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Landratsamt Bodenseekreis

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V. Pflanzenschutzhinweise - Pilzkrankheiten<br />

a. Peronospora: Spätestens bis zur Blüte sind Befallsnester auszumerzen. Durchtreibende Bubiköpfe am<br />

besten von Hand entfernen. Bifänge über deckendes Anackern, Ausreißen von Bodentrieben evtl. in<br />

Kombination mit Herbizidanwendung sauber halten!<br />

Zur Spritzbehandlung während des Längenwachstums bis einschließlich Blühbeginn empfehlen sich vorrangig<br />

systemisch bzw. teilsystemisch wirkende Fungizide (Aktuan, Aliette, Forum). In kritischen Situationen<br />

Kontaktmittel (Delan, Kupfermittel) zumischen! Bei Anwendung von Aliette (0,25 %) muss laut<br />

Herstellerangaben für eine ausreichende Wirkung über 2 - 3 Spritzungen ein Wirkstoffdepot in der Pflanze<br />

aufgebaut werden. Gleiches gilt bei der Anwendung von Phosphorigen Säuren.<br />

Generellle Empfehlungen zur Mittelwahl für Peronospora-Spritzfolgen:<br />

(max. Anzahl Anwendungen / ca. Empfehlungskonzentration in %)<br />

bis Gerüsthöhe bis Doldenbildung Abschlussspritzungen<br />

Aktuan (5 / 0,15) Aktuan (s.v.) Delan WG (s.v.)<br />

Aliette WG (8 / 0,35) Bellis (2 / 0,08) Forum (s.v.)<br />

Forum (6 / 0,15) Delan WG (10 / 0,08) Funguran (1 / 0,3)<br />

Forum (s.v.) Funguran progress (2 / 0,2)<br />

Ortiva (2 / 0,06)<br />

Revus (2 / 0,06)<br />

Cuprozin progress (3 / 0,2)<br />

Revus (2 / 0,06)<br />

Hinweise zur Resistenzvorsorge: Die Strobilurinwirkstoffe der Mittel Ortiva (Azoxystrobin), Bellis (Pyraclostrobin +<br />

Boscalid) und Flint (Trifloxystrobin) gehören zur gleichen Wirkstoffgruppe. Gleiches trifft für Forum (Dimethomorph) und<br />

Revus (Mandipropamid) zu. Mittelwechsel innerhalb der gleichen Wirkstoffgruppe erhöht die Resistenzgefahr!<br />

Beschreibung zugelassener Kupfermittel im Hopfenbau:<br />

Kupfermittel Wirkstoff Wirkstoffgehalt<br />

Kupfergehalt<br />

Formulierung Aufwand<br />

(kg/ha)<br />

Anzahl<br />

Anwend.<br />

Wartezeit<br />

Funguran * Kupferoxychlorid<br />

Pulver (WP)<br />

Wasserdispergierbares<br />

7<br />

756 g/kg 450 g /kg<br />

3,96 – 8,8 1<br />

(Restmengen!)<br />

Funguran Kupfer-<br />

Wasserdispergierbares<br />

537 g/kg 350 g/kg<br />

Progress * hydroxid<br />

Pulver (WP)<br />

2,4 – 5,4 2 7<br />

Cuprozin Kupfer-<br />

Suspensionskonzentrat<br />

384 g/ltr. 250 g/ltr.<br />

Progress * hydroxid<br />

(SC)<br />

2,4 – 5,4 3 7<br />

* Splittinganwendung möglich; insgesamt darf im Hopfen maximal 4,0 kg Kupfer / ha und Jahr ausgebracht werden<br />

Nebenwirkungen auf Botrytis von Peronospora-Fungiziden:<br />

Bellis, Ortiva > Funguran.<br />

Beachten Sie mögliche Schadwirkungen bei Spritzungen mit Ortiva durch Abdrift auf benachbarte<br />

Obstbestände.<br />

VI. Pflanzenschutzhinweise – Hopfenblattlaus, Gemeine Spinnmilbe<br />

Grundsätzlich sollte so lange wie möglich mit Behandlungen zugewartet werden um nach Möglichkeit späteren<br />

Zuflug mit abzudecken. Andererseits sind Behandlung so rechtzeitig durchführen bevor sich die Blätter beginnen<br />

einzurollen! Ab Beginn Blüte müssen die Bestände grundsätzlich lausfrei sein. Aufgrund der geringen<br />

Blattmasse ist bei Junghopfen und entsprechender Besiedlung frühzeitiger einzugreifen. Anwendungsvorgaben<br />

für Teppeki: 180 g/ha; max. 2 Anwendungen/Jahr im Abstand von 14 – 21 Tagen; 21 Tage Wartezeit.<br />

Für Gärten mit feststelbarem bzw. zu erwartendem Spinnmilbenbefall Vertimec (1,25 ltr./ha + 3,75 ltr. LI 700;<br />

max. 1 Anwendung) bereithalten. Wegen UV-Abbau des Wirkstoffes Abamectin nicht in die pralle Sonne spritzen!<br />

Eine Nebenwirkung auf Blattläuse ist normalerweise gegeben.<br />

VII. Wildhopfen<br />

Vorhandener Besatz an Wildhopfen in der Nachbarschaft ihrer Gärten ist spätestens vor der Blüte des Hopfens<br />

schadlos zu machen. Insbesondere Betriebe, bei denen in den Vorjahren bei der Neutralen Qualitätsfeststellung<br />

der Vermerk „Samenanteil“ angekreuzt war (das entspricht 10 Samen und mehr je Untersuchungsmuster), sollten<br />

an Waldrändern und Hecken Ausschau halten und bei Bedarf die „Pollenspender“ abschneiden.<br />

VIII. Integrierte Produktion (IP) und Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW)<br />

Die jährlich vorgeschriebenen externen Kontrollen beginnen in Kürze. Aus der Liste aller angemeldeten Betriebe<br />

werden wieder 10% nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und der „ADIA-Zert GmbH“ mitgeteilt. Der Prüfer<br />

der ADIA-Zert GmbH, Herr Raabe, wird die betreffenden Betriebe im Vorfeld kontaktieren. Sofern Sie die auf<br />

der Checkliste (im Frühjahr mit dem IP-Heft erhalten) aufgeführten Punkte mit „in Ordnung“ abhaken können,<br />

dürfte einer erfolgreichen Kontrolle/Teilnahme an der IP nichts im Wege stehen.<br />

Hopfenpflanzerrundschreiben 2/2013 20.06.2013

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