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Unterschiede von heute und dem mittelalter gibt es viele. Dazu

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Sprachbildung als Aufgabe aller Fächer<br />

G<strong>es</strong>ellschaftslehre 5./6. Jg.<br />

Bezirksregierung Münster – G<strong>es</strong>amtschulen, Gemeinschaftsschulen, Sek<strong>und</strong>arschulen –<br />

nur für den schulinternen Gebrauch<br />

Dezember 2013


Danke<br />

Für die fre<strong>und</strong>liche Genehmigung zum Abdruck danken wir <strong>dem</strong> Klett-Verlag, Stuttgart,<br />

<strong>und</strong> Zeynep Özkan (aus <strong>dem</strong> 6. Jg. der Willy-Brandt-G<strong>es</strong>amtschule Castrop-Rauxel) für das Titelbild.<br />

Kontakt<br />

Rolf Schempershofe<br />

Bezirksregierung Münster, Dez. 44<br />

Albrecht-Thaer-Str. 9<br />

48147 Münster<br />

rolf.schempershofe@brms.nrw.de<br />

2


Inhaltsübersicht<br />

Inhalt Seite Aspekt<br />

Ägypten<br />

Mittelalter<br />

Vorbemerkung<br />

"Irrtümer haben ihren Wert …"<br />

B<strong>es</strong>onderheiten di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft<strong>es</strong><br />

Satellitenbild 8<br />

9<br />

Kartenvergleich 10<br />

11<br />

13<br />

Eine Kreuzfahrt auf <strong>dem</strong> Nil 14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Die Bedeutung d<strong>es</strong> Nils für die Ägypter<br />

Der Nil – Ein Diagramm erstellen<br />

Der Nil – Ein Diagramm auswerten<br />

Der Nil – Die Bewässerungstechnik<br />

4<br />

5<br />

6<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

sprachsensibler Fachunterricht<br />

Tipps<br />

Aufbau<br />

Aufgaben<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Aufgabe<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Kurzt<strong>es</strong>t<br />

Aufgaben<br />

Reiseb<strong>es</strong>chreibung<br />

Karte<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Aufgaben<br />

Aufgabe<br />

Excel<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Aufgaben<br />

Foto<br />

Lösungsbeispiele<br />

Das Grab Tutanchamuns 25 Aufgaben<br />

Die Pyramiden 26<br />

27<br />

Stadt im Mittelalter 29<br />

30<br />

Korrektur<br />

Die Zielkorrektur<br />

Korrektur im Unterricht<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

Bauer <strong>und</strong> Landwirt 36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

Herren über Land <strong>und</strong> Leute 42<br />

44<br />

Vasallen d<strong>es</strong> Königs 45<br />

47<br />

48<br />

Text<br />

Aufgabe<br />

Wahlaufgaben<br />

Lösungsbeispiele<br />

Norm<br />

inhaltlich<br />

sprachlich<br />

Beispiel<br />

Bild<br />

Aufgabe<br />

Text<br />

Aufgaben<br />

Lösungsbeispiele<br />

Kurzt<strong>es</strong>t<br />

Wahlaufgaben<br />

Lösungsbeispiele<br />

Aufgaben<br />

Wortgeländer<br />

Lösungsbeispiel<br />

3


Vorbemerkung<br />

sprachsensibler Fachunterricht<br />

Über die Notwendigkeit ein<strong>es</strong> "sprachsensiblen Fachunterrichts" ist schnell Einigkeit zu<br />

erzielen. Die unterrichtliche Praxis entsprechend auszurichten, ist ein Proz<strong>es</strong>s.<br />

Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft richtet sich an Lehrkräfte, <strong>es</strong> ist kein curricularer Vorschlag. Es enthält Beispiele,<br />

wie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an schriftliche Leistungen herangeführt werden können, um<br />

fachlich<strong>es</strong> Lernen zu unterstützen. Andere Aspekte ein<strong>es</strong> sprachsensiblen Fachunterricht<strong>es</strong><br />

bleiben außer Acht. 1<br />

Mit <strong>dem</strong> "Handbuch Sprachförderung im Fach" <strong>von</strong> Josef Leisen <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> ein Standardwerk,<br />

das Gr<strong>und</strong>lagenwissen <strong>und</strong> Werkzeuge für prof<strong>es</strong>sionelle Sprachförderung auch im Fach<br />

G<strong>es</strong>ellschaftslehre bereitstellt.<br />

Daran schließen wir mit di<strong>es</strong>em Heft an. Die Leitlinie 4 lautet: "Gute Sprachförderung im<br />

Fach setzt nur an b<strong>es</strong>timmten Stellen, dann aber fachdidaktisch <strong>und</strong> nicht sprachdidaktisch<br />

an." 2 D<strong>es</strong>halb verzichtet di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft darauf, spezielle Arbeitsblätter für eine isolierte<br />

Sprachförderung zu liefern. Denn di<strong>es</strong><strong>es</strong> Problem soll nicht aus <strong>dem</strong> Fachunterricht<br />

ausgelagert werden. Wohl finden sich Ideen zur sprachlichen Unterstützung, di<strong>es</strong>e sollen<br />

jedoch immer wieder zum fachlichen Thema zurückführen.<br />

"Gute Sprachförderung erfasst die Mitteilungsabsicht der Lernenden. Sie ist darauf<br />

ausgerichtet, dass Kommunikation gelingt." An di<strong>es</strong>e Leitlinie knüpfen unsere Überlegungen<br />

zur Leistungsbewertung an. Eine übliche Normkorrektur hilft keinem sprachschwachen<br />

Lerner weiter (vgl. di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft ab S. 32). Wir setzen auf häufige, schnelle Sichtung, die<br />

konsequent auf der Jagd nach den Qualitäten der Beiträge einzelner Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler ist. D<strong>es</strong>halb bieten wir auch die Ausschnitte aus Schüler-Texten an. Sie sind als -<br />

leicht ersetzbare - Beispiele gedacht, wie "inter<strong>es</strong>sante Bearbeitungen" oder "typische<br />

Sackgassen" in ein dialogisch<strong>es</strong> Unterrichtsprinzip münden können 3 .<br />

Aufgabenstellungen verstehen wir als zentral<strong>es</strong> Steuerungsinstrument für den<br />

Unterrichtsproz<strong>es</strong>s. Wir orientieren uns am Prinzip der Aufgabendifferenzierung, wie <strong>es</strong><br />

Annemarie <strong>von</strong> der Groeben <strong>und</strong> Ingrid Kaiser in der Zeitschrift 'Pädagogik' 2011 entfaltet<br />

haben. Wir versuchen, anspruchsvolle Aufträge zu formulieren, die trotz<strong>dem</strong> für<br />

sprachschwächere Lerner erfüllbar sind. Di<strong>es</strong>e mitunter äußerst schwierige Balance<br />

herzustellen, erfordert zwingend Schreibaufträge, weil sich Verständnis nur so zeigt <strong>und</strong> für<br />

die Lerngruppe zeigen lässt. Idealtypisch wäre di<strong>es</strong>: Die Beispiele (vgl. Lösungsbeispiele ab S.<br />

24) sollen vorstellen, wie die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Aufgaben verstanden haben.<br />

Dabei würde sich die fachliche Sinnhaftigkeit mit klären. Es entsteht gemeinsam<strong>es</strong><br />

Verständnis, zu <strong>dem</strong> di<strong>es</strong>e Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beigetragen haben <strong>und</strong> das förderlich<br />

für sie wirkt.<br />

Solch ein Unterricht erfordert eine Konzentration auf weniger Gegenstände <strong>und</strong> erheblichen<br />

Zeitaufwand, weil die Leistungen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler immer wieder den<br />

Darstellungs- <strong>und</strong> Problemlöseproz<strong>es</strong>s d<strong>es</strong> Unterrichts b<strong>es</strong>timmen. D<strong>es</strong>halb favorisieren wir,<br />

statt möglichst viel Stoff durchzunehmen, die Perspektive der Lernenden zu nutzen <strong>und</strong> zu<br />

reflektieren. In di<strong>es</strong>em Sinn wünschen wir uns eine deutliche Verlangsamung d<strong>es</strong><br />

Unterrichts.<br />

1 vgl. E. Thürmann/H. Vollmer, 08.12.2011, Checkliste zu sprachlichen Aspekten d<strong>es</strong> Fachunterrichts =<br />

http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_SI/HS/Beobachtungsraster_Sp<br />

rachsensiblerFachunterricht.pdf<br />

2 Josef Leisen: Handbuch Sprachförderung im Fach. Varus 2010, S. 13<br />

3 vgl. Urs Ruf u.a.: B<strong>es</strong>ser lernen im Dialog, Kallmeyer 2008<br />

4


"Irrtümer haben ihren Wert…"<br />

Tipps<br />

Erich Kästners Einsicht gilt auch für uns Sprachbildner. Im Heft für 'Naturwissenschaften'<br />

haben wir noch gedacht, <strong>es</strong> sei sinnvoll, "Schlüsselwörter zu markieren" (S. 8) oder<br />

Textabschnitte mit "eigenen Worten" zusammenzufassen (S. 17). Beid<strong>es</strong> ist meist nicht zu<br />

leisten, weil Fachtexte zu dicht sind. Andere Tipps haben sich bewährt.<br />

1.<br />

Wichtige neue Wörter <strong>und</strong> Begriffe sollten mit Artikel <strong>und</strong> passen<strong>dem</strong> Verwendungssatz als<br />

Beispiel an die Tafel g<strong>es</strong>chrieben werden:<br />

• nur wenige neue Fachbegriffe in einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

• di<strong>es</strong>e Begriffe immer wieder selbst benutzen<br />

• die korrekte Schreibweise speziell di<strong>es</strong>er Begriffe kontrollieren <strong>und</strong><br />

korrigieren<br />

• <strong>viele</strong> Wörter sind den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern – nicht nur mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

– nur in einem b<strong>es</strong>timmten Sinnzusammenhang bekannt:<br />

Beispiele: „Ordnung“ ist bekannt – „Anordnung“ ist nicht unbedingt bekannt<br />

„niederschlagen“ ist bekannt – „ der Niederschlag“ ist nicht unbedingt<br />

bekannt<br />

2.<br />

Fachtexte immer zunächst in begrenztem Zeitrahmen still l<strong>es</strong>en lassen,<br />

• während d<strong>es</strong> L<strong>es</strong>ens keine Fragen beantworten<br />

• die erste Frage „Was habt ihr nicht verstanden?“ ersetzen durch „Was kennt<br />

ihr schon?“ oder „Was wollt ihr wissen?“, um ‚Ankerpunkte’ für das<br />

Verständnis zu schaffen<br />

3.<br />

Möglichst in jeder St<strong>und</strong>e sollen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einen kleinen Beitrag selbst<br />

schriftlich formulieren.<br />

• ‚klein’ wörtlich nehmen, <strong>es</strong> reichen kurze B<strong>es</strong>chreibungen oder Antwortsätze<br />

zu einer Aufgabe<br />

• ‚sparsam’ kontrollieren: Schwerpunkt ist die Verwendung neuer Fachwörter<br />

(Artikel mit Nomen im Satzbau); Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in di<strong>es</strong>e Korrektur<br />

einbeziehen<br />

4.<br />

In Reflexionsphasen sollten umgangssprachliche Formulierungen aufgegriffen <strong>und</strong> auf ihre<br />

kommunikative Bedeutung hin geprüft werden.<br />

• Reflexionsphasen lassen sich im Unterrichtsproz<strong>es</strong>s vorbereiten, wenn<br />

zwischen Einzelarbeit <strong>und</strong> Präsentation der Ergebnisse eine Phase d<strong>es</strong><br />

