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JAHRESBERICHT 2012 - DGMK

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<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2012</strong><br />

Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft<br />

für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.<br />

Die <strong>DGMK</strong> gedenkt ihrer im Jahre <strong>2012</strong> verstorbenen<br />

Mitglieder:<br />

Dr.rer.nat. Siegfried Bellingen, Hamburg<br />

Dipl.-Ing. Friedrich Epting, Weissenburg<br />

Dipl.-Ing. Günter Eggers, Celle<br />

Dipl.-Ing. Georg C. Fleischhack, Schackendorf<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Graf, Hannover<br />

Dipl.-Ing. Winfried Grossmann, Hamburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Hammer, Aachen<br />

Dr.rer.nat. Dipl.-Chem. Peter Müting,<br />

Wesseling<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Neumann, Herxheim<br />

Dr.rer.nat. Wilfried Philipp, Bremen<br />

Dipl.-Berg-Ing. Wolfgang de la Sauce,<br />

Diepholz<br />

Prof. Dr.mont. Friedrich P. Springer, Celle<br />

Dipl.-Ing. Volker Woyke, Hamburg<br />

1. Bericht des Vorstandes<br />

Der Vorstand dankt allen, die der <strong>DGMK</strong> im<br />

Berichtsjahr <strong>2012</strong> geholfen haben, ihre Aufgaben<br />

zu erfüllen.<br />

Der Vorstand dankt insbesondere allen Fachleuten,<br />

die in den Fachbereichen, den Bezirksgruppen<br />

und im FAM freiwillig und ehrenamtlich<br />

mitgewirkt haben.<br />

Die einzelnen Elemente der <strong>DGMK</strong>-Arbeit:<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

Wissenschaftliche Veranstaltungen, wie<br />

Tagungen, Kolloquien etc.<br />

Gemeinschaftsforschung inklusive technische<br />

Entwicklung<br />

Mineralöl- und Brennstoffnormung (FAM)<br />

gestellt sind und deren Behandlung in der<br />

<strong>DGMK</strong> besonders effizient ist.<br />

1.1. Ehrungen<br />

Der <strong>DGMK</strong>-Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler<br />

wurde im Jahr <strong>2012</strong> als Carl-Zerbe-<br />

Preis an Herrn Dr. Marco Hartmann, BASF SE,<br />

verliehen. Herr Dr. Hartmann erhielt den Preis<br />

in Würdigung seiner hervorragenden Arbeiten<br />

auf dem Gebiet der Reformierung von höheren<br />

Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von<br />

Wasserstoff bzw. Synthesegas, die er am<br />

Karlsruhe Institute of Technology durchgeführt<br />

hat. Die Preisverleihung erfolgte durch Herrn<br />

Prof. Dr.-Ing. Stefan Ernst, Mitglied des Vorstandes,<br />

anlässlich der internationalen <strong>DGMK</strong>-<br />

Tagung am 8. Oktober <strong>2012</strong> in Berlin; siehe<br />

ERDÖL ERDGAS KOHLE 128, 478 (<strong>2012</strong>).<br />

1.2 Zusammenarbeit mit anderen Organisationen<br />

und internationale Aktivitäten der<br />

<strong>DGMK</strong><br />

Die internationale Zusammenarbeit wurde in<br />

der <strong>DGMK</strong> weiter gepflegt. Insbesondere wurde<br />

die Zusammenarbeit mit der österreichischen<br />

Gesellschaft für Erdölwissenschaften<br />

(ÖGEW) erfolgreich weiterentwickelt. Es werden<br />

jetzt jährlich drei gemeinsam veranstaltete<br />

Fachtagungen (Frühjahrstagung, Herbsttagung<br />

und die internationale Tagung des Fachbereiches<br />

Petrochemie) angeboten.<br />

Die Berufung von Vertretern der ÖGEW in die<br />

Leitungen der Fachbereiche Aufsuchung und<br />

Gewinnung sowie Verarbeitung und Anwendung<br />

hat sich bewährt, um die Aktivitäten gemeinsam<br />

zu lenken. ÖGEW und <strong>DGMK</strong> erkennen<br />

die Mitgliedschaften gegenseitig an, so<br />

dass alle Mitglieder zu den gleichen Konditionen<br />

an Veranstaltungen teilnehmen können<br />

und Publikationen zu ermäßigten Preisen beziehen<br />

können.<br />

bilden insgesamt ein Angebot an Industrie,<br />

Wissenschaft und Staat, miteinander Aufgaben<br />

zu lösen, die uns in Deutschland und Europa<br />

1


<strong>DGMK</strong>-Vorstand<br />

Senator E.h. Dr. rer. nat. Wilhelm von<br />

Ilsemann, Hamburg, Ehrenvorsitzender<br />

Thomas Rappuhn, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der RWE Dea AG, Hamburg,<br />

Vorsitzender und Ehrungen<br />

Dr. Ties Tiessen, Mitglied des Vorstandes der<br />

Wintershall Holding GmbH, Kassel, Stellv.<br />

Vorsitzender: Finanz- und Rechnungswesen;<br />

Steuern; Rechts- und Organisationsfragen;<br />

Allgemeine Personalangelegenheiten; Finanzielle<br />

Beteiligungen<br />

Dr. Peter Sauermann, Fuels Value Chain<br />

Technology Manager, BP Europa SE, Bochum,<br />

Welt-Erdöl-Kongresse und allgemeine Fragen<br />

internationaler Beziehungen<br />

Dr. Manfred G. Bullinger, Mitglied des Vorstandes<br />

der ExxonMobil Central Europe Holding<br />

GmbH, Hamburg<br />

Angelegenheiten aller Mitglieder, Bezirksgruppen,<br />

Medienfragen, Weiterbildungsaufgaben<br />

der Gesellschaft allgemein<br />

Dipl.-Ing. Albrecht Möhring, Geschäftsführer<br />

GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH, Lingen<br />

Aufsuchung, Gewinnung und Speicherung von<br />

Erdöl und Erdgas<br />

Dr.-Ing. Peter J. Seifried, Geschäftsführer<br />

Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg (bis<br />

31.12.<strong>2012</strong>)<br />

Dipl.-Ing. Eva Bednarik, Lubricants Technology<br />

Group Manager, Shell Global Solutions<br />

(Deutschland) GmbH (ab 01.01.2013), Hamburg<br />

Verarbeitung und Anwendung von Mineralöl,<br />

Erdgas und ihren Folgeprodukten; FAM-Angelegenheiten,<br />

soweit von der <strong>DGMK</strong> zu behandeln<br />

Prof. Dr.-Ing. Stefan Ernst, Lehrstuhl für<br />

Technische Chemie der Technischen Universität<br />

Kaiserslautern, Kaiserslautern<br />

Petrochemie; Hochschulfragen und Wissenschaftliche<br />

Institutionen allgemein<br />

Dr. Reinhold Elsen, Köln, Leiter Forschung<br />

und Entwicklung, RWE Power AG, Essen/Köln<br />

Kohlenveredlung<br />

Frau Dr. rer. nat. Gisa Teßmer, Hamburg<br />

Geschäftsführung<br />

Wie in den Vorjahren lag der Schwerpunkt der<br />

Normungsarbeit des FAM in der europäischen<br />

Normung unter Einbeziehung von ISO-Aktivitäten.<br />

Der FAM vertritt Deutschland mit relativ<br />

hohem Stimmgewicht im CEN (European<br />

Committee for Standardisation) und spielt daher<br />

eine bedeutende Rolle in der europäischen<br />

Normung. Nach wie vor sieht der Vorstand die<br />

Notwendigkeit, dass die deutsche Industrie<br />

und die Wissenschaft sich aktiv an der Arbeit<br />

der Normungsgremien beteiligen müssen, da<br />

nur so die Chance zur Mitgestaltung besteht.<br />

Der Vorstand förderte die entsprechenden<br />

Bemühungen im FAM.<br />

Auch in der Fachbereichsarbeit wurde die internationale<br />

Zusammenarbeit gepflegt. Über<br />

ihre Projekte der Gemeinschaftsforschung unterrichteten<br />

sich gegenseitig die <strong>DGMK</strong> und<br />

CONCAWE.<br />

Es fand die 20. Tagung des Fachbereiches<br />

Petrochemie als europäische Gemeinschaftstagung<br />

zum Thema „Reducing the Carbon<br />

Footprint of Fuels and Petrochemicals“ in Berlin<br />

statt. Die Tagung wurde gemeinsam mit der<br />

italienischen Società Chimica Italiana, Divisione<br />

di Chimica Industriale, und der ÖGEW veranstaltet.<br />

Eine weitere europäische Gemeinschaftstagung<br />

ist für das Jahr 2013 geplant.<br />

Zwischen dem <strong>DGMK</strong>-Fachbereich Aufsuchung<br />

und Gewinnung und der EAGE (European<br />

Association of Geoscientists and Engineers)<br />

besteht ein Assoziierungsabkommen.<br />

Ziel ist eine enge Zusammenarbeit auf dem<br />

Gebiet von Tagungen. Der <strong>DGMK</strong>-Fachbereich<br />

Aufsuchung und Gewinnung kooperiert mit der<br />

German Section of SPE (Society of Petroleum<br />

Engineers).<br />

Eine traditionelle internationale Aktivität der<br />

<strong>DGMK</strong> ist auch die Arbeit des Deutschen Nationalkomitees<br />

des Welt-Erdöl-Rates, über das<br />

die <strong>DGMK</strong> Mitglied des World Petroleum<br />

Council (WPC) ist.<br />

Die <strong>DGMK</strong> gehört zu den Trägergesellschaften<br />

der Deutschen Gesellschaft für Katalyse (Ge-<br />

CatS), der gemeinsamen Plattform für die Katalyseforschung<br />

in Deutschland von den Gesellschaften<br />

DECHEMA, GDCh (Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker), DBG (Deutsche Bunsen<br />

Gesellschaft), GVC (VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />

und Chemieingenieurwesen) und<br />

<strong>DGMK</strong>. Die Mitgliedschaft in der GeCatS ist für<br />

<strong>DGMK</strong>-Mitglieder kostenlos.<br />

Die <strong>DGMK</strong> gehört dem „Koordinierungskreis<br />

Chemische Energieforschung“ an, einem Zusammenschluss<br />

verschiedener Chemiegesellschaften.<br />

Gemeinsam wurde am 19. Januar<br />

<strong>2012</strong> das 3. Energie-Kolloquium der Chemie-<br />

Gesellschaften in Frankfurt veranstaltet. Der<br />

Koordinierungskreis ist im Internet unter<br />

www.energie-und-chemie.de vertreten.<br />

2


Die <strong>DGMK</strong> war im Berichtsjahr Mitglied folgender<br />

inländischer wissenschaftlicher Dachorganisationen:<br />

Des Deutschen Verbandes Technisch<br />

Wissenschaftlicher Vereine (DVT), der<br />

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(AiF) und des Deutschen Zentralausschusses<br />

für Chemie. Kontakte bestanden<br />

zu zahlreichen inländischen wissenschaftlichen<br />

Gesellschaften.<br />

Wegen ihrer Bedeutung für die Gemeinschaftsforschung<br />

sind die intensiven Verbindungen<br />

zum Mineralölwirtschaftsverband<br />

(MWV) und zum Wirtschaftsverband Erdölund<br />

Erdgasgewinnung (WEG) besonders hervorzuheben.<br />

1.3 Öffentlichkeitsarbeit der <strong>DGMK</strong><br />

Publikationsreihen der <strong>DGMK</strong> sind:<br />

<strong>DGMK</strong>-Forschungsberichte;<br />

<strong>DGMK</strong>-Tagungsberichte;<br />

<strong>DGMK</strong>-Materialien<br />

In den Forschungsberichten werden die Ergebnisse<br />

von Projekten der <strong>DGMK</strong>-Gemeinschaftsforschung<br />

publiziert. Ausgestattet mit<br />

ISBN- und ISSN-Nummern sind diese Berichte<br />

generell zugänglich. Sie sind im Bestand verschiedener<br />

Bibliotheken enthalten. Insbesondere<br />

ist hier die TIB Technische Informationsbibliothek<br />

in Hannover zu nennen. Die publizierten<br />

Ergebnisse finden Eingang in die wichtigen<br />

Literatur-Speicher. Auch die Tagungsberichte<br />

sind allgemein zugängliche Literatur. Sie<br />

enthalten die Autorenmanuskripte der bei<br />

<strong>DGMK</strong>-Tagungen gehaltenen Vorträge. Sie<br />

liegen zu Beginn einer Tagung vor. Die Publikationsreihe<br />

<strong>DGMK</strong>-Materialien ist gedacht zur<br />

Publikation mehr statistischer Informationen<br />

und Kompendien.<br />

Bekanntmachungen von <strong>DGMK</strong> und FAM erfolgen<br />

in der Zeitschrift ERDÖL ERDGAS KOHLE,<br />

die alle <strong>DGMK</strong>-Mitglieder unmittelbar im Rahmen<br />

ihrer Mitgliedschaft ohne weitere Gebühren<br />

beziehen. Zusätzlich haben die <strong>DGMK</strong>-<br />

Mitglieder auch über das Internet Zugriff auf<br />

die Zeitschrift ERDÖL ERDGAS KOHLE. Darüberhinaus<br />

sind die Bekanntmachungen der <strong>DGMK</strong><br />

im Internet unter www.dgmk.de jederzeit abrufbar.<br />

Hier stehen auch einige <strong>DGMK</strong>-Forschungsberichte<br />

in voller Länge zum Herunterladen<br />

bereit.<br />

2. Zentralaufgaben<br />

2.1 Bezirksgruppenarbeit<br />

Bezirksgruppe Bayern<br />

Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. J. A. Lercher, TU München,<br />

