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Enke: Pathohistologie für die Tiermedizin - Buch.de

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Vorwort zur 1. Auflage<br />

Obwohl sich in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten methodisch<br />

und konzeptionell sowohl in <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />

wie auch in <strong>de</strong>r angewandten <strong>Tiermedizin</strong><br />

sehr viel geän<strong>de</strong>rt hat, gilt nach wie vor,<br />

wenn auch in modifizierter Form, insbeson<strong>de</strong>re in<br />

<strong>de</strong>r Pathologie <strong>die</strong> von Rudolf Virchow aufgestellte<br />

Theorie <strong>de</strong>r Zellularpathologie „Omnis cellula e<br />

cellula“. Dieses vor mehr als 100 Jahren von <strong>de</strong>m<br />

Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Pathologie formulierte<br />

Konzept weist in aller Deutlichkeit auf <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

hin, <strong>die</strong> <strong>de</strong>m Verständnis von zellulären Vorgängen<br />

zukommt. Die <strong>Pathohistologie</strong> ist einerseits<br />

<strong>die</strong> Grundlage und <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>ne Standard bei<br />

<strong>de</strong>r Diagnose von Krankheiten. An<strong>de</strong>rerseits spielt<br />

das Wissen um <strong>die</strong> zellulären Verän<strong>de</strong>rungen und<br />

<strong>de</strong>ren formale und ätiologische Genese eine<br />

essenzielle Rolle bei <strong>de</strong>r kompetenten Interpretation<br />

von morphologischen Befun<strong>de</strong>n insbeson <strong>de</strong>re<br />

in Bezug auf Pathogenese, Prognose und Epikrise.<br />

Mit <strong>de</strong>m verstärkten Einsatz <strong>de</strong>r Molekularbiologie<br />

wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> kritische Frage nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />

und Sinnhaftigkeit <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong> im Allgemeinen<br />

und insbeson<strong>de</strong>re im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>Tiermedizin</strong>studiums<br />

gestellt. Es bleibt daher umso<br />

bemerkenswerter festzuhalten, dass in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren eine Renaissance <strong>de</strong>r licht- und elektronenmikroskopischen<br />

Untersuchungstechniken<br />

und ein zunehmen<strong>de</strong>r Bedarf an Spezialisten auf<br />

<strong>die</strong>sem Tätigkeitsfeld zu beobachten ist. Die Interpretation<br />

von festgestellten alternativen o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n<br />

molekularen Interaktionen auf Nukleinsäure-<br />

und Proteinebene in einem komplexen<br />

System wie <strong>de</strong>r Zelle bzw. <strong>de</strong>s Gesamtorganismus<br />

gestaltet sich allerdings ohne Hinzuziehung <strong>de</strong>r<br />

zellulären Ebene als äußerst schwierig. Erst <strong>de</strong>r<br />

Nachweis <strong>de</strong>r Manifestation einer molekularen<br />

Entgleisung mittels morphologischen Metho<strong>de</strong>n<br />

erlaubt eine weitergehen<strong>de</strong> Interpretation in<br />

Bezug auf Signifikanz und Pathogenese von Krankheitsprozessen.<br />

Darüber hinaus führt <strong>de</strong>r komplementäre<br />

Einsatz von morphologischen und<br />

molekularbiologischen Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n<br />

zu einem besseren Verständnis von Krankheitsprozessen<br />

in <strong>de</strong>r Diagnostik und Pathogenesefor-<br />

schung und bil<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Voraussetzung für <strong>die</strong> Formulierung<br />

von Therapieansätzen.<br />

In Anbetracht <strong>de</strong>s hohen Stellenwertes <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong><br />

für <strong>die</strong> Diagnostik und <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>s Wissens um <strong>die</strong> zellulären Vorgänge für das<br />

Verstehen <strong>de</strong>r Genese von pathologischen Prozessen<br />

und bei <strong>de</strong>r Abklärung von morphologischen<br />

und ätiologischen Differenzialdiagnosen<br />

machte sich das Fehlen eines entsprechen<strong>de</strong>n<br />

aktuellen <strong>de</strong>utschsprachigen Lehrbuches beson<strong>de</strong>rs<br />

schmerzlich bemerkbar. Diese Lücke soll<br />

durch das nun vorliegen<strong>de</strong> Werk geschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s <strong>Buch</strong>es wur<strong>de</strong> versucht,<br />

neuen Aspekten <strong>de</strong>r pathohistologischen<br />

Diagnostik wie auch <strong>de</strong>r formalen Genese von<br />

Krankheitsprozessen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Hierbei<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Bedürfnisse <strong>de</strong>r Stu<strong>die</strong>ren<strong>de</strong>n nach<br />

einem klar strukturierten neuzeitlichen Lehrbuch<br />

und <strong>de</strong>s im Berufsleben stehen<strong>de</strong>n Tierarztes o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r <strong>Pathohistologie</strong> interessierten Kollegen<br />

nach einem übersichtlich geglie<strong>de</strong>rten Nachschlagewerk<br />

berücksichtigt.<br />

Der beson<strong>de</strong>re Dank <strong>de</strong>r Autoren und <strong>de</strong>s Herausgebers<br />

gilt Frau Dr. Vanja Paltian vom Institut für<br />

Pathologie <strong>de</strong>r Tierärztlichen Hochschule Hannover<br />

für <strong>die</strong> Mitarbeit und Koordination <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Kapitel, graphischen Abbildungen und Korrekturhilfen.<br />

Großer Dank geht außer<strong>de</strong>m an<br />

Herrn Professor Gruber vom Institut für Tierpathologie<br />

an <strong>de</strong>r Freien Universität Berlin und an<br />

seine Mitarbeiter Frau Dr. Kershaw und Herrn<br />

Rund für das Scannen <strong>de</strong>r Präparate. Durch <strong>de</strong>ren<br />

Hilfe ist es uns nun möglich, <strong>die</strong> im <strong>Buch</strong> abgebil<strong>de</strong>ten<br />

Schnitte im Internet zur Verfügung zu stellen.<br />

Dem <strong>Enke</strong> Verlag, vertreten durch Frau Heike<br />

Listmann, Frau Yvonne Hagen und Frau Dr. Ulrike<br />

Arnold, gilt schließlich <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Dank für <strong>die</strong><br />

verlegerische Betreuung <strong>de</strong>s Werkes, Engagement,<br />

Unterstützung und hilfreiche konzeptionelle Hinweise.<br />

Hannover, Sommer 2007<br />

W. Baumgärtner A. Gröne A. D. Gruber<br />

M. Hewicker-Trautwein P. Wohlsein<br />

VI

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