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Vorschau 2013_2.pdf - Chronos Verlag

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Herbst <strong>2013</strong><br />

+++ kulturgeschichte +++ zeitgeschichte +++ Sozial- und<br />

wirtschafts geschichte +++ technikgeschichte +++<br />

Biografien +++ philosophie +++ literatur- und Sprachwissenschaft<br />

+++ musik- und theater wissenschaft +++<br />

CHRONOS <strong>Verlag</strong><br />

Eisengasse 9 • CH-8008 Zürich<br />

Tel. +41 / 44 / 265 43 43<br />

Fax +41 / 44 / 265 43 44<br />

info@chronos-verlag.ch<br />

www.chronos-verlag.ch


Armenier<br />

«Dass die Armenier durch so tragische<br />

Ereignisse, wie vor 5 Jahren [Pogrome],<br />

sich die Lust am Heirathen etwa nehmen<br />

liessen, davon ist allerdings nichts<br />

zu verspüren, – im Gegentheil: ‹wir<br />

beten, dass wir möglichst viele Knaben<br />

bekommen›, heisst es überall. Diese<br />

Völker sind in ihren Anschauungen<br />

doch recht ursprünglich im Vergleich<br />

zu den Abendländern. […] Eine dem<br />

Armenier nur zu anhaftende Eigenschaft<br />

ist der Stolz, das sich Ueberheben,<br />

das rücksichtslose Pochen auf<br />

sein Christenthum. Wenn es ihm ein<br />

wenig gut geht, so beginnt er sich für<br />

Manches, an das wir ohne Bedenken<br />

Hand anlegen, zu gut zu finden, hält<br />

sich z.B. darüber auf, wenn unsere<br />

Waisenknaben einmal Holz sägen und<br />

hacken (‹das ist Kurdenarbeit›), statt<br />

dafür dankbar zu sein.» (Aus einem Brief<br />

von Hermann Christ vom 3. Mai 1901)<br />

Patienten<br />

«Neben den mancherlei Armenieren<br />

[sic] kommen einige Türken und Kurden,<br />

oder man wird zu ihnen gerufen.<br />

Auch mit den altsyrischen Christen, die<br />

hier in einem besonderen Viertel mit<br />

Kirche leben und arabisch und türkisch<br />

reden, habe ich zu thun […] Alle diese<br />

Völker haben doch sehr viel von einander<br />

in ihrem Habitus angenommen: sie<br />

sitzen alle gleicherweise am Boden, rauchen<br />

Nargile’s, trinken Caffe […]. Die<br />

Patienten sind hier zu Lande dem Arzte<br />

gegenüber noch misstrauischer und kritischer<br />

als bei uns – gewisse Kreise der<br />

Armenier ausgenommen. Sie lassen den<br />

Arzt kommen, damit derselbe – nach<br />

einmaligem Ansehn – seine Meinung<br />

und Prognose abgebe und sein Recept<br />

verschreibe. Dann behandeln sie sich<br />

selbst weiter, oder gehen zum Barbier<br />

oder zu einem andern Arzt, um dessen<br />

Gutachten zu hören. Kommt also ein<br />

‹Neuer›, so wird er zu fast allen chronischen<br />

Fällen geholt, damit man auch<br />

seine Meinung höre.» (Aus einem Brief<br />

von Hermann Christ vom 5. Februar 1899)<br />

Araber<br />

«Die Araber dieser Gegend sind<br />

unstreitig der feinste Theil der muslimischen<br />

Bevölkerung. Sie haben auch<br />

nicht das ungesunde Leben der Anderen,<br />

treiben meist Landwirtschaft oder<br />

Viehhandel. Die Frauen werden auch<br />

nicht in Harems eingeschlossen (ein<br />

Harem sieht übrigens nicht anders aus<br />

als jedes hier gebräuchliche Zimmer,<br />

nur dass ein paar verschleierte Weiber<br />

darin kauern), sondern sind ganz frei<br />

und ungeniert, haben eine prächtige,<br />

stolze Haltung.» (Aus einem Brief von<br />

Hermann Christ vom 4. März 1900)<br />

2


+++ Als Arzt im Orient +++<br />

9<br />

783034<br />

011907<br />

Emanuel La Roche<br />

«Doctor, sieh mich an!»<br />

Der Basler Arzt Hermann Christ auf medizinischer Mission<br />

in der Osttürkei (1898–1903)<br />

September <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 178 S., ca. 30 Abb. sw<br />

ca. CHF 38 / ca. EUR 31<br />

ISBN 978-3-0340-1190-7<br />

Hermann Christ (1868–1949) baute für die Deutsche<br />

Orient-Mission in Urfa ein Spital auf. Als Werk christlicher<br />

Nächstenliebe sollte es sowohl Christen als auch Moslems<br />

dienen. Tatkräftig unterstützt wurde es von christlichkaritativ<br />

gesinnten Basler Bürgern. Hauptquelle des<br />

Buches bilden unveröffentlichte Briefe Christs und seiner<br />

Frau Berta aus dem Orient.<br />

Um die Wende zum 20. Jahrhundert und bis zum Genozid<br />

an den Armeniern 1915/16 stand die Provinzstadt Urfa im<br />

Brennpunkt der türkisch-armenischen Konfrontation. Vor<br />

diesem Hintergrund schildert das Buch die medizinische<br />

Arbeit der von Johannes Lepsius gegründeten Deutschen<br />

Orient-Mission, die Hermann Christ in diesen abgelegenen<br />

und verarmten Ort entsandt hatte, um dort den verfolgten<br />

Armeniern beizustehen. Als erster europäischer Arzt hatte<br />

er in Konstantinopel das türkische Staatsexamen abgelegt.<br />

Geleitet von protestantischem wie von medizinischem Ethos<br />

sah sich Christ aber nicht nur als Helfer der Armenier, sondern<br />

auch der moslemischen Bevölkerung. In seinen wöchentlich<br />

nach Basel geschickten Briefen berichtet er über<br />

den klinischen Alltag sowie über seine Reisen und Begegnungen mit Armeniern, Türken,<br />

Kurden und Arabern. Kritische Bemerkungen zur gesellschaftlichen Situation, insbesondere<br />

zu derjenigen der Frauen, zeichnen die Briefe seiner Frau Berta aus.<br />

Als engsten Mitarbeiter holte Christ den Diakon Jakob Künzler nach Urfa, wo dieser Augenzeuge<br />

des Genozids werden sollte. Christ hingegen musste seinen Aufenthalt wegen der Erkrankung<br />

seiner Frau 1903 beenden. Finanziell konnte das Spital bis 1922 nur überleben,<br />

weil sich Basler Bürger, die zum Freundes- und Bekanntenkreis der Familie Christ gehörten<br />

oder eng mit kirchlicher Diakonie verbunden waren, dafür engagierten. Auch diesem Netzwerk<br />

der Freunde Urfas spürt das Buch nach. Ergänzt wird es durch einzigartige, grösstenteils<br />

unpublizierte Fotos aus dem Nachlass Hermann Christ.<br />

Emanuel La Roche<br />

war über dreissig Jahre lang<br />

Redaktor und Auslandskorrespondent<br />

des Zürcher «Tages-<br />

Anzeigers». Er ist ein Enkel von<br />

Hermann Christ.<br />

Jakob Künzler<br />

Im Lande des Blutes und<br />

der Tränen<br />

Erlebnisse in Mesopotamien<br />

während des Weltkrieges<br />

(1914–1918).<br />

Hg. von Hans-Lukas Kieser<br />

ZeitZeugnisse<br />

2004. 200 S., 8 Abb. 2. Auflage<br />

Br. CHF 34 / EUR 27<br />

ISBN 978-3-905313-06-2<br />

ISBN 978-3-905313-06-2<br />

9 783905<br />

313062<br />

3


9<br />

783034<br />

012034<br />

+++ Radio für den Mann +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 336 S.<br />

ca. CHF 58 / ca. EUR 47.50<br />

Populäre Literaturen und<br />

Medien, hg. von Ingrid<br />

Tomkowiak, Band 7<br />

ISBN 978-3-0340-1203-4<br />

Jacqueline Weber<br />

Männlichkeit aus dem Äther<br />

Geschlechterkonstruktion in einer Unterhaltungssendung für<br />

Männer von Schweizer Radio Beromünster, 1945–1948<br />

rezipierte Animationslt<br />

auf komödiantische und<br />

eintlichen Alltag südpazit<br />

einer neuseeländischen<br />

zahlreichen Gastauftritte<br />

o’Town» wird die Serie<br />

internationale Prominenz,<br />

gsangebot für Stars und<br />

winnt.<br />

ISBN 978-3-0340-1164-8<br />

9 783034 011648<br />

B. Wegmann<br />

Postkoloniale Unterhaltung im Südpazifik<br />

Jacqueline Weber<br />

Die Stunde für ihn – Männermagazin. Zwar sind die<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierte sich die Wirkerei-<br />

Frauenstunden von Radio Beromünster ein Begriff. Aber<br />

und Strickereiindustrie als flexibler neuer Akteur auf dem entstehenden<br />

Fertig kleidermarkt. In der Idealform des fabrikmässig organisierten<br />

dass im Deutschschweizer Radio 1945–1948 mit dem<br />

Betriebs verbanden Trikotfabriken und mechanische Strickereien<br />

Stoffherstellung und Kleiderfertigung in einem Unternehmen. Unterkleider<br />

Männermagazin eine spezielle<br />

und Überzieher aus<br />

Sendung<br />

anschmiegsamem<br />

für<br />

Maschenstoff<br />

Männer<br />

waren<br />

zu<br />

anfänglich vor allem als Sportanzüge und Reformkleidung gefragt.<br />

hören war, ist in Vergessenheit Das vorliegende Buch untersucht geraten. die Geschichte Zu der Unrecht, Trikotkleidung ist<br />

am Beispiel der schweizerischen Wirkerei- und Strickereiindustrie,<br />

diese Sendereihe aus doch der international ein überraschendes renommierte Underwear- und Zeitdokument<br />

Lingerielabels<br />

wie Zimmerli, Hanro oder Calida hervorgegangen sind.<br />

und gleichzeitig Spiegel Anhand von ausgewählten der Geschlechterordnung. Kleidtypen und Produktionsmustern zeichnet<br />

die Autorin die Karriere der Maschenwarenkleidung nach, vom<br />

Die<br />

weltweiten Fabrikantenhandel mit swiss ribbed underwear über die<br />

Männersendung hielt thematische Vielfalt bereit: Technik,<br />

modeorientierte Produktion damenhafter Trikot-Eleganz bis hin zur<br />

funktionell angereicherten Bodywear des ausgehenden 20. Jahrhunderts.<br />

Die Studie bringt technik- und unternehmensgeschichtliche,<br />

Gesundheitspolitik und Kriegsabenteuer wurden besprochen,<br />

aber auch private<br />

mode- und körperhistorische Kenntnisse zusammen und schildert<br />

die erfolgreiche<br />

und<br />

Verbreitung<br />

berufliche<br />

maschinell gestrickter<br />

Beziehungsprobleme<br />

erheiternd in Szene gesetzt.<br />

Kleidung als multifaktoriellen,<br />

von Innovationen und Krisen begleiteten Prozess.<br />

Warum startete Radio Beromünster kurz vor dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs eine Männersendung und setzte sie<br />

nach nur vier Jahren wieder ab? Warum konnte sich das<br />

Männermagazin nicht durchsetzen, während die Sendegefässe<br />

für die Frauen über viele Jahrzehnte erfolgreich waren?<br />

Geschlechterkonstruktion in einer<br />

Unterhaltungssendung für Männer von<br />

Schweizer Radio Beromünster, 1945–1948<br />

Wie wurde Geschlecht konstruiert?<br />

ISBN 978-3-0340-1132-7<br />

In ihrer Analyse verbindet die Autorin mehrere geschlechter-<br />

und medientheoretische Ansätze und stellt den Bezug<br />

9 783034 011327<br />

zur Schweiz der 1940er Jahre her. Sie macht mannigfaltige,<br />

teils verblüffende Formen von Geschlechter- und speziell Männlichkeitskonstruktion sichtbar.<br />

Das Männermagazin nahm Geschlechterdiskurse auf, reproduzierte und variierte sie<br />

und bot plausible und integrierende, aber auch widersprüchliche und disparate Ressourcen<br />

für die männliche Identitätsbildung.<br />

Das Buch ist ein innovativer Beitrag zur Programmgeschichte des Schweizer Radios und zur<br />

Geschlechtergeschichte des 20. Jahrhunderts.<br />

Männlichkeit aus dem Äther<br />

interferenzen 19<br />

Monika Burri<br />

Bodywear<br />

4


+++ Zur Programmgeschichte des fernsehens +++<br />

9<br />

783034<br />

011945<br />

Daniela Zetti<br />

Das Programm der<br />

elektronischen Vielfalt<br />

Fernsehen als Gemeinplatz in der BRD, 1950–1980<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 248 S., ca. 4 Farbabb.,<br />

28 Abb. sw<br />

ca. CHF 38 / ca. EUR 31<br />

Interferenzen – Studien zur<br />

Kulturgeschichte der Technik,<br />

Band 20<br />

ISBN 978-3-0340-1194-5<br />

Wie wird Fernsehen gemacht? Entsteht es durch die<br />

interferenzen 20<br />

Daniela Zetti<br />

Das Programm<br />

der elektronischen<br />

Vielfalt<br />

Aneinander reihung von Inhalten? Die vorliegende Studie<br />

geht in der Programmgeschichte des Fernsehens neue<br />

Wege und regt einen Perspektivwechsel an: vom Fernsehprogramm<br />

zur Programmierung des Fernsehens.<br />

Das Programmmachen zählt zu den Kernkompetenzen des<br />

Daniela Zetti<br />

Fernsehens. «Das Programm der elektronischen Vielfalt»<br />

nimmt den Auf- und Ausbau des öffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehens der BRD als Beispiel und zeigt, dass Übermittlungen,<br />

Aufzeichnungen, Spurenlesen – die Übersetzungs-<br />

studierte Allgemeine Geschichte<br />

in Giessen, Mainz und Zürich. Sie<br />

ist Assistentin an der Professur<br />

für Technikgeschichte, ETH Zürich<br />

leistungen des Fernsehpersonals – das Fernsehmachen<br />

prägten und gestaltbar machten.<br />

Indem die Beziehung von Fernsehtechnikern zum Pro-<br />

Fernsehen als Gemeinplatz in der BRD,<br />

1950–1980<br />

gramm ebenso in den Blick genommen wird wie diejenige<br />

von Programmmachern zur Produktionstechnik, wird ein<br />

Untersuchungsfeld eröffnet, das Programmgestaltung im<br />

historischen Wandel zeigt. Durch Verschalten von Wissen<br />

und Technologie kann immer wieder das entstehen, was<br />

Fernsehsendung heisst.<br />

Inhalt<br />

Video. Der Wettlauf um die<br />

Schnittstellentechnik<br />

1. Visionen: das Labor als Wunschfabrik<br />

2. Motive: «Now let’s see …»<br />

3. Konventionen: die VERA der BBC<br />

4. Zur historischen Reichweite des<br />

«race to video»<br />

Das programmierte Bild. Bildqualität<br />

im Betrieb des Deutschen<br />

Fernsehens<br />

1. Interesse<br />

2. Verteiler<br />

3. Über die zeitgenössische Aufmerksamkeit<br />

für die Störung<br />

Vom Studio zur Sendezentrale. Die<br />

Entdeckung der Prozesse<br />

1. Erdung<br />

2. Allianzen im Namen des Gemeinwohls<br />

3. Die Zentralisierung der Peripherie<br />

4. Die «magnetische Perforation»<br />

5. Zur politischen Brisanz der Digitalisierung<br />

Das Fernsehprogramm, ein Gesamtkunstwerk<br />

1. Das Fernsehspiel: Bühne frei<br />

2. Die ARD als Institution und Auftrag<br />

3. Das Studio als Glashaus. Am Ende<br />

des Verstehens?<br />

4. Das ZDF als Kompass, oder: kommunizierende<br />

Welten der Pluralität<br />

5. Electronic broadcasting. Zum<br />

Gedächtnis einer Institution<br />

5


9<br />

783034<br />

012041<br />

+++ Computergeschichte als Teil der Unternehmensgeschichte +++<br />

Dezember <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 240 S., ca. 6 Farbabb.,<br />

19 Abb. sw<br />

ca. CHF 38 / ca. EUR 31<br />

Interferenzen – Studien zur<br />

Kulturgeschichte der Technik,<br />

Band 21<br />

ISBN 978-3-0340-1204-1<br />

Josef Egger<br />

«Ein Wunderwerk der Technik»<br />

Frühe Computernutzung in der Schweiz (1960–1980)<br />

underts formierte sich die Wirkereineuer<br />

Akteur auf dem entstehenden<br />

rm des fabrikmässig organisierten<br />

n und mechanische Strickereien<br />

ung in einem Unternehmen. Unterhmiegsamem<br />

Maschenstoff waren<br />

üge und Reformkleidung gefragt.<br />

die Geschichte der Trikotkleidung<br />

Wirkerei- und Strickereiindustrie,<br />

te Underwear- und Lingerielabels<br />

ervorgegangen sind.<br />

Monika Burri<br />

Josef Egger<br />

dipl. El.-Ing. ETH, war 17 Jahre bei<br />

der Swissair-EDV tätig und leitete<br />

1986–2000 die SBB-Informatik.<br />

Nach seiner Tätigkeit als Unternehmensberater<br />

schloss er an<br />

der Universität Zürich 2010 sein<br />

Geschichtsstudium mit dem<br />

Lizentiat ab.<br />

pen und Produktionsmustern zeich-<br />

Maschenwarenkleidung nach, vom<br />

t swiss ribbed underwear über die<br />

enhafter Trikot-Eleganz bis hin zur<br />

ear des ausgehenden 20. Jahrhunund<br />

unternehmensgeschichtliche,<br />

nntnisse zusammen und schildert<br />

hinell gestrickter Kleidung als multid<br />

Krisen begleiteten Prozess.<br />

Bodywear<br />

interferenzen 21<br />

Die heutige Allgegenwart des Computers ist das Ergebnis<br />

einer beeindruckenden Geschichte. Während der ersten<br />

Phase (1960–1980) dominierten die Grossrechner, mit<br />

denen Schweizer Unternehmen bahnbrechende Anwendungen<br />

realisierten.<br />

Die ersten grossen kommerziellen Computer, die Ende der<br />

1950er Jahre in der Schweiz zum Einsatz kamen und sich<br />

danach rasch verbreiteten, trugen mit ihren gewichtigen<br />

Anwendungen massgeblich zur Entwicklung der Unternehmen<br />

bei. Die verbreitete Automatisierung beeinflusste<br />

das Geschehen in den Betrieben, neue Berufe entstanden,<br />

der Betriebsalltag veränderte sich, und die verschiedenen<br />

Funktionsträger wurden mit neuartigen Problemstellungen<br />

konfrontiert. Welche Herausforderungen standen im<br />

Vordergrund, welche Anwendungen wurden mit welchen<br />

Techniken erstellt? Wie prägte der Computer die Menschen<br />

und die Unternehmen, welches war sein Beitrag zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Schweiz?<br />

Der Autor erläutert die Techniken, mit denen die Applikationen<br />

entwickelt und betrieben wurden, zeigt<br />

überblicksartig die Computernutzung gegliedert nach Wirtschaftssparten sowie typische<br />

Problemstellungen der Epoche auf. Ausgewählte herausragende Anwendungsbeispiele<br />

werden detailliert aufgezeigt. Weiter geht der Autor den Gründen für die Anschaffung von<br />

Computeranlagen und den damit verbundenen Erwartungen nach, zeigt ihre Bedeutung im<br />

Geschäftsumfeld auf und würdigt den Computereinsatz für die Entwicklung der Schweizer<br />

Wirtschaft.<br />

Josef Egger<br />

«Ein Wunderwerk<br />

der Technik»<br />

Frühe Computernutzung in der Schweiz<br />

(1960–1980)<br />

Museum für Kommunikation (Hg.)<br />

Loading History<br />

Computergeschichte(n) aus der<br />

Schweiz. Kommunikation und<br />

Kultur, Band 1<br />

2001. 119 S., durchg. ill. Br.<br />

CHF 28 / EUR 17.90<br />

ISBN 978-3-0340-0540-1<br />

ISBN 978-3-0340-0540-1<br />

9<br />

783034<br />

005401<br />

6


+++ Von der Agrar- zur Dienstleistungsgesellschaft +++<br />

9<br />

783034<br />

011983<br />

Der Kanton Luzern im<br />

20. Jahrhundert<br />

Band 1: Raum und Bevölkerung, STAAT, Politik<br />

Band 2: Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Religion<br />

November <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 720 S., ca. 400 Abb.<br />

ca. CHF 98 / ca. EUR 80<br />

ISBN 978-3-0340-1198-3<br />

Warum gibt es im Kanton Luzern in vielen Gemeinden mindestens zwei Wirtshäuser? Warum<br />

sind viele Waldparzellen schmale Streifen? Warum gibt es mehr Schweine als Menschen<br />

im Kanton? In zwei Bänden erzählen 21 Autorinnen und Autoren die wechselvolle<br />

Geschichte des Kantons Luzern im 20. Jahrhundert vom Wandel der Agrar- zur modernen<br />

Dienstleistungsgesellschaft.<br />

In nur einem Jahrhundert hat sich der Kanton Luzern in kleinen Schritten stark verändert.<br />

Aus dem katholischen Vorort der Zentralschweiz ist ein moderner Kanton wie viele andere<br />

geworden. Der Stadt-Land-Gegensatz löste sich im Verlauf des Jahrhunderts weitgehend<br />

auf, die Konflikte zwischen «Roten» und «Schwarzen» gingen in einem Pluralismus verschiedener<br />

politischer Haltungen auf.<br />

Zwanzig thematische Beiträge beschäftigen sich mit den Veränderungen von Gesellschaft,<br />

Wirtschaft, Staat und Politik, Raum und Bevölkerung sowie Kultur im Kanton Luzern. Sie<br />

werden ergänzt durch eine chronologische Darstellung in Bildern und einen zusammenfassenden<br />

Essay.<br />

Im Auftrag des Regierungsrats des Kantons Luzern haben die Autorinnen und Autoren auch<br />

Vergessenes, Verstecktes und Verdrängtes ausgegraben und aufbereitet. Die reich illustrierten<br />

Texte richten sich gleichermassen an Laien wie an Historikerinnen und Historiker. So<br />

ist ein Werk entstanden, das aktuelle Strukturen erklärt, Geschichten erzählt und auch zum<br />

Nachschlagen anregt.<br />

7


+++ Die wechselvolle Geschichte des Kantons Luzern im 20. Jahrhundert +++<br />

32 staat und Politik<br />

33 Parteien und Verbände im Politischen system<br />

hängigen als neue Partei, die auf die latente ökonomische Unzufriedenheit reagierte,<br />

auf Anhieb zehn Mandate holte. Die Partei des Migrosgründers Gottlieb<br />

Duttweiler verband Vorstellungen der sozialen Marktwirtschaft mit ihrem Wohlstandsideal.<br />

Ihr nonkonformismus und Politikstil eckten an, wie Beispiele zeigen,<br />

als 1943 die Luzerner Liberalen in grosser Zahl an einer «Duttweilerversammlung»<br />

im Kunst- und Kongresshaus erschienen und diese majorisierten. 65 | ABB. 5<br />

Kalte-Kriegs-Stimmung<br />

Die ersten nachkriegswahlen 1947 führten zu einem deutlichen Linksrutsch in<br />

der schweizerischen wie auch in der luzernischen Politik. Der LdU brach bei den<br />

