Die Husumer StraÃennamen im Ãberblick - Husum-Stadtgeschichte
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Amtlich wurden weiterhin für die Bezeichnung der Häuser ohnehin nicht<br />
die Straßennamen, sondern die Quartiere mit den Hausnummern genannt. <strong>Die</strong><br />
Quartierseinteilung ging auf die Zeit bald nach 1500 zurück, begann mit vier<br />
und erweiterte sich mit der Eingemeindung der Neustadt 1526 auf sechs Quartiere.<br />
<strong>Die</strong> einzelnen Häuser wurden mit römischen Ziffern nach dem Quartier<br />
und mit arabischen nach der Hausnummer bezeichnet. So wurde das Haus<br />
Großstraße 1 amtlich mit I,1 angegeben. Da die Zuordnung <strong>im</strong> Laufe der Jahrhunderte<br />
aufgrund von zusätzlichen Neubauten zu Verwirrung führte, wurde<br />
diese Quartierseinteilung 1897 aufgegeben und durch bloße Straßenbezeichnungen<br />
und revidierte Hausnummerierung ersetzt (siehe <strong>Die</strong>trich/Koll).<br />
<strong>Die</strong> 4. Entwicklungsphase von 1862 bis 1897<br />
Zur Stadt- und Bauentwicklung:<br />
In diesen 35 Jahren, also <strong>im</strong> Zeitumfang einer Generation, wuchs die Einwohnerschaft<br />
von fast 5.000 erneut um 50 % auf rund 7.500 (1895: 7.470), machte<br />
also einen kräftigen Satz nach vorne. Wirtschaft und Infrastruktur setzten<br />
ihren nach 1850 begonnenen Aufwärtstrend verstärkt fort, trotz oder wohl sogar<br />
wegen des politischen Umbruchs von 1864. Denn maßgeblich für den weiteren<br />
Aufschwung waren u.a. Maßnahmen, die mit der Einverleibung Schleswig-Holsteins<br />
in Preußen und mit der Reichsgründung von 1871 in Verbindung<br />
standen. <strong>Husum</strong> wurde Kreisstadt und damit als Verwaltungssitz auch<br />
zuständig für die Nordergoesharde, also den Bredstedter Raum. Neue öffentliche<br />
Gebäude wurden eingeweiht: 1867 das Gymnasium in der Süderstraße,<br />
1876 die Bürgerschule Ecke Asmussenstraße / Erichsenweg, 1883 das Krankenhaus<br />
in der späteren Parkstraße, 1890 das Postamt in der Großstraße, 1887<br />
schon der Nordbahnhof. <strong>Die</strong> neue Eisenbahnlinie Hamburg-<strong>Husum</strong> wurde<br />
1887 eröffnet und bald nach Norden bis Tondern verlängert und leitete eine<br />
Entwicklung ein, die <strong>Husum</strong> <strong>im</strong> 20. Jahrhundert zum Eisenbahnknotenpunkt<br />
und zur Eisenbahnerstadt werden ließ. Der Viehmarkt, insbesondere der Fettviehmarkt,<br />
nahm eine gewaltige Entwicklung, exportierte zunächst nach<br />
Großbritannien und belieferte ab Ende der 1870er Jahre <strong>im</strong>mer mehr die Ballungsgebiete<br />
an Rhein und Ruhr. Der nahe Nordbahnhof wurde zur Verlade -<br />
station. 1888 wurde der neue Viehmarkt nördlich am Schlossgarten eröffnet.<br />
In der Gründerzeit entwickelten sich eine Reihe mittelständischer Betriebe.<br />
Das Stadtgebiet erfuhr zwei Erweiterungen: 1873 wurden der Porrenkoog und<br />
1875 der südwestliche Teil des Dorfes Nordhusum eingemeindet, also vor allem<br />
der Bereich der Nordhusumer Straße - für die Entfaltung des Viehmarktes<br />
und den Bau des Bahnhofs wichtige Maßnahmen. Daraus ergab sich auch die<br />
kräftige Entwicklung der Banken: Volksbank ab 1870, Stadtsparkasse ab 1880,<br />
Schleswig-Holsteinische Bank ab 1887 als Filiale.<br />
Zur Straßenbenennung: Viele neue Straßen<br />
<strong>Die</strong> Bebauung dehnte sich <strong>im</strong> Zeitraum 1862-1897 vor allem nach Norden aus,<br />
wo mehrere Wege zu Wohnstraßen wurden. Hinter der Groß- und Norderstraße<br />
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