Neue Kälberställe am Lehr - Landwirtschaftskammer Schleswig ...
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48 Sonderveröffentlichung BAUERNBLATT l 14. September 2013 ■<br />
Bau- und Energielehrschautag <strong>am</strong> 19. September<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Kälberställe</strong> <strong>am</strong> <strong>Lehr</strong>- und Versuchszentrum Futterk<strong>am</strong>p<br />
Der turnusgemäße „Bau- und Energielehrschautag<br />
Oktober“ wird<br />
wegen des Tages der Deutschen<br />
Einheit auf Donnerstag, 19. September,<br />
vorverlegt. Die Maisernte<br />
wird dann noch nicht in vollem<br />
Gange sein, sodass speziell auch<br />
die Futterbauer die neuen <strong>Kälberställe</strong><br />
des <strong>Lehr</strong>-und Versuchsgutes<br />
Futterk<strong>am</strong>p besichtigen können.<br />
Zu Verbesserung der Arbeitswirtschaft<br />
und der Haltungsbedingungen<br />
wurde der bisherige Kälberstall<br />
zum Holsteiner Kälberstall umgebaut.<br />
Für die Kälber der ersten Lebenswochen<br />
in Einzeliglus ist ein<br />
neues Stallgebäude direkt neben<br />
dem Melkstand entstanden. Mitarbeiter<br />
der Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
und die <strong>am</strong> Bau beteiligten Firmen<br />
stellen das Konzept und die dazugehörige<br />
Technik im Detail vor.<br />
Arbeitszeiteinsparung und<br />
Kälbergesundheit<br />
Das <strong>Lehr</strong>- und Versuchszentrum<br />
Futterk<strong>am</strong>p präsentiert in den Ställen<br />
und der Bau- und Energieausstellung<br />
stets den aktuellen Stand der Technik.<br />
Nach diesen Maßgaben entstand<br />
auch der 2007 gebaute Außenklimastall<br />
für Kälber. Mit dem heutigen<br />
Um- und Neubau wurde die Kälberhaltung<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
Arbeitswirtschaft und Kälbergesundheit<br />
noch weiter optimiert. Aus<br />
dem Kombistall für Jungkälber in Einzeliglus<br />
und der Gruppenhaltung bis<br />
zum Lebensalter von sechs Monaten<br />
sind jetzt zwei getrennte Ställe entstanden.<br />
Die Stallkonzepte sind individuell<br />
auf die Ansprüche der Tiere<br />
und der Mitarbeiter zur Tierbetreuung<br />
zugeschnitten. Das größere<br />
Platzangebot beziehungsweise die<br />
geringe Besatzdichte kommt der Kälbergesundheit<br />
zugute, schafft aber<br />
auch Reserven für Wachstum.<br />
Viele Einzel- und Detaillösungen<br />
können auch für andere Um- oder<br />
Neubauten übernommen werden.<br />
Dieser Besichtigungstag soll d<strong>am</strong>it<br />
Anregungen bieten, auch in der<br />
breiten Praxis die Kälberhaltung<br />
weiter zu optimieren.<br />
Ansprechpartner der Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer <strong>Schleswig</strong>-Holstein in der<br />
AusstellungzuFragendesBauwesens,derEnergieundderTechnikderTierhaltung<br />
N<strong>am</strong>e<br />
Hans-Jochim<br />
Rohweder<br />
Jens Christian<br />
Flenker<br />
Klaus Knaack<br />
Kai Andersen-Götze<br />
Marcus Schweigmann<br />
Anne Peters<br />
Christian Meyer<br />
Karin Müller<br />
Jürgen L<strong>am</strong>p<br />
Schwerpunkt<br />
Peter Friedrichsen Förderung und Finanzierung von Bauvorhaben 04381-32 12<br />
Walter Eggersglüß<br />
Dirk Wietzke<br />
Organisation der Bau- und Energieausstellung,<br />
Haltungstechnik für Rinder<br />
