Enke: Pathohistologie für die Tiermedizin - Buch.de
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Meiner geliebten Frau Angelika<br />
und meinem Sohn Lars<br />
mit großer Zuneigung gewidmet
<strong>Pathohistologie</strong><br />
für <strong>die</strong> <strong>Tiermedizin</strong><br />
Herausgegeben von<br />
Wolfgang Baumgärtner<br />
Unter Mitarbeit von<br />
Andrea Gröne<br />
Achim D. Gruber<br />
Christiane Her<strong>de</strong>n<br />
Marion Hewicker-Trautwein<br />
Peter Schmidt<br />
Peter Wohlsein<br />
2., aktualisierte Auflage<br />
324 Abbildungen<br />
2 Tabellen<br />
<strong>Enke</strong> Verlag Ÿ Stuttgart
Bibliografische Information<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet <strong>die</strong>se<br />
Publi kation in <strong>de</strong>r Deutschen Nationalbibliografie;<br />
<strong>de</strong>taillierte bibliografische Daten sind im Internet<br />
über http://dnb.d-nb.<strong>de</strong> abrufbar.<br />
Anschrift <strong>de</strong>s Herausgebers:<br />
Prof. Dr. med. vet. Wolfgang Baumgärtner, Ph. D.,<br />
Ohio State Univ.<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Institut für Pathologie<br />
Bünteweg 17<br />
30559 Hannover<br />
1. Auflage 2007<br />
© 2012 <strong>Enke</strong> Verlag in<br />
MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG<br />
Oswald-Hesse-Str. 50, 70469 Stuttgart<br />
Unsere Homepage: www.enke.<strong>de</strong><br />
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Satz: Druckhaus Götz GmbH, 71636 Ludwigsburg<br />
gesetzt in InDesign CS3<br />
Druck: Grafisches Centrum Cuno, 39240 Calbe<br />
Wichtiger Hinweis: Wie je<strong>de</strong> Wissenschaft ist <strong>die</strong> Veterinärmedizin<br />
ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung<br />
und klinische Erfahrung erweitern unsere Kenntnisse,<br />
insbeson<strong>de</strong>re was Behandlung und medikamentöse<br />
Therapie anbelangen. Soweit in <strong>die</strong>sem Werk eine Dosierung<br />
o<strong>de</strong>r eine Applikation erwähnt wird, darf <strong>de</strong>r Leser<br />
zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag<br />
große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass <strong>die</strong>se Angabe<br />
<strong>de</strong>m Wissensstand bei Fertigstellung <strong>de</strong>s Werkes entspricht.<br />
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen<br />
kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>r Benutzer ist angehalten, durch<br />
sorgfältige Prüfung <strong>de</strong>r Beipackzettel <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Präparate<br />
– gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten<br />
– festzustellen, ob <strong>die</strong> dort gegebene Empfehlung für<br />
Dosierungen o<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Beachtung von Kontraindikationen<br />
gegenüber <strong>de</strong>r Angabe in <strong>die</strong>sem <strong>Buch</strong> abweicht. Eine solche<br />
Prüfung ist beson<strong>de</strong>rs wichtig bei selten verwen<strong>de</strong>ten<br />
Präparaten o<strong>de</strong>r solchen, <strong>die</strong> neu auf <strong>de</strong>n Markt gebracht<br />
wor<strong>de</strong>n sind. Vor <strong>de</strong>r Anwendung bei Tieren, <strong>die</strong> <strong>de</strong>r Lebensmittelgewinnung<br />
<strong>die</strong>nen, ist auf <strong>die</strong> in <strong>de</strong>n einzelnen<br />
<strong>de</strong>utschsprachigen Län<strong>de</strong>rn unterschiedlichen Zulassungen<br />
und Anwendungsbeschränkungen zu achten. Je<strong>de</strong> Dosierung<br />
o<strong>de</strong>r Applikation erfolgt auf eigene Gefahr <strong>de</strong>s Benutzers.<br />
Autoren und Verlag appellieren an je<strong>de</strong>n Benutzer,<br />
ihm etwa auffallen<strong>de</strong> Ungenauigkeiten <strong>de</strong>m Verlag mitzuteilen.<br />
Geschützte Warennamen (Warenzeichen ®) wer<strong>de</strong>n nicht<br />
immer beson<strong>de</strong>rs kenntlich gemacht. Aus <strong>de</strong>m Fehlen<br />
eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen wer<strong>de</strong>n,<br />
dass es sich um einen freien Warennamen han<strong>de</strong>lt.<br />
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Je<strong>de</strong> Verwendung außerhalb <strong>de</strong>r engen<br />
Grenzen <strong>de</strong>s Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung<br />
<strong>de</strong>s Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbeson<strong>de</strong>re<br />
für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen<br />
Systemen.<br />
ISBN 978-3-8304-1144-4 1 2 3 4 5 6<br />
Auch erhältlich als E-Book:<br />
eISBN (PDF) 978-3-8304-1145-1<br />
eISBN (ePub) 978-3-8304-1183-3<br />
IV
Vorwort zur 2. Auflage<br />
Die erste Auflage <strong>de</strong>s Lehrbuches „<strong>Pathohistologie</strong><br />
für <strong>die</strong> <strong>Tiermedizin</strong>“ war überraschend schnell<br />
vergriffen, so dass eine unerwartet frühe und zeitnahe<br />
2. Auflage <strong>die</strong>ses Lehrbuchs unumgänglich<br />
war. Die Zielaufgabe <strong>de</strong>r Autoren für <strong>die</strong>se Auflage<br />
war es, erneut ein handliches Lehrbuch zu schaffen,<br />