Grossratswahlen auf die Hälfte seiner bisherigen Mandate ein. Er verlor an die<br />

Sozialdemokraten und die neu auftretende Partei der Arbeit (PdA), welche 1944<br />

aus der während des Krieges verbotenen Kommunistischen Partei (KP) hervorgegangen<br />

war. Die bereits in der Zwischenkriegszeit in Luzern aktiven Kommunisten<br />

errangen erstmals zwei Mandate in der kantonalen Legislative. Auch innerhalb<br />

der Mehrheitspartei Konservativ-christlichsoziale war der Linkstrend spürbar,<br />

indem die Konservativen Sitze an die christlichsozialen verloren, welche von<br />

neun auf 15 zulegten. 66 Die christlichsozialen mobilisierten gegen den «Finanzfreisinn»<br />

mit einem Appell an die Dienstboten, Arbeiter und Bauern, die freisinnige<br />

Hochfinanz zu schlagen. 67 Parallel dazu warnte die Partei vor der kommunistischen<br />

Gefahr durch die neu aufkommende PdA. Für die Liberalen war die<br />

PdA als «Partei des Auslandes» abhängig vom «Reiche Stalins». 68 nicht allein die<br />

bürgerlichen Parteien warnten vor der kommunistischen Gefahr, auch die Sozialdemokraten<br />

gerieten unter Zugzwang, war es doch zu Beginn offen, ob es der PdA<br />

gelingen könnte, eine neue linke Massenpartei links von der SP zu begründen. 69<br />

Einheitsfrontangebote, gemeint war ein wahltaktisches Zusammengehen von SP<br />

und PdA, lehnte die Luzerner SP ab. 70 Ausgedrückt wurde die Besorgnis, dass auswärtige<br />

Agenten am Werk seien, die der Partei Mitglieder «abjagten». 71 Die PdA<br />

agierte in Luzern gegen die Machenschaften ehemaliger Fröntler und nazis. 72 In<br />

ihrem Umkreis bildete sich ein «Demokratisches Säuberungskomittee». 73 Sie gab<br />

sich, von einem moralischen Imperativ getragen, antikapitalistisch und dem Fortschritt<br />

verpflichtet. 74 Allenthalben weckte sie Befürchtungen und man stufte ihre<br />

Stosskraft weit stärker ein. 75 In der sich bereits abzeichnenden Kalte-Kriegs-Stimmung<br />

blieb der Aktionsrahmen der PdA beschränkt. Eine 1945 geplante Ab-<br />

ABB. 4 | «Das Zünglein an der Wage [sic]. Zu singen von den liberalen Bürgern,<br />

wenn das konservative Regiment gefallen sein sollte.»: Karikatur der Konservativen<br />

von 1927 aus dem «Haar us!», die vor der Allianz zwischen Sozialdemokraten und<br />

Liberalen warnt.<br />

ABB. 5 | Programmslogans der Oppositionsparteien von 1943 mit Blick auf die<br />

nachkriegsordnung (v.l.n.r) von LdU, SP und einer Bauern- und Gewerbeliste.<br />

66 Vgl. StALU PA 280/169, Flugblätter und<br />

67 Vgl. SALU D 19/385, nZZ 21.3.1943; Freie<br />

Korrespondenzen.<br />

Innerschweiz, 22.3.1943; Luzerner tagblatt,<br />

22.3.1943; Die tat, 23.3.1943.<br />

42 staat und Politik<br />

43 Parteien und Verbände im Politischen system<br />

Der Hobel der Modernisierung liess im Verlaufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

die Luzerner Gesellschaft gleichförmiger werden und glich diese dem<br />

schweizerischen Durchschnitt an. Der alte Stadt-Land-Gegensatz löste sich auf<br />

und die politischen Haltungen pluralisierten sich – auch im geografischen Kontext.<br />

Es entwickelte sich eine wirtschaftlich dynamische Zone auf der Achse Zürich-Zug-Luzern<br />

mit Einbezug der Gemeinden zwischen Vierwaldstättersee bis<br />

hin zu Sempachersee und Baldeggersee. Gegen Westen hin schwand dieser Einfluss<br />

der städtischen Agglomeration. 104 Dies hatte Auswirkungen auf die kantonale<br />

Parteienlandschaft. Entsprechend der gesamtschweizerischen Entwicklung akzentuierte<br />

sich die Polbildung. Die linken Parteien steigerten ihren Anteil im<br />

Kantonsparlament zwischen 1975 bis 2011 von ehemals 8,9% auf 19,7%, während<br />

sich auf der anderen Seite die nationalkonservativ ausgerichtete SVP als zweitgrösste<br />

Partei (2011: 22,3%) etablierte und sich auf eine feste Wählerbasis in Stadt<br />

und Agglomeration sowie auf dem Lande stützte. Die bürgerliche Mitte mit der<br />

weiterhin dominierenden cVP (2011: 31,3%) und der FDP (2011: 18,9%) blieb im interkantonalen<br />

Vergleich weiterhin überdurchschnittlich stark vertreten, was sich<br />

mit der historischen Rolle der beiden Parteien erklären lässt. Dazu kamen neue<br />

Parteien, wie die Grünliberalen (GLP). ABB. 13 (S. 522)<br />

Das Luzerner Parteiensystem hat im Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert<br />

seinen charakter als Zweiparteiensystem abgelegt und ist «schweizerischer»<br />

geworden, ein Prozess, der mit dem Einzug der neuen Linken und der Grünen<br />

sowie der SVP eingeleitet wurde. ABB. 14<br />

ABB. 13 | WÄHLERAntEIL BEI DEn LUZERnER KAntOnSWAHLEn 1971–2011<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ABB. 12 | themen der neuen Linken und der neuen sozialen Bewegungen. In Luzern<br />

wurde u.a. gegen das Projekt eines Atomkraftwerks in Inwil mobilisiert.<br />

1971<br />

1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011<br />

CVP<br />

LPL / FDP<br />

SP<br />

SVP<br />

POCH / Grüne<br />

LdU<br />

NA / SD /<br />

AP / FP<br />

glp<br />

BDP<br />

104 Vgl. Hermann / Leuthold, Atlas, 74.<br />

8


+++ Die Geschichte des Kantons Luzern +++<br />

38 staat und Politik<br />

39 Parteien und Verbände im Politischen system<br />

und bei den Regierungsratswahlen auf Anhieb ihre vier Regierungsratskandidaten<br />

durchbrachte. Auf Regierungsebene blieb die Luzerner Zauberformel bestehen, die<br />

Mehrheitsposition wurde zwei Mal erfolglos (1971 und 1983) von den Liberalen attackiert.<br />

Die Kandidaten der neuen Linken (1975 und 1979) und des Landesrings wurden<br />

kaum als ernsthafte Gefährdung angeschaut. Mehrmals stand die cVP-Mehrheit<br />

im Grossen Rat auf Messers Schneide. Zudem näherten sich die beiden bürgerlichen<br />

grossen Parteien auf Grund der Konkurrenz neuer Gruppen einander an. 91 Zum<br />

Wandel trug auch das Frauenstimm- und -wahlrecht bei, das in Luzern 1970, wenige<br />

Monate vor der schweizerischen Abstimmung 1971, gutgeheissen wurde. Es erweiterte<br />

die Wählerbasis und öffnete den Frauen den Zugang zu Parteiämtern sowie zu<br />

politischen Mandaten. Geschleift waren damit auch die männerbündischen Strukturen.<br />

Die Popularität herausragender Luzerner Politikerinnen auf nationaler Ebene<br />

zählte zu den Eigenheiten der Luzerner Politik der letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts.<br />

Der Frauenanteil im Kantonsparlament stieg in der Zeit von 1971 bis 2011 von<br />

4,1 auf 30,8 Prozent. Luzern bewegte sich damit im vorderen Mittelfeld. Auch in Luzern<br />

waren es Linke und Grüne, die früh ausgeglichene Geschlechterverhältnisse<br />

aufwiesen. Erste Plattformen für den Einstieg in die nationale Politik boten in Luzern<br />

die bürgerlichen Parteien. Mit Josy J. Meier und Judith Stamm stellte die cVP<br />

Luzern bekannte Bundespolitikerinnen der ersten Stunde, 95 die sich aktiv für das<br />

Frauenstimm- und -wahlrecht eingesetzt hatten und in der Folge des Aufbruchs der<br />

1970er und 1980er Jahre auf der bundespolitischen Bühne eine bürgerliche emanzipatorische<br />

und soziale Politik verkörperten. 96<br />

Die Kräfteverhältnisse im Grossen Rat verschoben sich in den<br />

1970er Jahren vorerst kaum. Am rechten Rand im Soge des xenophoben Protests<br />

holten in der ersten Hälfte der 1970er Jahre die nationalen zwei bzw. drei Mandate.<br />

97 Ihre direkte Anhängerschaft blieb im interkantonalen Vergleich marginal,<br />

auch wenn die Luzerner Männer 1970 die national verworfene «Schwarzenbachinitiative»<br />

(Volksbegehren gegen die Überfremdung) mit einem Ja-Anteil von 54,6%<br />

deutlich gutgeheissen hatten. Die «Autopartei», später Freiheitspartei (FPS), welche<br />

in den 1980er Jahren als Reaktion auf die Umweltbewegung gegründet worden<br />

war und sich neben der «Freiheit der Automobilisten» die Asyl- und Ausländerdebatte<br />

zu nutze machte, blieb im Kanton Luzern erfolglos. ABB. 11<br />

Neue Linke und neue soziale Bewegungen<br />

Die 68er Bewegung fand in der Schweiz sowie in Luzern auch auf parteipolitischer<br />

Ebene ihren niederschlag. Parteien der neuen Linken – Progressive Organisationen<br />

Schweiz (POcH) und Revolutionäre Marxistische Liga (RML) – bildeten<br />

sich in den 1970er Jahren. Die POcH etablierte sich mit Schwerpunkt in der Ag-<br />

REVOLUtIOnÄRE MARXIStIScHE LIGA (RML) / SOZIALIStIScHE ARBEItERPARtEI (SAP)<br />

ABB. 10 | Wahlplakate der cVP im Wandel (v.l.n.r); 1959, 1963, 1967, 1971, 1975. (StALU<br />

PLB 13.9; 13.11¸13.15; 13.26, Wahlplakate CVP.)<br />

Die RML entstand 1969 in der Waadt. In Luzern bildete<br />

sich 1972 anlässlich einer politischen Schulung durch<br />

«Zürcher Genossen» eine Sektion. 92 Die RML orientierte<br />

sich an trotzkistischen und auch französischen Sozialismustheorien<br />

und verstand sich als Gralshüterin einer<br />

«reinen» sozialistischen Lehre. Ausgeprägt waren die theoretischen<br />

Diskussionen innerhalb der Partei über Zustand<br />

und Entwicklung der Gesellschaft. Gegenüber anderen<br />

Linksparteien wie der SP oder der POcH sah sich<br />

die Gruppe als linke «Vorhut», zumal sie die gesellschaftliche<br />

Entwicklung und Jugendradikalisierung in der Zentralschweiz<br />

als rückständig im Vergleich zu anderen<br />

Kantonen einstufte. 93 Die Sektion Luzern blieb eine kleine<br />

Gruppe mit einer Handvoll Mitgliedern, die keine<br />

Wahlerfolge verbuchen konnte. Indem sie das Aufbauprojekt<br />

einer revolutionären Arbeiterpartei als gescheitert<br />

erklärte, verschwand sie in der zweiten Hälfte der<br />

1980er Jahre von der Bildfläche. 94<br />

90 Vgl. Profil, 1, 1974.<br />

91 Vgl. SALU D 19/594, Vergleichende Darstellung<br />

der Aktions- und Parteiprogramme der LPL,<br />

cVP, SP und des LdU im Kanton Luzern, 1975.<br />

92 Vgl. StALU PA 385/1, Statuten der RML, Sektion<br />

Luzern vom 3.1.1976.<br />

93 Vgl. StALU PA 385/3, Diskussion über den<br />

Aufbau der Sektion Luzern.<br />

94 Vgl. Furrer, Opposition, 70‒71.<br />

Band 1<br />

Jürg Schmutz, Katja Hürlimann: Das Jahrhundert<br />

in Bildern<br />

Raum und Bevölkerung<br />

Fridolin Kurmann: Bevölkerungsentwicklung<br />

Emanuel Amrein: Siedlungsentwicklung<br />

Daniel Bitterli: Kulturlandschaft – Verplant oder<br />

geschützt?<br />

Staat und Politik<br />

Hans-Rudolf Galliker: Staat und Verwaltung –<br />

Aufbau, Ausbau und Reformen<br />

Thomas Meier: Entstehung und Entwicklung des<br />

Sozialstaats<br />

Markus Furrer: Die politischen Parteien –<br />

«Luzerner Volk besinne und bewähre dich!»<br />

Raffael Fischer: Schule und Bildung – Der lange<br />

Weg zum Bildungszentrum<br />

Band 2<br />

Wirtschaft<br />

Gisela Hürlimann: Strukturen und Konjunkturen –<br />

Ein Überblick<br />

Hanspeter Lussy: Industrie – Im Dienst des<br />

Kapitals und der Menschen<br />

Thomas Frey: Dienstleistungen – Dienen, bedienen,<br />

verdienen<br />

Peter Moser: Landwirtschaft – Im Sog des Konsums<br />

Hans-Ulrich Schiedt, Thomas Frey: Verkehr und<br />

Mobilität<br />

Gesellschaft<br />

Martin Lengwiler, Daniel Kauz: Veränderungen<br />

und Kontinuitäten der gesellschaftlichen Entwicklung<br />

– Ein Überblick<br />

Elisabeth Joris: Öffentliche Auseinandersetzungen<br />

– Aufbruch- und Protestbewegungen<br />

Beatrice Schumacher: Alltagswelten<br />

Beatrice Schumacher: Geselliges Leben<br />

Kultur und Religion<br />

Martina Akermann: Kultur – Zwischen Enge und<br />

Aufbruch<br />

Guy P. Marchal: Luzerner Geschichtskultur<br />

Markus Ries: Kirchen und Religionen – Aufbau und<br />

Ausdifferenzierung weltanschaulicher Identität<br />

Max Huber: Öffentliche Kommunikation – Die<br />

Luzerner Medienlandschaft<br />

Kurt Messmer: Das 20. Jahrhundert – Ein Essay<br />

9


+++ mediävistische Perspektiven +++<br />

ng des Codex Buranus findet<br />

kende Auswahl an weltlicher<br />

eginnenden 13. Jahrhunderts.<br />

harakter gibt dieser Sammlung<br />

bau: Ein Redaktor disponierte<br />

ht nach formalen und<br />

en.<br />

gewählter Beispiele der<br />

Aspekte wie der Bezug der<br />

ierten Text, die Beziehung<br />

nd Satire oder der Humor der<br />

Dabei wird auch die Position des<br />

s in der Sammlung betrachtet,<br />

wie die umgebenden Texte die<br />

mmtes Licht setzen und wie die<br />

auf sie ausstrahlt.<br />

C. Cardelle de Hartmann • Parodie in den Car- mediävistische perspektiven 3<br />

Autoren unterschiedlicher Herkunft und<br />

Prägung entwickeln im lateinischen Mittelalter<br />

auffällig eigenständige Modelle autobiografischen<br />

Schreibens. Indem sie vom Ich erzählen, setzen sie<br />

sich aber weniger mit sich selbst als vielmehr mit<br />

Carmen Cardelle de Hartmann<br />

Texten und literarischen Konventionen auseinander.<br />

Texte, die sich scheinbar am Urtext mittelalterlicher<br />

Parodie in den Carmina Burana<br />

Autobiografik, an den Bekenntnissen des<br />

Augustinus, orientieren, werden so zum<br />

Schauplatz literarischer Inszenierungen und zu<br />

Repräsentationsfiguren zunehmender literarischer<br />

Individuierung.<br />

Marc-Aeilko Aris • Erzählen vom Ich mediävistische perspektiven 3<br />

Marc-Aeilko Aris<br />

Erzählen vom Ich<br />

ISBN 978-3-0340-1200-3<br />

9 783034 012003<br />

Carmen Cardelle de Hartmann<br />

Parodie in den Carmina Burana<br />

In der Lyriksammlung des Codex Buranus<br />

findet sich eine beeindruckende<br />

Auswahl an weltlicher Lyrik des 12.<br />

und beginnenden 13. Jahrhunderts.<br />

Einen besonderen Charakter gibt dieser<br />

Sammlung ihr sorgfältiger Aufbau: Ein<br />

Redaktor disponierte die Texte mit<br />

Bedacht nach formalen und inhaltlichen<br />

Kriterien.<br />

Anhand einiger ausgewählter Beispiele<br />

der Sammlung werden Aspekte wie<br />

der Bezug der Parodie zum parodierten<br />

Text, die Beziehung zwischen Parodie<br />

und Satire oder der Humor der Parodie<br />

diskutiert. Dabei wird auch die Position<br />

des jeweiligen Gedichtes in der Sammlung<br />

betrachtet, um nachzuspüren, wie<br />

die umgebenden Texte die Parodie in<br />

ein bestimmtes Licht setzen und wie die<br />

Parodie wiederum auf sie ausstrahlt.<br />

Marc-Aeilko Aris<br />

Erzählen vom Ich<br />

Autoren unterschiedlicher Herkunft und<br />

Prägung entwickeln im lateinischen Mittelalter<br />

auffällig eigenständige Modelle<br />

autobiografischen Schreibens. Indem sie<br />

vom Ich erzählen, setzen sie sich aber<br />

weniger mit sich selbst als vielmehr mit<br />

Texten und literarischen Konventionen<br />

auseinander. Texte, die sich scheinbar<br />

am Urtext mittelalterlicher Autobiografik,<br />

an den Bekenntnissen des Augustinus,<br />

orientieren, werden so zum Schauplatz<br />

literarischer Inszenierungen und zu<br />

Repräsentationsfiguren zunehmender<br />

literarischer Individuierung.<br />

Stimmung, Atmosphäre, Ereignis oder Authentizität –<br />

Begriffe wie diese, die noch im ausgehenden 20. Jahrhundert<br />

als kaum mehr theorietauglich angesehen wurden,<br />

erfreuen sich neuerdings wieder zunehmender Beliebtheit<br />

im geistes- und kulturwissenschaftlichen Diskurs. Wenig<br />

profitiert hat von dieser Konjunktur der Begriff der Aura.<br />

Obwohl man ihn im Hintergrund dieser Konzepte vermuten<br />

kann, obwohl ihn Walter Benjamin in seinem für die<br />

neuere Ästhetikdiskussion grundlegenden Aufsatz Das<br />

Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit<br />

aus den späten 1930er Jahren an prominenter Stelle<br />

eingeführt hat, spielt er in der gegenwärtigen Medientheorie<br />

keine nennenswerte Rolle.<br />

Die Beiträge des vorliegenden Bandes – aus Literatur-,<br />

Geschichts-, Kunst-, Musik- und Filmwissenschaft – schlagen<br />

einen anderen Weg ein. Sie versuchen auf der Basis<br />

einer kritischen Relektüre des Textes von Walter Benjamin,<br />

das diskursive Potenzial des Begriffs Aura auszuloten,<br />

ihn für interdisziplinäre Perspektiven einer historischen<br />

Mediologie neu zu erschliessen und insbesondere Möglichkeiten<br />

einer medialen Auratisierung zu erörtern. Das<br />

Sprechen über Aura, so die These, rückt einerseits grundlegende<br />

epistemologische und phänomenologische Fragen<br />

in den Blick, die den Zusammenhang von Genese und<br />

Kommunikation von Sinn betreffen. Andererseits kann der<br />

Begriff für die Konzeptionierung einer Geschichtlichkeit<br />

des Medialen ebenso fruchtbar gemacht werden wie für<br />

eine Beschreibung der Medialität von Geschichte. Der<br />

Begriff der Aura lässt sich so an einer Schnittstelle verschiedener<br />

Felder der aktuellen medientheoretischen Diskussion<br />

situieren.<br />

ISBN 978-3-0340-1027-6<br />

9 783034 010276<br />

Aura und Auratisierung<br />

Ulrich Johannes Beil,<br />

Cornelia Herberichs,<br />

Marcus Sandl (Hg.)<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 80 S. ca. CHF 15 / ca. EUR 12<br />

Mediävistische Perspektiven, hg. im<br />

Namen des Kompetenzzentrums<br />

Zürcher Mediävistik von Christian<br />

Kiening, Susanne Uhl und Claudia Zey,<br />

Band 4<br />

ISBN 978-3-0340-1199-0<br />

ISBN 978-3-0340-1199-0<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 80 S. ca. CHF 15 / ca. EUR 12<br />

Mediävistische Perspektiven, hg. im<br />

Namen des Kompetenzzentrums<br />

Zürcher Mediävistik von Christian<br />

Kiening, Susanne Uhl und Claudia Zey,<br />

Band 5<br />

ISBN 978-3-0340-1200-3<br />

ISBN 978-3-0340-1200-3<br />

9<br />

783034<br />

011990<br />

9<br />

783034<br />

012003<br />

10


+++ vom Nutzen des Begriffs Aura für die Medientheorie +++<br />

9<br />

783034<br />

010276<br />

Ulrich Johannes Beil, Cornelia Herberichs, Marcus Sandl (Hg.)<br />

Aura und Auratisierung<br />

Mediologische Perspektiven im Anschluss an Walter Benjamin<br />

September <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 480 S., ca. 19 Farbabb.,<br />

