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Unterschiede von heute und dem mittelalter gibt es viele. Dazu

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Bauer <strong>und</strong> Landwirt<br />

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Bauern als Selbstversorger<br />

Im Mittelalter gab <strong>es</strong> keine Supermärkte oder Läden. Was die Bauern durch ihre Arbeit<br />

erzeugten, reichte gerade für den Eigenverbrauch der Familie <strong>und</strong> d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>ind<strong>es</strong>. Oft<br />

mussten da<strong>von</strong> dann noch die Abgaben an den Gr<strong>und</strong>herrn abgezweigt werden. Nicht nur<br />

die Nahrung, auch die Kleidung, das Haus <strong>und</strong> d<strong>es</strong>sen Einrichtung, aber auch Werkzeug <strong>und</strong><br />

Geräte - all<strong>es</strong>, was die Menschen zum Leben brauchten - mussten sie selbst herstellen. Nicht<br />

alle Bauern b<strong>es</strong>aßen Ochsen oder Pferde, die Pflug <strong>und</strong> Ackerwagen zogen. All<strong>es</strong> musste mit<br />

der Hand bearbeitet werden. Maschinen, die die mühevolle <strong>und</strong> schwere Arbeit erleichtert<br />

hätten, wurden erst sehr viel später erf<strong>und</strong>en.<br />

Fast alle waren Bauern<br />

Im Mittelalter lebten neun <strong>von</strong> zehn Menschen auf <strong>dem</strong> Land. Verglichen mit uns waren die<br />

meisten sehr arm. Die Bauernfamilien bewohnten sehr einfache Hütten mit Strohdach <strong>und</strong><br />

Lehmfußboden. G<strong>es</strong>chlafen wurde auf <strong>dem</strong> Boden, auf Stroh. Hauptnahrung der bäuerlichen<br />

Familien war vor allem Getreidebrei. <strong>Dazu</strong> kamen manchmal Gemüse, Eier <strong>und</strong><br />

Milchprodukte, selten Brot. Fleisch gab <strong>es</strong> nur, wenn im Herbst g<strong>es</strong>chlachtet wurde. Die<br />

Erträge waren so gering, dass sie oft nicht einmal für die Selbstversorgung reichten. Auf<br />

schlechte Ernten folgten meist schwere Hungersnöte.<br />

Feiern <strong>und</strong> F<strong>es</strong>te<br />

Für die Dorfbewohner waren kirchliche F<strong>es</strong>te - wie Erntedank oder Kirchweih - eine<br />

willkommene Unterbrechung ihr<strong>es</strong> gleichförmigen Lebens. An di<strong>es</strong>en Tagen ruhte die<br />

Arbeit. Nach <strong>dem</strong> Gott<strong>es</strong>dienst wurde der Markt eröffnet. Anschließend feierten alle<br />

gemeinschaftlich mit Spiel <strong>und</strong> Tanz. Wer <strong>es</strong> sich leisten konnte, lud bei Familienf<strong>es</strong>ten - wie<br />

einer Taufe oder einer Hochzeit - nach <strong>dem</strong> Kirchgang alle Nachbarn zu üppigen F<strong>es</strong>t<strong>es</strong>sen<br />

<strong>und</strong> Trinkgelagen ein.<br />

Alltag der Bauern<br />

Das bäuerliche Leben richtete sich nach den Jahr<strong>es</strong>zeiten. Bei Dunkelheit gab nur das<br />

Herdfeuer etwas Licht, selten ein Kienspan oder eine Fackel. Daher legten sich die Menschen<br />

bei Eintritt der Dunkelheit schlafen <strong>und</strong> standen bei Sonnenaufgang wieder auf. Dadurch war<br />

der Arbeitstag im Sommer - wenn <strong>es</strong> die meiste Arbeit gab - sehr lang, im Winter dagegen<br />

kurz.<br />

In der Dorfgemeinschaft war einer auf den anderen angewi<strong>es</strong>en. Viele der Arbeiten - wie die<br />

Getreideernte oder das Holzschlagen - wurden <strong>von</strong> allen gemeinsam ausgeführt.<br />

Die gemeinsame Nutzung <strong>von</strong> Wald <strong>und</strong> Weide machte genaue Absprachen nötig. Eine<br />

Trennung <strong>von</strong> Arbeit <strong>und</strong> Freizeit wie <strong>heute</strong> gab <strong>es</strong> nicht. Die Menschen kannten auch keinen<br />

Urlaub. Der Sonntag blieb jedoch arbeitsfrei. Zu<strong>dem</strong> wurden sehr viel mehr kirchliche<br />

F<strong>es</strong>ttage gefeiert als <strong>heute</strong>.<br />

(aus: Das IGL-Buch 2. Unterrichtswerk für G<strong>es</strong>ellschaftslehre an G<strong>es</strong>amtschulen. 1. Auflage, Stuttgart<br />

2010, S.48 f.)<br />

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