das einerseits <strong>de</strong>n Stu<strong>die</strong>ren<strong>de</strong>n, aber auch<br />
<strong>de</strong>m bereits im Beruf stehen<strong>de</strong>n Tierarzt als Lernhilfe,<br />
Weiterbildungsnachschlagewerk o<strong>de</strong>r zur<br />
Auffrischung von Wissenslücken <strong>die</strong>nt. Unter Beibehaltung<br />
<strong>de</strong>s sehr bewährten Konzeptes mit<br />
theoretischen Einführungen und <strong>de</strong>r erklären<strong>de</strong>n<br />
Einbeziehung <strong>de</strong>r organtypischen Terminologie<br />
für <strong>die</strong> pathologischen Verän<strong>de</strong>rungen mit Verweis<br />
auf charakteristische histologische Abbildungen<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r 2. Auflage eine überschaubare<br />
inhaltliche Erweiterung und Aktualisierung<br />
vorgenommen. Dies soll auch <strong>de</strong>n klinisch Tätigen<br />
in <strong>die</strong> Lage versetzen, pathologisch-histologische<br />
Befun<strong>de</strong> entsprechend zu interpretieren und in<br />
eine zielgerichtete Therapie umzusetzen. Bei <strong>de</strong>r<br />
sorgfältig konstruierten Verweis-Struktur <strong>de</strong>s<br />
<strong>Buch</strong>es wur<strong>de</strong> darauf geachtet, dass Krankheitsprozesse<br />
zusammenhängend dargestellt wur<strong>de</strong>n<br />
und <strong>die</strong> Informationen über Einzelbefun<strong>de</strong> hinausgehen.<br />
Hierbei wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rer Wert auf Pathogenese<br />
und Differentialdiagnosen gelegt.<br />
Das Gesamtkonzept <strong>de</strong>s <strong>Buch</strong>es, das eine verständliche<br />
und nachvollziehbare Histopathologie<br />
– essentiell für eine gute pathologisch-anatomische<br />
und klinische Diagnostik – unter Einbeziehung<br />
ätiologischer und morphologischer<br />
Differentialdiagnosen beinhaltet, wur<strong>de</strong> konsequent<br />
auch in <strong>de</strong>r 2. Auflage umgesetzt. Die primäre<br />
Zielrichtung <strong>de</strong>s <strong>Buch</strong>es ist nicht <strong>die</strong> Ausbildung<br />
von Histopathologen, son<strong>de</strong>rn <strong>die</strong> Vermittlung<br />
<strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n zellulären und<br />
a-zellulären lichtmikroskopischen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
bei entzündlichen, <strong>de</strong>generativen und neoplastischen<br />
Prozessen. Das Wissen um <strong>die</strong>se Alterationen,<br />
<strong>de</strong>ren Zusammensetzung, Pathogenese und<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>die</strong> Beteiligung von unterschiedlichen<br />
Zelltypen und humoralen Faktoren am<br />
Krankheitsgeschehen bil<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Voraussetzungen<br />
für eine gute und nachvollziehbare Diagnostik.<br />
Dieser Ansatz, dass <strong>de</strong>r Histopathologie eine Brücken-<br />
bzw. Vermittlerfunktion für das Verständnis<br />
<strong>de</strong>r Pathogenese und bei <strong>de</strong>r Formulierung <strong>de</strong>r<br />
Diagnose zukommt, wur<strong>de</strong> auch in <strong>die</strong>ser Auflage<br />
nachhaltig berücksichtigt und verstärkt. Konzeptionell<br />
sollen später <strong>de</strong>r diagnostisch tätige Tierarzt<br />
o<strong>de</strong>r Forscher in <strong>de</strong>r Lage sein makroskopische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen automatisch „virtuell“ in<br />
ihre lichtmikroskopischen Bestandteile zu zerlegen.<br />
Diese virtuellen Mosaiksteine bil<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Basis<br />
für <strong>die</strong> Verwendung <strong>de</strong>r richtigen Terminologie<br />
bei <strong>de</strong>r Ausformulierung <strong>de</strong>r Diagnosen und Differentialdiagnosen.<br />
Der Herausgeber schätzt sich glücklich, dass für<br />
<strong>die</strong> Mitarbeit im Kapitel „Herz- und Kreislauforgane,<br />
Körperhöhlen“ mit Prof. Dr. Peter Schmidt<br />
(Wien) und im Kapitel „Lymphatische Organe“ mit<br />
Prof. Dr. C. Her<strong>de</strong>n (Gießen) zwei ausgewiesene<br />
Experten für <strong>die</strong> jeweiligen Organ- und Gewebesysteme<br />
gewonnen wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
Der Herausgeber dankt allen Autoren für <strong>die</strong> loyale<br />
und kollegiale Mitarbeit. Dem <strong>Enke</strong> Verlag, vertreten<br />
durch Frau Dr. Maren Warhonowicz und Dr.<br />
Ulrike Arnold, gilt schließlich <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Dank<br />
für <strong>die</strong> verlegerische Betreuung <strong>de</strong>s Werkes, Engagement<br />
und Unterstützung sowie hilfreiche konzeptionelle<br />
Hinweise.<br />
Hannover, Herbst 2011<br />
W. Baumgärtner<br />
V
Vorwort zur 1. Auflage<br />
Obwohl sich in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten methodisch<br />
und konzeptionell sowohl in <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />
wie auch in <strong>de</strong>r angewandten <strong>Tiermedizin</strong><br />
sehr viel geän<strong>de</strong>rt hat, gilt nach wie vor,<br />
wenn auch in modifizierter Form, insbeson<strong>de</strong>re in<br />
<strong>de</strong>r Pathologie <strong>die</strong> von Rudolf Virchow aufgestellte<br />