Tel.: 089 289 13540<br />

Stellv. Vorsitzende:<br />

U. Bernhard, Gunvor Raffinerie Ingolstadt<br />

GmbH,<br />

M. Hofmann, Max Streicher GmbH & Co. KG<br />

aA., Deggendorf,<br />

Dr. A. Rummert, OMV Deutschland GmbH,<br />

Burghausen<br />

,<br />

Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg<br />

Vorsitzender: Dr. Achim Aschmoneit, PCK Raffinerie<br />

GmbH, Schwedt. Tel. 03332 465001<br />

Stellv. Vorsitzende:<br />

Prof. Dr. B. Lücke, Leibniz-Institut für Katalyse<br />

e.V., Berlin,<br />

D. Laban, PCK Raffinerie Schwedt<br />

Bezirksgruppe Hamburg-Bremen<br />

Vorsitzender: Dr.-Ing. Ch. Diederichsen,<br />

Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg,<br />

Tel.: 040 7894 9205<br />

Bezirksgruppe Hannover<br />

Vorsitzender: Dipl.-Ing. S. Engelshove,<br />

Siemens AG, Osnabrück (ab 18.09.<strong>2012</strong>),<br />

Tel. 0541 1213 322,<br />

Stellv. Vorsitzende: Dr. H. Trappe, TEEC,<br />

Isernhagen<br />

Bezirksgruppe Mitteldeutschland<br />

Vorsitzender<br />

Prof. Dr. W. Reschetilowski, TU Dresden,<br />

Tel.: 0351 463 37056 , Stellv. Vorsitzender:<br />

Dr. S. Krzack, TU BA Freiberg,<br />

Bezirksgruppe Oberrhein<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. H. G. Löhr, MiRO Mineraloelraffinerie<br />

Oberrhein GmbH & Co. KG, Karlsruhe,<br />

Tel. 0721 958 3644<br />

Stellv. Vorsitzende: Prof. Dr.-Ing. T. Kolb,<br />

Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe,<br />

Dr. I. Trötsch-Schaller, BASF SE,<br />

Ludwigshafen<br />

Bezirksgruppe Ruhr:<br />

Vorsitzender: Dr. K. Fuhrmann, Dorsten<br />

Stellv. Vorsitzende:<br />

Prof. Dr. M. Liauw, RWTH Aachen,<br />

Dr. S. Buchholz, Evonik Industries AG, Marl<br />

(bis 16.11.<strong>2012</strong>),<br />

Dr. O. Busch, Evonik Industries AG, Marl (ab<br />

16.11.<strong>2012</strong>)<br />

3


Themen der Bezirksgruppenarbeit waren u.a.<br />

• Fracking bei der Erdgasgewinnung –<br />

Chance oder Umweltrisiko?<br />

• Erdgasförderung/Fracking in Deutschland<br />

• Energie aus Mikroalgen – eine Option zur<br />

Nutzung der Sonnenenergie<br />

• Vergasungsverfahren zur energetischen<br />

Nutzung von Biomasse – Stand der Technik<br />

• Bedeutung und Wirtschaftlichkeit verschiedener<br />

Power to Gas Umwandlungsketten<br />

• Gas aus Wind & Sonne – Energiespeicherung<br />

als Schlüsselelement der Energiewende<br />

• Perspektive Wärmemarkt Deutschland<br />

• Technisches Entwicklungspotential Wärme<br />

aus Öl<br />

• Neue Entwicklungen in der Raffinerietechnik<br />

/ Shell Rheinland-Raffinerie<br />

2.2 Deutsches National-Komitee des Welt-<br />

Erdöl-Rates (DNK)<br />

Das DNK befasste sich mit der Vorbereitung<br />

des 21. Welt-Erdöl-Kongresses, der vom 15. –<br />

19.06.2014 in Moskau stattfindet. Vorsitzender<br />

des DNK ist Herr Dr. P. Sauermann. Deutscher<br />

Delegierter im Congress Programme Committee<br />

ist Prof. Dr.-Ing.<br />

S. Ernst.<br />

2.3 Mitgliederversammlung<br />

Die <strong>DGMK</strong>-Mitgliederversammlung fand am 6.<br />

November <strong>2012</strong> in Hamburg statt; siehe ERDÖL<br />

ERDGAS KOHLE 128, S. 480-481 (<strong>2012</strong>).<br />

2.4 Mitgliederstand<br />

Die <strong>DGMK</strong> hatte am 31. Dezember <strong>2012</strong> 1.908<br />

(31.12.2011 1.888) Mitglieder; davon 174 (166)<br />

Firmen und andere Körperschaften und 1.734<br />

(1.722) persönliche Mitglieder.<br />

2.5 Haushaltszahlen (vorläufig) für das Geschäftsjahr<br />

vom 1.1.<strong>2012</strong> bis 31.12.<strong>2012</strong><br />

ohne jahresübergreifende Bestände in<br />

den Teilhaushalten<br />

Ausgaben<br />

TEUR<br />

Einnahmen<br />

TEUR<br />

Zentralaufgaben 308 300<br />

Fachbereich Aufsuchung<br />

2.204 1.659<br />

und Gewinnung<br />

Fachbereich Verarbeitung<br />

1.293 1.342<br />

und Anwendung<br />

Fachbereich Petrochemie<br />

40 34<br />

Fachbereich Kohlenveredlung<br />

42 47<br />

Fachausschuss Mineralöl-<br />

455 482<br />

und Brennstoff-<br />

normung (FAM)<br />

Deutsches Nationalkomitee<br />

20 18<br />

für die Welt-Erd-<br />

ölkongresse (DNK)<br />

Summe 4.362 3.882<br />

Der Fachbereich Verarbeitung und Anwendung<br />

hat vorhabenbezogene öffentliche Mittel des<br />

BMWi in Höhe von T€ 894 im Rahmen des<br />

wettbewerblichen Verfahrens der industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung über die AiF eingeworben.<br />

3. Fachbereich Aufsuchung und Gewinnung<br />

Einen Überblick über sämtliche Aktivitäten des<br />

Fachbereiches gibt die Fachbereichsbroschüre,<br />

die jährlich fortgeschrieben wird.<br />

3.1 Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

Der Fachbereich Aufsuchung und Gewinnung<br />

führte seine traditionelle Frühjahrstagung am<br />

19./20. April <strong>2012</strong> in Celle durch; siehe <strong>DGMK</strong>-<br />

