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Ausgabe 5/2013 - Diakonische Dienste Hannover

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8. Jahrgang, Oktober / November <strong>2013</strong><br />

DerSchlussel<br />

Das Magazin der <strong>Diakonische</strong>n <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Foto: Nico Herzog<br />

Feste Fundamente<br />

Worauf bauen wir? Was gibt uns Halt? In einer wackeligen Welt werden stabile<br />

Grundlagen immer wichtiger. Ideell und materiell. In der DDH-Kita »BundStifte«<br />

arbeiten deshalb die Erwachsenen von morgen schon heute gemeinsam daran.<br />

Starke Fundamente benötigen auch Krankenhäuser (S. 4/5) und Menschen,<br />

sowohl in ethischen Fragestellungen (S. 8/9) als auch bei selbstlosen Hilfseinsätzen<br />

(S. 18/19). Ein Schlüssel, auf den Sie bauen können.<br />

Das schmeckt:<br />

Das schont:<br />

Das schützt:<br />

STÄTTEN<br />

GEGEN DAS<br />

VERGESSEN<br />

› Seite 12 / 13<br />

Die Friedhöfe der DDH<br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

› Seite 20/21 › Seite 10/11<br />

Köstliche Kost am Lösliche Schraube<br />

laufenden Band.<br />

verhindert zweite OP.<br />

› Seite 15<br />

Saunagänge beugen<br />

Herbsterkältung vor.<br />

1


Editorial<br />

Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,<br />

kennen Sie Ida Arenhold?<br />

Ein Porträt von Ida Arenhold in Öl<br />

hängt auf dem Weg zur Schwesternpforte<br />

im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift.<br />

An ihrem Grab auf dem Gartenfriedhof<br />

an der Marienstraße stand sie selbst<br />

am Nachmittag des 24. September<br />

<strong>2013</strong> lebendig und resolut. Eine Unternehmerin<br />

des Sozialen, mit modernen<br />

und unkonventionellen Konzepten für<br />

die Hilfe zur Selbsthilfe. Sie forderte<br />

von sich und anderen: Barmherzigkeit,<br />

Zuversicht, Tatkraft und ökonomische<br />

Vernunft.<br />

Verkörpert hat Ida Arenhold, die 1. Vorsteherin<br />

des Friederikenstifts, an diesem<br />

Tag die heutige Vorsteherin des<br />

Ev. Diakoniewerk Friederikenstift,<br />

Pastorin Löhmann, anlässlich eines<br />

kleinen Festaktes zu ihrem 150. Todestag.<br />

Pastorin Löhmann sah ihr in Tracht<br />

und Haube verblüffend ähnlich<br />

und durch einen anschaulich in die<br />

Gegenwart formulierten Dialog mit<br />

Dr. Utz Wewel, Vorsitzender<br />

der DDH-Geschäftsführung<br />

Genehmigung liegt endlich vor<br />

Bauarbeiten haben begonnen<br />

DKH<br />

Der Startschuss ist gefallen. Die so<br />

lange erwarteten Baugenehmigungen<br />

liegen jetzt endlich vor. Etwa<br />

neun Wochen werden zunächst die<br />

Arbeiten an der Marienstraße im<br />

Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung<br />

für die neue Wirtschaftsanfahrt<br />

und die provisorische Liegendkrankenanfahrt<br />

dauern. Für<br />

die erhöhte Lärmbelästigung in<br />

dieser Zeit bittet die Krankenhausleitung<br />

um Verständnis.<br />

Diese erste Baumaßnahme ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die Errichtung<br />

des Erweiterungsbaus, da mit<br />

Aufnahme der Bautätigkeit<br />

im Innenhof die jetzige<br />

Liegendkrankenanfahrt<br />

gesperrt werden muss.<br />

red<br />

Harald Bremer vom Karl-Lemmermann-Haus<br />

wurde ihre mutmaßliche<br />

Denkweise den Zuschauern so nahe<br />

gebracht, dass ich auf meinem Rückweg<br />

zum Annastift für einen kurzen<br />

Moment tatsächlich dachte, den mahnenden<br />

Worten einer Gesellschafterin<br />

der DDH zugehört zu haben.<br />

Ein Milcheimerchen mit Silber hatte<br />

Ida Arenhold einmal sehr geholfen, als<br />

das Geld knapper wurde und sie eine<br />

Kuh kaufen wollte, um ihre Schützlinge<br />

mit frischer Milch zu versorgen.<br />

Um knappes Geld, tatkräftiges diakonisches<br />

Handeln und auch Friedhöfe<br />

geht es in dieser <strong>Ausgabe</strong> des „Schlüssel“.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und<br />

Freude beim Lesen.<br />

In diesem Sinne<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Dr. Utz Wewel<br />

© koya979 - Fotolia.com<br />

Kommentar<br />

Krankenhausfinanzierung: Kraftakt für neue Bundesregierung<br />

Wer wagt die Reform?<br />

DDH<br />

Wer kommt? Lauterbach? Spahn?<br />

Oder doch Frau von der Leyen? Der<br />

übliche Koalitions- und Postenpoker<br />

nach einer Bundestagswahl<br />

wird sich auch aktuell vermutlich<br />

noch ein wenig strecken, aber eines<br />

ist für die Krankenhäuser der Republik<br />

bereits klar: Der künftige Gesundheitsminister<br />

heißt nicht mehr<br />

Bahr, und er kommt nicht mehr von<br />

der FDP.<br />

Kaum war das amtliche Endergebnis<br />

der Bundestagswahl verkündet, liefen<br />

bereits die ersten – allzu forschen<br />

– Forderungen aus den unterschiedlichsten<br />

Winkeln der Gesundheitspolitik<br />

in Berlin auf. Getöse und übliche<br />

Muskelspielchen. Mal wurde von der<br />

Einführung der Bürgerversicherung<br />

gewarnt (Krankenversicherer), dann<br />

ein innovationsfreundliches Klima<br />

angemahnt (Pharma-Industrie), oder<br />

noch einmal und eindringlich auf die<br />

Beibehaltung des dualen Systems aus<br />

gesetzlicher und privater Krankenversicherung<br />

gepocht (Hartmannbund).<br />

Verbandspolitik eben.<br />

Bei allen unterschiedlichen Positionen,<br />

wird es mit Sicherheit in diesen Fragen<br />

Kompromisslösungen geben. Unüberwindbare<br />

Hindernisse und gravierende<br />

Widersprüche sind in diesen Aufgabefeldern<br />

in einer künftigen Regierungskoalition<br />

nicht zu sehen. Maßstäbe für<br />

eine erfolgreiche Legislaturperiode in<br />

den kommenden vier Jahren werden<br />

Aus dem Inhalt<br />

Bundesweites<br />

Novum<br />

Das Wirbelsäulenzentrum<br />

der DDH.<br />

Seite 6<br />

hingegen aber der Mut und die Durchsetzungskraft<br />

zu anderen unabdingbaren<br />

Reformen in der Gesundheitspolitik<br />

sein.<br />

Den Bahr-Nachfolger/in erwarten drei<br />

große Themen: Prävention, Pflegereform,<br />

Klinikfinanzen. Die zwei ersten<br />

Felder nehmen sich dabei noch als lösbares,<br />

politisches Tagesgeschäft aus,<br />

beispielsweise bei der Definition des<br />

Pflegebedürftigkeitsbegriffs, bei den<br />

künftigen Leistungen für Demenzkranke<br />

oder bei der Ausbildung von immer<br />

dringlicher benötigten Pflegekräften.<br />

Die Reform der Krankenhausfinanzierung<br />

gleicht aber einem nationalen<br />

Kraftakt, der dem Gesundheitsministerium<br />

innerhalb des Regierungskabinetts<br />

eine weiter steigende Bedeutung<br />

zukommen lassen wird. Hier nur ein<br />

paar Kernfragen:<br />

Wie stelle ich die Refinanzierung<br />

des unabwendbaren Kostenanstiegs<br />

sicher?<br />

Wie sichere ich die notwendige<br />

Personalausstattung in den Kliniken?<br />

Wie mache ich Gesundheitsberufe<br />

wieder attraktiv?<br />

Wie verbessere ich die unzureichende<br />

Ausstattung mit Investitionsmitteln?<br />

Wie korrigiere ich die Unzulänglichkeiten<br />

des Fallpauschalensystems?<br />

Landesweites<br />

Fiasko<br />

Niedersachsens<br />

Krankenhauskampagne.<br />

Seite 4/5<br />

Wie wirke ich dem Preisverfall im<br />

derzeitigen Vergütungssystem bei<br />

weiter steigender Morbidität und<br />

dadurch steigendem Leistungsbedarf<br />

entgegen?<br />

Vor dem Hintergrund der chronisch<br />

klammen Kassen vieler Krankenhäuser<br />

(Beispiel Niedersachsen siehe<br />

Seite 4 und 5), insbesondere denen in<br />

kommunaler und frei gemeinnütziger<br />

Trägerschäft, wartet eine Herkules-<br />

Aufgabe auf den neuen Minister/in.<br />

Akuter Handlungsbedarf ist bei dem<br />

Fallpauschalensystem angesagt. Dieses<br />

wurde vor zehn Jahren mal als<br />

„lernendes System“ konzipiert, eine<br />

sachgerechte Vergütung aller Krankenhausleistungen<br />

ist bis dato allerdings<br />

ausgeblieben. Mehr noch: Die<br />

Situation der Krankenhäuser ist heute<br />

schlechter als bei Einführung der Fallpauschalen,<br />

obwohl die Krankenhäuser<br />

ihre Hausaufgaben gemacht und<br />

alle Einsparpotenziale ausgeschöpft<br />

haben.<br />

Lauterbach? Spahn? Von der Leyen?<br />

Oder x. Der neue Chef im Gesundheitsministerium<br />

braucht jetzt ganz<br />

breite Schultern, die Zukunftssicherung<br />

des Gesundheitssystems ist sein<br />

Kernauftrag.<br />

Viel Zeit hat er dafür nicht. Politisch<br />

maximal vier Jahre. Für viele Krankenhäuser<br />

wäre es dann aber bereits zu<br />

spät.<br />

Achim Balkhoff<br />

Stadtweite<br />

Anerkennung<br />

Patenschaft für Grab<br />

von Ida Ahrenhold.<br />

Seite 14<br />

2 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

3


+++ Krankenhausfinanzierung nach der Bundestagswahl +++ Kampagne in Niedersachsen +++ Reform muss her +++ Fallpauschalen neu berechnen +++<br />

Kampagne gegen Kollaps<br />

DDH<br />

Das Problem ist hinreichend bekannt:<br />

Die finanzielle Situation niedersächsischer<br />

Krankenhäuser ist<br />

schlecht. Die Kliniken warnen seit<br />

zwei Jahren vor einem Kollaps – mit<br />

mäßigem Erfolg. Die Niedersächsische<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

(NKG) hat die Warnungen jetzt mit<br />

Zahlen hinterlegt: die neueste Umfrage<br />

unter allen Krankenhäusern in<br />

Niedersachsen zeigt alarmierende<br />

Ergebnisse. Zwei Drittel der Krankenhäuser<br />

haben ein gravierendes<br />

Finanzproblem. Die Häuser der DDH<br />

machen da leider keine Ausnahme.<br />

Anhand der „harten Zahlen“ der Jahresabschlüsse<br />

zeige sich, so die NKG,<br />

dass sich die finanzielle Situation der<br />

niedersächsischen Krankenhäuser<br />

von Jahr zu Jahr verschlechtert. Mittlerweile<br />

sei sie bedrohlich. Die Hälfte<br />

aller Krankenhäuser hat demnach für<br />

2012 rote Zahlen geschrieben. 27 %<br />

der Krankenhäuser schafften gerade<br />

noch ein ausgeglichenes Ergebnis, nur<br />

noch 23 % erwirtschafteten Gewinne.<br />

Hinter dieser traurigen Bilanz stecke<br />

kein Fehlverhalten der Geschäftsführung,<br />

keine Unfähigkeit des Controllings<br />

und erst recht keine mangelnde<br />

Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, betont die NKG.<br />

„Der Grund liegt einzig im Finanzierungs-<br />

und Vergütungssystem.“<br />

Die NKG hat deshalb eine breit angelegte<br />

Informationskampagne aller<br />

Krankenhäuser in Niedersachsen vorbereitet,<br />

um die Öffentlichkeit für das<br />

Thema Krankenhausfinanzierung weiter<br />

zu sensibilisieren. Die DDH beteiligt<br />

sich an dieser Kampagne, denn sie<br />

will, dass auch künftig die zweifelsfrei<br />

gute Arbeit aller Mitarbeitenden angemessen<br />

bezahlt wird. „Die medizinische<br />

und pflegerische Leistungsfähigkeit<br />

ist gefährdet, weil uns die Politik<br />

die wirtschaftliche Basis entzieht. Deshalb<br />

Stopp mit der chronischen Unterfinanzierung<br />

der Krankenhäuser“, bekräftigt<br />

Dr. Utz Wewel, Sprecher der<br />

Geschäftsführung der <strong>Diakonische</strong>n<br />

<strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />

Der Kampagnenstart erfolgte jetzt einheitlich<br />

in ganz Niedersachsen. Unter<br />

anderem wird auf Foldern und anderen<br />

Werbemitteln über die Hintergründe<br />

der schlechten Finanzierung aufgeklärt.<br />

Weitere Informationen werden<br />

durch Aushänge und auf Mitarbeiterversammlungen<br />

bekannt gegeben.<br />

Maren Salberg<br />

Korrektur der Fallpauschalen<br />

unabdingbar<br />

DDH<br />

Und weiter geht’s bergab. Der Anteil<br />

an gesunden Krankenhäusern<br />

schrumpft und schrumpft – von<br />

Braunlage bis Borkum. Seit 2011<br />

geht die Zahl der Kliniken in Niedersachsen,<br />

die noch auskömmlich<br />

wirtschaften können, dramatisch<br />

zurück. Auch für das laufende Geschäftsjahr<br />

<strong>2013</strong> rechnen bereits<br />

jetzt 60 Prozent der Häuser mit<br />

einem negativen Ergebnis. Dazu<br />

kommen noch weitere 25 Prozent,<br />

wenn überhaupt, die vage hoffen,<br />

doch noch ein ausgeglichenes Ergebnis<br />

erzielen zu können. Also<br />

eine weitere Verschlechterung der<br />

Gesamtsituation gegenüber 2012 –<br />

von den Wirtschaftsplanungen für<br />

2014 ganz abgesehen.<br />

Die prognostizieren landauf, landab<br />

ein nahezu flächendeckendes Defizit.<br />

Wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

also nicht umgehend und spürbar ändern,<br />

wird es mit Sicherheit erhebliche<br />

Einschnitte in der bisher guten, medizinischen<br />

Versorgung geben.<br />

Eine faire wirtschaftliche Neuberechnung<br />

der Fallpauschalen ist deshalb<br />

notwendig, damit die Zukunft der niedersächsischen<br />

Krankenhäuser und<br />

somit eine lückenlose und hochwertige<br />

Medizin weiterhin gesichert bleibt.<br />

Nicht nur allen Mitarbeitenden in den<br />

Kliniken der <strong>Diakonische</strong>n <strong>Dienste</strong><br />

<strong>Hannover</strong> und allen anderen niedersächsischen<br />

Krankenhäusern muss<br />

dies ein existentielles Anliegen sein,<br />

auch jedem Bürger droht neben Versorgungseinbußen<br />

weiteres Ungemach:<br />

Womöglich zahlt er künftig für<br />

die medizinische Versorgung doppelt.<br />

Zum einen muss er natürlich weiter<br />

seine Krankenkassenbeträge entrichten,<br />

darüber hinaus möglicherweise<br />

aber auch erhöhte Steuern an den<br />

Staat. Denn der muss Krankenhäuser,<br />

die von der Schließung bedroht sind,<br />

im Zweifelsfall retten. Diese Entwicklung<br />

wäre politisch unverantwortlich.<br />

Weitere Informationen unter www.2drittel.de<br />

Achim Balkhoff<br />

Politische<br />

Märchen<br />

Die Fallpauschalen (pauschale Abrechnung<br />

pro Patient und Fall) sind<br />

dem Bedarf angepasst, berücksichtigen<br />

die jährlichen Kostensteigerungen<br />

der Krankenhäuser und sind daher<br />

angemessen.<br />

In den Jahren <strong>2013</strong> und 2014 stellt<br />

die Bundesregierung zusätzliche 1,1<br />

Milliarden Euro für deutsche Krankenhäuser<br />

bereit.<br />

Krankenhausabrechnungen sind zu<br />

50 Prozent fehlerhaft.<br />

Durch Fallpauschalen wird nicht nur<br />

die Kostendeckung erreicht, es entstehen<br />

Überschüsse die Investitionen<br />

zu Gute kommen.<br />

Bittere<br />

Wahrheit<br />

Eine kostendeckende medizinische Behandlung im Krankenhaus durch die Fallpauschalen<br />

ist in nur wenigen Fällen möglich. Allgemeine Preissteigerungen von<br />

über 15 Prozent können durch die Erhöhung der Fallpauschalen von 8,5 Prozent<br />

im selben Zeitraum nicht aufgefangen werden.<br />

1,1 Milliarden Euro, verteilt auf zwei Jahre, verteilt auf 2.045 Krankenhäuser:<br />

Da bleiben nicht einmal 270.000 Euro pro Jahr für die einzelnen Häuser<br />

übrig, mit denen Steigerungen der Personal- und Sachkosten abgefedert werden<br />

sollen.<br />

Jedes Jahr werden rund 11 Prozent der Rechnungen überprüft. Das ist der Anteil<br />

der Rechnungen, bei denen Fehler vermutet werden. Mehr als die Hälfte der<br />

Rechnungen wiesen nach der Überprüfung keine Fehler auf. Nachträglich korrigiert<br />

wurden lediglich vier Prozent – vor allem wegen direkt mit den Krankenkassen<br />

ausgehandelter Rechnungskürzungen. Es sind nicht – wie behauptet – die<br />

Hälfte aller Abrechnungen, sondern ein Anteil von unter vier Prozent fehlerhaft<br />

Wer investieren will, muss positive Ergebnisse erwirtschaften. Aufgrund der Fallpauschalen,<br />

die oft nicht einmal ausreichen, um die medizinischen Leistungen<br />

zu decken, zahlen die Krankenhäuser drauf. Dieses Geld fehlt für Investitionen<br />

und muss durch Kredite ersetzt oder mithilfe anderer Leistungsbereiche erwirtschaftet<br />

werden. Die Folgen der finanziellen Abwärtsspirale für die medizinische<br />

Versorgung sind gravierend.<br />

4 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

5


Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum<br />

In den aktuell zehn medizinischen<br />

Kompetenzzentren der DDH werden<br />

Patienten von Ärzten verschiedener<br />

Fachrichtungen umfassend versorgt.<br />

Hier stehen ihnen Ansprechpartner zur<br />

Verfügung, die ihnen durch optimale<br />

Vernetzung alle Informationen, Diagnose-<br />

und Behandlungsmöglichkeiten<br />

Fachübergreifend: Das Wirbelsäulenzentrum in der DDH<br />

Bundesweit einmalig<br />

anbieten. Unsere Serie widmet sich in<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> dem Interdisziplinären<br />