Theorie <strong>de</strong>r Zellularpathologie „Omnis cellula e<br />
cellula“. Dieses vor mehr als 100 Jahren von <strong>de</strong>m<br />
Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Pathologie formulierte<br />
Konzept weist in aller Deutlichkeit auf <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />
hin, <strong>die</strong> <strong>de</strong>m Verständnis von zellulären Vorgängen<br />
zukommt. Die <strong>Pathohistologie</strong> ist einerseits<br />
<strong>die</strong> Grundlage und <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>ne Standard bei<br />
<strong>de</strong>r Diagnose von Krankheiten. An<strong>de</strong>rerseits spielt<br />
das Wissen um <strong>die</strong> zellulären Verän<strong>de</strong>rungen und<br />
<strong>de</strong>ren formale und ätiologische Genese eine<br />
essenzielle Rolle bei <strong>de</strong>r kompetenten Interpretation<br />
von morphologischen Befun<strong>de</strong>n insbeson <strong>de</strong>re<br />
in Bezug auf Pathogenese, Prognose und Epikrise.<br />
Mit <strong>de</strong>m verstärkten Einsatz <strong>de</strong>r Molekularbiologie<br />
wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> kritische Frage nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />
und Sinnhaftigkeit <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong> im Allgemeinen<br />
und insbeson<strong>de</strong>re im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>Tiermedizin</strong>studiums<br />
gestellt. Es bleibt daher umso<br />
bemerkenswerter festzuhalten, dass in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren eine Renaissance <strong>de</strong>r licht- und elektronenmikroskopischen<br />
Untersuchungstechniken<br />
und ein zunehmen<strong>de</strong>r Bedarf an Spezialisten auf<br />
<strong>die</strong>sem Tätigkeitsfeld zu beobachten ist. Die Interpretation<br />
von festgestellten alternativen o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n<br />
molekularen Interaktionen auf Nukleinsäure-<br />
und Proteinebene in einem komplexen<br />
System wie <strong>de</strong>r Zelle bzw. <strong>de</strong>s Gesamtorganismus<br />
gestaltet sich allerdings ohne Hinzuziehung <strong>de</strong>r<br />
zellulären Ebene als äußerst schwierig. Erst <strong>de</strong>r<br />
Nachweis <strong>de</strong>r Manifestation einer molekularen<br />
Entgleisung mittels morphologischen Metho<strong>de</strong>n<br />
erlaubt eine weitergehen<strong>de</strong> Interpretation in<br />
Bezug auf Signifikanz und Pathogenese von Krankheitsprozessen.<br />
Darüber hinaus führt <strong>de</strong>r komplementäre<br />
Einsatz von morphologischen und<br />
molekularbiologischen Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n<br />
zu einem besseren Verständnis von Krankheitsprozessen<br />
in <strong>de</strong>r Diagnostik und Pathogenesefor-<br />
schung und bil<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Voraussetzung für <strong>die</strong> Formulierung<br />
von Therapieansätzen.<br />
In Anbetracht <strong>de</strong>s hohen Stellenwertes <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong><br />
für <strong>die</strong> Diagnostik und <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>s Wissens um <strong>die</strong> zellulären Vorgänge für das<br />
Verstehen <strong>de</strong>r Genese von pathologischen Prozessen<br />
und bei <strong>de</strong>r Abklärung von morphologischen<br />
und ätiologischen Differenzialdiagnosen<br />
machte sich das Fehlen eines entsprechen<strong>de</strong>n<br />
aktuellen <strong>de</strong>utschsprachigen Lehrbuches beson<strong>de</strong>rs<br />
schmerzlich bemerkbar. Diese Lücke soll<br />
durch das nun vorliegen<strong>de</strong> Werk geschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s <strong>Buch</strong>es wur<strong>de</strong> versucht,<br />
neuen Aspekten <strong>de</strong>r pathohistologischen<br />
Diagnostik wie auch <strong>de</strong>r formalen Genese von<br />
Krankheitsprozessen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Hierbei<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Bedürfnisse <strong>de</strong>r Stu<strong>die</strong>ren<strong>de</strong>n nach<br />
einem klar strukturierten neuzeitlichen Lehrbuch<br />
und <strong>de</strong>s im Berufsleben stehen<strong>de</strong>n Tierarztes o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong> interessierten Kollegen<br />
nach einem übersichtlich geglie<strong>de</strong>rten Nachschlagewerk<br />
berücksichtigt.<br />
Der beson<strong>de</strong>re Dank <strong>de</strong>r Autoren und <strong>de</strong>s Herausgebers<br />
gilt Frau Dr. Vanja Paltian vom Institut für<br />
Pathologie <strong>de</strong>r Tierärztlichen Hochschule Hannover<br />
für <strong>die</strong> Mitarbeit und Koordination <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Kapitel, graphischen Abbildungen und Korrekturhilfen.<br />
Großer Dank geht außer<strong>de</strong>m an<br />
Herrn Professor Gruber vom Institut für Tierpathologie<br />
an <strong>de</strong>r Freien Universität Berlin und an<br />
seine Mitarbeiter Frau Dr. Kershaw und Herrn<br />
Rund für das Scannen <strong>de</strong>r Präparate. Durch <strong>de</strong>ren<br />
