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PDF Bali 2 - die Kochgarage

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Oleg<br />

in der <strong>Kochgarage</strong>


“Ibu” Frau, auf den Markt Ubud<br />

Selamat pagi!<br />

1<br />

Guten Morgen auf <strong>Bali</strong>nesisch.<br />

Niemals hätte ich gedacht, dass<br />

der Film „cook, pray and love“ <strong>die</strong><br />

<strong>Kochgarage</strong> so stark beeinflussen<br />

würde.<br />

Nach meinen ersten 3 Wochen im<br />

Januar in Ubud mit vormittäglicher<br />

Kochschule und erlebnisreichen<br />

Nachmittagen wollte ich unbedingt<br />

wieder zurückkehren.<br />

Meine Mission: den Hausfrauen in<br />

<strong>die</strong> Töpfe zu schauen. Also bin ich<br />

im Juni ein zweites Mal nach Ubud<br />

geflogen.


Reisfelder, Ubud<br />

Knoblauch schällen! Hausfrau in Ubud


2<br />

Diesmal war es anders.<br />

Ich war nicht mehr neu hier. Hatte<br />

mehr Erfahrung und Know How.<br />

Bahasa Indonesisch konnte ich<br />

noch nicht gut sprechen, aber in<br />

Ubuds Strassen kannte ich mich<br />

aus.<br />

Oleg – mit ihm teile ich seit Januar<br />

meine Leidenschaft fürs Kochen<br />

und zeitweise auch im Leben - begrüßte<br />

mich am Flughafen in einem<br />

traditionellen Sarong.<br />

Er sah fantastisch aus.<br />

Ich fühlte mich wie <strong>die</strong> „Prinzessin“<br />

von Bayern bei einem feierlichen<br />

Empfang in Denpasar.<br />

Mit Oleg war alles einfacher.<br />

Er ist dort geboren, liebt Kochen<br />

und kennt jeden.<br />

Zwei Sachen wollten wir sofort


Reisfelder, Ubud


Nengah Sudira, Oleg! in seiner<br />

balinesischen Haltung<br />

erledigen: <strong>die</strong> Reisfelder in Ubud<br />

streichen und ein Schwein kaufen.<br />

Nach 2 Minuten in einer balinesischen<br />

Haltung sitzen und erhobenen<br />

Hauptes über <strong>die</strong> riesige Landschaft<br />

schauen – sofort war ich im<br />

balinesischen Hier und Jetzt.<br />

Ein paar Kilometer weg von Ubud<br />

lebt Olegs Freund Pak Angga mit<br />

einer Schweinefarm.<br />

Sein großes Geschäft macht er<br />

mit dem Verkauf an Restaurants,<br />

<strong>die</strong> das traditionelle und berühmte<br />

„Sakling Pig“ zubereiten.<br />

3<br />

Das Schwein sollte etwas Symbolisches<br />

zwischen uns sein. Ein<br />

Mädchen.<br />

Der kleine Zau wird mit einer<br />

Mischung aus Gewürze im Bauch<br />

gefüllt, genäht und 12 Stunden am


“Marta”<br />

Spieß per Hand gedreht.<br />

„Marta“ ist ihr Name. Sie ist quirlig<br />

und süß. Sie wohnt bei Olegs Mutter<br />

und teilt ihren Stall mit Ihrem<br />

Bruder „Marto“ und Ihrer Schwester<br />

„Marti“. Sie werden eine Familie<br />

bleiben. Bei Olegs Mutter in Karangasem<br />

gibt es genügend Platz<br />

für alle.<br />

Für eine Spanferkel von 6 Kg<br />

brauchen wir: 6 Knoblauch, 100gr<br />

Zwiebeln, 80 gr Ingwerwürzel, 3<br />

lange rote Chilli, 3 Kemiri Nüssen,<br />

2 EL Kurkumawürzeln, 6 Zitronengras<br />

Stengel, 1 Tl Koriandersamen,<br />

1/2 Tl frische geriebene<br />