Wirbelsäulenzentrum der <strong>Diakonische</strong>n<br />

<strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />

Prüfen! Rufen! Drücken!<br />

Wiederbelebung leicht gemacht<br />

DKA DKF DKH<br />

Ein Herzstillstand kann jeden treffen<br />

– und wertvolle Hilfe kann jeder<br />

leisten! Ärzte der drei DDH-Diakoniekrankenhäuser<br />

haben mit drei<br />

Aktionen mitten in der Stadt die<br />

„Woche der Wiederbelebung“ unterstützt.<br />

DKA DKF DKH<br />

Ein deutschlandweit einmaliges<br />

Angebot bieten die Diakoniekrankenhäuser<br />

Annastift, Friederikenstift<br />

und Henriettenstiftung mit<br />

ihrer langjährigen Kooperation im<br />

Interdisziplinären Wirbelsäulenzentrum.<br />

Auch Patienten mit chronischen<br />

Rückenbeschwerden und<br />

langjähriger Krankheitsgeschichte<br />

werden hier erfolgreich behandelt.<br />

„Unsere Stärke ist die optimale fachübergreifende<br />

Zusammenarbeit der<br />

drei Diakoniekrankenhäuser und ihrer<br />

Spezialkliniken“, erklärt Dr. Axel Partenheimer,<br />

leitender Oberarzt im Friederikenstift<br />

und Sprecher des Wirbelsäulenzentrums.<br />

Rheuma, Rückenverletzungen<br />

durch Unfälle und verschiedene<br />

Verschleißerkrankungen wie<br />

etwa Bandscheibenleiden gehören zu<br />

Kontakt<br />

den meist behandelten Krankheiten.<br />

Beteiligt sind vor allem Orthopädie,<br />

Neurochirurgie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

sowie Neurologie<br />

und Radiologie. In speziellen Fällen<br />

werden darüber hinaus weitere Kliniken<br />

und Rehabilitationseinrichtungen<br />

hinzugezogen, wie etwa Plastische<br />

Chirurgie, Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie,<br />

Innere Medizin mit Onkologie<br />

oder die Psychosomatische Klinik.<br />

Dr. Axel Partenheimer mit seinem Assistenten Prasobh Theruvath.<br />

Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum<br />

der <strong>Diakonische</strong>n <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong> gGmbH<br />

Humboldtstraße 5, 30169 <strong>Hannover</strong>, Telefon 0511 / 129-2579<br />

kontakt@wirbelsaeulenzentrum-hannover.de<br />

www.wirbelsaeulenzentrum-hannover.de<br />

„Nicht jede Wirbelsäule muss operiert<br />

werden“, betont Dr. Axel Partenheimer,<br />

leitender Oberarzt des Wirbelsäulenzentrums,<br />

„wir bieten unseren<br />

Patienten auch das ganze Spektrum<br />

der konservativen Behandlungen an,<br />

wie zum Beispiel Manuelle Therapien,<br />

Osteoporose-Behandlungen und<br />

Schmerztherapien.“ Viele Patienten<br />

hätten bereits eine lange Kranken- und<br />

Leidensgeschichte hinter sich, wenn<br />

sie sich im Wirbelsäulenzentrum anmeldeten<br />

beziehungsweise von ihrem<br />

Facharzt überwiesen würden, erklärt<br />

Partenheimer, „sie profitieren dann<br />

bei uns von der guten und kollegialen<br />

Zusammenarbeit. Bei uns ist ganz klar<br />

geregelt, wer für was zuständig ist. So<br />

ersparen wir unseren Patienten unnötige<br />

Mehrfachuntersuchungen, ermöglichen<br />

ihnen kurze Wege zwischen den<br />

Therapien und bieten eine ganzheitliche<br />

und passgenaue Behandlung des<br />

jeweiligen Rückenleidens.“<br />

Rund 1300 operative Eingriffe sowie<br />

1000 stationäre Therapien leistet das<br />

Wirbelsäulenzentrum durchschnittlich<br />

jährlich, dazu kommen etwa 3000 Beratungen<br />

und ambulante Therapien.<br />

Außerdem werden fachübergreifende<br />

Weiterbildungen für ärztliches und<br />

medizinisches Personal angeboten,<br />

sowohl für die Mitarbeitenden in den<br />

Diakoniekrankenhäusern als auch für<br />

externe Mediziner. Regelmäßig findet<br />

der zertifizierte „Wirbelsäulentreff der<br />

DDH“ statt.<br />

Ines Goetsch<br />

Dr. med. Dirk Hahne kniet auf dem Boden<br />

und zeigt einem Passanten, wie<br />

er die Hände verschränken muss, um<br />

eine Herzdruckmassage durchzuführen.<br />

„Bei einem Herzstillstand sind es<br />

immer nur wenige Minuten, die über<br />

Leben und Tod entscheiden. Wenn<br />

Menschen, die das sehen, dann sofort<br />

erste Hilfe leisten, steigen die Überlebenschancen<br />

des Betroffenen um ein<br />

Vielfaches“, erklärt der Oberarzt der<br />

Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />

im Friederikenstift. Dirk Hahne<br />

deutet auf das Brustbein der Reanima-<br />

Aktion in der Shopping-Galerie.<br />

tionspuppe, wo die Massage aufgesetzt<br />

werden muss und weist den<br />

Passanten an: „Mindestens hundertmal<br />

pro Minute!“ Der Passant drückt<br />

beherzt zu. Kleine Grüppchen scharen<br />

sich um die Mediziner und ihren Informationsstand,<br />

viele machen mit und<br />

etliche staunen: „Gar nicht so schwierig!“<br />

Und genau das wollen die Berufsverbände<br />

der deutschen Anästhesisten<br />

mit dieser bundesweiten Kampagne<br />

zeigen: Es ist nicht schwer, Betroffenen<br />

unter Umständen das Leben zu retten.<br />

Mit nur wenigen, einfachen Schritten<br />

kann ein Herzstillstand festgestellt, der<br />

Notruf gewählt und die Herzdruckmassage<br />

begonnen werden.<br />

Passanten zeigen viel Interesse.<br />

Anästhesisten aus dem Annastift, dem<br />

Friederikenstift und der Henriettenstiftung<br />

unterstützen diese Aktion. „Außerhalb<br />

des Krankenhauses wollen<br />

wir Menschen in ihrer Alltagssituation<br />

erreichen, ihnen leicht verständliche<br />

Informationen an die Hand geben<br />

und mit ihnen gemeinsam Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

üben“, erklärt<br />

Privatdozent Dr. med. Michael Przemeck,<br />

Leitender Arzt des Departments<br />

Anästhesie und Intensivmedizin im<br />

Annastift. Denn die Ärzte sind sich einig:<br />

Reanimation kann das Leben eines<br />

Menschen retten – vielleicht sogar<br />

das eigene! Deshalb sind sie rausgegangen,<br />

haben sich an drei Tagen an<br />

drei unterschiedlichen und belebten<br />

Plätzen in <strong>Hannover</strong> aufgebaut: in der<br />

Calenberger Esplanade, in der Ernst-<br />

August-Galerie und in der U-Bahnhof<br />

Haltestelle Aegidientorplatz. Mit Erfolg:<br />

Rund 1.800 Menschen nahmen<br />

sich die Zeit, sich zu informieren und<br />

testeten an der Puppe, wie „Prüfen!<br />

Rufen! Drücken!“ funktioniert.<br />

Viele medizinische Laien haben noch<br />

immer Scheu davor, etwas falsch zu<br />

machen, wissen die Ärzte. Dabei sind<br />

die Maßnahmen heute wesentlich einfacher,<br />

als viele es noch gelernt haben…<br />

Larissa Domeier<br />

6 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />

7


Aus zum 30. September<br />

Pakt zur<br />

Sanierung<br />

beendet<br />

HAH<br />

Der bis 2014 geplante Sanierungspakt für<br />

die Henriettenstiftung Altenhilfe ist vorzeitig<br />

beendet. Nach drei erfolgreichen<br />

Jahren und vielen durchgeführten Sanierungen<br />

und Instandsetzungen kam zum<br />

30. September das Aus. Eine einvernehmliche<br />

Weiterführung der Sanierung kam<br />

zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitervertretung<br />

nicht zustande.<br />

Die MAV hatte gefordert, bis Ende September<br />

genau zu benennen, welche weiteren<br />

Bauprojekte geplant sind, und wie diese<br />

Projekte sicher finanziert werden können.<br />

Die HAH-Leitung machte deutlich, dass<br />

insbesondere für den Neubau am Standort<br />

Marienstraße mehr Mittel benötigt werden,<br />

als im Sanierungsfonds derzeit liegen (750<br />

T€). Deshalb seien auch schon weitere Mittel<br />

beim <strong>Diakonische</strong>n Werk beantragt worden.<br />

Eine Entscheidung darüber könnte aber erst<br />

im Frühjahr 2014 fallen. Dies war der MAV jedoch<br />

nicht verbindlich genug.<br />

Auch der Vorschlag der HAH-Geschäftsführung,<br />

wenigstens die Sanierung in Bethanien<br />

mit Mitteln des Sanierungspaktes zu beenden,<br />

um dort in ansprechend renovierten<br />

Räumen einen Demenzpflegebereich zu eröffnen,<br />

wurde von der MAV nicht unterstützt.<br />

Der dringenden Bitte, alle nicht verbrauchten<br />

Mittel bis zur Klärung der offenen Fragen<br />

zurückzustellen, wurde ebenfalls abgelehnt.<br />

Somit wurde der Sanierungspakt zum 30.<br />

September beendet.<br />

Der im Rahmen des Sanierungspaktes im<br />

November 2012 einbehaltene Anteil von bis<br />

zu 60 Prozent der Jahressonderzahlung<br />

wird den Mitarbeitenden nun gemeinsam mit<br />

der Dezemberzahlung <strong>2013</strong> ausgezahlt. Die<br />

bereits begonnen Bauprojekte werden vollständig<br />

zu Ende geführt, Mittel für weitere<br />

größere Sanierungsprojekte sind allerdings<br />

aus diesem Topf nicht mehr vorhanden.<br />

Achim Balkhoff<br />

DDH-Tag der Ethik am 20. November<br />

Organspende: Dafür? Dage gen? Weiß ich nicht?<br />

DDH<br />

12.000 Menschen in Deutschland<br />

warten zurzeit auf ein Organ. Sie<br />

leiden an lebensbedrohlichen Erkrankungen.<br />

Ihr Herz, ihre Nieren<br />

oder ein anderes Organ ist schwer<br />

krank oder hat bereits den Dienst<br />

versagt. Die Patienten leben teilweise<br />

nur noch, weil sie mehrmals in<br />

der Woche zur „Blutwäsche“ gehen<br />

oder ein Kunstherz tragen. Sie alle<br />

befinden sich auf einer Liste von<br />

Menschen, die dringend auf eine<br />

Organspende warten.<br />

Seit dem 1. November 2012 gibt es ein<br />

neues Transplantationsgesetz, das die<br />

Krankenkassen verpflichtet, die Versicherten<br />

schriftlich aufzufordern, sich<br />

für oder gegen die Organspende zu<br />

entscheiden. – „Für mich ist es klar“,<br />

so heißt es in einer aktuellen Anzeigenkampagne,<br />

die für den Organspendeausweis<br />

wirbt. Prominente wie<br />

der Schauspieler Klaus J. Behrendt<br />

(bekannt als Kölner „Tatort“-Komissar)<br />

werben für den Organspendeausweis.<br />

Aber für viele Bürgerinnen und Bürger<br />

ist es nicht so einfach, eine Entscheidung<br />

zu treffen. Auch Mitarbeitende<br />

der DDH müssen sich mit dieser Frage<br />

auseinandersetzen, privat und mitunter<br />

auch beruflich. Deshalb ist die Organspende<br />

in diesem Jahr Thema des<br />

„Tages der Ethik“ für Mitarbeitende am<br />

20. November (16.30 bis 19.30 Uhr,<br />

Großer Saal der Henriettenstiftung).<br />

Dr. André Gottschalk, Chefarzt der Anästhesie<br />

im Friederikenstift, wird beim<br />

Offensive Werbung für eine schwierige Entscheidung.<br />

© Alexander Raths - Fotolia.com<br />

Tag der Ethik zu den medizinischen<br />

Aspekten der Organtransplantation<br />

aus ärztlicher Sicht referieren, Oliver<br />

Schneider, Intensivpflegekraft im<br />

Friederikenstift, berichtet aus pflegerischer<br />

Sicht. „In einem Krankenhaus,<br />

das selbst keine Organtransplantation<br />

durchführt, haben wir es nur mit der<br />

Seite des Organspenders zu tun. Hierbei<br />

müssen alle betroffenen Mitarbeiter<br />

damit zurecht kommen, dass nach<br />

Feststellung des Hirntodes bei einem<br />

äußerlich unveränderten Patienten<br />

eine Therapiezieländerung weg von<br />

einem kurativen Ansatz hin zu einem<br />

dann organerhaltenden Ansatz stattfindet.<br />

Erschwert wird diese Situation<br />

dadurch, dass es sich bei den betroffenen<br />

Menschen sehr häufig um junge<br />

und, bis zu dem zum Hirntod führenden<br />

Ereignis, um oftmals völlig gesunde<br />

Menschen handelt.“ erklärt André<br />

Gottschalk.<br />

Zu den Gästen der Veranstaltung am<br />

Buß- und Bettag gehört Lica Wulfes.<br />

Die Mutter dreier Kinder verlor 2001<br />

ihren ältesten Sohn, der damals 16<br />

Jahre alt war, durch einen Unfall. Die<br />

Eltern entschieden sich dafür, die Organe<br />

des Sohnes zu spenden. Lica<br />

Wulfes kennt als ausgebildete Rettungssanitäterin<br />

und Psychotherapeutin<br />

auch beruflich beide Seiten<br />

des Themas: „Ich habe Schwerkranke<br />

erlebt, die auf ein Organ warten und<br />

habe mit Menschen zu tun, deren Angehörige<br />

plötzlich verstorben sind und<br />

die mit der schwierigen Frage konfrontiert<br />

wurden, ob sie einer Organspende<br />

zustimmen“, erklärt Lica Wulfes, die<br />

beim Ethiktag über diese Erfahrungen<br />

berichten wird. Ein weiterer Referent<br />

ist Dr. Michael Coors, Mitarbeiter des<br />

Zentrums für Gesundheitsethik, der zu<br />

ethischen und theologischen Aspekten<br />

der Transplantation Stellung nimmt.<br />

Ines Goetsch<br />

Drei Fragen an Pastor Michael Hartlieb,<br />

theologischer Geschäftsführer der DDH und Initiator des „Tages der Ethik“.<br />

1<br />

Herr Pastor Hartlieb, warum<br />

veranstaltet die DDH einen<br />

„Tag der Ethik“ für die Mitarbeitenden?<br />

Mit dieser Veranstaltung, die wir bereits<br />

zum dritten Mal und jeweils am<br />

Buß- und Bettag machen, möchten wir<br />

unseren Mitarbeitenden eine Plattform<br />

geben, über besondere ethische Fragestellungen<br />

nachzudenken, die im<br />

beruflichen Alltag manchmal zu kurz<br />

kommen. Außerdem kommen Mitarbeitende<br />

ganz unterschiedlicher Arbeitsbereiche<br />

der DDH so miteinander<br />

ins Gespräch.<br />

2<br />

In diesem Jahr geht es um die<br />

Organspende. In den Kliniken<br />

der DDH werden aber keine<br />

Transplantationen vorgenommen –<br />

weshalb also dieses Thema?<br />

Ich denke, das ist ein Thema, das jeden<br />

und jede angeht. Wir müssen uns<br />

alle eine Meinung bilden. In den Medien<br />

gibt es dazu zwar einige Berichte,<br />

aber meist nur im Zusammenhang mit<br />

Skandalen, wie zum Beispiel den Anklagen<br />

wegen verbotenem Organhandel<br />

oder Manipulationen bei der Patienten-Warteliste.<br />

Viele sind deshalb<br />

verunsichert und wissen nicht, wie sie<br />

sich entscheiden sollen. Die Spendenbereitschaft<br />

hat daraufhin stark<br />

abgenommen. Wir haben außerdem<br />

ein neues Transplantationsgesetz, das<br />

die Krankenkassen verpflichtet, jedem<br />

Versicherten demnächst einen Organspendeausweis<br />

zu schicken. Wir<br />

möchten mit Information und durch die<br />

Diskussion mit Fachleuten und Betroffenen<br />

dazu beitragen, dass jeder sich<br />

eine fundierte Meinung auch für die<br />

eigene Person bilden kann. Manche<br />

unserer Mitarbeitenden haben aber<br />

auch beruflich mit dem Thema zu tun,<br />

etwa, wenn Angehörige sterbender<br />

Menschen mit ihnen darüber sprechen<br />

möchten oder wenn sie zur Patientenverfügung<br />

um Rat gefragt werden.<br />

3<br />

Welche Sicht zur Organspende<br />

nehmen Sie aus theologischer<br />

Sicht ein?<br />

Das ist eine Angelegenheit, die sehr<br />

viel mit der eigenen Person und der eigenen<br />

Sicht auf das Leben – und Sterben<br />

– zu tun hat. Die Bereitschaft zur<br />

Organspende kann ein starker Ausdruck<br />

christlicher Nächstenliebe<br />

sein – über<br />

Tag<br />

der Ethik<br />

den eigenen Tod<br />

hinaus. Und es<br />

kann genauso<br />

achtenswer t<br />

sein, zu sagen:<br />

Ich kann<br />

das mit meinen<br />

Vorstellungen<br />

vom Sterben<br />

nicht überein kriegen.<br />

Christlich ist beides<br />

möglich. Was ich aber für wesentlich<br />

halte: Wir sollten zu Lebzeiten eine<br />

Entscheidung darüber treffen, damit<br />

unsere Angehörigen das nicht für uns<br />

tun müssen. Dazu soll dieser „Tag der<br />

Ethik“ einen Beitrag leisten.<br />

20. November<br />

16.30 bis 19.30 Uhr<br />

Großer Saal der<br />

Henriettenstiftung<br />

8 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

9


Zukunftsweisende Entwicklung spart die zweite Operation<br />

Schraube löst sich auf<br />

116. Jahresfest<br />

Stimmung<br />

trotz Regen<br />

DKA<br />

Stellen Sie sich vor, es ist Winter<br />

und Glatteis. Sie befinden sich zu<br />

Fuß auf dem Heimweg, rutschen<br />

plötzlich aus, fallen hin und verletzen<br />

sich beim Aufprall auf den<br />

Boden die Hand.<br />

Sie werden ins Krankenhaus eingeliefert,<br />

zunächst geröntgt und notfalltechnisch<br />

versorgt. Schließlich unterbreitet<br />

Ihnen der diensthabende Arzt:<br />

„Ich habe eine gute und eine schlechte<br />

Nachricht für Sie! Die schlechte<br />

Nachricht ist, dass Sie sich die Hand<br />

gebrochen haben und der Bruch gerichtet<br />

und mit Schrauben versehen<br />

werden muss. Es steht also eine Operation<br />

an. Die gute Nachricht: Es wird<br />

nur eine Operation nötig sein, da wir<br />

eine neue Magnesiumschraube verwenden<br />

können. Wir verwenden eine<br />

MAGNEZIX ® -Schraube und brauchen<br />

diese nicht mehr in einer zweiten Operation<br />

entfernen, weil sie sich mit der<br />

Zeit auflösen wird.“<br />

Prof. Dr. med. Henning Windhagen,<br />

Direktor Orthopädische Klinik der<br />

MHH im Annastift.<br />

Sie denken, das ist Zukunftsmusik?<br />

Keinesfalls. Wenngleich dieses Beispiel<br />

heute an Hand und Arm noch<br />

nicht direkt im Operationssaal praktiziert<br />

wird, so ist der Weg in diese Richtung<br />

bereits beschritten. Schrauben<br />

und Nägel helfen beim Heilen, sei es<br />

bei Fehlstellungen oder Frakturen. Sie<br />

fixieren Bruchstellen, damit der Knochen<br />

wieder richtig zusammenwachsen<br />

kann. Schrauben herkömmlicher<br />

Materialien haben allerdings einen<br />

Nachteil. Nach der Heilung sind sie<br />

mitunter überflüssig und sollten möglichst<br />

wieder entfernt werden.<br />

Nach jahrelangen Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeiten ist es niedersächsischen<br />