Hilfe ist es uns nun möglich, <strong>die</strong> im <strong>Buch</strong> abgebil<strong>de</strong>ten<br />
Schnitte im Internet zur Verfügung zu stellen.<br />
Dem <strong>Enke</strong> Verlag, vertreten durch Frau Heike<br />
Listmann, Frau Yvonne Hagen und Frau Dr. Ulrike<br />
Arnold, gilt schließlich <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Dank für <strong>die</strong><br />
verlegerische Betreuung <strong>de</strong>s Werkes, Engagement,<br />
Unterstützung und hilfreiche konzeptionelle Hinweise.<br />
Hannover, Sommer 2007<br />
W. Baumgärtner A. Gröne A. D. Gruber<br />
M. Hewicker-Trautwein P. Wohlsein<br />
VI
Inhalt<br />
Im <strong>Buch</strong> verwen<strong>de</strong>te Symbole<br />
S. XX<br />
Verweis auf das zugehörige Fallbeispiel<br />
Abb. ist um 90° gedreht<br />
Teil 1<br />
Grundlagen<br />
1 Die pathohistologische Diagnose.. 2<br />
W. Baumgärtner<br />
2 Färbetechniken und<br />
Nachweisverfahren .............. 7<br />
W. Baumgärtner, P. Wohlsein<br />
2.1 Färbetechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.2 Nachweisverfahren . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3 Entzündung ...................13<br />
W. Baumgärtner<br />
3.1 Allgemeines ..................... 13<br />
3.2 Akute Entzündung .............. 14<br />
3.3 Chronische Entzündung . . . . . . . . 14<br />
3.4 Splendore-Hoeppli-Material . . . . 16<br />
3.5 Altersbestimmung<br />
<strong>de</strong>r Entzündung ................. 16<br />
3.6 Am Entzündungsprozess<br />
beteiligte Zellen ................. 16<br />
3.6.1 Erythrozyten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
3.6.2 Thrombozyten .................... 16<br />
3.6.3 Granulozyten ..................... 16<br />
3.6.4 Lymphozyten ..................... 17<br />
3.6.5 Plasmazellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
3.6.6 Makrophagen ..................... 18<br />
3.6.7 Mastzellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
3.7 Histologische Abbildungen . . . . . 19<br />
4 Tumoren ..................... 24<br />
M. Hewicker-Trautwein, A. D. Gruber,<br />
P. Wohlsein<br />
4.1 Definition und Terminologie<br />
<strong>de</strong>r Tumoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
4.2 Kausale Tumorigenese . . . . . . . . . . 24<br />
4.3 Dignität von Tumoren . . . . . . . . . . 24<br />
4.4 Klassifikation von Tumoren . . . . 25<br />
4.4.1 Epitheliale Tumoren ............... 25<br />
4.4.2 Mesenchymale Tumoren . . . . . . . . . . 25<br />
4.4.3 Mischtumoren .................... 26<br />
4.4.4 Neuroekto<strong>de</strong>rmale Tumoren<br />
einschließlich <strong>de</strong>r Neoplasien <strong>de</strong>s<br />
pigmentbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gewebes . . . . . . . 26<br />
4.4.5 Son<strong>de</strong>rformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
4.5 Tumormetastasierung . . . . . . . . . . 27<br />
4.6 Makroskopische Beurteilung<br />
von Tumoren .................... 27<br />
4.7 Histologische Beurteilung<br />
von Tumoren .................... 28<br />
4.7.1 Zytomorphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
4.7.2 Ausbildung einer extrazellulären<br />
Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
4.7.3 Verhalten von Tumorzellen im<br />
Gewebeverband . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
4.7.4 Beurteilung <strong>de</strong>s Tumorstromas ..... 29<br />
4.7.5 Ausbildung einer Kapsel und<br />
Kompression <strong>de</strong>s Nachbargewebes . 29<br />
VII
Inhalt<br />
4.7.6 Lokal invasives Wachstum,<br />
Folgen für das Nachbargewebe<br />
und Gefäßeinbrüche . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
4.7.7 I<strong>de</strong>ntifikation von Metastasen . . . . . 29<br />
4.7.8 Vollständige Entnahme ............ 29<br />
4.8 Prognose ........................ 30<br />
4.9 Immunhistologische<br />
Tumordiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
4.10 Tumorarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
4.10.1 Fibrom ........................... 31<br />
4.10.2 Leiomyom ........................ 32<br />
4.10.3 Fibrosarkom ...................... 33<br />
4.10.4 Osteosarkom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
4.10.5 Mastozytom ...................... 35<br />
4.10.6 Malignes Melanom <strong>de</strong>r Mundhöhle . 36<br />
4.10.7 Einfaches A<strong>de</strong>nom <strong>de</strong>r Mamma . . . . 38<br />
4.10.8 Einfaches A<strong>de</strong>nokarzinom<br />
<strong>de</strong>r Mamma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
4.10.9 Benigner Mammamischtumor . . . . . 40<br />
4.10.10 Plattenepithelkarzinom <strong>de</strong>r Haut . .. 41<br />
4.10.11 Equines Sarkoid . .................. 42<br />
4.10.12 Hämangiosarkom ................. 43<br />
4.10.13 Kanines kutanes Histiozytom . . . . . . 44<br />
4.10.14 Lungena<strong>de</strong>nomatose . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
4.10.15 Seminom . ........................ 46<br />
4.10.16 Oligo<strong>de</strong>ndrogliom . ................ 47<br />
4.10.17 Malignes Lymphom in <strong>de</strong>r Leber . . . 48<br />
Teil 2<br />
<strong>Pathohistologie</strong> <strong>de</strong>r Organsysteme<br />
1 Herz- und Kreislauforgane,<br />
Körperhöhlen ................. 86<br />
P. Wohlsein, P. Schmidt<br />