Muskatnuss, 2 Tl Garnelenpaste<br />

und Erdnussöl um der Schwein zu<br />

bepinzeln.<br />

4Sakling pig


Sakling pig am Spieß, Ubud


Wenn er knuspriger braunt gegrillt<br />

ist, wird transchiert und zusammen<br />

mit der Füllung serviert.<br />

Ein Traum für <strong>die</strong> Gaumen.<br />

Mein Ziel bei meiner zweiten Reise<br />

nach <strong>Bali</strong> war, <strong>die</strong> normale tägliche<br />

Küche zu lernen und zu sehen, ob<br />

man <strong>die</strong> detaillierten raffinierten<br />

Zeremonie-Koch-Techniken auch<br />

im alltags anwenden kann.<br />

Die Zutaten sind <strong>die</strong> gleichen,<br />

aber natürlich hat <strong>die</strong> Kreativität<br />

der Häuser keine Grenzen. Hier<br />

mischen Sie <strong>die</strong> alte Oma-Rezepte<br />

zusammen mit neuen Interpretationen<br />

der Nichten oder jüngeren<br />

Schwestern.<br />

Einflüsse aus China, In<strong>die</strong>n oder<br />

sogar aus der Muslim Küche kann<br />

man in den Häusern entdecken.<br />

5<br />

Märkte im Nord <strong>Bali</strong>


Fischer-Boat in Lembogan<br />

6<br />

Nach ein paar Relax Tagen in Ubud<br />

mit Massage und SPA war unser<br />

erstes Ziel: Lembogan Island. Dort<br />

gibt es „Seeweed Garden“ Felder,<br />

auf denen <strong>die</strong> Algen getrocknet und<br />

weiter nach <strong>Bali</strong> und Indonesien<br />

exportiert werden.<br />

Nur 30 Minuten von Sanur entfern<br />

liegt <strong>die</strong> kleine Insel, <strong>die</strong> man mit<br />

einer Vespa in 30 Minuten<br />

überqueren kann.<br />

Wir hatten ein kleines Motorrad und<br />

einen Fotoapparat.<br />

Die bessere Strände zum Baden<br />

und Schnorcheln liegen zwar an<br />

der „east coast“, aber wegen der<br />

Seeweed Plantagen sind wir auf<br />

der Westliche Küste geblieben.<br />

Taucher, Surfer und Lokale,<br />

spektakuläre Sonnenuntergänge<br />

und frischen gegrillten oder


Seeweed, Lembogan


gegarten Fisch – sonst gibt es<br />

nichts auf <strong>die</strong>ser Insel.<br />

LEMBOGAN<br />

Mein Wunsch war dort, am Herkunftsort<br />

des Seeweed Salad <strong>die</strong>sen<br />

selbst zuzubereiten und direkt am<br />

Strand bei einem knallig orangen<br />

Sonnenuntergang zu essen. Ein<br />

Traum, den Oleg mir sofort erfüllte.<br />

Aber von nichts kommt nichts: Um<br />

5 Uhr früh mussten wir aufstehen,<br />

um vor der Ebbe <strong>die</strong> grünen<br />

glitschigen Blätter aus dem Meer<br />

holen.<br />

Zum Glück hatte Madé schon Ihren<br />

Kiosk auf. Mit nassen Füßen und<br />

7<br />

<strong>Bali</strong> Kopi-Kiosk , Lembogan


viel Hunger sind wir bei Ihr einmarschiert<br />

und haben sofort einen<br />

heißen, schwarze „<strong>Bali</strong> Koppi“<br />

bekommen. Dazu gabe es „Banana<br />

fritters“ in Bahasa „godoh“.<br />

Man mixt Bananen mit Mehl, bisschen<br />

Meersalz, Zucker, <strong>die</strong> fantastisch<br />

duftenden Vanilleschoten und<br />

Palm Zucker. Diese Paste<br />

wird in Kokosnussöl frittiert. Und<br />