Unternehmen nun gelungen,<br />

eine bioabbaubare Schraube zu<br />

entwickeln. Sie besteht aus einer neuen<br />

Magnesiumbasislegierung, die sich<br />

ganz langsam im Körper abbaut und<br />

Ballenzeh vor der Operation (Abb. links) und nach dem Einsatz einer<br />

MAGNEZIX ® -Schraube (Abb. rechts). Es ist deutlich sichtbar, wie sich die<br />

Schraube bereits auflöst.<br />

problemlos vom Organismus ausgeschieden<br />

wird. Der Clou: Die Schraube<br />

ist stabil und dennoch erfolgt zeitgleich<br />

während ihres Abbaus ein Umbauprozess<br />

im Knochen. Es entwickelt<br />

sich neues Knochengewebe adäquat<br />

zum Materialabbau, welches sich im<br />

Laufe der Zeit zum stabilen Knochen<br />

verfestigt.<br />

Auf den Punkt gebracht bedeutet das<br />

für Patienten künftig: halber Schmerz,<br />

halbes Leid und damit verbunden natürlich<br />

auch halbes Risiko. Für die<br />

Die Schraube wird zunächst bei<br />

Ballenzeh-Operationen (Hallux valgus)<br />

eingesetzt.<br />

Krankenkassen bedeutet es weniger<br />

Kosten, weil der neue Werkstoff dem<br />

Patienten eine zweite Operation erspart.<br />

Somit dürfen wir hier eine Win-<br />

Win-Situation erleben, bei der auf der<br />

einen Seite ein medizinischer Nutzen<br />

klar auf der Hand liegt und andererseits<br />

trotzdem Kosten im Gesundheitswesen<br />

gespart werden.<br />

Beteiligt an diesem Entwicklungsprozess<br />

waren die Medizinische Hochschule,<br />

die Tierärztliche Hochschule<br />

sowie die Leibniz Universität aus <strong>Hannover</strong><br />

und die Technische Universität<br />

Clausthal. Prof. Dr. Henning Windhagen,<br />

Direktor der Orthopädischen Klinik<br />

der MHH im Annastift und Forschungsbeteiligter,<br />

hat vor einigen Monaten gemeinsam<br />

mit Prof. Dr. Christina Stukenborg-Colsman,<br />

Ärztliche Leiterin des<br />

Departments Fuß- und Sprunggelenkschirurgie<br />

im Annastift, diese Schraube<br />

mehrfach im Fuß bei einer gelenkerhaltenden<br />

Ballenzeh-Operation (Hallux<br />

valgus) eingesetzt. Natürlich ist auch<br />

diese Verschraubung so stabil, dass<br />

der Fuß wieder voll belastet werden<br />

kann, allerdings ist die Methode noch<br />

nicht für jeden Patienten geeignet.<br />

„Wir haben jetzt mit dem Einsatz von<br />

2,5 cm bis 3 cm langen Schrauben in<br />

2,5 mm Stärke im Bereich des Vorfußes<br />

begonnen. Noch kann das Material<br />

natürlich nicht bei jedem Bruch und<br />

jeder Knochenumstellung angewendet<br />

werden, aber ich bin zuversichtlich,<br />

dass in Zukunft weitere individuelle<br />

Modelle entwickelt werden, die in anderen<br />

Bereichen, wie beispielsweise<br />

der Hand verwendet werden“ so Windhagen<br />

während der Vorstellung der<br />

Schraube bei der Firma Syntellix AG.<br />

Der jungen hannoverschen Firma untersteht<br />

die Markteinführung und der<br />

Vertrieb der MAGNEZIX ® . Sie hat bereits<br />

die Zulassung für 30 Länder erhalten.<br />

Katja Golditz<br />

DKA<br />

Im Mittelpunkt des 116. Jahresfests<br />

im Annastift stand die Einführung<br />

von Dr. Friedrich Ley und Carsten<br />

Riedel.<br />

Dr. Ley trat sein Amt als theologischer<br />

Geschäftsführer der Diakoniekrankenhaus<br />

Annastift gGmbH und der<br />

Annastift Leben und Lernen gGmbH<br />

an, Riedel übernahm die Position<br />

als kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der Diakoniekrankenhaus Annastift<br />

gGmbH. In seiner Predigt während des<br />

Einführungsgottesdienstes der beiden<br />

rückt Dr. Ley die Sprache und die verschiedenen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten,<br />

die den Menschen mit und ohne Handicap<br />

gegeben sind, in den Fokus. Als<br />

Beispiel zitierte er unter anderem ein<br />

Gedicht von Hans-Jürgen Schmidt,<br />

einem begabten Poeten und Bewohner<br />

des Wohnheimes Kleefeld. Die<br />

ursprünglich geplante Begegnung im<br />

Garten musste aufgrund starken Regens<br />

in das Hochhaus des Annastiftes<br />

verlegt werden, wo sich die Teilnehmer<br />

aus Krankenhaus, von Annastift Leben<br />

und Lernen und aus dem Fundraising<br />

über eine warme Suppe und Kaffee<br />

und Kuchen freuten. Zum Ende des<br />

Annafestes gab es mit dem Auftritt des<br />

Gospelchors „Anna Vocale“ noch einen<br />

musikalischen Höhepunkt.<br />

red<br />

Dr. Friedrich Ley und Carsten Riedel<br />

im Amt.<br />

10 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

11


Die Friedhöfe in der DDH<br />

Stätten gegen das Vergessen<br />

DDH<br />

Was bleibt, wenn jemand stirbt, der<br />

nicht berühmt ist, der nicht in die<br />

Geschichtsschreibung eingegangen<br />

ist, wie dies bei den meisten<br />

Menschen der Fall ist?<br />

Die Erinnerung in den Herzen derer,<br />

die ihn geliebt haben, die Trauer um<br />

den Verlust einer Person, die man nie<br />

wieder sehen, lachen hören und umarmen<br />

kann? Was bleibt? Ein Grabstein?<br />

Friedhöfe sind Stätten gegen<br />

das Vergessen, Zufluchtsorte für die<br />

Erinnerung. Alte Friedhöfe erzählen<br />

Geschichten von Menschen, die nicht<br />

mehr unter uns sind. Es ist spannend,<br />

über Friedhöfe zu gehen. Dabei erfahren<br />

wir viel über die Kultur und<br />

den Umgang einer Gesellschaft mit<br />

Sterben und Tod. Wer schon einmal in<br />

Wien auf dem Zentralfriedhof war, versteht,<br />

dass den Wienern eine gewisse<br />

Todessehnsucht nachgesagt wird.<br />

Und auf dem städtischen Friedhof in<br />

Hildesheim gibt es einen Bereich für<br />

Sinti und Roma, die ihre Gräber üppig<br />

und eindrucksvoll gestalten.<br />

Auch in der Bestattungskultur gibt es<br />

Trends. Derzeit geht die Entwicklung<br />

zur Urnenbestattung, weil sie billiger<br />

ist oder zur Bestattung im Friedwald,<br />

wo man sich einen Baum kauft, evtl.<br />

mit einem Namenschild versehen, damit<br />

man nicht ganz vergessen wird.<br />

Eindrucksvolles Mausoleum auf<br />

dem Salemsfriedhof in Kirchrode.<br />

Der Trend zur anonymen Bestattung<br />

ist wieder rückläufig. Viele Menschen<br />

haben jedoch Angst vor den Folgekosten<br />

oder dem Grabpflegeaufwand für<br />

ihre Angehörigen. Aber Grabstätten<br />

sind Plätze gegen das Vergessen und<br />

für das Erinnern.<br />

Das Annastift, das Friederikenstift und<br />

die Henriettenstiftung haben eigene<br />

Friedhöfe oder gesondert ausgewiesene<br />

Gräberfelder, die Bewohnern, Diakonissen,<br />

<strong>Diakonische</strong>n Schwestern<br />

oder Mitarbeitenden eine Möglichkeit<br />

der Zusammengehörigkeit auch über<br />

den Tod hinaus geben.<br />

Bewachsene Gräber: Fast verborgen<br />

aber nicht vergessen.<br />

Das Annastift auf dem Döhrbruch<br />

Friedhof<br />

In Kirchrode-Bemerode liegt der städtische<br />

Friedhof Döhrbruch. Dort besitzt<br />

das Annastift ein Gräberfeld für<br />

Bewohner und Mitarbeitende. Im Annastift<br />

wurde ein Standard entwickelt,<br />

der vor allem die Bestattung von Bewohnern<br />

regelt, die keine Angehörigen<br />

haben. In diesen Fällen tritt das<br />

Annastift an die Stelle der Hinterbliebenen,<br />

sorgt für die Durchführung der<br />

Beerdigung und übernimmt die Kosten<br />

für das Grab und die anschließende<br />

Grabpflege. Doch das ist nur eines der<br />

Angebote. „Im Zusammenhang mit der<br />

Diskussion über Inklusion denken wir<br />

auf über eine Öffnung des Gräberfelds<br />

nach“, erläutert Dr. Friedrich Ley, Vorsteher<br />

des Annastiftes, „entscheidend<br />

ist für uns der Wille der Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern selbst, auch ein Einzelgrab<br />

an anderer Stelle, ein Urnengrab<br />

oder eine anonyme Bestattung<br />

sind denkbar.“ Derzeit gibt es noch ca.<br />

30 freie Grabstellen mit einheitlicher<br />

Gestaltung: Schlichte Grabplatten<br />

schmücken die Gräber und sorgen für<br />

Ruhe im Auge der Besucher.<br />

Der Ricklinger Friedhof und das<br />

Ev. Diakoniewerk Friederikenstift<br />

Bis in die 1920er Jahre fanden die<br />

Friederikenschwestern und ihre Oberinnen<br />

auf dem Engesohder Friedhof<br />

ihre letzte Ruhe. Die Oberin Anna<br />

Lichtenberg erwarb Grabfelder, als<br />

ihre Schwester und Vorgängerin Marie<br />

Lichtenberg starb. Marie war die erste<br />

„Friederike“, die hier begraben wurde.<br />

Bis 1936 wurden hier 17 Schwestern<br />

beerdigt, die Gräber der Oberinnen mit<br />

Grabkreuzen und die Schwesterngräber<br />

mit schlichten Grabplatten versehen.<br />

Die Grabanlage der Schwesternschaft<br />

auf dem ältesten Friedhofs <strong>Hannover</strong><br />

bestand noch bis 1976. Heute<br />

gelten die Grabplatten und -kreuze als<br />

verschollen…<br />

Durch das stetige Wachsen der<br />

Schwesternschaft wurde dann „eine<br />

Sonderabteilung“ auf dem Stadtfriedhof<br />

Ricklingen erworben, die bis heute<br />

als Friedhof der Schwesternschaft<br />

dient. Die Stadt <strong>Hannover</strong> erteilte<br />

die Auflage, ein gemeinsames Denkmal<br />

aufzustellen und die Gräber von<br />

Schwestern und Stiftsangehörigen<br />

einheitlich mit Kopfsteinen zu kennzeichnen.<br />

Die Inschriften sind knapp<br />

und schlicht: Name, Lebensdaten und<br />

der Zusatz „Diakonieschwester“. 2008<br />

wurde der Friedhof neu gestaltet. In der<br />

Rasenfläche liegen zurzeit zwei Familiengräber<br />

und ca. 77 Reihengräber von<br />

Schwestern und Stiftsangehörigen.<br />

Wer hier ein Grab erwerben möchte,<br />

muss einen Antrag an den Vorstand<br />

der Schwesternschaft und des Diakoniewerks<br />

Friederikenstift stellen. Dabei<br />

ist nur ein Erdbegräbnis möglich und<br />

Schlicht wie das Leben einer Diakonisse: Ein einzelner Rosenstrauch ziert den Grabstein.<br />

die einheitliche Grabgestaltung unumgänglich.<br />

Dieses Gesamtbild wird aber<br />

immer wieder gestört: „Wir haben es<br />

auf unserem Friedhof mit einer Maulwurfplage<br />

zu tun. Alle Maßnahmen<br />

haben nichts genutzt! Wir werden<br />

die ungebetenen Gäste nicht los“, erklärt<br />

Sr. Sabine Ritter, Referentin der<br />

Schwesternschaft und zuständig für<br />

den Friedhof. Grabowski steht unter<br />

Naturschutz, aber: „Die Beschwerden<br />

über das ungepflegte Bild reißen nicht<br />

ab.“ Auch heute noch übernimmt das<br />

Friederikenstift alle Kosten der Bestattung<br />

und der Grabpflege, wenn es sich<br />

um Schwestern handelt, die für ihre<br />

Tätigkeit im Stift lediglich ein Taschengeld<br />

erhielten, die so genannte „Ruhegehaltszulage“.<br />

Der Salemsfriedhof der<br />

Henriettenstiftung in Kirchrode<br />

Bereits 1865 verfügte die Henriettenstiftung<br />

über einen eigenen Begräbnisplatz<br />

auf dem Engesohder Friedhof.<br />

König Marie stellte ihn zur Verfügung,<br />

als die erste Diakonisse Emmy Dankwerts<br />

starb. Ihr folgten 200 Diakonissen<br />

und Stiftsangehörige. Die letzten<br />

Beisetzungen erfolgten dort 1944.<br />

Kurz danach sollte dieser Bereich eingeebnet<br />

werden, um Raum für einen<br />

neuen Werkhof zu schaffen. Die Henriettenstiftung<br />

stimmte der Schließung<br />

ihres Diakonissenfriedhofes unter der<br />

Bedingung zu, dass die Umbettung<br />

der sterblichen Überreste und der Erhalt<br />

der Grabmäler der drei Oberinnen<br />

und des Vorstehers gewährleitet seien.<br />

Diese Überführung fand dann zum<br />

stifteigenen Salemsfriedhof in Kirchrode<br />

statt, den die Henriettenstiftung<br />

seit 1893 als „Siechen-Friedhof“ für<br />

betreute Bewohner der Tochteranstalten<br />

des Hauses „Bethesda“ und „Salem“<br />

unterhielt. Seitdem werden dort<br />

Diakonissen, diakonische Schwestern<br />

und Stiftsangehörige begraben. Der<br />

Salemsfriedhof befindet sich zwar im<br />

Stadtteil Kirchrode, ist jedoch ein Teil<br />

des sogenannten Anderter Friedhofs,<br />

denn in Anderten kann wegen der starken<br />

Bodenbewegungen kein Friedhof<br />

unterhalten werden.<br />

Ein Spaziergang hierher lohnt sich.<br />

Fast 800 Gräber lassen ahnen, welche<br />

Schicksale und Lebensgeschichten<br />

sich hinter kaum lesbaren Namen verbergen.<br />

Mit dem Projekt „Zeitfenster“<br />

wird dort jetzt ein Pfad der Erinnerung<br />

geschaffen, eine Frauengedenkstätte,<br />

die ihre Arbeit und Geschichte würdigt,<br />

um sie vor dem Vergessen zu bewahren.<br />

„Wie sie gelebt haben, so liegen<br />

sie jetzt dort – in aller Bescheidenheit“,<br />

erzählt Ulrike Tüpker, Projektleiterin,<br />

„ein Mensch ist eben erst vergessen,<br />

wenn sein Name vergessen ist.“ Mit<br />

Biografie-Tafeln, einem Platz der Begegnung<br />

und einem Infobereich wird<br />

der Pfad der Erinnerung bald fertiggestellt<br />

sein. Die alten Grabreihen<br />

bleiben im derzeitigen Zustand erhalten<br />

und sollen als Zeitzeugen für sich<br />

sprechen.<br />

Durch die sinkende Zahl der Diakonissen<br />

können heute auch andere Interessierte<br />

auf dem Salemsfriedhof eine<br />

Grabstelle erwerben. „Es gilt aber auch<br />

bei uns die allgemeine Friedhofsordnung<br />

zur Grabgestaltung. Ich beobachte:<br />

Je kleiner das Grab, desto üppiger<br />

ist es geschmückt!“ Von Dekosteinchen,<br />

Plastikblumen, farbigem Kies und<br />

Kunststoff-Grabsteinen aus China weiß<br />

Ulrike Tüpker allerhand zu erzählen.<br />

Die Geschichte der DDH-Friedhöfe<br />

ist also spannend. Und während wir in<br />

und mit unserer täglichen Arbeit stets<br />

an unsere Gründerinnen erinnern, so<br />

bieten auch Friedhöfe Raum für Erinnerung.<br />

Nicht vergessen sind die, die<br />

hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.<br />

Und so finden sie vielleicht doch noch<br />

einen Weg, in die Geschichtsschreibung<br />

einzugehen… Gehen Sie sie<br />

doch mal besuchen!<br />

Christel Suppa<br />

Wie und wo sind<br />

die drei Gründerinnen begraben?<br />

Anna von Borries hat ihre letzte Ruhe auf<br />

dem Nackenberger Friedhof in Kleefeld<br />

gefunden. Ihr Grab kann noch heute leicht<br />

gefunden werden.<br />

Ida Arenhold, die in diesem Jahr ihren 150.<br />

Todestag hat, ist auf dem Gartenfriedhof<br />

in der Marienstraße beigesetzt. Der Verein<br />

zur Erhaltung des Gartenfriedhofs, das<br />

Karl-Lemmermannhaus e.V. und das Ev.<br />

Diakoniewerk haben die Patenschaft zur<br />

Erhaltung des Grabes dieser bedeutenden<br />

<strong>Hannover</strong>anerin übernommen. In einer Feierstunde<br />

am 24. September erhielten die<br />

Paten die dazu gehörige Patenschaftsurkunde,<br />

die ein Vertreter der Stadt <strong>Hannover</strong><br />

überreichte.<br />

Die Gründerin der Henriettenstiftung, Königin<br />

Marie von <strong>Hannover</strong>, fand ihre letzte<br />

Ruhestätte 1907 in einem Mausoleum in<br />

Gmunden in Österreich. Dorthin war sie<br />

nach der Absetzung des Königs durch die<br />

Preußen ins Exil gegangen.<br />

12 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

13


Übernahme der Grabpatenschaft<br />

Idas Erben – Idas Paten<br />

Und wenn ich wüsste, dass morgen<br />

die Welt untergeht; ich würde heute noch<br />

ein Apfelbäumchen pflanzen.<br />

Martin Luther<br />

Das Ev. Diakoniewerk Friederikenstift und der<br />

Karl-Lemmermann-Haus e.V. erinnern an den 150. Todestag<br />

von<br />

Ida Arenhold<br />

* 11.11.1798 † 24.9.1863<br />

Saunagänge haben wieder Hochkonjunktur<br />

Die Zeit ist heiß<br />

Sie zählt zu den bedeutensten Persönlichkeiten <strong>Hannover</strong>s.<br />

Mit ihrem Engagement für Schwache, Arme und Kranke im<br />

19. Jahrhundert setzte sie ein Zeichen, das bis in die heutige<br />

Zeit hinein wirkt. Noch immer sind das Ev. Diakoniewerk<br />

Friederikenstift mit seiner großen Schwesternschaft und der<br />

Karl-Lemmermann-Haus e.V. in ihrem Sinne tätig.<br />

In Anerkennung und Dankbarkeit<br />

Ev. Diakoniewerk Friederikenstift<br />

Karl-Lemmermann-Haus e.V.<br />

Die Feierstunde anlässlich ihres 150. Todestages findet statt am 24. September<br />

