Information 16/13 - DGMK
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Im Rahmen dieses Projektes galt es zu klären, welche Mikroorganismen im Heizöl EL, im<br />
FAME und den Mischungen (Heizöl EL A Bio) vorkommen können und inwieweit bei dem<br />
Einsatz von biogenen Brennstoffen das Risiko einer mikrobiologischen Belastung erhöht<br />
wird. Hierzu wurden verschiedene Feldanlagen mit einem FAME-Anteil von bis zu 20 %<br />
(V/V) untersucht und Mikroben isoliert und identifiziert. Überdies wurden in Laboruntersuchungen<br />
die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Heizöl EL, FAME und deren<br />
Mischungen näher charakterisiert. Dabei wurden die hygroskopischen Eigenschaften der<br />
Brennstoffe und deren Emulsionsbildung bzw. -abbau sowie die korrosiven Eigenschaften<br />
näher untersucht. Auf Grund der gesammelten Datenbasis konnten anschließend Auslagerungsversuche<br />
durchgeführt werden. Dabei wurden die unterschiedlichen Brennstoffe<br />
und deren Mischungen gezielt mikrobiologisch kontaminiert und unter verschiedenen Lagerbedingungen<br />
inkubiert. Als Inokulum wurde eine aus dem Dieselsektor isolierte Mischpopulation<br />
eingesetzt. Es konnte nachgewiesen werden, dass FAME auf Grund seiner<br />
hygroskopischen Wirkung für eine deutlich erhöhte Wasseraufnahmekapazität der Brennstoffphase<br />
maßgeblich ist. Die generelle Ausbildung von Mikroemulsionen auf Grund von<br />
FAME-Zumischungen konnte nicht aufgezeigt werden. Durch die erhöhte Wasseraufnahmekapazität<br />
und den verstärkten Nährstoffeintrag durch FAME wurde ein erhöhtes<br />
mikrobiologisches Wachstum beobachtet. Dabei ist die Ausbildung einer freien Wasserphase<br />
für das Wachstum von Mikroorganismen essentiell. Während der Inkubation kam<br />
es zur Bildung von Biofilmen, d.h. zu einer Mischpopulation verschiedener Mikroorganismen.<br />
Yarrowia lipolytica wurde als Hefe am häufigsten identifiziert. Die Gattungen<br />
Pseudomonas, Burkholderia und Sphingomonas stellten die häufigsten Bakterien dar.<br />
Dabei waren alle isolierten bzw. identifizierten Organismen in der Lage FAME zu verwerten.<br />
Bei der Messung von mikrobiologisch kontaminierten Brennstoffen im Elektronenmikroskop<br />
konnte eine Mikroemulsion mit einer Tropfengröße von ~100 nm nachgewiesen<br />
werden. Im Stahlstift-Korrosionstest zeigte sich, dass keiner der Stahlstifte eine korrosive<br />
Auffälligkeit zeigte, solange kein freies Wasser in der Testapparatur vorhanden war. Eine<br />
freie Wasserphase verstärkt den Eintrag von Kupfer in den Brennstoff. Mit einem Pumpenprüfstand<br />
wurde weiterhin der Einfluss der Brennstoffe auf die Betriebssicherheit in<br />
marktüblichen Brennerpumpen aus typischen Heizölbrennersystemen untersucht. Das<br />
dabei eingesetzte Heizöl EL mit 20 % (V/V) FAME zeigte keine Auffälligkeiten. Auch die<br />
mikrobiologisch kontaminierte Brennstoffprobe zeigte über 500 Betriebsstunden keinen<br />
Störungen. Die über einen Detergent und Dehazer eingestellte Mikroemulsion führte im<br />
Versuchszeitraum in Abhängigkeit der Strömungsverhältnisse zu Wasseransammlung im<br />
Filter. Die eingesetzten Pumpen zeigten in ihren Anlaufdrehmomenten keine signifikanten<br />
Effekte.<br />
Die Veröffentlichung der Projektergebnisse als <strong>DGMK</strong>-Forschungsbericht (ISBN 978-3-<br />
941721-39-5) ist für November 20<strong>13</strong> geplant.<br />
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