Aktivitäten - Ö1
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Ö1 macht Schule.<br />
Ein Projekt von<br />
Produktionsmittel Arbeitskraft<br />
Der Lohnarbeiter und die Industrielle Revolution<br />
Betrifft Geschichte / Teil 1–4<br />
Gestaltung: Martin Adel<br />
erzählt von Josef Ehmer, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Uni Wien.<br />
Sendedatum: 29. April - 3. Mai 2013<br />
Länge: je circa 5 Minuten<br />
Aktivitäten<br />
1. Stellenangebote analysieren<br />
Bringen Sie verschiedene Tageszeitungen in den Unterricht mit und analysieren Sie in Gruppen die<br />
Stellenangebote in diesen Zeitungen anhand folgender Fragen. Präsentieren Sie die Ergebnisse in der<br />
Klasse und diskutieren Sie die Einschätzungen der einzelnen Gruppen.<br />
a) In welchem Wirtschaftssektor, in welchen Branchen werden die meisten Stellen angeboten<br />
und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den einzelnen Tageszeitungen?<br />
b) Was wird von den Bewerberinnen und Bewerbern hauptsächlich gefordert?<br />
c) Auf welche Stellenangebote würden Sie reagieren, auf welche auf keinen Fall und warum?<br />
d) Wie wären Ihre derzeitigen Chancen eine der angebotenen Stellen zu bekommen?<br />
2. Nicht mit mir und nur mit uns!<br />
Machen sie sich Gedanken darüber, welche Arbeitsbedingungen Sie sich für Ihre eigene Zukunft<br />
wünschen. Was wäre Ihr Traum? Was wäre für Sie absolut unannehmbar? Welche Arbeitsbedingungen<br />
halten Sie für Ihre berufliche Zukunft am realistischsten? Denken sie dabei auch an Erzählungen,<br />
Medienberichte, Erfahrungen und ihre Ausbildung.<br />
a) Versuchen Sie sich in der Klasse auf fünf konkrete Forderungen zu einigen. Erzielen Sie<br />
zunächst eine Einigung in Kleingruppen, in denen sie die Ergebnisse Ihrer Einzelarbeiten<br />
einbringen. Jede Kleingruppe entsendet dann eine Person in einen Klassenausschuss, der<br />
wiederum eine Einigung zwischen den eingebrachten Gruppenergebnissen erzielen soll.<br />
Diskutieren Sie das Ergebnis in der Klasse und stimmen Sie darüber ab.<br />
b) Bringen Sie die Forderung Ihrer Klasse ein! Recherchieren Sie die Kontaktdaten der<br />
wesentlichsten Interessensvertretungen (AK, WK, ÖGB, IV) und übermitteln Sie die<br />
Forderungen der Klasse mit der Bitte um Stellungnahme. Analysieren und diskutieren Sie<br />
etwaige Antworten in der Klasse.<br />
© Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. René Hanzlik<br />
Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt.<br />
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Ö1 macht Schule.<br />
Ein Projekt von<br />
3. Von Ferienarbeit erzählen<br />
Bilden Sie Gruppen, in denen jeweils mindestens eine Person schon einmal in den Ferien gearbeitet hat.<br />
Die betreffenden Personen erzählen von ihren positiven und negativen Erfahrungen, von der Art der<br />
Arbeit und worauf der oder die Vorgesetzte besonders geachtet hat. Überlegen Sie in der Gruppe, wer<br />
von dieser Arbeit am meisten profitiert hat, was man an dieser Arbeit hätte verbessern können<br />
beziehungsweise wie man ein Anliegen am besten hätte durchsetzen können. Notieren Sie ihre<br />
Ergebnisse.<br />
4. Einen Tagebucheintrag schreiben<br />
Verfassen Sie einen Tagebucheintrag aus der Sicht eines Fabrikarbeiters oder einer Fabrikarbeiterin im<br />
19. Jahrhundert. Lassen Sie sich einige Texte in der Klasse vorlesen.<br />
5. Umfrage. Was ist ein "Prolet"?<br />
Bilden Sie Kleingruppen und erstellen Sie einen Fragebogen. Befragen Sie Passantinnen und Passanten<br />
auf der Straße nach Eigenschaften, die sie "Proleten" zuschreiben und werten Sie die Ergebnisse aus.<br />
Welche Eigenschaften werden am häufigsten genannt? Sind die zugeschriebenen Eigenschaften eher<br />
positiv oder eher negativ? Lässt sich das Ergebnis mit den Informationen aus dem Tondokument erklären<br />
und wie?<br />
6. Bildanalyse von Arbeitsplätzen<br />
Bringen Sie ein Bild in den Unterricht mit, das einen Menschen bei der Arbeit zeigt. Analysieren Sie<br />
dieses Bild in PartnerInnenarbeit anhand folgender Fragen und präsentieren Sie ihre Ergebnisse<br />
anschließend in der Klasse.<br />
a) Welche Tätigkeit verrichtet die Person auf dem Bild?<br />
b) Was befindet sich im Umfeld der Person?<br />