dazu natürlich <strong>die</strong> knallig pinken<br />

„rice Crackers“. Sie werden aus<br />

gedämpftem Klebereis, geriebener<br />

Kokosnuss, Zucker und<br />

ein bisschen Salz gemacht. Die<br />

pinke Farbe? Na ja das müssen wir<br />

wirklich Oleg wieder fragen<br />

Godoh<br />

Auf dem Weg zu unserem Traumstrand<br />

haben wir <strong>die</strong> restliche<br />

8


Seeweed<br />

rumput laut<br />

Die Alghe gut waschen im kaltes<br />

9<br />

Zutaten gesammelt für den „rumput<br />

laut“ Algen-Salat: Kokosnuss,<br />

Meersalz, Keffir Limes Blätter, <strong>die</strong><br />

„Limes“ und eine Galangal Wurzeln.<br />

Bei Sonnenuntergang am Strand<br />

haben wir unseren Algen Salat<br />

einfach mit dem gedämpften Reis<br />

unserer Nachbarn genossen.<br />

Wasser . Dazu geriebene getoastet<br />

Kokosnuss Raspel und Sambal<br />

Goreng rein geben.<br />

Dünne geschnitten Keffir limes<br />

Blättern und der Saft von 4 Keffir<br />

Limes. Und gerieben und getoastet<br />

Galangal Würzeln.<br />

Nach 2 Tagen kannten wir jeden<br />

Stein und jede Algenplantage<br />

persönlich und fuhren nach Ubud<br />

zurück. Nach einem Tage Boot und<br />

Auto erreichen wir <strong>die</strong> spirituelle<br />

Ruhe in Ubud.


Sonnenuntergang, Lembogan


Dieser kleine, teilweise hektische<br />

Ort in <strong>Bali</strong>s Mitte hat was.<br />

Etwas Seelisches, das man bei<br />

ersten Mal kaum spürt.<br />

Es ist mysteriös, aber ich fühlte<br />

mich dort so sicher wie zu Hause.<br />

Und freute mich auf mein Krishna<br />

Guest House mit Madé Familie.<br />

Spielen mit Anita, Offering Körbe<br />

mit Grandmother basteln oder<br />

einfach stundenlang mit meinen<br />

Freundinnen Ana Maria, Arianne und<br />

Carolina aus Spanien über Gott und<br />

<strong>die</strong> Welt zu plaudern.<br />

Ich hatte mir 2 komplett verschiedene<br />

neue Arten von Kochkursen<br />

vorgenommen: . Ich wollte<br />

wissen, wie sich <strong>die</strong> balinesische<br />

Zutaten in der westlichen Küche<br />

verhalten. Deshalb haben wir einen<br />

Tag mit Chef Blake Thornley in<br />

seiner HighTech Küche in Mozaic<br />

10<br />

Mozaic, cooking school, Ubud


Anita, Ubud


Oleg am Flub von Ubud<br />

Sambal matah<br />

Und <strong>die</strong> Western Version von<br />

11<br />

verbracht, um seine Fusion Food<br />

kennen zu lernen. Interessante<br />

Kombinationen wie zum Beispiel<br />

ein Sambal Matah mit Creme<br />

fraîche oder eine „Kecicang“ Ingwer<br />

Blumen Sorbet-ein duftender<br />

Traum für <strong>die</strong> Sinne.<br />

Fein schneiden 2 rot lange chillis,<br />

2 asiatische schalotten, 1/4 Tl Garnelen<br />

Paste, Meer Salz, Erdnussöl,<br />

1 Zitronengrass Stange , 1 Keffir<br />

Lime Blatt und <strong>die</strong> “Torch Ginger”<br />

Blumen .”Kecicang”<br />

Hier leider muss ich euch sagen<br />

das <strong>die</strong> Blumen hier man schwer<br />

bekommen werden.<br />

Deswegen mehr Zitronengrass<br />

dazu geben.<br />

Mozaic wird: mit etwas Crème<br />

fraîche rein.


