Ausgabe 5/2013 - Diakonische Dienste Hannover
Ausgabe 5/2013 - Diakonische Dienste Hannover
Ausgabe 5/2013 - Diakonische Dienste Hannover
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8. Jahrgang, Oktober / November <strong>2013</strong><br />
DerSchlussel<br />
Das Magazin der <strong>Diakonische</strong>n <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Foto: Nico Herzog<br />
Feste Fundamente<br />
Worauf bauen wir? Was gibt uns Halt? In einer wackeligen Welt werden stabile<br />
Grundlagen immer wichtiger. Ideell und materiell. In der DDH-Kita »BundStifte«<br />
arbeiten deshalb die Erwachsenen von morgen schon heute gemeinsam daran.<br />
Starke Fundamente benötigen auch Krankenhäuser (S. 4/5) und Menschen,<br />
sowohl in ethischen Fragestellungen (S. 8/9) als auch bei selbstlosen Hilfseinsätzen<br />
(S. 18/19). Ein Schlüssel, auf den Sie bauen können.<br />
Das schmeckt:<br />
Das schont:<br />
Das schützt:<br />
STÄTTEN<br />
GEGEN DAS<br />
VERGESSEN<br />
› Seite 12 / 13<br />
Die Friedhöfe der DDH<br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
› Seite 20/21 › Seite 10/11<br />
Köstliche Kost am Lösliche Schraube<br />
laufenden Band.<br />
verhindert zweite OP.<br />
› Seite 15<br />
Saunagänge beugen<br />
Herbsterkältung vor.<br />
1
Editorial<br />
Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,<br />
kennen Sie Ida Arenhold?<br />
Ein Porträt von Ida Arenhold in Öl<br />
hängt auf dem Weg zur Schwesternpforte<br />
im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift.<br />
An ihrem Grab auf dem Gartenfriedhof<br />
an der Marienstraße stand sie selbst<br />
am Nachmittag des 24. September<br />
<strong>2013</strong> lebendig und resolut. Eine Unternehmerin<br />
des Sozialen, mit modernen<br />
und unkonventionellen Konzepten für<br />
die Hilfe zur Selbsthilfe. Sie forderte<br />
von sich und anderen: Barmherzigkeit,<br />
Zuversicht, Tatkraft und ökonomische<br />
Vernunft.<br />
Verkörpert hat Ida Arenhold, die 1. Vorsteherin<br />
des Friederikenstifts, an diesem<br />
Tag die heutige Vorsteherin des<br />
Ev. Diakoniewerk Friederikenstift,<br />
Pastorin Löhmann, anlässlich eines<br />
kleinen Festaktes zu ihrem 150. Todestag.<br />
Pastorin Löhmann sah ihr in Tracht<br />
und Haube verblüffend ähnlich<br />
und durch einen anschaulich in die<br />
Gegenwart formulierten Dialog mit<br />
Dr. Utz Wewel, Vorsitzender<br />
der DDH-Geschäftsführung<br />
Genehmigung liegt endlich vor<br />
Bauarbeiten haben begonnen<br />
DKH<br />
Der Startschuss ist gefallen. Die so<br />
lange erwarteten Baugenehmigungen<br />
liegen jetzt endlich vor. Etwa<br />
neun Wochen werden zunächst die<br />
Arbeiten an der Marienstraße im<br />
Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung<br />
für die neue Wirtschaftsanfahrt<br />
und die provisorische Liegendkrankenanfahrt<br />
dauern. Für<br />
die erhöhte Lärmbelästigung in<br />
dieser Zeit bittet die Krankenhausleitung<br />
um Verständnis.<br />
Diese erste Baumaßnahme ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die Errichtung<br />
des Erweiterungsbaus, da mit<br />
Aufnahme der Bautätigkeit<br />
im Innenhof die jetzige<br />
Liegendkrankenanfahrt<br />
gesperrt werden muss.<br />
red<br />
Harald Bremer vom Karl-Lemmermann-Haus<br />
wurde ihre mutmaßliche<br />
Denkweise den Zuschauern so nahe<br />
gebracht, dass ich auf meinem Rückweg<br />
zum Annastift für einen kurzen<br />
Moment tatsächlich dachte, den mahnenden<br />
Worten einer Gesellschafterin<br />
der DDH zugehört zu haben.<br />
Ein Milcheimerchen mit Silber hatte<br />
Ida Arenhold einmal sehr geholfen, als<br />
das Geld knapper wurde und sie eine<br />
Kuh kaufen wollte, um ihre Schützlinge<br />
mit frischer Milch zu versorgen.<br />
Um knappes Geld, tatkräftiges diakonisches<br />
Handeln und auch Friedhöfe<br />
geht es in dieser <strong>Ausgabe</strong> des „Schlüssel“.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und<br />
Freude beim Lesen.<br />
In diesem Sinne<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Dr. Utz Wewel<br />
© koya979 - Fotolia.com<br />
Kommentar<br />
Krankenhausfinanzierung: Kraftakt für neue Bundesregierung<br />
Wer wagt die Reform?<br />
DDH<br />
Wer kommt? Lauterbach? Spahn?<br />
Oder doch Frau von der Leyen? Der<br />
übliche Koalitions- und Postenpoker<br />
nach einer Bundestagswahl<br />
wird sich auch aktuell vermutlich<br />
noch ein wenig strecken, aber eines<br />
ist für die Krankenhäuser der Republik<br />
bereits klar: Der künftige Gesundheitsminister<br />
heißt nicht mehr<br />
Bahr, und er kommt nicht mehr von<br />
der FDP.<br />
Kaum war das amtliche Endergebnis<br />
der Bundestagswahl verkündet, liefen<br />
bereits die ersten – allzu forschen<br />
– Forderungen aus den unterschiedlichsten<br />
Winkeln der Gesundheitspolitik<br />
in Berlin auf. Getöse und übliche<br />
Muskelspielchen. Mal wurde von der<br />
Einführung der Bürgerversicherung<br />
gewarnt (Krankenversicherer), dann<br />
ein innovationsfreundliches Klima<br />
angemahnt (Pharma-Industrie), oder<br />
noch einmal und eindringlich auf die<br />
Beibehaltung des dualen Systems aus<br />
gesetzlicher und privater Krankenversicherung<br />
gepocht (Hartmannbund).<br />
Verbandspolitik eben.<br />
Bei allen unterschiedlichen Positionen,<br />
wird es mit Sicherheit in diesen Fragen<br />
Kompromisslösungen geben. Unüberwindbare<br />
Hindernisse und gravierende<br />
Widersprüche sind in diesen Aufgabefeldern<br />
in einer künftigen Regierungskoalition<br />
nicht zu sehen. Maßstäbe für<br />
eine erfolgreiche Legislaturperiode in<br />
den kommenden vier Jahren werden<br />
Aus dem Inhalt<br />
Bundesweites<br />
Novum<br />
Das Wirbelsäulenzentrum<br />
der DDH.<br />
Seite 6<br />
hingegen aber der Mut und die Durchsetzungskraft<br />
zu anderen unabdingbaren<br />
Reformen in der Gesundheitspolitik<br />
sein.<br />
Den Bahr-Nachfolger/in erwarten drei<br />
große Themen: Prävention, Pflegereform,<br />
Klinikfinanzen. Die zwei ersten<br />
Felder nehmen sich dabei noch als lösbares,<br />
politisches Tagesgeschäft aus,<br />
beispielsweise bei der Definition des<br />
Pflegebedürftigkeitsbegriffs, bei den<br />
künftigen Leistungen für Demenzkranke<br />
oder bei der Ausbildung von immer<br />
dringlicher benötigten Pflegekräften.<br />
Die Reform der Krankenhausfinanzierung<br />
gleicht aber einem nationalen<br />
Kraftakt, der dem Gesundheitsministerium<br />
innerhalb des Regierungskabinetts<br />
eine weiter steigende Bedeutung<br />
zukommen lassen wird. Hier nur ein<br />
paar Kernfragen:<br />
Wie stelle ich die Refinanzierung<br />
des unabwendbaren Kostenanstiegs<br />
sicher?<br />
Wie sichere ich die notwendige<br />
Personalausstattung in den Kliniken?<br />
Wie mache ich Gesundheitsberufe<br />
wieder attraktiv?<br />
Wie verbessere ich die unzureichende<br />
Ausstattung mit Investitionsmitteln?<br />
Wie korrigiere ich die Unzulänglichkeiten<br />
des Fallpauschalensystems?<br />
Landesweites<br />
Fiasko<br />
Niedersachsens<br />
Krankenhauskampagne.<br />
Seite 4/5<br />
Wie wirke ich dem Preisverfall im<br />
derzeitigen Vergütungssystem bei<br />
weiter steigender Morbidität und<br />
dadurch steigendem Leistungsbedarf<br />
entgegen?<br />
Vor dem Hintergrund der chronisch<br />
klammen Kassen vieler Krankenhäuser<br />
(Beispiel Niedersachsen siehe<br />
Seite 4 und 5), insbesondere denen in<br />
kommunaler und frei gemeinnütziger<br />
Trägerschäft, wartet eine Herkules-<br />
Aufgabe auf den neuen Minister/in.<br />
Akuter Handlungsbedarf ist bei dem<br />
Fallpauschalensystem angesagt. Dieses<br />
wurde vor zehn Jahren mal als<br />
„lernendes System“ konzipiert, eine<br />
sachgerechte Vergütung aller Krankenhausleistungen<br />
ist bis dato allerdings<br />
ausgeblieben. Mehr noch: Die<br />
Situation der Krankenhäuser ist heute<br />
schlechter als bei Einführung der Fallpauschalen,<br />
obwohl die Krankenhäuser<br />
ihre Hausaufgaben gemacht und<br />
alle Einsparpotenziale ausgeschöpft<br />
haben.<br />
Lauterbach? Spahn? Von der Leyen?<br />
Oder x. Der neue Chef im Gesundheitsministerium<br />
braucht jetzt ganz<br />
breite Schultern, die Zukunftssicherung<br />
des Gesundheitssystems ist sein<br />
Kernauftrag.<br />
Viel Zeit hat er dafür nicht. Politisch<br />
maximal vier Jahre. Für viele Krankenhäuser<br />
wäre es dann aber bereits zu<br />
spät.<br />
Achim Balkhoff<br />
Stadtweite<br />
Anerkennung<br />
Patenschaft für Grab<br />
von Ida Ahrenhold.<br />
Seite 14<br />
2 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
3
+++ Krankenhausfinanzierung nach der Bundestagswahl +++ Kampagne in Niedersachsen +++ Reform muss her +++ Fallpauschalen neu berechnen +++<br />
Kampagne gegen Kollaps<br />
DDH<br />
Das Problem ist hinreichend bekannt:<br />
Die finanzielle Situation niedersächsischer<br />
Krankenhäuser ist<br />
schlecht. Die Kliniken warnen seit<br />
zwei Jahren vor einem Kollaps – mit<br />
mäßigem Erfolg. Die Niedersächsische<br />
Krankenhausgesellschaft<br />
(NKG) hat die Warnungen jetzt mit<br />
Zahlen hinterlegt: die neueste Umfrage<br />
unter allen Krankenhäusern in<br />
Niedersachsen zeigt alarmierende<br />
Ergebnisse. Zwei Drittel der Krankenhäuser<br />
haben ein gravierendes<br />
Finanzproblem. Die Häuser der DDH<br />
machen da leider keine Ausnahme.<br />
Anhand der „harten Zahlen“ der Jahresabschlüsse<br />
zeige sich, so die NKG,<br />
dass sich die finanzielle Situation der<br />
niedersächsischen Krankenhäuser<br />
von Jahr zu Jahr verschlechtert. Mittlerweile<br />
sei sie bedrohlich. Die Hälfte<br />
aller Krankenhäuser hat demnach für<br />
2012 rote Zahlen geschrieben. 27 %<br />
der Krankenhäuser schafften gerade<br />
noch ein ausgeglichenes Ergebnis, nur<br />
noch 23 % erwirtschafteten Gewinne.<br />
Hinter dieser traurigen Bilanz stecke<br />
kein Fehlverhalten der Geschäftsführung,<br />
keine Unfähigkeit des Controllings<br />
und erst recht keine mangelnde<br />
Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, betont die NKG.<br />
„Der Grund liegt einzig im Finanzierungs-<br />
und Vergütungssystem.“<br />
Die NKG hat deshalb eine breit angelegte<br />
Informationskampagne aller<br />
Krankenhäuser in Niedersachsen vorbereitet,<br />
um die Öffentlichkeit für das<br />
Thema Krankenhausfinanzierung weiter<br />
zu sensibilisieren. Die DDH beteiligt<br />
sich an dieser Kampagne, denn sie<br />
will, dass auch künftig die zweifelsfrei<br />
gute Arbeit aller Mitarbeitenden angemessen<br />
bezahlt wird. „Die medizinische<br />
und pflegerische Leistungsfähigkeit<br />
ist gefährdet, weil uns die Politik<br />
die wirtschaftliche Basis entzieht. Deshalb<br />
Stopp mit der chronischen Unterfinanzierung<br />
der Krankenhäuser“, bekräftigt<br />
Dr. Utz Wewel, Sprecher der<br />
Geschäftsführung der <strong>Diakonische</strong>n<br />
<strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />
Der Kampagnenstart erfolgte jetzt einheitlich<br />
in ganz Niedersachsen. Unter<br />
anderem wird auf Foldern und anderen<br />
Werbemitteln über die Hintergründe<br />
der schlechten Finanzierung aufgeklärt.<br />
Weitere Informationen werden<br />
durch Aushänge und auf Mitarbeiterversammlungen<br />
bekannt gegeben.<br />
Maren Salberg<br />
Korrektur der Fallpauschalen<br />
unabdingbar<br />
DDH<br />
Und weiter geht’s bergab. Der Anteil<br />
an gesunden Krankenhäusern<br />
schrumpft und schrumpft – von<br />
Braunlage bis Borkum. Seit 2011<br />
geht die Zahl der Kliniken in Niedersachsen,<br />
die noch auskömmlich<br />
wirtschaften können, dramatisch<br />
zurück. Auch für das laufende Geschäftsjahr<br />
<strong>2013</strong> rechnen bereits<br />
jetzt 60 Prozent der Häuser mit<br />
einem negativen Ergebnis. Dazu<br />
kommen noch weitere 25 Prozent,<br />
wenn überhaupt, die vage hoffen,<br />
doch noch ein ausgeglichenes Ergebnis<br />
erzielen zu können. Also<br />
eine weitere Verschlechterung der<br />
Gesamtsituation gegenüber 2012 –<br />
von den Wirtschaftsplanungen für<br />
2014 ganz abgesehen.<br />
Die prognostizieren landauf, landab<br />
ein nahezu flächendeckendes Defizit.<br />
Wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
also nicht umgehend und spürbar ändern,<br />
wird es mit Sicherheit erhebliche<br />
Einschnitte in der bisher guten, medizinischen<br />
Versorgung geben.<br />
Eine faire wirtschaftliche Neuberechnung<br />
der Fallpauschalen ist deshalb<br />
notwendig, damit die Zukunft der niedersächsischen<br />
Krankenhäuser und<br />
somit eine lückenlose und hochwertige<br />
Medizin weiterhin gesichert bleibt.<br />
Nicht nur allen Mitarbeitenden in den<br />
Kliniken der <strong>Diakonische</strong>n <strong>Dienste</strong><br />
<strong>Hannover</strong> und allen anderen niedersächsischen<br />
Krankenhäusern muss<br />
dies ein existentielles Anliegen sein,<br />
auch jedem Bürger droht neben Versorgungseinbußen<br />
weiteres Ungemach:<br />
Womöglich zahlt er künftig für<br />
die medizinische Versorgung doppelt.<br />
Zum einen muss er natürlich weiter<br />
seine Krankenkassenbeträge entrichten,<br />
darüber hinaus möglicherweise<br />
aber auch erhöhte Steuern an den<br />
Staat. Denn der muss Krankenhäuser,<br />
die von der Schließung bedroht sind,<br />
im Zweifelsfall retten. Diese Entwicklung<br />
wäre politisch unverantwortlich.<br />
Weitere Informationen unter www.2drittel.de<br />
Achim Balkhoff<br />
Politische<br />
Märchen<br />
Die Fallpauschalen (pauschale Abrechnung<br />
pro Patient und Fall) sind<br />
dem Bedarf angepasst, berücksichtigen<br />
die jährlichen Kostensteigerungen<br />
der Krankenhäuser und sind daher<br />
angemessen.<br />
In den Jahren <strong>2013</strong> und 2014 stellt<br />
die Bundesregierung zusätzliche 1,1<br />
Milliarden Euro für deutsche Krankenhäuser<br />
bereit.<br />
Krankenhausabrechnungen sind zu<br />
50 Prozent fehlerhaft.<br />
Durch Fallpauschalen wird nicht nur<br />
die Kostendeckung erreicht, es entstehen<br />
Überschüsse die Investitionen<br />
zu Gute kommen.<br />
Bittere<br />
Wahrheit<br />
Eine kostendeckende medizinische Behandlung im Krankenhaus durch die Fallpauschalen<br />
ist in nur wenigen Fällen möglich. Allgemeine Preissteigerungen von<br />
über 15 Prozent können durch die Erhöhung der Fallpauschalen von 8,5 Prozent<br />
im selben Zeitraum nicht aufgefangen werden.<br />
1,1 Milliarden Euro, verteilt auf zwei Jahre, verteilt auf 2.045 Krankenhäuser:<br />
Da bleiben nicht einmal 270.000 Euro pro Jahr für die einzelnen Häuser<br />
übrig, mit denen Steigerungen der Personal- und Sachkosten abgefedert werden<br />
sollen.<br />
Jedes Jahr werden rund 11 Prozent der Rechnungen überprüft. Das ist der Anteil<br />
der Rechnungen, bei denen Fehler vermutet werden. Mehr als die Hälfte der<br />
Rechnungen wiesen nach der Überprüfung keine Fehler auf. Nachträglich korrigiert<br />
wurden lediglich vier Prozent – vor allem wegen direkt mit den Krankenkassen<br />
ausgehandelter Rechnungskürzungen. Es sind nicht – wie behauptet – die<br />
Hälfte aller Abrechnungen, sondern ein Anteil von unter vier Prozent fehlerhaft<br />
Wer investieren will, muss positive Ergebnisse erwirtschaften. Aufgrund der Fallpauschalen,<br />
die oft nicht einmal ausreichen, um die medizinischen Leistungen<br />
zu decken, zahlen die Krankenhäuser drauf. Dieses Geld fehlt für Investitionen<br />
und muss durch Kredite ersetzt oder mithilfe anderer Leistungsbereiche erwirtschaftet<br />
werden. Die Folgen der finanziellen Abwärtsspirale für die medizinische<br />
Versorgung sind gravierend.<br />
4 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
5
Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum<br />
In den aktuell zehn medizinischen<br />
Kompetenzzentren der DDH werden<br />
Patienten von Ärzten verschiedener<br />
Fachrichtungen umfassend versorgt.<br />
Hier stehen ihnen Ansprechpartner zur<br />
Verfügung, die ihnen durch optimale<br />
Vernetzung alle Informationen, Diagnose-<br />
und Behandlungsmöglichkeiten<br />
Fachübergreifend: Das Wirbelsäulenzentrum in der DDH<br />
Bundesweit einmalig<br />
