Jesus: Folgen - Konsequenzen - Kath.de
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©P. Franz Richardt: Zentral-Abi – Lingen/Osnabrück/Vechta: <strong>Jesus</strong> – <strong>Folgen</strong> – <strong>Konsequenzen</strong> – Nov. 2013 – S. 16<br />
helfen. Wenn ich diese Maxime in <strong>de</strong>n Horizont <strong>de</strong>s christlichen Glaubens stelle, bekommt sie noch<br />
einmal ein Mehr an Be<strong>de</strong>utung. Die Bergpredigt, die Gerichtsre<strong>de</strong> Jesu, sein eigenes Han<strong>de</strong>l als ein<br />
Protest gegen <strong>de</strong>n Tod, all das kann mir einen weiteren Motivationsschub für meine Lebensoption<br />
geben.<br />
ii. Glaube kann gelebt wer<strong>de</strong>n als „Ordnung“.<br />
In dieser Gestalt ist <strong>de</strong>r Glaube etwas, das Orientierung, Halt, Struktur, Sinn, Verbindlichkeit gibt. Der<br />
Vollzug <strong>de</strong>s Glaubens im privaten und kirchlichen Raum wird wichtig: so z.B. die Mitfeier <strong>de</strong>r Gottesdienste,<br />
die Rituale zur Strukturierung <strong>de</strong>s Tages, das Gebet und das praktisches Engagement in <strong>de</strong>r<br />
Kirche. Leben in Ordnung ist etwas, was die klösterliche Form <strong>de</strong>r Nachfolge kennzeichnet, ohne in<br />
gesetzlicher Kleinigkeit aufzugehen.<br />
iii. Glaube kann als „Beziehung“ gelebt wer<strong>de</strong>n.<br />
In dieser Glaubensverwirklichung steht die persönliche Beziehung zu <strong>Jesus</strong> Christus im Mittelpunkt.<br />
Glaube und Leben wer<strong>de</strong>n zueinan<strong>de</strong>r in Beziehung gesetzt und oft in kleinen Gemeinschaften intensiv<br />
gelebt. Man möchte <strong>de</strong>n Glauben nicht irgendwie abstrakt kennen, son<strong>de</strong>rn mit seinem Glauben<br />
spirituelle Erfahrungen machen, zu eigenen Zufrie<strong>de</strong>nheit, aber auch zur verantwortlichen Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r Welt<br />
iv. Glauben kann als „Innigkeit“ erlebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Gestalt <strong>de</strong>s Glaubens fin<strong>de</strong>t in erster Linie im Inneren <strong>de</strong>r eigenen Seele statt. Es geht um eine<br />
größere Intensität <strong>de</strong>s Gebetes, Schriftlesung und Meditation sind wichtig. Diese Gestalt berührt eher<br />
die mystische Tradition <strong>de</strong>s Christentums.<br />
Ich glaube, ohne persönliche Übung <strong>de</strong>s stillen und <strong>de</strong>s gemeinschaftlichen Sprechens mit <strong>de</strong>m Geheimnis,<br />
das wir Gott nennen, wird auf Dauer <strong>de</strong>r Glaube nicht leben. Deswegen ist es für mich eine<br />
Form von Nachfolge, das zu tun, was in allen Religionen und genauso im Christentum für je<strong>de</strong>n Menschen,<br />
<strong>de</strong>r sich egal in welche Form in die Nachfolge Jesu begibt, wesentlich dazugehört: zu beten.<br />
5. Schlussgedanken: Salz <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> – Licht <strong>de</strong>r Welt<br />
Es ist wichtig, diese vier verschie<strong>de</strong>nen Gestalten nicht gegeneinan<strong>de</strong>r auszuspielen, oft durchdringen<br />
sie sich gegenseitig. Aber die Glie<strong>de</strong>rung hilft zur Unterscheidung und macht Schwerpunkte <strong>de</strong>utlich.<br />
Wichtig bleibt. Je<strong>de</strong>/r hat die Wahl. Ohne Form wird ein Leben kein Format bekommen.<br />
Ich möchte schließen mit einem Wort Jesu aus seiner Bergpredigt:<br />
„Ihr seid das Salz <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wie<strong>de</strong>r<br />
salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von <strong>de</strong>n Leuten zertreten.<br />
Ihr seid das Licht <strong>de</strong>r Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man<br />
zün<strong>de</strong>t auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, son<strong>de</strong>rn man stellt es auf <strong>de</strong>n Leuchter;