Entscheidungssammlung - HVW

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Entscheidungssammlung ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Fundstelle Kurzinhalt der Entscheidung/Leitsätze Bundesgerichte DHB BSpG DHB 01/00 • die Tätlichkeit – neu: Aktion eine bewusste, besonders starke regelwidrige körperliche Einwirkung auf den Körper eines anderen erfordert. Diese besonders starke körperliche Einwirkung ist aber vom Schiedsrichter nicht dargetan worden, denn er hat ausdrücklich bekundet, dass eine Störung seines körperlichen Wohlbefindens nicht eingetreten ist. Gleiches hat er auch zur Wirkung des Griffs in seinen Nacken gesagt. Die Freimütigkeit und Offenheit des Schiedsrichters E. bei der Schilderung seiner Wahrnehmungen und Eindrücke sowie sein korrektes Unterlassen einer nachträglichen Rechtfertigung seiner Entscheidung ist anzuerkennen und besonders hervorzuheben. Urteil Bundessportgericht DHB vom 14. Januar 2000 BSpG DHB 04/01 • .... beide Angriffe des Spielers J. als eine bewusste, besonders starke regelwidrige körperliche Einwirkung auf den Körper eines anderen Spielers wahrgenommen hätten, wie die Tätlichkeit – neu: Aktion im Kommentar zu Regel 17:7 a. F. – neu: 8:6 beschrieben werde. Das gewalttätige Fehlverhalten des Spielers J. wirkte, wie Männerwart Stemberg in seiner schriftlichen Aussage darstellt, erschreckend und offenbarte eine bisher unbekannte Brutalität. Gegen ein derartiges Ausrasten eines Spielers muss mit spürbarer Härte vorgegangen werden. Denn Bundesligaspieler stehen im zentralen Blickfeld der Sportöffentlichkeit und haben daher eine Vorbildfunktion. Das Bundessportgericht hält eine längere Sperrdauer für erforderlich, um so nachhaltig auf das Besinnungsvermögen des Spielers J. einzuwirken. Die am Spieltag automatisch eingetretene Sperre von maximal 2 Monaten hatte nur zur Folge, dass der Spieler J. am letzten Meisterschaftsspiel der SG/VfL/BHW Hameln in der Saison 2000/2001 nicht teilnehmen konnte. Wegen der danach eingetretenen Spielbetriebspause und der allgemeinen Urlaubszeit kommt eine spürsame Sperrwirkung nur durch längere Dauer der Sperre zustande. Aus diesem Grunde hat das Bundessportgericht auf eine zeitliche Sperre von 3 Monaten bis einschließlich 26.10.2001 erkannt. Urteil Bundessportgericht DHB vom 27. Juli 2001 BSpG DHB 09/02 BG DHB 07/02 • Eine Tätlichkeit – neu: Aktion im Sinne der Regel 8:7 – neu 6 wird entsprechend der Kommentierung hierzu als besonders starker und absichtlicher Angriff auf den Körper einer anderen Person, u. a. auf den Schiedsrichter definiert, d.h. hierunter fällt nicht jede Tätlichkeit – Aktion, die als solche geahndet werden muss. Ein Angriff auf den Körper des Schiedsrichters steht außer Frage. Er wurde vom Ball mitten ins Gesicht getroffen. Was das weitere Tatbestandsmerkmal eines starken Angriffes angeht, ist nicht nur maßgeblich die physische Stärke mit der er vollzogen wird. Die Kraft und Wucht, mit der der Ball dem Schiedsrichter an den Kopf geworfen wurde, ist nicht allein entscheidend. Es kommt vielmehr ebenso auf die psychologische Intensität eines solchen Angriffes an. Dies folgt z.B. daraus, dass auch ein Anspucken „ausdrücklich“ als Tätlichkeit erachtet wird. Diese Handlung als solche erfordert keinen Kraftakt und beeinträchtigt das betroffene Opfer physisch nicht. Wird eine solche Verhaltensweise dennoch als Tätlichkeit im Sinne der Regel definiert, ergibt sich daraus, daß es für die Stärke eines Angriffes auf den Körper eines anderen, hier des Schiedsrichters, auf die Gesamtumstände ankommt, unter denen sich die Handlungsweise des Spielers vollzog. Der Schiedsrichter hatte durch seine in Hüfthöhe offen und parallel zueinander ausgestreckten Arme und Hände dem Spieler gegenüber verdeutlicht, wo er den Ball erwartete. Die war sichtbar für die gesamte Umgebung, also für die weiteren Spieler, den Partner des Schiedsrichters, die Offiziellen, und insbesondere die Zuschauer. Umso weniger war dieses von dem dem Schiedsrichter zugewandten Spieler K. zu übersehen, stand er ihm doch auf nur kurze Entfernung gegenüber. Wenn dann in der Person dieses Spielers hinzukommt, dass er, weil das Spiel zu Ende war, von niemandem bedrängt wurde, es sich bei ihm zudem um einen aufgrund seiner Ausbildung als allseits versiert anerkannten Handballspieler handelt, gleichwohl aus dieser Situation heraus dem Schiedsrichter den Ball an den Kopf wirft, lässt diese Verhaltensweise nur den Schluss zu, dass er absichtlich, also vorsätzlich handelte. Urteil Bundessportgericht DHB vom 15. November 2002 Urteil Bundesgericht DHB vom 13. Dezember 2002 Horst Flum, Lenaustraße 21, 74343 Sachsenheim Blatt 2 Handball/Sportrecht/Urteilsdatenbank
Entscheidungssammlung ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Fundstelle Kurzinhalt der Entscheidung/Leitsätze Verbandsgerichte HVW VG HVW 01/94 • Dies bedeutet, dass Schlagen je nach den Umständen eine Tätlichkeit – neu: Regel 8:6 IHF oder aber nur ein grob unsportliches Verhalten sein kann. Entsprechendes gilt für das Treten. Die Grenze zwischen dem Nachtreten und der bewussten, besonders starken regelwidrigen körperlichen Einwirkung ist fließend. Die Aktion Tätlichkeit beginnt dort, wo das Treten den Charakter einer bloßen Revanchehandlung verliert. Dies ist dann der Fall, wenn nicht mehr eine spontane Reaktion auf ein unmittelbar vorhergehendes Foul, also ein mehr reflexartiges Verhalten vorliegt, sondern der gefoulte Spieler erst nach Ablauf einer – wenn auch kurzen – Überlegungsfrist handelt. Urteil Verbandsgericht HVW vom 02. Februar 1994 Fundstelle Sonstige Kurzinhalt der Entscheidung/Leitsätze Horst Flum, Lenaustraße 21, 74343 Sachsenheim Blatt 3 Handball/Sportrecht/Urteilsdatenbank
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