anbieten. Unsere Serie widmet sich in<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> dem Interdisziplinären<br />
Wirbelsäulenzentrum der <strong>Diakonische</strong>n<br />
<strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />
Prüfen! Rufen! Drücken!<br />
Wiederbelebung leicht gemacht<br />
DKA DKF DKH<br />
Ein Herzstillstand kann jeden treffen<br />
– und wertvolle Hilfe kann jeder<br />
leisten! Ärzte der drei DDH-Diakoniekrankenhäuser<br />
haben mit drei<br />
Aktionen mitten in der Stadt die<br />
„Woche der Wiederbelebung“ unterstützt.<br />
DKA DKF DKH<br />
Ein deutschlandweit einmaliges<br />
Angebot bieten die Diakoniekrankenhäuser<br />
Annastift, Friederikenstift<br />
und Henriettenstiftung mit<br />
ihrer langjährigen Kooperation im<br />
Interdisziplinären Wirbelsäulenzentrum.<br />
Auch Patienten mit chronischen<br />
Rückenbeschwerden und<br />
langjähriger Krankheitsgeschichte<br />
werden hier erfolgreich behandelt.<br />
„Unsere Stärke ist die optimale fachübergreifende<br />
Zusammenarbeit der<br />
drei Diakoniekrankenhäuser und ihrer<br />
Spezialkliniken“, erklärt Dr. Axel Partenheimer,<br />
leitender Oberarzt im Friederikenstift<br />
und Sprecher des Wirbelsäulenzentrums.<br />
Rheuma, Rückenverletzungen<br />
durch Unfälle und verschiedene<br />
Verschleißerkrankungen wie<br />
etwa Bandscheibenleiden gehören zu<br />
Kontakt<br />
den meist behandelten Krankheiten.<br />
Beteiligt sind vor allem Orthopädie,<br />
Neurochirurgie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />
sowie Neurologie<br />
und Radiologie. In speziellen Fällen<br />
werden darüber hinaus weitere Kliniken<br />
und Rehabilitationseinrichtungen<br />
hinzugezogen, wie etwa Plastische<br />
Chirurgie, Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie,<br />
Innere Medizin mit Onkologie<br />
oder die Psychosomatische Klinik.<br />
Dr. Axel Partenheimer mit seinem Assistenten Prasobh Theruvath.<br />
Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum<br />
der <strong>Diakonische</strong>n <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong> gGmbH<br />
Humboldtstraße 5, 30169 <strong>Hannover</strong>, Telefon 0511 / 129-2579<br />
kontakt@wirbelsaeulenzentrum-hannover.de<br />
www.wirbelsaeulenzentrum-hannover.de<br />
„Nicht jede Wirbelsäule muss operiert<br />
werden“, betont Dr. Axel Partenheimer,<br />
leitender Oberarzt des Wirbelsäulenzentrums,<br />
„wir bieten unseren<br />
Patienten auch das ganze Spektrum<br />
der konservativen Behandlungen an,<br />
wie zum Beispiel Manuelle Therapien,<br />
Osteoporose-Behandlungen und<br />
Schmerztherapien.“ Viele Patienten<br />
hätten bereits eine lange Kranken- und<br />
Leidensgeschichte hinter sich, wenn<br />
sie sich im Wirbelsäulenzentrum anmeldeten<br />
beziehungsweise von ihrem<br />
Facharzt überwiesen würden, erklärt<br />
Partenheimer, „sie profitieren dann<br />
bei uns von der guten und kollegialen<br />
Zusammenarbeit. Bei uns ist ganz klar<br />
geregelt, wer für was zuständig ist. So<br />
ersparen wir unseren Patienten unnötige<br />
Mehrfachuntersuchungen, ermöglichen<br />
ihnen kurze Wege zwischen den<br />
Therapien und bieten eine ganzheitliche<br />
und passgenaue Behandlung des<br />
jeweiligen Rückenleidens.“<br />
Rund 1300 operative Eingriffe sowie<br />
1000 stationäre Therapien leistet das<br />
Wirbelsäulenzentrum durchschnittlich<br />
jährlich, dazu kommen etwa 3000 Beratungen<br />
und ambulante Therapien.<br />
Außerdem werden fachübergreifende<br />
Weiterbildungen für ärztliches und<br />
medizinisches Personal angeboten,<br />
sowohl für die Mitarbeitenden in den<br />
Diakoniekrankenhäusern als auch für<br />
externe Mediziner. Regelmäßig findet<br />
der zertifizierte „Wirbelsäulentreff der<br />
DDH“ statt.<br />
Ines Goetsch<br />
Dr. med. Dirk Hahne kniet auf dem Boden<br />
und zeigt einem Passanten, wie<br />
er die Hände verschränken muss, um<br />
eine Herzdruckmassage durchzuführen.<br />
„Bei einem Herzstillstand sind es<br />
immer nur wenige Minuten, die über<br />
Leben und Tod entscheiden. Wenn<br />
Menschen, die das sehen, dann sofort<br />
erste Hilfe leisten, steigen die Überlebenschancen<br />
des Betroffenen um ein<br />
Vielfaches“, erklärt der Oberarzt der<br />
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
im Friederikenstift. Dirk Hahne<br />
deutet auf das Brustbein der Reanima-<br />
Aktion in der Shopping-Galerie.<br />
tionspuppe, wo die Massage aufgesetzt<br />
werden muss und weist den<br />
Passanten an: „Mindestens hundertmal<br />
pro Minute!“ Der Passant drückt<br />
beherzt zu. Kleine Grüppchen scharen<br />
sich um die Mediziner und ihren Informationsstand,<br />
viele machen mit und<br />
etliche staunen: „Gar nicht so schwierig!“<br />
Und genau das wollen die Berufsverbände<br />
der deutschen Anästhesisten<br />
mit dieser bundesweiten Kampagne<br />
zeigen: Es ist nicht schwer, Betroffenen<br />
unter Umständen das Leben zu retten.<br />
Mit nur wenigen, einfachen Schritten<br />
kann ein Herzstillstand festgestellt, der<br />
Notruf gewählt und die Herzdruckmassage<br />
begonnen werden.<br />
Passanten zeigen viel Interesse.<br />
Anästhesisten aus dem Annastift, dem<br />
Friederikenstift und der Henriettenstiftung<br />
unterstützen diese Aktion. „Außerhalb<br />
des Krankenhauses wollen<br />
wir Menschen in ihrer Alltagssituation<br />
erreichen, ihnen leicht verständliche<br />
Informationen an die Hand geben<br />
und mit ihnen gemeinsam Wiederbelebungsmaßnahmen<br />
üben“, erklärt<br />
Privatdozent Dr. med. Michael Przemeck,<br />
Leitender Arzt des Departments<br />
Anästhesie und Intensivmedizin im<br />
Annastift. Denn die Ärzte sind sich einig:<br />
Reanimation kann das Leben eines<br />
Menschen retten – vielleicht sogar<br />
das eigene! Deshalb sind sie rausgegangen,<br />
haben sich an drei Tagen an<br />
drei unterschiedlichen und belebten<br />
Plätzen in <strong>Hannover</strong> aufgebaut: in der<br />
Calenberger Esplanade, in der Ernst-<br />
August-Galerie und in der U-Bahnhof<br />
Haltestelle Aegidientorplatz. Mit Erfolg:<br />
Rund 1.800 Menschen nahmen<br />
sich die Zeit, sich zu informieren und<br />
testeten an der Puppe, wie „Prüfen!<br />
Rufen! Drücken!“ funktioniert.<br />
Viele medizinische Laien haben noch<br />
immer Scheu davor, etwas falsch zu<br />
machen, wissen die Ärzte. Dabei sind<br />
die Maßnahmen heute wesentlich einfacher,<br />
als viele es noch gelernt haben…<br />
Larissa Domeier<br />
6 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />
7
Aus zum 30. September<br />
Pakt zur<br />
Sanierung<br />
beendet<br />
HAH<br />
Der bis 2014 geplante Sanierungspakt für<br />
die Henriettenstiftung Altenhilfe ist vorzeitig<br />
beendet. Nach drei erfolgreichen<br />
Jahren und vielen durchgeführten Sanierungen<br />
und Instandsetzungen kam zum<br />
30. September das Aus. Eine einvernehmliche<br />
Weiterführung der Sanierung kam<br />
zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitervertretung<br />
nicht zustande.<br />
Die MAV hatte gefordert, bis Ende September<br />
genau zu benennen, welche weiteren<br />
Bauprojekte geplant sind, und wie diese<br />
Projekte sicher finanziert werden können.<br />
Die HAH-Leitung machte deutlich, dass<br />
insbesondere für den Neubau am Standort<br />
Marienstraße mehr Mittel benötigt werden,<br />
als im Sanierungsfonds derzeit liegen (750<br />
T€). Deshalb seien auch schon weitere Mittel<br />
beim <strong>Diakonische</strong>n Werk beantragt worden.<br />
Eine Entscheidung darüber könnte aber erst<br />
im Frühjahr 2014 fallen. Dies war der MAV jedoch<br />
nicht verbindlich genug.<br />
Auch der Vorschlag der HAH-Geschäftsführung,<br />
wenigstens die Sanierung in Bethanien<br />
mit Mitteln des Sanierungspaktes zu beenden,<br />
um dort in ansprechend renovierten<br />
Räumen einen Demenzpflegebereich zu eröffnen,<br />
wurde von der MAV nicht unterstützt.<br />
Der dringenden Bitte, alle nicht verbrauchten<br />
Mittel bis zur Klärung der offenen Fragen<br />
zurückzustellen, wurde ebenfalls abgelehnt.<br />
Somit wurde der Sanierungspakt zum 30.<br />
September beendet.<br />
Der im Rahmen des Sanierungspaktes im<br />
November 2012 einbehaltene Anteil von bis<br />
zu 60 Prozent der Jahressonderzahlung<br />
wird den Mitarbeitenden nun gemeinsam mit<br />
der Dezemberzahlung <strong>2013</strong> ausgezahlt. Die<br />
bereits begonnen Bauprojekte werden vollständig<br />
zu Ende geführt, Mittel für weitere<br />
größere Sanierungsprojekte sind allerdings<br />
aus diesem Topf nicht mehr vorhanden.<br />
Achim Balkhoff<br />
DDH-Tag der Ethik am 20. November<br />
Organspende: Dafür? Dage gen? Weiß ich nicht?<br />
DDH<br />
12.000 Menschen in Deutschland<br />
warten zurzeit auf ein Organ. Sie<br />
leiden an lebensbedrohlichen Erkrankungen.<br />
Ihr Herz, ihre Nieren<br />
oder ein anderes Organ ist schwer<br />
krank oder hat bereits den Dienst<br />
versagt. Die Patienten leben teilweise<br />
nur noch, weil sie mehrmals in<br />
der Woche zur „Blutwäsche“ gehen<br />
oder ein Kunstherz tragen. Sie alle<br />
befinden sich auf einer Liste von<br />
Menschen, die dringend auf eine<br />
Organspende warten.<br />
Seit dem 1. November 2012 gibt es ein<br />
neues Transplantationsgesetz, das die<br />
Krankenkassen verpflichtet, die Versicherten<br />
schriftlich aufzufordern, sich<br />
für oder gegen die Organspende zu<br />
entscheiden. – „Für mich ist es klar“,<br />
so heißt es in einer aktuellen Anzeigenkampagne,<br />
die für den Organspendeausweis<br />
wirbt. Prominente wie<br />
der Schauspieler Klaus J. Behrendt<br />
(bekannt als Kölner „Tatort“-Komissar)<br />
werben für den Organspendeausweis.<br />
Aber für viele Bürgerinnen und Bürger<br />
ist es nicht so einfach, eine Entscheidung<br />
zu treffen. Auch Mitarbeitende<br />
der DDH müssen sich mit dieser Frage<br />
auseinandersetzen, privat und mitunter<br />
auch beruflich. Deshalb ist die Organspende<br />
in diesem Jahr Thema des<br />
„Tages der Ethik“ für Mitarbeitende am<br />
20. November (16.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Großer Saal der Henriettenstiftung).<br />
Dr. André Gottschalk, Chefarzt der Anästhesie<br />
im Friederikenstift, wird beim<br />
Offensive Werbung für eine schwierige Entscheidung.<br />
© Alexander Raths - Fotolia.com<br />
Tag der Ethik zu den medizinischen<br />
Aspekten der Organtransplantation<br />
aus ärztlicher Sicht referieren, Oliver<br />
Schneider, Intensivpflegekraft im<br />
Friederikenstift, berichtet aus pflegerischer<br />
Sicht. „In einem Krankenhaus,<br />
das selbst keine Organtransplantation<br />
durchführt, haben wir es nur mit der<br />
Seite des Organspenders zu tun. Hierbei<br />
müssen alle betroffenen Mitarbeiter<br />
damit zurecht kommen, dass nach<br />
Feststellung des Hirntodes bei einem<br />
äußerlich unveränderten Patienten<br />
eine Therapiezieländerung weg von<br />
einem kurativen Ansatz hin zu einem<br />
dann organerhaltenden Ansatz stattfindet.<br />
Erschwert wird diese Situation<br />
dadurch, dass es sich bei den betroffenen<br />
Menschen sehr häufig um junge<br />
und, bis zu dem zum Hirntod führenden<br />
Ereignis, um oftmals völlig gesunde<br />
Menschen handelt.“ erklärt André<br />
Gottschalk.<br />
Zu den Gästen der Veranstaltung am<br />
Buß- und Bettag gehört Lica Wulfes.<br />
Die Mutter dreier Kinder verlor 2001<br />
ihren ältesten Sohn, der damals 16<br />
Jahre alt war, durch einen Unfall. Die<br />
Eltern entschieden sich dafür, die Organe<br />
des Sohnes zu spenden. Lica<br />
Wulfes kennt als ausgebildete Rettungssanitäterin<br />
und Psychotherapeutin<br />
auch beruflich beide Seiten<br />
des Themas: „Ich habe Schwerkranke<br />
erlebt, die auf ein Organ warten und<br />
habe mit Menschen zu tun, deren Angehörige<br />
plötzlich verstorben sind und<br />
die mit der schwierigen Frage konfrontiert<br />
wurden, ob sie einer Organspende<br />
zustimmen“, erklärt Lica Wulfes, die<br />
beim Ethiktag über diese Erfahrungen<br />
berichten wird. Ein weiterer Referent<br />
ist Dr. Michael Coors, Mitarbeiter des<br />
Zentrums für Gesundheitsethik, der zu<br />
ethischen und theologischen Aspekten<br />
der Transplantation Stellung nimmt.<br />
Ines Goetsch<br />
Drei Fragen an Pastor Michael Hartlieb,<br />
theologischer Geschäftsführer der DDH und Initiator des „Tages der Ethik“.<br />
1<br />
Herr Pastor Hartlieb, warum<br />
veranstaltet die DDH einen<br />
„Tag der Ethik“ für die Mitarbeitenden?<br />
Mit dieser Veranstaltung, die wir bereits<br />
zum dritten Mal und jeweils am<br />
Buß- und Bettag machen, möchten wir<br />
unseren Mitarbeitenden eine Plattform<br />
geben, über besondere ethische Fragestellungen<br />
nachzudenken, die im<br />
beruflichen Alltag manchmal zu kurz<br />
kommen. Außerdem kommen Mitarbeitende<br />
ganz unterschiedlicher Arbeitsbereiche<br />
der DDH so miteinander<br />
ins Gespräch.<br />
2<br />
In diesem Jahr geht es um die<br />
Organspende. In den Kliniken<br />
der DDH werden aber keine<br />
Transplantationen vorgenommen –<br />
weshalb also dieses Thema?<br />
Ich denke, das ist ein Thema, das jeden<br />
und jede angeht. Wir müssen uns<br />
alle eine Meinung bilden. In den Medien<br />
gibt es dazu zwar einige Berichte,<br />
aber meist nur im Zusammenhang mit<br />
Skandalen, wie zum Beispiel den Anklagen<br />
wegen verbotenem Organhandel<br />
oder Manipulationen bei der Patienten-Warteliste.<br />
Viele sind deshalb<br />
verunsichert und wissen nicht, wie sie<br />
sich entscheiden sollen. Die Spendenbereitschaft<br />
hat daraufhin stark<br />
abgenommen. Wir haben außerdem<br />
ein neues Transplantationsgesetz, das<br />
die Krankenkassen verpflichtet, jedem<br />
Versicherten demnächst einen Organspendeausweis<br />
zu schicken. Wir<br />
möchten mit Information und durch die<br />
Diskussion mit Fachleuten und Betroffenen<br />
dazu beitragen, dass jeder sich<br />
eine fundierte Meinung auch für die<br />
eigene Person bilden kann. Manche<br />
unserer Mitarbeitenden haben aber<br />
auch beruflich mit dem Thema zu tun,<br />
etwa, wenn Angehörige sterbender<br />
Menschen mit ihnen darüber sprechen<br />
möchten oder wenn sie zur Patientenverfügung<br />
um Rat gefragt werden.<br />
3<br />
Welche Sicht zur Organspende<br />
nehmen Sie aus theologischer<br />
Sicht ein?<br />
Das ist eine Angelegenheit, die sehr<br />
viel mit der eigenen Person und der eigenen<br />
Sicht auf das Leben – und Sterben<br />
– zu tun hat. Die Bereitschaft zur<br />
Organspende kann ein starker Ausdruck<br />
christlicher Nächstenliebe<br />
sein – über<br />
Tag<br />
der Ethik<br />
den eigenen Tod<br />
hinaus. Und es<br />
kann genauso<br />
achtenswer t<br />
sein, zu sagen:<br />
Ich kann<br />
das mit meinen<br />
Vorstellungen<br />
vom Sterben<br />
nicht überein kriegen.<br />
Christlich ist beides<br />
möglich. Was ich aber für wesentlich<br />
halte: Wir sollten zu Lebzeiten eine<br />
Entscheidung darüber treffen, damit<br />
unsere Angehörigen das nicht für uns<br />
tun müssen. Dazu soll dieser „Tag der<br />
Ethik“ einen Beitrag leisten.<br />
20. November<br />
16.30 bis 19.30 Uhr<br />
Großer Saal der<br />
Henriettenstiftung<br />
8 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
9
Zukunftsweisende Entwicklung spart die zweite Operation<br />
Schraube löst sich auf<br />
116. Jahresfest<br />
Stimmung<br />
trotz Regen<br />
DKA<br />
Stellen Sie sich vor, es ist Winter<br />
und Glatteis. Sie befinden sich zu<br />
Fuß auf dem Heimweg, rutschen<br />
plötzlich aus, fallen hin und verletzen<br />
sich beim Aufprall auf den<br />
Boden die Hand.<br />
Sie werden ins Krankenhaus eingeliefert,<br />
zunächst geröntgt und notfalltechnisch<br />
versorgt. Schließlich unterbreitet<br />
Ihnen der diensthabende Arzt:<br />
„Ich habe eine gute und eine schlechte<br />
Nachricht für Sie! Die schlechte<br />
Nachricht ist, dass Sie sich die Hand<br />
gebrochen haben und der Bruch gerichtet<br />
und mit Schrauben versehen<br />
werden muss. Es steht also eine Operation<br />