Partneraustauschs g<strong>es</strong>choben wird, in der sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

ihre Ergebnisse erklären oder ein weiterführender Auftrag g<strong>es</strong>tellt wird, für<br />

den <strong>es</strong> nötig ist, Lösungen zu vergleichen.<br />

5


B<strong>es</strong>onderheiten di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft<strong>es</strong><br />

Aufbau<br />

Aufgaben<br />

Wir haben häufig zu Beginn ein<strong>es</strong> Themas Wahlaufgaben formuliert. Dabei liegen zu einer<br />

Kernaufgabe (z.B. S. 16, 18, 25) unterschiedliche Wahlmöglichkeiten vor, die verschiedene Lernwege<br />

ermöglichen. Sie orientieren sich an den unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler (argumentieren, erk<strong>und</strong>en, imaginieren, ordnen, urteilen). Durch die fachliche Sinnorientierung<br />

<strong>und</strong> die Auswahl sollen die Motivation g<strong>es</strong>teigert <strong>und</strong> die Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

angehalten werden, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen.<br />

Sprach- <strong>und</strong> Schreibhilfen<br />

Die Sprach- <strong>und</strong> Schreibhilfen sind als differenzierte g<strong>es</strong>tufte Hilfen für die Sprachbildung <strong>von</strong><br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu verstehen. Dabei entscheiden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zunächst<br />

selbst, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen wollen. Die Hilfen sollten also einzeln kopiert sein, um<br />

sie als einzelne Arbeitsblätter an die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler austeilen zu können.<br />

Stufe 1<br />

Wortlisten unterstützen den Schreibproz<strong>es</strong>s insofern, als die Wörter, die für die Formulierung d<strong>es</strong><br />

eigenen Text<strong>es</strong> notwendig sind, aus der Liste entnommen werden können. Der geplante Einsatz<br />

solcher Wortlisten kann seinen Beitrag dazu leisten, neben der sprachlichen Unterstützung d<strong>es</strong><br />

konkreten Schreibauftrags, den fachlichen Wortschatz zu f<strong>es</strong>tigen <strong>und</strong> zu erweitern. Bei der<br />

Erstellung <strong>von</strong> Wortlisten haben wir darauf geachtet, alle Wörter in der Gr<strong>und</strong>form bzw. im Singular<br />

anzugeben, Artikel vor die Nomen zu setzen <strong>und</strong> die Liste nach Wortarten zu sortieren.<br />

Stufe 2<br />

Die Satzanfänge sind für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gedacht, die eine umfangreichere sprachliche<br />

Unterstützung benötigen. Sie bieten die Möglichkeit, direkt in den Schreibproz<strong>es</strong>s einsteigen zu<br />

können, ohne bereits <strong>von</strong> <strong>dem</strong> Gedanken frustriert zu sein „Wie beginne ich?“.<br />

Stufe 3<br />

Die Satzbauhilfen geben schwächeren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern ein Gerüst vor, an welchem sie sich<br />

innerhalb ihr<strong>es</strong> Schreibproz<strong>es</strong>s<strong>es</strong> orientieren können.<br />

Autographen<br />

Die abgedruckten Schülerbeiträge sind im Unterricht entstanden <strong>und</strong> bis auf die Schrift meist nicht<br />

überarbeitet worden.<br />

• Sie dokumentieren die inhaltliche <strong>und</strong> sprachliche Bandbreite <strong>von</strong> Schülerbeiträgen bei<br />

differenzierten Aufgaben. Mit ihnen werden die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten im GL-Unterricht deutlich.<br />

• Die Schülerbeiträge zeigen die Verstehensleistungen auch sprachlich schwacher Schüler auf.<br />

Korrekturen <strong>und</strong> Hilfen müssen daran anknüpfen, um zu ermutigen, anstatt primär auf<br />

sprachliche Defizite zu verweisen.<br />

Korrekturhinweise<br />

Auf Seite 32 findet sich ein üblich<strong>es</strong> Muster der Normkorrektur. Es soll auf den ersten Blick deutlich<br />

machen, wie eine Rückmeldung nicht sein soll, weil sie <strong>dem</strong>otivierender nicht sein könnte <strong>und</strong><br />

ausschließlich defizitorientiert ist. Weder fachlich noch sprachlich kann sich ein Schüler oder eine<br />

Schülerin so verb<strong>es</strong>sern. Wir setzen eine Zielkorrektur dagegen, die die fachliche Leistung d<strong>es</strong><br />

Schülers hervorhebt <strong>und</strong> sprachliche Verb<strong>es</strong>serungen anschließt. An di<strong>es</strong>er Stelle müssen wir<br />

zugeben, <strong>von</strong> der Konsequenz noch weit entfernt zu sein, mit der Ruf u.a. Schülerarbeiten für den<br />

Unterrichtsproz<strong>es</strong>s nutzen. Wir führen die Beispiele für Autographen an, weil sie den Blick für<br />

Lernstände einzelner Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erlauben. Damit deuten wir unsre Denkrichtung an,<br />

wie sich die Unterrichtspraxis entwickeln muss, wenn di<strong>es</strong>e am Erfolg der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

ausgerichtet wird. Ausgehend <strong>von</strong> den fachlichen <strong>und</strong> sprachlichen Fähigkeiten, die die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler bereits „mitbringen“, ist <strong>es</strong> unsere Aufgabe, Entwicklungsstufen aufzuzeigen, die für<br />

di<strong>es</strong>e Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler anspruchsvoll <strong>und</strong> erreichbar sind.<br />

6


Ägypten<br />

7


Satellitenbild<br />

Aufgaben<br />

Satellitenbild 1:<br />

(aus: https://maps.google.de/, Stand: 10.07.2013)<br />

1. Betrachte das Satellitenbild Ägyptens. Was fällt dir auf? Was find<strong>es</strong>t du erstaunlich?<br />

Begründe.<br />

2. B<strong>es</strong>chreibe die Lage Ägyptens. Deine B<strong>es</strong>chreibung sollte auch Antwort auf folgende<br />

Fragen geben: Auf welchem Kontinent liegt Ägypten? Welche Nachbarländer hat Ägypten?<br />

An welchen Meeren liegt Ägypten? Nutze den Atlas oder das Internet.<br />

8


Satellitenbild<br />

Wortliste zur Aufgabe: B<strong>es</strong>chreibe die Lage Ägyptens.<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Nomen Verben Himmelsrichtungen<br />

(die) Karte, (die) Karten sehen südlich<br />

(die) Grenze, (die) Grenzen fließen w<strong>es</strong>tlich<br />

(die) Hauptstadt, (die) Hauptstädte umgeben östlich<br />

(das) Land, (die) Länder liegen nördlich<br />

(der) Kontinent, (die) Kontinente durchziehen<br />

(die) Fläche, (die) Flächen<br />

angrenzen<br />

(die) Ausdehnung, (die) Ausdehnungen liegen<br />

(die) Wüste, (die) Wüsten<br />

(der) Fluss, (die) Flüsse<br />

(die) Größe, (die) Größen<br />

(das) Wasser<br />

(das) Meer, (die) Meere<br />

(die) Stadt, (die) Städte<br />

y<br />

Satzanfänge:<br />

Das Land Ägypten liegt…<br />

Nördlich <strong>von</strong> Ägypten ist…<br />

Östlich <strong>von</strong> Ägypten befindet sich….<br />

Ägypten <strong>und</strong> das Land Saudi-Arabien werden getrennt durch…<br />

An Ägypten grenzt…<br />

Viele Städte, wie…, liegen am….<br />

9


Kartenvergleich<br />

Aufgabe<br />

Vergleiche die beiden Karten.<br />

Satellitenbild 1:<br />

(aus: https://maps.google.de/, Stand: 10.07.2013)<br />

Karte 1<br />

(aus: http://www.zazzle.de/karte_<strong>von</strong>_altem_agypten_wahrend_d<strong>es</strong>_dynastischen_z_poster-<br />

228694502577030462, Stand: 13.09.2011)<br />

10


Kartenvergleich<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Lehrerinformation:<br />

Die Aufgabe verlangt <strong>von</strong> den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern einen Vergleich der vorliegenden<br />

Karten. Di<strong>es</strong>er Vergleich ist insofern wichtig, da sie kaum noch gewöhnt sind, Karten l<strong>es</strong>en zu<br />

müssen. Die Nutzung <strong>von</strong> Smartphon<strong>es</strong> oder Navigationsgeräten führt dazu, dass oft keine<br />

Notwendigkeit mehr b<strong>es</strong>teht, Karten zu l<strong>es</strong>en. Der Vergleich fördert daher zum einen die<br />

Fähigkeit, Karten zu l<strong>es</strong>en, zum anderen werden die für einen Vergleich immer wieder<br />

notwendigen Formulierungen eingeübt.<br />

Für den Vergleich der Karten empfiehlt <strong>es</strong> sich, die sprachliche Leistung der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler dahingehend einzuschätzen, wie <strong>viele</strong> sprachliche Hilfen sie benötigen.<br />

Manchen reicht die Wortliste. Sprachlich schwächere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollten die<br />

Satzbauhilfen <strong>und</strong> ggf. die Satzanfänge erhalten.<br />

Sprachhilfen<br />

Wortliste:<br />

Nomen Verben Adjektive<br />

(die) Karte, (die) Karten sehen grün<br />

(die) Mündung, (die) Mündungen fließen warm<br />

(die) Karte, (die) Karten umgeben blau<br />

(das) Land, (die) Länder liegen breit<br />

(der) Nil durchziehen schmal<br />

(die) Fläche, (die) Flächen<br />

gelb<br />

(die) Ausdehnung, (die) Ausdehnungen<br />

(das) Land, (die) Länder)<br />

(die) Gemeinsamkeit, (die) Gemeinsamkeiten<br />

(der) Unterschied, (die) <strong>Unterschiede</strong><br />

(die) Wüste, (die) Wüsten<br />

(der) Fluss, (die) Flüsse<br />

(die) Größe, (die) Größen<br />

(das) Wasser<br />

(das) Meer, (die) Meere<br />

(die) Stadt, (die) Städte<br />

11


Orientierungshilfe:<br />

Kartenvergleich<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Satzbauhilfen:<br />

Vorsicht: Du musst die zueinander passenden Satzbausteine aussuchen.<br />

Die Karten<br />

Vergleicht man<br />

Es fällt auf, dass<br />

Ein großer Unterschied ist,<br />

Es ist auch nicht zu übersehen, dass<br />

Zu<strong>dem</strong> sieht man<br />

Die Gemeinsamkeiten<br />

Im Norden/ Osten/ Süden/ W<strong>es</strong>ten<br />

unterschiedlich<br />

zeigen dasselbe<br />

fließen<br />

münden<br />

gelb einfärben<br />

blau einfärben<br />

liegen<br />

unterscheiden sich durch<br />

im<br />

durch<br />

<strong>von</strong><br />

in<br />

auf<br />

nördlich<br />

östlich<br />

südlich<br />

w<strong>es</strong>tlich<br />

an<br />

Satzanfänge „Gemeinsamkeiten“:<br />

Satzanfänge „<strong>Unterschiede</strong>“:<br />

Auf den Karten sind….<br />

Die Karten zeigen…<br />

In der unteren Kartenhälfte….<br />

In der oberen Kartenhälfte….<br />

In der linken Kartenhälfte…<br />

In der rechten Kartenhälfte…<br />

Ich nehme an, dass…<br />

Ich vermute, dass…<br />

Die Karten ähneln sich hinsichtlich…<br />

Die Karten unterscheiden sich hinsichtlich…<br />

Auf den Karten <strong>gibt</strong> <strong>es</strong>…<br />

Auf den ersten Blick erkennt man…<br />

Im Gegensatz zu…<br />

Im Vergleich zu…<br />

Es macht auf mich den Eindruck, dass…<br />

Ich vermute, dass…<br />

In der oberen Kartenhälfte….<br />

In der rechten Kartenhälfte…<br />

12


Kartenvergleich<br />

Kurzt<strong>es</strong>t<br />

Lehrerinformation:<br />

Für eine Sicherungsphase oder eine kurze Wiederholung d<strong>es</strong> Vergleichs d<strong>es</strong> Kartenmaterials<br />

eignet sich der folgende „Satzsalat“.<br />

Kurzt<strong>es</strong>t „Satzsalat“: Stimmt die Aussage? ja nein<br />

1.) Die Mündung ist gelb eingefärbt.<br />

<br />

2.) Karte 1 ist ein Satellitenbild.<br />

<br />

3.) Die Gemeinsamkeiten unterscheiden sich durch <strong>Unterschiede</strong>.<br />