Tagungsbericht <strong>2012</strong>-2 (CD-ROM), ISBN 978-<br />

3-941721-25-8 und ERDÖL ERDGAS KOHLE 128,<br />

S. 129-143 und S. 257 (<strong>2012</strong>); Preis Tagungsbericht<br />

EUR 75,00 (<strong>DGMK</strong>-Mitglieder 50%)<br />

zzgl. ges. MwSt.<br />

3.2 Gemeinschaftsforschung<br />

In der Gemeinschaftsforschung des Fachbereiches<br />

waren in <strong>2012</strong> 28 Projekte in der Bearbeitung<br />

und 6 Projekte in der Planung. Das<br />

Spektrum der Forschungsthemen ist sehr breit<br />

gefächert und reicht von eher grundlagenorientierten<br />

Fragestellungen bis zu sehr anwendungsnahen<br />

Projekten. Die Schwerpunkte liegen<br />

zurzeit auf dem Gebiet der Geowissenschaften<br />

sowie der Bohr- und Fördertechnik.<br />

4


Fachbereichsorganisation<br />

"Aufsuchung und Gewinnung"<br />

Fachbereichsleitung:<br />

Dipl.-Ing. A. Möhring (Vorsitz), GDF SUEZ<br />

E&P Deutschland GmbH, Lingen<br />

Dipl.-Ing. H. H. Andreae, RWE Dea AG,<br />

Hamburg<br />

Dipl.-Geophys. D. Kaufmann, Wintershall<br />

Holding GmbH, Kassel<br />

Prof. Dr. P. Reichetseder (stellv. Vorsitz),<br />

E.ON Exploration & Production GmbH, Essen<br />

Dipl.-Berging. D. Rudschinski, ExxonMobil<br />

Production Deutschland GmbH, Hannover (bis<br />

05.02.2013), Dr. P. Sokol, ExxonMobil<br />

Production Deutschland GmbH (ab 5.02.2013)<br />

Dr. S. Wirth (Vertreter der ÖGEW), OMV<br />

Exploration & Production GmbH, Wien<br />

Obleute der Fachausschüsse:<br />

Erdölgeologie: Dipl.-Geophys. M. Jentsch,<br />

ExxonMobil Production Deutschland GmbH,<br />

Hannover (bis 28.09.<strong>2012</strong>), Dr. T. Degro,<br />

ExxonMobil Production Deutschland GmbH,<br />

Hannover (ab 28.09.<strong>2012</strong>)<br />

Geophysik: Dipl.-Geophys. P. Krajewski,<br />

GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH, Lingen<br />

Bohrtechnik: Dr. J. Schamp, Wintershall<br />

Holding GmbH, Kassel<br />

Lagerstättentechnik: Dr. C.-A. Schwietzer,<br />

RWE Dea AG, Hamburg<br />

Erdölfördertechnik: Dipl.-Ing. M. Buchmann,<br />

GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH, Lingen<br />

(bis 03.02.<strong>2012</strong>),<br />

Dipl.-Ing. J. Lillie, GDF SUEZ E&P Deutschland<br />

GmbH, Lingen (ab 03.02.<strong>2012</strong>)<br />

Erdgasfördertechnik:<br />

Dipl.-Berging. D. Rudschinski, ExxonMobil<br />

Production Deutschland GmbH, Hannover<br />

(bis 05.02.2013), Dr. P. Sokol, ExxonMobil<br />

Production Deutschland GmbH, Hannover<br />

(ab 05.02.2013)<br />

Untertagespeichertechnik:<br />

Dr. H. Spreckels, E.ON Gas Storage GmbH,<br />

Essen (bis 28.09.<strong>2012</strong>), Dr. E.-J. Krömer,<br />

E.ON Gas Storage GmbH, Unterreit (ab<br />

05.02.2013)<br />

Leiterin der Abteilung Aufsuchung und Gewinnung<br />

in der <strong>DGMK</strong>-Geschäftsstelle:<br />

Frau Dr. I. Winter, Tel. 040 639004 21<br />

Sekretariat: Frau C. Jenke<br />

Neben den anwendungsnahen Projekten mit<br />

relativ kurzer Laufzeit sollen im Fachbereich<br />

Aufsuchung und Gewinnung zukünftig auch<br />

verstärkt grundlagenorientierte, längerfristig<br />

angelegte Forschungsvorhaben gefördert werden.<br />

Der WEG Wirtschaftverband Erdöl- und<br />

Erdgasgewinnung e.V. unterstützt die Förderung<br />

der grundlagenorientierten Forschungsprojekte<br />

durch einen von den deutschen Erdölund<br />

Erdgasproduzenten getragenen Forschungsfonds<br />

in Höhe von 8 Mio. EUR über 10<br />

Jahre. Für Projektvorschläge von den Universitäten<br />

und sonstigen Forschungsstellen gibt es<br />

eine unbefristete öffentliche Ausschreibung.<br />

Kooperationspartner bei der Projektarbeit des<br />

Fachbereiches sind Hochschulinstitute und<br />

andere Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen<br />

der Erdgas- und Erdölgewinnungsindustrie.<br />

Im Folgenden wir eine kurze Beschreibung der<br />

in <strong>2012</strong> im Fachbereich Aufsuchung und Gewinnung<br />

bearbeiteten Projekte gegeben.<br />

Im Bereich der Geowissenschaften wurde das<br />

Projekt 717 „Seismoelektrische Tomographie<br />

– Seismoelektrische Signaturen zur<br />

direkten Bestimmung von Porositäten und<br />

Permeabilitäten und ihrer räumlichen Verteilung“<br />

bearbeitet. Ziel dieses über den Forschungsfonds<br />

finanzierten Projektes ist die<br />

Entwicklung eines seismoelektrischen Verfahrens,<br />

mit dem eine hochauflösende lithologische<br />

Charakterisierung des Untergrundes sowie<br />

eine Abschätzung der Parameter Porosität<br />

und Permeabilität im Feldmaßstab möglich<br />

wird. Das Projekt vereint theoretische Grundlagenforschung<br />

im Bereich seismoelektrischer<br />

Phänomene und die konkrete Entwicklung einer<br />

neuartigen Messmethodik für petrophysikalische<br />

und strukturgeologische Fragestellungen.<br />

Es wurden Feldmessungen zum Einsatz<br />

der Seismoelektrik im oberflächennahen Bereich<br />

und zur Prüfung der Effektivität verschiedener<br />

Messkonfigurationen durchgeführt.<br />

Das Projekt 718 „Mineral Vein Dynamics<br />

Modelling“ wird ebenfalls über den E&P-<br />

Forschungsfonds finanziert. Ziel dieses interdisziplinären<br />

Vorhabens ist die Erforschung<br />

der fluiddynamischen Prozesse, die bei der<br />

Entstehung und Verbreitung von Klüften und<br />

Kluftfüllungssystemen in Sedimentbecken und<br />

metamorphen Gesteinen eine Rolle spielen. In<br />

den Arbeiten wird ein Skalenbereich von Mikrometern<br />

bis Kilometern abgedeckt. Der für die<br />

Modellerstellung gewählte dynamische Ansatz<br />

ermöglicht erstmals eine gekoppelte Beschreibung<br />

von Gesteinsmechanik, Fluidtransport<br />

und Reaktionen in Raum und Zeit. Die numerischen<br />

Modelle werden anhand von Feldbeobachtungen<br />

und Laborexperimenten kalibriert.<br />

Dazu wurden Geländeuntersuchungen<br />

5


u.a. von Paläokluftsystemen im Oman durchgeführt.<br />

Die erste Projektphase wurde in <strong>2012</strong><br />

erfolgreich abgeschlossen, die zweite Projektphase<br />

wurde begonnen. Weiter Informationen<br />

über das Projekt sind unter www.fracs.de<br />

verfügbar.<br />

Das Projekt 721 „Prognose von tektonischen<br />

Spannungen und Kluftnetzwerken<br />

mit geomechanischen Lagerstättenmodellen“<br />

wurde fortgeführt. Ziel des Vorhabens ist<br />

die Entwicklung eines Workflows zur Vorhersage<br />

von tektonischen Spannungen und<br />

Kluftnetzwerken im Lagerstättenmaßstab unter<br />

Berücksichtigung der Paläostressentwicklung<br />

und der Einbeziehung realer Daten. Die Projektergebnisse<br />

sind in methodischer Hinsicht<br />

relevant für die Erschließung von geklüfteten<br />

Lagerstätten und Tight Gas Reservoirs, die<br />

Planung von Bohrlochpfaden und Fracs sowie<br />

die Prognose des Förderverhaltens. Zur Vorbereitung<br />

der numerischen Modellierungen<br />

wurde eine Parameterstudie zur Ermittlung der<br />

wichtigsten Kontrollfaktoren für Spannungsfeldperturbationen<br />

in störungskontrollierten<br />

Lagerstätten durchgeführt. Nach dem Aufbau<br />

des geomechanischen Lagerstättenmodells<br />

des als Fallstudie gewählten Rotliegend Gasfeldes<br />

wurden statische geomechanische Modellierungen<br />

zur Ermittlung des rezenten tektonischen<br />

Spannungsfeldes und der lokalen<br />

Perturbationen durchgeführt. Die dynamischen<br />

Modellierungen unter Einbeziehung der gesamten<br />

geologisch/tektonischen Entwicklung<br />

der Lagerstätte sind in der Durchführung.<br />

Das Projekt 728 „Abschätzung der räumlichen<br />

Unsicherheit von tomographischen<br />

Geschwindigkeitsmodellen“ wurde abgeschlossen.<br />

Ziel dieses Vorhabens war es, zu<br />

evaluieren, ob es möglich ist, die Fehler in der<br />

räumlichen Auflösung tomographischer Geschwindigkeitsmodelle<br />

quantitativ zu erfassen.<br />

Durch eine verbesserte Strukturaufklärung des<br />

geologischen Untergrundes könnten z.B. Bohrungsrisiken<br />

besser abgeschätzt und Kohlenwasserstoff-Reserven<br />

einer Lagerstätte genauer<br />

berechnet werden. Es konnte gezeigt<br />

werden, dass die in dem Projekt entwickelte<br />

Methode eine quantitative Erfassung der räumlichen<br />

Unsicherheiten in tomographischen Abbildungen<br />

erlaubt. Das Verfahren kann jedoch<br />

nur auf definierte Strukturen im Modell angewendet<br />

werden, und die Auswertung ist von<br />

der tomographischen Methode abhängig. Der<br />

Abschlussbericht des Projektes wurde als<br />

<strong>DGMK</strong>-Forschungsbericht veröffentlicht.<br />

Das über den E&P-Forschungsfonds geförderte<br />

Projekt 741 „Spannungsabhängigkeit<br />

der seismischen Geschwindigkeit<br />

in anisotropen siliziklastischen Gesteinen“<br />

wurde begonnen. Ziel des Vorhabens ist<br />

eine Weiterentwicklung der Theorie für die<br />

Vorhersage von seismischen Geschwindigkeiten<br />

bei anisotropem Stressfeld unter Berücksichtigung<br />

von Textur und Klüftigkeit der Gesteine.<br />

Insbesondere soll ein Forschungsdefizit<br />

bei Tonsteinen bzw. Gesteinen mit Tonanteilen<br />

unter wechselnden Spannungsbedingungen<br />

ausgeglichen werden. Die Gültigkeit der Theorie<br />

soll durch Vergleich mit Messergebnissen<br />

geprüft werden. Es wir erwartet, dass die Projektergebnisse<br />

zu einer besseren Interpretation<br />

von reflexionsseismischen Daten in Bezug auf<br />

Anisotropie und in-situ Spannungsbedingungen<br />

beitragen und zu besseren Geschwindigkeitsmodellen<br />

für das seismische Imaging führen.<br />

Im Bereich der Bohrtechnik wurde die 3. Phase<br />

des Projektes 674 „Untersuchungen zum<br />

Schädigungspotential von Bohrspülungen<br />

– Return Permeability Tests unter dynamischen<br />

Bedingungen“ begonnen. Nachdem in<br />

den beiden vorhergehenden Projektphasen<br />

eine Versuchsanlage zur Durchführung von<br />

Return-Permeability (RP)-Tests an Reservoirgestein<br />

unter bohrlochähnlichen Bedingungen<br />

entwickelt und gebaut wurde, sollen nun Untersuchungen<br />

zur Reproduzierbarkeit von RP-<br />

Tests durchgeführt werden. Dazu sind Durchströmungsversuche<br />

an ausgewähltem, homogenen<br />

Kernmaterial zur Ermittlung der Permeabilität<br />

vor und nach der Einwirkung von Bohrspülung<br />

durchzuführen und auszuwerten.<br />

Das Projekt 675 „Untersuchung der Reibungskoeffizienten<br />

von Gewindefetten für<br />

Ölfeldrohre unter hohen Flächenpressungen<br />

und bei verschiedenen Temperaturen“<br />

wurde abgeschlossen. Ziel war die Erarbeitung<br />

eines verbesserten Verfahrens zur Bestimmung<br />

des optimalen Verschraubmomentes<br />

von Bohrgestänge- sowie Casing- und Tubingverbindern<br />

unter typischen sowie extremen<br />

(arktischen) Einsatzbedingungen. Dazu wurde<br />

eine Reibtestanlage aufgebaut, die es im Gegensatz<br />

zur API-Versuchsanlage erstmals gestattet,<br />

Gewinde- und Schulterreibkoeffizienten<br />

getrennt zu messen. Die Untersuchungen zeigen,<br />

dass für eine zuverlässige Verschraubung<br />

der Gewindeverbindungen von Ölfeldrohren<br />

die Abhängigkeit des Reibungskoeffizientes<br />

des Gewindefettes von der Flächenpressung<br />

berücksichtigt werden sollte. Die bisherigen<br />

Berechnungen des Verschraubmomentes nach<br />

API gehen von einem konstanten Reibungsfaktor<br />

aus.<br />

6


Ebenfalls abgeschlossen wurde das Projekt<br />

698 „Untersuchungen zu Transportprozessen<br />

und zur Adhäsion zwischen abbindendem<br />

Zement, Spülungsfilterkuchen und<br />

Lagerstättengestein sowie deren Bedeutung<br />

für die Dichtigkeit von Ringraumzementierungen“.<br />

Hintergrund des Projektes ist<br />

die Problematik, dass der zur Zementation der<br />

Rohrtouren in eine Bohrung eingebrachte Zement<br />

dem an der Bohrlochwandung anhaftenden<br />

Spülungsfilterkuchen beim Abbinden<br />

Wasser entziehen kann, so dass sich in der<br />

Folge Mikrorisse und Kanäle im gebirgsnahen<br />

Bereich bilden können mit der entsprechenden<br />

Auswirkung auf die Dichtigkeit der Bohrung. In<br />

Laborversuchen wurde dieser Prozess untersucht,<br />

und es wurde auch geprüft, welchen<br />

Einfluss ein Spülungsfilterkuchen auf die Anhaftung<br />

des Zementes an die Formation hat.<br />

Die Veröffentlichung des Abschlussberichtes<br />

als <strong>DGMK</strong>-Forschungsbericht ist in der Vorbereitung.<br />

Das Projekt 733 „Entwicklung alternativer<br />

Antriebskonzepte für Untertagebohrhämmer<br />

für den Einsatz in der Tiefbohrtechnik“ wurde<br />

fortgeführt. Ziel dieses über den E&P-<br />

Forschungsfonds geförderten Projektes ist es,<br />

ein Schlagbohrverfahren für Tiefbohrungen zu<br />

entwickeln, das die erforderliche Schlagenergie<br />

für den Bohrhammer direkt vor Ort erzeugt<br />

und somit unabhängig von der Länge der Spülungssäule<br />

ist. Auf diese Weise soll der Bohrfortschritt<br />

in harten Gesteinsformationen deutlich<br />

erhöht werden. In einer Machbarkeitsstudie<br />

sollen zunächst die verschiedenen möglichen<br />

Antriebskonzepte geprüft werden. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf Bohrhämmern mit<br />