an. Die gute Nachricht: Es wird<br />
nur eine Operation nötig sein, da wir<br />
eine neue Magnesiumschraube verwenden<br />
können. Wir verwenden eine<br />
MAGNEZIX ® -Schraube und brauchen<br />
diese nicht mehr in einer zweiten Operation<br />
entfernen, weil sie sich mit der<br />
Zeit auflösen wird.“<br />
Prof. Dr. med. Henning Windhagen,<br />
Direktor Orthopädische Klinik der<br />
MHH im Annastift.<br />
Sie denken, das ist Zukunftsmusik?<br />
Keinesfalls. Wenngleich dieses Beispiel<br />
heute an Hand und Arm noch<br />
nicht direkt im Operationssaal praktiziert<br />
wird, so ist der Weg in diese Richtung<br />
bereits beschritten. Schrauben<br />
und Nägel helfen beim Heilen, sei es<br />
bei Fehlstellungen oder Frakturen. Sie<br />
fixieren Bruchstellen, damit der Knochen<br />
wieder richtig zusammenwachsen<br />
kann. Schrauben herkömmlicher<br />
Materialien haben allerdings einen<br />
Nachteil. Nach der Heilung sind sie<br />
mitunter überflüssig und sollten möglichst<br />
wieder entfernt werden.<br />
Nach jahrelangen Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeiten ist es niedersächsischen<br />
Unternehmen nun gelungen,<br />
eine bioabbaubare Schraube zu<br />
entwickeln. Sie besteht aus einer neuen<br />
Magnesiumbasislegierung, die sich<br />
ganz langsam im Körper abbaut und<br />
Ballenzeh vor der Operation (Abb. links) und nach dem Einsatz einer<br />
MAGNEZIX ® -Schraube (Abb. rechts). Es ist deutlich sichtbar, wie sich die<br />
Schraube bereits auflöst.<br />
problemlos vom Organismus ausgeschieden<br />
wird. Der Clou: Die Schraube<br />
ist stabil und dennoch erfolgt zeitgleich<br />
während ihres Abbaus ein Umbauprozess<br />
im Knochen. Es entwickelt<br />
sich neues Knochengewebe adäquat<br />
zum Materialabbau, welches sich im<br />
Laufe der Zeit zum stabilen Knochen<br />
verfestigt.<br />
Auf den Punkt gebracht bedeutet das<br />
für Patienten künftig: halber Schmerz,<br />
halbes Leid und damit verbunden natürlich<br />
auch halbes Risiko. Für die<br />
Die Schraube wird zunächst bei<br />
Ballenzeh-Operationen (Hallux valgus)<br />
eingesetzt.<br />
Krankenkassen bedeutet es weniger<br />
Kosten, weil der neue Werkstoff dem<br />
Patienten eine zweite Operation erspart.<br />
Somit dürfen wir hier eine Win-<br />
Win-Situation erleben, bei der auf der<br />
einen Seite ein medizinischer Nutzen<br />
klar auf der Hand liegt und andererseits<br />
trotzdem Kosten im Gesundheitswesen<br />
gespart werden.<br />
Beteiligt an diesem Entwicklungsprozess<br />
waren die Medizinische Hochschule,<br />
die Tierärztliche Hochschule<br />
sowie die Leibniz Universität aus <strong>Hannover</strong><br />
und die Technische Universität<br />
Clausthal. Prof. Dr. Henning Windhagen,<br />
Direktor der Orthopädischen Klinik<br />
der MHH im Annastift und Forschungsbeteiligter,<br />
hat vor einigen Monaten gemeinsam<br />
mit Prof. Dr. Christina Stukenborg-Colsman,<br />
Ärztliche Leiterin des<br />
Departments Fuß- und Sprunggelenkschirurgie<br />
im Annastift, diese Schraube<br />
mehrfach im Fuß bei einer gelenkerhaltenden<br />
Ballenzeh-Operation (Hallux<br />
valgus) eingesetzt. Natürlich ist auch<br />
diese Verschraubung so stabil, dass<br />
der Fuß wieder voll belastet werden<br />
kann, allerdings ist die Methode noch<br />
nicht für jeden Patienten geeignet.<br />
„Wir haben jetzt mit dem Einsatz von<br />
2,5 cm bis 3 cm langen Schrauben in<br />
2,5 mm Stärke im Bereich des Vorfußes<br />
begonnen. Noch kann das Material<br />
natürlich nicht bei jedem Bruch und<br />
jeder Knochenumstellung angewendet<br />
werden, aber ich bin zuversichtlich,<br />
dass in Zukunft weitere individuelle<br />
Modelle entwickelt werden, die in anderen<br />
Bereichen, wie beispielsweise<br />
der Hand verwendet werden“ so Windhagen<br />
während der Vorstellung der<br />
Schraube bei der Firma Syntellix AG.<br />
Der jungen hannoverschen Firma untersteht<br />
die Markteinführung und der<br />
Vertrieb der MAGNEZIX ® . Sie hat bereits<br />
die Zulassung für 30 Länder erhalten.<br />
Katja Golditz<br />
DKA<br />
Im Mittelpunkt des 116. Jahresfests<br />
im Annastift stand die Einführung<br />
von Dr. Friedrich Ley und Carsten<br />
Riedel.<br />
Dr. Ley trat sein Amt als theologischer<br />
Geschäftsführer der Diakoniekrankenhaus<br />
Annastift gGmbH und der<br />
Annastift Leben und Lernen gGmbH<br />
an, Riedel übernahm die Position<br />
als kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der Diakoniekrankenhaus Annastift<br />
gGmbH. In seiner Predigt während des<br />
Einführungsgottesdienstes der beiden<br />
rückt Dr. Ley die Sprache und die verschiedenen<br />
Ausdrucksmöglichkeiten,<br />
die den Menschen mit und ohne Handicap<br />
gegeben sind, in den Fokus. Als<br />
Beispiel zitierte er unter anderem ein<br />
Gedicht von Hans-Jürgen Schmidt,<br />
einem begabten Poeten und Bewohner<br />
des Wohnheimes Kleefeld. Die<br />
ursprünglich geplante Begegnung im<br />
Garten musste aufgrund starken Regens<br />
in das Hochhaus des Annastiftes<br />
verlegt werden, wo sich die Teilnehmer<br />
aus Krankenhaus, von Annastift Leben<br />
und Lernen und aus dem Fundraising<br />
über eine warme Suppe und Kaffee<br />
und Kuchen freuten. Zum Ende des<br />
Annafestes gab es mit dem Auftritt des<br />
Gospelchors „Anna Vocale“ noch einen<br />
musikalischen Höhepunkt.<br />
red<br />
Dr. Friedrich Ley und Carsten Riedel<br />
im Amt.<br />
10 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
11
Die Friedhöfe in der DDH<br />
Stätten gegen das Vergessen<br />
DDH<br />
Was bleibt, wenn jemand stirbt, der<br />
nicht berühmt ist, der nicht in die<br />
Geschichtsschreibung eingegangen<br />
ist, wie dies bei den meisten<br />
Menschen der Fall ist?<br />
Die Erinnerung in den Herzen derer,<br />
die ihn geliebt haben, die Trauer um<br />
den Verlust einer Person, die man nie<br />
wieder sehen, lachen hören und umarmen<br />
kann? Was bleibt? Ein Grabstein?<br />
Friedhöfe sind Stätten gegen<br />
das Vergessen, Zufluchtsorte für die<br />
Erinnerung. Alte Friedhöfe erzählen<br />
Geschichten von Menschen, die nicht<br />
mehr unter uns sind. Es ist spannend,<br />
über Friedhöfe zu gehen. Dabei erfahren<br />
wir viel über die Kultur und<br />
den Umgang einer Gesellschaft mit<br />
Sterben und Tod. Wer schon einmal in<br />
Wien auf dem Zentralfriedhof war, versteht,<br />
dass den Wienern eine gewisse<br />
Todessehnsucht nachgesagt wird.<br />
Und auf dem städtischen Friedhof in<br />
Hildesheim gibt es einen Bereich für<br />
Sinti und Roma, die ihre Gräber üppig<br />
und eindrucksvoll gestalten.<br />
Auch in der Bestattungskultur gibt es<br />
Trends. Derzeit geht die Entwicklung<br />
zur Urnenbestattung, weil sie billiger<br />
ist oder zur Bestattung im Friedwald,<br />
wo man sich einen Baum kauft, evtl.<br />
mit einem Namenschild versehen, damit<br />
man nicht ganz vergessen wird.<br />
Eindrucksvolles Mausoleum auf<br />
dem Salemsfriedhof in Kirchrode.<br />
Der Trend zur anonymen Bestattung<br />
ist wieder rückläufig. Viele Menschen<br />
haben jedoch Angst vor den Folgekosten<br />
oder dem Grabpflegeaufwand für<br />
ihre Angehörigen. Aber Grabstätten<br />
sind Plätze gegen das Vergessen und<br />
für das Erinnern.<br />
Das Annastift, das Friederikenstift und<br />
die Henriettenstiftung haben eigene<br />
Friedhöfe oder gesondert ausgewiesene<br />
Gräberfelder, die Bewohnern, Diakonissen,<br />
<strong>Diakonische</strong>n Schwestern<br />
oder Mitarbeitenden eine Möglichkeit<br />
der Zusammengehörigkeit auch über<br />
den Tod hinaus geben.<br />
Bewachsene Gräber: Fast verborgen<br />
aber nicht vergessen.<br />
Das Annastift auf dem Döhrbruch<br />
Friedhof<br />
In Kirchrode-Bemerode liegt der städtische<br />
Friedhof Döhrbruch. Dort besitzt<br />
das Annastift ein Gräberfeld für<br />
Bewohner und Mitarbeitende. Im Annastift<br />
wurde ein Standard entwickelt,<br />
der vor allem die Bestattung von Bewohnern<br />
regelt, die keine Angehörigen<br />
haben. In diesen Fällen tritt das<br />
Annastift an die Stelle der Hinterbliebenen,<br />
sorgt für die Durchführung der<br />
Beerdigung und übernimmt die Kosten<br />
für das Grab und die anschließende<br />
Grabpflege. Doch das ist nur eines der<br />
Angebote. „Im Zusammenhang mit der<br />
Diskussion über Inklusion denken wir<br />
auf über eine Öffnung des Gräberfelds<br />
nach“, erläutert Dr. Friedrich Ley, Vorsteher<br />
des Annastiftes, „entscheidend<br />
ist für uns der Wille der Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern selbst, auch ein Einzelgrab<br />
an anderer Stelle, ein Urnengrab<br />
oder eine anonyme Bestattung<br />
sind denkbar.“ Derzeit gibt es noch ca.<br />
30 freie Grabstellen mit einheitlicher<br />
Gestaltung: Schlichte Grabplatten<br />
schmücken die Gräber und sorgen für<br />
Ruhe im Auge der Besucher.<br />
Der Ricklinger Friedhof und das<br />
Ev. Diakoniewerk Friederikenstift<br />
Bis in die 1920er Jahre fanden die<br />
Friederikenschwestern und ihre Oberinnen<br />
auf dem Engesohder Friedhof<br />
ihre letzte Ruhe. Die Oberin Anna<br />
Lichtenberg erwarb Grabfelder, als<br />
ihre Schwester und Vorgängerin Marie<br />
Lichtenberg starb. Marie war die erste<br />
„Friederike“, die hier begraben wurde.<br />
Bis 1936 wurden hier 17 Schwestern<br />
beerdigt, die Gräber der Oberinnen mit<br />
Grabkreuzen und die Schwesterngräber<br />
mit schlichten Grabplatten versehen.<br />
Die Grabanlage der Schwesternschaft<br />
auf dem ältesten Friedhofs <strong>Hannover</strong><br />
bestand noch bis 1976. Heute<br />
gelten die Grabplatten und -kreuze als<br />
verschollen…<br />
Durch das stetige Wachsen der<br />
Schwesternschaft wurde dann „eine<br />
Sonderabteilung“ auf dem Stadtfriedhof<br />
Ricklingen erworben, die bis heute<br />
als Friedhof der Schwesternschaft<br />
dient. Die Stadt <strong>Hannover</strong> erteilte<br />
die Auflage, ein gemeinsames Denkmal<br />
aufzustellen und die Gräber von<br />
Schwestern und Stiftsangehörigen<br />
einheitlich mit Kopfsteinen zu kennzeichnen.<br />
Die Inschriften sind knapp<br />
und schlicht: Name, Lebensdaten und<br />
der Zusatz „Diakonieschwester“. 2008<br />
wurde der Friedhof neu gestaltet. In der<br />
Rasenfläche liegen zurzeit zwei Familiengräber<br />
und ca. 77 Reihengräber von<br />
Schwestern und Stiftsangehörigen.<br />
Wer hier ein Grab erwerben möchte,<br />
muss einen Antrag an den Vorstand<br />
der Schwesternschaft und des Diakoniewerks<br />
Friederikenstift stellen. Dabei<br />
ist nur ein Erdbegräbnis möglich und<br />
Schlicht wie das Leben einer Diakonisse: Ein einzelner Rosenstrauch ziert den Grabstein.<br />
die einheitliche Grabgestaltung unumgänglich.<br />
Dieses Gesamtbild wird aber<br />
immer wieder gestört: „Wir haben es<br />
auf unserem Friedhof mit einer Maulwurfplage<br />
zu tun. Alle Maßnahmen<br />
haben nichts genutzt! Wir werden<br />
die ungebetenen Gäste nicht los“, erklärt<br />
Sr. Sabine Ritter, Referentin der<br />
Schwesternschaft und zuständig für<br />
den Friedhof. Grabowski steht unter<br />
Naturschutz, aber: „Die Beschwerden<br />
über das ungepflegte Bild reißen nicht<br />
ab.“ Auch heute noch übernimmt das<br />
Friederikenstift alle Kosten der Bestattung<br />
und der Grabpflege, wenn es sich<br />
um Schwestern handelt, die für ihre<br />
Tätigkeit im Stift lediglich ein Taschengeld<br />
erhielten, die so genannte „Ruhegehaltszulage“.<br />
Der Salemsfriedhof der<br />
Henriettenstiftung in Kirchrode<br />
Bereits 1865 verfügte die Henriettenstiftung<br />
über einen eigenen Begräbnisplatz<br />
auf dem Engesohder Friedhof.<br />
König Marie stellte ihn zur Verfügung,<br />
als die erste Diakonisse Emmy Dankwerts<br />
starb. Ihr folgten 200 Diakonissen<br />
und Stiftsangehörige. Die letzten<br />
Beisetzungen erfolgten dort 1944.<br />
Kurz danach sollte dieser Bereich eingeebnet<br />
werden, um Raum für einen<br />
neuen Werkhof zu schaffen. Die Henriettenstiftung<br />
stimmte der Schließung<br />
ihres Diakonissenfriedhofes unter der<br />
Bedingung zu, dass die Umbettung<br />
der sterblichen Überreste und der Erhalt<br />
der Grabmäler der drei Oberinnen<br />
und des Vorstehers gewährleitet seien.<br />
Diese Überführung fand dann zum<br />
stifteigenen Salemsfriedhof in Kirchrode<br />
statt, den die Henriettenstiftung<br />
seit 1893 als „Siechen-Friedhof“ für<br />
betreute Bewohner der Tochteranstalten<br />
des Hauses „Bethesda“ und „Salem“<br />
unterhielt. Seitdem werden dort<br />
Diakonissen, diakonische Schwestern<br />
und Stiftsangehörige begraben. Der<br />
Salemsfriedhof befindet sich zwar im<br />
Stadtteil Kirchrode, ist jedoch ein Teil<br />
des sogenannten Anderter Friedhofs,<br />
denn in Anderten kann wegen der starken<br />
Bodenbewegungen kein Friedhof<br />
unterhalten werden.<br />
Ein Spaziergang hierher lohnt sich.<br />
Fast 800 Gräber lassen ahnen, welche<br />
Schicksale und Lebensgeschichten<br />
sich hinter kaum lesbaren Namen verbergen.<br />
Mit dem Projekt „Zeitfenster“<br />
wird dort jetzt ein Pfad der Erinnerung<br />
geschaffen, eine Frauengedenkstätte,<br />
die ihre Arbeit und Geschichte würdigt,<br />
um sie vor dem Vergessen zu bewahren.<br />
„Wie sie gelebt haben, so liegen<br />
sie jetzt dort – in aller Bescheidenheit“,<br />
erzählt Ulrike Tüpker, Projektleiterin,<br />
„ein Mensch ist eben erst vergessen,<br />
wenn sein Name vergessen ist.“ Mit<br />
Biografie-Tafeln, einem Platz der Begegnung<br />
und einem Infobereich wird<br />
der Pfad der Erinnerung bald fertiggestellt<br />
sein. Die alten Grabreihen<br />
bleiben im derzeitigen Zustand erhalten<br />
und sollen als Zeitzeugen für sich<br />
sprechen.<br />
Durch die sinkende Zahl der Diakonissen<br />
können heute auch andere Interessierte<br />
auf dem Salemsfriedhof eine<br />
Grabstelle erwerben. „Es gilt aber auch<br />
bei uns die allgemeine Friedhofsordnung<br />
zur Grabgestaltung. Ich beobachte:<br />
Je kleiner das Grab, desto üppiger<br />
ist es geschmückt!“ Von Dekosteinchen,<br />
Plastikblumen, farbigem Kies und<br />
Kunststoff-Grabsteinen aus China weiß<br />
Ulrike Tüpker allerhand zu erzählen.<br />
Die Geschichte der DDH-Friedhöfe<br />
ist also spannend. Und während wir in<br />
und mit unserer täglichen Arbeit stets<br />
an unsere Gründerinnen erinnern, so<br />
bieten auch Friedhöfe Raum für Erinnerung.<br />
Nicht vergessen sind die, die<br />
hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.<br />
Und so finden sie vielleicht doch noch<br />
einen Weg, in die Geschichtsschreibung<br />
einzugehen… Gehen Sie sie<br />
doch mal besuchen!<br />
Christel Suppa<br />
Wie und wo sind<br />
die drei Gründerinnen begraben?<br />
Anna von Borries hat ihre letzte Ruhe auf<br />
dem Nackenberger Friedhof in Kleefeld<br />
gefunden. Ihr Grab kann noch heute leicht<br />
gefunden werden.<br />
Ida Arenhold, die in diesem Jahr ihren 150.<br />
Todestag hat, ist auf dem Gartenfriedhof<br />
in der Marienstraße beigesetzt. Der Verein<br />
zur Erhaltung des Gartenfriedhofs, das<br />
Karl-Lemmermannhaus e.V. und das Ev.<br />
Diakoniewerk haben die Patenschaft zur<br />
Erhaltung des Grabes dieser bedeutenden<br />
<strong>Hannover</strong>anerin übernommen. In einer Feierstunde<br />
am 24. September erhielten die<br />
Paten die dazu gehörige Patenschaftsurkunde,<br />
die ein Vertreter der Stadt <strong>Hannover</strong><br />
überreichte.<br />
Die Gründerin der Henriettenstiftung, Königin<br />
Marie von <strong>Hannover</strong>, fand ihre letzte<br />
Ruhestätte 1907 in einem Mausoleum in<br />
Gmunden in Österreich. Dorthin war sie<br />
nach der Absetzung des Königs durch die<br />
Preußen ins Exil gegangen.<br />
12 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
13
Übernahme der Grabpatenschaft<br />
Idas Erben – Idas Paten<br />
Und wenn ich wüsste, dass morgen<br />
die Welt untergeht; ich würde heute noch<br />
ein Apfelbäumchen pflanzen.<br />
Martin Luther<br />
Das Ev. Diakoniewerk Friederikenstift und der<br />
Karl-Lemmermann-Haus e.V. erinnern an den 150. Todestag<br />
von<br />