1.1 Makroskopische Struktur ....... 86<br />
1.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . . 87<br />
1.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen ... 88<br />
1.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />
1.4.1 Maulbeerherzkrankheit . . . . . . . . . . . 89<br />
1.4.2 Lympho-histiozytäre Myokarditis<br />
bei Maul- und Klauenseuche ....... 90<br />
1.4.3 Valvuläre Endokarditis<br />
thromboticans .................... 91<br />
1.4.4 Fremdkörper-Perikarditis .......... 92<br />
1.4.5 Verminöse Endarteriitis<br />
thromboticans .................... 93<br />
1.4.6 Nocardiose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
2 Lymphatische Organe ......... 108<br />
C. Her<strong>de</strong>n, P. Wohlsein, W. Baumgärtner<br />
2.1 Makroskopische Struktur ...... 108<br />
2.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 108<br />
2.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 109<br />
2.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />
2.4.1 Yersiniose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />
2.4.2 Eitrige Lympha<strong>de</strong>nitis . . . . . . . . . . . . 111<br />
2.4.3 Granulomatöse Lympha<strong>de</strong>nitis<br />
bei Tuberkulose . ................. 111<br />
2.4.4 Post Weaning Multisystemic<br />
Wasting Syndrome (PMWS) . . . . . . 113<br />
3 Respirationstrakt ............. 122<br />
M. Hewicker-Trautwein<br />
3.1 Makroskopische Struktur ...... 122<br />
3.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 122<br />
3.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 123<br />
3.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />
3.4.1 Stauungslunge ................... 124<br />
3.4.2 Chronische Peribronchitis und<br />
Bronchiolitis sowie chronisches,<br />
diffuses, alveoläres Lungen -<br />
emphysem beim Pferd . . . . . . . . . . . . 125<br />
3.4.3 Katarrhalisch-eitrige<br />
Broncho pneumonie . . . . . . . . . . . . . . 126<br />
3.4.4 Fibrinöse Pneumonie ............. 127<br />
3.4.5 Interstitielle Pneumonie<br />
bei Staupe ....................... 128<br />
3.4.6 Granulomatöse Pneumonie<br />
bei Tuberkulose .................. 129<br />
3.4.7 Mykotische Pneumonie<br />
bei Aspergillose .................. 130<br />
3.4.8 Verminöse Pneumonie bei <strong>de</strong>r<br />
Lungenwurmkrankheit ........... 130<br />
VIII
Inhalt<br />
4 Verdauungstrakt ............. 148<br />
A. D. Gruber<br />
4.1 Makroskopische Struktur ...... 148<br />
4.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 148<br />
4.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 150<br />
4.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />
4.4.1 Pansenazidose ................... 151<br />
4.4.2 Ulzerative Gastritis ............... 152<br />
4.4.3 Parvovirose ...................... 153<br />
4.4.4 Paratuberkulose . . . . . . . . . . . . . . . . . 154<br />
4.4.5 Dysenterie <strong>de</strong>s Schweines . . . . . . . . 155<br />
4.4.6 Porzine proliferative Enteropathie. 156<br />
5 Leber ........................ 170<br />
P. Wohlsein<br />
5.1 Makroskopische Struktur ...... 170<br />
5.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 170<br />
5.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 171<br />
5.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />
5.4.1 Stauungsleber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />
5.4.2 Leberamyloidose ................. 174<br />
5.4.3 Degenerative Leberverfettung ..... 175<br />
5.4.4 Rabbit Hemorrhagic Disease (RHD) .176<br />
5.4.5 Hepatitis contagiosa canis (HCC) . . 177<br />
5.4.6 Equine Herpesvirus-Infektion<br />
(EHV-1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178<br />
5.4.7 Pyogranulomatöse Hepatitis bei<br />
Feliner Infektiöser Peritonitis (FIP) . 179<br />
5.4.8 Tyzzer’sche Erkrankung . . . . . . . . . . 180<br />
5.4.9 Nekrobazillose . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181<br />
5.4.10 Salmonellose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />
5.4.11 Leberzirrhose .................... 183<br />
5.4.12 Gallengangskokzidiose ........... 184<br />
6 Pankreas .................... 210<br />
P. Wohlsein, A. Gröne<br />
6.1 Makroskopische Struktur ...... 210<br />
6.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 210<br />
6.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 211<br />
6.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 212<br />
6.4.1 Akute nekrotisieren<strong>de</strong> Pankreatitis .212<br />
6.4.2 Inselzellamyloidose . . . . . . . . . . . . . . 213<br />
7 Niere ........................ 218<br />
M. Hewicker-Trautwein<br />
7.1 Makroskopische Struktur ...... 218<br />
7.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 218<br />
7.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 219<br />
7.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 220<br />
7.4.1 Anämischer (ischämischer)<br />
Niereninfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220<br />
7.4.2 Hämoglobinurische<br />
Pigmentnephrose . . . . . . . . . . . . . . . . 221<br />
7.4.3 Amyloidnephrose ................ 222<br />
7.4.4 Akute Tubulonephrose<br />
(Eichelvergiftung) ................ 223<br />
7.4.5 Membranoproliferative<br />
(mesangiokapillare)<br />