“Kecicang” Torch Ginger Flowers


Wo könnte der Gegensatz zwischen<br />

Thornley’s Fusion Küche<br />

und normaler Hausfrauen Küche<br />

krasser spürbar werden als in<br />

Olegs Dorf in Mamas Küche?<br />

andere Städte geliefert. Es gibt dort<br />

<strong>die</strong> Meeresküste, Flüße und auch<br />

Berge. Der größte heißt „Gunung<br />

Agung (3.142 Mt)“. Der Berg der<br />

Got Siwa”<br />

Nichts wie hin. Es liegt in Karangasem<br />

an der East Coast. Eine<br />

der größten Regionen <strong>Bali</strong>s mit vielen<br />

Resourcen: Von Holz, Nelken,<br />

Sand, Steine und vieles Andere<br />

werden nach Denpasar und in<br />

Alles im <strong>Bali</strong>nesischen Leben richtet<br />

sich nach “Agung“ aus. Ob Du<br />

ein Haus baust oder dein Schlafzimmer<br />

einrichtest – der Kopf sollte<br />

immer in Richtung Agung schauen.<br />

Oleg sagte mei einmal: “Siwa<br />

12<br />

Reis-Felder, East Coast, <strong>Bali</strong>


Seesalt, East Coast <strong>Bali</strong><br />

13<br />

doesn`t like feet in his face”<br />

Auf dem Weg nach Osten legten<br />

wir unseren ersten Stop bei Olegs<br />

Freund I Pak Nengah ein.<br />

Er produziert Meersalz von Kindesbeinen<br />

an. Ein harter Job Mit wenig<br />

Profit. Aber Salz ist nun mal seine<br />

Leidenschaft.<br />

Jeden Morgen genießt er es, wenn<br />

<strong>die</strong> salzige Meeresluft über sein<br />

Gesicht streicht.<br />

Mit seiner Frau uns seinen 4<br />

Kinder lebt dort ohne Luxus und<br />

ohne große Wünsche. Für ihn ist<br />

es wichtig, dass <strong>die</strong> Kinder eine<br />

Schule besuchen können.<br />

Leider ist sein Holzboot vor langer<br />

Zeit kaputt gegangen.<br />

Mit Fischfang könnte er sein<br />

Monatsgehalt verdoppeln.<br />

Wir haben versprochen, ihm zu<br />

helfen. Unter einer Bedingung:<br />

Dass wir <strong>die</strong> ersten sind, <strong>die</strong> mit


ihm aufs Meer hinausfahren und<br />

ein paar Fische hereinholen.<br />

Und <strong>die</strong>se zusammen mit seiner<br />

Familie zu grillen, “Pepes ikan” Fish<br />

im Bananen Blättern.<br />

Klein hacken und auf dem Mörser<br />

folgende Zutaten: 1 Tomaten, 1<br />

EL Galangal, 1 Tl Turmeric (frisch<br />

Pepes ikan<br />

Kurkuma) 1 Tl Ingwer, 1 Tl Koriander<br />

Seeds und 1 Tl “Kemiri “<br />

Nüssen, 2 Knoblauchzehe und 3<br />

asiatische Schalotten. 2 rote lange<br />

Chillis, 1/4 Tl Garnelenpaste, 1 Tl<br />

“Palm Sugar”, etwas Salz. Wenn<br />

<strong>die</strong> Paste fertig ist mit Öl weiter<br />

mischen, Fisch marinieren und im<br />

Bananeblätter wikeln und auf dem<br />

Grill kochen.<br />

14


I Pak Nengah<br />

SOUP IKAN<br />

geholfen und mit Frau und Kindern<br />

15<br />

Wir haben uns bei I Pak Nengah so<br />

wohl gefühlt, dass wir den ganzen<br />

Tag geblieben sind, bei der Arbeit<br />

geredet haben. Oleg hat als erstes<br />

seine Schuhe ausgezogen, um mit<br />

dem Salz Transport zu beginnen.<br />

Und es war heiss, sehr heiss. Und<br />

wunderschön, mit so herzlichen<br />

Menschen einen Teller Soup Ikan<br />

(Fischsuppe) zu teilen.<br />

Klein hacken: 1El Galangal, 1 Tl<br />

Ingwer, 1Tl Turmeric (frishe Kurkuma),<br />

2 Knoblauchzehe, 2 asiatisch<br />

Schalotten, 2 rote lange chillis, 2<br />

medium hot chillis. Dünsten das<br />

ganze mit etwas Öl in einem Topf<br />

und gibt Ihtr etwas Wasser dazu.<br />

Fischsauce, Salz, 2 Bay Leaves,<br />

Salz und eine Zitronengrass<br />

Stange.<br />

Brühe kochen lassen und am ende<br />

der Fisch in etwas großere Stücke<br />

rein geben.