<strong>2013</strong> um 16 Uhr auf dem Gartenfriedhof, Marienstraße. Es erfolgt die Übergabe<br />

der Patenschaftsurkunde für das Grabmal.<br />

Wir freuen uns über Spenden zu diesem Anlass, die wir im Sinne von Ida<br />

Arenhold verwenden wollen: „Ida Arenhold“, Konto 6 600 336, BLZ 520 604 10<br />

Ev. Kreditgenossenschaft Kassel<br />

Versammelt am Grab: Birgit Löhmann, Karin von Schwartzenberg und<br />

Harald Bremer.<br />

DKF<br />

Die Inschrift auf dem Kreuz ist<br />

längst verwittert, der Stein mit<br />

Flechten übersät. 150 Jahre lang<br />

war es eher ruhig um das Grab von<br />

Ida Arenhold, der Gründerin des<br />

Friederikenstifts.<br />

Doch heute haben sich wieder viele<br />

Menschen um ihre letzte Ruhestätte<br />

versammelt. Anlass ist die feierliche<br />

Übernahme der Patenschaft für das<br />

Grab der prominenten <strong>Hannover</strong>anerin<br />

durch das Karl-Lemmermann-Haus,<br />

das sich in der Obdachlosenhilfe engagiert,<br />

und das Ev. Diakoniewerk<br />

Eine „Mann“schaft wie das Trikotlogo<br />

DKF<br />

Es gibt Herrenfußball, es gibt Damenfußball<br />

und es gibt Fußball im<br />

DKF – quasi Mixed-Fußball. Ein gemischtes<br />

Damen-Herren-Team trat<br />

jetzt beim ersten Supercup der BK<br />

Unfallkrankenhäuser an und belegte<br />

bei der Endrunde in Barsinghausen<br />

einen tröstenden 6. Platz.<br />

Insgesamt waren in Vor- und Endrunde<br />

18 Mannschaften am Start. Das „Frieda-Team“<br />

bestand in erster Linie aus<br />

Mitarbeitenden der Klinik für Unfall-<br />

Friederikenstift. Seit Jahren sucht der<br />

Verein Renaissance Gartenfriedhof<br />

Paten für die Gräber wichtiger Persönlichkeiten,<br />

um das Kleinod Gartenfriedhof<br />

aufzuwerten und zu bewahren.<br />

Die beiden Paten fühlen sich trotz<br />

ihrer unterschiedlichen Aufgabenbereiche<br />

mit der Arbeit und den Idealen<br />

Ida Arenholds verbunden. Pastorin<br />

Birgit Löhmann schlüpfte unter die<br />

Haube der Friederikenstift-Gründerin<br />

und in ihre Rolle, um sich mit Harald<br />

Bremer, Vereinsvorstand im Karl-Lemmermann-Haus<br />

e. V., über die Veränderungen<br />

in der Arbeit heute und vor<br />

über 170 Jahren und die nach wie vor<br />

und Wiederherstellungschirurgie und<br />

Physiotherapeuten. Obwohl es nicht<br />

ganz zu einem Platz auf dem Treppchen<br />

reichte, wurden Spielerinnen und<br />

bestehenden gesellschaftlichen Nöte<br />

auszutauschen. Hilfe zur Selbsthilfe ist<br />

damals wie heute das Motto der beiden<br />

Einrichtungen – und auch, wenn<br />

die Gesellschaft heute reicher ist, die<br />

Schwesternschaft sehr gewachsen, so<br />

gibt es noch immer viele Hilfsbedürftige<br />

und knappe Mittel. Hier bei aller Unterstützung<br />

auch wirtschaftlich zu denken,<br />

ist also gefragt. Und wenn es damals<br />

um die Vorteile der Anschaffung<br />

einer Kuh ging, so haben sich lediglich<br />

die Investitionsgüter geändert, nicht<br />

aber die Idee dahinter. So konnte also<br />

Ida einen Blick auf die Früchte ihrer Arbeit<br />

werfen. Mit dem Austausch zweier<br />

Apfelbäumchen, die jetzt jeweils in<br />

den Gärten der beiden Einrichtungen<br />

gepflanzt werden, symbolisieren die<br />

Paten ihre Verbundenheit. Für die Besucher<br />

gab es dann übrigens frische<br />

Äpfel und Apfelsaft.<br />

Larissa Domeier<br />

Spieler dem markanten Logo des Trikotsponsors<br />

TUI allemal gerecht. Alle<br />

hatten ihren Spaß – und nur das zählt.<br />

red<br />

© Spofi - Fotolia.com<br />

DDH<br />

Es ist unstrittig: Saunen tut gut.<br />

Der Temperaturwechsel stärkt das<br />

Immunsystem ebenso wie Herz und<br />

Kreislauf. Und besonders in der<br />

kalten, dunklen Jahreszeit empfinden<br />

viele Menschen die Wärme als<br />

entspannend und angenehm. Doch<br />

nicht für jeden sind die Schwitzbäder<br />

zu empfehlen.<br />

Vor allem im Winter, wenn unsere<br />

körpereigenen Abwehrkräfte ständig<br />

gefordert sind, um den Wechsel zwischen<br />

der Kälte draußen, der warmen<br />

und trockenen Heizungsluft drinnen<br />

sowie der ständigen Konfrontation<br />

mit Viren und Bakterien zu verkraften,<br />

kann der Gang in die Sauna vorbeugend<br />

gegen Erkältungen wirken. Denn<br />

regelmäßige Schwitzbäder trainieren<br />

das Immunsystem ebenso wie das<br />

Herz-Kreislauf-System, wirken sich<br />

positiv auf den Blutdruck aus und regen<br />

den Stoffwechsel an. Durch die<br />

trockene Hitze in der Sauna steigt<br />

die Körpertemperatur um ein bis zwei<br />

Grad an – und so wirkt jeder Saunagang<br />

wie ein kleiner Fieberschub.<br />

Wenn man allerdings bereits erkältet<br />

ist, sollte man den Gang in die Sauna<br />

auf jeden Fall unterlassen: Das Immunsystem<br />

arbeitet dann bereits auf<br />

Hochtouren. Und eine weitere Belastung<br />

wie ein Schwitzbad bei 80 Grad<br />

endet schlimmstenfalls mit Kreislaufversagen.<br />

Doch auch sonst gibt es Umstände, unter<br />

denen das Schwitzen in der Sauna<br />

nicht gesundheitsfördernd ist. Wer unter<br />

Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen,<br />

wie koronarer Herzkrankheit,<br />

bereits erlittenem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen,<br />

Bluthochdruck,<br />

Schilddrüsenüberfunktion, Asthma,<br />

Multipler Sklerose, Nierenkrankheiten<br />

oder Schwindelanfällen leidet, sollte<br />

in jedem Fall vorher mit seinem Arzt<br />

sprechen.<br />

Zudem erliegen viele Menschen immer<br />

noch dem Irrglauben, viel hilft viel.<br />

In der Sauna kann das gefährlich werden.<br />

Wer sauniert, sollte genauestens<br />

auf seine Körpersignale achten – und<br />

im Zweifelsfall lieber die Sauna vorzeitig<br />

verlassen und längere Ruhepausen<br />

einlegen. Vor allem Männer meinen<br />

oft, dass exzessives Schwitzen die<br />

Immunabwehr besonders stärkt. Doch<br />

der Trainingseffekt für den Körper entsteht<br />

erst durch die richtige und ausreichende<br />

Abkühlung nach dem höchstens<br />

15-minütigen Schwitzbad.<br />

Franziska Bauermeister<br />

So schwitzt man<br />

richtig und gesund:<br />

Die Vorbereitung<br />

• Liegetuch, Badetuch, rutschsichere<br />

Badeschuhe, Bademantel, Waschlotion<br />

sind unerlässlich – und mindestens<br />

zwei Stunden Zeit.<br />

• Vor dem Saunagang reichlich trinken.<br />

• Weder hungrig noch mit vollem<br />

Magen in die Sauna gehen.<br />

• Vor dem Gang in die Sauna duschen<br />

(entfernt den Fettfilm auf der Haut)<br />

und gründlich abtrocknen (eine trockene<br />

Haut schwitzt besser).<br />

Der Saunagang<br />

• Pro Saunagang genügen acht bis<br />

15 Minuten intensives Schwitzen.<br />

• Die letzten ein bis zwei Minuten aufrecht<br />

sitzen, um den Kreislauf auf das<br />

Aufstehen vorzubereiten.<br />

• Anschließend Sauerstoff tanken – am<br />

besten durch einen kurzen Spaziergang<br />

an der frischen Luft.<br />

• Dann abkühlen – entweder durch<br />

Dusche, Kneippschlauch oder Tauchbecken.<br />

• Vor dem nächsten Saunagang mindestens<br />

15 Minuten ausruhen.<br />

• Nicht mehr als drei Gänge – alles andere<br />

belastet zu sehr.<br />

Nach der Sauna<br />

• Ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust<br />

aufzufüllen.<br />

• Auf keinen Fall Sport treiben.<br />

14 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

15


Praxisnah: Ausbildung im Fachschulzentrum Gesundheitsberufe (5)<br />

Mentale Stabilität zählt<br />

Im Fachschulzentrum Gesundheitsberufe<br />

(FZG) laufen sämtliche<br />

pflegerischen und therapeutischen<br />

Fachschulausbildungen der DDH<br />

zusammen. Es umfasst acht Berufsschulen,<br />

in denen zukunftsorientierte<br />

und besonders praxisbezogene<br />

Ausbildungen angeboten<br />

werden. „Nah am Menschen“ lautet<br />

demnach auch der Titel unserer Serie,<br />

in der Auszubildende des FZG<br />

ihre Arbeit vorstellen.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß in<br />

der Arbeitswelt unseres Berufsnachwuchses.<br />

Nah am<br />

Menschen<br />

DKF<br />

Maren Kösters kann sich noch genau<br />

an den Augenblick erinnern,<br />

als die Faszination des Operationssaals<br />

sie gepackt hat. „Das war in<br />

Groningen, in Holland“, berichtet<br />

die 23-Jährige begeistert, „während<br />

meiner Vorausbildung zur zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten. Wir<br />

waren mit der Klasse im Klinikum.<br />

Es gab dort einen Schau-OP mit<br />

einer Glaskuppel darüber, und wir<br />

konnten bei einer Bypass-Operation<br />

zusehen. Sie haben gerade aus<br />

einem Bein eine Vene entnommen.<br />

Das war faszinierend.“<br />

So stand für sie ziemlich schnell fest,<br />

dass sie nach ihrer zahnmedizinischen<br />

Ausbildung und ersten Erfahrungen<br />

mit der Kieferchirurgie im OP arbeiten<br />

wollte. Ein Wunsch, der sich verwirklicht<br />

hat: Seit 2011 lernt sie am Friederikenstift<br />

und macht ihre dreijährige<br />

Ausbildung zur OTA – zur Operationstechnischen<br />

Assistentin.<br />

Sie fühlen sich ein bisschen wie Handwerker: Maren Kösters und Carsten Schofeld.<br />

Ihr Kollege Carsten Schofeld ist ebenfalls<br />

seit 2011 in der Ausbildung. Der<br />

begeisterte Fußballer und Triathlet hat<br />

sich hauptsächlich im Internet nach<br />

medizinischen Berufen umgesehen<br />

und wurde schließlich auf der Homepage<br />

des Friederikenstifts fündig.<br />

Dass diese Ausbildung sehr begehrt<br />

war, haben die beiden schnell festgestellt:<br />

„Wir waren drei Bewerbungsgruppen.<br />

120 Bewerber im Vorstellungsgespräch<br />

– für nur sechs Ausbildungsplätze“,<br />

sagt der 24-Jährige.<br />

Maren Kösters fügt hinzu: „Aber sie<br />

haben mich eigentlich gar nicht so viel<br />

gefragt. Eher private Sachen – und vor<br />

allem warum ich diese Ausbildung machen<br />

möchte. Das Gespräch hat gar<br />

nicht so lange gedauert.“<br />

Was man als angehende OTA unbedingt<br />

mitbringen sollte? „Einen Realschulabschluss<br />

– und auch eine Vorausbildung<br />

wird gern gesehen, auch<br />

wenn es keine Pflicht ist“, zählt die<br />

23-Jährige auf. „Teamfähigkeit ist sehr<br />

wichtig. Und man sollte mental stabil<br />

sein, nicht alles an sich ranlassen.“ Ob<br />

sie Blut sehen könne? „Ja, natürlich“,<br />

sagt sie lächelnd.<br />

Zahlen / Daten / Fakten<br />

Schule für Operationstechnische Assistenz DKF<br />

Ausbildungsplätze: 40 gesamt<br />

Beginn: alle 1,5 Jahre, wieder zum 1. Februar 2014<br />

Plätze: 20 pro Klasse<br />

Zugangsvoraussetzungen:<br />

Min. Sekundarabschluss I, Realschule oder einen vergleichbaren<br />

Abschluss (z.B. Hauptschulabschluss und abgeschlossene<br />

Berufsausbildung)<br />

Vollendetes 18. Lebensjahr<br />

Persönliche Zuverlässigkeit und gesundheitliche Eignung<br />

1700 Stunden Theorie- und Praxisunterricht in der Schule und<br />

4000 Stunden praktische Ausbildung in den Betrieben<br />

Qualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008<br />

Etwas anders als in klassischen Krankenhaus-Fernsehserien<br />

ist die Arbeit<br />

der OTAs auf jeden Fall. Für Helfer,<br />

die in jeder Folge den dramatischen<br />

Ruf „Weg vom Bett!“ ausstoßen und<br />

den Defibrillator ansetzen, haben die<br />

Auszubildenden nur ein müdes Lächeln<br />

übrig. „Ich fühle mich immer ein<br />

bisschen wie ein Handwerker“, meint<br />

Maren Kösters. „Man hat da seine<br />

Schrauben und Werkzeuge vor sich<br />

ausgebreitet wie in der Werkstatt.“<br />

Dass beide viel Spaß und Interesse an<br />

chirurgischen Eingriffen und der Arbeit<br />

im OP mitbringen, ist den Auszubildenden<br />

anzumerken. Auch wenn manche<br />

Situationen sie durchaus gefordert und<br />

an ihre Grenzen gebracht haben. „Da<br />

war eine Frau, die war vor eine Bahn<br />

gelaufen, sie musste reanimiert werden“,<br />

erinnert sich Maren Kösters an<br />

eine schwierige Operation. „Ich war<br />

in dem Moment Springer, ständig ging<br />

das Telefon, ich musste Blutwerte entgegennehmen,<br />

alle wollten etwas von<br />

einem, und man kann sich doch nicht<br />

teilen. Das war nicht einfach. Aber man<br />

ist ja nie allein, es waren gut 20 Leute<br />

dabei, Helfer, Ärzte, Anästhesie.“<br />

Carsten Schofeld hat vor allem eine<br />

komplizierte Hüftrekonstruktion noch<br />

lebhaft im Gedächtnis. „Es war ein<br />

Patient mittleren Alters, er hatte ein<br />

Polytrauma nach einem Unfall, und es<br />

war sehr viel kaputt. Kein Standardeingriff.“<br />

Wie man sich als Patient im OP fühlt,<br />

wissen übrigens beide bereits aus eigener<br />

Erfahrung. Beide haben seit<br />

dem Kindesalter keine Mandeln mehr,<br />

Maren Kösters hat außerdem eine<br />

Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert.<br />

Blinddarm- und eine Knie-Operation<br />

hinter sich.<br />

Etwa zwei Drittel der Ausbildung sind<br />

der Praxis gewidmet, ein Drittel ist<br />

„Schule“. In der Theorie gibt es allerdings<br />

noch einiges zu knobeln. Besonders<br />

die Anatomie ist recht schwer, da<br />

sind sich die beiden Auszubildenden<br />

einig. Auch die Bereiche Hygiene und<br />

Krankheitslehre sind etwas knifflig.<br />

Aber: „Es ist alles nicht kompliziert, nur<br />

halt sehr viel, was man lernen muss“,<br />

meint Carsten Schofeld.<br />

Sein größter Wunsch? „Ich würde gern<br />

mal eine Herz-OP live sehen“, sagt der<br />

24-Jährige. Seine Kollegin nickt. „Das<br />

würde mich auch interessieren. Und<br />

natürlich die Mund-Kiefer-Chirurgie.<br />

So etwas gab es in der Zahnarztpraxis,<br />

in der ich gelernt habe, nämlich<br />

nicht.“ Dass sie am liebsten am Friederikenstift<br />

bleiben möchten, steht für<br />

beide fest. „Und vielleicht irgendwann<br />

einmal meinen Praxisanleiter nachholen“,<br />

plant Carsten Schofeld.<br />

Petra Hartmann<br />

16 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />

17


Schlüsselerlebnis<br />

Assistenzärztin<br />

Dr. Eline Bauer hilft<br />

gegen Herpes und<br />

Malaria.<br />

Selbstloser<br />

Einsatz in einem<br />

namenlosen Dorf<br />

in Afrika.<br />

Die Oberhäupter des Dorfes mit Elina Bauer und Bruder.<br />

Junge Patienten stehen Schlange.<br />

„Ani so goma!“<br />

„Als Weiße hat man eine Sonderposition.<br />

Trotzdem würden sich auch heute<br />

noch einige Männer niemals von einer<br />

fremdem Frau berühren lassen. Es war<br />

eine große Auszeichnung, als mich der<br />

Dorfhäuptling begrüßt hat.“<br />

Zebu-Kühe abmagern, sind auch die<br />

Kinder unterernährt und haben wenig<br />

Widerstandskraft. Doch diesmal sind<br />

die fettspeichernden Buckel der Rinder<br />

prall gefüllt, und die Tiere stehen<br />

gut im Futter.<br />

Oft fehlt es an den einfachsten Dingen.<br />

Immer wieder müssen<br />

die behandelnden Ärzte<br />

improvisieren. „Einmal<br />

habe ich gesehen,<br />

wie ein Vater<br />

seinem im Koma<br />

liegenden<br />

Was am meisten benötigt wird? „Aufklärung!“,<br />

sagt Eline Bauer wie aus der<br />

Pistole geschossen. „Ernährungsberatung,<br />

grundlegende Hygienekenntnisse,<br />

Gesundheitserziehung, zum Beispiel,<br />

dass man den Müttern beibringt,<br />

die Milch abzukochen, bevor sie sie<br />

den Kindern geben. Oder, dass man<br />

das Flusswasser so nicht trinken darf.“<br />

Richtig wütend wird sie, wenn sie über<br />

die Umweltverschmutzung spricht.<br />

Die Flüsse verseucht. Die Savanne<br />

schwarz von Müll. Die wenigen Bäume<br />

bedeckt von alten Plastiktüten. „Als ich<br />

noch klein war, gab es hier noch Elefanten<br />

– inzwischen sind sie ausgerottet.“<br />

Dr. Eline Bauer<br />

DKF<br />

Die Fröhlichkeit der Menschen ist anziehend.<br />

„Ani so goma!“ – „Guten Tag!“ Ein paar Brocken aus der Sprache Dioula<br />

kann sie noch, aber zumeist spricht sie hier Französisch. Für Dr. Eline Bauer<br />

war es wie Nach-Hause-Kommen, als sie die Stadt Bobo Dioulasso und das<br />

kleine namenlose Dorf nahe der Siedlung Satiri in Burkina Faso wiedersah.<br />

Die Höfe der Rinderhirten vom Stamm der Peulh („Pöll“, spricht sie das Wort<br />

aus) sind noch da und die alte dieselbetriebene Mühle, die ihr Vater mit Hilfe<br />

der Deutschen Botschaft in Ouagadougou in der Siedlung aufgestellt hat. Es<br />

gab sogar ein Wiedersehen mit Brahima, der einst für ihre Familie den Garten<br />