Ida Arenhold<br />
* 11.11.1798 † 24.9.1863<br />
Saunagänge haben wieder Hochkonjunktur<br />
Die Zeit ist heiß<br />
Sie zählt zu den bedeutensten Persönlichkeiten <strong>Hannover</strong>s.<br />
Mit ihrem Engagement für Schwache, Arme und Kranke im<br />
19. Jahrhundert setzte sie ein Zeichen, das bis in die heutige<br />
Zeit hinein wirkt. Noch immer sind das Ev. Diakoniewerk<br />
Friederikenstift mit seiner großen Schwesternschaft und der<br />
Karl-Lemmermann-Haus e.V. in ihrem Sinne tätig.<br />
In Anerkennung und Dankbarkeit<br />
Ev. Diakoniewerk Friederikenstift<br />
Karl-Lemmermann-Haus e.V.<br />
Die Feierstunde anlässlich ihres 150. Todestages findet statt am 24. September<br />
<strong>2013</strong> um 16 Uhr auf dem Gartenfriedhof, Marienstraße. Es erfolgt die Übergabe<br />
der Patenschaftsurkunde für das Grabmal.<br />
Wir freuen uns über Spenden zu diesem Anlass, die wir im Sinne von Ida<br />
Arenhold verwenden wollen: „Ida Arenhold“, Konto 6 600 336, BLZ 520 604 10<br />
Ev. Kreditgenossenschaft Kassel<br />
Versammelt am Grab: Birgit Löhmann, Karin von Schwartzenberg und<br />
Harald Bremer.<br />
DKF<br />
Die Inschrift auf dem Kreuz ist<br />
längst verwittert, der Stein mit<br />
Flechten übersät. 150 Jahre lang<br />
war es eher ruhig um das Grab von<br />
Ida Arenhold, der Gründerin des<br />
Friederikenstifts.<br />
Doch heute haben sich wieder viele<br />
Menschen um ihre letzte Ruhestätte<br />
versammelt. Anlass ist die feierliche<br />
Übernahme der Patenschaft für das<br />
Grab der prominenten <strong>Hannover</strong>anerin<br />
durch das Karl-Lemmermann-Haus,<br />
das sich in der Obdachlosenhilfe engagiert,<br />
und das Ev. Diakoniewerk<br />
Eine „Mann“schaft wie das Trikotlogo<br />
DKF<br />
Es gibt Herrenfußball, es gibt Damenfußball<br />
und es gibt Fußball im<br />
DKF – quasi Mixed-Fußball. Ein gemischtes<br />
Damen-Herren-Team trat<br />
jetzt beim ersten Supercup der BK<br />
Unfallkrankenhäuser an und belegte<br />
bei der Endrunde in Barsinghausen<br />
einen tröstenden 6. Platz.<br />
Insgesamt waren in Vor- und Endrunde<br />
18 Mannschaften am Start. Das „Frieda-Team“<br />
bestand in erster Linie aus<br />
Mitarbeitenden der Klinik für Unfall-<br />
Friederikenstift. Seit Jahren sucht der<br />
Verein Renaissance Gartenfriedhof<br />
Paten für die Gräber wichtiger Persönlichkeiten,<br />
um das Kleinod Gartenfriedhof<br />
aufzuwerten und zu bewahren.<br />
Die beiden Paten fühlen sich trotz<br />
ihrer unterschiedlichen Aufgabenbereiche<br />
mit der Arbeit und den Idealen<br />
Ida Arenholds verbunden. Pastorin<br />
Birgit Löhmann schlüpfte unter die<br />
Haube der Friederikenstift-Gründerin<br />
und in ihre Rolle, um sich mit Harald<br />
Bremer, Vereinsvorstand im Karl-Lemmermann-Haus<br />
e. V., über die Veränderungen<br />
in der Arbeit heute und vor<br />
über 170 Jahren und die nach wie vor<br />
und Wiederherstellungschirurgie und<br />
Physiotherapeuten. Obwohl es nicht<br />
ganz zu einem Platz auf dem Treppchen<br />
reichte, wurden Spielerinnen und<br />
bestehenden gesellschaftlichen Nöte<br />
auszutauschen. Hilfe zur Selbsthilfe ist<br />
damals wie heute das Motto der beiden<br />
Einrichtungen – und auch, wenn<br />
die Gesellschaft heute reicher ist, die<br />
Schwesternschaft sehr gewachsen, so<br />
gibt es noch immer viele Hilfsbedürftige<br />
und knappe Mittel. Hier bei aller Unterstützung<br />
auch wirtschaftlich zu denken,<br />
ist also gefragt. Und wenn es damals<br />
um die Vorteile der Anschaffung<br />
einer Kuh ging, so haben sich lediglich<br />
die Investitionsgüter geändert, nicht<br />
aber die Idee dahinter. So konnte also<br />
Ida einen Blick auf die Früchte ihrer Arbeit<br />
werfen. Mit dem Austausch zweier<br />
Apfelbäumchen, die jetzt jeweils in<br />
den Gärten der beiden Einrichtungen<br />
gepflanzt werden, symbolisieren die<br />
Paten ihre Verbundenheit. Für die Besucher<br />
gab es dann übrigens frische<br />
Äpfel und Apfelsaft.<br />
Larissa Domeier<br />
Spieler dem markanten Logo des Trikotsponsors<br />
TUI allemal gerecht. Alle<br />
hatten ihren Spaß – und nur das zählt.<br />
red<br />
© Spofi - Fotolia.com<br />
DDH<br />
Es ist unstrittig: Saunen tut gut.<br />
Der Temperaturwechsel stärkt das<br />
Immunsystem ebenso wie Herz und<br />
Kreislauf. Und besonders in der<br />
kalten, dunklen Jahreszeit empfinden<br />
viele Menschen die Wärme als<br />
entspannend und angenehm. Doch<br />
nicht für jeden sind die Schwitzbäder<br />
zu empfehlen.<br />
Vor allem im Winter, wenn unsere<br />
körpereigenen Abwehrkräfte ständig<br />
gefordert sind, um den Wechsel zwischen<br />
der Kälte draußen, der warmen<br />
und trockenen Heizungsluft drinnen<br />
sowie der ständigen Konfrontation<br />
mit Viren und Bakterien zu verkraften,<br />
kann der Gang in die Sauna vorbeugend<br />
gegen Erkältungen wirken. Denn<br />
regelmäßige Schwitzbäder trainieren<br />
das Immunsystem ebenso wie das<br />
Herz-Kreislauf-System, wirken sich<br />
positiv auf den Blutdruck aus und regen<br />
den Stoffwechsel an. Durch die<br />
trockene Hitze in der Sauna steigt<br />
die Körpertemperatur um ein bis zwei<br />
Grad an – und so wirkt jeder Saunagang<br />
wie ein kleiner Fieberschub.<br />
Wenn man allerdings bereits erkältet<br />
ist, sollte man den Gang in die Sauna<br />
auf jeden Fall unterlassen: Das Immunsystem<br />
arbeitet dann bereits auf<br />
Hochtouren. Und eine weitere Belastung<br />
wie ein Schwitzbad bei 80 Grad<br />
endet schlimmstenfalls mit Kreislaufversagen.<br />
Doch auch sonst gibt es Umstände, unter<br />
denen das Schwitzen in der Sauna<br />
nicht gesundheitsfördernd ist. Wer unter<br />
Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen,<br />
wie koronarer Herzkrankheit,<br />
bereits erlittenem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen,<br />
Bluthochdruck,<br />
Schilddrüsenüberfunktion, Asthma,<br />
Multipler Sklerose, Nierenkrankheiten<br />
oder Schwindelanfällen leidet, sollte<br />
in jedem Fall vorher mit seinem Arzt<br />
sprechen.<br />
Zudem erliegen viele Menschen immer<br />
noch dem Irrglauben, viel hilft viel.<br />
In der Sauna kann das gefährlich werden.<br />
Wer sauniert, sollte genauestens<br />
auf seine Körpersignale achten – und<br />
im Zweifelsfall lieber die Sauna vorzeitig<br />
verlassen und längere Ruhepausen<br />
einlegen. Vor allem Männer meinen<br />
oft, dass exzessives Schwitzen die<br />
Immunabwehr besonders stärkt. Doch<br />
der Trainingseffekt für den Körper entsteht<br />
erst durch die richtige und ausreichende<br />
Abkühlung nach dem höchstens<br />
15-minütigen Schwitzbad.<br />
Franziska Bauermeister<br />
So schwitzt man<br />
richtig und gesund:<br />
Die Vorbereitung<br />
• Liegetuch, Badetuch, rutschsichere<br />
Badeschuhe, Bademantel, Waschlotion<br />
sind unerlässlich – und mindestens<br />
zwei Stunden Zeit.<br />
• Vor dem Saunagang reichlich trinken.<br />
• Weder hungrig noch mit vollem<br />
Magen in die Sauna gehen.<br />
• Vor dem Gang in die Sauna duschen<br />
(entfernt den Fettfilm auf der Haut)<br />
und gründlich abtrocknen (eine trockene<br />
Haut schwitzt besser).<br />
Der Saunagang<br />
• Pro Saunagang genügen acht bis<br />
15 Minuten intensives Schwitzen.<br />
• Die letzten ein bis zwei Minuten aufrecht<br />
sitzen, um den Kreislauf auf das<br />
Aufstehen vorzubereiten.<br />
• Anschließend Sauerstoff tanken – am<br />
besten durch einen kurzen Spaziergang<br />
an der frischen Luft.<br />
• Dann abkühlen – entweder durch<br />
Dusche, Kneippschlauch oder Tauchbecken.<br />
• Vor dem nächsten Saunagang mindestens<br />
15 Minuten ausruhen.<br />
• Nicht mehr als drei Gänge – alles andere<br />
belastet zu sehr.<br />
Nach der Sauna<br />
• Ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust<br />
aufzufüllen.<br />
• Auf keinen Fall Sport treiben.<br />
14 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
15
Praxisnah: Ausbildung im Fachschulzentrum Gesundheitsberufe (5)<br />
Mentale Stabilität zählt<br />
Im Fachschulzentrum Gesundheitsberufe<br />
(FZG) laufen sämtliche<br />
pflegerischen und therapeutischen<br />
Fachschulausbildungen der DDH<br />
zusammen. Es umfasst acht Berufsschulen,<br />
in denen zukunftsorientierte<br />
und besonders praxisbezogene<br />
Ausbildungen angeboten<br />
werden. „Nah am Menschen“ lautet<br />
demnach auch der Titel unserer Serie,<br />
in der Auszubildende des FZG<br />
ihre Arbeit vorstellen.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß in<br />
der Arbeitswelt unseres Berufsnachwuchses.<br />
Nah am<br />
Menschen<br />
DKF<br />
Maren Kösters kann sich noch genau<br />
an den Augenblick erinnern,<br />
als die Faszination des Operationssaals<br />
sie gepackt hat. „Das war in<br />
Groningen, in Holland“, berichtet<br />
die 23-Jährige begeistert, „während<br />
meiner Vorausbildung zur zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten. Wir<br />
waren mit der Klasse im Klinikum.<br />
Es gab dort einen Schau-OP mit<br />
einer Glaskuppel darüber, und wir<br />
konnten bei einer Bypass-Operation<br />
zusehen. Sie haben gerade aus<br />
einem Bein eine Vene entnommen.<br />
Das war faszinierend.“<br />
So stand für sie ziemlich schnell fest,<br />
dass sie nach ihrer zahnmedizinischen<br />
Ausbildung und ersten Erfahrungen<br />
mit der Kieferchirurgie im OP arbeiten<br />
wollte. Ein Wunsch, der sich verwirklicht<br />
hat: Seit 2011 lernt sie am Friederikenstift<br />
und macht ihre dreijährige<br />
Ausbildung zur OTA – zur Operationstechnischen<br />
Assistentin.<br />
Sie fühlen sich ein bisschen wie Handwerker: Maren Kösters und Carsten Schofeld.<br />
Ihr Kollege Carsten Schofeld ist ebenfalls<br />
seit 2011 in der Ausbildung. Der<br />
begeisterte Fußballer und Triathlet hat<br />
sich hauptsächlich im Internet nach<br />
medizinischen Berufen umgesehen<br />
und wurde schließlich auf der Homepage<br />
des Friederikenstifts fündig.<br />
Dass diese Ausbildung sehr begehrt<br />
war, haben die beiden schnell festgestellt:<br />
„Wir waren drei Bewerbungsgruppen.<br />
120 Bewerber im Vorstellungsgespräch<br />
– für nur sechs Ausbildungsplätze“,<br />
sagt der 24-Jährige.<br />
Maren Kösters fügt hinzu: „Aber sie<br />
haben mich eigentlich gar nicht so viel<br />
gefragt. Eher private Sachen – und vor<br />
allem warum ich diese Ausbildung machen<br />
möchte. Das Gespräch hat gar<br />
nicht so lange gedauert.“<br />
Was man als angehende OTA unbedingt<br />
mitbringen sollte? „Einen Realschulabschluss<br />
– und auch eine Vorausbildung<br />
wird gern gesehen, auch<br />
wenn es keine Pflicht ist“, zählt die<br />
23-Jährige auf. „Teamfähigkeit ist sehr<br />
wichtig. Und man sollte mental stabil<br />
sein, nicht alles an sich ranlassen.“ Ob<br />
sie Blut sehen könne? „Ja, natürlich“,<br />
sagt sie lächelnd.<br />
Zahlen / Daten / Fakten<br />
Schule für Operationstechnische Assistenz DKF<br />
Ausbildungsplätze: 40 gesamt<br />
Beginn: alle 1,5 Jahre, wieder zum 1. Februar 2014<br />
Plätze: 20 pro Klasse<br />
Zugangsvoraussetzungen:<br />
Min. Sekundarabschluss I, Realschule oder einen vergleichbaren<br />
Abschluss (z.B. Hauptschulabschluss und abgeschlossene<br />
Berufsausbildung)<br />
Vollendetes 18. Lebensjahr<br />
Persönliche Zuverlässigkeit und gesundheitliche Eignung<br />
1700 Stunden Theorie- und Praxisunterricht in der Schule und<br />
4000 Stunden praktische Ausbildung in den Betrieben<br />
Qualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008<br />
Etwas anders als in klassischen Krankenhaus-Fernsehserien<br />
ist die Arbeit<br />
der OTAs auf jeden Fall. Für Helfer,<br />
die in jeder Folge den dramatischen<br />
Ruf „Weg vom Bett!“ ausstoßen und<br />
den Defibrillator ansetzen, haben die<br />
Auszubildenden nur ein müdes Lächeln<br />
übrig. „Ich fühle mich immer ein<br />
bisschen wie ein Handwerker“, meint<br />
Maren Kösters. „Man hat da seine<br />
Schrauben und Werkzeuge vor sich<br />
ausgebreitet wie in der Werkstatt.“<br />
Dass beide viel Spaß und Interesse an<br />
chirurgischen Eingriffen und der Arbeit<br />
im OP mitbringen, ist den Auszubildenden<br />
anzumerken. Auch wenn manche<br />
Situationen sie durchaus gefordert und<br />
an ihre Grenzen gebracht haben. „Da<br />
war eine Frau, die war vor eine Bahn<br />
gelaufen, sie musste reanimiert werden“,<br />
erinnert sich Maren Kösters an<br />
eine schwierige Operation. „Ich war<br />
in dem Moment Springer, ständig ging<br />
das Telefon, ich musste Blutwerte entgegennehmen,<br />
alle wollten etwas von<br />
einem, und man kann sich doch nicht<br />
teilen. Das war nicht einfach. Aber man<br />
ist ja nie allein, es waren gut 20 Leute<br />
dabei, Helfer, Ärzte, Anästhesie.“<br />
Carsten Schofeld hat vor allem eine<br />
komplizierte Hüftrekonstruktion noch<br />
lebhaft im Gedächtnis. „Es war ein<br />
Patient mittleren Alters, er hatte ein<br />
Polytrauma nach einem Unfall, und es<br />
war sehr viel kaputt. Kein Standardeingriff.“<br />
Wie man sich als Patient im OP fühlt,<br />
wissen übrigens beide bereits aus eigener<br />
Erfahrung. Beide haben seit<br />
dem Kindesalter keine Mandeln mehr,<br />
Maren Kösters hat außerdem eine<br />
Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert.<br />
Blinddarm- und eine Knie-Operation<br />
hinter sich.<br />
Etwa zwei Drittel der Ausbildung sind<br />
der Praxis gewidmet, ein Drittel ist<br />
„Schule“. In der Theorie gibt es allerdings<br />
noch einiges zu knobeln. Besonders<br />
die Anatomie ist recht schwer, da<br />
sind sich die beiden Auszubildenden<br />
einig. Auch die Bereiche Hygiene und<br />
Krankheitslehre sind etwas knifflig.<br />
Aber: „Es ist alles nicht kompliziert, nur<br />
halt sehr viel, was man lernen muss“,<br />
meint Carsten Schofeld.<br />
Sein größter Wunsch? „Ich würde gern<br />
mal eine Herz-OP live sehen“, sagt der<br />
24-Jährige. Seine Kollegin nickt. „Das<br />
würde mich auch interessieren. Und<br />
natürlich die Mund-Kiefer-Chirurgie.<br />
So etwas gab es in der Zahnarztpraxis,<br />
in der ich gelernt habe, nämlich<br />
nicht.“ Dass sie am liebsten am Friederikenstift<br />
bleiben möchten, steht für<br />
beide fest. „Und vielleicht irgendwann<br />
einmal meinen Praxisanleiter nachholen“,<br />
plant Carsten Schofeld.<br />
Petra Hartmann<br />
16 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />
17
Schlüsselerlebnis<br />
Assistenzärztin<br />
Dr. Eline Bauer hilft<br />
gegen Herpes und<br />
Malaria.<br />
Selbstloser<br />
Einsatz in einem<br />
namenlosen Dorf<br />
in Afrika.<br />
Die Oberhäupter des Dorfes mit Elina Bauer und Bruder.<br />
Junge Patienten stehen Schlange.<br />
„Ani so goma!“<br />
„Als Weiße hat man eine Sonderposition.<br />
Trotzdem würden sich auch heute<br />
noch einige Männer niemals von einer<br />
fremdem Frau berühren lassen. Es war<br />
eine große Auszeichnung, als mich der<br />
Dorfhäuptling begrüßt hat.“<br />
Zebu-Kühe abmagern, sind auch die<br />
Kinder unterernährt und haben wenig<br />
Widerstandskraft. Doch diesmal sind<br />
die fettspeichernden Buckel der Rinder<br />
prall gefüllt, und die Tiere stehen<br />
gut im Futter.<br />
Oft fehlt es an den einfachsten Dingen.<br />
Immer wieder müssen<br />
die behandelnden Ärzte<br />
improvisieren. „Einmal<br />
habe ich gesehen,<br />
wie ein Vater<br />
seinem im Koma<br />
liegenden<br />
Was am meisten benötigt wird? „Aufklärung!“,<br />
sagt Eline Bauer wie aus der<br />
Pistole geschossen. „Ernährungsberatung,<br />
grundlegende Hygienekenntnisse,<br />
Gesundheitserziehung, zum Beispiel,<br />
dass man den Müttern beibringt,<br />
die Milch abzukochen, bevor sie sie<br />
den Kindern geben. Oder, dass man<br />
das Flusswasser so nicht trinken darf.“<br />
Richtig wütend wird sie, wenn sie über<br />
die Umweltverschmutzung spricht.<br />
Die Flüsse verseucht. Die Savanne<br />
schwarz von Müll. Die wenigen Bäume<br />
bedeckt von alten Plastiktüten. „Als ich<br />
noch klein war, gab es hier noch Elefanten<br />
– inzwischen sind sie ausgerottet.“<br />
Dr. Eline Bauer<br />
DKF<br />