<br />

4.) Das Mittelmeer fließt in die östliche Wüste<br />

<br />

5.) Der Kartenausschnitt <strong>von</strong> Karte 1 <strong>und</strong> 2 ist identisch<br />

<br />

6.) Die Karte fließt nördlich<br />

<br />

Lösung d<strong>es</strong> „Satzsalat<strong>es</strong>“:<br />

1.) Die Mündung ist gelb eingefärbt. nein (Farbfehler)<br />

2.) Karte 1 ist ein Satellitenbild. ja<br />

3.) Die Gemeinsamkeiten unterscheiden sich durch <strong>Unterschiede</strong>. nein (Satzfehler)<br />

4.) Das Mittelmeer fließt in die östliche Wüste. nein (Denkfehler)<br />

5.) Der Kartenausschnitt <strong>von</strong> Karte 1 <strong>und</strong> 2 ist identisch. ja<br />

6.) Die Karte fließt nördlich. nein (Denkfehler)<br />

13


Eine Kreuzfahrt auf <strong>dem</strong> Nil<br />

Aufgaben<br />

Du hast eine Kreuzfahrt auf <strong>dem</strong> Nil gebucht. Dich erwartet ein voll<strong>es</strong> Programm, auf das du<br />

dich vorbereiten sollst.<br />

1. Li<strong>es</strong> den folgenden Reiseverlauf auf der nächsten Seite. Unterstreiche die Orte mit<br />

einem roten <strong>und</strong> die Sehenswürdigkeiten mit einem grünen Farbstift.<br />

2. Wo wirst du mit <strong>dem</strong> Flugzeug landen? Unterstreiche den Ort in deiner Karte mit<br />

einem gelben Farbstift.<br />

3. Zeichne den Verlauf deiner Kreuzfahrt mit einem blauen Farbstift in die Karte ein.<br />

Zwei anspruchsvolle Aufgaben zur Wahl:<br />

4. Du möcht<strong>es</strong>t auch gerne die Pyramiden <strong>von</strong> Gizeh sehen <strong>und</strong> start<strong>es</strong>t in Luxor.<br />

B<strong>es</strong>chreibe den Weg zu den Pyramiden.<br />

5. Die Fotografie zeigt die goldene Totenmaske <strong>von</strong> Tutanchamun. Sie wurde im Tal der<br />

Könige gef<strong>und</strong>en. Wirst du die Gelegenheit haben, das Grab zu sehen?<br />

Bild 1:<br />

Totenmaske d<strong>es</strong> Tutanchamun<br />

(aus: http://www.nationalgeographic.de/reportagen/fotostrecke-einekoenigliche-familie?imageId=15,<br />

Stand: 15.03.2011)<br />

14


Eine Kreuzfahrt auf <strong>dem</strong> Nil<br />

Reiseb<strong>es</strong>chreibung<br />

Reiseverlauf der Kreuzfahrt<br />

1. Tag: Willkommen in Luxor<br />

Flug <strong>von</strong> Deutschland nach Luxor. Dort werden Sie <strong>von</strong> unserer örtlichen, deutschsprachigen<br />

Reiseleitung in Empfang genommen <strong>und</strong> anschließend zu Ihrem Schiff gefahren.<br />

2. Tag: Karnak <strong>und</strong> Luxor-Tempel<br />

Heute fahren Sie zum größten Tempel der Welt. Der w<strong>und</strong>erschöne Karnak-Tempel wurde mit<br />

einem gewaltigen Säulenhof erbaut, in <strong>dem</strong> der Sonnengott Amun-Re über nahezu zweitausend<br />

Jahre verehrt wurde. Anschließend b<strong>es</strong>ichtigen Sie den Luxor-Tempel. Am Nachmittag fährt Ihr<br />

Schiff stromaufwärts. Sie genießen die vorbeiziehende Nillandschaft vom Sonnendeck aus. Bei<br />

Isna durchfahren Sie die große Schleuse.<br />

3. Tag: Assuan<br />

Morgens b<strong>es</strong>ichtigen Sie den Horus-Tempel <strong>von</strong> Edfu, der <strong>dem</strong> falkenköpfigen Gott gewidmet ist.<br />

Am Abend wird Ihr Schiff in Assuan erwartet.<br />

4. Tag:<br />

Nach <strong>dem</strong> Frühstück fahren Sie mit <strong>dem</strong> Bus. Am Nachmittag segeln Sie mit einer Feluke, einem<br />

typischen Segelboot, wie <strong>es</strong> bereits vor über 5000 Jahren auf <strong>dem</strong> Nil verkehrte, um die<br />

Elephantine-Insel.<br />

5. Tag: Tag zur freien Verfügung oder Ausflug nach Abu Simbel<br />

In Assuan steht Ihnen der Tag zur freien Verfügung oder Sie b<strong>es</strong>ichtigen die Felsentempel <strong>von</strong> Abu<br />

Simbel mit <strong>dem</strong> großen Tempel d<strong>es</strong> Rams<strong>es</strong> II.<br />

6. Tag: Rückkehr nach Luxor<br />

Heute kreuzen Sie stromabwärts durch die b<strong>es</strong>onders schöne Niltal-Landschaft.<br />

Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Wasserräder, Häuser aus getrocknetem<br />

Nilschlamm, immer grüne Dattelhaine <strong>und</strong> kleine Dörfer versetzen Sie in eine andere Zeit.<br />

7. Tag: Das Tal der Könige<br />

Heute steht ein weiterer Höhepunkt auf <strong>dem</strong> Programm.<br />

Sie b<strong>es</strong>ichtigen im Tal der Könige einige Gräber der mächtigen Pharaonen. Die feinen Malereien in<br />

den Gräbern der hohen Würdenträger spiegeln das Leben jener Zeit wider.<br />

8. Tag: Transfer zum Flughafen in Luxor <strong>und</strong> Rückflug.<br />

Oder ein Anschlussprogramm wird <strong>von</strong> Ihnen gebucht.<br />

(nach: http://www.aegypten-r<strong>und</strong>reise-buchen.de/Nilkreuzfahrt_001_Lotus2.html, Stand: 31.10.2013)<br />

15


Eine Kreuzfahrt auf <strong>dem</strong> Nil<br />

Karte<br />

Karte 2: Reiseverlauf der Kreuzfahrt<br />

(aus: http://www.aegypten-online.de/ Stand: 10.07.2013)<br />

16


Eine Kreuzfahrt auf <strong>dem</strong> Nil<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

Finde heraus, wo die Pyramiden <strong>von</strong> Gizeh liegen.<br />

Markiere die Lage in der Karte 2.<br />

Wortliste zu Aufgabe 4: B<strong>es</strong>chreibe den Weg <strong>von</strong> Luxor nach Gizeh.<br />

y<br />

Nomen<br />

(die) Stadt, (die) Städte<br />

(die) Pyramide, (die) Pyramiden<br />

(die) Kreuzfahrt, (die) Kreuzfahrten<br />

(das) Flugzeug, (die) Flugzeuge<br />

(das) Schiff, (die) Schiffe<br />

(die) Fahrt, (die) Fahrten<br />

(der) Flug, (die) Flüge<br />

Verben<br />

entscheiden<br />

überqueren<br />

sehen<br />

liegen<br />

wählen<br />

fliegen<br />

fahren<br />

Satzanfänge zu Aufgabe 4:<br />

Um die Pyramiden zu sehen, muss man…<br />

Von Luxor aus nimmt man den Weg nach …<br />

Wenn ich in Luxor losfahre, ….<br />

Satzanfänge zu Aufgabe 5:<br />

Ich werde die Möglichkeit haben, das Grab zu sehen, weil…<br />

Ich werde nicht die Möglichkeit haben, das Grab zu sehen, weil…<br />

Das Grab d<strong>es</strong> Tutanchamun liegt im Tal der Könige, w<strong>es</strong>halb…<br />

Zusatzaufgabe:<br />

Die goldene Totenmaske <strong>von</strong> Tutanchamun wurde im Tal der Könige gef<strong>und</strong>en. Finde<br />

heraus, wo sie sich <strong>heute</strong> befindet.<br />

17


Die Bedeutung d<strong>es</strong> Nils für die Ägypter<br />

Aufgaben<br />

Wie ist <strong>es</strong> möglich, dass die Menschen in Ägypten schon vor über 6000 Jahren vom<br />

Ackerbau lebten, obwohl <strong>es</strong> in Ägypten sehr heiß ist <strong>und</strong> <strong>es</strong> fast nie regnet? Welche<br />

Bedeutung hat der Nil bei der Beantwortung di<strong>es</strong>er Frage?<br />

Das sind die Kernfragen, die dich begleiten sollen. Du kannst ihnen auf unterschiedliche<br />

Weise nachgehen. Hier zwei Aufgaben zur Wahl:<br />

1. Du kannst die Wasserstände d<strong>es</strong> Nils darstellen, in<strong>dem</strong> du sie in ein Diagramm<br />

einträgst. B<strong>es</strong>chreibe das Diagramm.<br />

2. Du kannst dich über die Bewässerungstechnik der Ägypter informieren <strong>und</strong><br />

anschließend einen kurzen Informationstext schreiben.<br />

18


Der Nil – Ein Diagramm erstellen<br />

Aufgabe<br />

Wasserstände d<strong>es</strong> Nils im Jahr<strong>es</strong>verlauf: Erstellen ein<strong>es</strong> Diagramms<br />

Di<strong>es</strong> sind die Wasserstände d<strong>es</strong> Nils im Verlauf ein<strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong>.<br />

Januar: 2,0 m Februar: 1,4 m März: 1,0 m April: 1,0 m<br />

Mai: 0,8 m Juni: 0,8 m Juli: 4,0 m August: 6,0 m<br />

September: 8,0 m Oktober: 5,2 m November: 5,2 m Dezember: 3,0 m<br />

Trage die einzelnen Wasserstände d<strong>es</strong> Nils in die Tabelle ein.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Wasserstand in m<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

19


Der Nil – Ein Diagramm erstellen<br />

Excel<br />

Klaus hat mit Excel experimentiert. Er hat alle Daten in einer Tabelle eingegeben <strong>und</strong> ein<br />

Diagramm erstellt. So sieht seine Tabelle aus:<br />

Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Wasserstand 2 1,4 1 1 0,8 0,8 4 6 8 5,2 5,2 3<br />

Daraus hat er ein Balken-Diagramm erstellt.<br />

Wasserstand<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Jan<br />

Feb<br />

Mrz<br />

Apr<br />

Mai<br />

Jun<br />

Jul<br />

Aug<br />

Sep<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

Das gefiel Klaus noch nicht. D<strong>es</strong>halb versucht er <strong>es</strong> mit einem Flächendiagramm, weil so der<br />

