Download - European Commission - Europa
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Entwicklung von Wirtschaft<br />
und Arbeitsmarkt 2<br />
2.1 Langfristige Entwicklungen<br />
Der letzte wirtschaftliche Aufschwung (2004 – 2008), der durch die aktuelle Finanzkrise ein wenig<br />
vorzeitig beendet wurde, brachte kein höheres Wachstum von Bruttoinlandsprodukt und Beschäftigung<br />
als der vorherige (vgl. Abb. 1). Dennoch wurde dieser Zyklus vorteilhafter wahrgenommen, weil<br />
er (1) die Arbeitslosigkeit stärker verringerte als der vorherige und (2) damit den jahrzehntelangen<br />
Trend einer von Zyklus zu Zyklus steigenden Sockelarbeitslosigkeit umkehrte. (vgl. Abb. 2).<br />
Der erste Effekt – der beträchtliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen – geht teilweise auf einen<br />
künstlichen Basiseffekt zurück: Die „Hartz IV“-Reform hat dadurch, dass bis dahin nichterwerbstätige<br />
Ehepartner/innen und Sozialhilfe Beziehende in die amtliche Arbeitslosenstatistik einbezogen<br />
wurden, die Arbeitslosenzahlen 2005/2007 nach nationaler Zählweise in die Höhe getrieben (Knuth<br />
2007, S. 17). Anscheinend war eine Rückführung von diesen künstlich aufgeblähten Zahlen leichter<br />
zu bewerkstelligen. Im Vergleich zeigt die Messung der Arbeitslosigkeit nach ILO-Kriterien keinen<br />
so scharfe Spitze im Jahre 2005. Andererseits bestätigen diese Zahlen, dass es seitdem zu einem<br />
merklichen Rückgang der Arbeitslosigkeit gekommen ist (vgl. Abb. 2). 1<br />
Abbildung 1: Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt) und Erwerbstätige, jährliche<br />
Veränderungsraten<br />
+4,0<br />
+3,0<br />
+2,0<br />
+1,0<br />
±0,0<br />
-1,0<br />
+2,2<br />
-0,8<br />
+2,7<br />
-0,1<br />
+1,9<br />
+1,0<br />
+0,2<br />
-0,3<br />
+1,8<br />
-0,1<br />
+3,2<br />
+2,0 +2,0<br />
+1,9<br />
+1,2<br />
+1,4<br />
+1,2<br />
+0,4<br />
±0,0<br />
-0,6<br />
-0,2<br />
-0,9<br />
+1,2<br />
+0,8<br />
+0,4<br />
-0,1<br />
+3,2<br />
+2,5<br />
+1,7<br />
+1,4<br />
+1,3<br />
+0,6<br />
-0,0<br />
-2,0<br />
-1,5<br />
-1,3<br />
BIP<br />
Erwerbstätige<br />
-5,0<br />
-3,0<br />
-4,0<br />
-5,0<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IAB<br />
1<br />
Leider gibt es keine längere Zeitreihe der umfragebasierten, international vergleichbaren Zählung nach ILO-Kriterien.<br />
Wie man in Abb. 2 sieht, folgen die Eurostat-Zahlen mit einigem Abstand den nationalen, beruhen also<br />
lediglich auf Korrekturfaktoren, bis die Messung nach ILO-Kriterien eingeführt wurde und Eurostat nunmehr<br />
diese Werte verwendet.<br />
9