Glomerulonephritis (Typ I) . . . . . . . 224<br />
7.4.6 Chronische interstitielle<br />
Nephritis (Schrumpfniere) ........ 225<br />
7.4.7 Embolisch-eitrige Herdnephritis . . 226<br />
8 Uterus ....................... 242<br />
M. Hewicker-Trautwein<br />
8.1 Makroskopische Struktur ...... 242<br />
8.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 242<br />
8.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 242<br />
8.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 243<br />
8.4.1 Glandulär-zystische Hyperplasie<br />
<strong>de</strong>s Endometriums ............... 243<br />
8.4.2 Chronische eitrige Endometritis<br />
(Pyometra) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244<br />
9 Milchdrüse .................. 250<br />
M. Hewicker-Trautwein<br />
9.1 Makroskopische Struktur ...... 250<br />
9.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 250<br />
9.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 250<br />
9.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 251<br />
9.4.1 Mastitis acuta gravis . . . . . . . . . . . . . 251<br />
9.4.2 Chronische katarrhalisch-eitrige<br />
Galaktophoritis und Mastitis ...... 252<br />
IX
Inhalt<br />
10 Bewegungsapparat ........... 258<br />
A. Gröne, W. Baumgärtner<br />
10.1 Makroskopische Struktur ...... 258<br />
10.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 258<br />
10.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 259<br />
10.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 260<br />
10.4.1 Weißmuskelkrankheit ............ 260<br />
10.4.2 Eitrige Myositis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261<br />
10.4.3 Fibrinös-eitrige Arthritis .......... 262<br />
10.4.4 Osteodystrophia fibrosa . . . . . . . . . . 263<br />
10.4.5 Osteochondrose .................. 264<br />
11 Zentrales Nervensystem ...... 276<br />
W. Baumgärtner<br />
11.1 Makroskopische Struktur ...... 276<br />
11.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 276<br />
11.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . . . . . . 277<br />
11.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 279<br />
11.4.1 Zerebrokortikalnekrose (CCN) ..... 279<br />
11.4.2 Schweinepest-Enzephalitis . . . . . . . 280<br />
11.4.3 Staupeenzephalitis ............... 281<br />
11.4.4 Tollwut-Enzephalitis . . . . . . . . . . . . . 282<br />
11.4.5 Borna-Enzephalitis ............... 283<br />
11.4.6 Listerien-Enzephalitis . . . . . . . . . . . . 284<br />
11.4.7 Fibrinös-eitrige Leptomeningitis . . 285<br />
11.4.8 Ö<strong>de</strong>mkrankheit .................. 286<br />
12 Haut ........................ 304<br />
M. Hewicker-Trautwein<br />
12.1 Makroskopische Struktur ...... 304<br />
12.2 Histologischer Aufbau . . . . . . . . . 304<br />
12.3 Organspezifische pathohistologische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen . . 305<br />
12.4 Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 307<br />
12.4.1 Botryomykose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307<br />
12.4.2 Demodikose ..................... 308<br />
12.4.3 Hauträu<strong>de</strong> (Sarkoptesräu<strong>de</strong>) ...... 309<br />
12.4.4 Kollagenolytisches eosinophiles<br />
Granulom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309<br />
12.4.5 Pyo<strong>de</strong>rmie ....................... 310<br />
Literatur ............................ 322<br />
Abbildungsverzeichnis ............... 323<br />
Sachverzeichnis ..................... 325<br />
Wichtige Färbungen<br />
Entzündungszellen<br />
Diagnostisch relevante Strukturen<br />
X
Autorenverzeichnis<br />
Prof. Dr. Wolfgang Baumgärtner, Ph.D.,<br />
Ohio State Univ.<br />
Institut für Pathologie<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Bünteweg 17<br />
30559 Hannover<br />
Prof. Dr. Andrea Gröne, Ph.D., Ohio State Univ.<br />
Department Pathobiology<br />
Utrecht Universiteit<br />
Yalelaan 1<br />
NL-3584 CL Utrecht<br />
Prof. Dr. Achim D. Gruber, Ph.D., Cornell Univ.<br />
Institut für Tierpathologie<br />
Freie Universität Berlin<br />
Robert-von-Ostertag-Straße 15<br />
14163 Berlin<br />
Prof. Dr. Christiane Her<strong>de</strong>n<br />
Institut für Veterinär-Pathologie<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
Frankfurter Str. 96<br />
35392 Gießen<br />
Prof. Dr. Marion Hewicker-Trautwein<br />
Institut für Pathologie<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Bünteweg 17<br />
30559 Hannover<br />
Prof. Dr. Peter Schmidt<br />
Veterinärmedizinische Universität Wien<br />
Institut für Pathologie und<br />
Gerichtliche Veterinärmedizin<br />
Department für Pathobiologie<br />
Veterinärplatz 1<br />
1210 Wien, Österreich<br />
Dr. Peter Wohlsein<br />
Institut für Pathologie<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Bünteweg 17<br />
30559 Hannover<br />
XI
Teil 1<br />
Grundlagen
1<br />
1 Die pathohistologische Diagnose<br />
W. Baumgärtner<br />
Das vor<strong>de</strong>rgründige Ziel einer pathohistologischen<br />
Untersuchung ist <strong>die</strong> Erstellung einer Diagnose.<br />
Tatsächlich han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>r Untersuchung<br />
nur um ein Mittel, <strong>de</strong>n Krankheitsprozess bezüglich<br />
Ursache, Pathogenese und Prognose besser<br />