und die Tiere versorgte, der die Kinder Radfahren lehrte und mit ihnen zum<br />

Angeln ging.<br />

Bis zu ihrem neunten Lebensjahr hat<br />

Eline Bauer in dem westafrikanischen<br />

Land gelebt. Ihr Vater hat dort als Tierarzt<br />

gearbeitet und sich vor allem mit<br />

der Erforschung der Tsetsefliege, der<br />

Überträgerin der durch Blutparasiten<br />

verursachten tierischen Nagana bzw.<br />

der menschlichen Schlafkrankheit,<br />

beschäftigt. Ihre Mutter, ebenfalls Tierärztin,<br />

hat in der Forschungsabteilung<br />

des Projektes mitgearbeitet und sich<br />

daneben um die medizinische Versorgung<br />

der Menschen gekümmert. Die<br />

neunjährige Tochter hat damals schon<br />

ein wenig mitgeholfen.<br />

Inzwischen ist sie 30 Jahre alt, Assistenzärztin<br />

der Anästhesie und am Ende<br />

ihrer Facharztausbildung. „Eigentlich<br />

sollte es nur ein Urlaub sein“, erzählt<br />

sie. Doch mit tatkräftiger Unterstützung<br />

des Friederikenstifts wurde mehr daraus.<br />

Und so kehrte die junge Ärztin in<br />

das Dorf zurück, das einst ihr Vater betreut<br />

hatte, untersuchte die Bewohner,<br />

behandelte Krankheiten und gab viele<br />

Ratschläge, vor allem zur Hygiene.<br />

Es ist eine sehr traditionelle Gesellschaft,<br />

islamisch geprägt, zum Teil<br />

sehr arm. „Zuerst müssen die Männer<br />

behandelt werden, dann die Frauen,<br />

dann erst die Kinder“, so war es damals<br />

schon, obwohl Eline Bauers Mutter<br />

sich auch manchmal energisch darüber<br />

hinwegsetzte. „Ich habe viele Frauen<br />

in Burkas gesehen, das ist mehr<br />

geworden“, erzählt sie. Sie selbst habe<br />

sich aber relativ frei bewegen können.<br />

Zu tun gab es genug.<br />

Blutdruckmessung<br />

und Behandlung von<br />

Blutzucker bei den Männern<br />

– und bei den meisten<br />

schwere Herpesinfektionen,<br />

da es Sitte ist, aus<br />

den gleichen Töpfen zu<br />

essen. Die Frauen leiden<br />

oft an Wirbelsäulenschäden,<br />

denn sie tragen die<br />

schwersten Lasten auf dem<br />

Kopf, die Kinder hat die Ärztin<br />

meist entwurmen müssen.<br />

Und Malaria ist nach wie vor ein<br />

großes Problem. „Die Kinder sahen<br />

richtig gut aus“, freut sich die<br />

30-Jährige. Bei ihrem letzten Besuch –<br />

vor 16 Jahren – war dies noch nicht der<br />

Fall. Die Gesundheit der Kleinen steht<br />

und fällt mit dem Zustand der Rinder.<br />

Wenn Regenmangel und Trockenheit<br />

die Weiden verdorren lassen und die<br />

Sohn mit einer Magensonde<br />

Kaaba eingeflößt<br />

hat, um ihn zu ernähren.<br />

Das hat mich sehr beeindruckt.“<br />

Die Schulbildung ist besser geworden,<br />

stellte die Ärztin fest. Selbst Mädchen<br />

gehen inzwischen zur Koranschule.<br />

Doch unter den Älteren ist die Rate der<br />

Analphabeten hoch.<br />

Trotzdem, ihre Liebe zu Afrika ist ungebrochen.<br />

„Ich will auf jeden Fall wieder<br />

hinfahren“, sagt sie. Die Fröhlichkeit<br />

und Freundlichkeit der Menschen, das<br />

Leben jenseits unserer Leistungsgesellschaft,<br />

die Sonne, all das wird sie<br />

wohl wieder und wieder zurück nach<br />

Afrika ziehen. Am liebsten würde sie<br />

später abwechselnd ein halbes Jahr in<br />

Deutschland und ein halbes in Afrika<br />

arbeiten. Doch nun steht erstmal die<br />

Facharztprüfung an.<br />

Was noch zu sagen bleibt: „Ein großes<br />

Dankeschön an das Friederikenstift,<br />

dass sie mir das ermöglicht haben, vor<br />

allem an unseren ärztlichen Geschäftsführer<br />

PD Gottschalk, an Oberarzt Nicolas<br />

Jakobs, Oberärztin Frauke Honig<br />

und den Apotheker Thomas Haja.“<br />

Spendenkonto des Freundeskreis<br />

Friederikenstift für die Arbeit in Burkina<br />

Faso: Nord/LB <strong>Hannover</strong>, BLZ 250<br />

500 00, Konto 101 480 333; Stichwort:<br />

„Burkina Faso – Hilfe zur Selbsthilfe“.<br />

Petra Hartmann<br />

18 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

19


Jeder Handgriff sitzt. 1300 Mahlzeiten werden hier täglich zubereitet.<br />

Küche erfüllt auch individuelle Wünsche – Hygiene ist oberstes Gebot<br />

Das schmeckt unseren Patienten<br />

DDH<br />

Um 5.45 Uhr ist die Nacht zuende.<br />

Jedenfalls für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Großküche<br />

im Diakoniekrankenhaus Annastift.<br />

Genau um diese Uhrzeit beginnt ihr<br />

Arbeitstag, auch an diesem warmen<br />

Spätsommertag.<br />

für die richtige Temperatur der gelagerten<br />

Lebensmittel – und verschaffen<br />

auch den Mitarbeitenden der Großküche,<br />

die Zutaten aus den Lagern zusammenstellen,<br />

zwischendurch mal<br />

eine angenehme Erfrischung.<br />

und Mitarbeitende des Diakoniekrankenhauses<br />

Henriettenstiftung, zwei<br />

Altenheime und ein weiterer Kindergarten<br />

mit Mahlzeiten beliefert.<br />

Rund 1300 Mahlzeiten laufen zwischen<br />

6 Uhr und 14 Uhr über ein sieben Meter<br />

langes Förderband. „Durchschnitt-<br />

Frische Produktion nach eigenen<br />

Rezepten.<br />

drei Menüs zur Auswahl, neben einem<br />

Fleischgericht gibt es ein leichtes Gericht<br />

und eines für Vegetarier. Aber es<br />

sind auch viele Variationen möglich.<br />

Manche Patienten der Krankenhäuser<br />

bräuchten Sonderkostformen und natürlich<br />

würden Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

berücksichtigt, erklärt<br />

Knoche. Die Patienten der Krankenhäuser<br />

treffen ihre Auswahl einen Tag<br />

vorher. „Menüdamen“, die die Stationen<br />

besuchen, erfassen die individuellen<br />

Wünsche und Erfordernisse jedes<br />

Patienten und geben sie direkt in ein<br />

Computersystem ein.<br />

„Für jeden Patienten und zu jeder Mahlzeit<br />

gibt es eine Karte, auf der präzise<br />

vermerkt ist, was er möchte – und, was<br />

er verträgt“, sagt Knoche und weist auf<br />

auch mit ran und beim Bestücken helfen.<br />

Routiniert wäscht und desinfiziert<br />

Siegfried Knoche seine Hände, bevor<br />

er seinen Bürostuhl gegen einen Platz<br />

am Förderband eintauscht. Hygiene ist<br />

oberstes Gebot. Am Band wird nichts<br />

dem Zufall überlassen: Eine Kelle<br />

Wurstgulasch, zwei Kellen Kartoffel –<br />

nein, der Patient wünscht Nudeln. Darf<br />

es der Kirschpudding sein oder verträgt<br />

der Patient keine Lactose? Wenn<br />

das Band läuft, herrscht hier hohe<br />

Konzentration. Jeder Handgriff muss<br />

stimmen. Trotzdem kontrolliert eine<br />

Fachkraft am Ende noch einmal, ob<br />

das Tablett korrekt belegt wurde. Dann<br />

kommt ein Deckel darauf und die Mahlzeit<br />

wird in Geschirrwagen sortiert in<br />

einen der temperierten Lagerräume<br />

zur Abholung bereitgestellt. Eine ausgeklügelte<br />

Logistik sorgt dafür, dass<br />

die Mahlzeiten später richtig temperiert<br />

beim einzelnen Besteller landen.<br />

Die große Anzahl der Menüs erfordert<br />

Effizienz und gute Vorbereitung.<br />

„Bei uns werden auch keine Kartoffeln<br />

mehr geschnippelt“, klärt der Küchenchef<br />

auf, „wir kaufen sie, wie in der<br />

Branche üblich, bereits geschält ein.“<br />

Trotzdem gäbe es kaum Fertigkost,<br />

die nur warm gemacht werde, versichert<br />

der erfahrene Koch: „Hier wird<br />

frisch produziert nach eigenen Rezepten.“<br />

Das gelte auch beispielsweise für<br />

Salatsaucen, „Fertigsaucen aus der<br />

Flasche gibt es bei mir nicht!“ Und das<br />

Wurstgulasch bestehe übrigens aus<br />

echter Currywurst und nicht etwa, wie<br />

durchaus mitunter in Großküchen üblich,<br />

aus kleingeschnittener Mortadella:<br />

„Qualität muss sein!“, sagt Siegfried<br />

Knoche.<br />

Ines Goetsch<br />

Carola Bindernagel beweist Kompetenz.<br />

Premiere<br />

DDH auf<br />

der „Seniora“<br />

DDH<br />

Auf dem Podium geht es um Psychische<br />

Belastung in der Häuslichen<br />

Pflege. Carola Bindernagel<br />

steht Rede und Antwort. Sie kennt<br />

sich aus und hat als Mitarbeiterin<br />

der Friederikenstift Krankenpflege<br />

GmbH schon alle Facetten erlebt.<br />

Währenddessen greifen auf dem Messestand<br />

zwei grauhaarige Damen<br />

nach der Infobroschüre „Gut leben<br />

im Alter“ und lassen sich einen Apfel<br />

schmecken. „Wir sammeln Informationen<br />

über das Thema Wohnen im Alter,“<br />

sagen sie. Der DDH-Messestand ist<br />

gut besucht. Besonders nach dem Podiumsvortrag<br />

von Dr. Thilo Flörkemeier<br />

aus dem DKA, der dort dann noch<br />

Auskunft über Gelenkschmerzen und<br />

Arthrose im Alter gibt. Erstmals hatte<br />

sich die DDH auf der Fachmesse mit<br />

den unternehmensweiten Angeboten<br />

für „Leben im Alter“ präsentiert. Neu<br />

auch der mehrteile Messestand, der<br />

künftig variabel einsetzbar ist. Weitere<br />

Informationen dazu bei der Unternehmenskommunikation.<br />

red<br />

„Um 6 Uhr startet das Produktionsband<br />

für das Frühstück der Patienten<br />

der Henriettenstiftung in der Marienstraße“,<br />

erläutert Küchenchef Siegfried<br />

Knoche. Die Temperatur in den<br />

langgestreckten Räumen im Sockelgeschoss<br />

des Annastiftes ist aber auch<br />

bei extremen Außentemperaturen moderat.<br />

Zahlreiche Kühlräume sorgen<br />

Die Küche im Annastift ist eine von fünf<br />

Großküchen der <strong>Diakonische</strong> <strong>Dienste</strong><br />

<strong>Hannover</strong>. Seit zweieinhalb Jahren<br />

versorgt sie neben den Patienten und<br />

Mitarbeitenden des Annastiftes zwei<br />

Wohngruppen und den Betriebskindergarten<br />

Bund-Stifte. Außerdem werden<br />

am Standort Marienstraße Patienten<br />

lich bereiten wir rund 700 Mittagessen<br />

sowie 500 bis 600 Frühstücke und<br />

Abendessen zu“, erklärt Siegfried<br />

Knoche. Von Massenproduktion könne<br />

aber keine Rede sein, versichert<br />

der Küchenchef: „Wir müssen durch<br />

unsere unterschiedlichen Kunden viele<br />

verschiedene Wünsche und Bedürfnisse<br />

erfüllen.“ Grundsätzlich gibt es<br />

einen wohl sortierten Stapel am Kopfende<br />

des Menübandes, auf dem die<br />

Tabletts bestückt werden. Heute stehen<br />

ein deftiges Wurstgulasch, Seelachsfilet<br />

und eine Gemüsepfanne auf<br />

dem Plan. Und wenn Not am Mann ist,<br />

muss der Küchenchef in der Hauptzeit<br />

Der neue Messestand kommt gut an.<br />

20 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

21


Werkstattbesuch bei John+Bamberg<br />

Die Mobilität ständig verbessern<br />

Computergestütze Diagnose gehören<br />

zum Alltag.<br />

DKA<br />

Wer Marie sieht, könnte denken,<br />

sie sei ein Fan der Fernsehshow<br />

„Germany’s next Topmodel“ und<br />

würde die Pose mit leicht eingeknickter<br />

Hüfte üben. Doch ein<br />

schlichter Vorbeugetest belehrt einen<br />

eines besseren. Die heraustretenden<br />

Rippenbuckel zeigen: Marie<br />

hat Skoliose. Die lasergestützte Untersuchung<br />

in der orthopädischen<br />

Werkstatt von John+Bamberg bestätigt<br />

die Diagnose.<br />

Nun bekommt Marie ein Korsett angepasst.<br />

Dass sie sich Muster und Einfärbung<br />

der Rumpforthese selber aussuchen<br />

darf, ist ein schwacher Trost für<br />

die 13-Jährige. Bis sie ausgewachsen<br />

und ihre Wirbelsäule ausreichend versteift<br />

ist, wird sie die Orthese tragen<br />

müssen. Würde die Skoliose allerdings<br />

unbehandelt bleiben, wäre mit einem<br />

Verlust der Beweglichkeit sowie Störungen<br />

der inneren Organe – vor allem<br />

Herz und Lunge – zu rechnen.<br />

Bereits 1974 übernahm Helmut John,<br />

damaliger Forschungs- und Entwicklungsleiter<br />

der Orthopädischen Werkstatt<br />

im Annastift, ebendiese und baute<br />

sie zu den heutigen Werkstätten aus.<br />

Früher lag der Schwerpunkt auf der<br />

Versorgung von Contergan-Geschädigten,<br />

Kriegsopfern oder schwerstbehinderten<br />

Menschen. Heute stehen die<br />

Orthopädietechnik – hier besonders<br />

die Kinderorthopädie –, Rehatechnik<br />

sowie die Orthopädieschuhtechnik im<br />

Mittelpunkt der Arbeit. 130 Mitarbeiter<br />

fertigen unter anderem orthopädische<br />

Maßschuhe, Orthesen sowie Prothesen,<br />

passen Rollstühle und Gehhilfen<br />

an individuelle Bedürfnisse an. Mehr<br />

als 25.000 Patienten – ambulant sowie<br />

stationär – werden jährlich versorgt.<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Bestreben,<br />

die Mobilität und Lebensqualität<br />

der Patienten zu verbessern.<br />

Reinhard Kaumkötter, Geschäftsführer<br />

von John+Bamberg, schätzt für diese<br />

Arbeit besonders die räumliche Nähe<br />

von behandelnden Ärzten, Therapeuten<br />

und den Werkstätten. „Dadurch ist<br />

es uns möglich, wirklich die beste Versorgung<br />

für die Patienten zu gewährleisten“,<br />

sagt der Orthopädietechnik-<br />

Ein perfekt sitzender Schuh vermeidet unnötige Wunden.<br />

meister. So können die Mediziner und<br />

Techniker alle Versorgungen gemeinsam<br />

angehen: in der interdisziplinären<br />

Sprechstunde, bei der Zwischenanprobe<br />

der halb fertigen Produkte, während<br />

der Überprüfung, ob das Hilfsmittel<br />

noch passt, oder bei der Suche<br />

nach der Ursache für eine Druckstelle.<br />

Besonders wichtig sei dies in der Versorgung<br />

von Kindern, die häufig über<br />

viele Jahre hinweg therapeutisch begleitet<br />

werden.<br />

Doch auch die Weiterbehandlung nach<br />

Amputationen wird immer komplexer<br />

und erfordert eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Werkstatt und Ärzten:<br />

