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Magazin 196308

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Das System<br />

der Luftverteidigung<br />

~ Ir haben schon trUher In dieser Zeitschrift über die Arbeit<br />

W der LS -Warnämter berichtet, über den Aufbau des SIrenennetzes<br />

und über die Signale, die ein jeder kennen sollle. Oft wird<br />

an uns die Frage gestellt, ob dieses System zuverlässig und tOr<br />

eine rechtzeitige Warnung der Bevölkerung ausreichend Ist. Neue<br />

Waffensysteme haben die strategischen Verhältnisse \/on Grund<br />

auf verändert. Raum und Zeit sind zusammengeschrumpft Die Geschwindigkeit<br />

moderner Flugzeuge oder Flugkörper lassen nur<br />

noch kürzeste Warnzelten zu. Eines darf man Jedoch nIcht übersehen:<br />

Das zivile Warnnetz Ist nur ein Tell eines großen Luftverleldlgungssystems,<br />

dessen vordringliche Aufgabe es Ist, feindliche<br />

Luftangriffe zu verhindern oder In Ihren Auswirkungen zu mildern.<br />

Einen OberblIck Ober " Das System der Luftverteidigung" gibt ein<br />

Artikel, der In der Zeitschrift .. Truppenpraxls" erschienen Ist und<br />

den wir mit freundlicher Genehmigung des Verlages und des Autors<br />

nachstehend veröffentlichen. Die Redaktion.<br />

Luftstreitkräfte führen den Kampf gegen die feindliche Luftwaffe<br />

mit dem Ziel, diese zu vernichten. Dieses Ziel ist nicht<br />

kurzfristig zu erreichen. Es kommt daher darauf an, im Rahmen<br />

des taktisdlen Luftkrieges die Luftüberlegenheit im Einsatzbereich<br />

der eigenen taktisdlen Luftstreitkräfte herzustellen<br />

und zu erhalten. Die Luftverteidigung ist Teil des taklisdlen<br />

Luftkrieges. Es ist die Aufgabe der Luftverteidigung,<br />

Angriffe feindlidler Lu[tstreitkräfte gegen das eigene Gebiet<br />

zu verhindern oder in ihren Auswil'kungen abzuschwächen.<br />

Dazu sind die feindlichen OJTensivkräfte möglidlst so frühzeitig<br />

zu bekämpfen j<br />

daß sie ihren Au[trag nicht mehr erfüllen<br />

können.<br />

Das Problem der Luftverteidigung besteht darin, ein weitgehend<br />

ideales Raum-, Zeit- und Kräfteverhältnis herzustellen.<br />

Das setzt voraus, daß die LuItverteidigungsmittel unter<br />

cinheitlidler Führung in ein geordnetes Verhältnis zueinander<br />

gebracht werden. Diese zweckgeridltete Ordnung von<br />

Lultverteidigungsmitteln wird als Luftverteidigungssystem<br />

bczeidlnet. Das Luftverteidigungssystem hat sich techntsdlen<br />

Entwicklungen von AngriJTs- und VerteidigungswafTen,<br />

wechselnden Krä[teverhältnissen, der wehrgeographischen<br />

Situation und den Änderungen militär-politischer Konzepte<br />

anzupassen. Es ist also nicht starr, sondem überaus beweglich.<br />

Art und Umfang der Luftbedrohung<br />

Luftstreitkräfte können jederzeit Ziele im Raum des Gegners<br />

mit bemannten Flugzeugen oder unbemannten Flugkörpern<br />

überraschend aus allen Flughöhen angreifen. Die Reichweite<br />

moderner Angriffsmittel ermöglicht es, jeden Ort im Feindgebiet<br />

zu erreichen. Die meisten Flugzeuge und F lugkörper<br />

können sowohl mit sogenannten konventionellen als auch mit<br />

nuklearen oder thermonuklearen Waffen eingesetzt werden.<br />

Raketen verschiedener Reichweiten haben die Möglichkeiten<br />

offensiver Luftkriegführung erheblich erwcitert.<br />

LuItangriffc werden vermutlich zunächst gegen diejenigen<br />

militärischen Kräfte des Gegners geführt werden, von denen<br />

aus den eigenen Kräften die größte Gefahr droht. Um das<br />

Oberraschungsmoment zu erhöhen und die feindliche Abwehr<br />

zu täuschen, werden Luftangriffe durch elektronische<br />

Kampfrnaßnahmen unterstützt. Durch sie werden die elektronischen<br />

Ortungs- und Führungseinrichtungen des Gegners<br />

getäusdJ.t oder zeitweise ausgesdJ.altet. Das Uberrasdtungsmoment<br />

kann außerdem dadurch erhöht werden, daß die<br />

RadarerfassungsbereidJ.e des Gegners unterflogen werden.<br />

Die Erfolgsaussichten des offensiven Luftkrieges sind durch<br />

die jeweiligen militärpolitischen Konzeptionen entscheidend<br />

beeinflußt. Luftangriffskrärte einer Militärrnacht mit defensiver<br />

Konzeption sind gegenüber denen einer aggressiven<br />

Macht im Nachteil. Sie begeben sich bewußt des Gesetzes des<br />

HandeIns, setzen sich der Gelahr des Oberfalls aus und können<br />

erst wirksam werden, wenn der Gegner angreift oder -<br />

unter Umständen - die eigenen Kräfte schon empfindlich getroffen<br />

hat.<br />

Art und Umfang der Luftbedrohung sind in den verschiedenen<br />

Gebieten eines militärischen Machtbereidles verschieden.<br />

So werden vermutlich hoch[)iegende Fernkampfflugzeuge und<br />

weitreidlende Raketen den Angriff in die Tiefe des Raumes<br />

vortragen, während im frontnahen Raum vorwiegcnd mit<br />

Angriffen von Kurzstreckenraketen, mittleren Bombern und<br />

Jagdbombern in verschiedenen Höhen zu rechnen sein wird<br />

Immer aber besteht die Gefahr, daß jedes angreifende Flugzeug<br />

und jede Rakete Träger nuklearer oder thermonuklearer<br />

Waffen ist.<br />

Lultverteidigungsmittel<br />

LuftverteidigungsmiUel ermöglichen als Teile des Luftvel'­<br />

teidigungssystems die Lu[traumüberwachung, die Identifizierung<br />

von Luftzielen, die Führung und den Kampf der LuftvcrteidigungswafTcn.<br />

Der Luftraum wird durch weitreichende Radm'geräte überwacht.<br />

Die technische Charakteristik der Radarstl'ahlung läßt<br />

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