rhein-Ruhr“ hat in einer<br />

Befragung von 65 Clubs ermittelt,<br />

wie man es denn mit dem<br />

Konflikt zwischen Rauchern<br />

und Nichtrauchern hält. 49<br />

Clubs mit insgesamt 4000 Mitgliedern<br />

haben geantwortet,<br />

was den Ergebnissen durchaus<br />

einen repräsentativen Charakter<br />

gibt.<br />

Rauchen am <strong>Bridge</strong>tisch war<br />

vor 20 Jahren noch üblich.<br />

Entsprechend befremdlich<br />

muten daher aus heutiger Sicht<br />

einige spezielle Lösungen an.<br />

In manchen Clubs haben<br />

Raucher zum Beispiel einen<br />

eigenen Raum, den die Nichtraucher<br />

immer nur für eine<br />

Runde durchlaufen – was für<br />

den Turnierleiter gewisse Anforderungen<br />

an die Einrichtung<br />

des Movements stellt. Gängig<br />

ist auch eine Regelung, das<br />

Rauchen am Tisch immer nur<br />

in Intervallen zu gestatten: eine<br />

Stunde Rauchen, eine Stunde<br />

Nichtrauchen …<br />

Der Internist und begeisterte<br />

<strong>Bridge</strong>spieler Dr. Klaus Scheele<br />

von der Universität Bremen<br />

hatte sich Gedanken darüber<br />

gemacht, wie das <strong>Bridge</strong>spiel<br />

das Herz-Kreislauf-System beeinflusst<br />

und seine Untersuchung<br />

im Deutschen Ärzteblatt<br />

veröffentlicht. Langes Sitzen,<br />

Kaffeetrinken, Tabakkonsum –<br />

das alles sind Risikofaktoren.<br />

Die positiven emotionalen<br />

Aspekte und die intellektuellen<br />

Herausforderungen fördern<br />

hingegen die Durchblutung<br />

von Herz und Gehirn. Der<br />

Artikel trägt die Überschrift<br />

„Bei Großschlemm herrscht<br />

Alarmstufe Rot“ und Dr. Scheeles<br />

EKG-Langzeituntersuchung<br />

mehrerer Spieler bei einem<br />

fünfstündigen Paarturnier<br />

bringt denn auch die kaum<br />

überraschende Erkenntnis:<br />

„Verborgene und nicht bemerkte<br />

Herzfunktionsstörungen<br />

und bedenklicher Sauerstoffmangel<br />

werden vor allem<br />

bei einem verlorenen Großschlemm<br />

demaskiert.“<br />

Aus dem Turnierleben<br />

Bei den 14. EG-Meisterschaften<br />

in Portugal zollte der israelische<br />

Spitzenspieler David Birman<br />

seinem niederländischen<br />

Kontrahenten Ed Hoogenkamp<br />

für ein exzellentes Abspiel<br />

großen Respekt.<br />

Beide Schnitte sitzen nicht, aber<br />

Hoogenkamp fand den Erfolgsweg.<br />

«-Bube- Angriff nahm er,<br />

zog ©-Ass, schnappte « und ©,<br />

wobei ©-König fiel. Nach dem<br />

nicht sitzenden Trumpfschnitt<br />

spielte Nord ª zurück. Der<br />

Alleinspieler nahm am Tisch,<br />

schnappte © und dann « und<br />

ging zu ¨König in die Hand.<br />

Auf das letzte Trumpf war Süd<br />

im Abwurfzwang, konnte nicht<br />

gleichzeitig ¨- und ©-Deckung<br />

halten.<br />

Als Birman seiner Frau von dem<br />

Board erzählte, antwortete<br />

sie lapidar: „Ja, wir reizten im<br />

Damen-Paarturnier auch 6ª und<br />

erfüllten über eine Squeeze.“<br />

Bei den Damen war nur die<br />

Reizung etwas flotter:<br />

Frau Birman sprach von „wir“<br />

reizten und erfüllten. Es soll<br />

<strong>Bridge</strong>spieler geben, die in<br />

solchen Fällen das Wörtchen<br />

„ich“ benutzt hätten … ©<br />

„Macho, Macho, kannst net lernen, Macho, Macho muss man sein“: Die von Sänger<br />

Reinhard Fendrich beschriebene Spezies findet sich auch am <strong>Bridge</strong>tisch – heute wie<br />

vor 20 Jahren, wie die kleine Randbemerkung belegt. Schön, wenn eine Frau am Tisch<br />

zeigt, über welch bridgetechnisches Vermögen sie verfügt – wie die Frau des israelischen<br />

Experten David Birman.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!