c) Arbeitet die Person mit bloßen Händen, mit einer Maschine, einem Computer?<br />
d) Was ermöglicht das jeweilige Werkzeug, welche Unannehmlichkeiten aber auch<br />
Möglichkeiten bringt es mit sich?<br />
e) Ist die Arbeit gut bezahlt?<br />
f) Wer profitiert hauptsächlich von der Arbeit dieser Person?<br />
g) Ist die Arbeit abwechslungsreich oder eintönig?<br />
h) Zählt bei dieser Arbeit eher Geschwindigkeit oder Genauigkeit?<br />
i) Könnten Sie diese Arbeit verrichten? Würden Sie sie gerne verrichten?<br />
7. Recherche. Textilindustrie früher und heute.<br />
Vergleichen Sie bei einer zusätzlichen Internetrecherche einzeln oder in PartnerInnenarbeit die<br />
Arbeitsbedingungen in den Fabriken des 19. Jahrhunderts mit den Arbeitsbedingungen in der heutigen<br />
Bekleidungsindustrie. Die Homepage der Clean Clothes Kampagne (www.cleanclothes.at) eignet sich<br />
ebenso, wie zahlreiche Medienberichte, die man bei der Suche nach den Stichworten "Textilindustrie"<br />
und "Bangladesh" findet. Tragen Sie ihre Ergebnisse in einen Raster ein und vergleichen Sie diese mit<br />
den Ergebnissen anderer.<br />
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Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt.<br />
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Ö1 macht Schule.<br />
Ein Projekt von<br />
8. Mit dem Wachstum gedankenexperimentieren<br />
Bilden Sie Kleingruppen. Jede Kleingruppe bekommt eine fiktive Insel zugeteilt. Jede dieser Inseln ist<br />
bewaldet und hat circa 1000 Einwohner, die zumeist von Landwirtschaft und Fischfang, aber auch von<br />
Handwerk leben.<br />
Die Lehrkraft verliest nun Ereigniskarten. Die einzelnen Gruppen sind angehalten, nach jedem Ereignis<br />
ein neuerliches Dreijahresszenario für ihre Insel zu entwerfen (Was ändert sich am Zusammenleben der<br />
Menschen – wer macht was? Was passiert mit der Insel? Was passiert mit dem Unternehmer?).<br />
Die Ergebnisse werden letztlich verglichen und diskutiert.<br />
Ereigniskarten<br />
1. Ein Bewohner, der die Insel vor Jahren verlassen hat, kommt mit reichlich Geld auf die Insel<br />
zurück. Er möchte nicht mehr als Bauer arbeiten und entschließt sich, Maschinen zu kaufen und<br />
eine kleine Werft zu gründen, in der er Holzboote fertigen lässt. Diese möchte er an die eigenen<br />
Bewohner, aber auch an die Bewohner anderer Inseln verkaufen.<br />
2. Das Geschäft läuft gut. Vor allem die Bewohner vieler Nachbarinseln bestellten fleißig neue<br />
Boote. Mehr Maschinen werden angeschafft. Eine zweite Lagerhalle wird gebaut.<br />
3. Es gibt Streit. Die Beschäftigten der Bootswerft wissen um ihre gute Arbeit und das gute<br />
Geschäft. Sie sehen nicht ein, warum sie nur einen kleinen Teil des Gewinns erhalten und täglich<br />
13 Stunden arbeiten sollen, während der Besitzer mit seiner Yacht zum Einkaufen an das nahe<br />
Festland fährt.<br />
4. Nun beschweren sich die Leute aus der Landwirtschaft. Sie behaupten, dass ihre Felder<br />
deshalb sooft überschwemmt werden, weil zu große Teile des Inselwaldes gerodet wurden.<br />
5. Die Regierung hat nun lange zugesehen. Nun erklärt sie einen Teil des Inselwaldes zu einem<br />
geschützten Gebiet. Hier darf weder gerodet, noch Landwirtschaft betrieben werden. Hin und<br />
wieder verirren sich Besucher auf die Insel.<br />
6. Die umliegenden Inseln haben deutlich mehr Besucher. Boote für den Fischfang brauchen sie<br />
immer weniger. Die Geschäfte der Werft brechen ein.<br />
7. Nun reicht es dem Unternehmer. Mittlerweile bringt sie ihm nicht mehr so viel Geld, wie er es<br />
gerne hätte. Er möchte auf einer anderen Insel eine neue Werft gründen.<br />
© Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. René Hanzlik<br />
Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt.<br />
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Ö1 macht Schule.<br />
Ein Projekt von<br />
9. Recherche. Kontinuität oder Revolution.<br />
Recherchieren Sie bei ihren Verwandten und Bekannten ob und wie sich die Arbeitswelt in den letzten<br />
Jahrzehnten verändert hat. Tragen Sie die Ergebnisse in den Raster ein. Sind die Veränderungen ihrer<br />
Meinung nach mit der Industriellen Revolution vergleichbar? Diskutieren Sie ihre Einschätzung in der<br />