10 Abb. sw<br />

ca. CHF 58 / ca. EUR 47.50<br />

Medienwandel – Medienwechsel –<br />

Medienwissen, Band 27<br />

ISBN 978-3-0340-1027-6<br />

Ulrich Johannes Beil<br />

Cornelia Herberichs<br />

Marcus Sandl (Hg.)<br />

Aura und Auratisierung<br />

Mediologische Perspektiven im Anschluss an<br />

Walter Benjamin<br />

Stimmung, Atmosphäre, Ereignis oder Authentizität –<br />

Begriffe wie diese, die noch in der Kulturwissenschaft des<br />

späten 20. Jahrhunderts als kaum mehr theorietauglich<br />

angesehen wurden, erfreuen sich neuerdings wieder zunehmender<br />

Beliebtheit. Wenig profitiert hat von dieser Konjunktur<br />

der Begriff der Aura. Obwohl ihn Walter Benjamin<br />

in seinem grundlegenden Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter<br />

seiner technischen Reproduzierbarkeit aus den späten 1930er<br />

Jahren an prominenter Stelle eingeführt hat, spielt er in der<br />

gegenwärtigen Medientheorie keine nennenswerte Rolle.<br />

Die interdisziplinären Beiträge des vorliegenden Bandes<br />

versuchen hingegen auf der Basis einer kritischen Relektüre<br />

des Textes von Walter Benjamin, das diskursive Potenzial<br />

des Begriffs Aura auszuloten, ihn für interdisziplinäre Perspektiven<br />

einer historischen Mediologie neu zu erschliessen<br />

und insbesondere Möglichkeiten einer medialen Auratisierung<br />

zu erörtern. Der Begriff der Aura lässt sich so an einer<br />

Schnittstelle verschiedener Felder der aktuellen medientheoretischen<br />

Diskussion situieren.<br />

Ulrich Johannes Beil<br />

ist Senior Researcher am NCCR<br />

Mediality. Historical Perspectives<br />

der Universität Zürich und Privatdozent<br />

für Deutsche und Vergleichende<br />

Literaturwissenschaft an<br />

der Universität München.<br />

Cornelia Herberichs<br />

ist Akademische Rätin für Germanistische<br />

Mediävistik am Institut<br />

für Literaturwissenschaft der<br />

Universität Stuttgart.<br />

Marcus Sandl<br />

ist Historiker und Assistenzprofessor<br />

für Medialität der Vormoderne<br />

am NCCR Mediality. Historical<br />

Perspectives der Universität<br />

Zürich.<br />

Inhalt<br />

I<br />

Beatrice Trînca: Auratisierung – mittelalterlich.<br />

Zur Vor- und Frühgeschichte<br />

eines wissenschaftlichen Begriffs<br />

mit Anmerkungen zu Hildegard von<br />

Bingen und Gertrud von Helfta<br />

Manfred Kern: Aura aurea. Zur Vorstellung<br />

des Unikalen in der mittelalterlichen<br />

Poesie<br />

Cornelia Herberichs: «Der Erzähler ist<br />

uns keineswegs durchaus gegenwärtig».<br />

Zu Strategien narratologischer<br />

Auratisierung im Väterbuch<br />

Susanne Baumgartner: Heiligkeit<br />

und Aura in Konrads von Würzburg<br />

Silvester<br />

Christine Hediger, Brigitte Kurmann-<br />

Schwarz: Reliquie und Skulptur im<br />

Glasfenster. Intermediale Auratisierung<br />

am Beispiel von Notre-Dame la<br />

Belle-Verrière<br />

II<br />

Marcus Sandl: Luthers Aura. Bekenntnis<br />

und Geschichte in der Reformation<br />

Federico Italiano: Auratisierung des<br />

Nordens. Die Pygmäen und die Carta<br />

Marina (1539) des Olaus Magnus<br />

Marius Rimmele: Das Prinzip Schrein.<br />

Aspekte medialer Auratisierung beim<br />

Triptychon<br />

Jan Behnstedt: Macht, Zwang, Vertrauen.<br />

Intermediale Auratisierung<br />

staatlicher Schuld – ein Finanzprojekt<br />

aus dem Siebenjährigen Krieg<br />

III<br />

Christian Kiening: Philologische Aura<br />

der Schrift um 1900. Das Beispiel<br />

Ludwig Traubes<br />

Stephan Baumgartner: Aura und Anerkennung<br />

in Hebbels Michel Angelo<br />

Christoph Gardian: «Europa hat die<br />

Pace verloren». Zur Auratisierung des<br />

Affektiven in Robert Müllers Tropen<br />

Robert Suter: Bluff und Autosuggestion.<br />

Wege zum Erfolg in der<br />

Weimarer Republik (Walter Benjamin,<br />

Johannes Baader, Emile Coué, Walter<br />

Serner)<br />

IV<br />

Nadejda Lebedeva: Die «bestimmte<br />

Unbestimmbarkeit»: Aura, Schein und<br />

Musik in der Ästhetischen Theorie<br />

Adornos<br />

Daniel Wiegand: Vom Zauber des<br />

Lichts. Intermediale Lichtinszenierungen<br />

um 1900 und die «auratische»<br />

Wirkung des Kinos<br />

Mattia Lento: Luigi Pirandellos Quaderni<br />

di Serafino Gubbio operatore<br />

oder der vermeintliche Verfall der<br />

Aura am Anfang der Filmgeschichte<br />

Ulrich Johannes Beil: Mediale Auren.<br />

Walter Benjamin und Fotografien von<br />

Thomas Struth, Gregory Crewdson<br />

und Carlos Goldgrub<br />

11


9<br />

783034<br />

011938<br />

+++ Der Dialekt als poetisches Stilmittel +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 320 S., ca. 8 Farbabb.,<br />

2 Abb. sw<br />

ca. CHF 48 / ca. EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1193-8<br />

Simon Aeberhard, Caspar Battegay, Stefanie Leuenberger (Hg.)<br />

dialÄktik<br />

Deutschschweizer Literatur zwischen Mundart<br />

und Hochsprache<br />

, Band 37<br />

Simon Aeberhard<br />

Wissenschaftlicher Assistent für<br />

Neuere deutsche Literatur an der<br />

Universität Basel. Forschungsschwerpunkte:<br />

Literatur und<br />

Theatralität, (sprachanalytische)<br />

Performativität, Schrift und<br />

Schriftlichkeit, Literaturtheorie.<br />

Caspar Battegay<br />

Wissenschaftlicher Assistent am<br />

Zentrum für Jüdische Studien der<br />

Universität Basel. Forschungsschwerpunkte:<br />

deutsch-jüdische<br />

Literatur- und Geistesgeschichte,<br />

Jäger-Trees, Dominik Müller,<br />

Christian von Zimmermann<br />

Literaturtheorie, Geschichte und<br />

Theorie der Popkultur.<br />

Stefan Humbel (Hg.)<br />

Friedrich Jennis Gukkasten-Kalender<br />

Simon Aeberhard, Caspar Battegay,<br />

Stefanie Leuenberger (Hg.)<br />

dialÄktik<br />

Deutschschweizer Literatur<br />

zwischen Mundart und Hochsprache<br />

Die Umgangssprache in der deutschen Schweiz ist eine<br />

hochpolitische Angelegenheit von nationaler Bedeutung.<br />

Für die Jahre 1845 und 1846 gab der Berner Verleger und Redakteur<br />

Friedrich wieder Jenni aufflammende (1809–1849) seinen Gukkasten-Kalender Debatte über<br />

Dies zeigt die immer<br />

heraus. Dieser glich den verbreiteten Volkskalendern, zeichnete<br />

die Stellung des Dialekts sich aber im Gegensatz gegenüber zu vielen Konkurrenzprodukten dem Hochdeutschen.<br />

durch<br />

seinen unmissverständlich politischen Charakter aus. Bissig und<br />

manchmal verbissen griff Jenni aktuelle Diskussionen ein –<br />

Seit je beteiligen sich literarische Autorinnen und Autoren<br />

spottend, unterrichtend und sein Publikum belustigend.<br />

In den 1840er Jahren sorgte Jenni in Bern vorerst mit seiner<br />

rege an der öffentlichen Gukkasten-Zeitschrift Diskussion für Aufsehen. um Als streitbarer, die Sprachensituation,<br />

ohne dabei eine er sich einhellige Freunde und Feinde; Meinung als Radikaler mobilisierte zu vertreten.<br />

ebenso<br />

polemischer<br />

und publizistisch wendiger Verfasser und Herausgeber machte<br />

gegen die Regenerationsliberalen wie gegen Aristokraten und<br />

Die Deutschschweizer<br />

«Neuherren»,<br />

Literatursprache<br />

pfäffisch Gesinnte, «Stündeler»<br />

entstehe<br />

und eigentlich<br />

im «Spannungsfeld»<br />

zwischen Dialekt und Hochsprache, so fassen<br />

die gesamte Classe politique. Zudem positionierte sich Jenni<br />

mit den Büchern, die er verlegte, in einem medialen Umfeld, das<br />

von einem zunehmend schroffen und oft ehrverletzenden Ton<br />

geprägt war.<br />

literaturwissenschaftliche Während seine Forschungsarbeiten Zeitschrift von 1843 bis 1849 erschien, häufig war dem die<br />

Gukkasten-Kalender eine nur kurze Lebensdauer beschieden.<br />

besondere sprachliche Das erstaunt, Ausgangslage finden sich doch literarische zusammen. und publizistischstrategische<br />

Konzepte zum Teil unverändert wieder: Jenni<br />

Diesen<br />

wettert gegen die Jesuiten, karikiert Personen des politischen<br />

Spannungen geht der Band anhand von neuen Lektüren<br />

Lebens, spottet über Auswüchse eines nicht konsequent praktizierten<br />

Liberalismus. Und er schuf sich auch mit dem Kalender<br />

literarischer Texte nach,<br />

eine mediale<br />

die<br />

Öffentlichkeit,<br />

den Dialekt<br />

in deren Mittelpunkt<br />

als<br />

er<br />

genuin<br />

selbst stand.<br />

poetisches<br />

Mittel einsetzen und dialektisch nutzen. Erforscht<br />

werden die ästhetischen Formen und Funktionen von dialektalen<br />

Elementen in hochdeutschen Texten von Jeremias<br />

Gotthelf bis Pedro Lenz.<br />

ch T<br />

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 37<br />

Herausgegeben von Corinna Jäger-Trees, Dominik Müller,<br />

Hellmut Thomke, Peter Utz, Christian von Zimmermann<br />

Stefan Humbel (Hg.)<br />

Friedrich Jennis Gukkasten-Kalender<br />

Stefanie Leuenberger<br />

Oberassistentin an der Professur<br />

für Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

der ETH Zürich. Forschungsschwerpunkte:<br />

Literatur<br />

der Avantgarden, literarische<br />

Alphabetspiele, deutsch-jüdische<br />

Literatur, Deutschschweizer<br />

Literatur<br />

Inhalt<br />

Martin Stingelin: Dialektik bzw.<br />

dialektische Mehrsprachigkeit im<br />

«Cambridge-Notizheft. Tagebuch<br />

1968» von Mani Matter<br />

Peter Stocker: Provinzialwörter als<br />

Stilmittel bei Robert Walser<br />

Hubert Thüring: Zu Kurt Martis Rhetorik<br />

Caspar Battegay: In Schizogorsk. Die<br />

zwiespältige Landschaft der Deutschschweizer<br />

Literatur<br />

Simon Aeberhard: Die künstliche<br />

Peter Utz, Reto Sorg: Perspektivie-<br />

Philipp Theisohn: Gotthelf. Über<br />

Muttersprache. Hermann Burgers<br />

rungen der helvetischen «Dialäktik»<br />

Mundart als narrative Strategie<br />

dialektische Etymogeleien<br />

Martina Wernli: «Ich fange ahn mit<br />

Sonja Osterwalder: Zu Gottfried Keller<br />

Sandro Zanetti: «Coffertori!» Arno<br />

Affen: Ab’r i weis miih tühri Seel nit<br />

und C. F. Meyer<br />

Camenisch und die Kunst des Dialekt-<br />

me wie das ahfaht.» Anfänge, Über-<br />

Jörg Marquardt: Der unsichtbare<br />

Zitats<br />

gänge und Dialekt(e) bei Adolf Wölfli<br />

Dialekt in Johanna Spyris «Heidi»-<br />

Irmgard Wirtz: Die Dialäktik aus dem<br />

Christa Baumberger: «In fremde<br />

Romanen<br />

Archiv<br />

Häute schlüfen». Die Dialektik von Ein-<br />

Dominik Müller: Ein Autor – zwei<br />

Felix Christen: «Unreinheit der Spra-<br />

und Ausschluss in Friedrich Glausers<br />

Werke. Das Nebeneinander von<br />

che». Bemerkungen zu Pedro Lenz’<br />

Psychiatrieroman «Matto regiert»<br />

«Hauptsprache» und Mundart<br />

Poetik<br />

und Emmy Hennings’ «Gefängnis»-<br />

bei
C. A. Loosli<br />

Martin Frank: «mläder masi fater»<br />

Romanen<br />

Simon Aeberhard: Essay zu Martin<br />

Franks «mläder masi fater»<br />

12


+++ Der politische Kalender eines radikalen +++<br />

9<br />

783034<br />

011976<br />

Friedrich Jenni<br />

Der Gukkasten-Kalender<br />

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Stefan Humbel<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 320 S., Faksimileausgabe<br />

mit zahlreichen Illustrationen<br />

ca. CHF 48 / ca. EUR 39.50<br />

Schweizer Texte, Neue Folge,<br />

Band 38<br />

ISBN 978-3-0340-1197-6<br />

Für die Jahre 1845 und 1846 gab der Berner Verleger und<br />

Friedrich Jenni<br />

Redakteur Friedrich Jenni (1809–1849) seinen Gukkasten-<br />

Kalender heraus. Dieser glich den verbreiteten Volkskalendern,<br />

zeichnete sich aber im Gegensatz zu vielen<br />

Der Gukkasten-Kalender<br />

Konkurrenzprodukten durch seinen unmissverständlich<br />

politischen Charakter aus. Bissig und manchmal verbissen<br />

griff Jenni in aktuelle Diskussionen ein – spottend,<br />

unterrichtend und sein Publikum belustigend.<br />

In den 1840er Jahren sorgte Jenni in Bern vorerst mit<br />

seiner Gukkasten-Zeitschrift für Aufsehen. Als streitbarer,<br />

polemischer und publizistisch wendiger Verfasser und<br />

Herausgeber machte er sich Freunde und Feinde; als<br />

Radikaler mobilisierte er ebenso gegen die Regenerationsliberalen<br />

wie gegen Aristokraten und «Neuherren», pfäffisch<br />

Gesinnte, «Stündeler» und eigentlich die gesamte<br />

Herausgegeben und mit einem Nachwort<br />

von Stefan Humbel<br />

Classe politique. Zudem positionierte sich Jenni mit den<br />

Büchern, die er verlegte, in einem medialen Umfeld, das<br />

von einem zunehmend schroffen und oft ehrverletzenden<br />

Ton geprägt war.<br />

Während seine Zeitschrift von 1843 bis 1849 erschien, war<br />

dem Gukkasten-Kalender eine nur kurze Lebensdauer beschieden. Das erstaunt, finden sich<br />

doch literarische und publizistisch-strategische Konzepte zum Teil unverändert wieder:<br />

Jenni wettert gegen die Jesuiten, karikiert Personen des politischen Lebens, spottet über<br />

Auswüchse eines nicht konsequent praktizierten Liberalismus. Und er schuf sich auch mit<br />

dem Kalender eine mediale Öffentlichkeit, in deren Mittelpunkt er selbst stand.<br />

Stefan Humbel<br />

unterrichtet am Schweizerischen<br />

Literaturinstitut in Biel. Mit Friedrich<br />

Jennis Gukkasten-Zeitschrift<br />

und dem Gukkasten-Kalender<br />

beschäftigt er sich in einer Arbeit<br />

zum Thema der Erprobung<br />

von Öffentlichkeit in populärer<br />

Literatur.<br />

13


ISBN 978-3-0340-1134-1<br />

25.04.13 12:43<br />

1134 Dubach UG Druck.indd 1 25.02.13 13:47<br />

+++ fürsorgerische Zwangsmassnahmen +++ soeben erschienen +++<br />

h ein kriminelles Delikt hatten zuschulden<br />

wurden in der Schweiz bis in die zweite<br />

hrhunderts hinein «liederliche» und<br />

Personen in Arbeitsanstalten eingewiesen.<br />

Kantons Bern zeigt das Buch, wie das<br />

e Zwangsinstrument der administrativen<br />

ng im 19. Jahrhundert eingeführt wurde,<br />

im Armenwesen zu bekämpfen. Vor dem<br />

wirtschaftlichen Wachstums und der Einr<br />

Sozialversicherungswerke in den 1950erren<br />

kam dieses Instrument weiter hin zum<br />

ale und kantonale Behörden verwendeten<br />

ftliches Normalisierungs- und Disziplinie-<br />

, um gegen Menschen vorzugehen, die<br />

hende bürgerliche Gesellschafts- und<br />

nung verstiessen.<br />

t die Rechtsstaatsproblematik dieser<br />

s versorgung heraus und rekonstruer<br />

dem Druck eines nach dem Zweiten<br />

enden internatio nalen Menschenrechtsnehmender<br />

Kritik fürsorgerischer, politlicher<br />

Kreise die administrative Versortonen<br />

der Schweiz 1981 schliesslich<br />

e. Detaillierte Fall geschichten verdeutadministrative<br />

Versorgung für eine beedeutete<br />

und mit welch umfassenden<br />

gnissen die Behörden ausgestattet wan<br />

dennoch nicht gelang, die Betroffenen<br />

«Liederlich» und «arbeitsscheu» T. Rietmann<br />

Tanja Rietmann<br />

«LiedeRLich» und<br />

«aRbeiTsscheu»<br />

Die psychiatrische Universitätsklinik Zürich, ehemals<br />

Burghölzli, ist als europäische Vorreiterin eugenisch<br />

motivierter Zwangssterilisationen bekannt. Bei der<br />

zürcherischen Sterilisationspraxis war bisher jedoch<br />

die Rolle der ambulanten Psychiatrie unklar. Die vorliegende<br />

Studie füllt diese Forschungslücke und untersucht<br />

die administrative anstaltsversorgung<br />

auch Sterilisationsakten der psychiatrischen Poli klinik.<br />

im Kanton bern (1884–1981) Sie bettet die Sterilisationspraxis ein in den Kontext von<br />

Geburtenkontrolle und Bevölkerungspolitik und analysiert<br />

Handlungsmuster sowie die Bedeutung von Eugenik,<br />

Zwang und Geschlecht. So entsteht ein differenziertes<br />

Bild der zürcherischen Sterilisationspraxis vom<br />

Ende des 19. Jahrhunderts bis 1970. Unter Einbezug der<br />

Akten der psychiatrischen Poliklinik kommt die Studie<br />

zum Schluss, dass ab der Zwischenkriegszeit in erster<br />

Linie die lokale Abtreibungspolitik – nicht eugenische<br />

Überlegungen – die breite zürcherische Sterilisationspraxis<br />

steuerte.<br />

Roswitha Dubach<br />

Verhütungspolitik<br />

Roswitha Dubach<br />

Verhütungspolitik<br />

Sterilisationen im Spannungsfeld von Psychiatrie,<br />

Gesellschaft und individuellen Interessen in Zürich<br />

(1890–1970)<br />

ünschten Sinn zu «resozialisieren».<br />

9 783034 011341<br />

Tanja Rietmann<br />

«Liederlich» und «arbeitsscheu»<br />

Die administrative Anstaltsversorgung im<br />

Kanton Bern (1884–1981)<br />

Ohne dass sie sich ein kriminelles Delikt<br />

hatten zuschulden kommen lassen,<br />

wurden in der Schweiz bis in die zweite<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts «liederliche»<br />

und «arbeitsscheue» Personen in<br />

Arbeitsanstalten eingewiesen. Im Kanton<br />

Bern wurde dieses Zwangsinstrument<br />

der administrativen Anstaltsversorgung<br />

im 19. Jahrhundert eingeführt, um Missbräuche<br />

im Armenwesen zu bekämpfen.<br />

In den 1950er- und 1960er-Jahren<br />

wurde diese Zwangsmassnahme weiterhin<br />

angewendet, um gegen Menschen<br />

vorzugehen, die gegen die bürgerliche<br />

Gesellschafts- und Geschlechterordnung<br />

verstiessen.<br />

Das Buch arbeitet die Rechtsstaatsproblematik<br />

der Anstaltsversorgung heraus und<br />

rekonstruiert, wie erst unter dem Druck<br />

des Menschenrechtsdiskurses nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg und zunehmender<br />

Kritik die administrative Versorgung in<br />

allen Kantonen der Schweiz schliesslich<br />

1981 aufgehoben wurde. Fallgeschichten<br />

verdeutlichen, was eine Versorgung<br />

für die betroffene Person bedeutete,<br />

mit welch umfassenden Befugnissen<br />

die Behörden ausgestattet waren – und<br />

wie es ihnen dennoch nicht gelang, die<br />

Betroffenen im von ihnen gewünschten<br />

Sinn zu «resozialisieren».<br />

Roswitha Dubach<br />

Verhütungspolitik<br />

Sterilisationen im Spannungsfeld von<br />

Psychiatrie, Gesellschaft und individuellen<br />

Interessen in Zürich (1890–1970)<br />

Die psychiatrische Universitätsklinik<br />

Zürich, ehemals Burghölzli, ist als europäische<br />

Vorreiterin eugenisch motivierter<br />

Zwangssterilisationen bekannt. Bei der<br />

zürcherischen Sterilisationspraxis war<br />

bisher jedoch die Rolle der ambulanten<br />

Psychiatrie unklar. Die vorliegende<br />

Studie füllt diese Forschungslücke und<br />

untersucht auch Sterilisationsakten der<br />

psychiatrischen Poli klinik. Sie bettet<br />

die Sterilisationspraxis ein in den<br />

Kontext von Geburtenkontrolle und<br />

Bevölkerungspolitik und analysiert<br />

Handlungsmuster sowie die Bedeutung<br />

von Euge nik, Zwang und Geschlecht.<br />

So entsteht ein differenziertes Bild der<br />

zürcherischen Sterilisationspraxis vom<br />

Ende des 19. Jahrhunderts bis 1970.<br />

Unter Einbezug der Akten der psychiatrischen<br />

Poliklinik kommt die Studie zum<br />

Schluss, dass ab der Zwischenkriegszeit<br />

in erster Linie die lokale Abtreibungspolitik<br />

– nicht eugenische Überlegungen –<br />

die breite zürcherische Sterilisationspraxis<br />

steuerte.<br />

Gisela Hauss, Béatrice Ziegler,<br />

Karin Cagnazzo, Mischa Gallati<br />

Eingriffe ins Leben<br />

Fürsorge und Eugenik in zwei Schweizer<br />

Städten (1920–1950)<br />

Eugenische Denk- und Handlungsmuster<br />

waren in der Schweiz Anfang des<br />

20. Jahrhunderts stark vertreten. Bis weit<br />

in die 1930er Jahre kam der Schweiz im<br />

internatio nalen Vergleich in der Umsetzung<br />

eugenisch motivierter Massnahmen<br />

eine Vorreiterrolle zu. Aktuelle<br />

Forschungen zur Eugenik konzentrieren<br />

sich vor allem auf die Psychiatrie. Das<br />

Verhältnis fürsorgerischer Behörden<br />

zur Eugenik wurde bisher noch kaum<br />

untersucht.<br />

Das Kernstück dieses Buches bilden<br />

Fallanalysen: Fallgeschichten, in denen<br />

Fachleute aus Fürsorge und Psychiatrie<br />

in das Leben von Menschen eingriffen.<br />

Sie handeln von Menschen, die in<br />

existentiellen Krisen unter die Kontrolle<br />

beziehungsweise in die Behandlung von<br />

Expertinnen und Experten gerieten.<br />

Das dabei gegebene Machtgefälle schuf<br />

Situationen, in denen Druck ausgeübt,<br />

Spielräume eingeengt und die formale<br />

Freiwilligkeit ausgehöhlt werden konnten.<br />

Die Untersuchung in den Städten<br />

St. Gallen und Bern führt vor Augen, wie<br />

sich eine eugenisch motivierte Praxis unter<br />

unterschiedlichen sozial strukturellen<br />

Voraussetzungen ausgestaltete.<br />

<strong>2013</strong>. 382 S., 40 Abb. Geb.<br />

CHF 58 / EUR 47.50<br />

ISBN 978-3-0340-1146-4<br />

<strong>2013</strong>. 351 S. Br.<br />

CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1134-1<br />

2012. 192 S. Br. CHF 38 / EUR 31<br />

ISBN 978-3-0340-1135-8<br />

ISBN 978-3-0340-1146-4<br />

ISBN 978-3-0340-1134-1<br />

ISBN 978-3-0340-1135-8<br />

9<br />

783034<br />

011464<br />

9<br />

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011341<br />

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011358<br />

14


+++ fürsorgerische Zwangsmassnahmen +++ Zeugnis einer Betroffenen +++<br />

Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen<br />

Am Donnerstag, 11. April <strong>2013</strong> fand in Bern im Beisein von Bundesrätin Sommaruga<br />

ein nationaler Gedenkanlass für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen<br />

statt.<br />

«Bis im Jahr 1981 wurden in der Schweiz Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />

Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Viele haben dabei grosses Leid erfahren,<br />

das ihr Leben massgebend prägte. Dieses dunkle Kapitel in der Geschichte unseres<br />

Landes soll nicht in Vergessenheit geraten.»<br />

Aus diesem aktuellen Anlass ist das Buch «Widerspenstig» als Sonderausgabe erhältlich.<br />