Es war längst dunkel, als wir endlich<br />

bei Olegs Elternhaus ankamen.<br />

Von der Einfahrt aus war nur nur<br />

ein winziges Licht zu erkennen.<br />

Das Haus liegt mitten im Dschungel<br />

– genau so grün, genau so dicht,<br />

genau so wild.<br />

Nach den wir geparkt hatten,<br />

tauchten nach und nach Kindergesichter<br />

auf. Mit großen,<br />

staunenden Augen - so wie beim<br />

Legong-Tanz.<br />

In der Dunkelheit konnte selbst<br />

Oleg seine jungen Familienmitglieder<br />

nicht sofort erkennen. Diese<br />

wiederum hatten Angst von mir und<br />

brauchten Zeit, sich am mich zu<br />

gewöhnen.<br />

Langsam und vorsichtig sind wir<br />

in <strong>die</strong> Küche geschlichen. Ich war<br />

versessen darauf, eine „traditionell<br />

balinese Küche“ zu erleben.<br />

Früher wurde mit Holzkohle und<br />

16


Mutter gekocht. So macht es Olegs<br />

Mutter Ni Nengah heute noch.<br />

Der Küchenduft hat mich sofort<br />

an meine Kindheit in Argentinien<br />

zurückversetzt. Genau so hatten<br />

wir in Argentinien damals <strong>die</strong><br />

„guisos“ (Eintöpfe) gekocht. In den<br />

„campos“ bei meiner Tante.<br />

bis zur Decke Eine einzige kleine<br />

Flamme schwelte im Herd vor sich<br />

hin.<br />

Mamma wusste , dass man nach<br />

einer langen Fahrt hungrig ist.und<br />

hat „Cram Cram“, eine helle Hühner<br />

Suppe, für uns gekocht. Und<br />

natürlich eine Sambal Tomax dazu.<br />

Bei Olegs Mutter “Ni Nengah” ist<br />

<strong>die</strong> Küche tiefschwarz vom Boden<br />

Man macht wieder eine Paste<br />

in dem Mörser mit 3 Tomaten, 3<br />

17<br />

traditionell balinese Küche


Kemiri Nüssen, 3 rote lange Chillis,<br />

5 mini kleine schrafes , 2 asiatische<br />

schalotten,, 5 Knoblauchzehe, 1 Tl<br />

Garnelenpaste, Meer Salz. Die rote<br />

schrfe Paste im heißes Öl 2 Minuten<br />

langsam dünnsten und dazu<br />

Sambal tomax<br />

<strong>die</strong> “aromatic leaves” rein geben: 1<br />

18<br />

Keffir lime Blatt, 1 Zitronenstangen<br />

und 1 Bay Blatt.<br />

Voller Stolz hat mir Oleg alle seine<br />

Handwerke im Haus gezeigt.<br />