einschätzen und interpretieren zu können. Dies<br />
be<strong>de</strong>utet, obwohl zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Untersuchung<br />
nur eine Momentaufnahme <strong>de</strong>s Krankheitsprozesses<br />
in Form einer Biopsie o<strong>de</strong>r eines Sektionsbefun<strong>de</strong>s<br />
vorliegt, dass Schlussfolgerungen<br />
über zurückliegen<strong>de</strong> Ereignisse gezogen und mögliche<br />
zukünftige Entwicklungen auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r<br />
exakten Diagnose aufgezeigt wer<strong>de</strong>n können. Dies<br />
geschieht in <strong>de</strong>r Epikrise. Dieser zusammenfassen<strong>de</strong>,<br />
kritische Abschlussbericht über Ursache,<br />
Verlauf und mögliche Folgen eines Krankheitsprozesses<br />
beinhaltet auch Angaben und Begründungen<br />
für <strong>die</strong> Diagnosen und Differenzialdiagnosen.<br />
Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen ist es wichtig, Begriffe<br />
wie<br />
Befund,<br />
pathohistologische Diagnose,<br />
ätiologische Diagnose,<br />
Ÿ Ätiologie,<br />
Ÿ Pathogenese,<br />
Ÿ morphologische und ätiologische Differenzialdiagnosen,<br />
Ÿ Name <strong>de</strong>r Krankheit<br />
zu berücksichtigen, zu unterschei<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>finitionsgemäß<br />
umzusetzen.<br />
Befund<br />
Der Befund o<strong>de</strong>r <strong>die</strong> histologische Beschreibung<br />
stellt eine objektive Darstellung <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen<br />
ohne eigene Interpretation dar. Es han<strong>de</strong>lt<br />
sich hierbei in <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong> um eine vollständige<br />
Beschreibung aller objektiv nachweisbaren<br />
Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Kompartimenten<br />
und Substrukturen eines Gewebes<br />
o<strong>de</strong>r Organs, das zur lichtmikroskopischen Beurteilung<br />
vorliegt. Im Detail sollte eine Befundbeschreibung<br />
neben einer hohen Präzision bei <strong>de</strong>r<br />
Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen, wie z. B. Verteilungsmuster<br />
und beteiligte Zelltypen, <strong>die</strong> korrekte<br />
anatomische und histologische Nomenklatur und<br />
<strong>de</strong>n Ort <strong>de</strong>r Alterationen berücksichtigen. Am Beispiel<br />
<strong>de</strong>r Haut (Abb. 1.1) be<strong>de</strong>utet <strong>die</strong>s, dass z. B.<br />
eine Beurteilung von Epi<strong>de</strong>rmis, Korium, Subkutis,<br />
Haarfollikel, Talg- und Schweißdrüsen, Haar- und<br />
Hautmuskel sowie Gefäßen notwendig ist. Bei <strong>de</strong>r<br />
Befun<strong>de</strong>rhebung wer<strong>de</strong>n allerdings normale ana<br />
H<br />
tK<br />
Str.c<br />
oK<br />
T<br />
Ep<br />
oK<br />
Abb. 1.1 Äußere, unverän<strong>de</strong>rte Haut mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Strukturelementen, <strong>die</strong> bei <strong>de</strong>r histologischen<br />
Beurteilung zu berücksichtigen sind. Hierzu gehören<br />
<strong>die</strong> Epi<strong>de</strong>rmis (Ep) mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Schichten,<br />
einschließlich <strong>de</strong>s Stratum corneums (Str.c), sowie<br />
oberflächliches (oK) und tiefes (tK) Korium, Haarschäfte<br />
mit Haarfolllikeln (H) in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Wachstumssta<strong>die</strong>n (anagen, katagen und telogen),<br />
Talg- (T) und Schweißdrüsen. HE, 5x.<br />
Balkenlänge ≈ 310 µm.<br />
tK<br />
2
Die pathohistologische Diagnose<br />
1<br />
S<br />
I<br />
U<br />
U<br />
G<br />
I<br />
Abb. 1.2 a und b<br />
Magenulkus als Beispiel für eine entzündliche Verän<strong>de</strong>rung.<br />
Im Bildausschnitt fin<strong>de</strong>t sich im Bereich <strong>de</strong>s<br />
Ulkus (U) Granulationsgewebe (G) und eine hochgradige,<br />
chronische, diffuse Entzündungszellinfiltration<br />
(I), bestehend aus neutrophilen Granulozyten,<br />
Lymphozyten und Makrophagen. Randständig zeigt<br />
sich noch intakte Magenschleimhaut (S).<br />
a HE, 5x. Balkenlänge ≈ 310 µm.<br />
b HE, 20x. Balkenlänge ≈ 80 µm.<br />
tomische Strukturen in <strong>de</strong>r Regel ebenso wenig<br />
berücksichtigt wie Artefakte. Eine gute Befun<strong>de</strong>rhebung<br />
stellt eine neutrale Beschreibung <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen<br />
dar, <strong>die</strong> von je<strong>de</strong>m Untersucher unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Diagnose akzeptiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Zur Orientierung bei Größenangaben eignen sich<br />
beson<strong>de</strong>rs gut Erythrozyten, <strong>die</strong> einen ungefähren<br />
Durchmesser von 6 Mikrometer (μm) aufweisen<br />
und praktisch in je<strong>de</strong>m Gewebeschnitt nachweisbar<br />
sind.<br />
Bei entzündlichen Verän<strong>de</strong>rungen (Abb. 1.2a und<br />
b) sollten folgen<strong>de</strong> Kriterien bei <strong>de</strong>r Befun<strong>de</strong>rhebung<br />
beson<strong>de</strong>rs berücksichtigt wer<strong>de</strong>n:<br />
Ÿ Art (neutrophile Granulozyten, Lymphozyten,<br />
Makrophagen), Menge (einzelne, zahlreiche)<br />
