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LOHNER GESPRÄCHE:<br />

DECHANT RUDOLF BÜSCHER<br />

Auf diesen Besuch hat sich Dechant Rudolf<br />

Büscher sehr gefreut. <strong>Der</strong> Apostolische<br />

Nuntius in Deutschland Jean-<br />

Claude Périsset besuchte zum<br />

Auftakt der Veranstaltungsreihe<br />

„Jahr des Glaubend“ die Kirchengemeinde<br />

St. Gertrud.<br />

Wie haben Sie es geschafft jemanden wie den Vertreter des Papstes<br />

in Deutschland nach Lohne einzuladen?<br />

Eigentlich war es ganz einfach. In der Gemeinde feiern wir 2013 das<br />

„Jahr des Glaubens. Das hat Papst Benedikt 16. im vergangenen Jahr<br />

ausgerufen. Wir haben eine Veranstaltungsreihe geplant und versucht,<br />

möglichst prominente Menschen die einen Bezug zur Kirche<br />

haben, einzuladen. <strong>Der</strong> Nutius war einer der ersten, die zugesagt<br />

haben.<br />

Ein Diplomat kommt doch sicher mit einer großen Abordnung?<br />

<strong>Der</strong> Nuntius ist wohl der einzige Bischof, der mit dem Zug kommt.<br />

Sogar zur Bischofskonferenz nach Trier fährt er mit dem Zug.<br />

Wie muss man sich die Arbeit eines Nuntius vorstellen?<br />

<strong>Der</strong> Apostolische Nuntius oder einfacher, der päpstliche Botschafter<br />

ist der ständige Vertreter des Papstes bei der Regierung eines<br />

Staates. Er hat oft den Vorsitz des Diplomatischen Korps, das heißt er<br />

spricht bei offiziellen Anlässen <strong>als</strong> Vertreter der gesamten Diplomaten.<br />

Seine Aufgabe ist es auch, das Verhältnis zwischen dem Papst -<br />

nicht dem Vatikan - und fremden Staaten zu fördern und zu pflegen,<br />

Fragen zu behandeln, welche die Beziehungen zwischen Kirche und<br />

Staat betreffen.<br />

Was wünschen Sie sich von einem neuen Papst?<br />

Ich wünsche mir, das ein neuer Papst sich in die Themenbereiche<br />

einfühlt, die sich verändert haben und die Menschen sich wieder<br />

aufgehoben wissen im Raum der Kirche.<br />

<strong>Der</strong> Ruf nach einem südamerikanischen oder afrikanischen Papst ist<br />

recht laut. Wie sehen Sie das?<br />

Nun, ich wünsche mir, dass wie bei Papst Benedikt die Frage nach<br />

Gott wieder im Mittelpunkt steht. In Europa hat die Kirche in diesen<br />

Fragen Federn gelassen. Die Kirche in Lateinamerika oder Afrika<br />

muss sich mit ganz anderen Fragen auseinandersetzen <strong>als</strong> die Kirche<br />

in Europa. Ein Pontifex mit lateinamerikanischen oder afrikanischen<br />

Wurzeln ist nicht automatisch aufgeschlossener <strong>als</strong> ein Europäer.<br />

Was wünschen Sie sich für die Kirche?<br />

Mein Wunsch ist, dass die Menschen wieder das Gefühl bekommen,<br />

sich mit jeder Frage, jeder Sorge an die Kirche wenden zu können.<br />

„GOTT WEISS WARUM UND DER PAPST AUCH“<br />

APOSTOLISCHER NUNTIUS JEAN-CLAUDE PÉRISSET ZU GAST IM LOHNER RATHAUS<br />

60 Hände schüttelt er, geht von Gast zu Gast, nimmt sich Zeit für jeden.<br />

Denn dafür ist seine Exzellenz nach Lohne gekommen: für den<br />

Kontakt mit den Gläubigen, um mit ihnen zu sprechen, sie in ihrem<br />

Glauben zu bestärken. Seine Exzellenz, das ist Jean-Claude Périsset,<br />

Erzbischof und der Botschafter des Papstes in Deutschland. Er ist<br />

nach Lohne gekommen, um mit einem Pontifikalamt in St. Gertrud<br />

das Jahr des Glaubens zu eröffnen. Zuvor war er Gast des Bürgermeisters,<br />

wird im Rathaus empfangen und hat sich dort ins Goldene<br />

Buch der Stadt eingetragen.<br />

Es sei das erste Mal in seiner mehr <strong>als</strong> fünfjährigen Amtszeit in<br />

Deutschland, dass er von einer so bunt gemischten Schar von Gästen<br />

in einem Rathaus begrüßt werde, sagt der Erzbischof und freut<br />

sich sichtlich. Er weiß um die besondere Situation im Kreis Vechta, die<br />

Vielzahl der Gläubigen. „Das hier ist ein außerordentlich katholisches<br />

Land.“ Auch Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer betonte die tiefen<br />

Verwurzelung in der Religion und den damit verbundenen Zusammenhang<br />

mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der Region.<br />

Eines interessiert alle Anwesenden an diesem Abend: Was sagt der<br />

Nuntius zum Amtsverzicht seines obersten Dienstherren? „Gott<br />

weiß, warum und der Papst auch.“ Und weiter: „Wir waren alle überrascht,<br />

doch ich nicht so sehr, denn Papst Benedikt ist demütig und<br />

realistisch.“ Er sei in der Lage, sich selbst zu beobachten und einzuschätzen,<br />

ob er das Amt noch ausüben könne. Er übergebe es zum<br />

Wohl der Kirche. Wer der Nachfolger werde, das wisse Gott allein.<br />

Und Dechant Büscher ergänzt mit einem Schmunzeln: „Wählen darf<br />

Erzbischof Jean-Claude Périsset nicht, gewählt werden schon.“

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