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Die Pyramiden Der folgende Text ist anspruchsvoll. Das Bild auf der nächsten Seite soll dir helfen, den Text zu verstehen. Text Der Bau der Pyramiden – so könnte es gewesen sein 5 10 15 20 25 30 35 40 Bereits im zweiten Regierungsjahr begann der Pharao, sich für das Ende seines irdischen Daseins und für das kommende ewige Leben vorzubereiten. So beauftragte er seinen Architekten, ein Grabmal für ihn zu entwerfen, das ewige Zeiten überdauern sollte. Noch während die Pläne gezeichnet wurden, brachte man mehrere tausend Männer zum Bauplatz: Steinmetzen, Maurer, Landvermesser, Mörtelhersteller, Zimmerleute und allgemeine Arbeitskräfte. Sie sollten das ganze Jahr hindurch in Steinbrüchen oder auf dem Baugelände arbeiten. Jedes Jahr mobilisierte man während der Überschwemmungszeit zwischen Juli und November ungefähr fünfzehntausend Mann als zusätzliche Hilfskräfte. Es waren vor allem Bauern, die ihre Arbeit auf den Feldern nicht verrichten konnten, da diese unter Wasser standen. Sie hatten die Aufgabe, die Steine von den Steinbrüchen an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Jede Gruppe bestand aus fünfundzwanzig Mann mit einem Soldaten als Vorarbeiter. Die Arbeiter wurden mit Kleidung und Verpflegung entlohnt. Bevor die Arbeiten beginnen konnten, stellten Schreiber Listen auf, denen man die Menge und die Größe sämtlicher benötigten Steinblöcke entnehmen konnte. Während der Überschwemmungsperiode konnte der Transport der schweren Blöcke über fast die ganze Strecke zu Wasser zurückgelegt werden. An der Baustelle musste zunächst die genaue Nordrichtung ermittelt werden, da man die Pyramide exakt ausrichten wollte. Das gelang durch genaue Beobachtung der Sterne. Als nächstes musste der Bauplatz geebnet werden. Ein Netz schmaler Verbindungsgräben wurde über das ganze Areal gelegt und mit Wasser aufgefüllt, damit der Wasserspiegel ein ebenes Niveau bezeichnen konnte. Nachdem man den Wasserstand an den Seitenwänden markiert hatte, wurde das Grabensystem entleert, der Fels überall auf die Höhe der Markierungslinien abgetragen, und die Gräben wurden wieder zugemauert. Riesige Blöcke aus Granit und Kalkstein mussten den Aufweg hinaufgeschleppt werden, wo sie dann auf leichte, schaufelartige, bewegliche Schlitten geladen wurden. Nachdem man die Seiten eines Blockes sorgfältig geglättet hatte, meißelte man ihm eine Nummer ein, gemäß der er dann versetzt werden würde. Fast ein Jahr dauerte das Vermessen und die Aushebungsarbeiten. Im Gegensatz zu den Blöcken der ersten Lage, deren Verlegung keine allzu großen Schwierigkeiten bereitete, mussten die Steine der folgenden hundertdreiundzwanzig Lagen zuerst auf die Höhe der vorangegangenen Lage gebracht werden, bevor man sie an die richtige Stelle schieben konnte. Dazu wurden mit Nilschlamm stabilisierte Schuttrampen gebaut. Sobald die Rampen benutzt werden konnten, begann man die Blöcke für die zweite Steinlage auf ihnen hochzuziehen. Gewöhnlich wurde der Transportschlitten von einer 20 Mann starken Gruppe gezogen, während die restlichen fünf Arbeiter von hinten mit Hebeln stießen und eine Gleitflüssigkeit auf die Rampe gossen, um die Reibung unter den Kufen zu vermindern. Mit jeder neuen Steinlage wuchs auch die Rampe. Unglücksfälle kamen nicht selten vor, und jedes Jahr hatten die Dörfer einige Tote zu beklagen. Zum Schluss wurden die Rampen zunächst nur für einige Meter entfernt. Um den freigelegten Teil wurde dann ein Baugerüst errichtet. Auf dem Gerüst standen Arbeiter, die die Oberfläche der Pyramide glatt schliffen. Diese Arbeiten wurden so lange fortgeführt, bis die ganze Pyramide ihre glatte Oberfläche erhalten hatte. (aus: David Maccaulay: Wo die Pyramiden stehen. Deutscher Taschenbuchverlag. München 1978. Bearbeitete und gekürzte Fassung) 26
Die Pyramiden Aufgabe Aufgabe: Markiere in dem Kasten mit einem roten Farbstift, welche Angaben aus dem Text du auf dem Bild wiederfindest. - Steinmetze, Maurer und Landvermesser arbeiten auf der Baustelle. - 20 Arbeiter ziehen den Transportschlitten und fünf Arbeiter stoßen ihn von hinten mit Hebeln. - Die Steinblöcke werden nummeriert. - Für den Transport auf dem Land werden schaufelartige Schlitten benutzt. - Während der Überschwemmungszeit des Nils arbeiten zusätzlich 15000 Menschen auf der Baustelle. - Die schweren Steinblöcke werden auf dem Nil transportiert. - Für die höher gelegenen Lagen baut man Rampen aus Nilschlamm. - Es werden Listen über die Menge und die Größe der benötigten Steinblöcke erstellt. (aus: Zeitaufnahme, Bd. 1, Nordrhein-Westfalen, S. 56, Westermann Schulbuchverlag Braunschweig 1995) 27
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