elektrischem Antrieb. Nach erfolgreichem Abschluss<br />

der Machbarkeitsstudie, die sowohl<br />

theoretische Arbeiten als auch erste Laborversuche<br />

an Demonstrator-Modellen zur Ermittlung<br />

relevanter Prozessparameter umfasst, soll<br />

sich in den folgenden Projektphasen die Entwicklung<br />

von Prototyp-Bohrhämmern zunächst<br />

im Labormaßstab und dann für den Einsatz im<br />

Feld anschließen.<br />

Das Projekt 759 „Untersuchungen zur Effizienzsteigerung<br />

von Fräsanwendungen in<br />

der Tiefbohrtechnik“ wurde begonnen. Beim<br />

Abbau von Öl- und Gasvorkommen wird es im<br />

Verlauf des normalen Betriebes bzw. bei der<br />

Erstellung von Bohrungen oftmals nötig, bereits<br />

eingebaute Rohrtouren zu fräsen. Beispiele<br />

sind das Herstellen von Abzweigungen<br />

(Sidetracks) aus bereits bestehenden Bohrungen<br />

oder auch der Austausch von Rohrtouren,<br />

deren Mindestwandstärke aufgrund von Verschleißerscheinungen<br />

nicht mehr ausreichend<br />

ist. Der Umbau einer bestehenden Bohrung ist<br />

oftmals wirtschaftlicher als das Abteufen von<br />

neuen Bohrungen. Fräswerkzeuge werden oft<br />

mit hohem Verschleiß und kurzer Standzeit in<br />

Verbindung gebracht. Ziel des Vorhabens ist<br />

es, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von<br />

Fräsanwendungen in der Tiefbohrtechnik zu<br />

verbessern. Das erste Projektjahr beinhaltet<br />

die Durchführung einer Literaturrecherche sowie<br />

eine Machbarkeitsstudie zur Bewertung<br />

von Fräsanwendungen, die folgenden beiden<br />

Jahre umfassen praktische Versuche an einem<br />

Bohrversuchsstand.<br />

Ebenfalls begonnen wurde das Projekt 760/1<br />

„Vorstudie zur Energieeinsparung auf<br />

Bohranlagen“. Tiefbohranlagen verfügen über<br />

eine Vielzahl von Antriebssystemen, die die<br />

Arbeitsprozesse des Rotarybohrens unterhalten.<br />

Dazu gehören das Drehen und Heben des<br />

Bohrstranges ebenso wie das Umwälzen der<br />

Spülflüssigkeit. Außer den Hauptfunktionen<br />

existiert eine Vielzahl von Nebenfunktionen,<br />

die mit Energie versorgt werden müssen, wie<br />

z.B. die Entfernung des Bohrkleins aus der<br />

Spülflüssigkeit oder das Zuführen der Bohrgestängezüge<br />

in den Bohrmast. Ziel der Vorstudie<br />

ist es, eine erste Bestandsaufnahme über<br />

die Energieströme auf Bohranlagen durchzuführen<br />

und grundsätzliche Ideen zur Energieeinsparung<br />

zu entwickeln. Langfristig soll nach<br />

Möglichkeiten gesucht werden, bisherige Verlustenergien<br />

sinnvoll in den Prozess zurückzuführen<br />

und so die gesamte Energiebilanz einer<br />

Bohranlage zu optimieren.<br />

Im Bereich der Lagerstättentechnik wurde das<br />

Projekt 703 „Anwendung der Impedanzspektroskopie<br />

zur Messung des Benetzungszustands<br />

von Reservoirgesteinen“<br />

fortgeführt. Der Benetzungszustand eines Gesteins<br />

beeinflusst wesentliche Reservoireigenschaften<br />

wie relative Permeabilität, Restölsättigung<br />

und Restwassergehalt. Da die aktuellen<br />

Labormethoden zur Ermittlung des Benetzungszustands<br />

entweder sehr zeitaufwendig<br />

oder sehr kostenintensiv sind, soll in dem Projekt<br />

untersucht werden, ob die Impedanzspektroskopie<br />

eine geeignete Methode zur Bestimmung<br />

des Benetzungszustands von Reservoirgesteinen<br />

ist. Neben der Anwendung für<br />

die Kernanalyse im Labor soll dabei auch ein<br />

späterer Einsatz als bohrlochgeophysikalisches<br />

Verfahren in Betracht gezogen werden.<br />

Es wurden numerische Simulationen zur Herleitung<br />

eines Zusammenhanges zwischen Porenraumparametern<br />

poröser Gesteine und<br />

Impedanzspektren durchgeführt. Die experi-<br />

7


mentellen Arbeiten umfassen Impedanz- und<br />

NMR-Messungen an künstlichen porösen Proben<br />

sowie an Kernmaterial aus einer Öllagerstätte.<br />

Die Ergebnisse sollen mit denen der<br />

umbenetzten Proben verglichen werden.<br />

Ebenfalls fortgeführt wurde das Projekt 742<br />

„Einsatz der Adjoint Methode im History<br />

Matching und Arbeitsabläufe zur Optimierung“.<br />

Als History Matching wird der Prozess<br />

bezeichnet, der Simulationsmodelle so adaptiert,<br />

dass diese Modelle Beobachtungen durch<br />

Simulationsergebnisse reproduzieren. Ziel des<br />

Projektes ist es, einen leistungsfähigen Programm-Prototypen<br />

für computer-unterstütztes<br />

History Matching zu schaffen, der diesen komplexen<br />

Prozess mithilfe einer neuen Methode<br />

(Adjoint Methode) unterstützt und optimierte<br />

Arbeitsabläufe vorgibt. Dabei sollen physikalische<br />

und geologische Randbedingungen berücksichtigt<br />

bleiben. In diesem Projekt arbeiten<br />

Experten aus Universität und Industrie gemeinsam<br />

an der Entwicklung und Umsetzung<br />

des vorgeschlagenen Konzepts in ein bereits<br />

aus dem industriellen Umfeld bekanntes Softwaresystem.<br />

Im Rahmen des E&P-Forschungsfonds ist das<br />

Projekt 746 „Experimentelle und numerische<br />

Analyse des Polymer Flutprozesses<br />

unter Verwendung von Mikromodellen“ in<br />

der Durchführung. Polymerfluten ist ein Verfahren<br />

zur mobilitätskontrollierten Entölung von<br />

Lagerstätten. Aufgrund des Entölungsmechanismus,<br />

des geringen anlagentechnischen<br />

Aufwandes und der relativ niedrigen Kosten<br />

gehört es zu den risikoarmen und oft auch<br />

wirtschaftlich attraktiven „Enhanced Oil<br />

Recovery (EOR)“ Methoden. Das Verständnis<br />

der nicht-linearen physikalischen und chemischen<br />

Prozesse, die das Polymerfluten dominieren,<br />

spielt für die effiziente Auslegung von<br />

Polymerflutprojekten eine entscheidende Rolle.<br />

Ziel dieses Forschungsprojektes ist die grundlegende<br />

Analyse dieser Prozesse unter Verwendung<br />

von Mikromodellen (Wafer aus Silikon,<br />

Schliffe oder Glasfilter). Das Projekt beinhaltet<br />

die Durchführung verschiedener Laborexperimente<br />

und numerische Simulationen.<br />

Es wird interdisziplinär an verschiedenen Instituten<br />

bearbeitet und verbindet die Fachbereiche<br />

Petroleum Engineering, physikalische<br />

Chemie, Physik, Halbleitertechnik (Materialwissenschaften)<br />

und numerische Mathematik.<br />

Das Projekt bietet jungen Wissenschaftlern die<br />

Möglichkeit in einem interdisziplinären Umfeld<br />

im Austausch mit erfahrenen Wissenschaftlern<br />

weiter- bzw. ausgebildet zu werden und stateof-the-art<br />

Technologien aus anderen Fachbereichen<br />

kennenzulernen.<br />

Neu begonnen wurde das Projekt 751 „Akustische<br />

Wellenstimulation zur Erhöhung des<br />

Entölungsgrades“. Bei der Anwendung von<br />

tertiären Verfahren zur Erhöhung der Erdölgewinnung<br />

(EOR – Enhanced Oil Recovery) kann<br />

es durch die eingesetzten Chemikalien zu<br />

Formationsschädigungen im bohrlochnahen<br />

Bereich kommen. Eine alternative Methode zu<br />

den chemischen Verfahren stellt die Anwendung<br />

von Schallwellen zur Erzeugung von<br />

pulsartigen Vibrationen in der Lagerstätte dar,<br />

die durch verschiedene Mechanismen zu einer<br />

zusätzlichen Mobilisierung des Erdöls führen<br />

kann. Darüber hinaus kann diese Methode zur<br />

Reduzierung von Formationsschädigung im<br />

bohrlochnahen Bereich angewendet werden.<br />

In dem Projekt soll das Potential von Schallwellen<br />

als zusätzliche EOR-Maßnahme in Laborexperimenten<br />

an Bohrkernmaterial mit und<br />

ohne gleichzeitige Anwendung von Wasserfluten<br />

untersucht werden. Zusätzlich kann die<br />

Zugabe von Chemikalien bei der Anwendung<br />

der Wellenstimulation untersucht werden. Zur<br />

Verifikation der Laborergebnisse soll ein Feldversuch<br />

durchgeführt werden.<br />

Im Bereich der Erdöl- und Erdgasfördertechnik<br />

wurde das Projekt 633/3 „Stabilität von<br />

hochmolekularen Fracfluiden unter HTHP-<br />

Bedingungen in Gasbohrungen“ abgeschlossen.<br />

Hintergrund des Projektes ist die<br />

Problematik, dass die bei Frac-Operationen<br />

eingesetzten polymeren Fracfluide nach Abschluss<br />

der Frac-Maßnahme häufig nicht vollständig<br />

zurückgefördert werden können und<br />

dadurch zu einer verminderten Produktivität<br />

der stimulierten Sonde führen. Als Ursache<br />

wird eine verminderte Wirksamkeit der zugesetzten<br />

Breaker angenommen. Ziel des Projektes<br />

war es, die Faktoren, die die Wirksamkeit<br />

des Fracgelabbaus in Bohrungen negativ beeinflussen,<br />

zu ermitteln und Strategien für eine<br />

Verbesserung des Fracgelabbaus zu erarbeiten.<br />

Im Rahmen der dritten Projektphase wurden<br />

Untersuchungen zur pH-Abhängigkeit des<br />

Vernetzungs- und Abbauverhaltens von<br />

Fracgelen sowie zur Proppant-Tragfähigkeit<br />

als Funktion der Temperatur und der Polymerkonzentration<br />

durchgeführt.<br />

In dem Projekt 680 „Numerische Untersuchungen<br />

zur Frac-Ausbreitung in Tight Gas<br />

Reservoirs mit dem FDM-Programm<br />

FLAC3D“ wurde die dritte Phase begonnen.<br />

Nachdem eine Machbarkeitsstudie gezeigt<br />

hatte, dass der für felsmechanische Fragestellungen<br />

entwickelte numerische Simulator<br />

FLAC3D auch zur Berechnung des Frac-<br />

8


Verlaufs bei der hydraulischen Stimulation von<br />

Tight Gas Lagerstätten geeignet ist und im<br />

Vergleich zu den herkömmlichen Simulationsprogrammen<br />

verschiedene Vorteile wie z.B.<br />

eine realitätsnähere Darstellung der Frac-<br />

Ausbreitung erlaubt, wurden in der zweiten<br />

Projektphase die Möglichkeiten von FLAC3D<br />

zur Simulation einer mehrfach gefracten Horizontalbohrung<br />

untersucht. Ziel der dritten Projektphase<br />

ist die Entwicklung eines numerischen<br />

Konzepts für die realitätsnahe Simulation<br />

des Frac-Prozesses unter Berücksichtigung<br />

der Strömung, des Transports und des Absetzens<br />

der Proppants im Frac sowie der Frac-<br />

Schließung.<br />

Das Projekt 707 „Entwicklung von Tracer-<br />

Systemen für den Einsatz bei mehrstufigen<br />

Fracs“ wurde fortgeführt. Bei der Stimulation<br />

von geringpermeablen Lagerstätten durch Multi-Frac<br />

Maßnahmen werden zunehmend Tracer<br />

zur Kontrolle der Clean-Up- und der Produktionsphase<br />

eingesetzt. Die rückgeförderten<br />

Tracer ergeben Hinweise auf die Produktivität<br />

der einzelnen Fracs sowie möglicherweise<br />

auftretende Blockaden. In dem Projekt sollen<br />

geeignete Systeme entwickelt werden, mit denen<br />

Gas Tracer zusammen mit dem Fracfluid<br />

in den Frac eingebracht werden können (z.B.<br />

über eine Anbindung der Tracer an das<br />

Proppantmaterial) und die darüber hinaus über<br />

eine verzögerte Freisetzung der Tracer eine<br />

relativ lange Beobachtungszeit (mind. 1/2 Jahr)<br />

der einzelnen Fracs erlauben. Es wurden Versuche<br />

zur Ermittlung des Adsorptionsvermögens<br />

von uncoated Proppants sowie verschiedener<br />

Adsorptionsmittel für PFC-Tracer durchgeführt.<br />

Für die als erfolgversprechend identifizierten<br />

Silica-Partikel wurde geprüft, ob durch<br />

ein Coating der mit Tracer beladenen Partikel<br />

oder durch die Einbettung dieser Partikel in ein<br />

polymeres, aushärtbares Harz eine Reduzierung<br />

der Tracer Freisetzungsrate erreicht werden<br />

kann. Die erste Projektphase steht kurz<br />

vor dem Abschluss. Eine Fortführung der Arbeiten<br />

ist in der Planung.<br />

Die erste Phase des Projektes 708 „Stabilität<br />

von coated Proppants“ wurde abgeschlossen.<br />

Hintergrund des Projektes ist die Problematik,<br />

dass die beim Hydraulic Fracturing zur<br />

Stabilisierung der Stützmittelpackung eingesetzten<br />

beschichteten Proppants die in sie<br />

gesetzten Erwartungen nicht in jedem Fall erfüllen,<br />

d.h. nach einer gewissen Zeit kann ein<br />

Austrag von Proppants oder Proppant-<br />

Bruchstücken beobachtet werden. Die Ursachen<br />

hierfür sind nicht geklärt. In engem Zusammenhang<br />

mit der Proppant-Rückförderung<br />

stehen deutliche Reduktionen der Gasproduktionsrate,<br />

die durch eine Verminderung der<br />

Frac-Leitfähigkeit und der effektiven Frac-<br />

Halblänge verursacht werden. In dem Projekt<br />

wurde eine neue Messzelle nach API-61 mit<br />

der zusätzlichen Möglichkeit der Temperierung<br />

gebaut, die zur Ermittlung der Stabilität von<br />

beschichteten und nicht beschichteten<br />

Proppants unter in situ Bedingungen verwendet<br />

wurde. Die durchgeführten Untersuchungen<br />

lassen einen Druckeinfluss auf die Stabilität<br />

der Proppants erkennen, der Einfluss von<br />

Lagerstättenwasser und Behandlungsfluiden<br />

auf die Stabilität der Proppants ist jedoch eher<br />

gering. Eine zweite Projektphase ist in der<br />

Vorbereitung.<br />

Das Projekt 677 „Verbesserung der Technologie<br />

zur In-Line Messung der Gasfeuchte“<br />

wurde abgeschlossen. Hintergrund<br />

des Projektes ist die Problematik, dass die am<br />

Markt verfügbare Messtechnik zur Ermittlung<br />

der Gasfeuchte beim Einsatz in Erdgas häufig<br />

zu unbefriedigenden Ergebnissen führt. Drift<br />

von Messwerten und Mängel bei der Temperatur-<br />

und Druckkompensation stellen die Kernprobleme<br />

dar. Ziel des Projektes war es, die<br />

am Markt verfügbaren Feuchtesensoren bezüglich<br />

ihrer Einsatzfähigkeit in Erdgassystemen<br />

systematisch zu untersuchen, die Ursachen<br />

der auftretenden Messprobleme zu identifizieren<br />

und zusammen mit den Messtechnikherstellern<br />

Verbesserungen an der Technologie<br />

vorzunehmen. Aufgrund der Ergebnisse<br />

des Projektes konnten für zwei Messgeräte<br />

Verbesserungen vorgenommen werden, so<br />

dass diese nun für den Einsatz in Erdgas<br />

(Süßgas) zu empfehlen sind. Die vor kurzem<br />

neu auf den Markt gekommenen, auf Basis der<br />

Laserspektroskopie (IR-Absorption) arbeitenden<br />

Feuchtesensoren wurden in der abschließenden<br />

Projektphase ebenfalls getestet. Die<br />

Ergebnisse zeigen die prinzipielle Eignung für<br />

die Wassergehaltsbestimmung in Erdgas, wesentliche<br />

Vorteile gegenüber den herkömmlichen<br />

Sensoren wurden jedoch nicht festgestellt.<br />

Aufgrund der geringen Querempfindlichkeiten<br />

könnte ihr Einsatz in Sonderfällen von<br />

Interesse sein.<br />

In dem Projekt 704 „Beurteilung von Gelen<br />

und Polymeren für Absperrmaßnahmen im<br />

Bohrloch“ wurde die 2. Phase abgeschlossen.<br />

Hintergrund des Projektes ist die Problematik,<br />

dass mit zunehmender Förderzeit die<br />

Verwässerung von gasführenden Schichten<br />