Jolanda Spirig<br />

Widerspenstig<br />

Zur Sterilisation gedrängt: Die Geschichte<br />

eines Pflegekindes<br />

Bernadette G. wuchs als Pflegekind in<br />

einer frommen Familie auf. Sie sollte auf<br />

den rechten Weg gebracht werden, nicht<br />

der leiblichen Mutter nachschlagen, die<br />

als haltlose Psychopathin abgestempelt<br />

worden war. Bernadette hatte keine<br />

Chance. Mit zweifelhaften Gutachten<br />

holten Ärzte und Psychiater die 18-jährige<br />

Büroangestellte ein, warfen sie in<br />

den gleichen Topf wie die Mutter und<br />

drängten sie 1972 zu Abtreibung und<br />

Sterilisation.<br />

Bernadette soll ihre «minderwertigen»<br />

Gene nicht weitervererben. Das psychiatrische<br />

Gutachten ist rasch gestellt, die<br />

völlig gesunde und normal intelligente<br />

junge Frau ohne hinreichende Grundlage<br />

als geistesschwache Psychopathin<br />

beurteilt. Der Dorfarzt sorgt dafür, dass<br />

sie nebst der Einwilligung zur Abtreibung<br />

auch gleich die Einwilligung zur Sterilisation<br />

unterschreibt, und der Pfarrer<br />

gibt seinen Segen dazu. Der «Heimkarriere»<br />

ihrer leiblichen Mutter entgeht die<br />

Tochter nur knapp. Bernadette G. hat<br />

sich nicht zerstören lassen. Sie hat die<br />

Journalistin Jolanda Spirig gebeten, ein<br />

Buch über sie zu schreiben. Entstanden<br />

ist eine spannende Geschichte über Vorurteile,<br />

Doppelmoral, Überforderung und<br />

Anmassung.<br />

«Im Namen des Anstands sterilisiert.<br />

Mit 18 wird Bernadette G. ungewollt<br />

schwanger. Ärzte diagnostizieren eine<br />

‹abnorme Triebhaftigkeit›, setzen eine<br />

Abtreibung durch und sterilisieren das<br />

‹schwierige Mädchen›. Noch 1972 war<br />

dies möglich.» NZZ am Sonntag<br />

«Die Autorin hält sich im Text wohltuend<br />

zurück. Es ist Bernadette G.,<br />

die spürbar ist – in den Begegnungen<br />

mit der Autorin, in autobiografischen<br />

Passagen, in Aktenstücken. Eine wahre<br />

Lebensgeschichte, authentisch erzählt.»<br />

St. Galler Tagblatt<br />

«Ein happiges Buch. Würde der eigene<br />

Grossvater diese Geschichte erzählen,<br />

würde man vielleicht sagen: «Ja, das<br />

war halt so, damals.» Die 18-jährige<br />

Bernadette G. wurde aber 1972 zur<br />

Abtreibung und Sterilisation gedrängt.<br />

Ungemütlich nahe an unserer Gegenwart.»<br />

Saiten<br />

«ein Buch, das aufwühlt, irritiert und<br />

Mut macht.» ostschweizerinnen.ch<br />

Bernadette G. in den Medien<br />

Radio SRF<br />

Info 3: 2. April <strong>2013</strong>, 17 Uhr<br />

Echo der Zeit: 2. April <strong>2013</strong>, 18 Uhr SRF1<br />

SRF 1<br />

10vor10: 11. April <strong>2013</strong>, 21.50 Uhr<br />

Club: 7. September 2010, 22.30 Uhr<br />

Aeschbacher: 3. Mai 2007, 22.20 Uhr<br />

Sonderausgabe <strong>2013</strong><br />

192 S., 31 Abb. Geb.<br />

CHF 19.80 / EUR 16<br />

ISBN<br />

ISBN<br />

978-3-0340-0784-9<br />

978-3-0340-0784-9<br />

9<br />

783034<br />

007849<br />

15<br />

15


Aus dem INhalt<br />

DIPLOMATIE UND APPARAT<br />

Edgar Bonjour: Auslese der Diplomatenanwärter (1959/1984)<br />

Hermann Böschenstein: Reformbedürftige Schweizer<br />

Diplomatie (1951)<br />

Karin Kneissl: Rivalen um die Gunst der Welt (2001)<br />

Benedikt von Tscharner: Vom Wesen der Diplomatie (1993)<br />

Martin Dahinden: Vor Umwälzungen im Aussennetz (2005)<br />

Ursula Akmann-Bodenmann: Spar- und Abbaumassnahmen<br />

(1949/1992)<br />

AKTEURE UND SCHAUPLÄTZE<br />

• AFRIKA, NAHER UND MITTLERER OSTEN<br />

Thomas Borer: Lagos – erster Auslandsposten (2003<br />

August R. Lindt: Neuer Auftrag für Gus (1968/1983)<br />

Arnold Hottinger: Gute Dienste in Ägypten (1956/2004)<br />

Arnold Hottinger: Amerikanische Landung in Beirut (1958/2004)<br />

Thomas Fischer: Iran – USA: 25 Jahre danach (1979/2004)<br />

Hans Boesch: Ausklang in Baghdad (1944)<br />

• ASIEN<br />

Paul-André Ramseyer: Nouvelle-Delhi: un «oiseau rare»<br />

(1969/2002)<br />

Marcel Junod: Karuisawa (1945/1947)<br />

• AMERICAS<br />

Hans E. Tütsch: «The Greatest Show on Earth» (1976/1984)<br />

Albert Weitnauer: Botschafter Henry de Torronté (1954/1981)<br />

Carlo S. F. Jagmetti: Ein schwarzer Sonntag (1997/2002)<br />

Klaus Hart: Botschafter-Entführung (1971/1996)<br />

• EUROPA<br />

Hans Zurlinden: Erfahrungen in Moskau (1949/1954)<br />

Edouard Brunner: Varsovie (1966/2001)<br />

Samuel Campiche: Prague: l’Ambassade est encerclée (1968/2001)<br />

Pierre Friederich, Hans-Jörg Renk: La véritable qualité d’un<br />

diplomate (2001)<br />

Peter Haber: Budapest: auch Anti-Held Harald Feller rettete<br />

(1944/2005)<br />

Regula Heusser: Gertrud und Carl Lutz in Basel (2005)<br />

Willy Hold: Zwei Mal Riga (2001)<br />

Benedikt von Tscharner: OSZE – Präsidialjahr aus Wiener<br />

Sicht (1997)<br />

Hans Zurlinden: Generalversammlung der Vereinigten Nationen<br />

(1951/1954)<br />

Roger B. Bär: Paris 1966–1970 (2001)<br />

Albert Weitnauer: Botschafter in London (1981)<br />

Edgar Bonjour: Gastgeber-Ehre (1949/1984)<br />

Christian Boesch: Brüssel will Zahlen sehen (1997)<br />

Jürg Bischoff befragt Cornelio Sommaruga: Rom (1965/2004)<br />

Fred Müller und Urs Zurlinden befragen Thomas Borer: «Ich bin<br />

kein Paradiesvogel» (2000)<br />

Eric Guyer: Die PR-Maschine frisst den Maschinisten (2002)<br />

Paul Widmer: Fakten zu Minister Frölicher (1997)<br />

Gert Kolbe: Die lange Karriere des Generalkonsuls (2002)<br />

• BERN<br />

Zeki Kuneralp: As native speaker in Berne (1960/1992)<br />

Ernesto A. Thalmann: In der politischen Abteilung (1984)<br />

Monika Rosenberg: Die Protokollchefin (2002)<br />

Pascal Hollenstein: Bussenpraxis ärgert Diplomaten (2005)<br />

Kurt O. Wyss-Labasque: Abschiedsrede (2003)<br />

Paul Widmer: Brunner – ein Meister seines Faches (2002)<br />

Martin Schaer: Der Vorleser (2002)<br />

SCHWEIZ UND DIE WELT<br />

Franz von Däniken: Recht und Macht in der Aussenpolitik (2003)<br />

Herbert Lüthy: Die Schweiz als Antithese (1961)<br />

Dominique Moïsi: Europäische Super-Schweiz als schlimmstes<br />

Szenario (2003)<br />

Jean-Rudolf von Salis: Die Schweiz und die Vereinten Nationen<br />

(1945/1978)<br />

Edgar Bonjour: Zum Neutralitätsbericht (1984)<br />

Thomas Maissen: Verweigerte Erinnerung (2005)<br />

Willy Schenk: Nachsitzen wegen Apartheid (2005)<br />

Georg Kreis: Die Schweiz und Südafrika 1948–1994 (2005)<br />

Josef Bucher: Nischenpolitik (2004)<br />

Urs Altermatt: Aussenpolitik 1945–1991 (1992)<br />

Micheline Calmy-Rey: Botschafterkonferenz (2005)<br />

ZWISCHENRUFE<br />

Klaus Jacobi: Missbrauch Guter Dienste (2001)<br />

Jenö Staehelin: Gute Dienste (2001)<br />

Dieter Chenaux-Repond: Diplomat gegen UNO-Beitritt (1986)<br />

Nikos Tzermias: Ein Misserfolg (1991)<br />

Ernst Mühlemann: Gottesdienst in der APK (2004)<br />

Urs Rauber: Helikopter-Diplomatie (2004)<br />

Silvio Borner, Aymo Brunetti, Thomas Straubhaar:<br />

Aussenpolitische Leerläufe (1994)<br />

Max Frenkel: Byzanz an der Aare (1994)<br />

Franz Blankart: 30 Jahre Europapolitik (1998)<br />

Michael Ambühl: Der bilaterale Königsweg (2005)<br />

LITERARISCHE SPIEGELUNGEN<br />

Iso Camartin: Jubelrufe eines Diplomaten (1998)<br />

Heidi Tagliavini: Kriegsästhetik (1998)<br />

Barbara Villiger Heilig: «Der Gesandte» von<br />

Thomas Hürlimann (1994)<br />

Lukas Hartmann: Die Frau im Pelz (1999)<br />

Edzard Schaper: Der Gefangene der Botschaft (1964)<br />

Ulrich Knellwolf: Auftrag in Tartu (1999)<br />

Armin Och: Die Diplomaten (1978)<br />

Natalie Böhler: Ernstfall in Havanna (2002)


+++ Repräsentanten der SChweiz +++<br />

9<br />

783034<br />

012065<br />

Max Schweizer (Hg.)<br />

Diplomatenleben<br />

Akteure, Schauplätze, Zwischenrufe – Ein Lesebuch<br />

August <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 440 S..<br />

CHF 2010. 48 1328 / EUR S. 39.50 225 Abb.<br />

ISBN 2 Bde. 978-3-0340-1206-5<br />

Ln.<br />

CHF 98 / EUR 72.50<br />

ISBN 978-3-0340-1047-4<br />

Januar 2011<br />

Max Schweizer (hg.)<br />

Diplomatenleben<br />

akteure, Schauplätze, zwischenrufe<br />

ein Lesebuch<br />

«Diplomatenleben» ist eine Annäherung an einen<br />

Berufsstand, von dem eine breitere Öffentlichkeit<br />

wenig weiss. In rund sechzig Texten werden die Umrisse<br />

der Innen- und Aussenfronten, an denen diese<br />

Interessenvertreter der Schweiz seit dem Zweiten<br />

Weltkrieg wirkten, gezeichnet.<br />

Direkt Involvierte, Politiker, Historiker und Medienvertreter<br />

beleuchten aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

Konstellationen, Sachverhalte und Personen.<br />

Neben Erklärungen zur Diplomatie und informativen<br />

Berichten stehen bedenkenswerte staatspolitische<br />

Klarstellungen. Zur dramatischen Darstellung von Ereignissen<br />

gesellen sich heitere und ironische Beiträge,<br />

vorab von Medienschaffenden.<br />

Ob diplomatische Berichte und Reflektionen eine literarische<br />

Sonderform darstellen, sei hier offen gelassen.<br />

Auszüge aus Literatur, Theater und Film fehlen<br />

indes nicht: Schriftsteller und Dramatiker bedienen<br />

sich mitunter gerne des Klischees einer diplomatischen<br />

Kulisse.<br />

Max Schweizer<br />

*1950, wirkte von 1980 bis 2012<br />

als Diplomat für das EDA. Von 2007<br />

bis 2011 war er Stellvertretender<br />

Chef der Schweizerischen Wirtschafts<br />

mission bei der WTO<br />

und Efta in Genf. Heute leitet er<br />

als Dozent den Bereich Foreign<br />

Affairs and Applied Diplomacy<br />

an der School of Management<br />

and Law der Zürcher Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften<br />

(ZHAW). Beim Verein<br />

SwissDiplomats – ZurichNetwork<br />

amtet er als Geschäftsführer.<br />

Mit Texten von<br />

Urs Altermatt, Michael Ambühl, Franz Blankart, Edgar Bonjour, Thomas Borer,<br />

Micheline Calmy-Rey, Iso Camartin, Martin Dahinden, Arnold Hottinger,<br />

Carlo S. F. Jagmetti, Ulrich Knellwolf, Georg Kreis, August R. Lindt, Herbert Lüthy,<br />

Thomas Maissen, Franz von Däniken, Jean-Rudolf von Salis, Paul Widmer


9<br />

783034<br />

011914<br />

+++ Die Aussenbeziehungen der Schweiz 1970–1972 +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 580 S.<br />

ca. CHF 78 / ca. EUR 64<br />

Diplomatische Dokumente<br />

der Schweiz – Documents<br />

diplomatiques suisses –<br />

Documenti diplomatici svizzeri,<br />

Band 25<br />

ISBN 978-3-0340-1191-4<br />

Sacha Zala (Hg.)<br />

Diplomatische Dokumente der<br />

Schweiz<br />

1970–1972<br />

t Willy Spühler<br />

e Dupuy, kanaeneralkommissar,<br />

eltausstellung<br />

eal 1967.<br />

iller fédéral Willy<br />

vec Pierre Dupuy,<br />

aire général canaxposition<br />

unie<br />

Montréal<br />

liere federale Willy<br />

on Pierre Dupuy,<br />

ario generale<br />

, all’Esposizione<br />

e di Montreal<br />

ehungen der<br />

zu den Nachbare<br />

Frage der euroziehungen,<br />

die<br />

lungszusammen-<br />

Ereignissen wie<br />

oder der Krise<br />

von Bundesräten<br />

umentieren eine<br />

DIPLOMATISCHE<br />

DOKUMENTE<br />

DER SCHWEIZ<br />

DOCUMENTS<br />

DIPLOMATIQUES<br />

SUISSES<br />

DOCUMENTI<br />

DIPLOMATICI<br />

SVIZZERI<br />

In der Reihe «Diplomatische<br />

Dokumente der Schweiz»<br />

werden Aktenstücke zu den<br />

24<br />

internationalen Beziehungen<br />

1. 1. 1967–31. 12. 1969<br />

der Schweiz veröffentlicht. Sie<br />

werden durch eine Auswahl<br />

digitaler Dokumente in der<br />

Online-Datenbank Dodis unter<br />

www.dodis.ch ergänzt. Die<br />

gedruckten Bände dienen mit<br />

ihren zahlreichen Verweisen<br />

ISBN 978-3-0340-1191-4<br />

der Orientierung in der umfangreichen<br />

9Datenbank, 783034 011914 die Éditions vernetzte ZoÉ<br />

CHRONOS<br />

Angaben zur Forschungsliteratur,<br />

zu Archivbeständen, Personen,<br />

Körperschaften und geografischen<br />

Orten enthält.<br />

rieures de la Suisse<br />

coopération avec<br />

nne occupe une<br />

apports avec les<br />

ent et les «bons<br />

els que la guerre<br />

crise en Tchécot<br />

en Europe de<br />

t une différenciaernazionali<br />

della<br />

cini e alla collaboeuropea<br />

riviste<br />

ie, i rapporti con<br />

o e la politica dei<br />

nale quali la guerra<br />

crisi in Cecosloorientale,<br />

in Ameiversificazione<br />

ArmAndo dAdò<br />

Sacha Zala<br />

Studium der Geschichte, Politikwissenschaft<br />

und des Staatsrechts<br />

an der Universität Bern<br />

und an der University of North<br />

Carolina in Chapel Hill. Seit 2008<br />

ist er Direktor der Diplomatischen<br />

Dokumente der Schweiz.<br />

Band 25 der Diplomatischen Dokumente der Schweiz<br />

Die «Diplomatischen Dokumente der Schweiz»<br />

sind ein Forschungsprojekt zur Edition zentraler<br />

Dokumente (1970–1972) zur Geschichte der Aussenbeziehungen<br />

der Schweiz. Die Herausgeber/innen möchten<br />

steht unter dem Zeichen des Freihandelsabkommens<br />

amtliche Quellen mit zur Verfügung den stel-<br />

Europäischen Gemeinschaften. Parallel<br />

damit der Forschung und einer interessierten Öffentlichkeilen,<br />

die für die Analyse und das Verständnis der<br />

historischen Entwicklungen der schweizerischen<br />

Aussenpolitik zur westeuropäischen von Bedeutung sind. Die Aktenedition<br />

ermöglicht auch Rückschlüsse über die<br />

Integration laufen die Vorbereitungen<br />

System der zur internationalen Konferenz Beziehungen. Er-<br />

über Sicherheit und Zusammenarbeit<br />

Vernetzung der Schweiz mit der Welt und über<br />

das<br />

gänzt werden die gedruckten Bände durch weiterführende<br />

Dokumente auf der Online-Datenbank<br />

Dodis in unter Europa. www.dodis.ch. Die internationale Währungskrise, die dem<br />

Les «Documents Diplomatiques Suisses» sont<br />

un Zusammenbruch projet d’édition de documents-clés de l’histoire des Bretton-Woods-Systems vorangeht,<br />

des relations extérieures de la Suisse. Le projet met<br />

à la disposition des personnes actives dans la recherche<br />

führt et du public zu intéressé einer des sources Stärkung officielles der Rolle des Schweizer Frankens<br />

essentielles à l’analyse et à la compréhension de la<br />

politique étrangère de Suisse. L’édition de documents<br />

und fournit des aussi des Finanzplatzes.<br />

informations sur les liens<br />

de la Suisse avec le monde et esquisse ainsi la complexité<br />

des relations internationales. Les volumes<br />

imprimés Mit sont Terroranschlägen, complétés par d’autres documents die zum Flugzeugabsturz von<br />

25<br />

disponibles dans la base de données en ligne Dodis<br />

sous www.dodis.ch.<br />

Würenlingen und zur Entführung einer Swissair-Maschine<br />

I «Documenti Diplomatici Svizzeri» sono un progetto<br />

d’edizione di documenti chiave per lo studio<br />

delle führten, relazioni internazionali gerät della Svizzera. auch Essi die Schweiz zunehmend in den Sog<br />

si prefiggono di mettere a disposizione della ricerca<br />

scientifica e di tutto il pubblico interessato<br />

le der fonti ufficiali Nahostkrise. essenziali per la comprensione Gegenüber den «geteilten Staaten» bahnt<br />

dell’evoluzione della politica estera svizzera. L’edizione<br />

permette anche di comprendere i legami<br />

della sich Svizzera mit con il mondo der e la Anerkennung complessità delle Nordvietnams und der DDR<br />

relazioni internazionali. I volumi a stampa sono<br />

completati da una selezione di documenti pubblicati<br />

nella eine banca dati Normalisierung Dodis all’indirizzo www.dodis.ch. der Beziehungen an. Die traditionellen<br />

«guten Dienste» kommen unter anderem beim<br />

Bangladesch-Konflikt und bei der Wahl Genfs für die SALT-<br />

Verhandlungen zum Zuge. Der Bereich der Wirtschafts- und<br />

Finanzbeziehungen erfährt eine weitere Intensivierung, die<br />

sich etwa in der Einführung der Investitionsrisikogarantie<br />

und in der «neuen Osthandelspolitik» zeigt, während die Entwicklungszusammenarbeit<br />

konsolidiert wird. Die Interdependenz von Innen- und Aussenpolitik manifestiert sich etwa<br />

in der Bührle-Affäre, die zu einer Anpassung der Gesetzgebung zum Kriegsmaterialexport<br />

führt, sowie bei der Schwarzenbach-Initiative und ihren Rückwirkungen auf die Migrationspolitik.<br />

Neben traditionellen Themen geraten neue Bereiche wie die Umweltpolitik in den<br />

Fokus der Schweizer Diplomatie. Im Anmerkungsapparat der einzelnen Dokumente befinden<br />

sich zahlreiche Verweise auf weitere Ressourcen in der Online-Datenbank dodis.ch.<br />

DIPLOMATISCHE DOKUMENTE<br />

DER SCHWEIZ<br />

DOCUMENTS DIPLOMATIQUES<br />

SUISSES<br />

DOCUMENTI DIPLOMATICI<br />

SVIZZERI<br />

1. 1. 1970–31. 12. 1972<br />

<strong>Chronos</strong> • ArmAndo dAdò EditorE • Éditions ZoÉ<br />

16


+++ Facettenreiche Präsenz der Schweiz in Ruanda +++<br />

9<br />

783034<br />

012058<br />

Lukas Zürcher<br />

Die Schweiz in Ruanda<br />

Mission, Entwicklungshilfe und nationale Selbstbestätigung<br />

(1900–1975)<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 400 S. ca. 8 Abb. sw<br />

ca. CHF 58 / ca. EUR 47.50<br />

ISBN 978-3-0340-1205-8<br />

Lukas Zürcher<br />

Im 20. Jahrhundert knüpften die Schweiz und Ruanda<br />

enge Beziehungen. Anfängliche Kontakte zwischen<br />

Die Schweiz<br />

Schweizer Missionaren und der ruandischen Bevölkerung<br />

in RuanDa<br />

festigten sich zu einer vielfältigen zwischenstaatlichen<br />

Zusammenarbeit. Die kolonialen und postkolonialen Verbindungen<br />

entstanden aus der Vorstellung, Ruanda nach<br />

westlichem Vorbild entwickeln zu können, und aus dem<br />

Wunsch beider Länder nach nationaler Selbstbestätigung.<br />

Die ersten Schweizer in Ruanda gehörten zur Missionsgesellschaft<br />

der Weissen Väter. Sie beteiligten sich am Aufbau<br />

der katholischen Kirche in Ruanda und besetzten leitende<br />

Positionen, darunter das höchste kirchliche Amt. Kurz nach<br />

der Unabhängigkeit Ruandas 1962 bestimmte der Dienst für<br />

Mission, entwickLungshiLfe und technische Zusammenarbeit (heute Deza) Ruanda zu seinem<br />

nationaLe seLbstbestätigung<br />

Schwerpunktland in Afrika. Er baute unter anderem mit<br />

(1900–1975)<br />

der Produzenten- und Konsumentengenossenschaft Travail,<br />

Fidélité, Progrès (Trafipro) die grösste Genossenschaft des<br />

Landes auf. Zudem entsandte die Schweiz zwischen 1963<br />

und 1975 fünf Präsidentenberater nach Kigali.<br />

Das Buch stellt die lange Verflechtungsgeschichte der beiden<br />

Staaten ins Zentrum, in deren Verlauf es zwischen 1959 und 1973 auch zu Massenverbrechen<br />

und Fluchtbewegungen kam. Der Autor fragt, wie die gemeinsamen Beziehungen<br />

aufgebaut und gefestigt wurden. Er analysiert die vielfältigen Interessen auf staatlicher und<br />

individueller Ebene sowie die von Widersprüchen und Ambivalenzen geprägte schweizerische<br />

Hilfe. Neben öffentlich zugänglichem Archivmaterial basiert die Studie vor allem auf<br />

privaten Briefen, Tagebüchern und Fotos sowie auf Interviews mit damals tätigen schweizerischen<br />

und ruandischen Entwicklungsfachleuten.<br />

Lukas Zürcher<br />

ist Historiker und Lehrbeauftragter<br />

an der Universität Zürich.<br />

Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind die Geschichte der Entwicklungshilfe,<br />