Verlauf b<strong>es</strong>ser sichtbar wird.<br />

Wasserstand<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Jan<br />

Feb<br />

Mrz<br />

Apr<br />

Mai<br />

Jun<br />

Welcher Fehler ist ihm dabei passiert?<br />

Jul<br />

Aug<br />

Sep<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

20


Sprachhilfen:<br />

Der Nil – Ein Diagramm auswerten<br />

g<strong>es</strong>tufte Hilfen<br />

y-<br />

Achse<br />

x-Achse<br />

Wortliste<br />

Nomen Verben Adjektive<br />

(der) Monat, (die) Monate sinken am niedrigsten<br />

(der) Verlauf, (die) Verläufe steigen am höchsten<br />

(der) Wasserstand, (die) Wasserstände sich belaufen auf gleich bleibend<br />

(der) Höchststand, (die) Höchststände<br />

(der) Niedrigstand, (die) Niedrigststände<br />

(das) Wasser<br />

(der) Nils<br />

Satzanfänge für die Auswertung d<strong>es</strong> Diagramms:<br />

Das Diagramm stellt dar, wie…/ Das Diagramm informiert uns über…<br />

Die x-Achse zeigt…/ Die y-Achse zeigt…<br />

Die Werte sind in…angegeben…<br />

Die Zahlen geben die Veränderungen gegenüber….an.<br />

Es lässt sich erkennen, dass der Wasserstand <strong>von</strong>…..auf…...ang<strong>es</strong>tiegen ist.<br />

Der Wasserstand nimmt zwischen…..<strong>und</strong>…. <strong>von</strong>…..auf…...ab.<br />

Der Wasserstand d<strong>es</strong> Nils reduziert sich <strong>von</strong>….im Monat……auf……im Monat…..<br />

Der Wasserstand d<strong>es</strong> Nils ist um/mehr als…..gefallen.<br />

Satzanfänge für Rückschlüsse aus <strong>dem</strong> Diagramm:<br />

Aus den Wasserständen kann man schließen, dass…<br />

Es ist f<strong>es</strong>tzustellen, dass…<br />

Über die unterschiedlichen Wasserstände d<strong>es</strong> Nils kann g<strong>es</strong>agt werden, dass…<br />

Die <strong>Unterschiede</strong> im Verlauf d<strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> zeigen, dass…<br />

Die Folge <strong>von</strong>…….ist, dass…<br />

21


Der Nil – Die Bewässerungstechnik<br />

Aufgaben<br />

Die Bewässerungstechnik der Ägypter: Wasser fließt nicht bergauf<br />

Die Menschen in Ägypten erkannten, dass das Hochwasser regelmäßig auftrat. Sie konnten<br />

5<br />

10<br />

15<br />

sich auf das Nilhochwasser einstellen <strong>und</strong> lernten das Nilhochwasser zu bändigen, in<strong>dem</strong> sie<br />

Dämme <strong>und</strong> Kanäle errichteten. Auf die Überschwemmung d<strong>es</strong> Niltals, folgte die Trockenzeit,<br />

in der das Nilwasser wieder sank. Um die Zeit der Trockenheit zu überbrücken, nutzten<br />

die Ägypter die Dämme <strong>und</strong> Kanäle, um künstliche Seen anzulegen, in denen das Nilwasser<br />

g<strong>es</strong>peichert wurde. Das zurückgehaltene Nilwasser konnte dann noch weiter genutzt<br />

werden. Um das Nilwasser auf höher gelegene Kanäle oder direkter auf die Felder zu<br />

schöpfen, bedienten sich die Ägypter ein<strong>es</strong> Wasserhebe- <strong>und</strong> Bewässerungsgeräts, das<br />

Schaduf genannt wird. Dabei handelt <strong>es</strong> sich um einen hölzernen Hebearm mit einem<br />

Ledereimer <strong>und</strong> einem Stein (oder Lehmklumpen), der auf einem einfachen Gerüst bef<strong>es</strong>tigt<br />

ist. Der Eimer wird <strong>von</strong> einem Bauern nach unten gezogen <strong>und</strong> im Fluss gefüllt. Das Gewicht<br />

d<strong>es</strong> Stein<strong>es</strong> zieht ihn in die Höhe d<strong>es</strong> Kanals oder Feld<strong>es</strong>, wo er entleert wird.<br />

Selbst wenn das Nilwasser wieder g<strong>es</strong>unken war, konnte das so zurückgehaltene Wasser<br />

immer noch genutzt werden <strong>und</strong> die Ernte g<strong>es</strong>teigert werden, da auch höher liegende Felder<br />

bewässert <strong>und</strong> fruchtbar gemacht werden konnten.<br />

(aus: http://www.kanopen.de/texte/html/schaduf.html, Stand: 04.06.2010)<br />

Aufgaben:<br />

1.) Formuliere drei Fragen, auf die der Text eine Antwort <strong>gibt</strong>. Stelle eine anspruchsvolle<br />

Frage.<br />

2.) Markiere die Antworten in unterschiedlichen Farben.<br />

3.) Stell dir vor, du bist ein Bauer im alten Ägypten. Erkläre deinem Nachbarn, der kein<br />

Bauer ist, wie die Technik der Bewässerung funktioniert.<br />

4.) Rahme im Text die Begriffe ein, die du im Bild siehst <strong>und</strong> b<strong>es</strong>chrifte das Bild.<br />

22


Der Nil – Die Bewässerungstechnik<br />

Foto<br />

(aus: http://www.historyforkids.org/crafts/egypt/shadufpic.jpg, 13.10.2013)


Der Nil – Die Bewässerungstechnik<br />

Lösungsbeispiele<br />

Die folgenden Antworten stammen <strong>von</strong> Felix, Nuray <strong>und</strong> Florian.<br />

Welche der Erklärungen ist für dich die verständlichste Erklärung? Begründe.<br />

Der Nil: Die Bewässerungstechnik der Ägypter<br />

Felix<br />

Man nutzt das Nilwasser für die Bewässerung der Felder. Man lässt <strong>es</strong><br />

ablaufen in einen selbst gebauten Kanal. Man baut sich ein klein<strong>es</strong><br />

Gerüst, woran ein Seil mit einem Ledereimer ist, um das Wasser raus<br />

zu schöpfen. Das Seil ist an einem langen <strong>und</strong> dicken Stock bef<strong>es</strong>tigt.<br />

Hinten an <strong>dem</strong> Stock ist Lehm oder Erde bef<strong>es</strong>tigt, damit das Wasser<br />

in den Kanal g<strong>es</strong>chüttet wird.<br />

Der Nil: Die Bewässerungstechnik der Ägypter<br />

Nuray<br />

Ein Bauer nimmt den Ledereimer d<strong>es</strong> Schaduf <strong>und</strong> zieht den Eimer<br />

nach unten ins Wasser, so dass Wasser in den Ledereimer gelangt.<br />

Von einem Stein, der am Schaduf hängt, wird der Eimer<br />

hochgezogen. Dann dreht der Bauer den Schaduf <strong>und</strong> schüttet das<br />

Wasser in einen Kanal oder in ein Feld für die Ernte.<br />

Der Nil: Die Bewässerungstechnik der Ägypter<br />

Florian<br />

Die Ägypter speicherten das Wasser d<strong>es</strong> Nils mit Dämmen <strong>und</strong><br />

Kanälen. Mit einem Schaduf, das ist ein Wasserheber, konnten die<br />

Ägypter das Wasser d<strong>es</strong> Nils hochholen.<br />

Mögliche Lösungen zu Aufgabe 1:<br />

Beispiel für Fragen, auf die der Text eine Antwort <strong>gibt</strong>:<br />

1.) Warum konnten die Ägypter das Nilhochwasser bändigen?<br />

2.) Wie konnten die Ägypter noch in der Trockenzeit das Nilhochwasser nutzen?<br />

3.) Wozu wurden die künstlichen Seen angelegt?<br />

4.) Was ist ein Schaduf?<br />

5.) Wozu nutzte man einen Schaduf?<br />

6.) Wodurch konnte die Ernte g<strong>es</strong>teigert werden?<br />

24


Das Grab Tutanchamuns<br />

Aufgaben<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

Das Grab Tutanchamuns<br />

Im weltbekannten ägyptischen Tal der Könige machte im Jahre 1921 der britische<br />

Archäologe Howard Carter eine Entdeckung, die in der G<strong>es</strong>chichte der Ägyptologie bis zum<br />

heutigen Tage als bahnbrechend gilt.<br />

Nach<strong>dem</strong> Arbeiter bei Grabungen auf einen Stein stießen, wurde eine steinerne Treppe<br />

freigelegt, die vor einer Mauer endete. Dahinter verbarg sich eine Kammer, die an Hand der<br />

dortigen Beigaben schnell als Vorkammer ein<strong>es</strong> großen Grab<strong>es</strong> gedeutet wurde. Alsbald<br />

wurde eine weitere Mauer entdeckt.<br />

Als di<strong>es</strong>e durchbrochen wurde, gelangten Carter, sein Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Geldgeber Lord Carna<strong>von</strong><br />

<strong>und</strong> einige Arbeiter schließlich in die eigentliche Grabkammer. Fand man schon in der<br />

Vorkammer einige inter<strong>es</strong>sante archäologische F<strong>und</strong>e, so waren die F<strong>und</strong>e in der<br />

eigentlichen Grabkammer eine wahre Sensation bzw. ein Glücksfall für die Archäologie.<br />

Dort fanden Carter <strong>und</strong> seine Männer eine Vielzahl <strong>von</strong> unschätzbar kostbaren<br />

Grabbeigaben, die nach eingehender Untersuchung zweifelsfrei als jene d<strong>es</strong> Pharaos<br />

Tutanchamuns identifiziert werden konnten.<br />

Di<strong>es</strong> überraschte damals <strong>viele</strong> namhafte Ägyptologen, denn Tutanchamun war im Vergleich<br />

zu anderen Pharaonen ein relativ unbedeutender König, der in der 18. Dynastie über<br />

Ägypten herrschte. Als Regierungszeit wird <strong>heute</strong> die Zeit zwischen ca. 1333 vor Christus bis<br />

etwa 1323 vor Christus datiert. Da er schon im Kind<strong>es</strong>alter auf den Thron g<strong>es</strong>etzt wurde,<br />

starb er nach heutigen Erkenntnissen im Alter <strong>von</strong> etwa 20 Jahren.<br />

Das bekannt<strong>es</strong>te F<strong>und</strong>stück ist dabei wohl die aus Gold <strong>und</strong> aus eingelegten Lapislazuli<br />

b<strong>es</strong>tehende Totenmaske d<strong>es</strong> Pharaos Tutanchamun. Man fand zu<strong>dem</strong> neben <strong>dem</strong><br />

eigentlichen Sarg d<strong>es</strong> Pharaos auch insg<strong>es</strong>amt vier weitere kleine Miniatursärge. Weitere<br />

sehr berühmte <strong>und</strong> katalogisierte F<strong>und</strong>e sind der goldene Thron d<strong>es</strong> Herrschers, auf <strong>dem</strong><br />

Alltagsszenen Tutanchamuns darg<strong>es</strong>tellt sind.<br />

Weiter fand man verschiedene Statuen <strong>und</strong> Skulpturen, <strong>von</strong> denen die lebensgroßen<br />

Wächterstatuen die berühmt<strong>es</strong>ten sind. Außer<strong>dem</strong> wurde ein ganz aus Gold b<strong>es</strong>tehender<br />

