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Jesus: Folgen - Konsequenzen - Kath.de

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©P. Franz Richardt: Zentral-Abi – Lingen/Osnabrück/Vechta: <strong>Jesus</strong> – <strong>Folgen</strong> – <strong>Konsequenzen</strong> – Nov. 2013 – S. 9<br />

Immer geht es in dieser Nachfolge nicht darum, sich selbst vollkommen zu machen, son<strong>de</strong>rn so zu<br />

leben, dass an<strong>de</strong>re zur Fülle <strong>de</strong>s Lebens kommen können (vgl. Joh 10,10). Und <strong>de</strong>swegen kann eine<br />

Hand, die einem weinen<strong>de</strong>n Kind die Tränen abwischt, von unendlicher Be<strong>de</strong>utung sein, nur sie wird<br />

uns nicht überliefert. Aber <strong>Jesus</strong> hält diese Dimension als wichtiges Kriterium für das Endgericht offen:<br />

„Was <strong>de</strong>m Geringsten meiner Brü<strong>de</strong>r und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt<br />

25,40). In diesem Sinn hat <strong>Jesus</strong> Millionen von Millionen Follower, auch wenn sie in <strong>de</strong>r Geschichte<br />

nicht namentlich auftauchen.<br />

Auftauchen tun die Großen, die, die auf <strong>de</strong>n Ruf Jesu eindrucksvolle Antworten gegeben haben, die<br />

die Welt zum Guten verän<strong>de</strong>rt haben und bis heute das kulturelle Erbe Europas bestimmen.<br />

Ich greife einige Beispiele aus <strong>de</strong>r Wirkungsgeschichte Jesu heraus, die durchgängig geprägt sind von<br />

<strong>de</strong>r Haltung Jesu, die sich in drei Charakteristika zeigt:<br />

• leben aus <strong>de</strong>r Haltung <strong>de</strong>r leeren Hän<strong>de</strong>, gespeist aus <strong>de</strong>n Worte <strong>Jesus</strong>: Geh hin, verkaufe,<br />

was du besitzt. Verlass <strong>de</strong>ine Heimat und Vaterhaus. Komm, folge mir nach!<br />

• leben aus <strong>de</strong>r Haltung <strong>de</strong>s Hörens: nicht fertig sein, wissen, Kirche muss auch heute ihre<br />

Form fin<strong>de</strong>n;<br />

• Und leben als <strong>de</strong>r Haltung, für Gott frei bleiben.<br />

Das sind zugleich Umschreibungen <strong>de</strong>r Gelüb<strong>de</strong>, die Leute in <strong>de</strong>r Nachfolge Jesu leben, wenn sie sich<br />

einer Or<strong>de</strong>nsgemeinschaft in <strong>de</strong>r katholischen und auch in <strong>de</strong>r evangelischen Kirche anschließen:<br />

Armut, Gehorsam und ehelose Keuschheit. 6<br />

Einige typische Formen <strong>de</strong>r Nachfolge möchte ich benennen.<br />

3. Nachfolge Jesu in <strong>de</strong>r Christentumsgeschichte. Exemplarische Gestalten<br />

a. Die Wüstenväter und Wüstenmütter<br />

Es gab in <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s jungen und schnell gewachsenen Christentums bis hin zur Staatsreligion En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 4. Jh. viele Männer und Frauen, die sich als Einsiedler in die Einsamkeit und Härte <strong>de</strong>r Wüste in<br />

Nordafrika, im Sinai, im nahen Osten zurückzogen, dort ein karges Leben führten, viel beteten, sich<br />

selber <strong>de</strong>n Lebensunterhalt verdienten und vor allem eins erlangten: Sie wur<strong>de</strong>n bekannt mit <strong>de</strong>n<br />

Tiefen <strong>de</strong>r eigenen Seele, mit ihren Wi<strong>de</strong>rsprüchen und ihrer Sehnsucht und diese Selbstkonfrontation<br />

aushielten, so dass viele Menschen aus <strong>de</strong>n großen Städten zu ihnen kamen, ihnen ihre inneren<br />

Gedanken offenlegten und in diesen Gesprächen Rat und Kraft für eine verantwortliche Lebensführung<br />

in <strong>de</strong>r Heimat fan<strong>de</strong>n. Sie waren die ersten großen Therapeuten <strong>de</strong>r abendländischen Geschichte.<br />

6 Vgl. Franz Meures, „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt“ (Mt 9,27), Referat, gehalten<br />

auf <strong>de</strong>m Or<strong>de</strong>nsstudientag <strong>de</strong>r Diözese Münster, 10. November 2012, S. 7-12.

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