und Verteilung (fokal, multifokal, disseminiert,<br />
diffus) <strong>de</strong>r beteiligten Entzündungszellen<br />
Ÿ Lokalisation (z. B. im Interstitium, perivaskulär<br />
etc.)<br />
Ÿ Formen von Gewebe- und Zelluntergängen,<br />
I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r betroffenen Struktur und <strong>de</strong>ren<br />
Verteilungsmuster (z. B. Degeneration, Nekrose<br />
o<strong>de</strong>r Apoptose etc.)<br />
Ÿ Kriterien, <strong>die</strong> auf das Alter <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung<br />
schließen lassen (z. B. dominieren<strong>de</strong>r Entzündungszelltyp,<br />
Fibrose, Neoangiogenese etc.)<br />
Ÿ zusätzliche Befun<strong>de</strong> (z. B. Erregerstrukturen,<br />
Fremdmaterialien, Einschlusskörperchen und<br />
<strong>de</strong>ren Lokalisation)<br />
Ÿ Quantifizierung <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen<br />
(z. B. gering-, mittel- o<strong>de</strong>r hochgradig)<br />
3
1<br />
Die pathohistologische Diagnose<br />
Ein gleichartiges Vorgehen gilt auch für <strong>de</strong>generative<br />
Verän<strong>de</strong>rungen (Abb. 1.3).<br />
N<br />
N<br />
G<br />
V<br />
V<br />
Bei Neoplasien (Abb. 1.4a und b) kommt <strong>de</strong>r Beschreibung<br />
<strong>de</strong>r Tumorzellen eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
zu. Insgesamt sind folgen<strong>de</strong> Punkte bei<br />
einem neoplastischen Prozess zu beachten:<br />
Ÿ Grenze zum Gesun<strong>de</strong>n, Lokalisation <strong>de</strong>r Neoplasie<br />
in einem bestimmten Gewebebereich, Zellreichtum,<br />
Wachstumsformen und Verteilung<br />
<strong>de</strong>r Zellen<br />
Ÿ infiltratives o<strong>de</strong>r expansives Wachstum, Kapselbildung<br />
sowie Stromaanteile und <strong>de</strong>ren Charakter,<br />
z. B. kollagenfaser- o<strong>de</strong>r gefäßreich<br />
Ÿ Beschreibung <strong>de</strong>r Tumorzellen unter Berücksichtigung<br />
von Form (rund- o<strong>de</strong>r spin<strong>de</strong>lzellig,<br />
oval, kubisch, hochprismatisch, polygonal, pleomorph),<br />
Größe (Variabilität, Anisozytose), Grenze<br />
und Zytoplasma<br />
Ÿ Beschreibung <strong>de</strong>s Zellkerns unter Berücksichtigung<br />
von Form (rund, oval, länglich, spin<strong>de</strong>lförmig),<br />
Lokalisation in <strong>de</strong>r Zelle (zentral, basal,<br />
exzentrisch), Chromatinverteilung (grob o<strong>de</strong>r<br />
fein verteilt), Nukleolus (Anzahl, Größe, Auffälligkeiten)<br />
und Variationen in Form und Größe<br />
(Anisokaryose)<br />
Ÿ mitotische Aktivität (Zahl <strong>de</strong>r Mitosefiguren pro<br />
großem Gesichtsfeld, 40er Objektiv), Auftreten<br />
von bizarren o<strong>de</strong>r atypischen Mitosefiguren und<br />
sonstige Verän<strong>de</strong>rungen wie mehrkernige, atypische<br />
o<strong>de</strong>r anaplastische Zellen<br />
Ÿ Hinweise auf ein malignes Verhalten, z. B. Gefäßeinbrüche<br />
und Infiltration von Tumorzellen<br />
in eine Bin<strong>de</strong>gewebskapsel<br />
Pathohistologische Diagnose<br />
Bei <strong>de</strong>r pathohistologischen Diagnose han<strong>de</strong>lt es<br />
sich im Gegensatz zur Befun<strong>de</strong>rhebung um eine<br />
subjektive Zusammenfassung und Interpreta tion<br />
<strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen. Bei <strong>de</strong>r Formulierung einer<br />
Diagnose sind folgen<strong>de</strong> formale Kriterien zu berücksichtigen.<br />
Diese richten sich nach <strong>de</strong>n weltweit<br />
akzeptierten Vorgaben <strong>de</strong>s Europäischen und<br />
Nordamerikanischen Berufsverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Veterinärpathologen<br />
(European College of Veterinary<br />
Pathologists und American College of Veterinary<br />
Pathologists). Soweit möglich besteht eine vollständige<br />
pathohistologische Diagnose einer entzündlichen<br />
Läsion aus fünf Teilen:<br />
Ÿ Ausmaß o<strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung (hoch-,<br />
mittel-, geringgradig)<br />
Ÿ Alter (akut, subakut, chronisch)<br />
Ÿ Verteilungsmuster (diffus, disseminiert, multifokal,<br />
fokal)<br />
Ÿ Charakter (serös, fibrinös, diphtheroid, eitrig,<br />
lympho-plasmazellulär, nekrotisierend, granulomatös,<br />
eosinophil etc.)<br />
Ÿ Organdiagnose (Nephritis, Enzephalitis, Duo<strong>de</strong>nitis<br />
etc.)<br />
Ÿ weitere Punkte: Nachweis von Erregerstrukturen,<br />
Einschlusskörperchen o<strong>de</strong>r assoziierte Gewebeverän<strong>de</strong>rungen<br />
(z. B. mit Kompressionsatrophie)<br />
Abb. 1.3 Tubulonephrose als Beispiel für eine <strong>de</strong>generative<br />
Verän<strong>de</strong>rung. Neben intakten Glomeruli (G)<br />
fin<strong>de</strong>n sich nekrotische (N) und vakuolär (V) <strong>de</strong>generierte<br />
Tubulusepithelien. HE, 20x.<br />
Balkenlänge ≈ 80 µm.<br />
Beispiel für eine pathohistologische<br />
Diagnose bei einer Entzündung:<br />
hochgradige, akute, multifokale, eitrige<br />
Hepatitis<br />
Bei einer Neoplasie setzt sich eine pathohistologische<br />
Diagnose in <strong>de</strong>r Regel aus <strong>de</strong>m betroffenen<br />
Organ und <strong>de</strong>r Tumorart zusammen. Die an<strong>de</strong>ren<br />
4