Schrein gef<strong>und</strong>en. Ebenfalls populär wurde der F<strong>und</strong> ein<strong>es</strong> langen, vergoldeten Fächers, der<br />

ursprünglich mit Pfauenfedern versehen war. Neben Jagdwaffen, mit Wein gefüllten Krügen,<br />

Lebensmitteln, Siegelringen, Schreibfedern <strong>und</strong> einem komplett zerlegten Streitwagen<br />

wurden auffallend <strong>viele</strong> Kleidungsstücke <strong>dem</strong> Leichnam beigegeben, so zum Beispiel<br />

goldfarbene Sandalen <strong>und</strong> verschiedene Gewänder.<br />

Di<strong>es</strong>e Kostbarkeiten d<strong>es</strong> Grab<strong>es</strong> können <strong>heute</strong> im ägyptischen Museum in Kairo bew<strong>und</strong>ert<br />

werden.<br />

(aus: http://www.urlaubaegypten.com/tutanchamun.html, Stand: 04.05.2011)<br />

Aufgaben:<br />

1. Carter erstellte eine Liste mit über 4000 Gegenständen, die er in der Grabkammer <strong>von</strong><br />

Tutanchamun fand. Bei dir geht <strong>es</strong> schneller. Unterstreiche alle F<strong>und</strong>stücke, die im Text<br />

genannt werden.<br />

2. Jetzt bist du ein Forscher. Was kannst du aus den einzelnen Grabbeigaben erkennen?<br />

Welche Bedeutung haben sie? Schreibe Vermutungen auf, die du mit deinem Nachbarn<br />

oder deiner Nachbarin austauschen kannst.<br />

25


Die Pyramiden<br />

Der folgende Text ist anspruchsvoll. Das Bild auf der nächsten Seite soll dir helfen, den Text zu<br />

verstehen.<br />

Text<br />

Der Bau der Pyramiden – so könnte <strong>es</strong> gew<strong>es</strong>en sein<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

Bereits im zweiten Regierungsjahr begann der Pharao, sich für das Ende sein<strong>es</strong> irdischen Daseins <strong>und</strong><br />

für das kommende ewige Leben vorzubereiten. So beauftragte er seinen Architekten, ein Grabmal für<br />

ihn zu entwerfen, das ewige Zeiten überdauern sollte. Noch während die Pläne gezeichnet wurden,<br />

brachte man mehrere tausend Männer zum Bauplatz: Steinmetzen, Maurer, Landverm<strong>es</strong>ser,<br />

Mörtelhersteller, Zimmerleute <strong>und</strong> allgemeine Arbeitskräfte. Sie sollten das ganze Jahr hindurch in<br />

Steinbrüchen oder auf <strong>dem</strong> Baugelände arbeiten. Jed<strong>es</strong> Jahr mobilisierte man während der<br />

Überschwemmungszeit zwischen Juli <strong>und</strong> November ungefähr fünfzehntausend Mann als zusätzliche<br />

Hilfskräfte. Es waren vor allem Bauern, die ihre Arbeit auf den Feldern nicht verrichten konnten, da<br />

di<strong>es</strong>e unter Wasser standen. Sie hatten die Aufgabe, die Steine <strong>von</strong> den Steinbrüchen an ihren<br />

B<strong>es</strong>timmungsort zu transportieren. Jede Gruppe b<strong>es</strong>tand aus fünf<strong>und</strong>zwanzig Mann mit einem<br />

Soldaten als Vorarbeiter. Die Arbeiter wurden mit Kleidung <strong>und</strong> Verpflegung entlohnt.<br />

Bevor die Arbeiten beginnen konnten, stellten Schreiber Listen auf, denen man die Menge <strong>und</strong> die<br />

Größe sämtlicher benötigten Steinblöcke entnehmen konnte.<br />

Während der Überschwemmungsperiode konnte der Transport der schweren Blöcke über fast die<br />

ganze Strecke zu Wasser zurückgelegt werden.<br />

An der Baustelle musste zunächst die genaue Nordrichtung ermittelt werden, da man die Pyramide<br />

exakt ausrichten wollte. Das gelang durch genaue Beobachtung der Sterne. Als nächst<strong>es</strong> musste der<br />

Bauplatz geebnet werden. Ein Netz schmaler Verbindungsgräben wurde über das ganze Areal gelegt<br />

<strong>und</strong> mit Wasser aufgefüllt, damit der Wasserspiegel ein eben<strong>es</strong> Niveau bezeichnen konnte. Nach<strong>dem</strong><br />

man den Wasserstand an den Seitenwänden markiert hatte, wurde das Grabensystem entleert, der<br />

Fels überall auf die Höhe der Markierungslinien abgetragen, <strong>und</strong> die Gräben wurden wieder<br />

zugemauert.<br />

Ri<strong>es</strong>ige Blöcke aus Granit <strong>und</strong> Kalkstein mussten den Aufweg hinaufg<strong>es</strong>chleppt werden, wo sie dann<br />

auf leichte, schaufelartige, bewegliche Schlitten geladen wurden. Nach<strong>dem</strong> man die Seiten ein<strong>es</strong><br />

Block<strong>es</strong> sorgfältig geglättet hatte, meißelte man ihm eine Nummer ein, gemäß der er dann versetzt<br />

werden würde.<br />

Fast ein Jahr dauerte das Verm<strong>es</strong>sen <strong>und</strong> die Aushebungsarbeiten.<br />

Im Gegensatz zu den Blöcken der ersten Lage, deren Verlegung keine allzu großen Schwierigkeiten<br />

bereitete, mussten die Steine der folgenden h<strong>und</strong>ertdrei<strong>und</strong>zwanzig Lagen zuerst auf die Höhe der<br />

vorangegangenen Lage gebracht werden, bevor man sie an die richtige Stelle schieben konnte. <strong>Dazu</strong><br />

wurden mit Nilschlamm stabilisierte Schuttrampen gebaut.<br />

Sobald die Rampen benutzt werden konnten, begann man die Blöcke für die zweite Steinlage auf<br />

ihnen hochzuziehen. Gewöhnlich wurde der Transportschlitten <strong>von</strong> einer 20 Mann starken Gruppe<br />

gezogen, während die r<strong>es</strong>tlichen fünf Arbeiter <strong>von</strong> hinten mit Hebeln stießen <strong>und</strong> eine Gleitflüssigkeit<br />

auf die Rampe gossen, um die Reibung unter den Kufen zu vermindern. Mit jeder neuen Steinlage<br />

wuchs auch die Rampe.<br />

Unglücksfälle kamen nicht selten vor, <strong>und</strong> jed<strong>es</strong> Jahr hatten die Dörfer einige Tote zu beklagen.<br />

Zum Schluss wurden die Rampen zunächst nur für einige Meter entfernt. Um den freigelegten Teil<br />

wurde dann ein Baugerüst errichtet. Auf <strong>dem</strong> Gerüst standen Arbeiter, die die Oberfläche der<br />

Pyramide glatt schliffen. Di<strong>es</strong>e Arbeiten wurden so lange fortgeführt, bis die ganze Pyramide ihre<br />

glatte Oberfläche erhalten hatte.<br />

(aus: David Maccaulay: Wo die Pyramiden stehen. Deutscher Taschenbuchverlag. München 1978.<br />

Bearbeitete <strong>und</strong> gekürzte Fassung)<br />

26


Die Pyramiden<br />

Aufgabe<br />

Aufgabe:<br />

Markiere in <strong>dem</strong> Kasten mit einem roten Farbstift, welche Angaben aus <strong>dem</strong> Text du auf<br />

<strong>dem</strong> Bild wiederfind<strong>es</strong>t.<br />

- Steinmetze, Maurer <strong>und</strong> Landverm<strong>es</strong>ser arbeiten auf der Baustelle.<br />

- 20 Arbeiter ziehen den Transportschlitten <strong>und</strong> fünf Arbeiter stoßen ihn <strong>von</strong> hinten mit<br />

Hebeln.<br />

- Die Steinblöcke werden nummeriert.<br />

- Für den Transport auf <strong>dem</strong> Land werden schaufelartige Schlitten benutzt.<br />

- Während der Überschwemmungszeit d<strong>es</strong> Nils arbeiten zusätzlich 15000 Menschen auf<br />

der Baustelle.<br />

- Die schweren Steinblöcke werden auf <strong>dem</strong> Nil transportiert.<br />

- Für die höher gelegenen Lagen baut man Rampen aus Nilschlamm.<br />

- Es werden Listen über die Menge <strong>und</strong> die Größe der benötigten Steinblöcke erstellt.<br />

(aus: Zeitaufnahme, Bd. 1, Nordrhein-W<strong>es</strong>tfalen, S. 56, W<strong>es</strong>termann Schulbuchverlag Braunschweig 1995)<br />

27


Mittelalter<br />

28


Stadt im Mittelalter<br />

Wahlaufgaben<br />

Schau dir das Bild an <strong>und</strong> bearbeite eine der folgenden Aufgaben:<br />

• „Was ist denn hier los?“ - Gehe durch die Straßen <strong>und</strong> b<strong>es</strong>chreibe, was dir auffällt.<br />

• „Das möchte ich haben!“ - Du hast Geld dabei <strong>und</strong> möcht<strong>es</strong>t dir etwas kaufen. Schreibe ein<br />

Verkaufsg<strong>es</strong>präch.<br />

• „Hallo, was machen Sie da?“ - Manch<strong>es</strong> kommt dir fremd vor. Formuliere Fragen, die du den<br />

Personen stellen willst.<br />

• „Das kann doch nicht wahr sein!“ - B<strong>es</strong>chreibe, was dich überrascht – vielleicht auch<br />

entsetzt.<br />

• „So war das damals?“ - Schreibe auf, was die abgebildete Stadt <strong>von</strong> einer heutigen Stadt<br />

unterscheidet.<br />

• „Das will ich jetzt wissen!“ - Formuliere drei Fragen nach einem R<strong>und</strong>gang durch die Stadt.<br />

• "Wie gemalt?" Worauf hat der Zeichner Wert gelegt? Schreibe eine Auffälligkeit auf.<br />

M 1 Stadt im Mittelalter<br />

(aus: Das IGL-Buch 2. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart 2010,<br />

S.47)<br />

29


Stadt im Mittelalter<br />

Lösungsbeispiel<br />

Bei Kann-Aufgaben verzichten wir in der Regel auf sprachliche Hilfen. Zum Einstieg sollten<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zunächst mit ihren Fähigkeiten formulieren. Dadurch wurden<br />

in der Unterrichtsdurchführung „Einstiegsbarrieren“ vermieden, was die Motivation auch<br />

nachhaltig gefördert hat.<br />

Die folgende Lösung zur Aufgabe „So war das damals?“ stammt <strong>von</strong> Heiko. Sie ist sehr<br />

ausführlich. Unterstreiche Einzelheiten, die du in deinem Text nicht erwähnt hast.<br />

1. Ergänze deine eigene Antwort mit zwei neuen Einzelheiten.<br />

2. Formulierungshilfen: früher - <strong>heute</strong>, im Mittelalter - in der Gegenwart, im Vergleich zu …,<br />

im Gegensatz zur <strong>mittelalter</strong>lichen Stadt<br />

3. Heiko schreibt zusammenfassend, dass er nicht gerne im Mittelalter leben würde.<br />

Unterstreiche, was er vermutet <strong>und</strong> in einer anderen Farbe, was er mit <strong>dem</strong> Bild belegen<br />

kann.<br />

Die Stadt im Mittelalter<br />

Heiko<br />

In einer heutigen Stadt werden die Abfälle nicht auf die Straße<br />

gekippt. Streuende H<strong>und</strong>e werden eingefangen <strong>und</strong> vermittelt im<br />