Kirchen- und Missionsgeschichte<br />

sowie Afrikanische<br />

Geschichte.<br />

Manuel Menrath (Hg.)<br />

Afrika im Blick<br />

Afrikabilder im deutschsprachigen<br />

Europa, 1870–1970<br />

2012. 336 S., 65 Abb. Geb.<br />

CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1137-2<br />

ISBN 978-3-0340-1137-2<br />

9 783034<br />

011372<br />

17


9<br />

783034<br />

011709<br />

+++ Frömmigkeit im Alpenraum +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 290 S., ca. 30 Abb. sw<br />

ca. CHF 38 / ca. EUR 31<br />

Geschichte der Alpen – Histoire<br />

des Alpes – Storia delle Alpi.<br />

ISSN 1660-8070, Band 18<br />

ISBN 978-3-0340-1170-9<br />

Reto Furter, Anne-Lise Head-König, Luigi Lorenzetti, Jon Mathieu (Hg.)<br />

Religion und Konfessionen im alpinen Raum:<br />

Divergenzen und Konvergenzen<br />

Religion et confessions dans l’espace alpin:<br />

divergences et convergences<br />

Histoire des Alpes – Storia<br />

delle Alpi – Geschichte der<br />

Alpen<br />

ist eine jährlich erscheinende<br />

Publikation der Internationalen<br />

Gesellschaft für historische Alpenforschung.<br />

Sie enthält Artikel auf<br />

Französisch, Italienisch, Deutsch<br />

und Englisch und bietet Zusammenfassungen<br />

in englischer<br />

Sprache. Die thematischen Bände<br />

versammeln Beiträge zu ausgewählten<br />

Themen der alpinen<br />

Welt. Die Dossier-Bände enthalten<br />

neben dem Schwerpunktthema<br />

ein Forum für freie Beiträge.<br />

Als Rückzugsgebiet für Minderheiten auf der Flucht vor<br />

religiöser oder politischer Verfolgung sind die Alpen zum<br />

Schauplatz sowohl der Begegnung als auch der Konfrontation<br />

verschiedener Konfessionen geworden.<br />

Der vorliegende Band untersucht das Schicksal einiger<br />

Gemeinden und Familienverbände im Alpenraum hinsichtlich<br />

religiöser Unterschiede und Gemeinsamkeiten.<br />

Verdeutlicht werden soll der Einfluss der Konfession auf das<br />

soziale Gefüge und die kulturellen Verhältnisse, seien diese<br />

konfliktgeladen oder durch neue Formen religiöser Koexistenz<br />

geprägt.<br />

Terre d’asile pour certaines minorités fuyant la répression<br />

de la part d’autorités religieuses ou séculières, les Alpes<br />

ont été un lieu de rencontre et de confrontation privilégié<br />

entre diverses cultures confessionnelles.<br />

Ce volume analyse le destin de certaines collectivités locales<br />

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 37<br />

et de groupes familiaux Herausgegeben actifs von dans Corinna Jäger-Trees, l’espace Dominik alpin Müller, à travers<br />

le prisme des divergences et des convergences religieuses. Il<br />

se propose de retracer l’impact qu’a eu la confession sur le<br />

tissu social et culturel local aussi bien dans des sociétés marquées par des rapports conflictuels<br />

que dans celles où ont émergé de nouvelles formes de «coexistence» religieuse.<br />

Inhalt<br />

ch T<br />

Hellmut Thomke, Peter Utz, Christian von Zimmermann<br />

Stefan Humbel (Hg.)<br />

Friedrich Jennis Gukkasten-Kalender<br />

Dossier: Religion et confessions dans<br />

l’espace alpin – Religion und Konfessionen<br />

im alpinen Raum<br />

Katharina Winckler: Die ersten Christen<br />

in den Alpen<br />

Roberto Leggero: Che il diavolo mi<br />

porti! I della Torre di Rezzonico, tra<br />

strategie politiche e dissenso religioso<br />

Martino Laurenti: Il Consiglio e il Concistoro.<br />

Religione e organizzazione<br />

politica nelle comunità valdesi delle<br />

Alpi occidentali, 1570–1670<br />

Frédéric Meyer: Querelle des évêques<br />

et des réguliers dans les Alpes du<br />

Nord au XVIIe siècle? François de<br />

Sales face aux ordres religieux<br />

Christine Tropper: Die Bedeutung von<br />

Frauen für den Geheimprotestantismus<br />

in Kärnten – eine Annäherung<br />

Serge Brunet: Les montagnards vus<br />

par les missionnaires. La Mission des<br />

Pyrénées du jésuite Jean Forcaud<br />

(1635–1645)<br />

Cédric Andriot: Les réguliers lorrains<br />

et les Alpes<br />

Stephan Steiner: «Wie es allhier gebräuchig<br />

ist …». Protestantische Ketzerei<br />

und habsburgische Frömmigkeit<br />

im Kärnten des 18. Jahrhunderts<br />

Boris Deschanel: Divergences confessionnelles<br />

et convergences professionnelles.<br />

Les négociants protestants<br />

du Dauphiné, de l’Ancien Régime à la<br />

Restauration<br />

Forum<br />

Claudio Lorenzini, Giuseppina Bernardin:<br />

Assenti – più o meno – illustri:<br />

comunità alpine e il bosco. Il caso<br />

delle Alpi orientali<br />

Stephane Gal: Un roi pour les Alpes,<br />

un roi par les Alpes. Le duc de Savoie<br />

Charles-Emmanuel Ier et les usages<br />

politiques de la montagne à l’époque<br />

moderne<br />

Alexander Di Bartolo: Il viaggio del<br />

botanico Filippo Parlatore alla catena<br />

del Monte Bianco<br />

Roberta Clara Zanini: Ripopolamento<br />

alpino e riduzione delle disparità.<br />

Spunti per un approccio antropologico<br />

multiscalare<br />

18


+++ Neue Einblicke ins Schweizer Judentum<br />

9<br />

783034<br />

012010<br />

Jacques Picard, Daniel Gerson (Hg.)<br />

Schweizer Judentum im Wandel<br />

Religion und Gemeinschaft zwischen Integration,<br />

Selbstbehauptung und Abgrenzung<br />

September <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 320 S., ca. 10 Abb. sw<br />

ca. CHF 48 / ca. EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1201-0<br />

Jacques Picard,<br />

daniel Gerson (HG.)<br />

In den sich ausdifferenzierenden Lebenswelten der Jüdinnen<br />

und Juden in der Schweiz sind in den letzten Jahrzehnten<br />

vermehrt neue Konflikte und Forderungen zutage<br />

getreten. Einerseits sind die Stellung der jüdischen Frauen<br />

in Gemeinden und Gottesdiensten sowie der Umgang mit<br />

Ehen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Partnern<br />

und mit deren Kindern vermehrt in den Mittelpunkt der<br />

öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Andererseits bilden<br />

charedische, das heisst streng orthodoxe Gemeinschaften<br />

ausserhalb der Einheitsgemeinden eine jüdische Milieugesellschaft,<br />

die als eine eigene Lebenswelt wahrgenommen<br />

wird.<br />

Hinzu kommt, dass heute in Israel beinahe so viele jüdische<br />

Schweizer und Schweizerinnen leben wie es Juden<br />

und Jüdinnen in Gemeinden der Schweiz gibt. Das Bild der<br />

jüdischen Schweizer und Schweizerinnen ist also höchst<br />

vielfältig. Zudem ist in verschiedenen Kantonen eine<br />

öffentlich-rechtliche Anerkennung zustande gekommen,<br />

welche das Selbstverständnis der Juden in der Schweiz tangieren<br />

muss. Im Zentrum der in diesem Band versammelten<br />

Beiträge stehen die so genannten Einheitsgemeinden, unter deren Dach die unterschiedlichen<br />

religiösen Präferenzen und Richtungen unter der Führung eines zumeist orthodoxen<br />

Rabbinats stehen. In diesen Gemeinden fühlt sich ein grosser Teil der Juden und Jüdinnen<br />

in der Schweiz beheimatet. Die Auseinandersetzungen zwischen orthodoxen, konservativen<br />

und liberalen Flügeln des Judentums haben diesen Willen zur Einheit immer wieder vor die<br />

Frage von Inklusion und Exklusion gestellt.<br />

Schweizer<br />

Judentum<br />

im wandel<br />

reliGion und GemeinscHaft<br />

zwiscHen inteGration,<br />

selbstbeHauPtunG und<br />

abGrenzunG<br />

Inhalt<br />

Jacques Picard: Konfliktuelle Vielfalt.<br />

Daniel Gerson: Pluralisierungen und<br />

Madeleine Dreyfus: Mischehe oder<br />

Yvonne Domhardt, Esther Orlow,<br />

Zum Werte- und Traditionswandel im<br />

Schweizer Judentum heute<br />

Isabel Schlerkmann: Orte des Wissens.<br />

Über das Interesse am Judentum<br />

in der Schweiz – ein Streiflicht.<br />

Polarisierungen. Jüdische Reformbewegungen<br />

in der Schweiz, 1950–2010<br />

Valérie Rhein: Konservativer als die<br />

Halacha? Die Frau im Judentum und<br />

die Bat-Mizwa in Deutschschweizer<br />

Einheitsgemeinden<br />

Übertritt. Drei exemplarische Lebensentwürfe<br />

Leonardo Fridman: Das Bildungsangebot<br />

jüdischer Schulen in der Schweiz<br />

Sabina Bossert: Alija von Schweizer<br />

Jüdinnen und Juden nach Israel<br />

Eva Pruschy (Hg.)<br />

KOL ISCHA<br />

Jüdische Frauen lesen die Tora<br />

2007. 280 S., 3. Auflage 2012.<br />

Geb. CHF 34 / EUR 27<br />

ISBN 978-3-0340-0788-7<br />

ISBN 978-3-0340-0788-7<br />

9<br />

783034<br />

007887<br />

19


9<br />

783034<br />

011693<br />

+++ Idealbilder der Schweizer Bundesrichter +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 350 S.<br />

ca. CHF 58 / ca. EUR 47.50<br />

ISBN 978-3-0340-1169-3<br />

Stephan Aerschmann<br />

Der ideale Richter<br />

Schweizer Bundesrichter in der medialen Öffentlichkeit<br />

(1875–2010)<br />

Stephan Aerschmann<br />

studierte Geschichte und Philosophie<br />

in Fribourg, Bern und<br />

Paris und promovierte in Zürich.<br />

Er arbeitet als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Universität<br />

Luzern und als Gymnasiallehrer<br />

in Fribourg.<br />

Band 37<br />

Jäger-Trees, Dominik Müller,<br />

hristian von Zimmermann<br />

Stefan Humbel (Hg.)<br />

Friedrich Jennis Gukkasten-Kalender<br />

Stephan aerSchmann<br />

Die Frage, welche Vorstellungen vom idealen Richter und<br />

von der Funktionsweise des höchsten Gerichts in den<br />

Medien zirkulierten und wie diese sowohl das richterliche<br />

Selbstverständnis als auch die breite Öffentlichkeit prägten,<br />

steht im Zentrum der vorliegenden Studie. Diese liefert<br />

damit einen unkonventionellen Beitrag zur Geschichte<br />

der Institution Justiz.<br />

Der Autor untersucht Bilder der Bundesrichter in der<br />

medialen Öffentlichkeit von 1875 bis 2010. Dabei stützt er<br />

sich auf eine Quellengattung, die nicht über die richterliche<br />

«Realität», sondern vielmehr über richterliche Idealbilder<br />

Aufschluss gibt. So beruht die Studie auf einer detaillierten<br />

Auswertung einer Vielzahl von Würdigungstexten, welche<br />

zu Anlässen wie Tod, Rücktritt, Amtsjubiläen, Geburtstagen<br />

oder akademischen Ehrungen von Bundesrichtern in den<br />

Medien erschienen.<br />

Das umfangreiche, nach einem diskursanalytischen Ansatz<br />

Foucault’scher Prägung zusammengestellte und ausgewertete<br />

Textkorpus ermöglicht es, Merkmale und Wandel<br />

des Richterbilds sowie Erwartungen an die oberste Justiz<br />

und Vorstellungen über die Aufgabe und Rolle ebendieser in der medialen Öffentlichkeit<br />

ausführlich nachzuzeichnen. Des Weiteren wird die Reichweite und Wirkmächtigkeit<br />

dieses herausgearbeiteten Diskurses dargestellt. So zeigt der Autor etwa auf, wie prägend<br />

diese Idealvorstellungen für das richterliche Selbstverständnis waren und sind und wie<br />

stark diese Bilder den Rahmen des Sag- und Denkbaren bis in die jüngste Zeit einer breiten<br />

Öffentlichkeit vorgeben. Dies demonstriert er anhand von Reaktionen auf medienwirksame<br />

Bundesgerichtsentscheide und Affären.<br />

Der<br />

iDeale<br />

richter<br />

Schweizer BunDeSrichter in<br />

Der meDialen Öffentlichkeit<br />

(1875–2010)<br />

20


+++ Die Schweizer Gymnasiallandschaft heute +++<br />

9<br />

783034<br />

011686<br />

Das Schweizer Gymnasium – Köpfe. Ziele. Positionen.<br />

Le gymnase en Suisse – Personnalités. Objectifs. Positions.<br />

Il liceo in Svizzera – Personalità. Obiettivi. Posizioni.<br />

Il gimnasi en Svizra – Chaus. Finamiras. Posiziuns.<br />

Lieferbar<br />

Br. 608 S., durchgehend illustriert<br />

CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1168-6<br />

Herausgegeben von der Konferenz Schweizerischer<br />

Gymnasialrektorinnen und Gymnasialrektoren (KSGR)<br />

Das Schweizer Gymnasium<br />

Köpfe. Ziele. Positionen.<br />

Die Schweizer Gymnasien stehen unter kantonaler Hoheit.<br />

So sind die Rahmenbedingungen der einzelnen Schulen<br />

sehr verschieden. Eines aber ist allen gemeinsam: Sie haben<br />

denselben vom Bund und von den Kantonen gemeinsam<br />

festgelegten, zweifachen Auftrag, ihre Schülerinnen<br />

und Schüler zur allgemeinen Studierfähigkeit zu führen<br />

und deren Persönlichkeit durch die Vermittlung einer vertieften<br />

Allgemeinbildung zu fördern. Damit werden diese<br />

darauf vorbereitet, anspruchsvolle Aufgaben und Verantwortung<br />

in der Gesellschaft zu übernehmen.<br />

Niemand weiss so gut über die konkrete Arbeit in den über<br />

150 Schweizer Gymnasien Bescheid wie deren Rektorinnen<br />

und Rektoren. Sie kennen die Besonderheiten ihrer eigenen<br />

Schule und wissen, wie sehr sich ein Gymnasium von einem<br />

andern unterscheiden kann. Bei aller Vielfalt haben sie über<br />

die Grenzen der einzelnen Schulen und Kantone hinweg<br />

sechs gemeinsame Thesen und Ziele formuliert, denen sie<br />

ihren Auftrag unterordnen.<br />

Gemeinsam organisiert sind die Rektorinnen und Rektoren<br />

der Gymnasien seit 100 Jahren. Dieses Jubiläum ist der<br />

Anlass für die vorliegende Standortbestimmung der Konferenz Schweizerischer Rektorinnen<br />

und Rektoren (KSGR). Die Konferenz ermöglicht den direkten Austausch zwischen den<br />

Schulen aus allen Kantonen und über Sprachregionen hinweg und die Erarbeitung bildungspolitischer<br />

Positionen. Damit ist sie ein wichtiger Gesprächspartner für alle Gremien<br />

und Institutionen, die sich mit Bildung befassen.<br />

Das Buch gibt Einblick in die Gründungszeit der KSGR. Der Schwerpunkt liegt jedoch in<br />

der Gegenwart und bei den Zielen der Konferenz für die gymnasiale Bildung in der Zukunft.<br />

Alle Rektorinnen und Rektoren nehmen in einem persönlichen Statement Stellung zu<br />

einer der sechs Thesen der Konferenz. Das erlaubt einen vielfältigen Einblick in die aktuelle<br />

bildungspolitische Diskussion rund um das Gymnasium und die Sekundarstufe II. Aufnahmen<br />

der Rektorinnen und Rektoren zeigen die Akteure unmittelbar in ihrem beruflichen<br />

Umfeld. Mehrere Bildteile veranschaulichen das lebendige Geschehen an den Schweizer<br />

Gymnasien. Erstmals werden alle Gymnasien der Schweiz im Bild und mit einigen ergänzenden<br />

Informationen vorgestellt.<br />

Le gymnase en Suisse<br />

Personnalités. Objectifs. Positions.<br />

Il liceo in Svizzera<br />

Personalità. Obiettivi. Posizioni.<br />

Il gimnasi en Svizra<br />

Chaus. Finamiras. Posiziuns.<br />

Eine Standortbestimmung der Konferenz<br />

Schweizerischer Gymnasialrektorinnen und<br />

Gymnasialrektoren<br />

Un état des lieux de la Conférence des<br />

directrices et directeurs de gymnases suisses<br />

Riflessioni della Conferenza delle Direttrici<br />

e dei Direttori dei Licei Svizzeri<br />

Ina reflecziun da la Conferenza da las Directuras<br />

e dals Directurs dals Gimnasis svizzers<br />

21


9<br />

783034<br />

012027<br />

+++ Das Thema Wohnen aus vielfältiger Perspektive +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 350 S., ca. 15 Abb. sw<br />

ca. CHF 58 / ca. EUR 47.50<br />

Schweizerisches Jahrbuch<br />

für Wirtschafts- und<br />

Sozialgeschichte – Annuaire<br />

suisse d’histoire économique et<br />

sociale, Band 28<br />

ISBN 978-3-0340-1202-7<br />

ISSN 1664-6460<br />

Fortsetzung der Reihe<br />

Schweizerische Gesellschaft<br />

für Wirtschafts- und<br />

Sozialgeschichte – Société<br />

suisse d’histoire économique<br />

et sociale<br />

Christoph Conrad, Joachim Eibach, Brigitte Studer, Simon Teuscher (Hg.)<br />

Wohnen und die Ökonomie des Raumes<br />

L’habitat et l’économie de l’espace<br />

Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und<br />

Sozialgeschichte (<strong>2013</strong>)<br />

Wohnen und Habitat sind entscheidende Aspekte des<br />

Alltagslebens in mikrohistorischer Hinsicht. Korrespondierend<br />

mit der Ökonomie des Raumes stellen sie relevante<br />

Dimensionen und Produkte des Handelns in Gesellschaften<br />

auf der Makroebene dar.<br />

Die hier versammelten Beiträge zeugen von der Notwendigkeit<br />

der Erneuerung des Themenfeldes Wohnen in vielfältigen<br />

gesellschaftlichen, kulturellen und praxeologischen<br />

Perspektiven. Sie spannen den Bogen vom Spätmittelalter bis<br />

zur Gegenwart, von der entlegenen Burg bis zur Metropole.<br />

Sie stellen dabei Bezüge her zu den zeitgenössischen «turns<br />

and trends» der Forschung, zu den Debatten über Wohn-,<br />

Wirtschafts- und Haushaltsformen bis hin zu den Spannungen<br />

zwischen Raumökonomie und Sozialreform, Öffentlichkeit<br />

und privater Raum sowie Mobilität und Häuslichkeit.<br />

Inhalt<br />

Adelheid von Saldern: Wohnen – jenseits<br />

historiografischer «turns and<br />

trends»? Beispiele aus europäischen<br />

Städten des 20. Jahrhunderts<br />

Daniel Schläppi: Räumliche Dimensionen<br />

von Ökonomie. Historische<br />

Zunft- und Gesellschaftshäuser als<br />

Stätten der Allokation und Distribution<br />

kollektiver Ressourcen anhand von<br />

Berner Beispielen<br />

Brigitte Moser und Thomas Glauser:<br />

Wohnen und arbeiten um 1500. Eine<br />

interdisziplinäre Annäherung<br />

Elizabeth Harding: Ökonomie der<br />

Gastlichkeit. Wirtschaftsbeziehungen<br />

und Deutungen des frühneuzeitlichen<br />

Professorenhaushalts<br />

Julia A. Schmidt-Funke: Handfass und<br />

Hirschgeweih. Zum Umgang mit den<br />

Dingen im Kontext frühneuzeitlichen<br />

Wohnens<br />

Katharina Baumann: Ein Dorf in Bewegung.<br />

Hausversetzungen in Speicher<br />

(AR) vom 17. bis 19. Jahrhundert<br />

Reto Schumacher et Luigi Lorenzetti:<br />

Mobilité urbaine et formes résidentielles.<br />

Une étude longitudinale<br />

à travers l’exemple de Lausanne,<br />

1835–1844<br />

Adrien Remund: Des toupies et des<br />

enracinés. Mobilité intra-urbaine des<br />

immigrés dans la Genève du XIXe<br />

siècle<br />

Nanina Egli: «Heimelige Häuslichkeit»<br />

auf «dem öden Bergschloss»: Bürgerliches<br />

Wohnen in einem feudalen<br />

Habitat, 1865–1877<br />

Ruth Ammann: Von der Wohnungs- zur<br />

Frauenfrage und zurück. Dora Staudinger<br />

und der genossenschaftliche<br />

Wohnungsbau im Zürich der 1910er<br />

und 20er Jahre<br />

Hanno Hochmuth: Vom langen «Reifeprozess»<br />

der Mietskaserne. Öffentlichkeit<br />

und Privatheit in Berlin-Kreuzberg<br />

Joël Jornod: Quand l’habitat influe<br />

sur le grand magasin. Les cas de la<br />

société Gonset (1925–1970)<br />

Sandro Fehr: Fluglärm in der guten<br />

Stube. Zu den Wechselwirkungen<br />

zwischen Luftfahrtinfrastrukturen und<br />

wohnräumlichen Strukturen in der<br />

Schweiz, 1936–1958<br />

Sebastian Haumann: Bürgerinitiative<br />

für preiswerten Wohnraum. Zivilgesellschaftliche<br />

Strategien in den USA und<br />

Westdeutschland, 1960–1990<br />

22


AGZ 20012_UG Druck.indd 1 24.11.11 14:04<br />

+++ Die PflegE einer schönen Stadt +++<br />

9<br />

783034<br />

011921<br />

Jean-Daniel Gross (Hg.)<br />

Denkmalpflege in der Stadt Bern<br />

Vierjahresbericht 2009–2012<br />

November <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 432 S., ca. 100 Farbabb.,<br />