Stallbau für Rinder,<br />
Fahrsilobau, Güllelager,<br />
landwirtschaftliches Baurecht und Bauwesen<br />
Vorprüfungen und Stellungnahmen zum<br />
Immissionsschutz<br />
Haltungs- und Fütterungstechnik<br />
für Schweine<br />
Bauen und Technik für die Pferdehaltung<br />
Photovoltaik, Windenergie<br />
Heizen mit Biomasse, Wärmenutzung, Biogas<br />
Telefon<br />
eingesetzt und erprobt. Bei den Einzeliglus<br />
sind fünf verschiedene Modelle<br />
im Einsatz, über die bereits<br />
auch schon Erfahrungen vorliegen.<br />
Die Stallausstattung mit Absperrgittern,<br />
Fressfanggittern, Klimadeckeln<br />
und Buchtentüren wurde von drei<br />
verschiedenen Firmen geliefert und<br />
eingebaut. Insbesondere sind auch<br />
verschiedene Windschutz-Wandaufrollsysteme<br />
im Vergleich. Bei der Beleuchtung<br />
wurde besonderer Wert<br />
auf hocheffiziente Systeme gelegt.<br />
Ein Gebäude wird über spezielle<br />
Stallarmaturen mit Gasentladungsl<strong>am</strong>pen<br />
ausgeleuchtet. Im anderen<br />
Stall werden zwei Typen verschiedener<br />
LED-Röhren erprobt und mit<br />
herkömmlicher<br />
Leuchtstofftechnik<br />
verglichen.<br />
<strong>Neue</strong>r Stall<br />
für Jungkälber<br />
04381-90 09-64<br />
04381-90 09-917<br />
04381-90 09-28<br />
04381-90 09-15<br />
04381-90 09-30<br />
04381-90 09-29<br />
04381-90 09-27<br />
04381-90 09-54<br />
04381-90 09-58<br />
04331-94 53-226<br />
04331-94 53-228<br />
Für kurze Arbeitswege wurde direkt<br />
neben dem Melkstand eine Satteldachhalle<br />
von 36 x11m für die<br />
Unterbringung von Einzeliglus erstellt.<br />
Aber auch vier Tiefstreuboxen<br />
für Kühe und ein Bereich zur Klauenpflege<br />
finden hier Platz. Die Einzeliglus<br />
und insbesondere der Auslaufbereich<br />
der Kälber sind d<strong>am</strong>it<br />
vor extremen Witterungseinflüssen<br />
geschützt. Auch für die Mitarbeiter<br />
ist die Stallarbeit unter Dach deutlich<br />
komfortabler als bei Regen oder<br />
Schneesturm im Außenbereich. Zum<br />
weiteren Witterungsschutz für<br />
Mensch und Tier kann die lange<br />
Traufseite des Stalles durch eine Jalousie<br />
vollkommen geschlossen werden.<br />
Eine Teilöffnung dieses Wandaufrollsystems<br />
von oben nach unten<br />
erfolgt zur Stallbelüftung in der<br />
Übergangszeit. In der warmen Jahreszeit<br />
wird die Jalousie mittig aufgerollt<br />
und nach oben unter die<br />
3,2 mhohe Traufe gefahren. Neben<br />
den optimierten Klimabedingungen<br />
trägt eine gute Beleuchtung zur hohen<br />
Arbeitsqualität bei. Der Stall ist<br />
mit vier Hochleistungsarmaturen<br />
ausgestattet, die über Hochdruck-<br />
Natriuml<strong>am</strong>pen ein durchschnittliches<br />
Lichtniveau von über 200 lx in<br />
den Arbeitsbereich bringen. Nachts<br />
wird automatisch eine Notbeleuchtung<br />
über rote LED sichergestellt.<br />
Umbau zum<br />
Holsteiner Kälberstall<br />
Auch im umgebauten Kälberstall<br />
für Gruppenhaltung war die ratio-<br />
Vielfältige Technik<br />
im Einsatz<br />
In beiden Ställen wird wieder unterschiedliche<br />
Technik von Firmen<br />
aus der Bau- und Energieausstellung<br />
Die Traufseite im Iglustall soll mit einem Windschutz-Wandaufrollsystem variabel zu verschließen sein. Ein Werksmonteur<br />
und bauseitige Helfer erledigen die Montagearbeiten.
