Magazin 196308

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U n Katastrophenfällen besteht immer die Gefahr, daß die wichtigsten Versorgungsbetriebe lahmgelegt werden. Das gilt insbesondere für die Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung. Nach. den Aufgaben, die dem Technischen Hillswerk durch den Erlaß des Bundesministers des Innern vom 25. August 1953 gestellt worden sind, sollen die Helfer im Bedarfsfall den Versorgungsbetrieben für die Instandsetzung zerstörter Anlagen der verschiedenen Energieträger unter Leitung und Verantwortung der Betriebe zur Verfügung stehen. Die dafür vorgesehenen Helfer müssen in der Lage sein, Reparaturen schnell und fach technisch einwandfrei durchzuführen. Im Jahre 1953 begann an der 'miW-Schule in MarienthaI die Ausbildung der Führungskräfte für die Fachgruppen Tech- nische Dienste. In der ehemaligen Marineschule in Kiel wurde 1954 eine Ausbildungsstätte für die Hilfeleistung in Erzeugerwerken geschaffen. Bis September 1960 nahmen insgesamt 1736 Helfer aus dem ganzen Bundesgebiet an 90 einwöchigen Lehrgängen teil. Aus Raummangel und weil die Anjagen von der Bundesmarine benötigt wurden, mußte diese Schule Ende September 1960 ihre Tätigkeit einstellen. Es war schwer, einen gleichwertigen Ersatz zu finden. Ein großes Industrieunternehmen stellte freundlicherweise am Rande der Stadt Moers ein Gelände von über 5000 Quadratmeter Größe mit einem Gebäude von 1000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Nun konnten Werkstätten, Lager, Modellräume, ein P lanspielraum, Unterrichts-, Lehrmittelund Wirtschaftsräume sowie neun Zimmer für insgesamt 30 Lehrgangsteilnehmer untergebracht werden. Seit der Eröffnung der Schule Moers am 13, März 1961 wurden bis zum 28. Juni 1963 in 34 einwöchigen Lehrgängen 572 Helfer in technischen Versorgungslehrgängen ausgebildet und auf die besonderen Aufgaben vorbereitet, die den Technischen Diensten in Katastrophenfällen zufallen. Diese Ausbildung kann um so lebendiger gestaltet werden, als mehrere bedeutende Kraftwerke in der Umgebung als Anschauungsobjekte zur Verfügung stehen. Die praktische Ausbildung an der Schule Moers zeigt immer wieder, daß die THW-Helfer diesem Aufgabengebiet größtes Interesse entgegenbringen. Sie sind sich auch der Bedeutung bewußt, die dieser Aufgabe nicht nur im Ernstfall zukommt. Sie wissen ebenso, daß der schnelle Einsatz im Bedarfsfall von lebenswichtiger Bedeutung für die gesamte Bevölkerung sein kann. Die Heranführung der Helfer an diese wichtigen Aufgaben werden von den Versorgungsunternehmen im Bewußtsein der Verantwortung unterstützt. So ist es erfreulich, daß von Zeit zu Zeit THW-Helfer zur Mitwirkung beim Bau von Elektrizitäts-Versorgungsleitungen herangezogen werden. Diese praktischen Einsätze, die von verantwortlichen Technikern der betreffenden Unternehmen geleitet werden, vermitteln den HeUern die notwendigen Kenntnisse und befähigen sie, zu gegebener Zeit am richtigen Ort zuzupacken. So werden von Grund auf die Voraussetzungen geschaffen, die notwendig sind, um im Sinne der dem THW zugeteilten Aufgaben schnelle und wirksame Hilfe zu leisten. Carl Heinz Schmidt 18
Links oben: Wiederherstellung von Freileitungen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren der gesamten Wirtschaft. Rechts oben: S.chweißen muß jeder Helfer können. Links unten: In kurzer Zeit kann Grundwasser angebohrt werden. Rechts unten: Größere Brunnen verlangen größeres Bohrgeröt mit Motor.
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