180 Abb. sw<br />

ca. CHF 58 / ca. EUR 47.50<br />

ISBN 978-3-0340-1192-1<br />

Vierjahresbericht<br />

2009 – 2012<br />

Denkmal<br />

pflege in<br />

der Stadt<br />

Bern<br />

Welche exemplarischen Umbauten und Sanierungen<br />

wurden in der Unesco-Stadt Bern durchgeführt, warum<br />

ist der fachgerechte Umgang mit wertvoller Baukultur<br />

wichtig und was bedeutet er für Stadtbild und Lebensqualität?<br />

Der reich bebilderte Tätigkeitsbericht zeigt<br />

das kontinuierliche Wirken der Denkmalpflege in den<br />

letzten vier Jahren und spricht interessierte Laien genauso<br />

an wie Fachpersonen.<br />

Berns Baukultur stellt eine wichtige Ressource dar, deren<br />

Erhalt und sorgfältige Weiterentwicklung Aufgabe der<br />

Denkmalpflege ist. Die Arbeit der Denkmalpflege schlägt<br />

sich unverkennbar im Stadtbild nieder und ist die Voraussetzung<br />

für den Status der Altstadt als Unesco-Weltkulturerbe.<br />

Zudem sorgt sie für Lebensqualität in den<br />

Quartieren. Die Publikation stellt die wichtigeren und die<br />

besonders anschaulichen Beispiele aus den letzten vier<br />

Jahren konstruktiver denkmalpflegerischer Tätigkeit vor.<br />

Das Buch ist gleichzeitig ein Streifzug durch die Quartiere<br />

und eine Entdeckungsreise zu den wertvollen, von der<br />

Denkmalpflege betreuten Bauten.<br />

Dr. Jean-Daniel Gross<br />

leitet seit 2007 die Denkmalpflege<br />

der Stadt Bern. Er studierte<br />

Architektur an der ETH Zürich und<br />

promovierte 2006. Nach mehrjähriger<br />

Berufspraxis als Architekt<br />

war er 2000–2007 Bauberater<br />

in der Denkmalpflege der Stadt<br />

Zürich.<br />

Melchior Fischli<br />

Geplante Altstadt: Zürich, 1920–1960<br />

Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 79<br />

Auf den ersten Blick werden Altstädte meist als Hort der Tradition und<br />

Rückzugsort angehaltener Geschichte verstanden, als «authentischer»<br />

Überrest vergangener Zeiten, deren Spuren anderswo längst getilgt sind.<br />

Gleichzeitig gibt es in Westeuropa wohl kaum mehr ein zusammenhängendes<br />

Altstadtquartier, das während der letzten hundert Jahre nicht Ziel<br />

von Sanierungskampagnen gewesen, in dem nicht Ersatzneubauten errichtet<br />

oder eingreifende Restaurierungen durchgeführt worden wären. Dies<br />

gilt auch für die Zürcher Altstadt.<br />

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und noch bis in die 1950er Jahre<br />

hinein war der mittelalterlich geprägte Kern der Stadt Ziel von Sanierungsprojekten,<br />

die einen weitgehenden Ersatz der bestehenden Bausubstanz<br />

vorsahen. Im Lauf der 1930er Jahre ist dabei ein Wandel in der<br />

Haltung gegenüber der Altstadt festzustellen: Waren zuvor immer wieder<br />

Planungen für eine Neubebauung in jeweils «modernen» Formen diskutiert<br />

worden, verfolgte die Stadtverwaltung in Übereinstimmung mit der<br />

öffentlichen Meinung nun das erklärte Ziel, das bestehende «Stadtbild»<br />

und den «Massstab» der Altstadt zu wahren. Wenn auch nicht annähernd<br />

im geplanten Umfang umgesetzt, hatten gerade diese Sanierungskampagnen<br />

weitreichende Eingriffe in die Altstadt zur Folge. Vor allem in den<br />

1940er und 50er Jahren wurden zahlreiche Um- und Neubauten realisiert,<br />

die nach zeitgenössischem Verständnis an ihre Umgebung «angepasst»<br />

waren und das Bild der Zürcher Altstadt seither wesentlich mitprägen.<br />

Die Etappen dieser heute kaum bekannten Entwicklungen sind Thema des<br />

Buches.<br />

Geplante Altstadt: Zürich, 1920–1960<br />

Melchior Fischli<br />

Geplante Altstadt<br />

Zürich, 1920–1960<br />

Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 79<br />

Melchior Fischli<br />

Geplante Altstadt<br />

Zürich, 1920–1960<br />

Mitteilungen der Antiquarischen<br />

Gesellschaft in Zürich, Band 79<br />

2012. 220 S., 136 Abb. Br.<br />

CHF 58 / EUR 47.50<br />

ISBN 978-3-0340-1108-2<br />

ISBN 978-3-0340-1108-2<br />

9<br />

783034<br />

011082<br />

23


9<br />

783034<br />

011679<br />

+++ Chirurgie im Wandel +++<br />

Lieferbar<br />

Geb. 229 S. 57 Farbabb.<br />

CHF 38 / EUR 31<br />

ISBN 978-3-0340-1167-9<br />

Hubert Steinke, Eberhard Wolff, Ralph Alexander Schmid (Hg.)<br />

Schnitte, Knoten und Netze – 100 Jahre<br />

Schweizerische Gesellschaft für Chirurgie<br />

Incisions, nœuds et réseaux – Les 100 ans<br />

de la Société Suisse de Chirurgie<br />

Hubert Steinke<br />

Professor für Medizingeschichte<br />

an der Universität Bern.<br />

noperation zur osteotechnik:<br />

die chirurgie in<br />

Jahre kann als erfolgsmmelband<br />

zum 100­Jahrllschaft<br />

für chirurgie<br />

dizinhistorischen<br />

medizinischen erfolgen<br />

rungen.<br />

m die heutige chirurgie<br />

eren Sakralisierung<br />

pers. Beiträge aus der<br />

hnisch­therapeutische<br />

transplantation bis zur<br />

Schnitte, Knoten und netze<br />

inciSionS, nœudS et réSeaux<br />

Eberhard Wolff<br />

lehrt an verschiedenen Universitäten<br />

vor allem in der Deutschschweiz<br />

als Medizinhistoriker und<br />

Kulturwissenschaftler.<br />

Ralph Alexander Schmid<br />

Präsident SGC/SSC, Direktor der<br />

Universitätsklinik für Thoraxchirurgie,<br />

Inselspital Bern.<br />

thyroïde à l’ostéosynthèse<br />

s le monde entier: ce<br />

gie en Suisse peut être<br />

site. Le recueil consacré<br />

chirurgie va plus loin<br />

édicaux et des défis<br />

uatre études détaillées de<br />

utre la chirurgie actuelle,<br />

corps traité par le<br />

isation. Quelques articles<br />

ent des tendances<br />

tte discipline, de la<br />

rgie minimale invasive.<br />

Schnitte, Knoten<br />

und netze<br />

inciSionS, nœudS<br />

et réSeaux<br />

100 JAHRE SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FüR CHIRURGIE<br />

LES 100 AnS dE LA SoCIéTé SUISSE dE CHIRURGIE<br />

Vom Nobelpreis für die Schilddrüsenoperation zur Osteosynthese<br />

als weltweit praktizierter Technik: Die Chirurgie<br />

in der Schweiz der letzten 100 Jahre kann als Erfolgsgeschichte<br />

gelesen werden.<br />

Der Sammelband zum 100-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Chirurgie geht tiefer und analysiert in<br />

vier medizinhistorischen Detailstudien die Hintergründe von<br />

medizinischen Erfolgen und organisatorischen Herausforderungen.<br />

Einige Reflexionen beleuchten zudem die heutige<br />

Chirurgie von der Ökonomisierung bis zur neueren Sakralisierung<br />

des von Chirurgen behandelten Körpers. Beiträge aus<br />

der chirurgischen Praxis skizzieren technisch-therapeutische<br />

Trends dieses Fachs von der Organtransplantation bis zur<br />

«Schlüsselloch-Chirurgie».<br />

Inhalt<br />

11.02.13 16:43<br />

Geschichte / Histoire<br />

Betrachtungen / Réflexions<br />

Trends / Orientations<br />

Eberhard Wolff: Knotenpunkt in einem<br />

Erhard Taverna: Schnittstellen<br />

Daniel Candinas: Organtransplantation<br />

flexiblen Netzwerk. 100 Jahre Schwei-<br />

Giovanni Maio: Chirurgie als Business?<br />

Peter Stierli, Lorenzo Gürke, Jürg<br />

zerische Gesellschaft für Chirurgie<br />

Ethische Grenze einer ökonomischen<br />

Schmidli: Hybrid in der Gefässchirurgie<br />

Eberhard Wolff: À la croisée d'un<br />

Überformung der Chirurgie<br />

Othmar Schöb, Dieter Hahnloser: Die<br />

réseau flexible. La Société Suisse de<br />

Peter Schneider: Von John Warren zu<br />

Entwicklung der minimalinvasiven<br />

Chirurgie au fil du temps<br />

«Nip/Tuck». Ein Essay über Sakralisie-<br />

Chirurgie in der Schweiz, 1990–2020<br />

Ulrich Tröhler: Theodor Kochers Nobel-<br />

rung, Säkularisierung und Profanisie-<br />

Marcel Jakob, Andreas Platz: Neue Ent-<br />

preis: Voraussetzungen, Bedingungen,<br />

rung der Chirurgie und die Wiederkehr<br />

wicklungen in der Traumatologie<br />

Folgen. Ein Blick hinter die Kulissen<br />

des Ausgeschlossenen<br />

Hans-Beat Ris, Oscar Matzinger, Alban<br />

Pierre Yves Donzé: Le travail des<br />

Felicitas Witte: Evidenz statt Eminenz<br />

Lovis, Solange Peters: Surgery in the<br />

Verena Rothenbühler,<br />

Martin Lengwiler<br />

Macht und Ohnmacht der<br />

Ärzteschaft<br />

Geschichte des Zürcher<br />

Ärzteverbands im 20. Jahrhundert<br />

2004. 2. Auflage <strong>2013</strong>. 152 S.,<br />

13 Farbabb. Br. CHF 32 / EUR 26<br />

ISBN 978-3-0340-0698-9<br />

ISBN 978-3-0340-0698-9<br />

chirurgiens en Suisse. L'exemple du<br />

canton de Vaud, 1800–1960<br />

Thomas Schlich: Freiheit, Gleichheit,<br />

Treue. Der Erfolg der AO-Osteosynthese<br />

und das kulturelle Umfeld der<br />

Schweiz<br />

Context of Multimodal Treatment of<br />

Non-Small Cell Lung Cancer<br />

9<br />

783034<br />

006989<br />

24


+++ Entwicklung und Herausforderungen in der Psychiatriepflege +++<br />

9<br />

783034<br />

011716<br />

Sabine Braunschweig<br />

Zwischen Aufsicht und Betreuung<br />

Zur Geschichte der Psychiatriepflege: Das Beispiel der Basler<br />

Heil- und Pflegeanstalt Friedmatt, 1886–1960<br />

September <strong>2013</strong><br />

Br. ca. 280 S., ca. 20 Abb. sw<br />

ca. CHF 48 / ca. EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1171-6<br />

Das Psychiatriepflegepersonal war im Anstaltsalltag mit<br />

Sabine Braunschweig<br />

widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert: Einerseits<br />

Zwischen<br />

für Disziplin und Ordnung auf der Abteilung zu sorgen,<br />

Aufsicht und<br />

andererseits Betreuung und Verständnis für die Kranken<br />

Betreuung<br />

zu bieten bedeutete eine schwierige Gratwanderung, der<br />

nicht alle Pflegepersonen gleichermassen gewachsen<br />

waren. Gewalttätige Übergriffe, berufsbedingte Erkrankungen<br />

oder Suchtprobleme waren Symptome, die durch die<br />

prekären Arbeitsbedingungen verschärft wurden.<br />

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Psychiatriepflege<br />

als Hilfsarbeit ohne Ansehen und Kompetenzen. Erst<br />

mit dem Aufbau einer fundierten Ausbildung, die parallel<br />

zur Professionalisierung der Psychiatrie verlief, entwickelte<br />

Zur Geschichte der Psychiatriepflege: sie sich zu einem qualifizierten Beruf. Rolle und Funktion<br />

Das Beispiel der Basler Heil- und<br />

Pflegeanstalt Friedmatt, 1886–1960<br />

veränderten sich, die PflegerInnen wurden unentbehrliche<br />

Mitarbeitende bei den neuen Therapiemethoden, mit denen<br />

Psychiater ihr Behandlungsfeld erweiterten.<br />

Die Entwicklung des Psychiatriepflegeberufs in der Schweiz<br />

wird hier erstmals umfassend dargestellt. Neben Fragen der<br />

Organisierung, der Professionalisierung des Berufsfelds und<br />

der Bedeutung der Geschlechterverhältnisse in der Klinik steht der Pflegealltag im Zentrum.<br />

Das vielfältige und bisher nicht ausgewertete Quellenmaterial erlaubt es, die Problematik<br />

von Gewalt, Sexualität und Suizid zu untersuchen, und macht dabei die Ambivalenz zwischen<br />

Ordnen, Betreuen, Pflegen und Beherrschen sichtbar. Es wird offensichtlich, dass die<br />

pflegehistorische Perspektive die Psychiatriegeschichte um eine wichtige, bislang vernachlässigte<br />

Dimension erweitert und für ihr Verständnis unerlässlich ist.<br />

Sabine Braunschweig<br />

Historikerin und dipl. Erwachsenenbildnerin<br />

mit eigenem Büro<br />

für Sozialgeschichte in Basel.<br />

Arbeitsschwerpunkte: Archivierung,<br />

Beratung, Forschung und<br />

Vermittlung, Ausstellungs- und<br />

Buchprojekte, www.sozialgeschichte-bs.ch.<br />

Sabine Braunschweig (Hg.)<br />

Pflege – Räume, Macht<br />

und Alltag<br />

Beiträge zur Geschichte der<br />

Pflege<br />

2006. 304 S. Br. CHF 38 / EUR 24.80<br />

ISBN 978-3-0340-0782-5<br />

ISBN 978-3-0340-0782-5<br />

9<br />

783034<br />

007825<br />

25


9<br />

783034<br />

011969<br />

+++ Totengedenken als Herrschaftsinstrument +++<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Geb. ca. 544 S.<br />

ca. CHF 68 / ca. EUR 55.50<br />

ISBN 978-3-0340-1196-9<br />

Rainer Hugener<br />

Buchführung für die Ewigkeit<br />

Totengedenken, Verschriftlichung und Traditionsbildung im<br />

Spätmittelalter<br />

entstammen dem Hochadel,<br />

kommen diesen namen fort.<br />

n am Albis ansässig, residieren<br />

rhundert auf der Burg uster.<br />

dt Zürich. 1606 stirbt der hier<br />

.<br />

schlecht mit wenigen Angehön<br />

durch kluges Politisieren und<br />

olitik ihre Herrschaft zunächst<br />

Rainer Hugener<br />

ssend unter den eidgenossen<br />

geboren 1976, Studium der<br />

. Als enge Vertraute der ersten<br />

Geschichte und Germanistik,<br />

Bonstetter nach 1273 Spitzente<br />

in Zürich, im thurgau und<br />

allen. Ziel gerichtete ehen mit<br />

amilien ermöglichen ab dem<br />

danach Assistent am Historischen<br />

Seminar der Universität<br />

an die führungsschichten und<br />

hrung der beiden mächtigsten<br />

Zürich, seit 2011 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Staatsarchiv<br />

des Kantons Zürich mit einem<br />

Editionsprojekt im Rahmen der<br />

Sammlung Schweizerischer<br />

Rechtsquellen.<br />

Rainer Hugener<br />

BucHfüHRiung füR die ewigkeit<br />

Wie waren Gedenkpraktiken, Güterverwaltung und<br />

Geschichtsschreibung im Mittelalter miteinander verbunden?<br />

Die reichhaltige Überlieferung aus dem Gebiet<br />

der heutigen Schweiz lässt erkennen, wie verschiedene<br />

Formen des liturgischen Gebetsgedenkens zunächst im<br />

klösterlichen Umfeld entwickelt, sodann von Dom- und<br />

Kollegiatstiften adaptiert und schliesslich auch an städtischen<br />

und ländlichen Pfarrkirchen übernommen wurden.<br />

Es zeigt sich, dass die entsprechenden Bemühungen nicht<br />

nur dem Seelenheil der Verstorbenen dienten, sondern auch<br />

der Herrschaftsdurchsetzung und dem Verwaltungsausbau.<br />

Mit Schlachtjahrzeiten und anderen Gedenkfeiern wurden<br />

Geschichtsbilder verbreitet, die das historische Selbstverständnis<br />

nachhaltig prägten.<br />

Anhand von Überlieferungsverbünden und Intertextualitätsbeziehungen<br />

zwischen nekrologischem, urbarialem und<br />

historiografischem Schriftgut untersucht Rainer Hugener,<br />

wie zur administrativen Bewältigung des Totengedenkens<br />

neue Formen der Buchführung aufkamen und auf weitere<br />

Anwendungsbereiche übertragen wurden. Die Studie<br />

betont die Bedeutung des kirchlichen Gedenkwesens für die Entwicklung «moderner»<br />

Verwaltungs praktiken und eröffnet zugleich einen neuen Zugang zu den Mythen über die<br />

Entstehung der Eidgenossenschaft. Abgerundet wird die Arbeit durch ein Inventar der Nekrologien<br />

und Jahrzeitbücher aus schweizerischen Klöstern, Stiften und Kirchen.<br />

Rainer Hugener<br />

BucHfüHRung<br />

füR die ewigkeit<br />

totengedenken, Verschriftlichung und<br />

traditionsbildung im Spätmittelalter<br />

26


INHALT / TABLE DES MATIÈRES<br />

Andreas Kränzle 7<br />

Sabina Roth, Sandra Bott, Elisabeth Joris, Jolanda Nydegger 18<br />

Pierre-Yves Donzé 29<br />

Mirjam Bugmann 45<br />

Sabine Braunschweig 57<br />

Véronique Hasler 68<br />

Magaly Tornay 83<br />

Cornelia Oertle, Anouk Hiedl 97<br />

Michèle E. Schärer, Eléonore Zottos 110<br />

Daniel Kauz 125<br />

Elisabeth Joris 137<br />

Madeleine Herren 154<br />

Jon Mathieu 170<br />

Annika Schwenn 174<br />

INHALT / TABLE DES MATIèRES<br />

Tina Asmussen 7<br />

Bertrand Forclaz, Michael Jucker, Yan Schubert, Aline Steinbrecher 17<br />

Pierre Alain Mariaux 29<br />

Dominik Collet 41<br />

Lisa Regazzoni 53<br />

Mario Wimmer 67<br />

Serge Reubi 81<br />

Sandra Nicolodi 91<br />

Silke Bellanger 106<br />

Rebecca Sanders 117<br />

Markus Bürgi, Mario König 125<br />

Juri Auderset 130<br />

Thibaud Giddey 145<br />

Kathrin Götsch Itin 164<br />

+++ traverse – Zeitschrift für Geschichte +++<br />

traverse<br />

Porträt / Portrait<br />

Das Klosterarchiv Einsiedeln<br />

SchwErPunKt / DoSSiEr thématiquE<br />

PflegeKrisen. Editorial<br />

crises des soins. Editorial<br />

Zeitschrift für Geschichte –<br />

nouvelles technologies médicales et structuration du marché des soins à Genève (1860–1930)<br />

Revue d’histoire<br />

Erscheint dreimal pro Jahr.<br />

Überwachen und regulieren. august Forels «schlafende wachen» im Burghölzli (1887–1898)<br />

wenn Psychiatriepflegende selbst erkranken. Pflegekrisen im alltag einer<br />

psychiatrischen anstalt in den 1930er-Jahren<br />

De la pléthore à la pénurie de physiothérapeutes. Vaud et Genève (1926–1980)<br />

traverse<br />

ISSN 1420-4355<br />

Porträt / Portrait<br />

im Bauch des trojanischen Pferdes. forschungsbibliothek und studiolo Werner oechslin<br />

schWerPunkt / dossier thématique<br />

Sammelpraxis. Editorial / Collectionner comme pratique. Editorial<br />

traverse<br />

trésor et collection au 12e siècle. remarques sur le cas de l’abbaye de saint-maurice<br />

universitäre sammlungen als «contact zone». Gesellige und gelehrte sammlungspraktiken<br />

im akademischen museum der universität Göttingen (1773–1840)<br />

objekte ohne Wissenschaft – exponate ohne sammlung. über den umgang des «muséum<br />

d’histoire naturelle» und des «muséum des antiques» mit ethnografischen artefakten<br />

Zeitschrift für Geschichte • r evue d‘histoire<br />

sammelwut. über eine Zeitdiagnose der jungen sexualwissenschaft und ihr «archiv»<br />

traverse<br />

ISSN 1420-4355<br />

traverse<br />

Zeitschrift für Geschichte • r evue d‘histoire<br />

Psychopharmaka in der psychiatrischen Pflege. neue Berufsbilder und<br />

der Status praktischen wissens<br />

wenn es an Pflegepersonal mangelt. Bildungs- und gesundheitspolitische massnahmen<br />

in den 1950er- und 60er-Jahren<br />

une période charnière dans l’histoire des crèches à Genève. Les années 1960–1970<br />

Schweigen in der Krise. Fürsorge und Pflege Krebskranker in der Schweiz (1955–1980)<br />