Mittelalter sind die H<strong>und</strong>e bzw. Tiere auf sich allein g<strong>es</strong>tellt. Die<br />

Tiere haben <strong>es</strong> gut in der heutigen Zeit. Es <strong>gibt</strong> eine Polizei, die für<br />

Recht <strong>und</strong> Ordnung sorgt. Das war im Mittelalter nicht so ausgeprägt.<br />

Es gab aber auch viel Gut<strong>es</strong> im Mittelalter. Die Leute kannten sich<br />

alle, weil sie sich sehr oft sahen. Es gab kein Essen, was mit<br />

Pflanzenschutzmitteln verseucht war. Die Menschen waren öfters<br />

draußen. Sie waren sehr sportlich.<br />

Es gab nicht so <strong>viele</strong> Maschinen <strong>und</strong> wenn <strong>es</strong> welche gab, waren sie<br />

sehr teuer. Im Mittelalter hat <strong>es</strong> keine Währung gegeben. Sie haben<br />

getauscht. Sie fuhren mit Kutschen (aber nur die reichen Leute, sonst<br />

mussten sie laufen) <strong>und</strong> nicht mit einem Auto. Die P<strong>es</strong>t war ein<br />

groß<strong>es</strong> Thema, <strong>es</strong> starben <strong>viele</strong> Menschen. Die Menschen trugen<br />

Kleider <strong>und</strong> keine Hosen <strong>und</strong> T-Shirts. Die Menschen mussten sich<br />

körperlich betätigen, um Wasser zu bekommen. Jetzt muss man nur<br />

den Wasserhahn aufdrehen. Ich würde nicht gerne im Mittelalter<br />

leben.<br />

30


Leben im Mittelalter<br />

Leben im Mittelalter<br />

Lösungsbeispiele<br />

Lisa<br />

<strong>Unterschiede</strong> <strong>von</strong> <strong>heute</strong> <strong>und</strong> <strong>dem</strong> <strong>mittelalter</strong> <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>viele</strong>. <strong>Dazu</strong><br />

gehören die viel größeren häuser <strong>und</strong> die <strong>viele</strong>n tiere die einfach<br />

frei rumlaufen früher haben die menschen auch das wasser aus <strong>dem</strong><br />

brunnen holen müssen<br />

die leute haben gewänder angezogen <strong>und</strong> meist ist eine<br />

kopfbedeckung auf. gehabt die menschen haben auch viel mit der<br />

hand gearbeitet <strong>und</strong> hatten keine maschinen die ihnen dabei helfen<br />

a) Du bearbeit<strong>es</strong>t die Aufgabe gut. In deinem Text werden die Satzzeichen nicht<br />

beachtet. Korrigiere das, in<strong>dem</strong> du die Satzzeichen in den Text setzt <strong>und</strong> mit einem<br />

bunten Stift die Satzanfänge groß schreibst.<br />

b) Alle Nomen werden groß g<strong>es</strong>chrieben. Unterstreiche die Nomen <strong>und</strong> schreibe den<br />

ersten Buchstaben der Nomen groß.<br />

Der Markt im Mittelalter<br />

Kaan<br />

Mir fällt auf, dass die Menschen auf <strong>dem</strong> Markt Tiere verkaufen. Es<br />

sind <strong>viele</strong> Menschen auf <strong>dem</strong> Markt. Auf den Straßen ist Stroh für<br />

die Tiere verstreut, damit die Tiere sich wohl fühlen. Auf <strong>dem</strong> Markt<br />

ist ein Brunnen. Es sind <strong>viele</strong> Menschen im Markt. Heute verkaufen<br />

die Menschen keine Tiere oder verstreuen kein Stroh.<br />

Du hast die Aufgabe verstanden <strong>und</strong> gehst sie inhaltlich richtig an.<br />

Die folgenden Übungen sollen dir helfen, dich sprachlich zu verb<strong>es</strong>sern.<br />

1. Es fällt auf, dass die Satzanfänge sich wiederholen (s. grün markierte Satzanfänge).<br />

Ersetze die Satzanfänge. Wähle <strong>von</strong> den folgenden Formulierungshilfen aus.<br />

• Auf <strong>dem</strong> Markt … bewegen sich, halten sich auf<br />

• Man sieht ...<br />

• Man erkennt …<br />

• Im Vordergr<strong>und</strong> …<br />

2. Einen Satz wiederholst du (s. Unterstreichung). B<strong>es</strong>chreibe stattd<strong>es</strong>sen, was die<br />

Menschen auf <strong>dem</strong> Markt tun, z. B. mit den folgenden Verben:<br />

• fegen<br />

• verkaufen<br />

• tragen<br />

• verschütten<br />

• verhandeln<br />

3. Setze den letzten Satz fort: „Heute verkaufen die Menschen keine Tiere oder<br />

verstreuen kein Stroh, sondern …“<br />

31


A. Die Normkorrektur<br />

Korrektur<br />

Norm<br />

Mittelalter <strong>und</strong> die jetzige zeit 20.09.11<br />

Abbas<br />

in der heutigen zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> kein Heu auf den<br />

Straßen <strong>und</strong> keine Nutztire z. B Essel, zigen,<br />

Schweine, Hunner, Gänze <strong>und</strong> Pferde. Auch<br />

keine Elegtrizitet <strong>und</strong> Strom <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> nich ins<br />

mitel alter gab <strong>es</strong> kein motor betriebene<br />

farzeugen z. B Autos <strong>und</strong> weitere farzeuge<br />

<strong>und</strong> in der Heutigen zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> modernere<br />

Sachen als im Mitel alter z. B Kleidung<br />

Heuser <strong>und</strong> die Strassen <strong>und</strong> man hat nich<br />

mit euro € bezalt weil sie entweder Tire<br />

getaucht haben oder mit Tarler Bezalt haben<br />

<strong>und</strong> das ist der unterschied <strong>von</strong> mitel alter<br />

<strong>und</strong> der jetzigen zeit.<br />

W R<br />

R R<br />

R Z Z R R R<br />

R R Sa<br />

R R Gr<br />

R Sb Gr R R Gr<br />

R Gr Z Z R<br />

Sb R R Wg Wg<br />

A R R Z Z Z<br />

R R A/Sb R<br />

R Z Bez. R<br />

R R R<br />

A/Sb R A R<br />

R<br />

Du machst zu <strong>viele</strong> Fehler, wegen einiger richtiger<br />

Beobachtungen<br />

noch mangelhaft (5-)<br />

Schlage die falsch g<strong>es</strong>chriebenen Wörter im Duden nach<br />

<strong>und</strong> lass die Berichtigung <strong>von</strong> deinen Eltern<br />

unterschreiben!<br />

Th<strong>es</strong>en<br />

Di<strong>es</strong>e Korrektur wird der Norm, aber nicht der Schülerleistung gerecht. Der<br />

Lehrerkommentar ist ausschließlich defizitorientiert. Die Aufgabe ist für Abbas unerfüllbar,<br />

die Einforderung der Unterschrift ist in ihrer Funktion unklar.<br />

Für eine sinnvolle, vom Schüler produktiv nutzbare Korrektur muss zuerst seine Leistung<br />

gewürdigt werden <strong>und</strong> ein Korrekturziel f<strong>es</strong>tgelegt werden, das für Abbas erreichbar ist. Wir<br />

versuchen <strong>es</strong>.<br />

32


Die Zielkorrektur<br />

inhaltlich<br />

Mittelalter <strong>und</strong> die jetzige zeit 20.09.11<br />

Abbas<br />

in der heutigen zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> kein Heu auf den<br />

Straßen <strong>und</strong> keine Nutztire z. B Essel, zigen,<br />

Schweine, Hunner, Gänze <strong>und</strong> Pferde. Auch<br />

keine Elegtrizitet <strong>und</strong> Strom <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> nich ins<br />

mitel alter gab <strong>es</strong> kein motor betriebene<br />

farzeugen z. B Autos <strong>und</strong> weitere farzeuge<br />

<strong>und</strong> in der Heutigen zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> modernere<br />

Sachen als im Mitel alter z. B Kleidung<br />

Heuser <strong>und</strong> die Strassen <strong>und</strong> man hat nich<br />

mit euro € bezalt weil sie entweder Tire<br />

getaucht haben oder mit Tarler Bezalt haben<br />

<strong>und</strong> das ist der unterschied <strong>von</strong> mitel alter<br />

<strong>und</strong> der jetzigen zeit.<br />

richtig<br />

richtig<br />

richtig<br />

richtig<br />

Das ist für Dich ein großer Fortschritt.<br />

Fast alle Beobachtungen <strong>und</strong> Vergleiche sind<br />

inhaltlich zutreffend, du fasst deine<br />

Beobachtungen am Schluss zusammen.<br />

33


Die Zielkorrektur<br />

sprachlich<br />

Mittelalter <strong>und</strong> die jetzige zeit 20.09.11<br />

Abbas<br />

in der heutigen zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> kein Heu auf den<br />

Straßen <strong>und</strong> keine Nutztire z. B Essel, zigen,<br />

Schweine, Hunner, Gänze <strong>und</strong> Pferde. Auch<br />

keine Elegtrizitet <strong>und</strong> Strom <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> nich ins<br />

mitel alter gab <strong>es</strong> kein motor betriebene<br />

farzeugen z. B Autos <strong>und</strong> weitere farzeuge<br />

<strong>und</strong> in der Heutigen zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> modernere<br />

Sachen als im Mitel alter z. B Kleidung<br />

Heuser <strong>und</strong> die Strassen <strong>und</strong> man hat nich<br />

mit euro € bezalt weil sie entweder Tire<br />

getaucht haben oder mit Tarler Bezalt haben<br />

<strong>und</strong> das ist der unterschied <strong>von</strong> mitel alter<br />

<strong>und</strong> der jetzigen zeit.<br />

Strom konnten die<br />

Menschen nicht nutzen.<br />

Ich sehe Kutschen auf <strong>dem</strong><br />

Bild.<br />

Was meinst du genau?<br />

"Das all<strong>es</strong> sind<br />

<strong>Unterschiede</strong> …"<br />

"Meine Aufzählung zeigt<br />

wichtige <strong>Unterschiede</strong> …"<br />

"So habe ich <strong>Unterschiede</strong><br />

gezeigt …"<br />

Deine Beobachtungen sind inhaltlich alle<br />

zutreffend <strong>und</strong> du fasst deine Beobachtungen<br />

am Schluss zusammen.<br />

gut (2)<br />

Du verwend<strong>es</strong>t mehrere Schreibweisen für<br />

das Wort „Mittelalter“, nur die grün<br />

markierte ist richtig.<br />

Ideen zur Behandlung im Unterricht:<br />

• Zentrale Begriffe an der Tafel sammeln<br />

• Hefte tauschen<br />

• Fachbegriffe als Lernplakat<br />

34


Korrektur im Unterricht<br />

Beispiel<br />

Die folgende Lösung <strong>von</strong> Abbas ist teilweise korrigiert. Wir wollen zeigen, welche Ansätze<br />

wir sehen, den Text <strong>von</strong> Abbas im Unterricht zu nutzen.<br />

Mittelalter <strong>und</strong> die jetzige Zeit<br />

Abbas<br />

In der heutigen Zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> kein Heu auf den Straßen <strong>und</strong> keine<br />

Nutztire, z. B Esel, Ziegen, Schweine, Hühner, Gänse <strong>und</strong> Pferde.<br />

Auch Elektrizität <strong>und</strong> Strom <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> nicht Im mitel alter gab <strong>es</strong><br />

keine motorbetriebenen farzeugen, z. B Autos <strong>und</strong> weitere Fahrzeuge<br />