zunimmt, so dass Bohrungen unter Umständen<br />

wegen steigender Wasseranteile abgeschaltet<br />

werden müssen. Durch die Anwendung von<br />

9


Polymeren oder Gelen in den verwässerten<br />

oder verwässerungsgefährdeten Bereichen soll<br />

der Wasserzufluss zumindest verzögert werden.<br />

Ziel des Projektes ist die Ermittlung geeigneter<br />

Gel- und Polymersysteme zur Wasserabsperrung<br />

in Gas- und Ölbohrungen unter<br />

spezifischen Einsatzbedingungen. In der 2.<br />

Projektphase wurden Laboruntersuchungen an<br />

Gel- und Polymersystemen zur Ermittlung des<br />

Stabilitätsverhaltens in Abhängigkeit von der<br />

Salinität des Anmischwassers sowie der Temperatur<br />

durchgeführt. Die 3. Projektphase zur<br />

Untersuchung des Stabilitäts- und Permeabilitätsverhaltens<br />

der Polymergele in Reservoirgestein<br />

ist in der Planung.<br />

In dem Projekt 705 „Innenbeschichtungssysteme<br />

zum Korrosionsschutz in obertägigen<br />

Erdölaufbereitungsanlagen“ wurde ebenfalls<br />

die 2. Phase abgeschlossen. Ziel des Vorhabens<br />

ist die Ermittlung geeigneter Beschichtungssysteme<br />

für den Einsatz insbesondere<br />

bei höheren Temperaturen. Gedacht ist an<br />

Kunststoffbeschichtungen, die auf konventionelle<br />

C-Stähle aufgebracht werden können und<br />

damit eine kostengünstige Alternative zu Anlagenteilen<br />

aus Edelstahl darstellen. Zwei Temperaturbereiche<br />

sind von Interesse: 10-80°C<br />

(z.B. Lagertanks), 80-140°C (z.B. Prozessbehälter,<br />

Wärmetauscher). Des Weiteren soll ein<br />

geeignetes Prüfverfahren ermittelt werden, mit<br />

dem eine einfache Kontrolle der Güte der Beschichtungen<br />

im Feld möglich wird. Auch die<br />

Möglichkeiten der Ausbesserung defekter Beschichtungen<br />

im Feld (Handapplikation) sollen<br />

untersucht werden. In der 2. Projektphase<br />

wurden Laboruntersuchungen zum Test verschiedener<br />

kommerziell verfügbarer Beschichtungen<br />

unter praxisnahen Bedingungen durchgeführt.<br />

Die 3. Projektphase zur Durchführung<br />

eines Feldversuches ist in der Planung.<br />

Das Projekt 732 „Benchmarking of Corrosion<br />

Prediction Software“ wurde fortgeführt.<br />

Softwareprogramme zur Vorhersage der Korrosionsraten<br />

metallischer Werkstoffe sowie zur<br />

Auswahl geeigneter korrosionsresistenter Materialien<br />

gewinnen im Öl- und Gasfeldbereich<br />

zunehmend an Bedeutung. Die Ergebnisse der<br />

verschiedenen Softwareprodukte weichen jedoch<br />

zum Teil stark voneinander ab, insbesondere<br />

bei höheren Temperaturen (> 75°C).<br />

Ziel des Projektes ist die vergleichende Analyse<br />

und Bewertung der verschiedenen kommerziellen<br />

oder frei verfügbaren Programme<br />

zur Korrosionsvorhersage. Die Ergebnisse<br />

sollen die Auswahl geeigneter Softwareprodukte<br />

unterstützen, um zukünftig die Lebensdauer<br />

metallischer Installationen im Öl- und Gasfeldbereich<br />

zuverlässiger vorher-sagen zu können.<br />

Im Bereich der Untertagespeichertechnik wurden<br />

die Projekte 752-756 begonnen, deren<br />

Ziel es ist, den Einfluss der Erdgasbegleitkomponenten<br />

Wasserstoff (Projekt 752), Sauerstoff<br />

(Projekt 753), Kohlendioxid (Projekt 753), Odoriermitteln<br />

und Schwefelverbindungen (Projekt<br />

755) auf Untertagegasspeicher (UGS) zu untersuchen.<br />

In dem Projekt 756 wird darüber<br />

hinaus der Einfluss von Biogas und Wasserstoff<br />

auf die Mikrobiologie von Untertagegasspeichern<br />

untersucht. In allen Projekten wird<br />

zunächst eine Literaturrecherche durchgeführt.<br />

Diese sollen dazu dienen die mit den einzelnen<br />

Erdgasbegleitkomponenten im UGS verbundenen<br />

Prozesse und Auswirkungen zu dokumentieren,<br />

Grenzwerte und Empfehlungen zur<br />

Beschränkung etwaiger negativer Auswirkungen<br />

abzuleiten sowie ggf. weiteren Untersuchungsbedarf<br />

anzugeben.<br />

Im Fachbereich wurden in <strong>2012</strong> folgende<br />

<strong>DGMK</strong>-Forschungsberichte veröffentlicht:<br />

674-2 Untersuchungen zum Schädigungspotential<br />

von Bohrspülungen – Return<br />

Permeability Tests unter dynamischen Bedingungen<br />

(Investigation on the Damaging<br />

Potential of Drilling Fluids – Return Permeability<br />

Tests under Dynamic Conditions), Autoren:<br />

Dr. H. Strauß, Dr. C. Freese, Dr. H.-D. Voigt,<br />

<strong>2012</strong>, 84 S., 51 Abb., 7 Tab., ISBN 978-3-<br />

941721-27-2, EUR 70,00 (<strong>DGMK</strong>-Mitglieder 50<br />

%) zzgl. ges. MwSt.<br />

728 Estimation of Spatial Uncertainties of<br />

Tomographic Velocity Models (Abschätzung<br />

der räumlichen Unsicherheit von tomographischen<br />

Geschwindigkeitsmodellen), Autoren:<br />

Dr. M. Jordan, Dr. Z. Du, E. Querendez, <strong>2012</strong>,<br />

53 S., 44 Abb., 5 Tab., ISBN 978-3-941721-30-<br />

2, EUR 70,00 (<strong>DGMK</strong>-Mitglieder 50 %) zzgl.<br />

ges. MwSt.<br />

10


4. Fachbereich Verarbeitung und Anwendung<br />

Einen Überblick über die Aktivitäten des Fachbereiches<br />

gibt die Fachbereichsbroschüre, die<br />

jährlich fortgeschrieben wird.<br />

4.1 Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

Der Fachbereich Verarbeitung und Anwendung<br />

führte die Tradition der Jahrestreffen der<br />

Analytiker fort: Am 22. und 23.11.<strong>2012</strong> fand<br />

die 19. Tagung in Hamburg statt.<br />

Der Informations- und Erfahrungsaustausch ist<br />

ein wichtiges Element der Arbeit des Fachbereiches.<br />

Er erfolgt in den Fachausschüssen<br />

und Arbeitskreisen.<br />

Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über<br />

die in <strong>2012</strong> diskutierten Themen gegeben:<br />

Im Fachausschuss Arbeitsmedizin, Umweltmedizin,<br />

Toxikologie und Industriehygiene<br />

wurde insbesondere der Umsetzungsstatus<br />

der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge<br />

diskutiert. Weiterhin wurde die DGUV<br />

Vorschrift 2 (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)<br />

behandelt, in der Vorgaben zur Konkretisierung<br />

des Arbeitssicherheitsgesetzes<br />

verankert sind.<br />

Ein intensiver Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

zur Prozess- und Anlagensicherheit<br />

im Hinblick auf „Erkenntnisse aus Vorfällen“<br />

erfolgte im Fachausschuss Prozesssicherheit<br />

und Umwelt. Weitere Schwerpunktthemen<br />

sind Treibhausgase und deren Minderungsmaßnahmen<br />

sowie die Umsetzung von gesetzlichen<br />

Umweltschutzanforderungen. Der<br />

<strong>DGMK</strong>-Vertreter in der Kommission zur Bewertung<br />

wassergefährdender Stoffe berichtet an<br />

den Fachausschuss.<br />

Der Austausch im Fachausschuss Raffinerietechnik<br />

umfasste u. a. die Themen Near Miss<br />

mit hohem Potenzial sowie Partnerfirmenkompetenz<br />

zum Thema: „Sicheres Arbeiten in einer<br />

Raffinerie“. Weiterhin prüft der Fachausschuss<br />

die Projekte des Fachbereichs I der Kommission<br />

Reinhaltung der Luft im VDI und DIN hinsichtlich<br />

Relevanz für die Mineralölindustrie.<br />

Im international besetzten Fachausschuss Mineralölfernleitungen<br />

standen u.a. die Themen<br />

Einsatz von Fließverbesserern in Rohölpipelines,<br />

Systeme zur Vermeidung von Einwirkungen<br />

Dritter auf Pipelinesysteme sowie<br />

gesetzliche und sicherheitstechnische Anforderungen<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Leichtflüssigkeitsabscheider an Tankstellen,<br />

AdBlue und EU-Normung der Überwachungseinrichtungen<br />

für Gasrückführsysteme wurden<br />

im Fachausschuss Lagerung, Transport und<br />

Verteilung behandelt.<br />

Im Fachausschuss Arbeitssicherheit stand<br />

auch im Jahre <strong>2012</strong> der umfassende Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch zum Umfallgeschehen<br />

im Mittelpunkt. Weitere Themen<br />

waren zum Beispiel: Bewusstsein für Sicherheit,<br />

Gaswarneinrichtungen, Arbeitsschutzbekleidung<br />

und Gerüstbau.<br />

Der Fachausschuss Inspektion und Materialfragen<br />

behandelte auf seiner jährlichen Sitzung<br />

u. a. folgende Themen: Beschaffung von<br />

Druckbehältern (DIN EN 13445 vs. AD 2000-<br />

Regelwerk), „Aging Equipment“, Qualitätssicherung<br />

bei der Flanschenmontage sowie<br />

permanent- installierte Korrosionsmonitoringsysteme.<br />

Die Projekte, die in den Fachausschüssen<br />

Brennstoffe bzw. Kraftstoffe bearbeitet werden,<br />

werden aufgrund des Erfahrungsaustausches<br />

in diesen Gremien identifiziert, z. B.<br />

Kraftstoffqualitätsentwicklung, Biokraft- und<br />

Biobrennstoffe, Lagerstabilität von Produkten,<br />

Methodenentwicklung.<br />

Im Arbeitskreis Additive, der den Fachausschüssen<br />

Brennstoffe und Kraftstoffe zugeordnet<br />

ist, werden No Harm Kriterien für Additive,<br />

die in Mineralölprodukten oder ihren Blendkomponenten<br />

(FAME) eingesetzt werden, erarbeitet.<br />

Der Fachausschuss Analytik unterstützt fachausschussübergreifend<br />

bei der (Weiter)-<br />

Entwicklung von Methoden und der Bewertung<br />

von vorliegenden Daten und Studien.<br />

4.2 Gemeinschaftsforschung<br />

In der Gemeinschaftsforschung des Fachbereiches<br />

waren 28 Projekte in Bearbeitung, unter<br />

Beteiligung von Experten aus Industrie (Mineralöl-<br />

und Pipelinegesellschaften, Biokraftstoffproduzenten,<br />

Additivhersteller, Automobilhersteller<br />

und Zulieferer, Hersteller von Heizgeräten<br />

und von Komponenten des Systems<br />

Ölheizung) sowie Hochschulen (Aachen, Freiberg,<br />

Hamburg-Harburg, Karlsruhe, München,<br />

Rostock) sowie staatlichen Stellen.<br />

Die Projekte wurden z. T. von der Industrie, z.<br />

T. durch öffentliche Mittel finanziert. Der Fachbereich<br />

hat in <strong>2012</strong> vorhabenbezogene öffentliche<br />

Mittel des BMWi in Höhe von T€ 894 im<br />

Rahmen des wettbewerblichen Verfahrens der<br />

11


industriellen Gemeinschaftsforschung über die<br />

AiF eingeworben.<br />

Im Fachausschuss Prozesssicherheit und<br />

Umwelt werden KPI (Key Performance Indikatoren)<br />

gem. API 754 als Kenngrößen für die<br />

Bewertung der Prozesssicherheit systematisch<br />

gesammelt und ausgewertet. Hierzu erfolgt<br />

eine halbjährliche Abfrage an den Raffineriestandorten<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 716). Des Weiteren<br />

wurde der CO 2 -Monitoringbericht für die Klimaschutzerklärung<br />

der Raffinerien für das<br />

Jahr 2011 fortgeschrieben (<strong>DGMK</strong>-Projekt<br />

589-1).<br />

Bei der Erdölgewinnung werden Chemikalien<br />

bzw. Additive eingesetzt. In einem Projekt<br />

des Fachausschusses Raffinerietechnik wurden<br />

mögliche Auswirkungen dieser Chemikalien<br />

auf die Verarbeitungsprozesse in Raffinerien<br />

abgeschätzt (<strong>DGMK</strong>-Projekt 757).<br />

Im Bereich der Mineralölfernleitungen wurde<br />

das Thema Mindestabstände zwischen<br />

Windenergieanlagen und diversen<br />

Schutzobjekten weiter verfolgt: Windkraftanlagen<br />

haben sich in ihren technischen Ausführungen<br />

und Größen in den letzten Jahren wesentlich<br />

verändert. Zudem nimmt die Anzahl<br />

von Windkraftanlagen weiter zu. Vor diesem<br />

Hintergrund wird auf Initiative der Betreiber von<br />

Windkraft<br />

Fachbereichsorganisation<br />

„Verarbeitung und Anwendung“<br />

Fachbereichsleitung:<br />

Dr. P. Seifried (Vorsitz bis 31.12.<strong>2012</strong>), Shell<br />

Deutschland Oil GmbH, Hamburg<br />

E. Bednarik (Vorsitz ab 01.01.2013), Shell<br />

Global Solutions (Deutschland) GmbH, Hamburg<br />

P. Breitkreutz, TOTAL Deutschland GmbH,<br />

Berlin<br />

Dr. W. Fritsch (Vertreter der ÖGEW), OMV<br />

Refining & Marketing GmbH, Wien (bis<br />

31.03.<strong>2012</strong>)<br />

T. Gangl (Vertreter der ÖGEW), OMV Refining<br />

& Marketing GmbH, Wien (ab 18.10.<strong>2012</strong>)<br />

E. Leber (Vertreter des Mittelstandes), UNITI-<br />

Mineralöltechnologie GmbH, Berlin<br />

Dr. H.-G. Löhr, MiRO GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />

(bis 16.02.<strong>2012</strong>)<br />

G. Nern, Verband Schmierstoff-Industrie e. V.,<br />

Hamburg (bis 18.10.<strong>2012</strong>)<br />

M. Raue, Bayernoil Raffineriegesellschaft<br />

mbH, Neustadt (stellvertretender Leiter des<br />

Fachbereiches)<br />

W. Dörmer (für FAM), BP Europa SE, Bochum<br />

Obleute der Fachausschüsse:<br />

Arbeitsmedizin, Umweltmedizin, Toxikologie,<br />

Industriehygiene: Prof. Dr. B. Schubert, BP<br />

Europa SE, Bochum<br />

Prozesssicherheit und Umwelt: M. Breitling,<br />

MiRO GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />

Raffinerietechnik: N. Mackay, Wilhelmshaven<br />

Refinery Transition Services ConocoPhillips<br />

Continental Holding GmbH, Wilhelmshaven<br />

(bis 10.05.<strong>2012</strong>)<br />

W. Krenn, OMV Refining & Marketing GmbH,<br />

Wien (ab 10.05.<strong>2012</strong>)<br />

Lagerung, Transport, Verteilung: K. Zacher,<br />

TOTAL Deutschland GmbH, Berlin<br />

Mineralölfernleitungen: A. Haskamp, BP Europa<br />

SE, Bochum<br />

Arbeitssicherheit: J. Stapleford, Bayernoil<br />

Raffineriegesellschaft mbH, Neustadt<br />

Inspektion und Materialfragen: Dr. C. Gillessen,<br />

BP Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen<br />

Kraftstoffe: W. Dörmer, BP Europa SE, Bochum<br />

Brennstoffe: Prof. Dr. C. Küchen, IWO Institut<br />

für Wärme und Oeltechnik e. V., Hamburg<br />

Schmierstoffe: R. Schweder, Evonik RohMax<br />

Additives GmbH, Darmstadt (bis 22.05.<strong>2012</strong>)<br />

Dr. S. Janeda, Rhein Chemie Rheinau GmbH,<br />

Mannheim (ab 22.05.<strong>2012</strong>)<br />

Analytik: Dr. J.-C. Fröhling, Riesweiler<br />

Leitung der Abteilung Verarbeitung und Anwendung<br />

in der <strong>DGMK</strong>-Geschäftsstelle:<br />

J. Ludzay, Tel. 040 – 639004 33<br />

Sekretariat und SCC: N. Zanke, Tel. 040 –<br />

639004 32<br />

anlagen das in 2005 erstellte Gutachten aktualisiert.<br />

Dabei ist eine Zweiteilung vorgesehen:<br />

In einem Grundgutachten sollen ausschließlich<br />

die Gefährdungen betrachtet werden,<br />

die von Windenergieanlagen ausgehen.<br />

Es beschreibt für einen Havariefall die Vorgänge<br />

bis zum Aufprall eines Teils auf dem Gelände<br />

bzw. dem Schutzobjekt. In einem zweiten<br />

Teil sollen dann die Gefährdungen für bestimmte<br />

Schutzobjekte beurteilt werden. Der<br />

Fachausschuss beteiligt sich am Grundgutachten<br />

sowie an der Studie bzgl. der Transportleitungen<br />

und Stationen der Mineralölindustrie<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 747).<br />

