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Brutvögel in den Salzwiesen - IKZM-D Lernen

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<strong>Salzwiesen</strong>bewirtschaftung und <strong>Brutvögel</strong>, Hälterle<strong>in</strong>/ NPA Tönn<strong>in</strong>g 13.03.2002 - 6 -<br />

Fazit<br />

In ungenutzten <strong>Salzwiesen</strong> kommt es gegenüber Wei<strong>den</strong> oder Mähwiesen bei der Artenzahl und bei der<br />

Gesamtdichte an <strong>Brutvögel</strong>n zu e<strong>in</strong>em deutlichen Anstieg sowie zu e<strong>in</strong>er höheren Vielfalt und nicht, wie<br />

gelegentlich befürchtet zu deren Verr<strong>in</strong>gerung.<br />

Alle Küstenvogelarten können grundsätzlich unabhängig von der Nutzung und vom Vegetationstyp alle<br />

<strong>Salzwiesen</strong>bereiche als Brutplatz nutzen. Säbelschnäbler und Küstenseeschwalben bevorzugen allerd<strong>in</strong>gs<br />

vegetationsarme Flächen oder sehr niedrige Vegetation. Hier kann es nach der Beweidungsrücknahme<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> 1990er Jahren zu Bestandsverlagerungen h<strong>in</strong> zu beweideten <strong>Salzwiesen</strong> gekommen<br />

se<strong>in</strong>, die Gesamtbestände <strong>in</strong> <strong>den</strong> schleswig-holste<strong>in</strong>ischen <strong>Salzwiesen</strong> und allgeme<strong>in</strong> im deutschen<br />

Wattenmeer waren jedoch nicht rückläufig (NPA 1997, HÄLTERLEIN et al. 2000). Beim Kiebitz waren dagegen<br />

auch an der Nordseeküste Rückgänge zu verzeichnen, zu <strong>den</strong>en auch die Nutzungsänderungen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Salzwiesen</strong> beigetragen haben können. Alle anderen „Wiesenlimikolen“ sche<strong>in</strong>en mehr oder weniger<br />

deutlich von Brachflächen zu profitieren. Dies betrifft sowohl die Siedlungsdichten als auch <strong>den</strong><br />

Brut- bzw. Schlupferfolg. Am offensichtlichsten ist dieser Effekt bei Rotschenkel und Uferschnepfe.<br />

Zahlreiche Enten- und S<strong>in</strong>gvogelarten brüten ausschließlich oder bevorzugt <strong>in</strong> ungenutzten <strong>Salzwiesen</strong>.<br />

Ihre Ansiedlung wird durch landwirtschaftliche Maßnahmen be- oder verh<strong>in</strong>dert, für Küstenvögel bietet<br />

die Bewirtschaftung zum<strong>in</strong>dest ke<strong>in</strong>erlei Vorteile.<br />

„Als stark mar<strong>in</strong> und tidal bee<strong>in</strong>flußter Standort ist der Salzrasen e<strong>in</strong> Grünland-Typ, der ke<strong>in</strong>er Pflege<br />

bedarf, um als solcher fortzubestehen. Salzrasen der Nordsee s<strong>in</strong>d damit per se "natürliche" und geeignete<br />

Brutbiotope für Wiesen- und Küstenvögel. ... Landwirtschaft <strong>in</strong> Salzrasen ist somit aus Sicht des<br />

Küstenvogelschutzes entbehrlich. Aus Sicht möglichst großer und artenreicher faunistischer und sicherlich<br />

auch floristischer Lebensgeme<strong>in</strong>schaften verbietet sie sich geradezu. E<strong>in</strong> optimaler Natur- und Vogelschutz<br />

dürfte im Wattenmeer vielmehr i<strong>den</strong>tisch se<strong>in</strong> mit der Gewährleistung der "natürlichen Entwicklung"<br />

des Ökosystems. Die konsequente Verfolgung dieser Maxime dürfte außerdem wesentlich<br />

zur Lösung weiterer, vordergründig "Management-bedürftiger" Ersche<strong>in</strong>ungen wie der "Queckenproblematik"<br />

und der "Prädatorenproblematik" beitragen.“ (THYEN 2000).<br />

Das Ziel, im überwiegen<strong>den</strong> Teil der <strong>Salzwiesen</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Nationalparken <strong>den</strong> möglichst ungestörten Ablauf<br />

der Naturvorgänge <strong>in</strong> ihrer natürlichen Dynamik zuzulassen, ist daher mit dem Brutvogelschutz ideal<br />

vere<strong>in</strong>bar. Im Gegensatz zu b<strong>in</strong>nenländischen Gebieten kommt e<strong>in</strong>e Nutzungsaufgabe <strong>in</strong> <strong>den</strong> Nordsee-<strong>Salzwiesen</strong><br />

auch <strong>den</strong> meisten „Wiesenvogelarten“ zugute.

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