Die Fröhlichkeit der Menschen ist anziehend.<br />
„Ani so goma!“ – „Guten Tag!“ Ein paar Brocken aus der Sprache Dioula<br />
kann sie noch, aber zumeist spricht sie hier Französisch. Für Dr. Eline Bauer<br />
war es wie Nach-Hause-Kommen, als sie die Stadt Bobo Dioulasso und das<br />
kleine namenlose Dorf nahe der Siedlung Satiri in Burkina Faso wiedersah.<br />
Die Höfe der Rinderhirten vom Stamm der Peulh („Pöll“, spricht sie das Wort<br />
aus) sind noch da und die alte dieselbetriebene Mühle, die ihr Vater mit Hilfe<br />
der Deutschen Botschaft in Ouagadougou in der Siedlung aufgestellt hat. Es<br />
gab sogar ein Wiedersehen mit Brahima, der einst für ihre Familie den Garten<br />
und die Tiere versorgte, der die Kinder Radfahren lehrte und mit ihnen zum<br />
Angeln ging.<br />
Bis zu ihrem neunten Lebensjahr hat<br />
Eline Bauer in dem westafrikanischen<br />
Land gelebt. Ihr Vater hat dort als Tierarzt<br />
gearbeitet und sich vor allem mit<br />
der Erforschung der Tsetsefliege, der<br />
Überträgerin der durch Blutparasiten<br />
verursachten tierischen Nagana bzw.<br />
der menschlichen Schlafkrankheit,<br />
beschäftigt. Ihre Mutter, ebenfalls Tierärztin,<br />
hat in der Forschungsabteilung<br />
des Projektes mitgearbeitet und sich<br />
daneben um die medizinische Versorgung<br />
der Menschen gekümmert. Die<br />
neunjährige Tochter hat damals schon<br />
ein wenig mitgeholfen.<br />
Inzwischen ist sie 30 Jahre alt, Assistenzärztin<br />
der Anästhesie und am Ende<br />
ihrer Facharztausbildung. „Eigentlich<br />
sollte es nur ein Urlaub sein“, erzählt<br />
sie. Doch mit tatkräftiger Unterstützung<br />
des Friederikenstifts wurde mehr daraus.<br />
Und so kehrte die junge Ärztin in<br />
das Dorf zurück, das einst ihr Vater betreut<br />
hatte, untersuchte die Bewohner,<br />
behandelte Krankheiten und gab viele<br />
Ratschläge, vor allem zur Hygiene.<br />
Es ist eine sehr traditionelle Gesellschaft,<br />
islamisch geprägt, zum Teil<br />
sehr arm. „Zuerst müssen die Männer<br />
behandelt werden, dann die Frauen,<br />
dann erst die Kinder“, so war es damals<br />
schon, obwohl Eline Bauers Mutter<br />
sich auch manchmal energisch darüber<br />
hinwegsetzte. „Ich habe viele Frauen<br />
in Burkas gesehen, das ist mehr<br />
geworden“, erzählt sie. Sie selbst habe<br />
sich aber relativ frei bewegen können.<br />
Zu tun gab es genug.<br />
Blutdruckmessung<br />
und Behandlung von<br />
Blutzucker bei den Männern<br />
– und bei den meisten<br />
schwere Herpesinfektionen,<br />
da es Sitte ist, aus<br />
den gleichen Töpfen zu<br />
essen. Die Frauen leiden<br />
oft an Wirbelsäulenschäden,<br />
denn sie tragen die<br />
schwersten Lasten auf dem<br />
Kopf, die Kinder hat die Ärztin<br />
meist entwurmen müssen.<br />
Und Malaria ist nach wie vor ein<br />
großes Problem. „Die Kinder sahen<br />
richtig gut aus“, freut sich die<br />
30-Jährige. Bei ihrem letzten Besuch –<br />
vor 16 Jahren – war dies noch nicht der<br />
Fall. Die Gesundheit der Kleinen steht<br />
und fällt mit dem Zustand der Rinder.<br />
Wenn Regenmangel und Trockenheit<br />
die Weiden verdorren lassen und die<br />
Sohn mit einer Magensonde<br />
Kaaba eingeflößt<br />
hat, um ihn zu ernähren.<br />
Das hat mich sehr beeindruckt.“<br />
Die Schulbildung ist besser geworden,<br />
stellte die Ärztin fest. Selbst Mädchen<br />
gehen inzwischen zur Koranschule.<br />
Doch unter den Älteren ist die Rate der<br />
Analphabeten hoch.<br />
Trotzdem, ihre Liebe zu Afrika ist ungebrochen.<br />
„Ich will auf jeden Fall wieder<br />
hinfahren“, sagt sie. Die Fröhlichkeit<br />
und Freundlichkeit der Menschen, das<br />
Leben jenseits unserer Leistungsgesellschaft,<br />
die Sonne, all das wird sie<br />
wohl wieder und wieder zurück nach<br />
Afrika ziehen. Am liebsten würde sie<br />
später abwechselnd ein halbes Jahr in<br />
Deutschland und ein halbes in Afrika<br />
arbeiten. Doch nun steht erstmal die<br />
Facharztprüfung an.<br />
Was noch zu sagen bleibt: „Ein großes<br />
Dankeschön an das Friederikenstift,<br />
dass sie mir das ermöglicht haben, vor<br />
allem an unseren ärztlichen Geschäftsführer<br />
PD Gottschalk, an Oberarzt Nicolas<br />
Jakobs, Oberärztin Frauke Honig<br />
und den Apotheker Thomas Haja.“<br />
Spendenkonto des Freundeskreis<br />
Friederikenstift für die Arbeit in Burkina<br />
Faso: Nord/LB <strong>Hannover</strong>, BLZ 250<br />
500 00, Konto 101 480 333; Stichwort:<br />
„Burkina Faso – Hilfe zur Selbsthilfe“.<br />
Petra Hartmann<br />
18 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
19
Jeder Handgriff sitzt. 1300 Mahlzeiten werden hier täglich zubereitet.<br />
Küche erfüllt auch individuelle Wünsche – Hygiene ist oberstes Gebot<br />
Das schmeckt unseren Patienten<br />
DDH<br />
Um 5.45 Uhr ist die Nacht zuende.<br />
Jedenfalls für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in der Großküche<br />
im Diakoniekrankenhaus Annastift.<br />
Genau um diese Uhrzeit beginnt ihr<br />
Arbeitstag, auch an diesem warmen<br />
Spätsommertag.<br />
für die richtige Temperatur der gelagerten<br />
Lebensmittel – und verschaffen<br />
auch den Mitarbeitenden der Großküche,<br />
die Zutaten aus den Lagern zusammenstellen,<br />
zwischendurch mal<br />
eine angenehme Erfrischung.<br />
und Mitarbeitende des Diakoniekrankenhauses<br />
Henriettenstiftung, zwei<br />
Altenheime und ein weiterer Kindergarten<br />
mit Mahlzeiten beliefert.<br />
Rund 1300 Mahlzeiten laufen zwischen<br />
6 Uhr und 14 Uhr über ein sieben Meter<br />
langes Förderband. „Durchschnitt-<br />
Frische Produktion nach eigenen<br />
Rezepten.<br />
drei Menüs zur Auswahl, neben einem<br />
Fleischgericht gibt es ein leichtes Gericht<br />
und eines für Vegetarier. Aber es<br />
sind auch viele Variationen möglich.<br />
Manche Patienten der Krankenhäuser<br />
bräuchten Sonderkostformen und natürlich<br />
würden Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
berücksichtigt, erklärt<br />
Knoche. Die Patienten der Krankenhäuser<br />
treffen ihre Auswahl einen Tag<br />
vorher. „Menüdamen“, die die Stationen<br />
besuchen, erfassen die individuellen<br />
Wünsche und Erfordernisse jedes<br />
Patienten und geben sie direkt in ein<br />
Computersystem ein.<br />
„Für jeden Patienten und zu jeder Mahlzeit<br />
gibt es eine Karte, auf der präzise<br />
vermerkt ist, was er möchte – und, was<br />
er verträgt“, sagt Knoche und weist auf<br />
auch mit ran und beim Bestücken helfen.<br />
Routiniert wäscht und desinfiziert<br />
Siegfried Knoche seine Hände, bevor<br />
er seinen Bürostuhl gegen einen Platz<br />
am Förderband eintauscht. Hygiene ist<br />
oberstes Gebot. Am Band wird nichts<br />
dem Zufall überlassen: Eine Kelle<br />
Wurstgulasch, zwei Kellen Kartoffel –<br />
nein, der Patient wünscht Nudeln. Darf<br />
es der Kirschpudding sein oder verträgt<br />
der Patient keine Lactose? Wenn<br />
das Band läuft, herrscht hier hohe<br />
Konzentration. Jeder Handgriff muss<br />
stimmen. Trotzdem kontrolliert eine<br />
Fachkraft am Ende noch einmal, ob<br />
das Tablett korrekt belegt wurde. Dann<br />
kommt ein Deckel darauf und die Mahlzeit<br />
wird in Geschirrwagen sortiert in<br />
einen der temperierten Lagerräume<br />
zur Abholung bereitgestellt. Eine ausgeklügelte<br />
Logistik sorgt dafür, dass<br />
die Mahlzeiten später richtig temperiert<br />
beim einzelnen Besteller landen.<br />
Die große Anzahl der Menüs erfordert<br />
Effizienz und gute Vorbereitung.<br />
„Bei uns werden auch keine Kartoffeln<br />
mehr geschnippelt“, klärt der Küchenchef<br />
auf, „wir kaufen sie, wie in der<br />
Branche üblich, bereits geschält ein.“<br />
Trotzdem gäbe es kaum Fertigkost,<br />
die nur warm gemacht werde, versichert<br />
der erfahrene Koch: „Hier wird<br />
frisch produziert nach eigenen Rezepten.“<br />
Das gelte auch beispielsweise für<br />
Salatsaucen, „Fertigsaucen aus der<br />
Flasche gibt es bei mir nicht!“ Und das<br />
Wurstgulasch bestehe übrigens aus<br />
echter Currywurst und nicht etwa, wie<br />
durchaus mitunter in Großküchen üblich,<br />
aus kleingeschnittener Mortadella:<br />
„Qualität muss sein!“, sagt Siegfried<br />
Knoche.<br />
Ines Goetsch<br />
Carola Bindernagel beweist Kompetenz.<br />
Premiere<br />
DDH auf<br />
der „Seniora“<br />
DDH<br />
Auf dem Podium geht es um Psychische<br />
Belastung in der Häuslichen<br />
Pflege. Carola Bindernagel<br />
steht Rede und Antwort. Sie kennt<br />
sich aus und hat als Mitarbeiterin<br />
der Friederikenstift Krankenpflege<br />
GmbH schon alle Facetten erlebt.<br />
Währenddessen greifen auf dem Messestand<br />
zwei grauhaarige Damen<br />
nach der Infobroschüre „Gut leben<br />
im Alter“ und lassen sich einen Apfel<br />
schmecken. „Wir sammeln Informationen<br />
über das Thema Wohnen im Alter,“<br />
sagen sie. Der DDH-Messestand ist<br />
gut besucht. Besonders nach dem Podiumsvortrag<br />
von Dr. Thilo Flörkemeier<br />
aus dem DKA, der dort dann noch<br />
Auskunft über Gelenkschmerzen und<br />
Arthrose im Alter gibt. Erstmals hatte<br />
sich die DDH auf der Fachmesse mit<br />
den unternehmensweiten Angeboten<br />
für „Leben im Alter“ präsentiert. Neu<br />
auch der mehrteile Messestand, der<br />
künftig variabel einsetzbar ist. Weitere<br />
Informationen dazu bei der Unternehmenskommunikation.<br />
red<br />
„Um 6 Uhr startet das Produktionsband<br />
für das Frühstück der Patienten<br />
der Henriettenstiftung in der Marienstraße“,<br />
erläutert Küchenchef Siegfried<br />
Knoche. Die Temperatur in den<br />
langgestreckten Räumen im Sockelgeschoss<br />
des Annastiftes ist aber auch<br />
bei extremen Außentemperaturen moderat.<br />
Zahlreiche Kühlräume sorgen<br />
Die Küche im Annastift ist eine von fünf<br />
Großküchen der <strong>Diakonische</strong> <strong>Dienste</strong><br />
<strong>Hannover</strong>. Seit zweieinhalb Jahren<br />
versorgt sie neben den Patienten und<br />
Mitarbeitenden des Annastiftes zwei<br />
Wohngruppen und den Betriebskindergarten<br />
Bund-Stifte. Außerdem werden<br />
am Standort Marienstraße Patienten<br />
lich bereiten wir rund 700 Mittagessen<br />
sowie 500 bis 600 Frühstücke und<br />
Abendessen zu“, erklärt Siegfried<br />
Knoche. Von Massenproduktion könne<br />
aber keine Rede sein, versichert<br />
der Küchenchef: „Wir müssen durch<br />
unsere unterschiedlichen Kunden viele<br />
verschiedene Wünsche und Bedürfnisse<br />
erfüllen.“ Grundsätzlich gibt es<br />
einen wohl sortierten Stapel am Kopfende<br />
des Menübandes, auf dem die<br />
Tabletts bestückt werden. Heute stehen<br />
ein deftiges Wurstgulasch, Seelachsfilet<br />
und eine Gemüsepfanne auf<br />
dem Plan. Und wenn Not am Mann ist,<br />
muss der Küchenchef in der Hauptzeit<br />
Der neue Messestand kommt gut an.<br />
20 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
21
Werkstattbesuch bei John+Bamberg<br />
Die Mobilität ständig verbessern<br />
Computergestütze Diagnose gehören<br />
zum Alltag.<br />
DKA<br />
Wer Marie sieht, könnte denken,<br />
sie sei ein Fan der Fernsehshow<br />
„Germany’s next Topmodel“ und<br />
würde die Pose mit leicht eingeknickter<br />
Hüfte üben. Doch ein<br />
schlichter Vorbeugetest belehrt einen<br />
eines besseren. Die heraustretenden<br />
Rippenbuckel zeigen: Marie<br />
hat Skoliose. Die lasergestützte Untersuchung<br />
in der orthopädischen<br />
Werkstatt von John+Bamberg bestätigt<br />
die Diagnose.<br />
Nun bekommt Marie ein Korsett angepasst.<br />
Dass sie sich Muster und Einfärbung<br />
der Rumpforthese selber aussuchen<br />
darf, ist ein schwacher Trost für<br />
die 13-Jährige. Bis sie ausgewachsen<br />
und ihre Wirbelsäule ausreichend versteift<br />
ist, wird sie die Orthese tragen<br />
müssen. Würde die Skoliose allerdings<br />
unbehandelt bleiben, wäre mit einem<br />
Verlust der Beweglichkeit sowie Störungen<br />
der inneren Organe – vor allem<br />
Herz und Lunge – zu rechnen.<br />
Bereits 1974 übernahm Helmut John,<br />
damaliger Forschungs- und Entwicklungsleiter<br />
der Orthopädischen Werkstatt<br />
im Annastift, ebendiese und baute<br />
sie zu den heutigen Werkstätten aus.<br />
Früher lag der Schwerpunkt auf der<br />
Versorgung von Contergan-Geschädigten,<br />
Kriegsopfern oder schwerstbehinderten<br />
Menschen. Heute stehen die<br />
Orthopädietechnik – hier besonders<br />
die Kinderorthopädie –, Rehatechnik<br />
sowie die Orthopädieschuhtechnik im<br />
Mittelpunkt der Arbeit. 130 Mitarbeiter<br />
fertigen unter anderem orthopädische<br />
Maßschuhe, Orthesen sowie Prothesen,<br />
passen Rollstühle und Gehhilfen<br />
an individuelle Bedürfnisse an. Mehr<br />
als 25.000 Patienten – ambulant sowie<br />
stationär – werden jährlich versorgt.<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Bestreben,<br />
die Mobilität und Lebensqualität<br />
der Patienten zu verbessern.<br />
Reinhard Kaumkötter, Geschäftsführer<br />
von John+Bamberg, schätzt für diese<br />
Arbeit besonders die räumliche Nähe<br />
von behandelnden Ärzten, Therapeuten<br />
und den Werkstätten. „Dadurch ist<br />
es uns möglich, wirklich die beste Versorgung<br />
für die Patienten zu gewährleisten“,<br />
sagt der Orthopädietechnik-<br />
Ein perfekt sitzender Schuh vermeidet unnötige Wunden.<br />
meister. So können die Mediziner und<br />
Techniker alle Versorgungen gemeinsam<br />
angehen: in der interdisziplinären<br />
Sprechstunde, bei der Zwischenanprobe<br />
der halb fertigen Produkte, während<br />
der Überprüfung, ob das Hilfsmittel<br />
noch passt, oder bei der Suche<br />
nach der Ursache für eine Druckstelle.<br />
Besonders wichtig sei dies in der Versorgung<br />
von Kindern, die häufig über<br />
viele Jahre hinweg therapeutisch begleitet<br />
werden.<br />
Doch auch die Weiterbehandlung nach<br />
Amputationen wird immer komplexer<br />
und erfordert eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Werkstatt und Ärzten:<br />
Immerhin kostet eine Genium-Beinprothese<br />
inklusive Kniegelenk bis zu<br />
40.000 Euro, da muss eine Verschreibung<br />
für die Krankenkassen schon gut<br />
begründet werden und die anschließende<br />
Weiterbehandlung reibungslos<br />
laufen.<br />
Ein Großteil der Amputationen ist übrigens<br />
durch Gefäßerkrankungen bedingt.<br />
So verlieren mehr Menschen<br />
ein Bein als Spätfolge von Diabetes,<br />
als durch Unfälle. „Darum ist die orthopädische<br />
Schuhtechnik so wichtig“,<br />
erläutert Kaumkötter. Denn wenn<br />
der Patient einen perfekt sitzenden<br />
Schuh ohne innere Nähte trägt, werden<br />
Scheuerstellen und Wunden vermieden<br />
und Fuß sowie Bein können<br />
gesund erhalten bleiben.<br />
Und so steht für John+Bamberg stets<br />
das Bestreben, die Mobilität und Lebensqualität<br />
der Patienten zu verbessern,<br />
im Mittelpunkt der Arbeit.<br />
Franziska Bauermeister<br />
Alles Gute!<br />
Gabriele Oest, Krankenhausseelsorgerin<br />
Ohne Fundament stürzt alles ein<br />
In diesem Spätsommer habe ich<br />
Steine geputzt. Ein Stück der alten<br />
Hauswand unseres Ferienhauses<br />
sollte erneuert werden, weil kein<br />
tragfähiges Fundament vorhanden<br />
war. Damit der Charakter des alten<br />
Hauses nicht zerstört wird, hatten<br />
wir uns vorgenommen, die alten<br />
Steine wieder zu verwenden. So<br />
stand ich vor einem großen Haufen<br />
alter Steine, nahm jeden einzelnen<br />
in die Hand und befreite ihn mit<br />
Spachtel und Hammer von alten<br />
Mörtelresten. Irgendwann fiel das<br />
Wort: „Trümmerfrauen“.<br />
Trümmerfrauen. Das waren die Frauen,<br />
die nach dem 2. Weltkrieg in<br />
Deutschland ihre Arbeitskraft zur<br />
Verfügung stellten mussten, um den<br />
Wiederaufbau zu ermöglichen. Eine<br />
schwierige Aufgabe! Um sie herum<br />
Trümmer und Zerstörung, Männer<br />
und Söhne, die im Krieg gefallen oder<br />
vermisst wurden. Traumatisiert durch<br />
Verluste, Flucht, Vergewaltigung oder<br />
Bombenangriffe. Ein zerstörtes Land<br />
weit über die eigenen Grenzen hin-<br />
aus, unendlich viel Leid, Millionen von<br />
Toten und Verletzten, Hunger, Krankheiten,<br />
Angst vor der Zukunft und die<br />