Das Risiko von Überdrücken bei der Untenbefüllung<br />

von TKW besteht in Vorfällen mit zum<br />

Teil erheblichen Sach- und Personenschäden<br />

und ist mit einem nicht auszuschließenden<br />

12


Gefährdungspotential für Menschen, die Umwelt,<br />

Anlagen und Transportmittel verbunden.<br />

Zur weiteren Verbesserung des Managements<br />

dieses Risikos und seiner potentiellen Auswirkungen<br />

hat der MWV die <strong>DGMK</strong> gebeten, Sicherungsdefizite<br />

aufzudecken und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

aufzuzeigen. In einem Projekt<br />

des Fachausschusses Lagerung, Transport<br />

und Verteilung wurde festgestellt, dass<br />

es in einem Tankfahrzeug, in dem keine zusätzlichen<br />

Druckverluste wie z. B. durch Vereisungen<br />

im Inneren der Kippventil-<br />

Flammendurchschlagsicherungs-Armatur auftreten,<br />

zu keinem unzulässig hohen Druckaufbau<br />

in einer Tankwagenkammer kommen<br />

kann. Zusätzlich erfolgten Versuche in einer<br />

Kältekammer, um die Möglichkeit und die<br />

Randbedingungen einer Vereisung des Kippventils<br />

und der Flammendurchschlagsicherung<br />

zu ermitteln. Aus einer Gefährdungsbeurteilung<br />

heraus wurden Maßnahmen beschrieben,<br />

wie zukünftig solche Überdruckschäden an<br />

Tankfahrzeugen vermieden werden können.<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen des Projektes<br />

hat die Projektbegleitung diese und weitere<br />

Maßnahmen hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit<br />

diskutiert und eine Empfehlung zur Vermeidung<br />

von Überdrücken an Tankfahrzeugen<br />

bei Untenbefüllung erarbeitet (<strong>DGMK</strong>-<br />

Forschungsbericht 727, <strong>DGMK</strong>-Information<br />

03/12).<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt im Fachausschuss<br />

Arbeitssicherheit ist das Thema SCC Sicherheits<br />

Certifikat Contraktoren, ein Verfahren,<br />

das Managementsysteme zur Arbeitssicherheit<br />

unter Berücksichtigung von relevanten (Arbeits-)Sicherheits-,<br />

Gesundheits- und Umweltschutzaspekten<br />

(SGU) zertifiziert. Ziel ist die<br />

Steigerung des Sicherheitsbewusstseins der<br />

Mitarbeiter von Partnerfirmen, verbunden mit<br />

der Reduzierung der Unfallhäufigkeit. Eine<br />

spezielle Homepage findet sich unter<br />

www.dgmk.de/scc. Inzwischen sind ca. 4.000<br />

Kontraktorfirmen SCC- bzw. SCP-zertifiziert<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 536).<br />

Die jährliche <strong>DGMK</strong>-Unfallstatistik für Mitarbeiter<br />

und Kontraktoren in Raffinerien und<br />

Werken wurde für das Jahr 2011 fortgeschrieben.<br />

Sie zeigte wiederum den hohen Sicherheitsstandard<br />

in der deutschen Mineralölindustrie.<br />

Die Unfallhäufigkeit (UH) für eigene<br />

Mitarbeiter stieg im Vergleich zum Vorjahr von<br />

0,7 auf 0,9. Die UH der Partnerfirmen sank auf<br />

1,1 (2010: 1,7). Im Jahr 2011 war kein tödlicher<br />

Unfall zu verzeichnen. Um ggf. Lehren<br />

oder Maßnahmen ableiten zu können, wurden<br />

ausgewählte Unfallschwerpunkte im Detail<br />

betrachtet. Die Auswertung zeigte, dass in der<br />

ganz überwiegenden Mehrheit der Vorfälle<br />

Verbesserungspotenzial insbesondere in einer<br />

bewussteren Einstellung zur Sicherheit, Erkennen<br />

von Gefahren, in einer Steigerung der<br />

Motivation sowie in einer Förderung des Eigeninteresses<br />

der Mitarbeiter gesehen wird<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 647).<br />

Im Fachausschuss Kraftstoffe wurden u.a.<br />

folgende Projekte bearbeitet:<br />

Auf europäischer Ebene wird diskutiert, die<br />

Anforderungsnorm für Dieselkraftstoffe um ein<br />

weiteres Prüfverfahren (sog. „PetroOXY“) zur<br />

Bestimmung der Oxidationsstabilität zu<br />

ergänzen. Zur Unterstützung der Normungsarbeit<br />

hat CONCAWE gemeinsam mit <strong>DGMK</strong><br />

ein europaweites Untersuchungsprogramm an<br />

Marktproben durchgeführt. In diesem wurde<br />

die Oxidationsstabilität von Dieselkraftstoffen<br />

gem. DIN EN 15751 „mod. Rancimat“ und<br />

DIN EN 16091 „PetroOXY“ untersucht, um die<br />

Korrelation der Verfahren zu ermitteln (<strong>DGMK</strong>-<br />

Projekt 758).<br />

In extremen Kälteperioden, wie im Winter<br />

2011/<strong>2012</strong>, sind Fahrzeuge trotz normgerechter<br />

Dieselkraftstoffe bei Temperaturen wärmer<br />

als minus 20 Grad Celsius liegen geblieben. In<br />

einer Arbeitsgruppe des DIN FAM wurde daraufhin<br />

vorgeschlagen ein Prüfstandsprogramm<br />

durchzuführen, um die Korrelation zwischen<br />

den Kälteeigenschaften von Dieselkraftstoffen<br />

und der Winter-Operability ausgewählter<br />

moderner Dieselfahrzeuge zu untersuchen.<br />

Dies soll dazu dienen, die Gründe für<br />

die o.g. Probleme zu identifizieren und ggf.<br />

Lösungsansätze zu erarbeiten. Mit Prüfstandsuntersuchungen<br />

soll ein neues Referenzfahrzeug<br />

identifiziert werden, das den „alten“<br />

Versuchsträger VW Golf 1,9 TDI / 1HXO<br />

(55 kW) ersetzt. Wenn sich im Rahmen der<br />

Versuche Hinweise auf ein effizienteres Laborprüfverfahren<br />

als den CFPP ergeben, sollten<br />

diese für die Entwicklung eines neuen Kältefestigkeitsprüfverfahrens<br />

für Dieselkraftstoffe<br />

genutzt werden (<strong>DGMK</strong>-Projekt 758).<br />

In einem Projekt der FVV Forschungsvereinigung<br />

Verbrennungskraftmaschinen e.V. wurde<br />

die Lagerfähigkeit von Dieselkraftstoffmischungen<br />

(FAME und HVO) und deren Einfluss<br />

auf das Brennverhalten sowie Emissionsbildung<br />

untersucht. Da im Rahmen des<br />

Vorhabens auch Kraftstoffe untersucht wurden,<br />

die von der im Markt zurzeit angebotenen Qualität<br />

abweichen, und so Informationen erarbeitet<br />

werden, die auch für die Mineralölindustrie<br />

von Interesse sind, hatte der Fachausschuss<br />

13


Kraftstoffe das FVV-Vorhaben durch Bereitstellung<br />

von Kraftstoffen unterstützt. Im FVV-<br />

Vorhaben konnte gezeigt werden, dass die<br />

Lagerstabilität der Kraftstoffblends für den Untersuchungszeitraum<br />

von 18 Monaten gegeben<br />

ist. Bei den Motorversuchen im Kurzzeittest<br />

wurde gezeigt, dass sich der Einfluss der unterschiedlichen<br />

Kraftstoffeigenschaften hinsichtlich<br />

Brennverhalten kaum detektieren<br />

lässt. Lediglich im hohen Lastbereich wiesen<br />

die Kraftstoffe mit HVO-Anteil einen verringerten<br />

Zündverzug auf. Des Weiteren konnte bestätigt<br />

werden, dass der FAME-Anteil im Kraftstoff<br />

eine Minderung der Partikelemission bewirkt.<br />

Ein Einfluss der Kraftstoffblends auf das<br />

Abgasnachbehandlungssystem konnte nicht<br />

nachgewiesen werden (<strong>DGMK</strong>-Projekt 734).<br />

Die im Schmierstoff- und im Brennstoffbereich<br />

bearbeiteten Forschungsprojekte werden über<br />

die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung<br />

der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie aufgrund<br />

eines Beschlusses des Deutschen Bundestages<br />

gefördert.<br />

Durch den Fachausschuss Schmierstoffe<br />

wurden u.a. folgende Projekte bearbeitet:<br />

In Werkzeugmaschinen, Neigeantrieben von<br />

Bahnen, Armaturen sowie in der Haustechnik<br />

werden unter anderem Schmierfette NLGI 1<br />

und NLGI 2 im Aussetz- oder Dauerbetrieb für<br />

die Schmierung von Zahnrädern und Spindeln<br />

verwendet. In Abhängigkeit der Betriebsbedingungen<br />

und der Fettfüllmenge fließt der<br />

Schmierstoff im Getriebe nach oder die Zahnräder<br />

graben sich frei. Das Nachfließverhalten<br />

oder das Freigraben der Zahnräder in Abhängigkeit<br />

der Betriebsbedingungen und der Fettfüllmenge<br />

im Getriebe ist ebenso wie das<br />

Schadensverhalten bei solchen Betriebsbedingungen<br />

systematisch zu erforschen (<strong>DGMK</strong>-<br />

Projekt 671, IGF-Vorhaben-Nr.: 15883 N).<br />

In der Praxis werden zunehmend bei offen<br />

laufenden Getrieben auch Haftschmierstoffe<br />

NLGI 0 und Fluide mit höchster Grundölviskosität<br />

gefordert. Schmierstoffe mit derartig hoher<br />

Viskosität sind in der Handhabung schwierig<br />

und müssen zum Transport an die Schmierstelle<br />

erwärmt werden. Mögliche Vorteile der<br />

hohen Viskositäten für die Zahnradtragfähigkeit<br />

sind nicht nachgewiesen. Der Einfluss dieser<br />

hohen Grundölviskositäten von Haftschmierstoffen<br />

NLGI 0 und höchstviskosen<br />

Fluiden auf das Verschleißverhalten, die<br />

Schmierfilmstandzeit und die Grübchentragfähigkeit<br />

wurde systematisch untersucht. Das<br />

legierte Grundöl erreicht höchste Reibungszahlen<br />

und Schmierfilmstandzeiten, zeigt niedrigen<br />

Verschleiß und mit der Berechnung nach<br />

DIN 3990 / ISO 6336 übereinstimmende Grübchenlebensdauern.<br />

Mit steigender Viskosität<br />

eingestellt durch steigenden Anteil an PMA als<br />

VI-Verbesserer bei Fluiden zeigen sich niedrigere<br />

Reibungszahlen und kürzere Schmierfilmstandzeiten,<br />

keine Vorteile hinsichtlich der<br />

Verschleiß- und Grübchentragfähigkeit, jedoch<br />

längere Grübchenlebensdauern. Fette weisen<br />

niedrigste Schmierfilmstandzeiten und Grübchenlebensdauern<br />

und höchste Verschleißbeträge<br />

auf. Insgesamt zeigen Fette teilweise<br />

deutliche Nachteile hinsichtlich der Zahnradtragfähigkeit<br />

im Vergleich zu Fluiden (<strong>DGMK</strong>-<br />

Forschungsbericht 670, IGF-Vorhaben-Nr.:<br />

16222 N).<br />

In modernen Fahrzeuggetrieben verursachen<br />

die nicht geschalteten Synchronisierungen<br />

Reibungsverluste, da sie unter Differenzdrehzahl<br />

leer mitgeschleppt werden. Diese Reibungsverluste<br />

tragen zu einer Reduzierung<br />

des Gesamt-Getriebewirkungsgrads bei und<br />

erhöhen den Kraftstoffverbrauch und damit<br />

den CO 2 -Ausstoß der Fahrzeugflotte. Bisher<br />

gibt es nur einen unzulänglichen Kenntnisstand<br />

über die Höhe dieser Schleppverluste<br />

bzw. über die Einflussparameter und deren<br />

Wirkung. Es ist insbesondere nicht bekannt, ob<br />

und gegebenenfalls welchen Einfluss die<br />

Ölviskosität oder das verwendete Grundöl haben.<br />

Bezüglich der Additivierung sind Einflüsse<br />

insbesondere aus der Molekülstruktur des VI-<br />

Verbesserers zu erwarten. In systematischen<br />

Versuchsreihen sollen, ausgehend vom aktuellen<br />

Kenntnisstand, die Einflüsse des<br />

Schmierstoffs auf die Schleppleistung der<br />

nicht geschalteten Synchronisierung in<br />

Fahrzeuggetrieben untersucht werden.<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 700, IGF-Vorhaben-Nr. 16458<br />