Er kann nicht nur mit Wok und<br />

Mörser zaubern, sondern auch ein<br />

Aquarium aus bunten Steine aus<br />

dem Dorf bauen. So simpel das<br />

Material für das Wasserbecken, so<br />

wertvoll <strong>die</strong> Fische: japanische Kois<br />

in weiß und pink mit schwarzen<br />

Punkten.<br />

Es war so eine Stille im Haus. Nicht<br />

zu vergleichen mit einer Familie<br />

in Lateinamerika, wo alle schreien


und sich mit lauten Stimmen unterhalten.<br />

Normale Häuser in <strong>Bali</strong> haben 3<br />

Ebenen. Die erste gehört Gott<br />

und seinem Tempel, in der zweiten<br />

wohnt <strong>die</strong> Familie und <strong>die</strong> dritte ist<br />

den Tieren zugeteilt.<br />

Die zweite Ebene ist zugleich ein<br />

Raum für Familienkonferenzen“.<br />

Hier wird debattiert und hier werden<br />

gemeinsam Entscheidungen getroffen<br />

.„ Eine oder zwei Schlafzimmer<br />

und ein Hof.<br />

Das Leben der Menschen dort in<br />

<strong>Bali</strong> findet unter freiem Himmel<br />

statt. In der Freiheit.<br />

Auch während der Regenzeit mit<br />

der mit täglichen Regenstunden ist<br />

es immer warm.<br />

Für mich zumindest.<br />

Für Oleg sind 18° Winter und er<br />

läuft mit Jacke und Socken rum.<br />

19


Oma zu Hause, Tenganan<br />

20<br />

Bei Oleg war es richtig gemütlich.<br />

Papa und Mamma und andere<br />

Familienmitglieder waren sehr nett.<br />

Ziemlich spät wurde es, als wir<br />

nach Ubud zurück gefahren sind.<br />

Meine Wunschliste wurde mit<br />

jedem Tag kürzer. Mir wurde klar,<br />

dass ich irgendwann wieder ans<br />

Kofferpacken denken und mein<br />

duftendes <strong>Bali</strong> verlassen musste.<br />

Aber ein großer Wunsch stand<br />

noch aus: Der zweite Kochkurs.<br />

Dieses Mal bei Puspa im Ort<br />

Giangiar.<br />

Zu Hause bei ihr und ihrem Mann.<br />

20 unterschiedliche Kochkurs-Teilnehmer<br />

aus aller Herren Länder.<br />

Bereits im Hof wurden wir mit<br />

einer frischen, selbstgemachten<br />

Limonade aus Keffir Limetten und<br />

Reiswein begrüßt. Als sie uns von<br />

ihrer Familie erzählten entstand<br />

schnell eine vertraute Atmosphäre.