Ein Fotoalbum für Schulschwester anna riesen. Fotografien im archiv der<br />

Schweizerischen Pflegerinnenschule<br />

DEr artiKEL / L’articLE<br />

transkulturelle Geschichte. Globale Kultur gegen die Dämonen des Eurozentrismus<br />

und des methodischen nationalismus<br />

DEBattE / DéBat<br />

Geschichtswissenschaft in Begutachtung. Ein weiterer Kommentar<br />

DoKumEnt / DocumEnt<br />

«uszug us em Sihlseegibiet». ansichten eines Fotoreporters<br />

BESPrEchunGEn / comPtES rEnDuS 184<br />

Sozialer Frieden / Paix sociale<br />

Sozialer Frieden – transnational<br />

Les chantiers transnationaux<br />

de la paix sociale<br />

La lacune, miroir des pratiques de collections<br />

nachzucht. eine relativ neue sammelpraxis zoologischer Gärten<br />

verpackte sammlungen oder ansammlungen der Warenwelt. verpackungsmaterialien<br />

des Zoologischen museums der universität Zürich als historische Zeugen<br />

das sammlungszentrum des schweizerischen nationalmuseums<br />

Zum Gedenken / in memoriam<br />

rudolf Braun, 1930–2012. Zum tod des bedeutenden sozialhistorikers<br />

der artikel / l’article<br />

lafayette und die «école américaine». transatlantische diskursgemeinschaften und<br />

die umstrittene Bedeutung der amerikanischen föderativrepublik<br />

Gendarme ou médecin des banques? Les premières années d’activité de la<br />

commission fédérale des banques (1935–1943)<br />

dokument / document<br />

eine zoologische «naturalie» als historische quelle<br />

BesPrechunGen / comPtes rendus<br />

literatur zum thema / comptes rendus thématiques 176<br />

allgemeine Besprechungen / comptes rendus généraux 187<br />

Sammelpraxis / Collectionner comme pratique<br />

Energie<br />

Énergie<br />

1<br />

2<br />

2_<strong>2013</strong><br />

3<br />

3_<strong>2013</strong><br />

<strong>2013</strong><br />

2012<br />

Joelle Droux, Gisela Hürlimann,<br />

Matthieu Leimgruber<br />

Daniel Krämer, Monika Gisler,<br />

Katja Hürlimann, Marc Gigase<br />

Die zweisprachige Zeitschrift<br />

versteht sich als Forum der Geschichtsforschenden<br />

in der Schweiz mit einem<br />

Horizont, der über Landes- und Fachgrenzen<br />

hinausreicht. Traverse ist sowohl<br />

eine historische Fachzeitschrift als<br />

auch ein Organ, das einem interessierten<br />

Publikum Einblick in die aktuelle<br />

historische Forschung gibt und deren<br />

Beitrag zu gesellschaftlich relevanten<br />

Fragen diskutiert. Zudem versteht sich<br />

die Zeitschrift als Publikationsorgan für<br />

jüngere Forschende.<br />

Cette revue bilingue<br />

se définit comme un forum pour les<br />

historiennes et historiens suisses et<br />

s’efforce de dépasser les frontières<br />

nationales et entre les disciplines.<br />

Traverse est non seulement une revue<br />

d’histoire mais aussi un organe qui<br />

offre à tout public intéressé une entrée<br />

dans la recherche historique récente et<br />

apporte sa contribution à des débats de<br />

société. La revue favorise en particulier<br />

la publication de jeunes chercheuses et<br />

chercheurs.<br />

Sozialer Frieden – transnational<br />

Les chantiers transnationaux<br />

de la paix sociale<br />

Inhalt / Table des matières<br />

• Porträt / Portrait: N.-L. Perret: L’Institut suisse de<br />

Rome. Un outil unique de diplomatie culturelle et<br />

scientifique<br />

• Schwerpunkt / Dossier thématique: J. Droux,<br />

G. Hürli mann, M. Leimgruber: Les chantiers transnationaux<br />

de la paix sociale / Sozialer Frieden – transnational.<br />

O. Hidalgo-Weber: Les Britanniques et la<br />

Convention de l’Organisation internationale du travail<br />

sur la journée de huit heures (1919–1932). E. Siegenthaler:<br />

Frauen- und Kinderhandel als sozialpolitisches<br />

Thema? Antworten aus dem Völkerbund und die<br />

Rezeption in der Schweiz. E. Plosceanu: L’enjeu<br />

transnational dans la construction d’un chantier<br />

réformateur local: la Fondation Rockefeller en Roumanie<br />

(1920–1940). C. A. Pernet: Die Grenzen der<br />

global governance. Der soziale Friede und das Thema<br />

Alkoholismus in Völkerbund und Internationaler<br />

Arbeitsorganisation<br />

• J. Droux, E. Gobet, B. Haenggeli-Jenni, R. Hofstetter,<br />

F. Mole: L’Institut Rousseau: les archives du siècle de<br />

l’enfant • D. Tosato-Rigo: A la mémoire de François de<br />

Capitani (1950–2012)<br />

• Der Artikel / L'article: M. Bachem: Dealing with<br />

Human Capital in Space. Computergestützte Tests in<br />

der Berufsberatung der Schweiz<br />

• Dokument / Document: B. Forclaz: Un monde de<br />

papier: le Mémoire d’un Neuchâtelois du XVIIe siècle<br />

• Debatte / Débat: A. Heiniger: Quo vadis? Nouvelles<br />

perspectives pour l'histoire suisse<br />

Energie<br />

Énergie<br />

Energie ist eine der wichtigsten<br />

Ressourcen der Gegenwart. Die Beiträge<br />

zeichnen den ungestillten Energiehunger<br />

während des Wirtschaftsbooms nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg nach und gehen auch<br />

den Wurzeln des heutigen Energieregimes<br />

im 19. Jahrhundert nach. Thematisiert<br />

werden die wichtigsten Triebkräfte der<br />

Innovationen in der Wasserkraft, die Entwicklungslinien<br />

der Energieverwendung<br />

und des Energieverbrauchs im Verkehr<br />

und in der Landwirtschaft sowie die Auswirkungen<br />

eines mehrtägigen Stromausfalls<br />

auf die Gesellschaft.<br />

L’énergie est une des plus importantes<br />

ressources de notre époque. Les contributions<br />

traitent des besoins énergétiques<br />

inassouvis durant le boom économique<br />

après la Seconde Guerre mondiale et<br />

plongent également aux racines de<br />

l’actuel système énergétique au 19e siècle.<br />

Les thèmes abordent les plus importantes<br />

sources d’innovations dans l’énergie<br />

hydraulique, les grandes lignes du développement<br />

de l’usage et de la consommation<br />

d’énergie dans les transports et<br />

l’agriculture, ainsi que les répercussions<br />

d’un black-out de plusieurs jours sur la<br />

société.<br />

Einzelheft CHF 28 / EUR 24<br />

Jahresabonnement CHF 75 / EUR 60<br />

Abo für Studierende CHF 54<br />

(nur in der Schweiz)<br />

ISSN 1420-4355<br />

Juli <strong>2013</strong><br />

ISBN<br />

Br. ca.<br />

978-3-905315-59-2<br />

200 S., ca. 15 Abb. sw. CHF 28 / EUR 24<br />

Traverse <strong>2013</strong>/2<br />

ISBN 978-3-905315-59-2<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

ISBN<br />

Br. ca.<br />

978-3-905315-60-8<br />

200 S., ca. 10 Abb. sw. CHF 28 / EUR 24<br />

Traverse <strong>2013</strong>/3<br />

ISBN 978-3-905315-60-8<br />

9 783905<br />

315592<br />

9 783905<br />

315608<br />

27<br />

27


20.02.13 08:56<br />

Danuser UG Druck.indd 1 04.03.13 15:28<br />

+++ soeben erschienen +++<br />

erwendung von Geld, zeigt es sich,<br />

symbolisch Geld eingesetzt wird und<br />

ei das Kulturelle und das Ökonomische<br />

r Mittel zum Konsum. Individuelle<br />

ide werden mit kulturellen Strategien<br />

tiken werden durch ökonomische<br />

arsamkeit zugeordnet? Wann wird ein<br />

lche Rolle spielt der Genusskonsum im<br />

mit Geld die Vorstellung von Paarist<br />

es angenehmer, sich einladen zu<br />

er selber? Wie wird der Umgang mit<br />

oder tabuisiert?<br />

nen aus der schweizerischen Mittelg<br />

mit Geld lassen sich Muster von<br />

ien herausarbeiten, aber auch auf<br />

rte sowie symbolische Gehalte von<br />

xten identifizieren. So entsteht ein<br />

enschen im Alltag die ökonomischen<br />

rell gestalten und letztlich, wie<br />

uch gleichzeitig kulturell spezifisches<br />

SKULtUR<br />

gartner<br />

Gisela Unterweger<br />

Der Umgang mit Geld als kulturelle Praxis<br />

Gisela Unterweger<br />

Der Umgang mit Geld<br />

als kulturelle Praxis<br />

Eine qualitative Untersuchung<br />

in der gesellschaftlichen Mitte<br />

Was ist Arbeit? Ein notwendiges Übel, eine den Menschen erst<br />

zum Menschen machende Notwendigkeit, ein Mittel sich selbst<br />

zu verwirklichen, eine notwendige Struktur, die den Menschen<br />

gesund hält, ja sogar therapiert oder bloss eine unter vielen<br />

Möglichkeiten, mit dem Leben etwas anzufangen? Arbeit<br />

wurde schon immer mehrdeutig gefasst.<br />

Zwölf Autoren aus dem französischen und deutschen Kulturkreis<br />

diskutieren, was Arbeit ist und war. Die Beiträge aus<br />

Philosophie, Recht, Sozialwissenschaften, aber auch Kunstwissenschaften<br />

kreisen um vier wesentliche Spannungen des<br />

Begriffs Arbeit: die Arbeit der Frau, die Sichtbarkeit oder Sichtbarmachung<br />

der Arbeit, das Verhältnis von Arbeit zu anderen<br />

menschlichen Tätigkeiten, der Sinn und das Erleben der Arbeit<br />

mit dem allgegenwärtigen Stress, mit dem die heutige Arbeit<br />

verknüpft wird.<br />

Qu’est­ce que le travail? Un mal nécessaire, une nécessité pour<br />

faire des hommes des êtres humains, un moyen de se réaliser,<br />

une structure nécessaire qui maintient les êtres humains en<br />

santé, voire même les soigne, ou simplement une possibilité<br />

parmi d’autres de faire quelque chose de sa vie? Le terme de<br />

travail comprend un large éventail de significations.<br />

Douze auteurs de culture française et allemande discutent de<br />

ce qu’est le travail et de ce qu’il était. Les contributions issues<br />

de la philosophie, du droit, des sciences sociales, mais aussi<br />

des arts s’articulent autour de quatre dimensions essentielles<br />

du concept de travail: le travail des femmes, la visibilité ou la<br />

mise en évidence du travail, le lien entre le travail et les autres<br />

activités humaines, la recherche de sens et le vécu du travail<br />

avec le stress quotidien qui est aujourd’hui étroitement lié au<br />

travail.<br />

Die Arbeit: eine Re-Vision • Le travail: une re-vision B. Danuser, V. Gonik (Hg./éd.)<br />

Die Arbeit: eine Re-Vision<br />

Le travail: une re-vision<br />

Brigitta Danuser,<br />

Viviane Gonik (Hg./éd.)<br />

ISBN 978-3-0340-1092-4<br />

9 783034 010924<br />

Gisela Unterweger<br />

Der Umgang mit Geld als<br />

kulturelle Praxis<br />

Eine qualitative Untersuchung in der<br />

gesellschaftlichen Mitte<br />

Geld ist nicht nur Mittel zum Konsum.<br />

Individuelle ökonomische Handlungsentscheide<br />

werden mit kulturellen<br />

Strategien angegangen und kulturelle<br />

Praktiken werden durch ökonomische<br />

Bedingungen geprägt.<br />

Welcher Stellenwert wird der Sparsamkeit<br />

zugeordnet? Wann wird ein Lohn<br />

als gerecht betrachtet? Welche Rolle<br />

spielt der Genusskonsum im Alltag?<br />

Wie bringt der Umgang mit Geld die<br />

Vorstellung von Paarbeziehung zum<br />

Ausdruck? Wann ist es angenehmer, sich<br />

einladen zu lassen, und wann zahlt man<br />

lieber selber? Wie wird der Umgang mit<br />

Geld in der Familie organisiert – oder<br />

tabuisiert?<br />

Anhand von Interviews mit Personen aus<br />

der schweizerischen Mittelschicht zum<br />

alltäglichen Umgang mit Geld lassen sich<br />

Muster von kulturellen Praktiken und<br />

Strategien herausarbeiten, aber auch auf<br />

Geld bezogene Normen und Werte sowie<br />

symbolische Gehalte von Geld in unterschiedlichen<br />

Kontexten identifizieren.<br />

Brigitta Danuser, Viviane Gonik (Hg.)<br />

Die Arbeit: eine Re-Vision<br />

Le travail: une re-vision<br />

Was ist Arbeit? Ein notwendiges Übel,<br />

eine den Menschen erst zum Menschen<br />

machende Notwendigkeit, ein Mittel,<br />

sich selbst zu verwirklichen, eine<br />

notwendige Struktur, die den Menschen<br />

gesund hält, ja sogar therapiert oder<br />

bloss eine unter vielen Möglichkeiten,<br />

mit dem Leben etwas anzufangen? Arbeit<br />

wurde schon immer mehrdeutig gefasst.<br />

Zwölf Autoren aus dem französischen<br />

und deutschen Kulturkreis diskutieren,<br />

was Arbeit ist und war. Die Beiträge aus<br />

Philosophie, Recht, Sozialwissenschaften,<br />

aber auch Kunstwissenschaften<br />

kreisen um vier wesentliche Spannungen<br />

des Begriffs Arbeit: die Arbeit der Frau,<br />

die Sichtbarkeit oder Sichtbarmachung<br />

der Arbeit, das Verhältnis von Arbeit zu<br />

anderen menschlichen Tätigkeiten, der<br />

Sinn und das Erleben der Arbeit mit<br />

dem allgegenwärtigen Stress, mit dem<br />

die heutige Arbeit verknüpft wird.<br />

Gregor Spuhler (Hg.)<br />

Anstaltsfeind und Judenfreund<br />

Carl Albert Looslis Einsatz für die Würde<br />

des Menschen<br />

Der Berner Schriftsteller und Publizist<br />

Carl Albert Loosli (1877–1959) hinterliess<br />

ein vielschichtiges Werk vom<br />

Mundartgedicht bis zum politischen<br />

Pamphlet.<br />

Das Buch versammelt Beiträge, die<br />

sich mit den Motiven, Strategien und<br />

Wirkungen von Looslis gesellschaftspolitischem<br />

Wirken auseinandersetzen.<br />

Dabei lässt sich der Kampf des ehemaligen<br />

Heimzöglings gegen das Anstaltswesen<br />

mit seiner biografischen Prägung<br />

erklären. Dass der Nonkonformist aber<br />

in einer Zeit, in der viele schweigen,<br />

seine Stimme gegen den Antisemitismus<br />

erhebt und sich, wenn auch in umstrittener<br />

Weise, für die Juden einsetzt, ist<br />

Folge eines Lernprozesses. So geht es bei<br />

Looslis Engagement, dessen Erfolge von<br />

den Autorinnen und Autoren kritisch<br />

begutachtet werden, nicht nur um die<br />

Aufarbeitung persönlich erlittenen<br />

Unrechts, sondern um ein allgemeines<br />

Prinzip – um die Würde des Menschen.<br />

Zürcher Beiträge zur Alltagskultur,<br />

herausgegeben von Thomas<br />

Hengartner, Band 20<br />

<strong>2013</strong>. 341 S. Br. CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1145-7<br />

ISBN 978-3-0340-1145-7<br />

<strong>2013</strong>. 275 S., 9 Abb. Br.<br />

CHF 44 / EUR 36<br />

ISBN 978-3-0340-1092-4<br />

ISBN 978-3-0340-1092-4<br />

Veröffentlichungen des Archivs für<br />

Zeitgeschichte der ETH Zürich, Band 8<br />

<strong>2013</strong>. 138 S., 6 Abb. Geb.<br />

CHF 34 / EUR 27.50<br />

ISBN 978-3-0340-1129-7<br />

ISBN 978-3-0340-1129-7<br />

9<br />

783034<br />

011457<br />

9 783034<br />

010924<br />

9<br />

783034<br />

011297<br />

28


ISBN 978-3-0340-1109-9<br />

29.04.13 17:09<br />

Gruntz-Stoll UG Druck.indd 1 18.03.13 11:52<br />

+++ soeben erschienen +++<br />

u<br />

i<br />

I. Tomkowiak, U. Dettmar,<br />

G. von Glasenapp, C. Roeder (Hg.)<br />

An allen Fronten<br />

«Geschichten mit Behinderung»: Was ist damit gemeint?<br />

Ingrid Tomkowiak, Ute sind Dettmar, das Geschichten, in denen wenig glückt und viel<br />

Gabriele von Glasenapp, schief Caroline geht? namhafte Roeder (Hg.) schweizer autorinnen und autoren<br />

wurden um erzählungen rund um das thema Behinderung<br />

An allen Fronten angefragt. entstanden ist die Geschichtensammlung «alles<br />

wie immer?».<br />

Kriege und politische Konflikte in texten von hoher literarischer Qualität setzen sich die<br />

in Kinder- und Jugendmedien 24 autorinnen und autoren mit dem thema Behinderung<br />

auseinander und machen individuelle lebensum stände<br />

und einmalige erfahrungen in der Fiktion erlebbar. erzählstrategien<br />

mögen sich generationsbedingt verlagern, auch<br />

Begrifflichkeiten ändern sich, aber der umgang mit dem<br />

Behindertsein und Behindertwerden hat einen eindrücklichen<br />

Platz in der literatur, die damit, oft ohne besondere<br />

absicht, ein differenziertes Verständnis und vielschichtige<br />

Wahrnehmungsweisen fördert.<br />

Die Prosatexte sind mehrheitlich eigens für dieses<br />

lese buch geschrieben worden. im nachwort stellen die<br />

herausgeber das anliegen des Buches in einen grösseren<br />

gesellschaftlichen Kontext und erörtern Fragen und Gedanken<br />

im zusammenhang mit Vorstellungen und erfahrungen<br />

von Menschen mit Behinderung.<br />

Mit texten von<br />

Jürg acklin, Gabrielle alioth, erica Brühlmann-Jecklin,<br />

theo Candinas, Monica Cantieni, urs Faes, Catalin Dorian<br />

Florescu, eleonore Frey, Christian haller, Franz hohler,<br />

arthur honegger, Bernhard Jundt, Christoph Keller,<br />

e rwin Koch, tim Krohn, Charles lewinsky, Klaus Merz,<br />

Milena Moser, adrian naef, Maja Peter, ralf schlatter,<br />

a ngelika Waldis, heinrich Wiesner, Verena Wyss<br />

alles wie immer? J. Gruntz-stoll, Ch. Mürner (hg.)<br />

Johannes Gruntz-stoll und Christian Mürner (hg.)<br />

alles wie immer?<br />

Geschichten mit Behinderung<br />

9 783034 011099<br />

Ingrid Tomkowiak, Ute Dettmar,<br />

Gabriele von Glasenapp, Caroline Roeder (Hg.)<br />

An allen Fronten<br />

Kriege und politische Konflikte in Kinderund<br />

Jugendmedien<br />

Johannes Gruntz-Stoll, Christian Mürner (Hg.)<br />

Alles wie immer?<br />

Geschichten mit Behinderung<br />

Brigitta Bernet<br />

Schizophrenie<br />

Entstehung und Entwicklung eines<br />

psychiatrischen Krankheitsbilds um 1900<br />

Kriege und politisch-soziale Konflikte mit<br />

ihren Bedrohungs- und Krisenszenarien,<br />

vom Terrorismus bis zu sozialen Verwerfungen<br />

und Umweltkatastrophen, werden<br />

in kinder- und jugendliterarischen<br />

Werken seit dem 18. Jahrhundert immer<br />

wieder behandelt.<br />

Dabei finden sich kritische Tendenzen lediglich<br />

in einem Teil der Texte, vor allem<br />

aus jüngerer Zeit. Weitaus häufiger waren<br />

und sind Kriegsdarstellungen geprägt von<br />

der Faszination – und der Überzeugung,<br />

an einem gerechten und daher gerechtfertigten<br />

Krieg mitzuwirken. Kinder- und<br />

jugendliterarische Werke zeigen kindliche<br />

und jugendliche Akteure, deren aktive<br />

Teilnahme am Krieg selbstverständlich<br />

erscheint. Die Beiträge gehen den unterschiedlichen<br />

Narrationen von Kriegen<br />

und politischen Konflikten innerhalb der<br />

älteren wie neueren Kinder- und Jugendliteratur<br />

nach. Neben der Auseinandersetzung<br />

mit den entsprechenden literarischen<br />

Texten und Illustrationen stehen<br />

Untersuchungen zu Film- und Fernsehformaten<br />

sowie Computerspielen.<br />

Namhafte Schweizer Autorinnen und<br />

Autoren wurden um Erzählungen rund<br />

um das Thema Behinderung angefragt.<br />

Entstanden ist die Geschichtensammlung<br />

«Alles wie immer?». In Texten von hoher<br />

literarischer Qualität setzen sich die<br />

24 Autorinnen und Autoren mit dem<br />

Thema Behinderung auseinander und<br />

machen individuelle Lebensumstände<br />

und einmalige Erfahrungen in der<br />

Fik tion erlebbar. Die Prosatexte sind<br />

mehr heit lich eigens für dieses Lesebuch<br />

geschrieben worden. Im Nachwort stellen<br />

die Heraus geber das Anliegen des Buches<br />

in einen grösseren gesellschaftlichen<br />

Kon text und erörtern Fragen und Gedan<br />

ken im Zusammenhang mit Vorstellungen<br />

und Erfahrungen von Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Mit Texten von Jürg Acklin, Gabrielle<br />

Alioth, Erica Brühlmann-Jecklin, Theo<br />

Candinas, Monica Cantieni, Urs Faes,<br />

Catalin Dorian Florescu, Eleonore Frey,<br />

Christian Haller, Franz Hohler, Arthur<br />

Honegger, Bernhard Jundt, Christoph<br />

Keller, Erwin Koch, Tim Krohn, Charles<br />

Lewinsky, Klaus Merz, Milena Moser,<br />

Adrian Naef, Maja Peter, Ralf Schlatter,<br />

Angelika Waldis, Heinrich Wiesner,<br />

Verena Wyss.<br />

Das Krankheitsbild «Schizophrenie»,<br />

1908 vom Schweizer Irrenarzt Eugen<br />

Bleuler geprägt, gehört heute zu den<br />

erfolgreichsten Konzepten der Psychiatrie.<br />

Auch als Metapher findet der Begriff<br />

breite Verwendung. Warum aber war die<br />

Entwicklung dieser Diagnose um 1900<br />

nötig geworden? Wie kam es zu ihrem<br />

Erfolg? Und was verrät uns das Krankheitsbild<br />

über die Zeit seiner Ausformulierung?<br />

Dieses Buch zeichnet Problemlagen und<br />

Erfahrungsräume nach, die das Entstehen<br />

des Schizophreniekonzepts ermöglicht<br />

haben: die Krise der Anstaltspsychiatrie<br />

im Fin de Siècle, das Auftauchen<br />

neuartiger psychischer Symptome, der<br />

psychodynamische Therapieansatz der<br />

«Zürcher Schule» und die Resonanzeffekte,<br />

welche die «schizophrene Assoziationsstörung»<br />

zur Krise des politischen<br />

Liberalismus in der Schweiz unterhielt.<br />

Die Studie macht anschaulich, wie sozialer<br />

Wandel und der Wandel von Krankheitsvorstellungen<br />

ineinandergreifen. Als<br />

Beitrag zu einer integralen Geschichte<br />

der Psychiatrie, die ihren Gegenstand an<br />

die Sozial- und Kulturgeschichte zurückbindet,<br />

eröffnet das Buch unerwartete<br />

Perspektiven auf das Verhältnis von<br />

Wahnsinn und Gesellschaft.<br />

<strong>2013</strong>. 408 S., 60 Abb. Br.<br />

CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1161-7<br />

ISBN 978-3-0340-1161-7<br />

<strong>2013</strong>. 175 S. Br.<br />

CHF 32 / EUR 26<br />

ISBN 978-3-0340-1109-9<br />

ISBN 978-3-0340-1109-9<br />

<strong>2013</strong>. 390 S., 53 Abb. Br.<br />

CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1111-2<br />

ISBN 978-3-0340-1111-2<br />

9 783034<br />

011617<br />

9<br />

783034<br />

011099<br />

9<br />

783034<br />

011112<br />

29


ISBN 978-3-0340-1023-8<br />

ISBN 978-3-0340-1086-3<br />

9 783034 010863<br />

1023 Chabr UG Druck.indd 1 21.02.13 09:18<br />

Zschokke UG.indd 1 07.03.13 08:18<br />

+++ soeben erschienen +++<br />

Interesse im Jubiläumsx<br />

Frischs noch der Entngenommene,<br />

textnahe<br />

. Ausgehend von der öfnd<br />

Dramatiker in seinen<br />

Medientheoretiker und<br />

hschreiber Max Frisch<br />

iträge Wege zum Text,<br />

gen gehabt haben wird,<br />

er Festakts erschöpfend<br />

richtig erscheint die Lek-<br />

Einsicht der thematisch<br />

n Analysen, als Garantin<br />

x Frisch dem Gewesen-<br />

Daniel Müller Nielaba,<br />

Yves Schumacher,<br />

Christoph Steier (Hg.)<br />

«Man will werden,<br />

nicht gewesen sein»<br />

«Kurz nach Mittag aber<br />

lag der See noch<br />

glatt und friedlich da»<br />

Boten standen in den letzten Jahrzehnten immer wieder<br />

im Zentrum unterschiedlicher Forschungsarbeiten. Dabei<br />

faszinierte unter anderem, dass in der Botenkommunikation<br />

generell eine Eigenheit vormoderner Medien zutage<br />

Neue Studien zu<br />

Meinrad Inglin<br />

tritt, nämlich eine ausgeprägte Teilhabe an Abwesendem.<br />

Literarische Texte wie der Parzival Wolframs von<br />

Eschenbach (um 1200) integrieren diese Eigenschaft der<br />

Botenkommunikation in imaginäre Welten und spielen<br />

sie auf der Ebene des Dargestellten wie der Darstellung<br />

durch: Der Parzival weist in seiner Erzählwelt nicht nur<br />

überdurchschnittlich viele, variantenreiche und komplexe<br />

Botenszenen auf, es zeigt sich an diesem Text auch eine<br />

ausgeprägte Reflexion des Erzählens selbst. Die Studie<br />

Herausgegeben von<br />

verfolgt mit einer Analyse der Botenkommunikation das<br />

Christian von Zimmermann<br />

Ziel, einerseits Einsichten in mediale Erscheinungen<br />

und Daniel Annen<br />

der Vormoderne zu gewinnen, andererseits wesentliche<br />

Erkenntnisse über die Bedeutungskonstitution und Poetik<br />

des Parzival zu liefern.<br />

Botenkommunikation<br />

Sabine Chabr<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der aus Magdeburg<br />