Immerhin kostet eine Genium-Beinprothese<br />

inklusive Kniegelenk bis zu<br />

40.000 Euro, da muss eine Verschreibung<br />

für die Krankenkassen schon gut<br />

begründet werden und die anschließende<br />

Weiterbehandlung reibungslos<br />

laufen.<br />

Ein Großteil der Amputationen ist übrigens<br />

durch Gefäßerkrankungen bedingt.<br />

So verlieren mehr Menschen<br />

ein Bein als Spätfolge von Diabetes,<br />

als durch Unfälle. „Darum ist die orthopädische<br />

Schuhtechnik so wichtig“,<br />

erläutert Kaumkötter. Denn wenn<br />

der Patient einen perfekt sitzenden<br />

Schuh ohne innere Nähte trägt, werden<br />

Scheuerstellen und Wunden vermieden<br />

und Fuß sowie Bein können<br />

gesund erhalten bleiben.<br />

Und so steht für John+Bamberg stets<br />

das Bestreben, die Mobilität und Lebensqualität<br />

der Patienten zu verbessern,<br />

im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

Franziska Bauermeister<br />

Alles Gute!<br />

Gabriele Oest, Krankenhausseelsorgerin<br />

Ohne Fundament stürzt alles ein<br />

In diesem Spätsommer habe ich<br />

Steine geputzt. Ein Stück der alten<br />

Hauswand unseres Ferienhauses<br />

sollte erneuert werden, weil kein<br />

tragfähiges Fundament vorhanden<br />

war. Damit der Charakter des alten<br />

Hauses nicht zerstört wird, hatten<br />

wir uns vorgenommen, die alten<br />

Steine wieder zu verwenden. So<br />

stand ich vor einem großen Haufen<br />

alter Steine, nahm jeden einzelnen<br />

in die Hand und befreite ihn mit<br />

Spachtel und Hammer von alten<br />

Mörtelresten. Irgendwann fiel das<br />

Wort: „Trümmerfrauen“.<br />

Trümmerfrauen. Das waren die Frauen,<br />

die nach dem 2. Weltkrieg in<br />

Deutschland ihre Arbeitskraft zur<br />

Verfügung stellten mussten, um den<br />

Wiederaufbau zu ermöglichen. Eine<br />

schwierige Aufgabe! Um sie herum<br />

Trümmer und Zerstörung, Männer<br />

und Söhne, die im Krieg gefallen oder<br />

vermisst wurden. Traumatisiert durch<br />

Verluste, Flucht, Vergewaltigung oder<br />

Bombenangriffe. Ein zerstörtes Land<br />

weit über die eigenen Grenzen hin-<br />

aus, unendlich viel Leid, Millionen von<br />

Toten und Verletzten, Hunger, Krankheiten,<br />

Angst vor der Zukunft und die<br />

Last, den Krieg und den Holocaust<br />

verantworten zu müssen. All das kam<br />

mir mit dem Wort Trümmerfrauen in<br />

den Sinn. Aber auch, dass sie an dem<br />

Fundament für die nachfolgenden<br />

Jahrzehnte arbeiteten.<br />

Seitdem sind 68 Jahre ohne Krieg vergangen.<br />

Die Jahre danach waren nicht<br />

einfach, unsere Mütter und Großmüt-<br />

Volksgut<br />

Dieses Haus steh<br />

in Gottes Hand.<br />

Herr bewahr es vor<br />

Feuer und Brand,<br />

und alle, die gehn<br />

aus und ein,<br />

lass dir, o Herr,<br />

befohlen sein.<br />

ter mussten hart mit anpacken. Viele<br />

von uns haben diese Zeit als Kinder<br />

erlebt. Langsam und stetig ging es in<br />

unserem Land bergauf. Inzwischen<br />

gehört Deutschland zu den wohlhabendsten<br />

Ländern der Welt und die innerdeutsche<br />

Grenze gehört längst der<br />

Vergangenheit an. Frieden und Wohlstand<br />

sind auch heute nicht selbstverständlich.<br />

Tagtäglich erfahren wir aus<br />

den Medien von Gewalt und Terror,<br />

insbesondere im Nahen Osten.<br />

Doch zurück zu den<br />

Steinen und dem<br />

alten Haus. Es ist<br />

umgeben von einem<br />

herrlichen<br />

Obstgarten. Ruhe<br />

und Geborgenheit<br />

strahlt dieser Ort<br />

aus. Es tut gut, hier<br />

zu sein. Zahlreiche<br />

Gedanken kommen und<br />

gehen. Stunde um Stunde<br />

putze ich in aller Stille die Steine<br />

und entferne den alten Mörtel. Sie sind<br />

sehr unterschiedlich diese Steine. Es<br />

gibt große und kleine. Einige sind hellrot,<br />

recht mürbe und sehr alt. Andere<br />

dagegen dunkelrot und fest gebrannt.<br />

Manche sind auch zerbrochen. Trotzdem<br />

sind sie wichtig und werden ihren<br />

Platz in der Wand finden.<br />

Mir kommt das biblische Wort von<br />

Paulus in den Sinn: „Ich (Paulus) habe<br />

den Grund gelegt als ein weiser Baumeister;<br />

ein anderer baut darauf. Ein<br />

jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.<br />

Einen andern Grund kann niemand legen<br />

als den, der gelegt ist, welcher ist<br />

Jesus Christus.“ (1. Kor. 3,10b.11)<br />

In Gedanken stimme ich Paulus zu,<br />

nur wenn das Fundament richtig gesetzt<br />

ist, dann kann eine Wand bzw. ein<br />

Haus den Belastungen und Unwettern<br />

standhalten. Im übertragenen Sinne<br />

gilt das auch für das eigene Leben, für<br />

ein ganzes Volk und sogar für unsere<br />

DDH. Das Fundament muss stimmen,<br />

wenn nicht stürzt alles in sich zusammen.<br />

Dann sind Frieden und Wohlergehen<br />

gefährdet. Anfang Oktober feierten<br />

wir das Fest der Deutschen Einheit und<br />

Erntedank. Ein guter Anlass, Gott zu<br />

danken und darum zu bitten, dass wir<br />

achtsam und respektvoll miteinander<br />

umgehen, dass wir „unser Fundament“<br />

nicht aus den Augen verlieren.<br />

22 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

23


Uwe Gattermann will Kooperation mit Betrieben ausbauen<br />

Neuer Ausbildungsleiter<br />

ALL<br />

Uwe Gattermann ist der neue Ausbildungsleiter.<br />

„Ein Generalist,<br />

wie ihn unser Berufsbildungswerk<br />

jetzt und für die Zukunft braucht“,<br />

betont Geschäftsführer Dr. Ulrich<br />

Spielmann. Denn gefragt ist nicht<br />

nur seine sozialpädagogische Qualifikation,<br />

sondern auch seine Erfahrung<br />

bei der Koordination der<br />

Förderplangestaltung und der Vermittlungstätigkeit.<br />

Im Vorteil: Hannelore Andresen greift zu.<br />

Ehrgeizige Inklusionsziele:<br />

Uwe Gattermann.<br />

Den ausgeprägten Blick auf die Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen<br />

Fachgebiete bringt der neue Ausbildungsleiter<br />

ebenfalls mit. Das bekräftigte<br />

auch Leiter Peter Elson. „Nur<br />

zusammen sind wir stark, und Uwe<br />

Gattermann kann fachbereichsübergreifende<br />

Denk- und Handlungsweisen<br />

optimal einsetzen und fördern.“<br />

Die sind nämlich gefragt, damit das<br />

Berufsbildungswerk die Zusammenarbeit<br />

mit der regionalen Wirtschaft<br />

weiter ausbaut. Jeder Auszubildende<br />

soll praktische betriebliche Erfahrungen<br />

sammeln und schließlich einen<br />

Arbeitsplatz erhalten.“ Als frisch gebackene<br />

Fachkraft soll er mit seinen Kompetenzen<br />

die Unternehmen in <strong>Hannover</strong><br />

und Umland überzeugen können.<br />

Wie kann der neue Ausbildungsleiter<br />

diesen Prozess nun unterstützen? „Wir<br />

werden die Verzahnte Ausbildung mit<br />

Betrieben kontinuierlich ausbauen“,<br />

erklärt Uwe Gattermann, „heute sind<br />

es 25 Prozent, und es werden jedes<br />

Jahr mehr. Das erreichen wir, indem<br />

wir jeden einzelnen unserer Auszubildenden<br />

individuell fördern.“ Zu diesem<br />

anspruchsvollen Inklusionsauftrag gab<br />

auch Dr. Friedrich Ley seinen persönlichen<br />

und seinen pastoralen Segen.<br />

Verena Günther-Gödde<br />

Politik auf Augenhöhe<br />

Bundestagskandidaten im Annastift<br />

ALL<br />

Die sechs Bundestagskandidaten<br />

des Wahlbezirks <strong>Hannover</strong> diskutierten<br />

buchstäblich auf Augenhöhe:<br />

Sie saßen während der Veranstaltung<br />

alle in Rollstühlen.<br />

Edelgard Bulmahn (SPD), Wilfried<br />

Lorenz (CDU), Thomas Iseke (FDP),<br />

Sven-Christian Kindler (Grüne), Agnes<br />

Hasenjäger (Die Linke),und Christian<br />

Szymanek (Piraten Partei) waren auf<br />

Einladung der Geschäftsführung und<br />

der Bewohnervertretung von ALL zur<br />

Podiumsdiskussion erschienen.<br />

Die Politiker stellten die programmatischen<br />

Ziele ihrer Parteien vor und<br />

stellten sich den Fragen der Besucher.<br />

In der lebhaften Diskussion vor 80 Zuschauern<br />

wurden von den Menschen<br />

mit Behinderungen vielfältige Themen<br />

angesprochen, aus denen hervorging,<br />

wie weit die Gesellschaft noch vom Ziel<br />

der gleichberechtigten Teilhabe von<br />

Menschen mit Behinderungen gemäß<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

entfernt ist. Neben politischen Verlautbarungen<br />

und Gesprächen zur Inklusion<br />

war einer der Höhepunkte, dass<br />

Hannelore Andresen, Vorsitzende des<br />

Heimbeirats, Christian Szymanek das<br />

Namensschild, das diesem durch die<br />

sommerlichen Windböen vom Tisch<br />

geweht worden war, mit Hilfe ihrer<br />

„Greifhand“ aufhob – ein schönes Beispiel<br />

für die Kraft und die Unabhängigkeit,<br />

mit der Menschen mit Handikap<br />

sich in der Gesellschaft bewegen.<br />

red<br />

Gerontopsychiatrie nun auch mobil<br />

Fahrt ins Blaue<br />

HAH<br />

Die Gruppe der Bewohner ist heute<br />

besonders adrett gekleidet. Immerhin<br />

geht es zum Tanzen. Der<br />

Kleinbus der Henriettenstiftung Altenhilfe<br />

mit den fröhlichen Schmetterlingen<br />

parkt direkt vor dem<br />

Gebäude der Tanzschule. Und so<br />

mancher hatte wohl früher beim Besuch<br />

einer Tanzveranstaltung auch<br />

Schmetterlinge im Bauch. Umso<br />

schöner, dass dieser Ausflug heute<br />

möglich ist – es ist auch immer ein<br />

Ausflug in liebe Erinnerungen an<br />

frühere Zeiten…<br />

Bei Menschen mit demenzieller Erkrankung<br />

nehmen zwar die Gedächtnisleistung<br />

und das Denkvermögen ab<br />

– Lebensfreude und -qualität kennen<br />

und empfinden sie aber trotzdem. Deshalb<br />

ist es wichtig und sinnvoll, neue<br />

Impulse zu geben. Auch die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner des Gerontopsychiatrischen<br />

Pflegebereichs sollen<br />

ab und an ihren Alltag hinter sich<br />

lassen, raus gehen, etwas erleben.<br />

Nicht selten werden auch bei solchen<br />

Ausflügen positive Erinnerungen und<br />

Empfindungen geweckt. Jedoch: Das<br />

Problem ist die Mobilität.<br />

Dank der Hilfe von Spendern hat der<br />

Gerontopsy-chiatrische Pflegebereich<br />

nun einen eigenen Kleinbus.<br />

Drei Jahre hat es gedauert, bis die<br />

nötige Summe zusammen war. Jetzt<br />

ist der Kleinbus mit den fröhlichen<br />

Schmetterlingen viel unterwegs. Mal<br />

schauen, wohin die Fahrt als nächstes<br />

geht…<br />

Larissa Domeier<br />

Mit fröhlichen Motiven unterwegs.<br />

Weltrheumatag <strong>2013</strong>: Aktiv gegen den Schmerz<br />

Dem Rheuma trotzen<br />

DKA/MHH<br />

Chronische Schmerzen, deren Ursache<br />

rheumatische Erkrankungen<br />

sind, stehen zurzeit immer noch an<br />

erster Stelle der großen Volkskrankheiten<br />

in Deutschland. Über 10 Millionen<br />

Menschen leiden daran.<br />

Sowohl an der Medizinischen Hochschule<br />

<strong>Hannover</strong> als auch im Diakoniekrankenhaus<br />

Annastift widmen<br />

sich die Klinik für Immunologie und<br />

Rheumatologie, die Rheumatologie<br />

der Kinderklinik sowie die Orthopädische<br />

Klinik diesem Thema kontinuierlich<br />

und intensiv auf dem Gebiet der<br />

Krankenversorgung und Forschung.<br />

Gemeinsam mit der Rheuma-Liga Niedersachsen<br />

e.V. und dem Regionalen<br />

Kooperativen Rheumazentrum <strong>Hannover</strong><br />

e.V. ist es allen Institutionen ein<br />

besonderes Anliegen, immer wieder<br />

darauf aufmerksam zu machen, wie<br />

wichtig ein aktives Vorgehen gegen<br />

den Rheumaschmerz ist.<br />

Katja Golditz<br />

Informieren Sie sich am<br />

1. November um 15 Uhr, MHH,<br />

Carl-Neuberg-Str. 1, Hörssal F<br />

Anmeldung bis zum 30. Oktober<br />

unter www.othopaedie-mhh.de<br />

oder Telefon 0511 13374<br />

Der Besuch ist kostenfrei!<br />

Schlüsselposition<br />

Präsident<br />

der Urologen<br />

Die Vereinigung<br />

Norddeutscher<br />

Urologen hat PD<br />

Dr. Stefan Conrad<br />

zu ihrem Präsidenten<br />

für die Dauer<br />

von drei Jahren<br />

(bis 2016) gewählt.<br />

Der Chefarzt der<br />

Urologischen Klinik und des Prostatazentrums<br />

im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift<br />

vertritt seinen Berufsverband in<br />

den Bundesländern Hamburg, Bremen,<br />

Schleswig-Holstein, Niedersachsen und<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Einer der<br />

Höhepunkte der Präsidentschaft wird die<br />

Ausrichtung des Nordkongresses Urologie<br />

2015 in <strong>Hannover</strong> sein. Dazu werden<br />

auch die Mitglieder des Berliner und des<br />

Brandenburgischen Urologenkongresses<br />

erwartet. Mehr als 800 Teilnehmer werden<br />

der Einladung Dr. Conrads folgen.<br />

Schostok privat<br />

Drei Tage vor der<br />

Stichwahl zum<br />

neuen Oberbürgermeister<br />

von<br />

<strong>Hannover</strong> gab<br />

es überraschenden<br />

Besuch im<br />

Uhlhorn-Hospiz.<br />

Stefan Schostok<br />

schaute bei Leiterin Gabriele Kahl und<br />

Geschäftsführerin Anke Reichwald vorbei<br />

und informierte sich über die Arbeit<br />

im Hospiz und sprach dort mit den Bewohnern.<br />

Das Sympathische daran: Trotz<br />

Wahlkampfrummel und ständiger Medienpräsenz<br />

kam Schostok privat – ohne<br />

Kamera und Journalistentross. Die Situation<br />

aller Beteiligten liege ihm tief am<br />

Herzen. Es sei unangebracht, damit auf<br />

Stimmenfang zu gehen, sagte der Sozialdemokrat.<br />

Die Leitung des Hospizes zollte<br />

ihm dafür Respekt.<br />

red<br />

24 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />

25


Fundraising<br />

50.000 Euro für den Lukas-Fonds<br />

Ein Vermächtnis für Kinder<br />

Wie gerne hätten wir ihr das lächelnde<br />

Kind vorgestellt, das aus<br />

einem Kriegsgebiet kommt und bei<br />

uns operiert werden kann – dank<br />

ihrer Spende. Wie gerne hätten wir<br />

uns bei ihr persönlich bedankt – für<br />

ihre Großzügigkeit.<br />

Das ist leider nicht möglich, denn Susanne<br />

Schmidt (Name geändert) ist aufgrund<br />

einer schweren Krankheit gestorben.<br />

In ihrem Testament hat sie verfügt,<br />

dass aus ihrem Vermögen 50.000 € in<br />

den Lukas-Fonds eingezahlt werden<br />

sollen. Das muss ihr wichtig gewesen<br />

sein, denn sie hat ihren letzten Willen<br />

in der Weihnachtszeit 2012 mit erheblichem<br />

Aufwand verfasst. Sie habe zum<br />

Schluss nicht einmal mehr sprechen<br />

und schreiben können, teilte uns ihr<br />

Bruder mit, und deshalb sei bei der Beurkundung<br />

des Testaments außer dem<br />

Notar ein so genannter Schreibzeuge<br />

dabei gewesen.<br />

Wie kam Susanne Schmidt auf den<br />

Lukas-Fonds? Das können wir leicht<br />

nachvollziehen. Vor gut einem Jahr war<br />

sie bei uns im Annastift in Behandlung.<br />

Sie wird auf ihren Wegen durch das<br />

Diakoniekrankenhaus Annastift die<br />

eine oder andere Informationsbroschüre<br />

gesehen und gelesen haben. Hinzu<br />

kommt, dass bei uns viele junge Patienten<br />

aus Norddeutschland – überwiegend<br />

in Rollstühlen – von ihren Müttern/<br />

Eltern zur Behandlung gebracht werden<br />

und auch im schönen Garten zu treffen<br />

sind. Vielleicht lagen ihr Kinder am Her-<br />

zen. Jedenfalls muss Susanne Schmidt<br />

eine gesellige und aufgeschlossene<br />

Frau gewesen sein, denn wie sonst<br />

ließe sich ihr großer Freundes- und Bekanntenkreis<br />

erklären?<br />

Sie hat uns überrascht. Mit ihrem Vermächtnis<br />

für den Lukas-Fonds wirkt<br />

sie über ihren Tod hinaus. Wir werden<br />

allen Kindern erzählen, dass wir sie<br />

behandeln können, weil Menschen wie<br />

Susanne Schmidt genau das wollten.<br />

Indem wir über sie sprechen und auch<br />

schreiben, erneuern wir mit jeder Erwähnung<br />

unsere Dankbarkeit. Das ist<br />

das Mindeste, was wir tun können. Sie<br />

würde es vielleicht nicht wollen, aber<br />

uns ist es wichtig. So wird es auch seinerzeit<br />

Anna von Borries erlebt haben:<br />

Unverhofft kommt eine Spende ins<br />

Haus und bringt die Arbeit voran. Wäre<br />

es nicht so gewesen, gäbe es das<br />

Annastift heute nicht.<br />

red<br />

Psycho-Onkologische Betreuung<br />

Kochen im Bienenkorb<br />

HAH<br />

Im Rahmen der „Psycho-Onkologischen<br />

Unterstützung durch die<br />

Seelsorge am Standort Kirchrode“<br />

gibt es seit März <strong>2013</strong> ein neues<br />

Projekt. So haben onkologische<br />

Patientinnen der Frauenkliniken unter<br />

Chemotherapie die Möglichkeit<br />

einmal im Monat unter Anleitung<br />

von Claudia Lange, Diätassistentin<br />

und Betriebsleiterin der Küche in<br />

Kirchrode, einfache und bekömmliche<br />

Mahlzeiten zu kochen.<br />

Es gibt viele Informationen zum Thema<br />

„Gesunde Ernährung“ und jede<br />

Menge Tipps, wie man ernährungsmäßig<br />

mit den vielen unangenehmen<br />

Begleiterscheinungen der Chemotherapie<br />

umgehen kann, wie z. B.<br />

Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwäche,<br />

und Schleimhautentzündungen. Das<br />

Essen wird von den Teilnehmerinnen<br />

selbst zubereitet und anschließend an<br />

einem hübsch gedeckten Tisch in Ge-<br />

Wohnliche Athmosphäre.<br />

meinschaft gegessen. Praxisnahe Rezepte<br />

und Informationen werden allen<br />

Teilnehmerinnen mitgegeben.<br />

Das „Kochen im Bienenkorb“ findet<br />

in einer der drei Gemeinschaftsküchen<br />

im Wohnbereich der Diakonissen<br />

statt, in einer schönen und<br />

wohnlichen Atmosphäre. Aus ihrem<br />

Verständnis dem „Dienst der Nächstenliebe“<br />

haben die Diakonissen und<br />

die diakonischen Schwestern ihre<br />

Türen geöffnet und geben somit den<br />

Patientinnen, die Möglichkeit zur<br />

Küchenbenutzung. „Das Gebäude<br />

„Bienenkorb“ wurde 1928 als Wohnheim<br />

und Ausbildungsstätte für die<br />

Pflegeschülerinnen der Henriettenstiftung<br />

in Betrieb genommen. Diese<br />

flogen wie die „Bienen ein und aus,<br />

sammelten Wissen und trugen dieses<br />

wieder nach Hause in ihren Bienenkorb“<br />

so heißt es im Flyer: Bienenkorb,<br />

<strong>Diakonische</strong> Wohnanlage.<br />

Das nächste Kochen findet am 24. Oktober<br />

von 14.30 – 17.30 Uhr statt. Wer<br />

als onkologische Patientin Interesse<br />

hat daran teilzunehmen, wende sich<br />

bitte an Gabriele Oest, Krankenhausseelsorgerin;<br />

Telefon 0178 289 6710.<br />

red<br />

Erlös für<br />

Anna-Projekte<br />

Am 24. Oktober ist es soweit: Ein Festival<br />

der Generationen im Theater am<br />

Aegi. In diesem Jahr spielen das Polizeiorchester<br />

Niedersachsen für das<br />

Annastift. Der Erlös wird der Tagesförderstätte<br />

in der List, dem Projekt „Zeit<br />

schenken“ im Wohnbereich und Annas<br />

Freunden zu Gute kommen. Karten<br />

gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

Filiale <strong>Hannover</strong>: Georgsplatz 10, 30159 <strong>Hannover</strong><br />

Tel.: 0800 52060410, E-Mail: ekk@ekk.de, www.ekk.de<br />

Sie finden uns auch in Berlin • Eisenach • Erfurt • Frankfurt<br />

Karlsruhe • Kassel • München • Neuendettelsau • Nürnberg<br />

Rummelsberg • Schwerin • Speyer • Stuttgart • Wien<br />

26 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

HAN_170x106 3mmBeschnitt 4c 121127<br />

Dienstag, 27. November 2012 09:26:25<br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