Last, den Krieg und den Holocaust<br />
verantworten zu müssen. All das kam<br />
mir mit dem Wort Trümmerfrauen in<br />
den Sinn. Aber auch, dass sie an dem<br />
Fundament für die nachfolgenden<br />
Jahrzehnte arbeiteten.<br />
Seitdem sind 68 Jahre ohne Krieg vergangen.<br />
Die Jahre danach waren nicht<br />
einfach, unsere Mütter und Großmüt-<br />
Volksgut<br />
Dieses Haus steh<br />
in Gottes Hand.<br />
Herr bewahr es vor<br />
Feuer und Brand,<br />
und alle, die gehn<br />
aus und ein,<br />
lass dir, o Herr,<br />
befohlen sein.<br />
ter mussten hart mit anpacken. Viele<br />
von uns haben diese Zeit als Kinder<br />
erlebt. Langsam und stetig ging es in<br />
unserem Land bergauf. Inzwischen<br />
gehört Deutschland zu den wohlhabendsten<br />
Ländern der Welt und die innerdeutsche<br />
Grenze gehört längst der<br />
Vergangenheit an. Frieden und Wohlstand<br />
sind auch heute nicht selbstverständlich.<br />
Tagtäglich erfahren wir aus<br />
den Medien von Gewalt und Terror,<br />
insbesondere im Nahen Osten.<br />
Doch zurück zu den<br />
Steinen und dem<br />
alten Haus. Es ist<br />
umgeben von einem<br />
herrlichen<br />
Obstgarten. Ruhe<br />
und Geborgenheit<br />
strahlt dieser Ort<br />
aus. Es tut gut, hier<br />
zu sein. Zahlreiche<br />
Gedanken kommen und<br />
gehen. Stunde um Stunde<br />
putze ich in aller Stille die Steine<br />
und entferne den alten Mörtel. Sie sind<br />
sehr unterschiedlich diese Steine. Es<br />
gibt große und kleine. Einige sind hellrot,<br />
recht mürbe und sehr alt. Andere<br />
dagegen dunkelrot und fest gebrannt.<br />
Manche sind auch zerbrochen. Trotzdem<br />
sind sie wichtig und werden ihren<br />
Platz in der Wand finden.<br />
Mir kommt das biblische Wort von<br />
Paulus in den Sinn: „Ich (Paulus) habe<br />
den Grund gelegt als ein weiser Baumeister;<br />
ein anderer baut darauf. Ein<br />
jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.<br />
Einen andern Grund kann niemand legen<br />
als den, der gelegt ist, welcher ist<br />
Jesus Christus.“ (1. Kor. 3,10b.11)<br />
In Gedanken stimme ich Paulus zu,<br />
nur wenn das Fundament richtig gesetzt<br />
ist, dann kann eine Wand bzw. ein<br />
Haus den Belastungen und Unwettern<br />
standhalten. Im übertragenen Sinne<br />
gilt das auch für das eigene Leben, für<br />
ein ganzes Volk und sogar für unsere<br />
DDH. Das Fundament muss stimmen,<br />
wenn nicht stürzt alles in sich zusammen.<br />
Dann sind Frieden und Wohlergehen<br />
gefährdet. Anfang Oktober feierten<br />
wir das Fest der Deutschen Einheit und<br />
Erntedank. Ein guter Anlass, Gott zu<br />
danken und darum zu bitten, dass wir<br />
achtsam und respektvoll miteinander<br />
umgehen, dass wir „unser Fundament“<br />
nicht aus den Augen verlieren.<br />
22 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
23
Uwe Gattermann will Kooperation mit Betrieben ausbauen<br />
Neuer Ausbildungsleiter<br />
ALL<br />
Uwe Gattermann ist der neue Ausbildungsleiter.<br />
„Ein Generalist,<br />
wie ihn unser Berufsbildungswerk<br />
jetzt und für die Zukunft braucht“,<br />
betont Geschäftsführer Dr. Ulrich<br />
Spielmann. Denn gefragt ist nicht<br />
nur seine sozialpädagogische Qualifikation,<br />
sondern auch seine Erfahrung<br />
bei der Koordination der<br />
Förderplangestaltung und der Vermittlungstätigkeit.<br />
Im Vorteil: Hannelore Andresen greift zu.<br />
Ehrgeizige Inklusionsziele:<br />
Uwe Gattermann.<br />
Den ausgeprägten Blick auf die Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen<br />
Fachgebiete bringt der neue Ausbildungsleiter<br />
ebenfalls mit. Das bekräftigte<br />
auch Leiter Peter Elson. „Nur<br />
zusammen sind wir stark, und Uwe<br />
Gattermann kann fachbereichsübergreifende<br />
Denk- und Handlungsweisen<br />
optimal einsetzen und fördern.“<br />
Die sind nämlich gefragt, damit das<br />
Berufsbildungswerk die Zusammenarbeit<br />
mit der regionalen Wirtschaft<br />
weiter ausbaut. Jeder Auszubildende<br />
soll praktische betriebliche Erfahrungen<br />
sammeln und schließlich einen<br />
Arbeitsplatz erhalten.“ Als frisch gebackene<br />
Fachkraft soll er mit seinen Kompetenzen<br />
die Unternehmen in <strong>Hannover</strong><br />
und Umland überzeugen können.<br />
Wie kann der neue Ausbildungsleiter<br />
diesen Prozess nun unterstützen? „Wir<br />
werden die Verzahnte Ausbildung mit<br />
Betrieben kontinuierlich ausbauen“,<br />
erklärt Uwe Gattermann, „heute sind<br />
es 25 Prozent, und es werden jedes<br />
Jahr mehr. Das erreichen wir, indem<br />
wir jeden einzelnen unserer Auszubildenden<br />
individuell fördern.“ Zu diesem<br />
anspruchsvollen Inklusionsauftrag gab<br />
auch Dr. Friedrich Ley seinen persönlichen<br />
und seinen pastoralen Segen.<br />
Verena Günther-Gödde<br />
Politik auf Augenhöhe<br />
Bundestagskandidaten im Annastift<br />
ALL<br />
Die sechs Bundestagskandidaten<br />
des Wahlbezirks <strong>Hannover</strong> diskutierten<br />
buchstäblich auf Augenhöhe:<br />
Sie saßen während der Veranstaltung<br />
alle in Rollstühlen.<br />
Edelgard Bulmahn (SPD), Wilfried<br />
Lorenz (CDU), Thomas Iseke (FDP),<br />
Sven-Christian Kindler (Grüne), Agnes<br />
Hasenjäger (Die Linke),und Christian<br />
Szymanek (Piraten Partei) waren auf<br />
Einladung der Geschäftsführung und<br />
der Bewohnervertretung von ALL zur<br />
Podiumsdiskussion erschienen.<br />
Die Politiker stellten die programmatischen<br />
Ziele ihrer Parteien vor und<br />
stellten sich den Fragen der Besucher.<br />
In der lebhaften Diskussion vor 80 Zuschauern<br />
wurden von den Menschen<br />
mit Behinderungen vielfältige Themen<br />
angesprochen, aus denen hervorging,<br />
wie weit die Gesellschaft noch vom Ziel<br />
der gleichberechtigten Teilhabe von<br />
Menschen mit Behinderungen gemäß<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
entfernt ist. Neben politischen Verlautbarungen<br />
und Gesprächen zur Inklusion<br />
war einer der Höhepunkte, dass<br />
Hannelore Andresen, Vorsitzende des<br />
Heimbeirats, Christian Szymanek das<br />
Namensschild, das diesem durch die<br />
sommerlichen Windböen vom Tisch<br />
geweht worden war, mit Hilfe ihrer<br />
„Greifhand“ aufhob – ein schönes Beispiel<br />
für die Kraft und die Unabhängigkeit,<br />
mit der Menschen mit Handikap<br />
sich in der Gesellschaft bewegen.<br />
red<br />
Gerontopsychiatrie nun auch mobil<br />
Fahrt ins Blaue<br />
HAH<br />
Die Gruppe der Bewohner ist heute<br />
besonders adrett gekleidet. Immerhin<br />
geht es zum Tanzen. Der<br />
Kleinbus der Henriettenstiftung Altenhilfe<br />
mit den fröhlichen Schmetterlingen<br />
parkt direkt vor dem<br />
Gebäude der Tanzschule. Und so<br />
mancher hatte wohl früher beim Besuch<br />
einer Tanzveranstaltung auch<br />
Schmetterlinge im Bauch. Umso<br />
schöner, dass dieser Ausflug heute<br />
möglich ist – es ist auch immer ein<br />
Ausflug in liebe Erinnerungen an<br />
frühere Zeiten…<br />
Bei Menschen mit demenzieller Erkrankung<br />
nehmen zwar die Gedächtnisleistung<br />
und das Denkvermögen ab<br />
– Lebensfreude und -qualität kennen<br />
und empfinden sie aber trotzdem. Deshalb<br />
ist es wichtig und sinnvoll, neue<br />
Impulse zu geben. Auch die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner des Gerontopsychiatrischen<br />
Pflegebereichs sollen<br />
ab und an ihren Alltag hinter sich<br />
lassen, raus gehen, etwas erleben.<br />
Nicht selten werden auch bei solchen<br />
Ausflügen positive Erinnerungen und<br />
Empfindungen geweckt. Jedoch: Das<br />
Problem ist die Mobilität.<br />
Dank der Hilfe von Spendern hat der<br />
Gerontopsy-chiatrische Pflegebereich<br />
nun einen eigenen Kleinbus.<br />
Drei Jahre hat es gedauert, bis die<br />
nötige Summe zusammen war. Jetzt<br />
ist der Kleinbus mit den fröhlichen<br />
Schmetterlingen viel unterwegs. Mal<br />
schauen, wohin die Fahrt als nächstes<br />
geht…<br />
Larissa Domeier<br />
Mit fröhlichen Motiven unterwegs.<br />
Weltrheumatag <strong>2013</strong>: Aktiv gegen den Schmerz<br />
Dem Rheuma trotzen<br />
DKA/MHH<br />
Chronische Schmerzen, deren Ursache<br />
rheumatische Erkrankungen<br />
sind, stehen zurzeit immer noch an<br />
erster Stelle der großen Volkskrankheiten<br />
in Deutschland. Über 10 Millionen<br />
Menschen leiden daran.<br />
Sowohl an der Medizinischen Hochschule<br />
<strong>Hannover</strong> als auch im Diakoniekrankenhaus<br />
Annastift widmen<br />
sich die Klinik für Immunologie und<br />
Rheumatologie, die Rheumatologie<br />
der Kinderklinik sowie die Orthopädische<br />
Klinik diesem Thema kontinuierlich<br />
und intensiv auf dem Gebiet der<br />
Krankenversorgung und Forschung.<br />
Gemeinsam mit der Rheuma-Liga Niedersachsen<br />
e.V. und dem Regionalen<br />
Kooperativen Rheumazentrum <strong>Hannover</strong><br />
e.V. ist es allen Institutionen ein<br />
besonderes Anliegen, immer wieder<br />
darauf aufmerksam zu machen, wie<br />
wichtig ein aktives Vorgehen gegen<br />
den Rheumaschmerz ist.<br />
Katja Golditz<br />
Informieren Sie sich am<br />
1. November um 15 Uhr, MHH,<br />
Carl-Neuberg-Str. 1, Hörssal F<br />
Anmeldung bis zum 30. Oktober<br />
unter www.othopaedie-mhh.de<br />
oder Telefon 0511 13374<br />
Der Besuch ist kostenfrei!<br />
Schlüsselposition<br />
Präsident<br />
der Urologen<br />
Die Vereinigung<br />
Norddeutscher<br />
Urologen hat PD<br />
Dr. Stefan Conrad<br />
zu ihrem Präsidenten<br />
für die Dauer<br />
von drei Jahren<br />
(bis 2016) gewählt.<br />
Der Chefarzt der<br />
Urologischen Klinik und des Prostatazentrums<br />
im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift<br />
vertritt seinen Berufsverband in<br />
den Bundesländern Hamburg, Bremen,<br />
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Einer der<br />
Höhepunkte der Präsidentschaft wird die<br />
Ausrichtung des Nordkongresses Urologie<br />
2015 in <strong>Hannover</strong> sein. Dazu werden<br />
auch die Mitglieder des Berliner und des<br />
Brandenburgischen Urologenkongresses<br />
erwartet. Mehr als 800 Teilnehmer werden<br />
der Einladung Dr. Conrads folgen.<br />
Schostok privat<br />
Drei Tage vor der<br />
Stichwahl zum<br />
neuen Oberbürgermeister<br />
von<br />
<strong>Hannover</strong> gab<br />
es überraschenden<br />
Besuch im<br />
Uhlhorn-Hospiz.<br />
Stefan Schostok<br />
schaute bei Leiterin Gabriele Kahl und<br />
Geschäftsführerin Anke Reichwald vorbei<br />
und informierte sich über die Arbeit<br />
im Hospiz und sprach dort mit den Bewohnern.<br />
Das Sympathische daran: Trotz<br />
Wahlkampfrummel und ständiger Medienpräsenz<br />
kam Schostok privat – ohne<br />
Kamera und Journalistentross. Die Situation<br />
aller Beteiligten liege ihm tief am<br />
Herzen. Es sei unangebracht, damit auf<br />
Stimmenfang zu gehen, sagte der Sozialdemokrat.<br />
Die Leitung des Hospizes zollte<br />
ihm dafür Respekt.<br />
red<br />
24 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />
25
Fundraising<br />
50.000 Euro für den Lukas-Fonds<br />
Ein Vermächtnis für Kinder<br />
Wie gerne hätten wir ihr das lächelnde<br />
Kind vorgestellt, das aus<br />
einem Kriegsgebiet kommt und bei<br />
uns operiert werden kann – dank<br />
ihrer Spende. Wie gerne hätten wir<br />
uns bei ihr persönlich bedankt – für<br />
ihre Großzügigkeit.<br />
Das ist leider nicht möglich, denn Susanne<br />
Schmidt (Name geändert) ist aufgrund<br />
einer schweren Krankheit gestorben.<br />
In ihrem Testament hat sie verfügt,<br />
dass aus ihrem Vermögen 50.000 € in<br />
den Lukas-Fonds eingezahlt werden<br />
sollen. Das muss ihr wichtig gewesen<br />
sein, denn sie hat ihren letzten Willen<br />
in der Weihnachtszeit 2012 mit erheblichem<br />
Aufwand verfasst. Sie habe zum<br />
Schluss nicht einmal mehr sprechen<br />
und schreiben können, teilte uns ihr<br />
Bruder mit, und deshalb sei bei der Beurkundung<br />
des Testaments außer dem<br />
Notar ein so genannter Schreibzeuge<br />
dabei gewesen.<br />
Wie kam Susanne Schmidt auf den<br />
Lukas-Fonds? Das können wir leicht<br />
nachvollziehen. Vor gut einem Jahr war<br />
sie bei uns im Annastift in Behandlung.<br />
Sie wird auf ihren Wegen durch das<br />
Diakoniekrankenhaus Annastift die<br />
eine oder andere Informationsbroschüre<br />
gesehen und gelesen haben. Hinzu<br />
kommt, dass bei uns viele junge Patienten<br />
aus Norddeutschland – überwiegend<br />
in Rollstühlen – von ihren Müttern/<br />
Eltern zur Behandlung gebracht werden<br />
und auch im schönen Garten zu treffen<br />
sind. Vielleicht lagen ihr Kinder am Her-<br />
zen. Jedenfalls muss Susanne Schmidt<br />
eine gesellige und aufgeschlossene<br />
Frau gewesen sein, denn wie sonst<br />
ließe sich ihr großer Freundes- und Bekanntenkreis<br />
erklären?<br />
Sie hat uns überrascht. Mit ihrem Vermächtnis<br />
für den Lukas-Fonds wirkt<br />
sie über ihren Tod hinaus. Wir werden<br />
allen Kindern erzählen, dass wir sie<br />
behandeln können, weil Menschen wie<br />
Susanne Schmidt genau das wollten.<br />
Indem wir über sie sprechen und auch<br />
schreiben, erneuern wir mit jeder Erwähnung<br />
unsere Dankbarkeit. Das ist<br />
das Mindeste, was wir tun können. Sie<br />
würde es vielleicht nicht wollen, aber<br />
uns ist es wichtig. So wird es auch seinerzeit<br />
Anna von Borries erlebt haben:<br />
Unverhofft kommt eine Spende ins<br />
Haus und bringt die Arbeit voran. Wäre<br />
es nicht so gewesen, gäbe es das<br />
Annastift heute nicht.<br />
red<br />
Psycho-Onkologische Betreuung<br />
Kochen im Bienenkorb<br />
HAH<br />
Im Rahmen der „Psycho-Onkologischen<br />
Unterstützung durch die<br />
Seelsorge am Standort Kirchrode“<br />
gibt es seit März <strong>2013</strong> ein neues<br />
Projekt. So haben onkologische<br />
Patientinnen der Frauenkliniken unter<br />
Chemotherapie die Möglichkeit<br />
einmal im Monat unter Anleitung<br />
von Claudia Lange, Diätassistentin<br />
und Betriebsleiterin der Küche in<br />
Kirchrode, einfache und bekömmliche<br />
Mahlzeiten zu kochen.<br />
Es gibt viele Informationen zum Thema<br />
„Gesunde Ernährung“ und jede<br />
Menge Tipps, wie man ernährungsmäßig<br />
mit den vielen unangenehmen<br />
Begleiterscheinungen der Chemotherapie<br />
umgehen kann, wie z. B.<br />
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwäche,<br />
und Schleimhautentzündungen. Das<br />
Essen wird von den Teilnehmerinnen<br />
selbst zubereitet und anschließend an<br />
einem hübsch gedeckten Tisch in Ge-<br />
Wohnliche Athmosphäre.<br />
meinschaft gegessen. Praxisnahe Rezepte<br />
und Informationen werden allen<br />
Teilnehmerinnen mitgegeben.<br />
Das „Kochen im Bienenkorb“ findet<br />
in einer der drei Gemeinschaftsküchen<br />
im Wohnbereich der Diakonissen<br />
statt, in einer schönen und<br />
wohnlichen Atmosphäre. Aus ihrem<br />
Verständnis dem „Dienst der Nächstenliebe“<br />
haben die Diakonissen und<br />
die diakonischen Schwestern ihre<br />
Türen geöffnet und geben somit den<br />
Patientinnen, die Möglichkeit zur<br />
Küchenbenutzung. „Das Gebäude<br />
„Bienenkorb“ wurde 1928 als Wohnheim<br />
und Ausbildungsstätte für die<br />
Pflegeschülerinnen der Henriettenstiftung<br />
in Betrieb genommen. Diese<br />
flogen wie die „Bienen ein und aus,<br />
sammelten Wissen und trugen dieses<br />
wieder nach Hause in ihren Bienenkorb“<br />
so heißt es im Flyer: Bienenkorb,<br />
<strong>Diakonische</strong> Wohnanlage.<br />
Das nächste Kochen findet am 24. Oktober<br />
von 14.30 – 17.30 Uhr statt. Wer<br />
als onkologische Patientin Interesse<br />
hat daran teilzunehmen, wende sich<br />
bitte an Gabriele Oest, Krankenhausseelsorgerin;<br />
Telefon 0178 289 6710.<br />
red<br />
Erlös für<br />
Anna-Projekte<br />
Am 24. Oktober ist es soweit: Ein Festival<br />
der Generationen im Theater am<br />
Aegi. In diesem Jahr spielen das Polizeiorchester<br />
Niedersachsen für das<br />
Annastift. Der Erlös wird der Tagesförderstätte<br />
in der List, dem Projekt „Zeit<br />
schenken“ im Wohnbereich und Annas<br />
Freunden zu Gute kommen. Karten<br />
gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.<br />