N).<br />

Eine in allen Betriebszuständen gesicherte<br />

Schmierung ist nötig um Schäden zuverlässig<br />

zu vermeiden. Die Berücksichtigung des Einflusses<br />

von Getriebefetten NLGI 00 auf den<br />

Zahnradverschleiß hilft dabei, angepasst zu<br />

dimensionieren und hohe Kosten bei Überdimensionierung<br />

oder bei Schäden zu vermeiden.<br />

Gegebenenfalls einfachere Schmiersysteme<br />

reduzieren ebenfalls die Kosten. Daher<br />

wird der Einfluss der Grundölviskosität auf das<br />

Langsamlauf-Verschleißverhalten einsatzgehärteter<br />

Zahnräder bei Schmierung mit<br />

Getriebefetten in NLGI 00 untersucht. Dies<br />

soll der Einführung von relevanten Kennwerten<br />

für Getriebefette in standardisierte Berech-<br />

14


nungsverfahren zum Verschleißverhalten von<br />

einsatzgehärteten Zahnrädern dienen (<strong>DGMK</strong>-<br />

Projekt 725, IGF-Vorhaben 17067 N.)<br />

Hybridlager haben in den vergangenen Jahren<br />

an Bedeutung gewonnen. Daher soll der Einfluss<br />

unterschiedlicher Fette auf Stahl-<br />

Keramik-Kontakt in Hybridlagern ermittelt<br />

werden. Im Vordergrund stehen Fragen der<br />

Zuverlässigkeit der Systeme sowie insbesondere<br />

auch der Reduzierung von Verlustleistungen<br />

und somit Ressourceneinsparungen. Der<br />

Einfluss von 6 Modellfetten auf die Schmierfettgebrauchsdauer<br />

soll in Form von Lebensdauerversuchen<br />

erfasst werden. Ergänzend zu<br />

den Bauteilversuchen sollen die tribologisichen<br />

Eigenschaften der Grenz- und Randschichten<br />

erfasst werden, da andere Effekte als im<br />

Stahl/Stahl-Kontakt zu erwarten sind. Im Wesentlichen<br />

sollen Erkenntnisse über die physikalischen<br />

und chemischen Eigenschaften bzw.<br />

Zusammensetzungen der Randschichten gewonnen<br />

werden (<strong>DGMK</strong>-Projekt 724, IGF-<br />

Vorhaben 17093 N).<br />

Die Leistungsfähigkeit von Industrieschmierstoffen<br />

wird entscheidend durch die Eigenschaft<br />

bestimmt, in hochbelasteten Wälzkontakten<br />

verschleißschützende Grenzschichten<br />

aufzubauen. Die Ausbildung dieser Schichten,<br />

die sowohl auf der Oberfläche als auch innerhalb<br />

des Werkstoffes auftreten, hängt dabei<br />

entscheidend von den Bedingungen im Kontakt<br />

ab und wird u. a. während der Einlaufphase<br />

ausgebildet. Wie stark die Veränderung<br />

ausgeprägt ist und welche Auswirkung dies auf<br />

das Verschleißverhalten hat, ist z. Z. nur unzureichend<br />

erforscht. Am Beispiel von fettgeschmierten<br />

Wälzlagern soll in dieser Arbeit<br />

unter Anwendung von mikroanalytischen Methoden<br />

die oberflächennahe Werkstoffveränderung<br />

erforscht werden. Im Rahmen von Einlauf-<br />

und Verschleißversuchen sollen mit Versuchsschmierstoffen<br />

Unterschiede im Reaktionsschichtaufbau<br />

untersucht werden. Hierbei<br />

werden umfangreiche Oberflächenanalysemethoden<br />

verwendet. Zudem erfolgt der Aufbau<br />

von Berechnungs- und Simulationsmodellen<br />

unter Verwendung von Topografie, Schichtaufbau<br />

und Teilschichtdicken sowie mechanischen<br />

Kennwerten der tribologischen Grenzschicht.<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 730, IGF-Vorhaben<br />

17280 N).<br />

Für die Beurteilung des Zusammenwirkens von<br />

Öl und in der Dichtungstechnik eingesetzten<br />

Elastomeren, stehen lediglich statische Standardtests<br />

zur Verfügung, mit denen z. B. Quellen,<br />

Schrumpfen oder Veränderungen bei der<br />

Härte geprüft werden können. Daher wurde im<br />

<strong>DGMK</strong>-Projekt 664 (IGF-Vorhaben 15551 N)<br />

ein dynamisches Prüfverfahren auf der Basis<br />

einfacher Prüfkörper zur Beurteilung von Öl-<br />

Elastomer-Paarungen unter den Aspekten<br />

Reibung und Verschleiß erarbeitet. Um eine<br />

Standardisierung der Prüfmethode zu erreichen,<br />

muss die bisher erarbeitete Kalibrierprozedur<br />

validiert werden. Im Projekt soll exemplarisch<br />

eine Methode erarbeitet werden, die<br />

den Reibwert µ in Abhängigkeit von variierenden<br />

Betriebsparametern (Umfangsgeschwindigkeit,<br />

Ölsumpftemperatur, Laufzeit und Linienlast)<br />

mit möglichst wenigen Versuchen<br />

erfasst (<strong>DGMK</strong>-Projekt 738, IGF-Vorhaben<br />

17313 N)<br />

Im Brennstoffbereich wurden 6 Forschungsprojekte<br />

bearbeitet:<br />

Im Raumwärmemarkt wird nach der Einführung<br />

des schwefelarmen Heizöls die Entwicklung<br />

von flüssigen Brennstoffen auf die Substitution<br />

mit alternativen und biogenen Komponenten<br />

fokussiert. Weil die im Markt befindlichen<br />

Heizgeräte für flüssige Brennstoffe teilweise<br />

eine komplexe Gemischaufbereitung<br />

besitzen, können brennstoffseitige Veränderungen<br />

zu höheren Emissionen bzw. zur Ablagerungsbildung<br />

in den Geräten führen. Darüber<br />

hinaus ist sicherzustellen, dass die eingesetzten<br />

Biobrennstoffe und Brennstoffmischungen<br />

über eine ausreichende Lagerstabilität<br />

verfügen. Daher wurde der Einfluss der<br />

Brennstoffe mit einem Anteil von bis zu 20<br />

% (V/V) FAME auf die Stabilität und den störungsfreien<br />

Einsatz in Ölfeuerungsanlagen<br />

praxisnah untersucht. Im ersten Teilbereich<br />

wurden die Brennstoffe über zwei Jahre eingelagert<br />

und die Eigenschaftsänderungen über<br />

ausgewählte Brennstoffanalytik charakterisiert.<br />

Es konnte gezeigt werden, dass die eingesetzten<br />

Brennstoffe mit bis zu 20 % (V/V) FAME<br />

auch nach einer zweijährigen Lagerung den<br />

jeweiligen Brennstoffnormen entsprechen. Der<br />

zweite Teilbereich befasst sich mit der Untersuchung<br />

zur Ablagerungsneigung in einer<br />

idealisierten Prüfapparatur und in drei unterschiedlichen,<br />

marktrepräsentativen Heizgeräten.<br />

In der idealisierten Prüfapparatur wurde<br />

aufgezeigt, dass prinzipiell mit steigendem<br />

FAME-Gehalt die Ablagerungsbildung bei der<br />

Verdampfung steigt. Dieser Sachverhalt konnte<br />

in den untersuchten Heizgeräten jedoch<br />

nicht beobachtet werden. Eindeutige brennstoffspezifische<br />

Ausfälle konnten nicht nachgewiesen<br />

werden (<strong>DGMK</strong>-Forschungsbericht<br />

714, IGF-Vorhaben-Nr. 16129 N).<br />

Moderne Brennersysteme für flüssige Brennstoffe<br />

besitzen eine Gemischaufbereitung, die<br />

15


auf einen Brennstoff nach DIN 51603-1 abgestimmt<br />

ist. Lange Lagerzeiten in Tankeinheiten<br />

bewirken unter dem Einfluss von Sauerstoff<br />

und Licht, dass es zur Bildung von Ölalterungsprodukten<br />

kommen kann. Die Zumischung<br />

von FAME in Heizöl EL führt aufgrund<br />

einer anderen chemischen Struktur (ungesättigten<br />

Verbindungen) zu einer Instabilisierung<br />

der Mischung. Es soll untersucht werden, welche<br />

Oxidationsprodukte bei Blends gebildet<br />

und wie diese mit einer messbaren physikalischen<br />

Größe korreliert werden können. Zum<br />

besseren Verständnis des Reaktionsablaufes<br />

wird die chemische Zusammensetzung der<br />

Brennstoffe analysiert. Daraufhin kann eine<br />

Bewertung der ersten Oxidationsprodukte hinsichtlich<br />

ihrer Reaktivität erstellt werden sowie<br />

Aussagen über die Stabilität getroffen werden.<br />

Das Ziel des Projektes ist es, ein Verfahren zu<br />

entwickeln, mit dem die Oxidationsstabilität<br />

von HEL-FAME-Blends mit einem biogenen<br />

Anteil von bis zu 20 % innerhalb 24 h bestimmt<br />

werden kann (<strong>DGMK</strong>-Projekt 702, IGF-<br />

Vorhaben-Nr.: 16342 N).<br />

Nachdem bei der Einführung von FAME-<br />

Beimischungen im Kraftstoffbereich technische<br />

Probleme aufgrund von mikrobiologischer Aktivität<br />

beobachtet wurden, soll geklärt werden,<br />

welche Mikroorganismen in Heizöl EL-<br />

Tankanlagen vorkommen können und ob bei<br />

dem Einsatz von biogenen Brennstoffen das<br />

Potenzial einer mikrobiologischen Belastung<br />

weiter steigt. Dabei werden drei wesentliche<br />

Handlungsstränge verfolgt: Die Untersuchung<br />

von Feldanlagen und Identifizierung sowie Isolation<br />

von Mikroben; Laboruntersuchungen zur<br />

Bestimmung der chemisch-physikalischen Eigenschaften<br />

von FAME-haltigen Brennstoffen<br />

und zur Betriebssicherheit von Ölbrennerpumpen<br />

sowie die Auslagerung von beimpften<br />

Brennstoffen (<strong>DGMK</strong>-Projekt 715, IGF-<br />

Vorhaben-Nr. 16596 N)<br />

Die Zumischung alternativer Brennstoffe in<br />

Heizöl EL schwefelarm nach der DIN Spec<br />

51603-6 führt bei der Verwendung von FAME<br />

oder Pflanzenöl nachweislich zur Änderung der<br />

physikalischen, chemischen sowie anwendungstechnischen<br />

Eigenschaften des Gesamtprodukts.<br />

Durch Vorgabe nachprüfbarer Analysenparameter<br />

in der DIN Spec 51603-6 werden<br />

Eigenschaftsänderungen eingegrenzt. Bei<br />

genormten Analyseverfahren, wie der Lagerstabilität<br />

oder der thermischen Stabilität, hat<br />

sich jedoch herausgestellt, dass diese für Mischungen<br />

zwischen HEL und FAME nicht anwendbar<br />

sind. Folglich reicht die bisher zur<br />

Verfügung stehende Brennstoffanalytik nicht<br />

aus, um eine eindeutige Charakterisierung der<br />

Brennstoffe im Vorfeld vornehmen zu können.<br />

Bei der Einführung alternativer Brennstoffe in<br />

den Markt nimmt somit die Bestimmung anwendungstechnischer<br />

Eigenschaften eine<br />

zentrale Bedeutung ein. Im Projekt soll eine<br />

bestehende Prüfmethodik namens ATES FA-<br />

ME zur Bestimmung anwendungstechnischer<br />

Eigenschaften so weiter entwickelt werden,<br />

dass die Versuchslaufzeiten von bisher ><br />

2.000 h auf < 1.000 h reduziert werden. Es gilt<br />

darüber hinaus zu klären, welche chemischphysikalischen<br />

Änderungen bei der Zumischung<br />

von FAME, HVO und BtL durch den<br />

jeweiligen Einfluss von Licht, Temperatur,<br />

Wasser usw. hervorgerufen werden und insbesondere<br />

wie sich diese auf die anwendungstechnischen<br />

Eigenschaften auswirken (<strong>DGMK</strong>-<br />

Projekt 729 (IGF-Vorhaben-Nr. 16967 N).<br />

Die Anforderung an den biogenen Anteil von<br />

Ölfeuerungsanlagen liegt für Neubauten nach<br />

dem bundesweit gültigen Erneuerbaren-<br />

Energien-Wärme-Gesetz zurzeit bei 50 %. Um<br />

möglichst wenige Änderungen am Wärmeerzeuger<br />

vornehmen zu müssen, ist es wünschenswert,<br />

dass der Brennstoff als solcher<br />

einen bereits maßgeblichen Anteil liefert oder<br />

die Anforderungen vollständig durch das<br />

Bioheizöl erfüllt werden können. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, sind alternative biogene<br />