<strong>und</strong> in der heutigen Zeit <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> modernere Sachen als im<br />

Mittelalter, z. B Kleidung, Häuser <strong>und</strong> die Strassen <strong>und</strong> man hat<br />

nicht mit € bezahlt, weil man entweder Tiere getauscht hat oder mit<br />

Talern bezahlt hat <strong>und</strong> das ist der Unterschied zwischen <strong>dem</strong><br />

Mittelalter <strong>und</strong> der jetzigen Zeit<br />

Für die Klasse<br />

1. Hinter <strong>dem</strong> Wort „Pferde“ hat Abbas einen Punkt g<strong>es</strong>etzt.<br />

Markiere in seinem Text drei weitere Punkte.<br />

Streiche die Satzverbindungen mit „<strong>und</strong>. Prüfe mit einem am Rand, ob der Sinn<br />

erhalten bleibt.<br />

Für Abbas<br />

2. In deinem Text sind wichtige Wörter falsch g<strong>es</strong>chrieben. Baue deine Lernwörter auf<br />

<strong>und</strong> ab: (das) Mittelalter, (das) Fahrzeug, (das) Nutztier<br />

Beispiel: (das) Nutztier<br />

Nutztier<br />

Nutztie<br />

Nutzti<br />

Nutzt<br />

Nutz<br />

Nut<br />

Nu<br />

N<br />

N<br />

Nu<br />

Nut<br />

Nutz<br />

Nutzt<br />

Nutzti<br />

Nutztie<br />

Nutztier<br />

35


Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

Bild<br />

M 2 Bauern bei der Arbeit im späten Mittelalter<br />

(aus: Das IGL-Buch 2. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart 2010,<br />

S.48)<br />

36


Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

Aufgabe<br />

Das Bild zeigt die Produktion der Lebensmittel im Mittelalter.<br />

Aufgabe: Was kannst du im Bild eindeutig entdecken, was ist nicht eindeutig?<br />

Behauptung eindeutig nicht Beweis<br />

eindeutig<br />

Äcker werden gepflügt. x Vordergr<strong>und</strong>: Ein Bauer<br />

führt ein Pferdeg<strong>es</strong>pann mit<br />

einem Pflug.<br />

Bäume werden b<strong>es</strong>chnitten.<br />

Kühe werden gemolken.<br />

Rinder <strong>und</strong> Schafe werden<br />

gehütet.<br />

Honig wird produziert.<br />

Pferde werden geritten.<br />

Weinstöcke werden g<strong>es</strong>etzt.<br />

Bäume werden gepflanzt.<br />

Pflanzen werden g<strong>es</strong>chnitten.<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer arbeiten.<br />

Kinder arbeiten mit.<br />

37


Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

Text<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

Bauern als Selbstversorger<br />

Im Mittelalter gab <strong>es</strong> keine Supermärkte oder Läden. Was die Bauern durch ihre Arbeit<br />

erzeugten, reichte gerade für den Eigenverbrauch der Familie <strong>und</strong> d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>ind<strong>es</strong>. Oft<br />

mussten da<strong>von</strong> dann noch die Abgaben an den Gr<strong>und</strong>herrn abgezweigt werden. Nicht nur<br />

die Nahrung, auch die Kleidung, das Haus <strong>und</strong> d<strong>es</strong>sen Einrichtung, aber auch Werkzeug <strong>und</strong><br />

Geräte - all<strong>es</strong>, was die Menschen zum Leben brauchten - mussten sie selbst herstellen. Nicht<br />

alle Bauern b<strong>es</strong>aßen Ochsen oder Pferde, die Pflug <strong>und</strong> Ackerwagen zogen. All<strong>es</strong> musste mit<br />

der Hand bearbeitet werden. Maschinen, die die mühevolle <strong>und</strong> schwere Arbeit erleichtert<br />

hätten, wurden erst sehr viel später erf<strong>und</strong>en.<br />

Fast alle waren Bauern<br />

Im Mittelalter lebten neun <strong>von</strong> zehn Menschen auf <strong>dem</strong> Land. Verglichen mit uns waren die<br />

meisten sehr arm. Die Bauernfamilien bewohnten sehr einfache Hütten mit Strohdach <strong>und</strong><br />

Lehmfußboden. G<strong>es</strong>chlafen wurde auf <strong>dem</strong> Boden, auf Stroh. Hauptnahrung der bäuerlichen<br />

Familien war vor allem Getreidebrei. <strong>Dazu</strong> kamen manchmal Gemüse, Eier <strong>und</strong><br />

Milchprodukte, selten Brot. Fleisch gab <strong>es</strong> nur, wenn im Herbst g<strong>es</strong>chlachtet wurde. Die<br />

Erträge waren so gering, dass sie oft nicht einmal für die Selbstversorgung reichten. Auf<br />

schlechte Ernten folgten meist schwere Hungersnöte.<br />

Feiern <strong>und</strong> F<strong>es</strong>te<br />

Für die Dorfbewohner waren kirchliche F<strong>es</strong>te - wie Erntedank oder Kirchweih - eine<br />

willkommene Unterbrechung ihr<strong>es</strong> gleichförmigen Lebens. An di<strong>es</strong>en Tagen ruhte die<br />

Arbeit. Nach <strong>dem</strong> Gott<strong>es</strong>dienst wurde der Markt eröffnet. Anschließend feierten alle<br />

gemeinschaftlich mit Spiel <strong>und</strong> Tanz. Wer <strong>es</strong> sich leisten konnte, lud bei Familienf<strong>es</strong>ten - wie<br />

einer Taufe oder einer Hochzeit - nach <strong>dem</strong> Kirchgang alle Nachbarn zu üppigen F<strong>es</strong>t<strong>es</strong>sen<br />

<strong>und</strong> Trinkgelagen ein.<br />

Alltag der Bauern<br />

Das bäuerliche Leben richtete sich nach den Jahr<strong>es</strong>zeiten. Bei Dunkelheit gab nur das<br />

Herdfeuer etwas Licht, selten ein Kienspan oder eine Fackel. Daher legten sich die Menschen<br />

bei Eintritt der Dunkelheit schlafen <strong>und</strong> standen bei Sonnenaufgang wieder auf. Dadurch war<br />

der Arbeitstag im Sommer - wenn <strong>es</strong> die meiste Arbeit gab - sehr lang, im Winter dagegen<br />

kurz.<br />

In der Dorfgemeinschaft war einer auf den anderen angewi<strong>es</strong>en. Viele der Arbeiten - wie die<br />

Getreideernte oder das Holzschlagen - wurden <strong>von</strong> allen gemeinsam ausgeführt.<br />

Die gemeinsame Nutzung <strong>von</strong> Wald <strong>und</strong> Weide machte genaue Absprachen nötig. Eine<br />

Trennung <strong>von</strong> Arbeit <strong>und</strong> Freizeit wie <strong>heute</strong> gab <strong>es</strong> nicht. Die Menschen kannten auch keinen<br />

Urlaub. Der Sonntag blieb jedoch arbeitsfrei. Zu<strong>dem</strong> wurden sehr viel mehr kirchliche<br />

F<strong>es</strong>ttage gefeiert als <strong>heute</strong>.<br />

(aus: Das IGL-Buch 2. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart<br />

2010, S.48 f.)<br />

38


Aufgaben<br />

Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

Aufgaben<br />

1. Worterklärungen<br />

das G<strong>es</strong>inde - Was kann nur gemeint sein? Kreuze an.<br />

o g<strong>es</strong><strong>und</strong>e Menschen<br />

o einfache Menschen, die als Helfer auf <strong>dem</strong> Bauernhof leben <strong>und</strong> arbeiten<br />

o Betrüger, auch G<strong>es</strong>indel genannt<br />

der Pflug - Was kann nur gemeint sein? Kreuze an.<br />

o Arbeitsgerät hinter einem Ochsen, um den Boden zu lockern<br />

o Art der Fortbewegung durch die Luft<br />

o Schimpfwort, Beleidigung<br />

2. B<strong>es</strong>chreibe drei Tätigkeiten auf <strong>dem</strong> Bild M 2. (z. B.: Der Bauer erntet Getreide).<br />

3. Die folgende Wortliste stammt aus <strong>dem</strong> Arbeitsblatt „Bauer <strong>und</strong> Landwirt“. Setze die<br />

Nomen in <strong>dem</strong> folgenden Lückentext richtig ein. Streiche die verwendeten Nomen durch.<br />

die Abgaben, die Arbeitstage, die Bauern, die Dorfgemeinschaft, die Feiern, das Fleisch, der<br />

Getreidebrei, die Hand, die Hütten, der Lehmfußboden, das Licht, die Maschinen, die<br />

Selbstversorger, der Sonntag, das Strohdach, der Wald, die Weide, der Winter, der Urlaub<br />

Im Mittelalter waren die Menschen Selbstversorger. All<strong>es</strong>, was sie zum Leben brauchten,<br />

mussten sie selbst herstellen. ________________________ zur Erleichterung der schweren<br />

körperlichen Arbeit gab <strong>es</strong> noch nicht, all<strong>es</strong> wurde mit der ______ herg<strong>es</strong>tellt. <strong>Dazu</strong> mussten<br />

die Bauern _________ an den Gr<strong>und</strong>herrn leisten. 90 % der Menschen waren ____________<br />

_______________. Sie lebten sehr ärmlich <strong>und</strong> wohnten nur in einfachen ____________ mit<br />

einem ______________. Häufig schliefen sie auf einem ________________. Sie aßen<br />

meistens ________________________ <strong>und</strong> selten ________________. Bei kirchlichen<br />

_____________ wurde nicht gearbeitet. Auch der ______________ war arbeitsfrei.<br />

______________ hatten die Menschen aber nie.<br />

4. Einige Nomen hast du noch nicht durchg<strong>es</strong>trichen. Zu welchem Abschnitt d<strong>es</strong><br />

Arbeitsblatt<strong>es</strong> passen di<strong>es</strong>e Nomen?<br />

___________________________________________________________________________<br />

39


Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

Lösungsbeispiele<br />

Lösungen zu Aufgabe 2:<br />

a. Die Pferde ziehen einen Pflug <strong>und</strong> einen Rechen.<br />

b. Die Bäume werden g<strong>es</strong>chnitten <strong>und</strong> die Äste werden zerkleinert.<br />

c. Die Weinstöcke werden b<strong>es</strong>chnitten.<br />

d. Die Kühe werden vom Hof getrieben.<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

Im Mittelalter waren die Menschen Selbstversorger. All<strong>es</strong>, was sie zum Leben brauchten,<br />

mussten sie selbst herstellen. Maschinen zur Erleichterung der schweren körperlichen<br />

Arbeit gab <strong>es</strong> noch nicht, all<strong>es</strong> wurde mit der Hand herg<strong>es</strong>tellt. <strong>Dazu</strong> mussten die Bauern<br />

Abgaben an den Gr<strong>und</strong>herrn leisten. 90 % der Menschen waren Bauern. Sie lebten sehr<br />