gebürtige, seit 1796 in der Schweiz lebende Heinrich<br />

Zschokke (1771–1848) einer der meistgelesenen Autoren<br />

deutscher Sprache. Darüber hinaus setzte er sich als Publizist,<br />

Politiker und Pädagoge und für die Konsolidierung des 1803<br />

Botenkommunikation<br />

gegründeten Kantons Aargau ein und versuchte als Verfasser<br />

metonymisches einer über Erzählen<br />

Jahrzehnte hinweg populären Schweizergeschichte<br />

dem noch im Umbruch befindlichen Land zu einem auf liberalen<br />

Grundsätzen beruhenden Nationalgefühl zu verhelfen.<br />

Der Parzival Wolframs Zu Beginn von Eschenbach<br />

der 1820er Jahre verfasste er mit derselben Absicht<br />

einige historische Romane und Erzählungen. Der Freihof von<br />

Aarau (1822/24) handelt zur Zeit des Alten Zürichkriegs (1444),<br />

als die noch ungefestigte Eidgenossenschaft an inneren Konflikten<br />

zu zerbrechen drohte. Nicht weniger wichtig als historische<br />

Information war Zschokke erzählerische Spannung, die<br />

gelegentlich Muster der Abenteuergeschichte und des Schauerromans<br />

aufgreift, um eine nicht primär wissenschaftlich interessierte<br />

Leserschaft zu fesseln.<br />

Der Freihof von Aarau Heinrich Zschokke<br />

Heinrich Zschokke<br />

Der Freihof von Aarau<br />

Sabine Chabr<br />

chT<br />

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 35<br />

Herausgegeben von Corinna Jäger­Trees, Dominik Müller,<br />

Roman<br />

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Rémy Charbon<br />

Hellmut Thomke, Peter Utz, Christian von Zimmermann<br />

9 783034 010238<br />

Christian von Zimmermann,<br />

Daniel Annen (Hg.)<br />

«Kurz nach Mittag aber lag der<br />

See noch glatt und friedlich da»<br />

Neue Studien zu Meinrad Inglin<br />

Der Schwyzer Schriftsteller Meinrad Inglin<br />

zählt neben Walser, Frisch, Dürrenmatt<br />

und Lötscher zu den bedeutendsten<br />

Schweizer Prosaisten des 20. Jahrhunderts.<br />

Sein panoramatischer Familienroman<br />

«Schweizerspiegel» gilt als eine<br />

herausfordernde und herausragende<br />

literarische Leistung zur Bewältigung<br />

der Krisen des liberalen Staatsmodells;<br />

viele Texte zeigen ein psychologisches<br />

Gespür für die inneren Entwicklungen<br />

der Figuren. Nach wie vor beeindruckt<br />

sein Erzählwerk mit komplexen Bezügen<br />

zu den Diskursen über Heimat, Natur,<br />

Menschennatur, zu Religion und staatsbürgerlicher<br />

Vernunft.<br />

Inglin hätte längst zu einem zentralen<br />

Gegenstand der Schweizer Germanistik<br />

werden müssen. Dennoch ist die<br />

Aufmerksamkeit für sein Werk in Schule<br />

und Universität auch in der Schweiz<br />

eher begrenzt geblieben, und eine<br />

kontinuierliche Inglinforschung existiert<br />

bislang nicht. In den fünfzehn Studien<br />

erkunden Germanistinnen und Germanisten<br />

aus dem In- und Ausland Meinrad<br />

Inglins Werk – auch um neue Aufmerksamkeit<br />

auf eine der wichtigsten Gestalten<br />

der Schweizer Literaturgeschichte<br />

des 20. Jahrhunderts zu lenken.<br />

Sabine Chabr<br />

Botenkommunikation und<br />

metonymisches Erzählen<br />

Der Parzival Wolframs von Eschenbach<br />

Boten standen in den letzten Jahrzehnten<br />

immer wieder im Zentrum<br />

unterschiedlicher Forschungsarbeiten.<br />

Dabei faszinierte unter anderem, dass in<br />

der Botenkommunikation generell eine<br />

Eigenheit vormoderner Medien zutage<br />

tritt, nämlich eine ausgeprägte Teilhabe<br />

an Abwesendem. Literarische Texte wie<br />

der Parzival Wolframs von Eschenbach<br />

(um 1200) integrieren diese Eigenschaft<br />

der Botenkommunikation in imaginäre<br />

Welten und spielen sie auf der Ebene des<br />

Dargestellten wie der Darstellung durch:<br />

Der Parzival weist in seiner Erzählwelt<br />

nicht nur überdurchschnittlich viele,<br />

variantenreiche und komplexe Botenszenen<br />

auf, es zeigt sich an diesem Text<br />

auch eine ausgeprägte Reflexion des<br />

Erzählens selbst. Die Studie verfolgt<br />

mit einer Analyse der Botenkommunikation<br />

das Ziel, einerseits Einsichten in<br />

mediale Erscheinungen der Vormoderne<br />

zu gewinnen, andererseits wesentliche<br />

Erkenntnisse über die Bedeutungskonstitution<br />

und Poetik des Parzival zu liefern.<br />

Heinrich Zschokke<br />

Der Freihof von Aarau<br />

Roman<br />

Herausgegeben und mit einem Nachwort<br />

von Rémy Charbon<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

war der aus Magdeburg gebürtige, seit<br />

1796 in der Schweiz lebende Heinrich<br />

Zschokke (1771–1848) einer der<br />

meistgelesenen Autoren deutscher Sprache.<br />

Darüber hinaus setzte er sich als<br />

Publizist, Politiker und Pädagoge für die<br />

Konsolidierung des 1803 gegründeten<br />

Kantons Aargau ein und versuchte als<br />

Verfasser einer über Jahrzehnte hinweg<br />

populären «Schweizergeschichte» dem<br />

noch im Umbruch befindlichen Land<br />

zu einem auf liberalen Grundsätzen<br />

beruhenden Nationalgefühl zu verhelfen.<br />

Zu Beginn der 1820er Jahre verfasste<br />

er mit derselben Absicht einige historische<br />

Romane und Erzählungen. «Der<br />

Freihof von Aarau» (1822/24) handelt<br />

zur Zeit des Alten Zürichkriegs (1444),<br />

als die noch ungefestigte Eidgenossenschaft<br />

an inneren Konflikten zu zerbrechen<br />

drohte. Nicht weniger wichtig als<br />

historische Information war Zschokke<br />

erzählerische Spannung, die gelegentlich<br />

Muster der Abenteuergeschichte und des<br />

Schauerromans aufgreift, um eine nicht<br />

primär wissenschaftlich interessierte<br />

Leserschaft zu fesseln.<br />

<strong>2013</strong>. ca. 272 S., ca. 24 Abb. Geb.<br />

ca. CHF 48 / ca. EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1166-2<br />

ISBN 978-3-0340-1166-2<br />

Medienwandel – Medienwechsel –<br />

Medienwissen, Band 23<br />

<strong>2013</strong>. 280 S. Br. CHF 38 / EUR 31<br />

ISBN 978-3-0340-1023-8<br />

ISBN 978-3-0340-1023-8<br />

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 35<br />

<strong>2013</strong>. 360 S., 4 Abb. Geb.<br />

CHF 48 / EUR 39.50<br />

ISBN 978-3-0340-1086-3<br />

ISBN 978-3-0340-1086-3<br />

9<br />

783034<br />

011662<br />

9<br />

783034<br />

010238<br />

9<br />

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010863<br />

30


ISBN 978-3-0340-0967-6<br />

9 783034 009676<br />

Schutzumschlag Druck.indd 1 08.04.13 09:18<br />

Jazzgespräche UG am Stück Druck.indd 1 19.04.13 11:25<br />

08.04.10 10:03<br />

+++ soeben erschienen +++<br />

Falsches Spiel Martin Forter<br />

Die mit 320 farbigen Abbildungen<br />

reich illustrierte Kulturgeschichte<br />

des Zürcher Brotes baut auf dem<br />

Archiv der Zunft zum Weggen<br />

auf, das für diese Publikation<br />

erstmals in der ganzen Fülle ausgewertet<br />

wurde.<br />

Martin Forter<br />

Falsches<br />

Spiel<br />

Die Umweltsünden<br />

der Basler Chemie<br />

vor und nach<br />

«Schweizerhalle»<br />

Am Beispiel der Stadt Zürich wird in dem Buch die Geschichte von Mehl und Brot<br />

während der Zunftherrschaft von 1336 bis 1798 nachgezeichnet. Vom Todeskandidaten,<br />

der am Rennweg das letzte Stück Brot als Henkersmahlzeit erhielt, bis zur Armenspeisung<br />

zeigt das Buch in verschiedenen Facetten auf, wie Mehl und Brot, Macht und<br />

Geld zusammenhingen. Die Biografie eines schillernden Bäckers, der bis zum Zunftmeister<br />

aufstieg, führt die Leserinnen und Leser zunächst in eine Gesellschaftsordnung<br />

zurück, die sich von der heutigen gänzlich unterscheidet. Die Zunft der Müller und<br />

Bäcker wird mit ihrer politischen Positionierung und Einflussnahme im damaligen<br />

Stadtgefüge porträtiert. Zudem erhält man Einblick in den von ökonomischen Zwängen<br />

geprägten Gewerbealltag und die Grundversorgung der Stadt mit Getreide und Brot,<br />

bisher noch wenig bekannte Aspekte der Zürcher Stadtgeschichte vor 1798. Mühlen,<br />

Bäckereien und Kornspeicher prägten das damalige Stadtbild wesentlich.<br />

Das Buch schliesst mit dem Übergang des Bäcker- und Müllergewerbes in die Moderne.<br />

Markus<br />

BrühlMeier<br />

Mehl und Brot, Macht und Geld im Alten Zürich<br />

Markus BrühlMeier<br />

Mehl und Brot,<br />

Macht und Geld<br />

im Alten Zürich<br />

Wie steht es um das Jazzschaffen in der Schweiz? Darüber disku ti e ­<br />

ren seit einigen Jahren Musiker und Zum Journalisten, Autor Kultur ma na ger,<br />

Politiker und Wissenschaftler an den Schaffhauser Markus Brühlmeier Jazzgesprä chen.<br />

Diese finden im Rahmen des Schaffhauser geb. 1960, Jazzfestivals studierte Geschichte statt, und an<br />

dem seit über zwanzig Jahren in der Kunstgeschichte Schweiz aktive an der Jazzmusiker<br />

Universität<br />

und ­musikerinnen zu hören sind. Zürich. Seit zwanzig Jahren ist er<br />

Die Edition 04 dieser Gespräche fasst die als freischaffender Referate und Historiker Diskussio tätig nen<br />

von 2010 bis 2012 zusammen, die den und hat Rahmenbedingungen mehrere Publikationen des zur<br />

aktu ellen Jazzschaffens gewidmet waren. Zürcher Bedingungen, Geschichte verfasst, die – ana log<br />

der sozioökonomischen Realität – zunehmend darunter den schwieriger, ersten Teil des ja Werks härter<br />

werden. Weshalb sonst wecken<br />

über<br />

Helvetiens<br />

«Das Zürcher<br />

Jazzerinnen<br />

Zunftwesen»<br />

und<br />

Jazzer, die ein globales Echo hervorrufen<br />

(1336–1798).<br />

wie kaum<br />

Zudem<br />

je zuvor,<br />

realisierte<br />

gerade<br />

im Inland derart geringes mediales Interesse? Wo bleibt die Kulturförderung,<br />

wenn es um Jazz geht? Weshalb nehmen immer<br />

er verschiedene Ausstellungen zu<br />

kulturgeschichtlichen Themen.<br />

mehr Jazzer das «Business» in die eigene Hand, sind sich selbst die<br />

besten Manager oder lancieren gar ihr eigenes Label? Und wie<br />

klingt er überhaupt, der Jazz des 21. Jahrhunderts?<br />

Schaffhauser Jazzgespräche Edition 04<br />

Schaffhauser<br />

Jazzgespräche<br />

Edition 04<br />

Alain Berset, Pirmin Bossart, Peter Bürli, Christian Eggenberger,<br />

Hans-Jürg Fehr, Andreas Fleck, Thomas Gartmann, Barbara<br />

Gysi, Harald Haerter, Andri Hardmeier, Roland E. Hofer, Bernd<br />

Hoffmann, Wolfram Knauer, Judith Kobus, Tanja Kummer,<br />

Stefan Künzli, Christoph Merki, Lucas Niggli, Manfred Papst,<br />

Daniel Rohr, Karin Salm, Mats Spillmann, Peter Spring, Mirko<br />

Vaiz, Nils Wogram<br />

Frank von Niederhäusern und Urs Röllin (Hrsg.)<br />

ISBN 978-3-0340-1139-6<br />

9 783034 011396<br />

Martin Forter<br />

Falsches Spiel<br />

Die Umweltsünden der Basler Chemie vor<br />

und nach «Schweizerhalle»<br />

Markus Brühlmeier<br />

Mehl und Brot, Macht und Geld<br />

im Alten Zürich<br />

Zur Kulturgeschichte des Brotes<br />

Frank von Niederhäusern, Urs Röllin (Hg.)<br />

Schaffhauser Jazzgespräche<br />

Edition 04<br />

«Ein eindrucksvolles, detailreiches<br />

Buch.» Saldo<br />

«Der Autor verurteilt zu Recht, dass die<br />

Unternehmen immer erst auf Druck der<br />

Öffentlichkeit und durch Beweise von<br />

Umweltorganisationen die tatsächliche<br />

Schadstoffbelastung ausweisen, aber<br />

auch dies immer nur so weit wie nötig.»<br />

Portal für Politikwissenschaft<br />

«Ein faktenreiches, kompetentes und engagiertes<br />

Buch, zum Kauf und Studium<br />

wärmstens empfohlen.»<br />

Soziale Medizin<br />

«Forters Buch arbeitet detailliert auf, wie<br />

die Basler Industrie es schafft, immer<br />

nur ein Minimum zu unternehmen,<br />

damit sie den öffentlichen Druck besänftigen<br />

kann, um in Zukunft nicht das zu<br />

tun, was sie tun müsste, verbunden mit<br />

erheblichen Sanierungskosten.» input,<br />

UNiA<br />

Am Beispiel der Stadt Zürich wird in<br />

dem Buch die Geschichte von Mehl und<br />

Brot während der Zunftherrschaft von<br />

1336 bis 1798 nachgezeichnet. Vom<br />

Todeskandidaten, der am Rennweg das<br />

letzte Stück Brot als Henkersmahlzeit<br />

erhielt, bis zur Armenspeisung zeigt das<br />

Buch in verschiedenen Facetten auf, wie<br />

Mehl und Brot, Macht und Geld zusammenhingen.<br />

Die Biografie eines schillernden<br />

Bäckers, der bis zum Zunftmeister<br />

aufstieg, führt die Leserinnen und<br />

Leser zunächst in eine Gesellschaftsordnung<br />

zurück, die sich von der heutigen<br />

gänzlich unterscheidet. Die Zunft der<br />

Müller und Bäcker wird mit ihrer politischen<br />

Positionierung und Einflussnahme<br />

im damaligen Stadtgefüge porträtiert.<br />

Zudem erhält man Einblick in den von<br />

ökonomischen Zwängen geprägten<br />

Gewerbealltag und die Grundversorgung<br />

der Stadt mit Getreide und Brot, bisher<br />

noch wenig bekannte Aspekte der Zürcher<br />

Stadtgeschichte vor 1798. Mühlen,<br />

Bäckereien und Kornspeicher prägten<br />

das damalige Stadtbild wesentlich.<br />

Das Buch schliesst mit dem Übergang<br />

des Bäcker- und Müllergewerbes in die<br />

Moderne.<br />

Wie steht es um das Jazzschaffen in<br />

der Schweiz? Darüber diskutieren seit<br />

einigen Jahren Musiker und Journalisten,<br />

Kulturmanager, Politiker und Wissenschaftler<br />

an den Schaffhauser Jazzgesprächen.Diese<br />

finden im Rahmen des<br />

Schaffhauser Jazzfestivals statt, an dem<br />

seit über zwanzig Jahren in der Schweiz<br />

aktive Jazzmusiker und -musikerinnen<br />

zu hören sind. Die Edition 04 dieser<br />

Gespräche fasst die Referate und Diskussionen<br />

von 2010 bis 2012 zusammen,<br />

die den Rahmenbedingungen des<br />

aktuellen Jazzschaffens gewidmet waren.<br />

Bedingungen, die – analog der sozioökonomischen<br />

Realität – zunehmend<br />

schwieriger, ja härter werden. Weshalb<br />

sonst wecken Helvetiens Jazzerinnen und<br />

Jazzer, die ein globales Echo hervorrufen<br />

wie kaum je zuvor, gerade im Inland<br />

derart geringes mediales Interesse? Wo<br />

bleibt die Kulturförderung, wenn es um<br />

Jazz geht? Weshalb nehmen immer mehr<br />

Jazzer das «Business» in die eigene Hand,<br />

sind sich selbst die besten Manager oder<br />

lancieren gar ihr eigenes Label? Und wie<br />

klingt er überhaupt, der Jazz des 21.<br />

Jahrhunderts?<br />

2010. 216 S., 27 Abb. Br.<br />

2. Auflage <strong>2013</strong>.<br />

CHF 29 / EUR 24<br />

ISBN 978-3-0340-1007-8<br />

ISBN 978-3-0340-1007-8<br />

<strong>2013</strong>. 400 S., 320 Abb. Geb.<br />

CHF 68 / EUR 55.50<br />

ISBN 978-3-0340-0967-6<br />

ISBN 978-3-0340-0967-6<br />

<strong>2013</strong>. 136 S., 13 Abb. Br.<br />

CHF 24.80 / EUR 20<br />

ISBN 978-3-0340-1139-6<br />

ISBN 978-3-0340-1139-6<br />

9 783034<br />

010078<br />

9<br />

783034<br />

009676<br />

9 783034<br />

011396<br />

31


+++ 3. Auflage +++<br />

<strong>Verlag</strong><br />

CHRONOS <strong>Verlag</strong><br />

Eisengasse 9<br />

CH-8008 Zürich<br />

Tel. +41 / 44 / 265 43 43<br />

Fax +41 / 44 / 265 43 44<br />

info@chronos-verlag.ch<br />

www.chronos-verlag.ch<br />

Jolanda Spirig<br />

Auslieferung Schweiz<br />

AVA <strong>Verlag</strong>sauslieferung AG<br />

Centralweg 16<br />

8910 Affoltern a.A.<br />

Tel. +41 / 44 / 762 42 60<br />

Fax +41 / 44 / 762 42 10<br />

Schürzennäherinnen<br />

Die Fabrikantin und die Kriessner<br />

«Mädchen»<br />

Akris: Das renommierte Schweizer Prêtà-porter-Unternehmen<br />

Akris wurde<br />

1922 in St. Gallen als Schürzenfabrik<br />

gegründet – von Alice Kriemler-Schoch<br />

(1896–1972). Vierzehn Tagebücher<br />

zeugen vom Alltag der engagierten<br />

Fabrikantin, die mitten in der Stadt<br />

Hühner hielt und kurz vor ihrem<br />

63. Geburtstag die Fahrprüfung ablegte.<br />

Sie erweiterte das Unternehmen<br />

zur Kleiderfabrik, lotste es durch<br />

die Weltwirtschaftskrise und den<br />

Zweiten Weltkrieg – und verteidigte<br />

ihre Schürzenproduktion, bis das<br />

Schürzentragen aus der Mode kam.<br />

Die Näherinnen: Zwischen 1946<br />

und 1966 betrieb Akris eine kleine<br />

Schürzennäherei in Kriessern. Wie lebten<br />

diese Näherinnen? Wie wuchsen sie auf<br />

in der ersten Hälfte des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts, als das Stadt-Land-Gefälle<br />

riesig und die Bildungschancen für<br />

Mädchen gering waren? Die Porträts der<br />

neun Rheintalerinnen geben Einblick<br />

in eine längst vergangene Welt, geprägt<br />

durch Kinderarbeit, Marienlieder, Armut<br />

und Autoritätsgläubigkeit.<br />

2012. 192 S., 124 Abb. 3. Auflage <strong>2013</strong><br />

Geb. CHF 32 / EUR 26<br />

ISBN 978-3-0340-1143-3<br />

ISBN 978-3-0340-1143-3<br />

9 783034<br />

011433<br />

«Spricht man heute von Akris, denkt<br />

man an Glamour, an Michelle Obama,<br />

gehüllt in feinste Seide, und unverwechselbaren<br />

Purismus. Doch die Anfänge<br />

waren ärmlich, und es ist kaum vorstellbar,<br />

wie einst blutjunge Landmädchen<br />

in einer kalten Stube […] an ihren<br />

Maschinen hockten und Schürzen für<br />

Akris nähten. Die Autorin Jolanda Spirig<br />

macht diese Zeit im kürzlich erschienenen<br />

Buch ‹Schürzennäherinnen› lebendig<br />

und bringt einem die damaligen<br />

Umstände auf einer persönlichen Ebene<br />

näher.» Tages-Anzeiger<br />

«Jolanda Spirig ist eine brillante Erzählerin.<br />

Sie greift Alltagsgeschichten auf,<br />

Themen, die in Vergessenheit geraten,<br />

verdrängt sind. Sie schlägt eine Brücke<br />

von der Vergangenheit zum Jetzt. Die<br />

Leserschaft lässt sich gerne ein, ihr Buch<br />

zur Hand zu nehmen. […] Unbekannte<br />

Frauen bekommen auf einmal<br />

eine Stimme. Die Autorin zeichnet ein<br />

eindrückliches Bild aus dem Alltag im<br />

20. Jahrhundert.» ostschweizerinnen.ch<br />

«Das Ergebnis: Ein eindrückliches Bild<br />

aus dem bäuerlichen und kleinbürgerlichen<br />

Frauenleben dieser Zeit.»<br />

anzeiger – Das Ostschweizer Wochenmagazin<br />

Vertretung Schweiz<br />

Sebastian Graf<br />

Üetlibergstrasse 84<br />

CH-8045 Zürich<br />

Tel. +41 / 44 / 463 42 28<br />

Fax +41 / 44 / 450 11 55<br />

sgraf@swissonline.ch<br />

Auslieferung<br />

Deutschland / EU<br />

GVA<br />

Postfach 2021<br />

D-37010 Göttingen<br />

Tel. +49 / 551 / 48 71 77<br />

Fax +49 / 551 / 4 13 92<br />

Vertretung<br />

Deutschland, Österreich<br />

Hans Frieden<br />

c/o G.V.V.<br />

Groner Str. 20<br />

D-37073 Göttingen<br />

Tel. +49 / 551 / 797 73 90<br />

Fax +49 / 551 / 797 73 91<br />

g.v.v@t-online.de<br />

Umschlagbild: Patientinnen und<br />

Patienten sowie Ärzte im Hof des<br />

Spitals in Urfa, Anatolien, 1902; aus:<br />

«Doctor, sieh mich an!» (vgl. S. 3)<br />

Alle Buchpreise inkl. MWSt.<br />

CHF-Preise sind unverbindliche<br />

Preisempfehlungen.<br />

EUR-Preise gelten für Deutschland.<br />

Änderungen und Irrtum vorbehalten.<br />

Mai <strong>2013</strong><br />

32

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