27


Voneinander lernen, miteinander helfen<br />

Gemeinsamer Notarzt-Workshop<br />

DKF<br />

„Voneinander lernen, miteinander<br />

helfen“ lautete das Motto des<br />

mittlerweile traditionellen Notarzt-<br />

Workshops, der auf der Feuer- und<br />

Rettungswache 3 in der Jordanstraße<br />

stattfand. 27 Notärztinnen und<br />

Notärzte der Diakoniekrankenhäuser<br />

Friederikenstift, Henriettenstiftung<br />

und der Kinderklinik Auf Der<br />

Bult sowie MitarbeiterInnen der<br />

Feuer- und Rettungswache gestalteten<br />

einen gemeinsamen Aus- und<br />

Fortbildungstag.<br />

Check-up 35+<br />

Gesund bleiben<br />

MVZ<br />

Calenberger Neustadt GmbH informiert<br />

Alle gesetzlich Versicherten in<br />

Deutschland haben ab dem vollendeten<br />

35. Lebensjahr jedes 2. Kalenderjahr<br />

einen Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung.<br />

Auch wenn keine<br />

Beschwerden vorliegen, empfiehlt es<br />

sich, vom Arzt eine Anamnese und<br />

allgemeine Untersuchung durchführen<br />

und Risikofaktoren für Herz-<br />

Kreislauferkrankungen wie erhöhter<br />

Blutdruck, Störungen des Zucker- oder<br />

Üben, damit im Ernstfall nichts<br />

anbrennt.<br />

Nach der Begrüßung durch den Ärztlichen<br />

Leiter des Rettungsdienstes<br />

der Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong>, Dr.<br />

Andreas Flemming und Dr. Dirk Hahne<br />

als Organisator des Workshops<br />

sowie Daniel Pietz als diensthabender<br />

Wachabteilungsleiter der Feuerwache<br />

3, erfolgte die Theorie. Dr. Andreas<br />

Flemming und Stefan Klösel von der<br />

Berufsfeuerwehr informierten in einem<br />

Vortrag über die Gefährlichkeit von<br />

Rauchgasen. Neben physikalischen<br />

und chemischen Aspekten zu Rauchgasen<br />

wurden auch diverse Messverfahren<br />

vorgestellt, mit denen die Feuerwehr<br />

in der Lage ist, gesundheitsgefährdende<br />

Rauchgasbestandteile<br />

nachzuweisen.<br />

Fettstoffwechsel abklären zu lassen.<br />

Die Beratung zu den Befunden und<br />

therapeutischen Maßnahmen sollen<br />

vor evtl. Folgeerkrankungen schützen.<br />

Zusätzlich ist in dieser Früherkennung<br />

auch das Hautkrebsscreening zu empfehlen,<br />

welches das MVZ Calenberger<br />

Neustadt als qualifizierte Einrichtung<br />

anbietet.<br />

Telefonische Terminvereinbarung<br />

unter 0511/326149<br />

Dr. Jörg Grotkamp,<br />

Internist und Ärztlicher Leiter<br />

Dr. Kujawa, Stationsarzt der Palliativstation<br />

des Friederikenstifts, referierte<br />

über den Umgang mit Palliativpatienten<br />

im Rettungsdienst.<br />

Der praktische Teil des Workshops<br />

gliederte sich in einen medizinisch<br />

und medizinisch-technischen Block<br />

mit Geräteeinweisungen, Reanimationstraining<br />

am Kind und einen feuerwehrtechnischen<br />

Ausbildungsteil. Hier<br />

hatten die Notärztinnen und Notärzte<br />

die Gelegenheit, technische Rettungsmöglichkeiten<br />

der Feuerwehr kennen<br />

zu lernen und auch selbst einmal Hand<br />

anzulegen. In praktischen Übungen<br />

wurden Sofortmaßnahmen zum Ablöschen<br />

brennender Personen mittels<br />

Feuerlöscher oder Löschdecke trainiert.<br />

Ferner hatten alle Teilnehmer<br />

Gelegenheit, schweres technisches<br />

Rettungsgerät zur Befreiung von Personen<br />

aus verunfallten Pkw auszuprobieren.<br />

Hierzu hatten die Berufsfeuerwehrleute<br />

ein Fahrzeug entsprechend<br />

eines Unfallszenarios vorbereitet. Des<br />

Weiteren wurden Möglichkeiten der<br />

Patientenrettung mit der Drehleiter demonstriert.<br />

red<br />

Dr. Jörg Grotkamp<br />

Immer was los in der DDH!<br />

Das war …<br />

Triathlon an und im Maschsee<br />

Das Henri X-Ray Team<br />

DKH<br />

Drei sportliche Mitarbeiterinnen<br />

der Klinik für Diagnostische<br />

und Interventionelle Radiologie<br />

im DKH haben sich als das<br />

„Henri X-Ray Team“ erfolgreich<br />

beim diesjährigen Maschsee-<br />

Triathlon geschlagen.<br />

Im Staffeltriathlon Sprint bestritten<br />

Vera Breier die 500 m Schwimmstrecke,<br />

Kristin Borchers 21 km auf dem<br />

Rad und Anja Pape 5 km Laufen. Trotz<br />

Gegenwind und gesundheitlicher Abstriche<br />

war das „Henri X-Ray Team“<br />

– eine der wenigen reinen Frauenstaf-<br />

Besuch in Werner-Dicke-Schule<br />

Plauderei mit Ministerin<br />

ALL<br />

Niedersachsens Kultusministerin<br />

Frauke Heiligenstadt besuchte die<br />

Werner-Dicke-Schule in Mittelfeld.<br />

Dabei kam sie auch mit den Schülerinnen<br />

und Schülern ins Gespräch, die<br />

lebhaft ihre Hobbies schilderten. Anschließend<br />

erzählte die Ministerin von<br />

ihrer Arbeit in Niedersachsen, beantwortete<br />

Fragen wie: „Wie können Sie<br />

feln – mit seinem Ergebnis zufrieden<br />

und ist im nächsten Jahr wieder dabei.<br />

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt fühlt sich als Klassensprecherin.<br />

red<br />

Im Ziel: Anja Pape, Kristin Borchers<br />

und Vera Breier (v.l.n.r.)<br />

sich ihre langen Reden merken?“ und<br />

„Müssen Sie häufig reisen?“.<br />

Außerdem berichtet Heiligenstadt von<br />

ihrer Arbeit in der Landesregierung<br />

und ihrer Mitgliedschaft in der SPD –<br />

seit ihrem 16. Lebensjahr! Ihre Arbeit<br />

lasse sich mit der Rolle eines Klassensprechers<br />

vergleichen, erleuterte sie<br />

ihren aufmerksamen Zuhörern.<br />

red<br />

Kunstprojekt<br />

Drittes Mosaik<br />

ist fertig<br />

ALL<br />

Über 7000 Steinchen haben die<br />

Schülerinnen und Schüler der IGS<br />

Kronsberg und der Werner Dicke<br />

Schule zu einem Mosaik verarbeitet.<br />

In diesem gemeinsamen Kunstprojekt<br />

im KroKuS am Kronsberg haben sie<br />

den Stadtteilplatz Thie mit nunmehr<br />

drei farbenfrohen und großflächigen<br />

Mosaiken verschönert. 30 Teilnehmende<br />

haben unter der künstlerischen<br />

Leitung von Jule Ehlers-Juhle mehr als<br />

40 Einzelteile gefertigt, die zu einem<br />

Gesamtbild auf eine Mauer montiert<br />

wurden: Fische, Affe, Sonne, Herz und<br />

viele Motive mehr schmücken nun den<br />

grauen Beton.<br />

red<br />

28 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

29


Immer was los in der DDH!<br />

Das war …<br />

Tag des Ehrenamtes<br />

Besucherzahl ist überschaubar<br />

DDH<br />

Die Vorbereitungen auf dem Park-<br />

Gelände des Annastifts in Kleefeld<br />

waren gelungen: In kleinen Pagodenzelten<br />

war der Markt der Möglichkeiten<br />

mit den vielfältigen Angeboten<br />

zu ehrenamtlicher Arbeit in<br />

der DDH aufgebaut.<br />

Neue Räumlichkeiten für die Tagespflege Henriette<br />

Tagsüber gut betreut<br />

HAH<br />

Henriette von Württemberg nimmt<br />

die überraschten Besucher der Eröffnungsveranstaltung<br />

am 3. September<br />

freundlich in Empfang – hoher<br />

Besuch aus längst vergangenen<br />

Zeiten. Die gründlich renovierte<br />

Tagespflegeeinrichtung der Henriettenstiftung<br />

Altenhilfe trägt den<br />

Namen der Herzogin, die sich stets<br />

eingesetzt hat für Bedürftige und<br />

mit deren Erbe als Grundstock ihre<br />

Enkelin einst die Henriettenstiftung<br />

gründete.<br />

Guter Besuch zur Eröffnung.<br />

Henriette oder doch Ulrike Tüpker?<br />

Aber zurück in die Tagespflege Henriette:<br />

Die neuen Räumlichkeiten im<br />

Haus Alt-Bethesda in Kirchrode bieten<br />

20 Plätze für Senioren, die auf Hilfe bei<br />

ihrer Lebensführung angewiesen sind.<br />

Tagespflegegäste wohnen zu Hause<br />

Zahlreiche amtierende Ehrenamtliche<br />

haben ihre Arbeit kreativ präsentiert.<br />

Dazu gab es in der Kapelle Vorträge<br />

zu Sinn und (Selbst-)Zweck ehrenamtlicher<br />

Arbeit. Doch obwohl die<br />

Werbetrommel bereits seit dem NP-<br />

Rendezvous im Sommer gerührt wurde,<br />

fanden nur rund 60 Besucher den<br />

Weg auf das Gelände des Annastifts.<br />

Eine eher ernüchternde Bilanz für die<br />

drei Häuser. „Schade, dass sich offenbar<br />

nur wenige Menschen vorstellen<br />

können, ein Ehrenamt zu bekleiden.<br />

Dabei macht so eine Aufgabe sehr viel<br />

Spaß. Ich profitiere davon auch selbst:<br />

Ich lerne neue Leute kennen und habe<br />

immer einen guten Grund, viel zu lesen“,<br />

sagt die Leiterin der Patientenbücherei<br />

im Friederikenstift, Adelheid<br />

Hagemann. Betrübte Gesichter waren<br />

dennoch Fehlanzeige: Die Ehrenamtlichen<br />

aller Häuser nutzten diesen Tag<br />

auch zum Austausch untereinander.<br />

Und vielleicht ist ja unter den wenigen<br />

Besuchern trotzdem der ein oder andere<br />

gewesen, der demnächst in unseren<br />

Häusern seinen „Dienst“ antreten<br />

wird.<br />

red<br />

und verbringen den Tag hier in der Einrichtung<br />

– in gemütlichen Aufenthaltsräumen,<br />

einer hellen Wohnküche und<br />

im parkähnlichen Garten.<br />

Das Pflegeteam sorgt für eine entspannte<br />

Atmosphäre und abwechslungsreiche<br />

Tagesgestaltung, die sich<br />

an den Fähigkeiten, Gefühlslagen und<br />

Vorlieben der Gäste orientiert. Dazu<br />

gehören musikalische Angebote, Gedächtnis-<br />

und Bewegungstraining,<br />

Malen und Gestalten, Gespräche, Kochen<br />

und Backen, Ausflüge und Spaziergänge.<br />

Von der guten Atmosphäre konnten<br />

sich die Besucher an diesem Vormittag<br />

überzeugen: Der kleine Empfang, garniert<br />

mit herzlichen Grußworten, gemeinsamem<br />

Gesang, kurzer Andacht<br />

und leckerem Imbiss, fand im Wohnzimmer<br />

der Einrichtung statt – einem<br />

denkmalgeschützten Raum, ehemals<br />

als Kapelle gedacht, mit Backsteingewölbe<br />

und Schmuckfenstern.<br />

red<br />

Mit Wundersäckchen und Live-Musik<br />

13. Marktfest im UHO<br />

UHO<br />

Die paar Regentropfen haben niemanden<br />

gestört: Auch das 13.<br />

Marktfest im Uhlhorn Hospiz war<br />

wieder ein voller Erfolg.<br />

Nach dem Gottesdienst im Freien, der<br />

von Pas tor Dr. Ralph Charbonnier gehalten<br />

wurde, tummelten sich wieder<br />

zahlreiche Besucher an den vielen<br />

Ständen und konnten dem bunten Angebot<br />

von Gemüse und Töpferwaren<br />

bis zu Trödel und Büchern nicht widerstehen.<br />

„Rundes“ Symposium<br />

40 Jahre Gastroenterologie Saisonausklang<br />

DKH<br />

Mit einem hochkarätig besetzten<br />

Fachsymposium feierte die Gastroenterologie<br />

am Diakoniekrankenhaus<br />

Henriettenstiftung ihr 40-jähriges<br />

Bestehen im Großen Saal der<br />

Henriettenstiftung.<br />

Und während einige Besucher beim<br />

Rundgang einen Blick ins Haus warfen,<br />

vergnügten sich andere bei Live-Musik<br />

an der Proseccobar. Wie in jedem Jahr<br />

fanden die mit Überraschungen gefüllten<br />

„Wundersäckchen“ reißenden<br />

Absatz. Eine Besucherin konnte sich<br />

besonders freuen: Sie gewann den<br />

Hauptpreis in der Tombola und verließ<br />

das Marktfest mit einem Fahrradgutschein.<br />

Der Erlös dieses Festes, fast<br />

5.500 Euro, ist für die Neugestaltung<br />

des Eingangsbereiches bestimmt.<br />

red<br />

Chefarzt Dr. Peter N. Meier konnte neben<br />

Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik<br />

auch seinen Vorgänger,<br />

den langjährigen Chefarzt der Medizinischen<br />

Klinik II, Prof. Dr. med. Hans-<br />

Jürgen Spech als Ehrengast begrüßen.<br />

Der zweite Ehrengast des Tages,<br />

Dr. Gerda Fischer, die vor 40 Jahren<br />

nach intensiven Vorarbeiten die eigenständige<br />

Abteilung eröffnen konnte,<br />

musste aus gesundheitlichen Gründen<br />

leider kurzfristig absagen. Besondere<br />

Ehrung erfuhr Chefarztsekretärin Irmtraud<br />

Schaludok, die seit 30 Jahren<br />

Mitarbeiterin des Hauses ist.<br />

red<br />

Chefarzt PD Dr. Meier, Irmtraud Schaludok und Prof. Dr. Hans-Jürgen Spech.<br />

Neue Kontakte<br />

Zu Gast bei<br />

Freunden<br />

D.O.C.<br />

Die „11. Imageveranstaltung“ der<br />

Spedition Böhm nutzte das BEZ,<br />

um mit einem Gewinnspiel auf die<br />

Maßnahme D.O.C.-Center aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Die Besucher am Infostand konnten<br />

den ausgestellten Unternehmens-<br />

Smart mit bunten Luftballons füllen,<br />

um am Nachmittag eine Schätzung zur<br />

richtigen Anzahl abzugeben. Die Aktion<br />

war sehr beliebt und so gab es bei<br />

der Auszählung eine glückliche Gewinnerin,<br />

die die Anzahl von 77 Luftballons<br />

auf Anhieb richtig schätzte.<br />

Das BEZ nutzte dieses Event nicht nur<br />

als Präsentationsplattform, sondern<br />

knüpfte auch Kontakte zukünftigen<br />

Kooperationsbetrieben.<br />

red<br />

Nächtlicher Lauf<br />

DDH<br />

Freitag der 13. – ein Pechtag? Nicht<br />

für die Laufgruppe der DDH, denn<br />

auch beim letzten Lauf in diesem<br />

Jahr waren 18 Mitarbeitende wieder<br />

erfolgreich im Ziel.<br />

Die Startzeiten waren für 21 Uhr bzw.<br />

22.15 Uhr angesetzt, also ein Nachtlauf<br />

im Flutlicht. Zusammen mit ca.<br />

8000 weiteren Laufbegeisterten – alle<br />

in knallig orangen Trikots – fiel bei<br />

Samba-Rhythmen der Startschuss.<br />

Die Stecke über fünf oder zehn Kilometer<br />

führte die Läufer und Läuferinnen<br />

durch die Innenstadt von <strong>Hannover</strong><br />

vom Opernplatz zum Neuen Rathaus,<br />

durch die Altstadt, zum Ernst-August-<br />

Platz, Kröpcke und wieder zum Start/<br />

Ziel am Opernplatz. „Ich hoffe, dass<br />

wir uns im nächsten Jahr wieder bei einer<br />

Laufveranstaltung treffen“ so René<br />

Wendland, Fachkraft für Arbeitsrecht<br />

ZDC und Organisator der DDH-Laufgruppe.<br />

red<br />

30 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />

31


Immer was los in der DDH!<br />

Das kommt …<br />

Weitere Information zu den Veranstaltungen unter www.diakonische-dienstehannover.de<br />