Filiale <strong>Hannover</strong>: Georgsplatz 10, 30159 <strong>Hannover</strong><br />
Tel.: 0800 52060410, E-Mail: ekk@ekk.de, www.ekk.de<br />
Sie finden uns auch in Berlin • Eisenach • Erfurt • Frankfurt<br />
Karlsruhe • Kassel • München • Neuendettelsau • Nürnberg<br />
Rummelsberg • Schwerin • Speyer • Stuttgart • Wien<br />
26 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
HAN_170x106 3mmBeschnitt 4c 121127<br />
Dienstag, 27. November 2012 09:26:25<br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
27
Voneinander lernen, miteinander helfen<br />
Gemeinsamer Notarzt-Workshop<br />
DKF<br />
„Voneinander lernen, miteinander<br />
helfen“ lautete das Motto des<br />
mittlerweile traditionellen Notarzt-<br />
Workshops, der auf der Feuer- und<br />
Rettungswache 3 in der Jordanstraße<br />
stattfand. 27 Notärztinnen und<br />
Notärzte der Diakoniekrankenhäuser<br />
Friederikenstift, Henriettenstiftung<br />
und der Kinderklinik Auf Der<br />
Bult sowie MitarbeiterInnen der<br />
Feuer- und Rettungswache gestalteten<br />
einen gemeinsamen Aus- und<br />
Fortbildungstag.<br />
Check-up 35+<br />
Gesund bleiben<br />
MVZ<br />
Calenberger Neustadt GmbH informiert<br />
Alle gesetzlich Versicherten in<br />
Deutschland haben ab dem vollendeten<br />
35. Lebensjahr jedes 2. Kalenderjahr<br />
einen Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung.<br />
Auch wenn keine<br />
Beschwerden vorliegen, empfiehlt es<br />
sich, vom Arzt eine Anamnese und<br />
allgemeine Untersuchung durchführen<br />
und Risikofaktoren für Herz-<br />
Kreislauferkrankungen wie erhöhter<br />
Blutdruck, Störungen des Zucker- oder<br />
Üben, damit im Ernstfall nichts<br />
anbrennt.<br />
Nach der Begrüßung durch den Ärztlichen<br />
Leiter des Rettungsdienstes<br />
der Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong>, Dr.<br />
Andreas Flemming und Dr. Dirk Hahne<br />
als Organisator des Workshops<br />
sowie Daniel Pietz als diensthabender<br />
Wachabteilungsleiter der Feuerwache<br />
3, erfolgte die Theorie. Dr. Andreas<br />
Flemming und Stefan Klösel von der<br />
Berufsfeuerwehr informierten in einem<br />
Vortrag über die Gefährlichkeit von<br />
Rauchgasen. Neben physikalischen<br />
und chemischen Aspekten zu Rauchgasen<br />
wurden auch diverse Messverfahren<br />
vorgestellt, mit denen die Feuerwehr<br />
in der Lage ist, gesundheitsgefährdende<br />
Rauchgasbestandteile<br />
nachzuweisen.<br />
Fettstoffwechsel abklären zu lassen.<br />
Die Beratung zu den Befunden und<br />
therapeutischen Maßnahmen sollen<br />
vor evtl. Folgeerkrankungen schützen.<br />
Zusätzlich ist in dieser Früherkennung<br />
auch das Hautkrebsscreening zu empfehlen,<br />
welches das MVZ Calenberger<br />
Neustadt als qualifizierte Einrichtung<br />
anbietet.<br />
Telefonische Terminvereinbarung<br />
unter 0511/326149<br />
Dr. Jörg Grotkamp,<br />
Internist und Ärztlicher Leiter<br />
Dr. Kujawa, Stationsarzt der Palliativstation<br />
des Friederikenstifts, referierte<br />
über den Umgang mit Palliativpatienten<br />
im Rettungsdienst.<br />
Der praktische Teil des Workshops<br />
gliederte sich in einen medizinisch<br />
und medizinisch-technischen Block<br />
mit Geräteeinweisungen, Reanimationstraining<br />
am Kind und einen feuerwehrtechnischen<br />
Ausbildungsteil. Hier<br />
hatten die Notärztinnen und Notärzte<br />
die Gelegenheit, technische Rettungsmöglichkeiten<br />
der Feuerwehr kennen<br />
zu lernen und auch selbst einmal Hand<br />
anzulegen. In praktischen Übungen<br />
wurden Sofortmaßnahmen zum Ablöschen<br />
brennender Personen mittels<br />
Feuerlöscher oder Löschdecke trainiert.<br />
Ferner hatten alle Teilnehmer<br />
Gelegenheit, schweres technisches<br />
Rettungsgerät zur Befreiung von Personen<br />
aus verunfallten Pkw auszuprobieren.<br />
Hierzu hatten die Berufsfeuerwehrleute<br />
ein Fahrzeug entsprechend<br />
eines Unfallszenarios vorbereitet. Des<br />
Weiteren wurden Möglichkeiten der<br />
Patientenrettung mit der Drehleiter demonstriert.<br />
red<br />
Dr. Jörg Grotkamp<br />
Immer was los in der DDH!<br />
Das war …<br />
Triathlon an und im Maschsee<br />
Das Henri X-Ray Team<br />
DKH<br />
Drei sportliche Mitarbeiterinnen<br />
der Klinik für Diagnostische<br />
und Interventionelle Radiologie<br />
im DKH haben sich als das<br />
„Henri X-Ray Team“ erfolgreich<br />
beim diesjährigen Maschsee-<br />
Triathlon geschlagen.<br />
Im Staffeltriathlon Sprint bestritten<br />
Vera Breier die 500 m Schwimmstrecke,<br />
Kristin Borchers 21 km auf dem<br />
Rad und Anja Pape 5 km Laufen. Trotz<br />
Gegenwind und gesundheitlicher Abstriche<br />
war das „Henri X-Ray Team“<br />
– eine der wenigen reinen Frauenstaf-<br />
Besuch in Werner-Dicke-Schule<br />
Plauderei mit Ministerin<br />
ALL<br />
Niedersachsens Kultusministerin<br />
Frauke Heiligenstadt besuchte die<br />
Werner-Dicke-Schule in Mittelfeld.<br />
Dabei kam sie auch mit den Schülerinnen<br />
und Schülern ins Gespräch, die<br />
lebhaft ihre Hobbies schilderten. Anschließend<br />
erzählte die Ministerin von<br />
ihrer Arbeit in Niedersachsen, beantwortete<br />
Fragen wie: „Wie können Sie<br />
feln – mit seinem Ergebnis zufrieden<br />
und ist im nächsten Jahr wieder dabei.<br />
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt fühlt sich als Klassensprecherin.<br />
red<br />
Im Ziel: Anja Pape, Kristin Borchers<br />
und Vera Breier (v.l.n.r.)<br />
sich ihre langen Reden merken?“ und<br />
„Müssen Sie häufig reisen?“.<br />
Außerdem berichtet Heiligenstadt von<br />
ihrer Arbeit in der Landesregierung<br />
und ihrer Mitgliedschaft in der SPD –<br />
seit ihrem 16. Lebensjahr! Ihre Arbeit<br />
lasse sich mit der Rolle eines Klassensprechers<br />
vergleichen, erleuterte sie<br />
ihren aufmerksamen Zuhörern.<br />
red<br />
Kunstprojekt<br />
Drittes Mosaik<br />
ist fertig<br />
ALL<br />
Über 7000 Steinchen haben die<br />
Schülerinnen und Schüler der IGS<br />
Kronsberg und der Werner Dicke<br />
Schule zu einem Mosaik verarbeitet.<br />
In diesem gemeinsamen Kunstprojekt<br />
im KroKuS am Kronsberg haben sie<br />
den Stadtteilplatz Thie mit nunmehr<br />
drei farbenfrohen und großflächigen<br />
Mosaiken verschönert. 30 Teilnehmende<br />
haben unter der künstlerischen<br />
Leitung von Jule Ehlers-Juhle mehr als<br />
40 Einzelteile gefertigt, die zu einem<br />
Gesamtbild auf eine Mauer montiert<br />
wurden: Fische, Affe, Sonne, Herz und<br />
viele Motive mehr schmücken nun den<br />
grauen Beton.<br />
red<br />
28 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
29
Immer was los in der DDH!<br />
Das war …<br />
Tag des Ehrenamtes<br />
Besucherzahl ist überschaubar<br />
DDH<br />
Die Vorbereitungen auf dem Park-<br />
Gelände des Annastifts in Kleefeld<br />
waren gelungen: In kleinen Pagodenzelten<br />
war der Markt der Möglichkeiten<br />
mit den vielfältigen Angeboten<br />
zu ehrenamtlicher Arbeit in<br />
der DDH aufgebaut.<br />
Neue Räumlichkeiten für die Tagespflege Henriette<br />
Tagsüber gut betreut<br />
HAH<br />
Henriette von Württemberg nimmt<br />
die überraschten Besucher der Eröffnungsveranstaltung<br />
am 3. September<br />
freundlich in Empfang – hoher<br />
Besuch aus längst vergangenen<br />
Zeiten. Die gründlich renovierte<br />
Tagespflegeeinrichtung der Henriettenstiftung<br />
Altenhilfe trägt den<br />
Namen der Herzogin, die sich stets<br />
eingesetzt hat für Bedürftige und<br />
mit deren Erbe als Grundstock ihre<br />
Enkelin einst die Henriettenstiftung<br />
gründete.<br />
Guter Besuch zur Eröffnung.<br />
Henriette oder doch Ulrike Tüpker?<br />
Aber zurück in die Tagespflege Henriette:<br />
Die neuen Räumlichkeiten im<br />
Haus Alt-Bethesda in Kirchrode bieten<br />
20 Plätze für Senioren, die auf Hilfe bei<br />
ihrer Lebensführung angewiesen sind.<br />
Tagespflegegäste wohnen zu Hause<br />
Zahlreiche amtierende Ehrenamtliche<br />
haben ihre Arbeit kreativ präsentiert.<br />
Dazu gab es in der Kapelle Vorträge<br />
zu Sinn und (Selbst-)Zweck ehrenamtlicher<br />
Arbeit. Doch obwohl die<br />
Werbetrommel bereits seit dem NP-<br />
Rendezvous im Sommer gerührt wurde,<br />
fanden nur rund 60 Besucher den<br />
Weg auf das Gelände des Annastifts.<br />
Eine eher ernüchternde Bilanz für die<br />
drei Häuser. „Schade, dass sich offenbar<br />
nur wenige Menschen vorstellen<br />
können, ein Ehrenamt zu bekleiden.<br />
Dabei macht so eine Aufgabe sehr viel<br />
Spaß. Ich profitiere davon auch selbst:<br />
Ich lerne neue Leute kennen und habe<br />
immer einen guten Grund, viel zu lesen“,<br />
sagt die Leiterin der Patientenbücherei<br />
im Friederikenstift, Adelheid<br />
Hagemann. Betrübte Gesichter waren<br />
dennoch Fehlanzeige: Die Ehrenamtlichen<br />
aller Häuser nutzten diesen Tag<br />
auch zum Austausch untereinander.<br />
Und vielleicht ist ja unter den wenigen<br />
Besuchern trotzdem der ein oder andere<br />
gewesen, der demnächst in unseren<br />
Häusern seinen „Dienst“ antreten<br />
wird.<br />
red<br />
und verbringen den Tag hier in der Einrichtung<br />
– in gemütlichen Aufenthaltsräumen,<br />
einer hellen Wohnküche und<br />
im parkähnlichen Garten.<br />
Das Pflegeteam sorgt für eine entspannte<br />
Atmosphäre und abwechslungsreiche<br />
Tagesgestaltung, die sich<br />
an den Fähigkeiten, Gefühlslagen und<br />
Vorlieben der Gäste orientiert. Dazu<br />
gehören musikalische Angebote, Gedächtnis-<br />
und Bewegungstraining,<br />
Malen und Gestalten, Gespräche, Kochen<br />
und Backen, Ausflüge und Spaziergänge.<br />
Von der guten Atmosphäre konnten<br />
sich die Besucher an diesem Vormittag<br />
überzeugen: Der kleine Empfang, garniert<br />
mit herzlichen Grußworten, gemeinsamem<br />
Gesang, kurzer Andacht<br />
und leckerem Imbiss, fand im Wohnzimmer<br />
der Einrichtung statt – einem<br />
denkmalgeschützten Raum, ehemals<br />
als Kapelle gedacht, mit Backsteingewölbe<br />
und Schmuckfenstern.<br />
red<br />
Mit Wundersäckchen und Live-Musik<br />
13. Marktfest im UHO<br />
UHO<br />
Die paar Regentropfen haben niemanden<br />
gestört: Auch das 13.<br />
Marktfest im Uhlhorn Hospiz war<br />
wieder ein voller Erfolg.<br />
Nach dem Gottesdienst im Freien, der<br />
von Pas tor Dr. Ralph Charbonnier gehalten<br />
wurde, tummelten sich wieder<br />
zahlreiche Besucher an den vielen<br />
Ständen und konnten dem bunten Angebot<br />
von Gemüse und Töpferwaren<br />
bis zu Trödel und Büchern nicht widerstehen.<br />
„Rundes“ Symposium<br />
40 Jahre Gastroenterologie Saisonausklang<br />
DKH<br />
Mit einem hochkarätig besetzten<br />
Fachsymposium feierte die Gastroenterologie<br />
am Diakoniekrankenhaus<br />
Henriettenstiftung ihr 40-jähriges<br />
Bestehen im Großen Saal der<br />
Henriettenstiftung.<br />
Und während einige Besucher beim<br />
Rundgang einen Blick ins Haus warfen,<br />
vergnügten sich andere bei Live-Musik<br />
an der Proseccobar. Wie in jedem Jahr<br />
fanden die mit Überraschungen gefüllten<br />
„Wundersäckchen“ reißenden<br />
Absatz. Eine Besucherin konnte sich<br />
besonders freuen: Sie gewann den<br />
Hauptpreis in der Tombola und verließ<br />
das Marktfest mit einem Fahrradgutschein.<br />
Der Erlös dieses Festes, fast<br />
5.500 Euro, ist für die Neugestaltung<br />
des Eingangsbereiches bestimmt.<br />
red<br />
Chefarzt Dr. Peter N. Meier konnte neben<br />
Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik<br />
auch seinen Vorgänger,<br />
den langjährigen Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik II, Prof. Dr. med. Hans-<br />
Jürgen Spech als Ehrengast begrüßen.<br />
Der zweite Ehrengast des Tages,<br />
Dr. Gerda Fischer, die vor 40 Jahren<br />
nach intensiven Vorarbeiten die eigenständige<br />
Abteilung eröffnen konnte,<br />
musste aus gesundheitlichen Gründen<br />
leider kurzfristig absagen. Besondere<br />
Ehrung erfuhr Chefarztsekretärin Irmtraud<br />
Schaludok, die seit 30 Jahren<br />
Mitarbeiterin des Hauses ist.<br />
red<br />
Chefarzt PD Dr. Meier, Irmtraud Schaludok und Prof. Dr. Hans-Jürgen Spech.<br />
Neue Kontakte<br />
Zu Gast bei<br />
Freunden<br />
D.O.C.<br />
Die „11. Imageveranstaltung“ der<br />
Spedition Böhm nutzte das BEZ,<br />
um mit einem Gewinnspiel auf die<br />
Maßnahme D.O.C.-Center aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Die Besucher am Infostand konnten<br />
den ausgestellten Unternehmens-<br />
Smart mit bunten Luftballons füllen,<br />
um am Nachmittag eine Schätzung zur<br />
richtigen Anzahl abzugeben. Die Aktion<br />
war sehr beliebt und so gab es bei<br />
der Auszählung eine glückliche Gewinnerin,<br />
die die Anzahl von 77 Luftballons<br />
auf Anhieb richtig schätzte.<br />
Das BEZ nutzte dieses Event nicht nur<br />
als Präsentationsplattform, sondern<br />
knüpfte auch Kontakte zukünftigen<br />
Kooperationsbetrieben.<br />
red<br />
Nächtlicher Lauf<br />
DDH<br />
Freitag der 13. – ein Pechtag? Nicht<br />
für die Laufgruppe der DDH, denn<br />
auch beim letzten Lauf in diesem<br />
Jahr waren 18 Mitarbeitende wieder<br />
erfolgreich im Ziel.<br />
Die Startzeiten waren für 21 Uhr bzw.<br />
22.15 Uhr angesetzt, also ein Nachtlauf<br />
im Flutlicht. Zusammen mit ca.<br />
8000 weiteren Laufbegeisterten – alle<br />
in knallig orangen Trikots – fiel bei<br />
Samba-Rhythmen der Startschuss.<br />
Die Stecke über fünf oder zehn Kilometer<br />
führte die Läufer und Läuferinnen<br />
durch die Innenstadt von <strong>Hannover</strong><br />
vom Opernplatz zum Neuen Rathaus,<br />
durch die Altstadt, zum Ernst-August-<br />
Platz, Kröpcke und wieder zum Start/<br />
Ziel am Opernplatz. „Ich hoffe, dass<br />
wir uns im nächsten Jahr wieder bei einer<br />
Laufveranstaltung treffen“ so René<br />
Wendland, Fachkraft für Arbeitsrecht<br />
ZDC und Organisator der DDH-Laufgruppe.<br />
red<br />
30 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />
31
Immer was los in der DDH!<br />
Das kommt …<br />
Weitere Information zu den Veranstaltungen unter www.diakonische-dienstehannover.de<br />
im Veranstaltungskalender.<br />
Mi, 9. Oktober<br />
14-18 Uhr<br />
Wülfeler Str. 60 A<br />
Herbstmarkt<br />
Auf dem Markt werden Produkte der<br />
Tagesförderstätte feilgeboten, für<br />
Speis und Trank ist gesorgt.<br />
Mi, 9. Oktober 14-15.30 Uhr<br />
Festsaal im Annastift<br />
Neues Gelenk – neue Lebensfreude.<br />
Das künstliche Hüftgelenk<br />
Die Veranstaltung mit Dr. M. Ezechieli<br />
richtet sich an Patienten, die sich bereits<br />
zu einer Operation entschlossen<br />
haben sowie an deren Angehörige.<br />
Sa, 19. Oktober 8.30-14.30 Uhr<br />
Festsaal im Annastift<br />
1. <strong>Hannover</strong>sches Bandscheibensymposium<br />
Die von PD Dr. F. Gossé und PD Dr.<br />
D. Daentzer veranstaltete Fachtagung<br />
vermittelt den aktuellen Kenntnisstand<br />
in Sachen „Bandscheibenvorfall“.<br />
Sa, 19. Oktober<br />
19 Uhr<br />
Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />
Liederabend „Lieder der Romantik“<br />
Mit G. Ruland, Bariton; Ch. Schulte,<br />
Klavier.<br />
Mi, 23. Oktober<br />
16 Uhr<br />
Großer Saal im Friederikenstift<br />
Mi, 23. Oktober 17-19.30 Uhr<br />
Vortragssaal im Fachschulzentrum,<br />
DKH Kirchrode<br />
5. Pädiatrisch-viszeralmedizinisches<br />
Seminar. Gemeinsame Fortbildung<br />
mit KKB und MHH<br />
Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
mit PD Dr. P. N. Meier, Prof. Dr. Th.<br />
Danne und Prof. Dr. U. Bauman.<br />
Do, 24. Oktober 8.30-12 Uhr<br />
Kapelle am Annateich<br />
Mitarbeitereinführungstag DKA,<br />
ZDC, FZG, Akademie, AS<br />
Pastor Dr. Friedrich Ley begrüßt die<br />
neuen Mitarbeitenden.<br />
Do + Fr, 24./25. Oktober 9-18 Uhr<br />
Endoskopieabteilung der MHH<br />
Basiskurs Gastroskopie/Koloskopie<br />
Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
mit PD Dr. P. N. Meier, Dr. J. Wedemeyer,<br />
Prof. Dr. A. Madisch und Prof.<br />
Dr. T. Lankisch.<br />
Sa, 26. Oktober<br />
9-14 Uhr<br />
Großer Saal der Henriettenstiftung<br />
2. <strong>Hannover</strong>aner Herbstsymposium<br />
zur endokrinen Chirurgie<br />
Fachtagung mit Prof. Dr. J. Jähne und<br />