ärmlich <strong>und</strong> wohnten nur in einfachen Hütten mit einem Strohdach. Häufig schliefen sie<br />

auf einem Lehmfußboden. Sie aßen meistens Getreidebrei <strong>und</strong> selten Fleisch. Bei<br />

kirchlichen Feiern wurde nicht gearbeitet. ein. Auch der Sonntag war arbeitsfrei. Urlaub<br />

hatten die Menschen aber nie.<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Einige Nomen hast du noch nicht durchg<strong>es</strong>trichen. Sie passen zu <strong>dem</strong> Abschnitt „Alltag<br />

der Bauern“.<br />

40


Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

Kurzt<strong>es</strong>t<br />

T<strong>es</strong>te dich selbst!<br />

Entscheide, ob die folgenden Sätze richtig oder falsch sind. Kreuze an.<br />

richtig falsch<br />

a) Die Menschen hatten wenig Licht, wenn <strong>es</strong> dunkel war. <br />

b) Mit der Dunkelheit gingen die Menschen noch nicht schlafen. <br />

c) Der Bauer stand früh auf. <br />

d) Im Sommer war der Arbeitstag lang. <br />

e) Die Dorfgemeinschaft war für die Menschen wichtig. <br />

f) Das Getreide wurde nur <strong>von</strong> wenigen geerntet. <br />

g) Bauern hatten keinen Urlaub. <br />

h) Die Menschen mussten sonntags arbeiten. <br />

41


Herren über Land <strong>und</strong> Leute<br />

Wahlaufgaben<br />

M 3 Adlige Herren <strong>und</strong> Bauern<br />

(aus: Das IGL-Buch 1. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart 2010, S.<br />

50)<br />

1. Herren <strong>und</strong> Bauern<br />

Welche <strong>Unterschiede</strong> <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> zwischen den adligen Herren <strong>und</strong> den Bauern? Das Bild zeigt dir<br />

di<strong>es</strong>e <strong>Unterschiede</strong>. Du kannst aus den folgenden Aufgaben eine auswählen:<br />

• Wie werden die Bauern <strong>und</strong> die adligen Herren darg<strong>es</strong>tellt? Vergleiche.<br />

• „Jetzt aber ran an die Arbeit!“ Schreibe ein G<strong>es</strong>präch zwischen den Adligen <strong>und</strong> den<br />

Bauern.<br />

• „Ich hau hier ab!“ Warum tust du als Bauer das b<strong>es</strong>ser nicht? Schreibe deine Gedanken<br />

auf.<br />

2. Gr<strong>und</strong>herrschaft<br />

Die meisten Bauern im Mittelalter hatten einen Gr<strong>und</strong>herrn über sich. Di<strong>es</strong>e Gr<strong>und</strong>herren<br />

konnten Adlige, Geistliche oder auch Klöster sein. Sie b<strong>es</strong>timmten über das Land <strong>und</strong> die<br />

darauf lebenden Menschen. Die Bauern waren ihnen hörig <strong>und</strong> konnten nicht frei über Hof<br />

<strong>und</strong> Acker verfügen. Die hörigen Bauern mussten für die Nutzung d<strong>es</strong> Ackers Abgaben<br />

leisten: Teile der Ernte, Brot, Milch <strong>und</strong> Eier oder einmal im Jahr ein Schwein.<br />

<strong>Dazu</strong> kamen auch die Arbeiten auf <strong>dem</strong> Acker d<strong>es</strong> Gr<strong>und</strong>herrn, Transporte <strong>und</strong> Bauarbeiten.<br />

Die Gr<strong>und</strong>herren hatten aber auch Pflichten. Sie leisteten den Kriegsdienst anstelle der<br />

Bauern, schützten die Hörigen vor Überfällen <strong>und</strong> hielten in Streitfällen Gericht.<br />

42


Herren über Land <strong>und</strong> Leute<br />

Wahlaufgaben<br />

Aufgaben:<br />

a) Unterstreiche die Aufgaben ein<strong>es</strong> Gr<strong>und</strong>herren rot <strong>und</strong> ein<strong>es</strong> hörigen Bauern blau.<br />

b) Stell dir vor, du bist ein Höriger. Dann bist du abhängig vom Gr<strong>und</strong>herrn <strong>und</strong> musst<br />

ihm Abgaben leisten. Hast du auch einen Vorteil?<br />

c) Stell dir vor, auf <strong>dem</strong> Bild stehen sich Gr<strong>und</strong>herren <strong>und</strong> hörige Bauern gegenüber. Sie<br />

sprechen über ihre gegenseitigen Aufgaben <strong>und</strong> Pflichten. Trage in die Sprechblasen<br />

ein:<br />

o Was könnte der Gr<strong>und</strong>herr fordern?<br />

o Was könnte der Bauer antworten?<br />

43


Herren über Land <strong>und</strong> Leute<br />

Lösungsbeispiele<br />

Aufgaben:<br />

1. Unterstreiche die Aufgaben ein<strong>es</strong> Gr<strong>und</strong>herren rot <strong>und</strong> ein<strong>es</strong> hörigen Bauern blau.<br />

Gr<strong>und</strong>herrschaft<br />

Die meisten Bauern im Mittelalter hatten einen Gr<strong>und</strong>herrn über sich. Di<strong>es</strong>e Gr<strong>und</strong>herren<br />

konnten Adlige, Geistliche oder auch Klöster sein. Sie b<strong>es</strong>timmten über das Land <strong>und</strong> die<br />

darauf lebenden Menschen. Die Bauern waren ihnen hörig <strong>und</strong> konnten nicht frei über Hof<br />

<strong>und</strong> Acker verfügen. Die hörigen Bauern mussten für die Nutzung d<strong>es</strong> Ackers Abgaben<br />

leisten: Teile der Ernte, Brot, Milch <strong>und</strong> Eier oder einmal im Jahr ein Schwein.<br />

<strong>Dazu</strong> kamen auch die Arbeiten auf <strong>dem</strong> Acker d<strong>es</strong> Gr<strong>und</strong>herrn, Transporte <strong>und</strong><br />

Bauarbeiten. Die Gr<strong>und</strong>herren hatten aber auch Pflichten. Sie leisteten den Kriegsdienst<br />

anstelle der Bauern, schützten die Hörigen vor Überfällen <strong>und</strong> hielten in Streitfällen<br />

Gericht.<br />

(aus: Das IGL-Buch 1. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart 2010, S.<br />

50)<br />

2. Stell dir vor, du bist ein Höriger. Dann bist du abhängig vom Gr<strong>und</strong>herrn <strong>und</strong> musst<br />

ihm Abgaben leisten. Welchen Vorteil hast du?<br />

Wortliste:<br />

Pflichten der Gr<strong>und</strong>herren – der Kriegsdienst – der Schutz vor Überfällen – in den Krieg<br />

ziehen – schützen -<br />

Satzanfänge:<br />

Für den Bauern war <strong>es</strong> gut, dass er …<br />

Für den Bauern war <strong>es</strong> ein Vorteil, dass er …<br />

Im Gegensatz zum Gr<strong>und</strong>herren musste der Bauer (nicht) …<br />

3. Stell dir vor, auf <strong>dem</strong> Bild stehen sich Gr<strong>und</strong>herren <strong>und</strong> hörige Bauern gegenüber. Sie<br />

sprechen über ihre gegenseitigen Aufgaben <strong>und</strong> Pflichten.<br />

o Was könnte der Gr<strong>und</strong>herr fordern?<br />

Beispiele:<br />

„Steht da nicht so faul herum!“<br />

„In der nächsten Woche bekomme ich eure Abgaben!“<br />

o Was könnte der Bauer antworten?<br />

Beispiele:<br />

„Herr, wir tun, was wir können.“<br />

„Wir werden pünktlich ein Schwein abgeben.“<br />

44


Vasallen d<strong>es</strong> Königs<br />

Aufgabe<br />

M 4 Das Lehnsw<strong>es</strong>en im Mittelalter<br />

(aus: Das IGL-Buch 2. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart 2010,<br />

S.51)<br />

1. Li<strong>es</strong> den Text „Vasallen d<strong>es</strong> Königs“ <strong>und</strong> schreibe unter die darg<strong>es</strong>tellten Personen, um<br />

wen <strong>es</strong> sich handelt.<br />

Vasallen d<strong>es</strong> Königs<br />

Der König herrschte über das ganze Land. Die geistlichen <strong>und</strong> weltlichen Adligen im Lande -<br />

Bischöfe <strong>und</strong> Äbte ebenso wie Grafen <strong>und</strong> Herzöge - unterstützten ihn. Sie waren seine<br />

„Vasallen" <strong>und</strong> sorgten dafür, dass die Weisungen d<strong>es</strong> Königs überall befolgt wurden.<br />

Im Krieg stellten sie ihm bewaffnete Krieger <strong>und</strong> führten seine Heere an. Dafür gab der<br />

König ihnen das Land <strong>und</strong> die darauf lebenden Bauern als „Lehen". Ein Eid verpflichtete die<br />

Vasallen zu Gehorsam <strong>und</strong> Treue. Viele Vasallen gaben Teile ihr<strong>es</strong> Lehens an Untergebene<br />

weiter, an Ritter, Äbtissinnen oder Äbte in Klöstern. Das Lehnsw<strong>es</strong>en sicherte den<br />

Lebensunterhalt d<strong>es</strong> Adels <strong>und</strong> seine Herrschaft über die große Mehrheit der bäuerlichen<br />

Bevölkerung. Dafür waren die Bauern vom Kriegsdienst befreit <strong>und</strong> lebten unter <strong>dem</strong> Schutz<br />

ihr<strong>es</strong> Gr<strong>und</strong>herrn.<br />

(aus: Das IGL-Buch 2. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart 2009,<br />

S.51)<br />

45


Vasallen d<strong>es</strong> Königs<br />

Aufgaben<br />

2. Welche Aufgaben haben die Personen, die in der Grafik darg<strong>es</strong>tellt werden?<br />

,<br />

3. Trage die Wörter „Gehorsam“ <strong>und</strong> „Schutz“ passend ein.<br />

46


Vasallen d<strong>es</strong> Königs<br />

Wortgeländer<br />

• Wer steht oben?<br />

• Wer steht unten?<br />

Methodische Hilfen<br />

• Welche Personen stehen in der zweiten <strong>und</strong> dritten Stufe?<br />

• oben: König<br />

• zweite Reihe: der Herzog, der Graf, der Bischof (vgl. Info-Text)<br />

• dritte Reihe: die Ritter, die Äbte <strong>und</strong> Äbtissinnen (vgl. Info-Text)<br />

• unten: Bauern (erkennbar an den Arbeitsgeräten: die Hacke, der Korb, die Heugabel, die<br />

Sense, die Axt)<br />

• der König – die Könige<br />

Wortlisten<br />

• herrschen, regieren, Krieg führen, Gehorsam fordern, Vasallen, Schutz bieten, Treue<br />

fordern<br />

• der Vasall - die Vasallen, der Adlige - die Adligen<br />

• der Eid: die Treue <strong>und</strong> der Gehorsam<br />

• der Federhut, die Rüstung, der Helm, die Waffen, das Schwert, das Pferd, der<br />

Bischofsstab<br />

• Befehle erteilen, unterstützen, bewaffnete Krieger stellen, Krieg führen, Lehen erhalten,<br />

Lehen weitergeben<br />

• der Ritter - die Ritter, der Abt - die Äbte<br />

• der Untergebene, der Teil d<strong>es</strong> Lehens<br />

• der Bauer - die Bauern<br />

• der Kittel, die Stiefel, die Sichel, die Hacke, der Korb, die Heugabel, die Sense, die Axt<br />

• grüßen, Befehle ausführen, arbeiten, unterwürfig, untergeordnet, gehorsam<br />

• vom Kriegsdienst befreit, unter <strong>dem</strong> Schutz d<strong>es</strong> Gr<strong>und</strong>herren<br />

47


Vasallen d<strong>es</strong> Königs<br />

Lösungsbeispiel<br />

M 5 Lehnsw<strong>es</strong>en im Mittelalter - Lösung<br />

(aus: Das IGL-Buch, Lehrerband mit 62 Kopiervorlagen <strong>und</strong> CD-ROM, 1. Auflage, Stuttgart 2010)<br />

48

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