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Unterschiede von heute und dem mittelalter gibt es viele. Dazu

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Vorbemerkung<br />

sprachsensibler Fachunterricht<br />

Über die Notwendigkeit ein<strong>es</strong> "sprachsensiblen Fachunterrichts" ist schnell Einigkeit zu<br />

erzielen. Die unterrichtliche Praxis entsprechend auszurichten, ist ein Proz<strong>es</strong>s.<br />

Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft richtet sich an Lehrkräfte, <strong>es</strong> ist kein curricularer Vorschlag. Es enthält Beispiele,<br />

wie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an schriftliche Leistungen herangeführt werden können, um<br />

fachlich<strong>es</strong> Lernen zu unterstützen. Andere Aspekte ein<strong>es</strong> sprachsensiblen Fachunterricht<strong>es</strong><br />

bleiben außer Acht. 1<br />

Mit <strong>dem</strong> "Handbuch Sprachförderung im Fach" <strong>von</strong> Josef Leisen <strong>gibt</strong> <strong>es</strong> ein Standardwerk,<br />

das Gr<strong>und</strong>lagenwissen <strong>und</strong> Werkzeuge für prof<strong>es</strong>sionelle Sprachförderung auch im Fach<br />

G<strong>es</strong>ellschaftslehre bereitstellt.<br />

Daran schließen wir mit di<strong>es</strong>em Heft an. Die Leitlinie 4 lautet: "Gute Sprachförderung im<br />

Fach setzt nur an b<strong>es</strong>timmten Stellen, dann aber fachdidaktisch <strong>und</strong> nicht sprachdidaktisch<br />

an." 2 D<strong>es</strong>halb verzichtet di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft darauf, spezielle Arbeitsblätter für eine isolierte<br />

Sprachförderung zu liefern. Denn di<strong>es</strong><strong>es</strong> Problem soll nicht aus <strong>dem</strong> Fachunterricht<br />

ausgelagert werden. Wohl finden sich Ideen zur sprachlichen Unterstützung, di<strong>es</strong>e sollen<br />

jedoch immer wieder zum fachlichen Thema zurückführen.<br />

"Gute Sprachförderung erfasst die Mitteilungsabsicht der Lernenden. Sie ist darauf<br />

ausgerichtet, dass Kommunikation gelingt." An di<strong>es</strong>e Leitlinie knüpfen unsere Überlegungen<br />

zur Leistungsbewertung an. Eine übliche Normkorrektur hilft keinem sprachschwachen<br />

Lerner weiter (vgl. di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft ab S. 32). Wir setzen auf häufige, schnelle Sichtung, die<br />

konsequent auf der Jagd nach den Qualitäten der Beiträge einzelner Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler ist. D<strong>es</strong>halb bieten wir auch die Ausschnitte aus Schüler-Texten an. Sie sind als -<br />

leicht ersetzbare - Beispiele gedacht, wie "inter<strong>es</strong>sante Bearbeitungen" oder "typische<br />

Sackgassen" in ein dialogisch<strong>es</strong> Unterrichtsprinzip münden können 3 .<br />

Aufgabenstellungen verstehen wir als zentral<strong>es</strong> Steuerungsinstrument für den<br />

Unterrichtsproz<strong>es</strong>s. Wir orientieren uns am Prinzip der Aufgabendifferenzierung, wie <strong>es</strong><br />

Annemarie <strong>von</strong> der Groeben <strong>und</strong> Ingrid Kaiser in der Zeitschrift 'Pädagogik' 2011 entfaltet<br />

haben. Wir versuchen, anspruchsvolle Aufträge zu formulieren, die trotz<strong>dem</strong> für<br />

sprachschwächere Lerner erfüllbar sind. Di<strong>es</strong>e mitunter äußerst schwierige Balance<br />

herzustellen, erfordert zwingend Schreibaufträge, weil sich Verständnis nur so zeigt <strong>und</strong> für<br />

die Lerngruppe zeigen lässt. Idealtypisch wäre di<strong>es</strong>: Die Beispiele (vgl. Lösungsbeispiele ab S.<br />

24) sollen vorstellen, wie die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Aufgaben verstanden haben.<br />

Dabei würde sich die fachliche Sinnhaftigkeit mit klären. Es entsteht gemeinsam<strong>es</strong><br />

Verständnis, zu <strong>dem</strong> di<strong>es</strong>e Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beigetragen haben <strong>und</strong> das förderlich<br />

für sie wirkt.<br />

Solch ein Unterricht erfordert eine Konzentration auf weniger Gegenstände <strong>und</strong> erheblichen<br />

Zeitaufwand, weil die Leistungen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler immer wieder den<br />

Darstellungs- <strong>und</strong> Problemlöseproz<strong>es</strong>s d<strong>es</strong> Unterrichts b<strong>es</strong>timmen. D<strong>es</strong>halb favorisieren wir,<br />

statt möglichst viel Stoff durchzunehmen, die Perspektive der Lernenden zu nutzen <strong>und</strong> zu<br />

reflektieren. In di<strong>es</strong>em Sinn wünschen wir uns eine deutliche Verlangsamung d<strong>es</strong><br />

Unterrichts.<br />

1 vgl. E. Thürmann/H. Vollmer, 08.12.2011, Checkliste zu sprachlichen Aspekten d<strong>es</strong> Fachunterrichts =<br />

http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_SI/HS/Beobachtungsraster_Sp<br />

rachsensiblerFachunterricht.pdf<br />

2 Josef Leisen: Handbuch Sprachförderung im Fach. Varus 2010, S. 13<br />

3 vgl. Urs Ruf u.a.: B<strong>es</strong>ser lernen im Dialog, Kallmeyer 2008<br />

4

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