Puspa House, Giangiar<br />

21<br />

Mit viel Freude haben wir alle<br />

zusammen gekocht, geplaudert<br />

und gegessen. Auf einer langen<br />

Tafel, hatte jeder viele Zutaten zum<br />

Schälen und Schneiden. Die Kinder<br />

haben einfachere Aufgaben bekommen<br />

wie Schalotten schälen oder<br />

Bohnen putzen.<br />

Dazu der Duft von Räucher Stäbchen<br />

und ein absolut einmaliger<br />

Ausblick auf <strong>die</strong> Landschaft.<br />

In einem sehr alten Lava Mörser<br />

habe ich im Stehen meine Curry<br />

Paste gemörsert und dann zusammen<br />

mit den anderen im Garten<br />

Saté gegrillt. Fantastisch war auch<br />

das knusprige Tempe Goreng.<br />

Tempe ist eine fermentierte Tofu<br />

oder besser gesagt eine Soja<br />

Produkt. Man schneidet in kleine<br />

Stückchen und man fritiert knackig<br />

in heißes Öl. Kalt lassen. Extra ein


Sambal Goreng vorbereiten mit 2/3<br />

geschnitten Tomaten dazu.<br />

Beide Zutaten mischen und mit<br />

süße dunkel sojasauce, leicht heller<br />

sojasauce abschmecken.<br />

Tempe goreng<br />

vielen jungen australischen Surfern<br />

Und schon war es da, das letzte<br />

Wochenende meiner Reise. Im<br />

Zentrum von Ubud habe ich mir<br />

einen balinesischen Kalender<br />

gekauft. Wie eine echte <strong>Bali</strong>neserin<br />

habe ich mir das Datum des Tages<br />

angeschaut und beschlossen: wir<br />

fahren nach Amed. an den Strand.<br />

Amed ist ein Ort an der East Coast,<br />

nördlich von unserem Salz Strand.<br />

Eine etwas alternativer Ort mit<br />

und wenigen Touristen.<br />

Der frische Fisch, den uns <strong>die</strong> Fischer<br />

früh morgens an den Strand<br />

brachten, hat uns für unser Mittagsessen<br />

inspiriert:„Seafood Satay“<br />

22<br />

<strong>Bali</strong>-Girl vor der Zeremonie


Nicht alle balinese können Oleg als “driver” haben<br />

2 EL Galangalwürzeln, 1 EL Ingwer,<br />

1 EL frische Kurkuma, 1 EL Kencur,<br />

2 Candle nuts (Kemiri), 1 EL<br />

Koriandersamen, 1/4 TL Muskatnuß,<br />

1 TL schwarzes Pfefferkörner,<br />

1 TL weiß Pfefferkörner, 1 EL<br />

Sesamsamen, 2 Knoblauchsehe, 3<br />

asiatische Schalotten, 3 lange rote<br />

oder grüne Chilli, 1 Medium<br />

und 2 minis, 1 EL Palmzucker, 1 TL<br />

Garnelenpaste und 1 EL Tamarind<br />

Paste.<br />

Alle Zutaten schällen und klein schneider<br />

und im Morser eine Paste<br />

machen mit: dazu reinmischen<br />

fein gehackte 300gr Fisch, 120 gr<br />

geriebene Kokosnuss oder Kokosnussraspeln,<br />

45ml Kokosnuss<br />

Sate Lilit ikan<br />

23


Amed Strand


Cream, 5 fein geschnitten Keefir<br />

limes Blättern, schwarz Pfeffer aus<br />

der Mühle, 1 EL Palmzucker und<br />

etwas Meer Salt.<br />

Mit dem Hilfe ein Bambus Spieß<br />

oder Zitronengrass Stange und<br />

der Hand 2 große EL von der<br />

Fischpaste (wie ein Wurst wäre)<br />

formen.<br />

Auf den Grill sehr langsam grillen.<br />

Plötzlich zog ein Gewitter am<br />

Horizont auf und man spürte schon,<br />

wie <strong>die</strong> Luft feucht wurde. Trotzdem<br />

wollte mir Oleg noch <strong>die</strong> Berge von<br />

seiner Heimat Kerangasem zeigen.<br />

Nach 2 Stunden Fahrt war es uns<br />

nur noch kalt. Eine heiße Suppe<br />

an einem Kiosk am Strassenrand<br />

hat uns gewärmt und Kraft für <strong>die</strong><br />

Rückfahrt nach Ubud gegeben.<br />

Karangasem, East <strong>Bali</strong><br />

24


Es war Samstag, der letzte<br />

Samstag mit Oleg, dem besten<br />

Kochlehrer aus Ubud und vielleicht<br />

von ganz <strong>Bali</strong>.<br />

Und wir mussten zurück, denn<br />

am Tag drauf sollte er einen Kurs<br />

für sein berühmtes Smoke Duck<br />

“Bebek Betutu“ geben.<br />

war, dass mir der Abschied leichter<br />

fiel.<br />

Auf überschwemmten Straßen und<br />

mit 1,5 Stunden Verspätung bin ich<br />

rechtzeitig am Flughafen angekommen.<br />

Ich habe den Flieger nicht<br />

verpasst.<br />

Und komme wieder. Immer wieder.<br />

Strand Amed, <strong>Bali</strong><br />

25<br />

Das Gute am schlechten Wetter<br />

Selamat tinggal <strong>Bali</strong>

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