17.01.2014 Aufrufe

CHE AP 159 Masterprognose 2013.pdf

CHE AP 159 Masterprognose 2013.pdf

CHE AP 159 Masterprognose 2013.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Modellrechnung zur Entwicklung der Studienanfänger(innen) in Masterstudiengängen | Seite 15<br />

text einer nachhaltigen Stärkung der Innovationsfähigkeit eine gesamtstaatliche Aufgabe<br />

sein. Gleichwohl bedingen auch methodische Gründe eine Festlegung der Nachfrageextrapolation<br />

auf die Aggregationsebene des gesamten deutschen Hochschulsystems. Eine landesspezifische<br />

Modellrechnung der Nachfrageentwicklung für Masterstudienplätze setzte die<br />

Modellierung einer Vielzahl zusätzlicher Annahmen voraus, deren Varianz als nicht hinreichend<br />

erklär- und kontrollierbar gelten muss. Zum einen muss eine landesspezifische Modellrechnung<br />

nicht nur die Übergangswahrscheinlichkeit von Absolvent(inn)en grundständiger<br />

Studiengänge in Masterprogramme und den Zeithorizont dieses Übergangs approximieren.<br />

Vielmehr umfassen die Landeshochschulsysteme mehrere Hochschultypen (Universitäten,<br />

Fachhochschulen, Berufsakademien bzw. duale Hochschulen), zwischen denen Absolvent(inn)en<br />

grundständiger Studiengänge in jeweilige Masterprogramme wechseln können.<br />

Darüber hinaus öffnet die Sollbruchstelle zwischen grundständigen und Masterstudiengängen<br />

ein weiteres Mobilitätsfenster für Absolvent(inn)en, das im Rahmen einer auf die Information<br />

landesseitiger Planungen zielenden Modellrechnung systematisch berücksichtigt<br />

werden müssen. Es ist sehr plausibel anzunehmen, dass die landesübergreifende Mobilität<br />

zwischen Bachelor und Master diejenige zwischen Schule und Hochschule deutlich übersteigt.<br />

Beide Variablen erscheinen vor dem Hintergrund des derzeit vorliegenden statistischen<br />

Datenmaterials als nicht hinreichend empirisch belastbar zu modellieren, um eine landesspezifische<br />

Modellrechnung der Nachfrageentwicklung für Masterstudienplätze vorzulegen.<br />

Wieso werden keine fach- oder fächergruppenspezifischen Differenzierungen vorgenommen?<br />

Die Planung und Gestaltung von Kapazitäten für Masterprogramme verläuft typischerweise<br />

entlang fachlicher Spezifika. Mit anderen Worten muss eine prospektive Modellrechnung der<br />

Zahl der Masterstudienanfänger(innen), die als Planungsgrundlage verwendet werden soll,<br />

unterschiedliche und unterschiedlich beeinflusste Nachfragefaktoren des jeweiligen Fachs<br />

einbeziehen. Die Bedeutung fachspezifischer Differenzierungen zeigt sich bereits vor dem<br />

Hintergrund einer anekdotischen Momentaufnahme: Viele Masterstudiengänge sind derzeit<br />

nicht „voll“, andere hingegen deutlich überausgelastet. Insbesondere die konsekutiven Masterprogramme<br />

der großen Fächer und Fächergruppen (bspw. BWL, Chemie oder breiter die<br />

Naturwissenschaften) sind mit einer enormen Nachfrage konfrontiert. Diese Entwicklungen<br />

werden moduliert durch formale Regelungen wie die Verbindung der Berufszulassung mit<br />

dem Masterabschluss (bspw. in der Architektur), durch traditionelle Erwartungsstrukturen<br />

(Master als funktionales Äquivalent des Diplomabschlusses in den Natur- und Ingenieurwissenschaften),<br />

die je für sich durch Strukturveränderungen arbeitsmarktlicher Anforderungen<br />

auch modifiziert werden könnten (und auch sollten). Allerdings beeinflussen solche formalen,<br />

traditionellen und gleichermaßen dynamischen Rahmenbedingungen das Nachfrageverhalten<br />

einer fachspezifischen Betrachtung. Die für eine in Planungskontexten erforderliche,<br />

fachgenaue Modellrechnung setzte jedoch voraus, dass die zentralen Variablen systematisch<br />

beschrieben und mit plausiblen Annahmen verknüpft werden können. Eine solche Modellierung<br />

des fachspezifischen Nachfrageverhaltens erweist sich jedoch bereits prima facie<br />

als zu komplex und zu unsicher, so dass in den hier vorgelegten Modellrechnungen auf diese<br />

Perspektive verzichtet werden muss.<br />

Bereits mit einer Differenzierung der grundlegenden Frage und begrifflichen Schärfungen<br />

wird sichtbar, dass eine Modellrechnung über die Nachfrage nach Masterstudienplätzen im<br />

deutschen Hochschulsystem deutlichen Beschränkungen unterworfen ist. Vor diesem Hintergrund<br />

wird die vorgelegte Modellrechnung eine erste, approximierte Projektion der Nach-<br />

<strong>CHE</strong> Arbeitspapier Nr. <strong>159</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!