Magazin 196308
Magazin 196308
Magazin 196308
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Oben: Nur in einem Schutzraum ist de r Mensch gegen<br />
die Strahlungen geschützt, denn alle Hindernisse<br />
zwischen ihm und de r Außenwelt schwächon di e Intensität<br />
ab. Dichte und Dicko des jeweiligen Materials<br />
bestimmen den Grad der Abschirmung. Un,on: Ein<br />
Strahlen meßgerät gibt dem Träger sofort Aufsch luß<br />
über di e Gammadosisleistung am jeweiligen Meßart.<br />
Volksgeigerzähler. Ein strahlenanzeigendes Gerät nach Art des<br />
Volksgeigerzählers (VGZ) vermag nur einen passiven Schutz<br />
gegen radioaktive Strahlung zu bieten. Dieser passive Schutz<br />
besteht zunächst in der Feststellung, ob überhaupt Strahlung<br />
vorhanden ist und bejahendenfalls wie stark diese ist. Sodann<br />
ist es dem Schutzsuchenden mit Hilfe des VGZ möglich, den<br />
(Keller) Raum oder Teil seines Hauses ausfindig zu machen,<br />
in welchem der niedrigste Strahlenpegel angezeigt wird. Darüber<br />
hinaus kann der Schutzsuchende durch Abspüren der ins<br />
Freie führenden Offnungen (Fenster, Türen) feststellen, von<br />
wo die Strahlung am stärksten in den schützenden Raum eindringt.<br />
Diese wichtigen Hinweise führen dann zu abwehrenden<br />
aktiven Schutzmaßnahmen, wie etwa das Zusetzen (Schließen)<br />
von Offnungen, durch die die Strahlung bevorzugt einfällt, mit<br />
schweren Materialien Cz. B. Ziegelsteinen, Betonfertigteilen,<br />
Sandsäcken u. ä.) - sofern diese Schutzmaßnahmen nicht schon<br />
vorsorglich vor Eintritt einer Katastrophe getroffen worden<br />
sind.<br />
Da man zur Zeit mit der Herstellung eines möglichst .. idealen"<br />
Volksgeigerzählers beschi.iftigt zu sein scheint, wollen wir versuchen,<br />
an dieser Stelle einige technische Anregungen zu vermitteln.<br />
Wie auch künftig das Gerät in seiner äußeren Form<br />
aussehen mag. es muß klein, handlich und einfach zu bedienen<br />
zein. Ein stoßCestes und spritzwasserdichtes Gehäuse muß das<br />
Gerätinnere (Zählrohr, Verstärker, Meßinstrument usw.) vor<br />
äußeren Einflüssen schützen. Der Zeiger, der sich auf einer<br />
Skala innerhalb eines bestimmten Meßbereid1es bewegt, soll<br />
deutlich sidltbar sein, d. h. eine genügende Breite besitzen, um<br />
eine Ablesung selbst bei schwach.er Beleuchtung zu ennöglichen.<br />
Der Meßbereich ist nach eingehenden überlegungen auf 10 mr/h<br />
bis 10 rlh festgelegt worden. Dabei geht man von der Annahme<br />
aus, daß ein durchschnittlicher Kellerraum einen Sdlutzfaktor<br />
100 aufweist; das bedeutet, daß die Dosisleistung im Freien<br />
100mal stärker als im Keller ist. Nimmt man an, daß die höchsten<br />
Strahlungsintensitäten im radioaktiven Niederschlagsgebiet<br />
etwa bei 1000 r 'h liegen, so würde in einem Keller - mit<br />
dem Schutzfaktor 100 - in diesem ungünstigen Falle eine<br />
Strahlungsintensität von maximal 10 r'h zu erwarten sein.<br />
Dieser Wert entspräche der oberen Begrenzung des Meßbereiches<br />
des VGZ. Als untere Meßgrenze wurden 10 mr h gewählt,<br />
da noch niedrigere Dosisleistungen unter Katastrophenbedingungen<br />
als unerheblich vernachlässigt werden können.<br />
Bei einer Prüfung des Geräts muß der Zeiger, selbst wenn<br />
man es höchsten Dosisbelastungen aussetzt, im Endanschlag<br />
(10 rlh) verharrenj er darf nicht zurückgehen ! Die Bedeutung<br />
dieser Forderung wird klar, wenn man bedenkt, daß ein Rückgang<br />
des Zeigers ja zu dem Schluß führen müßte, man wäre<br />
keiner oder nur einer geringen Strahlung ausgesetzt.<br />
26