C. Geffcken; Nebenschilddrüsenerkrankungen<br />
– von der Diagnosestellung<br />
zur Therapie.<br />
Mo, 28. Oktober<br />
14-16 Uhr<br />
Mehrzweckraum WuB,<br />
Wülfeler Str. 60a<br />
Anna denkt... – Im Sog der Eigenwelten,<br />
Mentalitätswandel bei heutigen<br />
Jugendlichen<br />
Prof. Dr. phil. Dr. h.c. T. Ziehe (Leibniz<br />
Universität) trägt unter dem Titel „Im<br />
Sog der Eigenwelten, Mentalitätswandel<br />
bei heutigen Jugendlichen“ vor.<br />
Mi, 30. Oktober<br />
18-20 Uhr<br />
Großer Saal im Friederikenstift<br />
Bewährtes und Neues in der Diagnostik<br />
und Behandlung des Prostatakarzinoms<br />
Die von PD Dr. S. Conrad veranstaltete<br />
Vortragsveranstaltung bietet auch Gelegenheit<br />
zum Gedankenaustausch.<br />
Mi, 30. Oktober 15-18.45 Uhr<br />
Großer Saal der Henriettenstiftung<br />
Perinatal-Symposium <strong>2013</strong> – Fortbildung<br />
für Ärzte, Hebammen,<br />
Krankenschwestern und Pfleger<br />
Fortbildung für Ärzte, Hebammen,<br />
Krankenschwestern und Pfleger unter<br />
Leitung von Prof. Dr. R. Schild und PD<br />
Dr. F. Guthmann.<br />
Do, 31. Oktober<br />
10 Uhr<br />
Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />
Schülergottesdienst zum Reformationstag<br />
Gestaltet von Schülern der Krankenpflegeschule<br />
DKF.<br />
Fr, 1. November<br />
15 Uhr<br />
MHH, Carl-Neuberg-Str. 1,<br />
30625 <strong>Hannover</strong>, Gebäude J1,<br />
Fr, 2. November<br />
Simeonkirche<br />
15 Uhr<br />
Solistenkonzert: Live Music Now<br />
(Yehudi Menuhin Initiative)<br />
Mit jungen Künstlern der Musikhochschule<br />
Hannove<br />
Sa, 3. November<br />
16 Uhr<br />
Atrium der Henriettenstiftung<br />
Kunst und Kultur im Atrium präsentiert:<br />
„Klassik in der Klinik“ – Musik<br />
hilft heilen<br />
L. Bernsmann, E-Gitarre, J. North,<br />
Kontrabass, A. Ruppert, Schlagzeug.<br />
Mi, 6. November 17-19.30 Uhr<br />
Vortragssaal im Fachschulzentrum,<br />
DKH Kirchrode<br />
Gastropathologie aktuell <strong>2013</strong>. Gemeinsame<br />
Fortbildung mit der MHH<br />
Von PD Dr. P. N. Meier und Prof. Dr.<br />
H. H. Kreipe geleitete ärztliche Fortbildungsveranstaltung.<br />
Do, 7. November<br />
16 Uhr<br />
Großer Saal im Friederikenstift<br />
Update Nephrologie <strong>2013</strong><br />
Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
mit Prof. Dr. U. Leonhardt.<br />
Do, 7. November 17.30-19.30 Uhr<br />
Festsaal im Annastift<br />
PatientenForum – Das Kniegelenk<br />
– moderne Behandlungsmethoden<br />
Unter der Leitung von Dr. T. Smith informieren<br />
Experten des Annastift über<br />
moderne operative Behandlungsmethoden<br />
des erkrankten Kniegelenks.<br />
Fr + Sa, 8./9. November <strong>2013</strong><br />
MHH, Carl-Neuberg-Str. 1,<br />
Gebäude I 2 D<br />
10. <strong>Hannover</strong>aner Arthroskopie- &<br />
Gelenkkurs<br />
Prof. Dr. H. Lill, Prof. Dr. Lobenhoffer,<br />
PD Dr. Agneskirchner veranstalten die<br />
Fortbildungsveranstaltung mit Live-<br />
OPs.<br />
Fr, 8. November 17-19.30 Uhr<br />
Friederikenstift, Konferenzraum (EG)<br />
8. Epilepsie-Fortbildung: Erkennen,<br />
ableiten und effizient therapieren<br />
Die von Prof. Dr. E. Sindern und Dr.<br />
U. Goldammer ausgerichtete Fortbildungsveranstaltung<br />
beschäftigt sich<br />
mit dem Thema: „Fallstricke bei der<br />
Interpretation des Elektroenzephalogramms<br />
(EEG)“.<br />
Fr, 8. November<br />
18 Uhr<br />
Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />
„Ich liebe alle Frauen“<br />
Das Ensemble OPERAMOBILE mit<br />
bekannten UFA-Melodien.<br />
Sa, 9. November 10-13 Uhr<br />
Großer Saal der Henriettenstiftung<br />
7. Onkologischer Patiententag<br />
Die Informationsveranstaltung wird<br />
von Dr. PD P. N. Meier, Prof. Dr. J. Jähne<br />
und dem Onkologischen Ambulanzzentrum<br />
ausgerichtet.<br />
So, 10. November 10-13 Uhr<br />
Friederikenstift, Stiftskirche und<br />
Großer Saal<br />
Jahresfest des Friederikenstifts<br />
Mit Festgottesdienst und Theater.<br />
Mi, 13. November<br />
14-15.30 Uhr<br />
Mi, 13. November<br />
Kapelle am Annateich<br />
19 Uhr<br />
Kapellenvorträge im Annastift –<br />
Glaube und Humor – „Musik zum<br />
Lachen!“<br />
Heitere Klänge und vergnügliche Töne<br />
präsentiert vom Verein Klassik in der<br />
Klinik e.V.<br />
Do, 14. November 17.30-19.30 Uhr<br />
Festsaal im Annastift<br />
PatientenForum – Die Lendenwirbelsäule<br />
– moderne Behandlungsmethoden<br />
Unter der Leitung von PD Dr. F. Gossé<br />
informieren Experten des Annastifts<br />
über moderne Behandlungsmethoden<br />
der erkrankten Lendenwirbelsäule.<br />
Sa, 16. November 9-14.30 Uhr<br />
Großer Saal im Friederikenstift<br />
MTAR-Fortbildung<br />
Mit Dr. B. Boy.<br />
16. November <strong>2013</strong>, 14-16 Uhr<br />
Saal des Fachschulzentrums<br />
Gesundheitsberufe<br />
Tanzen gegen Parkinson<br />
Dr. R. Gieß und Prof. Dr. F. Heidenreich<br />
laden Patienten und Angehörige<br />
ein.<br />
Mi, 20. November 16.30-19.30 Uhr<br />
Großer Saal der Henriettenstiftung<br />
Tag der Ethik in der DDH<br />
„Organspende – dafür – dagegen –<br />
weiß nicht“. Informationsveranstaltung<br />
für Mitarbeitende mit Podiumsdiskussion.<br />
Sa, 26. Oktober<br />
10-16 Uhr<br />
Hörsaal F<br />
Do, 7. November<br />
19-21 Uhr<br />
Festsaal im Annastift<br />
Mi, 20. November<br />
13.30 Uhr<br />
Onkologie-Update<br />
Ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
mit Prof. Dr. U. Leonhardt.<br />
Humboldtstr. 5, Schwemannstr. 17<br />
Tag der offenen Tür in den Geburtskliniken.<br />
Die Geburtskliniken der DDH bieten<br />
Interessierten die Möglichkeit, sich vor<br />
Ort zu informieren.<br />
Aktiv gegen Rheumaschmerz – 5.<br />
<strong>Hannover</strong>aner Tag der Rheumatologie<br />
& Orthopädie<br />
Prof. Dr. H. Windhagen, Prof. R. E.<br />
Schmidt und H. J. Metzig laden ein zur<br />
ärztlichen Fortbildungsveranstaltung.<br />
Henriettenstiftung, Seminarraum,<br />
5. OG<br />
Zuweiserforum Sprunggelenk/Fuß<br />
Speziell für ärztliche Zuweiser veranstaltet<br />
Dr. L. Herold regelmäßig dieses<br />
Forum zu unterschiedlichen Themen.<br />
Neues Gelenk – neue Lebensfreude.<br />
Das künstliche Kniegelenk<br />
Die Veranstaltung mit Dr. L. Hagemann<br />
richtet sich vornehmlich an Patienten,<br />
die sich bereits zu einer Operation entschlossen<br />
haben.<br />
Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />
Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen<br />
im Diakoniekrankenhaus<br />
Henriettenstiftung/Marienstraße<br />
Mit Pastor V. Mau.<br />
32 Oktober / November <strong>2013</strong> Oktober / November <strong>2013</strong><br />
33
Immer was los in der DDH!<br />
Das kommt …<br />
Do, 21. November 17-19 Uhr<br />
Großer Saal der Henriettenstiftung<br />
Informationsveranstaltung für Patienten:<br />
Knorpelschaden – was tun?<br />
Mit Dr. L. Herold.<br />
Fr, 21. November<br />
18 Uhr<br />
Perinatalzentrum <strong>Hannover</strong>, Henriettenstiftung<br />
<strong>Hannover</strong>/Kirchrode<br />
Sinnvolle Vorbereitung für die erste<br />
Elternzeit<br />
H. Blohmann führt durch den Antragsdschungel<br />
und informiert über das<br />
Kursprogramm der Elternschule. Ausreichend<br />
Zeit für Fragen und Diskussion<br />
ist eingeplant.<br />
Sa, 22. November<br />
18 Uhr<br />
Simeonkirche<br />
Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen<br />
im Diakoniekrankenhaus<br />
Henriettenstiftung/Kirchrode<br />
Mit Prädikantin G. Oest, Kathol. Seelsorger<br />
V. Golly.<br />
So, 23. November<br />
10 Uhr<br />
Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />
Gedenken an die Entschlafenen<br />
Mit Oberin Pastorin H. Löhr.<br />
Extra-Tipp<br />
S a , 2 6 . O k t o b e r<br />
10-16 Uhr<br />
Die Geburtskliniken der DDH laden am 26. Oktober<br />
wieder zu einem Tag der offenen Tür<br />
An beiden Standorten in der Humboldtstraße und in<br />
Kirchrode wartet von 10 bis 16 Uhr ein buntes Programm<br />
Babys kommen gut an<br />
aus Klinikführungen,Vorträgen, Informationen rund um die<br />
Geburt auf Eltern, die sich auf ihr 1., 2., 3. … Kind freuen.<br />
26.10.<br />
<strong>2013</strong><br />
Mo, 25. November 17.30 Uhr<br />
Atrium der Henriettenstiftung<br />
Musikalische Kostbarkeiten (Trompete)<br />
im Atrium und auf den Stationen<br />
1, 4, 6 und 7<br />
Ein musikalisches Geschenk für Patienten<br />
und Angehörige.<br />
Mi, 27. November 8-12.30 Uhr<br />
Friederikenstift, Stiftskirche und<br />
Festsaal<br />
Mitarbeitereinführungstag DKF,<br />
FKP und MVZ<br />
Vorsteherin Pastorin B. Löhmann begrüßt<br />
die neuen Mitarbeitenden.<br />
Fr, 29. November 11-16 Uhr<br />
Pflegezentrum für Seniorinnen<br />
Basar im Pflegezentrum für Seniorinnen,<br />
Marienstraße<br />
Weihnachtliche Geschenkideen,<br />
Handarbeiten, Kerzen, Baumschmuck.<br />
Sa, 30. November<br />
19 Uhr<br />
Mutterhauskirche der Henriettenstiftung<br />
Musikalische Vesper am Vorabend<br />
des 1. Advent „Machet die Tore<br />
weit“ (Psalm 24), Reihe Psalmen<br />
2012 Mit Oberin Pastorin H. Löhr.<br />
Musikalische Leitung S. Anke-Christina<br />
Müller.<br />
Tag der offenen Tür<br />
Die Geburtskliniken laden ein!<br />
Impressum:<br />
8. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 5 / <strong>2013</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Diakonische</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Dr. Utz Wewel,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Redaktionsleitung:<br />
Achim Balkhoff<br />
Mitarbeitende dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Maren Salberg, Larissa Domeier,<br />
Christel Suppa, Katja Golditz,<br />
Stefanie Herold, Verena Günther-Gödde,<br />
Ines Goetsch, Petra Hartmann,<br />
Fanziska Bauermeister, Gabriele Oest,<br />
Andreas Sonnenburg<br />
Fotografie:<br />
Nico Herzog, Marcel Domeier,<br />
Torsten Lippelt<br />
Gestaltung:<br />
UNI Medienservice eK, Britta Nickel-Uhe,<br />
Sebastian Peetz (Titelseite)<br />
Druck:<br />
printmedien Biewald, <strong>Hannover</strong><br />
Auflage:<br />
5000 Exemplare<br />
Online-<strong>Ausgabe</strong>:<br />
im ddh.net: http://intranet.intra.ddh<br />
Kontakt Redaktion:<br />
<strong>Diakonische</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Unternehmenskommunikation<br />
Anna-von-Borries-Straße 1-7<br />
30625 <strong>Hannover</strong><br />
Fon & Mail:<br />
Achim Balkhoff<br />
(0511) 53 54-788<br />
achim.balkhoff@ddh-gruppe.de<br />
Stefanie Herold<br />
(0511) 53 54-781<br />
stefanie.herold@ddh-gruppe.de<br />
Larissa Domeier<br />
(0511) 53 54-982<br />
larissa.domeier@ddh-gruppe.de<br />
Maren Salberg<br />
(0511) 53 54-815<br />
maren.salberg@ddh-gruppe.de<br />
Andreas Sonnenburg<br />
(0511) 53 54-981<br />
andreas.sonnenburg@ddh-gruppe.de<br />
Der nächste Schlüssel<br />
erscheint Mitte Dezember.<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Als Mitarbeitermagazin legen wir<br />
großen Wert auf die Meinung unserer<br />
Leser. Haben Sie Anregungen,<br />
Kritik oder neue Ideen zum<br />
Schlüssel? Dann teilen Sie uns<br />
Ihre Gedanken unter der E-Mail-<br />
Adresse schluessel.ddh@ddhgruppe.de<br />
mit!<br />
Wir freuen uns über jede Nachricht<br />
von Ihnen!<br />
34 Oktober / November <strong>2013</strong><br />
10-16 Uhr<br />
Medienspiegel<br />
Seltenes <strong>Hannover</strong>-Lob<br />
DDH<br />
Wenn Deutschlands Renomierblatt<br />
„Süddeutsche Zeitung“ etwas über<br />
<strong>Hannover</strong> schreibt, ist stets Vorsicht<br />
geboten. Beißender Spott und<br />
ätzende Häme ist da in der Regel<br />
nicht fern. <strong>Hannover</strong>-Synonyme<br />
wie „500.000-Seelen-Kapitälchen“,<br />
„Maschsee-Connection“ oder „Provinz-Sumpf“<br />
haben ihren Ursprung<br />
in der „Süddeutschen“.<br />
Anfang September widmeten die Münchener<br />
Zeitungsmacher <strong>Hannover</strong><br />
allerdings einen eher sachlichen und<br />
anerkennenden Bericht. Es ging um<br />
die zukunftsweisende Entwicklung löslicher<br />
Magnesiumschrauben, die am<br />
Annastift erforscht und erstmals auch<br />
eingesetzt wurden. Gemeinsam mit<br />
dem Start-Up-Unternehmen Syntellix<br />
und seinem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Prof. Utz Claassen sowie Ministerpräsident<br />
Stephan Weil, präsentierte Prof.<br />
Dr. Windhagen, Ärztlicher Geschäftsführer<br />
des Diakoniekrankenhauses<br />
Annastift, diese Innovation Anfang<br />
September auf einer Pressekonferenz.<br />
Er erläuterte auch die Erfahrungen aus<br />
Oktober / November <strong>2013</strong><br />
den ersten Operationen. Neben der<br />
„Süddeutschen“ stiegen auch HAZ,<br />
NP und Bild großflächig in dieses Thema<br />
ein.<br />
Der „Navi fürs Gehirn“ in der Neurochirurgie<br />
des DKF, der Besuch von<br />
Niedersachsens Kultusministerin<br />
Frauke Heiligenstadt bei Annastift Leben<br />
und Lernen oder die Patenschaft<br />
für das Grab von Ida Ahrenhold waren<br />
weitere umfangreiche Berichterstattungen<br />
über die DDH in den regionalen<br />
Ankermedien. Aber auch kritische<br />
Berichterstattung gehört zum Tagesgeschäft<br />
in der Medienlandschaft. Objektiv<br />
beleuchtet wurde von einem Teil<br />
der Presse noch der Weg einer früheren<br />
Patientin des Friederikenstifts in<br />
die Öffentlichkeit. Nach einer nahezu<br />
vier Jahre zurückliegenden Unterleibs-<br />
Operation klagt sie über Schmerzen<br />
und nimmt anwaltliche Hilfe in Anspruch.<br />
Wie in solchen Fällen üblich,<br />
wird zunächst ein Gutachten mehr<br />
Klarheit bringen. Bundesweit sind rund<br />
12.000 medizinische Gutachten pro<br />
Jahr im Auftrag.<br />
Achim Balkhoff<br />
… durchschnittlich<br />
244.000 Besucher zählen<br />
die Websites der DDH seit<br />
Jahresbeginn. Tendenz von Monat<br />
zu Monat steigend. Gegenüber<br />
dem Vergleichszeitraum im<br />
Vorjahr sind das rund 60.000 User<br />
pro Monat mehr.<br />
… absoluter Gewinner<br />
des Monats September<br />
war die Homepage www.<br />
ddh-akademie. Seit Monaten geht<br />
es ständig bergauf und der gute<br />
August wurde noch einmal um<br />
mehr als 50 Prozent übertroffen.<br />
Im September gingen immerhin<br />
schon 12.000 User auf diese Seite.<br />
Vor einem Jahr waren es im<br />
September noch 3.800.<br />
… nach dem feinen<br />
Anfangserfolg unseres<br />
Films über die Ausbildung<br />
Krankenpfleger im Fachschulzentrum<br />
Gesundheitsberufe (1700 Aufrufe<br />
auf YouTube) sind nun die<br />
nächsten zwei Streifen in Vorbereitung.<br />
Themen sind die Geburtshilfe<br />
und die ambulante Krankenpflege.<br />
… Personalrecruiting auf<br />
Facebook? Funktioniert<br />
ebenfalls! Wenn wir eine<br />
Stellenanzeige mit Link auf Facebook<br />
veröffentlichen, steigen die<br />
Klickzahlen im Online-Stellenmarkt<br />
der DDH signifikant und somit<br />
auch die Zahl der Bewerber.<br />
Zahl des Monats:<br />
… 1,15 Milliarden Menschen<br />
weltweit nutzen aktiv<br />
das soziale Netzwerk facebook.<br />
Nur zwei Länder haben mehr Einwohner:<br />
China und Indien.<br />
35
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Sabine Ernst<br />
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Mobil +49 (0) 175 5741797<br />
E-Mail sernst@ecclesia.de<br />
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin unter +49 (0) 5231 603-6293 (Verena Grüter) oder geben Sie diese<br />
Seite ausgefüllt in der Personalabteilung ab.<br />
Angaben zu Ihrer Person<br />
Frau Herr Titel / Vorname / Name<br />
Geburtsdatum<br />
Funktion<br />
Unternehmen / Arbeitgeber<br />
Adresse privat (Straße / PLZ / Ort)<br />
Informationsanforderung<br />
Telefonnummer für Rückfragen<br />
dienstlich privat<br />
Ich ermächtige die Personalabteilung, der Ecclesia Versicherungsdienst GmbH eine Kopie meiner aktuellen<br />
Gehaltsabrechnung zu Beratungszwecken auszuhändigen. Mit der Weitergabe dieses Formulars zum<br />
selben Zweck bin ich ebenfalls einverstanden.<br />
Ich wünsche keine Weitergabe meiner Gehaltsabrechnung. Stattdessen bringe ich sie zum<br />
vereinbarten Termin mit.<br />
Ort / Datum Unterschrift<br />
36 Oktober / November <strong>2013</strong>