im Veranstaltungskalender.<br />

Mi, 9. Oktober<br />

14-18 Uhr<br />

Wülfeler Str. 60 A<br />

Herbstmarkt<br />

Auf dem Markt werden Produkte der<br />

Tagesförderstätte feilgeboten, für<br />

Speis und Trank ist gesorgt.<br />

Mi, 9. Oktober 14-15.30 Uhr<br />

Festsaal im Annastift<br />

Neues Gelenk – neue Lebensfreude.<br />

Das künstliche Hüftgelenk<br />

Die Veranstaltung mit Dr. M. Ezechieli<br />

richtet sich an Patienten, die sich bereits<br />

zu einer Operation entschlossen<br />

haben sowie an deren Angehörige.<br />

Sa, 19. Oktober 8.30-14.30 Uhr<br />

Festsaal im Annastift<br />

1. <strong>Hannover</strong>sches Bandscheibensymposium<br />

Die von PD Dr. F. Gossé und PD Dr.<br />

D. Daentzer veranstaltete Fachtagung<br />

vermittelt den aktuellen Kenntnisstand<br />

in Sachen „Bandscheibenvorfall“.<br />

Sa, 19. Oktober<br />

19 Uhr<br />

Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />

Liederabend „Lieder der Romantik“<br />

Mit G. Ruland, Bariton; Ch. Schulte,<br />

Klavier.<br />

Mi, 23. Oktober<br />

16 Uhr<br />

Großer Saal im Friederikenstift<br />

Mi, 23. Oktober 17-19.30 Uhr<br />

Vortragssaal im Fachschulzentrum,<br />

DKH Kirchrode<br />

5. Pädiatrisch-viszeralmedizinisches<br />

Seminar. Gemeinsame Fortbildung<br />

mit KKB und MHH<br />

Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

mit PD Dr. P. N. Meier, Prof. Dr. Th.<br />

Danne und Prof. Dr. U. Bauman.<br />

Do, 24. Oktober 8.30-12 Uhr<br />

Kapelle am Annateich<br />

Mitarbeitereinführungstag DKA,<br />

ZDC, FZG, Akademie, AS<br />

Pastor Dr. Friedrich Ley begrüßt die<br />

neuen Mitarbeitenden.<br />

Do + Fr, 24./25. Oktober 9-18 Uhr<br />

Endoskopieabteilung der MHH<br />

Basiskurs Gastroskopie/Koloskopie<br />

Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

mit PD Dr. P. N. Meier, Dr. J. Wedemeyer,<br />

Prof. Dr. A. Madisch und Prof.<br />

Dr. T. Lankisch.<br />

Sa, 26. Oktober<br />

9-14 Uhr<br />

Großer Saal der Henriettenstiftung<br />

2. <strong>Hannover</strong>aner Herbstsymposium<br />

zur endokrinen Chirurgie<br />

Fachtagung mit Prof. Dr. J. Jähne und<br />

C. Geffcken; Nebenschilddrüsenerkrankungen<br />

– von der Diagnosestellung<br />

zur Therapie.<br />

Mo, 28. Oktober<br />

14-16 Uhr<br />

Mehrzweckraum WuB,<br />

Wülfeler Str. 60a<br />

Anna denkt... – Im Sog der Eigenwelten,<br />

Mentalitätswandel bei heutigen<br />

Jugendlichen<br />

Prof. Dr. phil. Dr. h.c. T. Ziehe (Leibniz<br />

Universität) trägt unter dem Titel „Im<br />

Sog der Eigenwelten, Mentalitätswandel<br />

bei heutigen Jugendlichen“ vor.<br />

Mi, 30. Oktober<br />

18-20 Uhr<br />

Großer Saal im Friederikenstift<br />

Bewährtes und Neues in der Diagnostik<br />

und Behandlung des Prostatakarzinoms<br />

Die von PD Dr. S. Conrad veranstaltete<br />

Vortragsveranstaltung bietet auch Gelegenheit<br />

zum Gedankenaustausch.<br />

Mi, 30. Oktober 15-18.45 Uhr<br />

Großer Saal der Henriettenstiftung<br />

Perinatal-Symposium <strong>2013</strong> – Fortbildung<br />

für Ärzte, Hebammen,<br />

Krankenschwestern und Pfleger<br />

Fortbildung für Ärzte, Hebammen,<br />

Krankenschwestern und Pfleger unter<br />

Leitung von Prof. Dr. R. Schild und PD<br />

Dr. F. Guthmann.<br />

Do, 31. Oktober<br />

10 Uhr<br />

Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />

Schülergottesdienst zum Reformationstag<br />

Gestaltet von Schülern der Krankenpflegeschule<br />

DKF.<br />

Fr, 1. November<br />

15 Uhr<br />

MHH, Carl-Neuberg-Str. 1,<br />

30625 <strong>Hannover</strong>, Gebäude J1,<br />

Fr, 2. November<br />

Simeonkirche<br />

15 Uhr<br />

Solistenkonzert: Live Music Now<br />

(Yehudi Menuhin Initiative)<br />

Mit jungen Künstlern der Musikhochschule<br />

Hannove<br />

Sa, 3. November<br />

16 Uhr<br />

Atrium der Henriettenstiftung<br />

Kunst und Kultur im Atrium präsentiert:<br />

„Klassik in der Klinik“ – Musik<br />

hilft heilen<br />

L. Bernsmann, E-Gitarre, J. North,<br />

Kontrabass, A. Ruppert, Schlagzeug.<br />

Mi, 6. November 17-19.30 Uhr<br />

Vortragssaal im Fachschulzentrum,<br />

DKH Kirchrode<br />

Gastropathologie aktuell <strong>2013</strong>. Gemeinsame<br />

Fortbildung mit der MHH<br />

Von PD Dr. P. N. Meier und Prof. Dr.<br />

H. H. Kreipe geleitete ärztliche Fortbildungsveranstaltung.<br />

Do, 7. November<br />

16 Uhr<br />

Großer Saal im Friederikenstift<br />

Update Nephrologie <strong>2013</strong><br />

Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

mit Prof. Dr. U. Leonhardt.<br />

Do, 7. November 17.30-19.30 Uhr<br />

Festsaal im Annastift<br />

PatientenForum – Das Kniegelenk<br />

– moderne Behandlungsmethoden<br />

Unter der Leitung von Dr. T. Smith informieren<br />

Experten des Annastift über<br />

moderne operative Behandlungsmethoden<br />

des erkrankten Kniegelenks.<br />

Fr + Sa, 8./9. November <strong>2013</strong><br />

MHH, Carl-Neuberg-Str. 1,<br />

Gebäude I 2 D<br />

10. <strong>Hannover</strong>aner Arthroskopie- &<br />

Gelenkkurs<br />

Prof. Dr. H. Lill, Prof. Dr. Lobenhoffer,<br />

PD Dr. Agneskirchner veranstalten die<br />

Fortbildungsveranstaltung mit Live-<br />

OPs.<br />

Fr, 8. November 17-19.30 Uhr<br />

Friederikenstift, Konferenzraum (EG)<br />

8. Epilepsie-Fortbildung: Erkennen,<br />

ableiten und effizient therapieren<br />

Die von Prof. Dr. E. Sindern und Dr.<br />

U. Goldammer ausgerichtete Fortbildungsveranstaltung<br />

beschäftigt sich<br />

mit dem Thema: „Fallstricke bei der<br />

Interpretation des Elektroenzephalogramms<br />

(EEG)“.<br />

Fr, 8. November<br />

18 Uhr<br />

Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />

„Ich liebe alle Frauen“<br />

Das Ensemble OPERAMOBILE mit<br />

bekannten UFA-Melodien.<br />

Sa, 9. November 10-13 Uhr<br />

Großer Saal der Henriettenstiftung<br />

7. Onkologischer Patiententag<br />

Die Informationsveranstaltung wird<br />

von Dr. PD P. N. Meier, Prof. Dr. J. Jähne<br />

und dem Onkologischen Ambulanzzentrum<br />

ausgerichtet.<br />

So, 10. November 10-13 Uhr<br />

Friederikenstift, Stiftskirche und<br />

Großer Saal<br />

Jahresfest des Friederikenstifts<br />

Mit Festgottesdienst und Theater.<br />

Mi, 13. November<br />

14-15.30 Uhr<br />

Mi, 13. November<br />

Kapelle am Annateich<br />

19 Uhr<br />

Kapellenvorträge im Annastift –<br />

Glaube und Humor – „Musik zum<br />

Lachen!“<br />

Heitere Klänge und vergnügliche Töne<br />

präsentiert vom Verein Klassik in der<br />

Klinik e.V.<br />

Do, 14. November 17.30-19.30 Uhr<br />

Festsaal im Annastift<br />

PatientenForum – Die Lendenwirbelsäule<br />

– moderne Behandlungsmethoden<br />

Unter der Leitung von PD Dr. F. Gossé<br />

informieren Experten des Annastifts<br />

über moderne Behandlungsmethoden<br />

der erkrankten Lendenwirbelsäule.<br />

Sa, 16. November 9-14.30 Uhr<br />

Großer Saal im Friederikenstift<br />

MTAR-Fortbildung<br />

Mit Dr. B. Boy.<br />

16. November <strong>2013</strong>, 14-16 Uhr<br />

Saal des Fachschulzentrums<br />

Gesundheitsberufe<br />

Tanzen gegen Parkinson<br />

Dr. R. Gieß und Prof. Dr. F. Heidenreich<br />

laden Patienten und Angehörige<br />

ein.<br />

Mi, 20. November 16.30-19.30 Uhr<br />

Großer Saal der Henriettenstiftung<br />

Tag der Ethik in der DDH<br />

„Organspende – dafür – dagegen –<br />

weiß nicht“. Informationsveranstaltung<br />

für Mitarbeitende mit Podiumsdiskussion.<br />

Sa, 26. Oktober<br />

10-16 Uhr<br />

Hörsaal F<br />

Do, 7. November<br />

19-21 Uhr<br />

Festsaal im Annastift<br />

Mi, 20. November<br />

13.30 Uhr<br />

Onkologie-Update<br />

Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

mit Prof. Dr. U. Leonhardt.<br />

Humboldtstr. 5, Schwemannstr. 17<br />

Tag der offenen Tür in den Geburtskliniken.<br />

Die Geburtskliniken der DDH bieten<br />

Interessierten die Möglichkeit, sich vor<br />

Ort zu informieren.<br />

Aktiv gegen Rheumaschmerz – 5.<br />

<strong>Hannover</strong>aner Tag der Rheumatologie<br />

& Orthopädie<br />

Prof. Dr. H. Windhagen, Prof. R. E.<br />

Schmidt und H. J. Metzig laden ein zur<br />

ärztlichen Fortbildungsveranstaltung.<br />

Henriettenstiftung, Seminarraum,<br />

5. OG<br />

Zuweiserforum Sprunggelenk/Fuß<br />

Speziell für ärztliche Zuweiser veranstaltet<br />

Dr. L. Herold regelmäßig dieses<br />

Forum zu unterschiedlichen Themen.<br />

Neues Gelenk – neue Lebensfreude.<br />

Das künstliche Kniegelenk<br />

Die Veranstaltung mit Dr. L. Hagemann<br />

richtet sich vornehmlich an Patienten,<br />

die sich bereits zu einer Operation entschlossen<br />

haben.<br />

Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />

Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen<br />

im Diakoniekrankenhaus<br />

Henriettenstiftung/Marienstraße<br />

Mit Pastor V. Mau.<br />

32 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />

33


Immer was los in der DDH!<br />

Das kommt …<br />

Do, 21. November 17-19 Uhr<br />

Großer Saal der Henriettenstiftung<br />

Informationsveranstaltung für Patienten:<br />

Knorpelschaden – was tun?<br />

Mit Dr. L. Herold.<br />

Fr, 21. November<br />

18 Uhr<br />

Perinatalzentrum <strong>Hannover</strong>, Henriettenstiftung<br />

<strong>Hannover</strong>/Kirchrode<br />

Sinnvolle Vorbereitung für die erste<br />

Elternzeit<br />

H. Blohmann führt durch den Antragsdschungel<br />

und informiert über das<br />

Kursprogramm der Elternschule. Ausreichend<br />

Zeit für Fragen und Diskussion<br />

ist eingeplant.<br />

Sa, 22. November<br />

18 Uhr<br />

Simeonkirche<br />

Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen<br />

im Diakoniekrankenhaus<br />

Henriettenstiftung/Kirchrode<br />

Mit Prädikantin G. Oest, Kathol. Seelsorger<br />

V. Golly.<br />

So, 23. November<br />

10 Uhr<br />

Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />

Gedenken an die Entschlafenen<br />

Mit Oberin Pastorin H. Löhr.<br />

Extra-Tipp<br />

S a , 2 6 . O k t o b e r<br />

10-16 Uhr<br />

Die Geburtskliniken der DDH laden am 26. Oktober<br />

wieder zu einem Tag der offenen Tür<br />

An beiden Standorten in der Humboldtstraße und in<br />

Kirchrode wartet von 10 bis 16 Uhr ein buntes Programm<br />

Babys kommen gut an<br />

aus Klinikführungen,Vorträgen, Informationen rund um die<br />

Geburt auf Eltern, die sich auf ihr 1., 2., 3. … Kind freuen.<br />

26.10.<br />

<strong>2013</strong><br />

Mo, 25. November 17.30 Uhr<br />

Atrium der Henriettenstiftung<br />

Musikalische Kostbarkeiten (Trompete)<br />

im Atrium und auf den Stationen<br />

1, 4, 6 und 7<br />

Ein musikalisches Geschenk für Patienten<br />

und Angehörige.<br />

Mi, 27. November 8-12.30 Uhr<br />

Friederikenstift, Stiftskirche und<br />

Festsaal<br />

Mitarbeitereinführungstag DKF,<br />

FKP und MVZ<br />

Vorsteherin Pastorin B. Löhmann begrüßt<br />

die neuen Mitarbeitenden.<br />

Fr, 29. November 11-16 Uhr<br />

Pflegezentrum für Seniorinnen<br />

Basar im Pflegezentrum für Seniorinnen,<br />

Marienstraße<br />

Weihnachtliche Geschenkideen,<br />

Handarbeiten, Kerzen, Baumschmuck.<br />

Sa, 30. November<br />

19 Uhr<br />

Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />

Musikalische Vesper am Vorabend<br />

des 1. Advent „Machet die Tore<br />

weit“ (Psalm 24), Reihe Psalmen<br />

2012 Mit Oberin Pastorin H. Löhr.<br />

Musikalische Leitung S. Anke-Christina<br />

Müller.<br />

Tag der offenen Tür<br />

Die Geburtskliniken laden ein!<br />

Impressum:<br />

8. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 5 / <strong>2013</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Diakonische</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Dr. Utz Wewel,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Redaktionsleitung:<br />

Achim Balkhoff<br />

Mitarbeitende dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Maren Salberg, Larissa Domeier,<br />

Christel Suppa, Katja Golditz,<br />

Stefanie Herold, Verena Günther-Gödde,<br />

Ines Goetsch, Petra Hartmann,<br />

Fanziska Bauermeister, Gabriele Oest,<br />

Andreas Sonnenburg<br />

Fotografie:<br />

Nico Herzog, Marcel Domeier,<br />

Torsten Lippelt<br />

Gestaltung:<br />

UNI Medienservice eK, Britta Nickel-Uhe,<br />

Sebastian Peetz (Titelseite)<br />

Druck:<br />

printmedien Biewald, <strong>Hannover</strong><br />

Auflage:<br />

5000 Exemplare<br />

Online-<strong>Ausgabe</strong>:<br />

im ddh.net: http://intranet.intra.ddh<br />

Kontakt Redaktion:<br />

<strong>Diakonische</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Anna-von-Borries-Straße 1-7<br />

30625 <strong>Hannover</strong><br />

Fon & Mail:<br />

Achim Balkhoff<br />

(0511) 53 54-788<br />

achim.balkhoff@ddh-gruppe.de<br />

Stefanie Herold<br />

(0511) 53 54-781<br />

stefanie.herold@ddh-gruppe.de<br />

Larissa Domeier<br />

(0511) 53 54-982<br />

larissa.domeier@ddh-gruppe.de<br />

Maren Salberg<br />

(0511) 53 54-815<br />

maren.salberg@ddh-gruppe.de<br />

Andreas Sonnenburg<br />

(0511) 53 54-981<br />

andreas.sonnenburg@ddh-gruppe.de<br />

Der nächste Schlüssel<br />

erscheint Mitte Dezember.<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Als Mitarbeitermagazin legen wir<br />

großen Wert auf die Meinung unserer<br />

Leser. Haben Sie Anregungen,<br />

Kritik oder neue Ideen zum<br />

Schlüssel? Dann teilen Sie uns<br />

Ihre Gedanken unter der E-Mail-<br />

Adresse schluessel.ddh@ddhgruppe.de<br />

mit!<br />

Wir freuen uns über jede Nachricht<br />

von Ihnen!<br />

34 Oktober / November <strong>2013</strong><br />

10-16 Uhr<br />

Medienspiegel<br />

Seltenes <strong>Hannover</strong>-Lob<br />

DDH<br />

Wenn Deutschlands Renomierblatt<br />

„Süddeutsche Zeitung“ etwas über<br />

<strong>Hannover</strong> schreibt, ist stets Vorsicht<br />

geboten. Beißender Spott und<br />

ätzende Häme ist da in der Regel<br />

nicht fern. <strong>Hannover</strong>-Synonyme<br />

wie „500.000-Seelen-Kapitälchen“,<br />

„Maschsee-Connection“ oder „Provinz-Sumpf“<br />

haben ihren Ursprung<br />

in der „Süddeutschen“.<br />

Anfang September widmeten die Münchener<br />

Zeitungsmacher <strong>Hannover</strong><br />

allerdings einen eher sachlichen und<br />

anerkennenden Bericht. Es ging um<br />

die zukunftsweisende Entwicklung löslicher<br />

Magnesiumschrauben, die am<br />

Annastift erforscht und erstmals auch<br />

eingesetzt wurden. Gemeinsam mit<br />

dem Start-Up-Unternehmen Syntellix<br />

und seinem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Prof. Utz Claassen sowie Ministerpräsident<br />

Stephan Weil, präsentierte Prof.<br />

Dr. Windhagen, Ärztlicher Geschäftsführer<br />

des Diakoniekrankenhauses<br />

Annastift, diese Innovation Anfang<br />

September auf einer Pressekonferenz.<br />

Er erläuterte auch die Erfahrungen aus<br />

Oktober / November <strong>2013</strong><br />

den ersten Operationen. Neben der<br />

„Süddeutschen“ stiegen auch HAZ,<br />

NP und Bild großflächig in dieses Thema<br />

ein.<br />

Der „Navi fürs Gehirn“ in der Neurochirurgie<br />

des DKF, der Besuch von<br />

Niedersachsens Kultusministerin<br />

Frauke Heiligenstadt bei Annastift Leben<br />

und Lernen oder die Patenschaft<br />

für das Grab von Ida Ahrenhold waren<br />

weitere umfangreiche Berichterstattungen<br />

über die DDH in den regionalen<br />

Ankermedien. Aber auch kritische<br />

Berichterstattung gehört zum Tagesgeschäft<br />

in der Medienlandschaft. Objektiv<br />

beleuchtet wurde von einem Teil<br />

der Presse noch der Weg einer früheren<br />

Patientin des Friederikenstifts in<br />

die Öffentlichkeit. Nach einer nahezu<br />

vier Jahre zurückliegenden Unterleibs-<br />

Operation klagt sie über Schmerzen<br />

und nimmt anwaltliche Hilfe in Anspruch.<br />

Wie in solchen Fällen üblich,<br />

wird zunächst ein Gutachten mehr<br />

Klarheit bringen. Bundesweit sind rund<br />

12.000 medizinische Gutachten pro<br />

Jahr im Auftrag.<br />

Achim Balkhoff<br />

… durchschnittlich<br />

244.000 Besucher zählen<br />

die Websites der DDH seit<br />

Jahresbeginn. Tendenz von Monat<br />

zu Monat steigend. Gegenüber<br />

dem Vergleichszeitraum im<br />

Vorjahr sind das rund 60.000 User<br />

pro Monat mehr.<br />

… absoluter Gewinner<br />

des Monats September<br />

war die Homepage www.<br />

ddh-akademie. Seit Monaten geht<br />

es ständig bergauf und der gute<br />

August wurde noch einmal um<br />

mehr als 50 Prozent übertroffen.<br />

Im September gingen immerhin<br />

schon 12.000 User auf diese Seite.<br />

Vor einem Jahr waren es im<br />

September noch 3.800.<br />

… nach dem feinen<br />

Anfangserfolg unseres<br />

Films über die Ausbildung<br />

Krankenpfleger im Fachschulzentrum<br />

Gesundheitsberufe (1700 Aufrufe<br />

auf YouTube) sind nun die<br />

nächsten zwei Streifen in Vorbereitung.<br />

Themen sind die Geburtshilfe<br />

und die ambulante Krankenpflege.<br />

… Personalrecruiting auf<br />

Facebook? Funktioniert<br />

ebenfalls! Wenn wir eine<br />

Stellenanzeige mit Link auf Facebook<br />

veröffentlichen, steigen die<br />

Klickzahlen im Online-Stellenmarkt<br />

der DDH signifikant und somit<br />

auch die Zahl der Bewerber.<br />

Zahl des Monats:<br />

… 1,15 Milliarden Menschen<br />

weltweit nutzen aktiv<br />

das soziale Netzwerk facebook.<br />

Nur zwei Länder haben mehr Einwohner:<br />

China und Indien.<br />

35


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Sabine Ernst<br />

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Mobil +49 (0) 175 5741797<br />

E-Mail sernst@ecclesia.de<br />

Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin unter +49 (0) 5231 603-6293 (Verena Grüter) oder geben Sie diese<br />

Seite ausgefüllt in der Personalabteilung ab.<br />

Angaben zu Ihrer Person<br />

Frau Herr Titel / Vorname / Name<br />

Geburtsdatum<br />

Funktion<br />

Unternehmen / Arbeitgeber<br />

Adresse privat (Straße / PLZ / Ort)<br />

Informationsanforderung<br />

Telefonnummer für Rückfragen<br />

dienstlich privat<br />

Ich ermächtige die Personalabteilung, der Ecclesia Versicherungsdienst GmbH eine Kopie meiner aktuellen<br />

Gehaltsabrechnung zu Beratungszwecken auszuhändigen. Mit der Weitergabe dieses Formulars zum<br />

selben Zweck bin ich ebenfalls einverstanden.<br />

Ich wünsche keine Weitergabe meiner Gehaltsabrechnung. Stattdessen bringe ich sie zum<br />

vereinbarten Termin mit.<br />

Ort / Datum Unterschrift<br />

36 Oktober / November <strong>2013</strong>

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