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Brutvögel in den Salzwiesen - IKZM-D Lernen

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<strong>Salzwiesen</strong>bewirtschaftung und <strong>Brutvögel</strong>, Hälterle<strong>in</strong>/ NPA Tönn<strong>in</strong>g 13.03.2002 - 12 -<br />

Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel) an der Brutvogelgeme<strong>in</strong>schaft relativ konstant bleiben. Der<br />

Vergleich der aktuellen Zusammensetzung unbeweideter (Mittelplate) und beweideter (Buscher<br />

Heller) Flächen zeigt, daß die Koloniebrüter <strong>in</strong> <strong>den</strong> unbeweideten Flächen ke<strong>in</strong>e nennenswerten<br />

Vorkommen mehr haben, während die S<strong>in</strong>gvögel zur dom<strong>in</strong>anten Gruppe der <strong>Brutvögel</strong> wer<strong>den</strong>. -<br />

Höher aufwachsende Pflanzenbestände, <strong>in</strong>sbesondere von Strandaster und Quecke, die sich nach<br />

E<strong>in</strong>stellung der Beweidung ausbreiteten, wer<strong>den</strong> vom Säbelschnäbler nur <strong>in</strong> seltenen Fällen als<br />

Neststandorte genutzt. Bis 1998 war der Säbelschnäbler nahezu vollständig aus dem unbeweideten<br />

Vorland verschwun<strong>den</strong>, der Bestand konzentriert sich heute auf <strong>den</strong> letzten noch genutzten Bereich<br />

der Leybucht (Buscher Heller). Es kann jedoch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Aussage getroffen wer<strong>den</strong>, ob diese<br />

Konzentration <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die Kurzwüchsigkeit der Flächen durch die Beweidung oder auf die<br />

Nähe zum Nahrungsgebiet Norder Außentief zurückzuführen ist. - Die Austernfischerbestände liegen<br />

nach E<strong>in</strong>brüchen während der Zeit des Deichbaus ab 1994 sowohl <strong>in</strong> <strong>den</strong> beweideten wie auch <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> unbeweideten Flächen wieder auf dem Niveau der 1980er Jahre. - Erst mit der Reduzierung des<br />

R<strong>in</strong>derbestandes brüteten Feldlerche, Wiesenpieper, Schafstelze und Rohrammer vermehrt im Vorland.<br />

Die genannten Arten profitieren von der verr<strong>in</strong>gerten Beweidungs<strong>in</strong>tensität, da das Nahrungsangebot<br />

an Wirbellosen steigt und Nistmöglichkeiten im abgestorbenen Pflanzenmaterial des Vorjahres<br />

entstehen. Besonders deutlich zeigt sich dies auf <strong>den</strong> seit längerer Zeit ungenutzten Flächen<br />

(ausgedeichter Sommerpolder und Mittelplate). Auf ihnen brüteten 1998 im Vergleich zu 1989 mehr<br />

als 9 mal so viele S<strong>in</strong>gvögel. Höchste Dichten erreicht der Wiesenpieper <strong>in</strong> Flächen mit Queckendom<strong>in</strong>anz,<br />

während Rohrammern hohe Dichten <strong>in</strong> Bereichen erreichen, wo vorjährige Mel<strong>den</strong> und<br />

Strandastern dichte Bestände bil<strong>den</strong>.<br />

RUSCHE, T. (1998): Weniger R<strong>in</strong>der, mehr <strong>Brutvögel</strong>. - Wattenmeer International 16, H. 3: 12 - 13. _<br />

E<strong>in</strong>e Fläche des WWF auf der Hallig Langeneß wurde ab 1987 zu e<strong>in</strong>em Viertel brach liegengelassen,<br />

außerdem wur<strong>den</strong> die Prielränder abgezäunt. - Beim Austernfischer gab es hier <strong>in</strong> der Folge<br />

höhere Bestandszunahmen als im Halligdurchschnitt, <strong>in</strong>nerhalb der WWF-Fläche zeigen sich ke<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>deutigen Unterschiede <strong>in</strong> der Entwicklung zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Nutzungsstufen. - Beim<br />

Rotschenkel entsprach die Brutpaardichte zu Beg<strong>in</strong>n des Projektes mit ca. 2 BP/ 10 ha etwa dem<br />

Halligdurchschnitt. Halligweit war die Dichte seither stabil oder leicht zunehmend. Auf der WWF-<br />

Fläche nahm die Zahl der Brutpaare <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren 1988 bis 1992 jedoch sprunghaft zu (von 4 auf<br />

32) und stabilisierte sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> Folgejahren auf diesem Niveau. - Der Autor kommt zu dem Schluß,<br />

daß aus Sicht des Brutvogelschutzes e<strong>in</strong> abwechslungsreiches Nutzungsmosaik aus Heuland, Weideland<br />

und Brachflächen auf <strong>den</strong> großen Halligen, die nicht zum Nationalpark gehören, am günstigsten<br />

sei. Zusätzliche Maßnahmen wie das Abzäunen der Prielränder und e<strong>in</strong> späterer Zeitpunkt für<br />

<strong>den</strong> Viehauftrieb könnten die positiven Effekte der Extensivierung für die <strong>Brutvögel</strong> deutlich verstärken.<br />

(siehe auch STOCK et al. 1992)<br />

SCHRADER, S. (<strong>in</strong> Vorb.): GIS-basierte Bilanzierung der Auswirkungen von <strong>Salzwiesen</strong>extensivierung<br />

auf Vegetation und <strong>Brutvögel</strong> und ihre Bewertung h<strong>in</strong>sichtlich der Schutz- und Erhaltungsziele<br />

im NATURA 2000 – Gebiet Schleswig-Holste<strong>in</strong>isches Wattenmeer. – Dipl.arb. Univ.<br />

Ol<strong>den</strong>burg. _ SCHRADER, S. (<strong>in</strong> Vorb.): Über Vorlandmanagement, Vegetationsstrukturen und<br />

Brutvogelverteilung - In: Landesamt für <strong>den</strong> Nationalpark Schleswig-Holste<strong>in</strong>isches Watten-

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