■ BAUERNBLATT l 14. September 2013<br />
Sonderveröffentlichung<br />
49<br />
Es kommen in den Ställen verschiedene Lichttechniken mit unterschiedlichen<br />
Lichtfarben von Warmweiß bis hin zu Kaltweiß zum Einsatz. Grundsätzlich wurde<br />
aber nur Technik mit höchster Effizienz installiert.<br />
Fotos: Hans-Jochim Rohweder<br />
nelle Arbeitserledigung ein wichtiger<br />
Planungsfaktor. Grundsätzlich<br />
wird auf eine erhöhte Standfläche<br />
der Kälber <strong>am</strong> Futtertisch verzichtet,<br />
weil hier die nötige Reinigung<br />
immer mit Handarbeit verbunden<br />
ist. Um das Entmisten generell zu<br />
PROGRAMM<br />
10 Uhr: Vortragsraum,<br />
Bau- und Energieausstellung:<br />
Eröffnung und Begrüßung<br />
Claus Heller, Präsident der<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
Milchviehhaltung im <strong>Lehr</strong>-und<br />
Versuchszentrum Futterk<strong>am</strong>p<br />
Dr. Eckhard Boll,<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
10.30 Uhr: <strong>Kälberställe</strong>, <strong>Lehr</strong>und<br />
Versuchsgut Futterk<strong>am</strong>p<br />
Umbaukonzept zum<br />
Holsteiner Kälberstall<br />
Dr. Hans-Jürgen Kunz,<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
Neubaukonzept für<br />
Jungkälber in Iglus<br />
Sönke Huuck,<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
Baudetails der verschiedenen<br />
Systeme in den <strong>Kälberställe</strong>n<br />
Planungsbüro Rixen +Heyn,<br />
Firmen der Bau- und Energieausstellung<br />
12 Uhr<br />
Imbiss in der Bau- und Energieausstellung<br />
13 Uhr Reithalle<br />
Fragen zu aktuellen Pflanzenschutzempfehlungen<br />
im Herbst<br />
Dieter Knoll,<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
vereinfachen, sind im neuen Stallkonzept<br />
die unterschiedlichen Iglu-,<br />
Zelt- und Hüttensysteme nicht mehr<br />
vertreten. Je Kälbergruppe stehen<br />
jetzt jeweils ein Aufenthaltsbereich<br />
<strong>am</strong> mittigen Futtertisch und ein Liegebereich<br />
an der angeschleppten<br />
Traufseite des Stalles zur Verfügung.<br />
Diese ebenerdigen Einstreubereiche<br />
von 5x5msind durch einen<br />
20 cm hohen Betonsockel als<br />
Mistabrisskante getrennt. Durch eine<br />
geschickte Torführung lassen<br />
sich die Kälber wechselseitig wegsperren,<br />
sodass jeweils eine gerade<br />
Entmistungsbahn entsteht, die mit<br />
einem leistungsfähigen Lader zu<br />
befahren ist. Die Schwenktore im<br />
Liegebereich sind mit Hohlk<strong>am</strong>merprofilen<br />
oder Kunststoffplatten geschlossen,<br />
um Zugluft in den Abteilen<br />
zu vermindern. Schutz vor einfallender<br />
Kaltluft an der Traufseite<br />
bieten die schwenkbaren Klimadeckel<br />
über dem hinteren Liegebereich.<br />
Zur Vervollständigung des<br />
„Kälbernestes“ und d<strong>am</strong>it zum<br />
Schutz vor Strahlungskälte der Außenwand<br />
ist der untere Teil der<br />
Traufseite mit Hohlk<strong>am</strong>merprofilen<br />
verkleidet. Im oberen Teil der Traufseite<br />
kommen unterschiedliche Jalousiesysteme<br />
für die Zufuhr von<br />
Frischluft zum Einsatz. Leistungsfähige<br />
LED-L<strong>am</strong>pen sollen neben der<br />
vorhandenen Leuchtstofftechnik<br />
für eine gute Ausleuchtung des<br />
Stalles sorgen.<br />
Weitere Detailinformationen<br />
über die Ställe sind im folgenden Artikel<br />
beschrieben.<br />
Hans-Jochim Rohweder<br />
Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />
Tel.: 04381-90 09-64<br />
hjrohweder@lksh.de