Klasse.<br />
Großelterngeneration Elterngeneration Meine Generation<br />
Das wichtigste bei<br />
meiner Arbeit<br />
war/ist/wird sein,<br />
dass…<br />
Meine drei<br />
wichtigsten<br />
Arbeitswerkzeuge<br />
waren/sind/werden<br />
sein…<br />
Am anstrengendsten<br />
fand/finde ich…<br />
Der größte<br />
Unterschied zu<br />
heute/früher ist,<br />
dass…<br />
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Ein Projekt von<br />
10. Michael Glawogger: Working Man's Death<br />
Bilden Sie 4 bis 5 ExpertInnengruppen, die ein oder mehrere Portraits aus dem Film jeweils mit Blick auf<br />
einen der folgenden Schwerpunkte analysieren (Achtung: Der Film ist zwar ab sechs Jahren freigegeben,<br />
ob die Szenen vom Schlachthof in Port Harcourt, Kapitel 3 des Films, Einsatz finden können, sollte<br />
jedoch im Vorhinein mit Blick auf die jeweilige Klasse abgewogen werden):<br />
a) Geräte, Werkzeuge und Maschinen<br />
□ Welche Geräte, Werkzeuge und Maschinen kommen zum Einsatz?<br />
□ Sind diese veraltet, eher neu, hoch modern?<br />
□ Wem könnten sie gehören?<br />
□ Ist ihre Bedienung einfach oder benötigt man eine eigene Ausbildung?<br />
b) Tätigkeiten<br />
□ Worin besteht die Arbeit, die im Film dargestellt wird?<br />
□ Was genau macht die Arbeit so anstrengend?<br />
□ Wann war sie erfolgreich, wann nicht?<br />
□ Wer genau benötigt die Arbeit der Personen?<br />
c) Personen<br />
□ Wer sind die Personen im Film und was erfährt man über sie?<br />
□ Warum beziehungsweise für wen machen sie diese Arbeit?<br />
□ Was unterscheidet sie von jenen dargestellten Personen im Film, die nicht arbeiten?<br />
□ Sind sie abhängig und wenn ja, wovon oder von wem?<br />
d) Filmische Aufbereitung<br />
□ Um welche Art von Film handelt es sich und wie ist er gegliedert?<br />
□ Welche Schauplätze wurden warum ausgewählt?<br />
□ Was lässt sich über Kameraeinstellungen, Bildfolgen und Musik sagen?<br />
□ In welchen Situationen kommen Menschen zu Wort?<br />
e) Hintergrund (hier können das Booklet und das Bonusmaterial der DVD, sowie Unterlagen von<br />
"Kino macht Schule" (http://www.kinomachtschule.at/data/workingmansdeath.pdf) verwendet<br />
werden.<br />
□ In welchem zeitlichen Kontext ist der Film entstanden?<br />
□ Welche Ziele wurden mit dem Film verfolgt?<br />
□ Was lässt sich über den Filmemacher und seine Arbeit herausfinden?<br />
□ Wie wurde der Film in der Öffentlichkeit aufgenommen?<br />
Besprechen Sie die Ergebnisse anschließend in den einzelnen ExpertInnengruppen und gleichen Sie<br />
diese ab. Bilden Sie nun Gruppen, die aus jeweils einem Vertreter oder einer Vertreterin der<br />
verschiedenen ExpertInnengruppen zusammengesetzt sind. Erzählen Sie sich gegenseitig von ihren<br />
Ergebnissen und diskutieren Sie diese. Entwerfen Sie ein Plakat, auf dem Sie die wichtigsten Ergebnisse<br />
darstellen und vergleichen Sie dieses anschließend mit den Plakaten ihrer Kolleginnen und Kollegen.<br />
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Ö1 macht Schule.<br />
Ein Projekt von<br />
11. Menschen bei der Arbeit<br />
Wählen Sie eines der folgenden Videos über ausbeuterische Arbeitsbedingungen in der globalisierten<br />
Industrie. Notieren sie sämtliche Arbeitsbedingungen, die Ihrer Meinung nach unzumutbar sind.<br />
Suspendierte Hero Honda Arbeiter: http://visions-oflabor.org/topic.php?play_id=2458&modul=Clip&Viam=Feature&clipId=17&autostart=true&caption=ger<br />
Facharbeiter in der Automobilindustrie: http://visions-oflabor.org/topic.php?play_id=2442&modul=Clip&Viam=Feature&clipId=17&autostart=true&caption=ger<br />
Arbeiterinnen in der Textilindustrie:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=lqyWS3syPao&feature=player_embedded<br />
Arbeiterinnen bei Zulieferern von Diskontmärkten:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=785jO7HIv0g&feature=player_embedded<br />
Suchen Sie sich nun einen Partner oder eine Partnerin. Verfassen sie gemeinsam mindestens ein<br />
Protestschreiben, das Sie an ein bestimmtes Unternehmen übermitteln, oder einen Blogeintrag, den Sie<br />
im Anschluss an das Video posten. Besprechen Sie etwaige Rückmeldungen oder Reaktionen in der<br />
Klasse.<br />
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