Brennstoffe zum FAME erforderlich. Als vielversprechend<br />

stellt sich hydriertes Pflanzenöl<br />

(HVO) dar, welches einerseits ähnliche physikalisch-chemische<br />

Eigenschaften im Vergleich<br />

zu schwefelarmen Heizöl EL und andererseits<br />

ein höheres CO 2 -Emissionseinsparpotential<br />

mit 5,0 t / ha im Vergleich zum FAME mit 3,0 t /<br />

ha aufweist. Im Rahmen des Projekts soll die<br />

Einsetzbarkeit von hydriertem Pflanzenöl als<br />

Beimischkomponente in Heizöl EL untersucht<br />

werden. Die Herstellung von HVO über<br />

die Hydrierung soll dabei in Hinblick auf die<br />

Anforderungen des Raumwärmemarkts und<br />

auf die Reduktion der Wertschöpfungskette<br />

optimiert werden. Zur Bewertung von HVO als<br />

Substitut für Heizöl EL ist eine Kopplung zwischen<br />

der Herstellung, der physikalischchemischen<br />

Eigenschaften und der Anwendungstechnik<br />

erforderlich. Das Projekt gliedert<br />

sich in Untersuchungen zum HVO-<br />

Herstellungsprozess sowie zur Anwendungstechnik<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 743 (IGF-Vorhaben-Nr.<br />

16787 N).<br />

Der Anteil von energieeffizienten Ölbrennwertgeräten,<br />

die mit schwefelarmen Heizölen betrieben<br />

werden, und bei denen vormischende<br />

16


schadstoffarme Brenner, wie Vorverdampfungsbrenner,<br />

eingesetzt sind, wird zukünftig<br />

zunehmen ebenso wie die Nutzung biogener<br />

Brennstoffe durch Beimischung derselben zum<br />

Heizöl. Insbesondere biogene Brennstoffe zeigen<br />

bei der Verdampfung naturgemäß eine<br />

starke Neigung zur Bildung von Ablagerungen,<br />

die mit steigender Temperatur abnimmt. Bei<br />

schwefelarmem Heizöl wurde unerwartet eine<br />

Zunahme der Ablagerungsbildung mit steigender<br />

Temperatur festgestellt. Ziel des Vorhabens<br />

ist, die Ablagerungsbildung auf Verdampferflächen<br />

mit Hilfe einer Oberflächenbehandlung<br />

zu minimieren, so dass in marktgängigen<br />

vormischenden Brennern schwefelarme Heizöle<br />

als auch FAME-Heizöl-Mischungen ohne<br />

Änderung der Betriebsweise insbesondere<br />

ohne Anhebung der Verdampfertemperatur<br />

angewendet werden können. Weiter soll der<br />

Einfluss der Zusammensetzung der Siedefraktionen<br />

der mineralölstämmigen Brennstoffe<br />

und der darin sowie in Additiven enthaltenen<br />

Verbindungsklassen nachgewiesen werden<br />

(<strong>DGMK</strong>-Projekt 749 (IGF-Vorhaben-Nr. 17600<br />

N).<br />

Die Ergebnisse der im Jahre <strong>2012</strong> abgeschlossenen<br />

Projekte wurden mit folgenden<br />

<strong>DGMK</strong>-Forschungsberichten veröffentlicht:<br />

670: Untersuchung der Tragfähigkeit von<br />

Zahnradpaarungen bei Schmierung mit Getriebefetten<br />

NLGI 0 und höchstviskosen<br />

Fluiden<br />

(Investigation of Load Carrying Capacity of<br />

Gears Lubricated with Gear Greases NLGI 0<br />

and High Viscosity Fluids)<br />

Autoren: M.Sc. Johann-Paul Stemplinger, Dr.-<br />

Ing. Thomas Tobie, Dr.-Ing. Klaus Michaelis,<br />

Prof. Dr.-Ing. Karsten Stahl, Prof. Dr.-Ing.<br />

Bernd-Robert Höhn, <strong>2012</strong><br />

103 Seiten, 58 Abbildungen, 27 Tabellen, 85<br />

Literaturstellen, 1 Anhang<br />

ISBN 978-3-941721-29-6<br />

EUR 50,00 (<strong>DGMK</strong>-Mitglieder 50 %) zzgl. ges.<br />

MwSt<br />

714: Ablagerungsbildung durch 20 % (V/V)<br />

FAME-Brennstoffe in Vormischbrennersystemen<br />

(Deposit formation by 20 % (V/V) FAME fuels<br />

in premix burner systems)<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Christian Jaschinski, Dr.-<br />

Ing. Oliver van Rheinberg, <strong>2012</strong><br />

71 Seiten, 49 Abbildungen, 9 Tabellen<br />

ISBN 978-3-941721-28-9<br />

EUR 50,00 (<strong>DGMK</strong>-Mitglieder 50 %) zzgl. ges.<br />

MwSt<br />

5. Fachbereich Petrochemie<br />

Einen Überblick über die Aktivitäten des Fachbereiches<br />

gibt ein Faltblatt, das regelmäßig<br />

fortgeschrieben wird.<br />

Fachbereichsorganisation<br />

„Petrochemie“<br />

Fachbereichsleitung:<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Ernst (Vorsitz),<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

Dr. U. Balfanz, BP Europa SE,<br />

Global Fuels Technology, Bochum<br />

Prof. Dr. A. Behr, Technische Universität<br />

Dortmund<br />

Dr. A. Goehrt, INEOS Köln GmbH, Köln<br />

Dr. S. Bucholz, Evonik Industries AG, Marl<br />

(bis 23.11.<strong>2012</strong>), Dr. H. Häger, Evonik Industries<br />

AG, Marl (ab 23.11.<strong>2012</strong>)<br />

Prof. Dr.-Ing. A. Jess, Universität Bayreuth<br />

Prof. Dr. J. A. Lercher, Technische Universität<br />

München<br />

Dr. F. Nees, BASF SE, Ludwigshafen<br />

<strong>DGMK</strong>-Geschäftsstelle:<br />

Frau Dr. G. Teßmer, Tel. 040 639004 11<br />

Sekretariat: Frau C. Jenke<br />

5.1 Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

Der Fachbereich Petrochemie veranstaltet internationale<br />

Fachtagungen zu ausgesuchten<br />

Themen aus den Grenzbereichen zwischen<br />

Mineralölverarbeitung und Chemischer Industrie.<br />

Die Tagungen sprechen Industrie und<br />

Hochschule gleichermaßen an und streben<br />

stets eine Verbindung von Grundlagen und<br />

Anwendung an. Konferenzsprache ist englisch.<br />

Der Fachbereich veranstaltete in Kooperation<br />

mit der italienischen Società Chimica Italiana<br />

(SCI) und der ÖGEW vom 8. – 10. Oktober<br />

<strong>2012</strong> in Berlin seine 20. Tagung mit dem Thema<br />

„Reducing the Carbon Footprint of Fuels<br />

and Petrochemicals – Alternative Feedstocks<br />

and Innovative Technologies“; siehe <strong>DGMK</strong>-<br />

Tagungsbericht <strong>2012</strong>-3, 282 S., ISBN 978-3-<br />

941721-26-5, EUR 75,00 (<strong>DGMK</strong>-Mitglieder 50<br />

%) zzgl. ges. MwSt.<br />

Der Fachbereich Petrochemie bereitet die 21.<br />

Tagung mit dem Thema „Shale Gas, Heavy<br />

Oils and Coal - Implications on Refining<br />

and Petrochemistry“ vor. Auch diese Tagung<br />

wird in Zusammenarbeit mit der SCI und der<br />

ÖGEW durchgeführt. Sie findet vom 9.-11.<br />

Oktober 2013 in Dresden statt.<br />

17


6. Fachbereich Kohlenveredlung<br />

Einen Überblick über die Aktivitäten des Fachbereiches<br />

gibt ein Faltblatt, das regelmäßig<br />

fortgeschrieben wird.<br />

Fachbereichsorganisation<br />

„Kohlenveredlung“<br />

Fachbereichsleitung:<br />

Dr. R. Elsen, RWE Power AG, Essen / Köln<br />

Dipl.-Ing. R. Abraham, Uhde GmbH,<br />

Dortmund<br />

Prof. Dr. E. Dinjus, Karlsruher Institut für<br />

Technologie, Eggenstein-Leopoldshafen<br />

Dr. H.-J. Mühlen, Blue Tower GmbH, Herten<br />

Dr.-Ing. J. Schmalfeld, Bad Homburg (bis<br />

19.03.<strong>2012</strong>), Prof. Dr. F. Behrendt, Technische<br />

Universität Berlin (ab 19.03.<strong>2012</strong>)<br />

<strong>DGMK</strong>-Geschäftsstelle:<br />

Frau Dr. G. Teßmer, Telefon 040 639004 11<br />

Sekretariat: Frau C. Jenke<br />

6.1 Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

Der Fachbereich veranstaltete die 10. Tagung<br />

zum Thema „Konversion von Biomassen“ vom<br />

19. – 21. März <strong>2012</strong> in Rotenburg a.d. Fulda;<br />

siehe <strong>DGMK</strong>-Tagungsbericht <strong>2012</strong>-1, 338 S.,<br />

ISBN 978-3-941721-24-1, EUR 75,00 (<strong>DGMK</strong>-<br />

Mitglieder 50 %) zzgl. ges. MwSt. und ERDÖL<br />

ERDGAS KOHLE 128, Hefte 5 und 7/8 (<strong>2012</strong>).<br />

Der Arbeitskreis Kohlenveredlung befasste<br />

sich auf seiner 76. Sitzung am 19.03.<strong>2012</strong> in<br />

Rotenburg a.d. F. und der 77. Sitzung am<br />

09.11.<strong>2012</strong> in Frankfurt wie in den Vorjahren<br />

insbesondere mit in Deutschland an wissenschaftlichen<br />

Instituten und Unternehmen laufenden<br />

Projekten unter Einsatz von Kohletechnologien<br />

und mit der Übertragung von Kohletechnologien<br />

auf Biomasse.<br />

7. Fachausschuss Mineralöl- und Brennstoffnormung<br />

(FAM) Fachbereich 6 des<br />

Normenausschusses Materialprüfung<br />

(NMP) im DIN Deutsches Institut für Normung<br />

e.V.<br />

7.1 Überblick<br />

Ein umfassender Überblick über die Arbeit des<br />

FAM in <strong>2012</strong> wird separat in ERDÖL ERDGAS<br />

KOHLE veröffentlicht. Hier werden lediglich einige<br />

wesentliche Ergebnisse der Arbeit noch<br />

einmal herausgestellt.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2012</strong> wurden vom FAM 52<br />

Normen und Norm-Entwürfe veröffentlicht.<br />

Darunter befanden sich 23 Europäische und<br />

Internationale Normen, Entwürfe und DIN-<br />

Fachberichte, die in das deutsche Normenwerk<br />

übernommen wurden (17 DIN EN, 7 DIN EN<br />

ISO, 5 DIN ISO, 1 DIN SPEC, 1 DINCEN/TS, 1<br />

DIN CEN/TR). Als Mitträger war der FAM in<br />

<strong>2012</strong> weiterhin an der Herausgabe von 2 Normen<br />

beteiligt, und in <strong>2012</strong> wurden 10 Normen<br />

zurückgezogen.<br />

Die Gesamtzahl der Normen, Normentwürfe<br />

und Normungsvorhaben in der unmittelbaren<br />

Verantwortlichkeit des FAM in <strong>2012</strong> liegt nach<br />

neuer Zählung bei etwa 600. Bei ISO/TC28<br />

und CEN/TC19 in Abstimmung befindliche<br />

Projekte und weitere Arbeiten sind hierin enthalten,<br />

allerdings enthält diese Zählung nicht<br />

die zu den Normen gehörenden Vorläufer und<br />

Entwurfsmanuskripte.<br />

Die Verteilung des Normungsaufwands auf die<br />

nationale (DIN), europäische (CEN) und internationale<br />

(ISO) Normung erweist sich vergleichsweise<br />

konstant und liegt ähnlich wie in<br />

den vergangenen Jahren etwa im Verhältnis<br />

60:30:10 (DIN/CEN/ISO).<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeiten war und ist die<br />

Weiterentwicklung und Neuaufstellung von<br />

Prüfverfahren für Biokraftstoff-Komponenten<br />

ebenso wie für die Aufstockung der Biokraftstoff-Gehalte<br />

speziell für Ottokraftstoff E10,<br />

Ethanolkraftstoff E85 und Dieselkraftstoff B30,<br />

für welche nicht nur neue Prüfverfahren zu<br />

entwickeln sind, sondern für die auch die Eignung<br />

der vorhandenen Prüfverfahren sichergestellt<br />

werden muss.<br />

Die Normung des nach EU-Mandat geforderten<br />

„B10“ in einer Anforderungsnorm (EN 590)<br />

zusammen mit „B7“ wurde wegen sehr kontroverser<br />

Diskussionen über einige unlösbare<br />

technische Konflikte auch im Einverständnis<br />

mit der Europäischen Kommission eingestellt.<br />

18


Es ist allerdings nach wie vor offen, ob das<br />

Europäische Mandat (nunmehr separate)<br />

„B10“ Anforderungsnorm weiterhin Gültigkeit<br />

hat. Neben der beschriebenen Unsicherheit<br />

über die Normung von „B10“ werden in zunehmendem<br />

Maße auch ergänzende oder gar<br />

weitere Lösungen innerhalb CEN/TC 19 bearbeitet,<br />

wie etwa eine Sorte „B30“ speziell für<br />

den Bereich Flotten-/Nutzfahrzeuge oder die<br />

Spezifikation von XTL (BTL ,GTL, CTL)–<br />

Komponenten in einem neuen CEN Technischen<br />

Report.<br />

Verbunden mit dem zunehmenden Anteil an<br />

Bio-Komponenten wird zurzeit auch an der<br />

Entwicklung eines direkten 14 C-Bestimmungsverfahrens<br />

gearbeitet.<br />

Die kontroversen Diskussionen über eine Verschiebung<br />

der Siedekurvenpunkte (E70) und<br />

(E100) für Ottokraftstoff „E10“ wurden nach<br />

mehreren technischen Untersuchungsprogrammen<br />

durch Vereinbarung zwischen CON-<br />

CAWE und ACEA auf eine leichte Verschiebung<br />

beigelegt, so dass die Anforderungsnorm<br />

DIN EN 228 mit Ausgabedatum Januar 2013<br />

erscheinen konnte. Diese Norm enthält die<br />

Anforderungen für „E5“ und „E10“, so dass die<br />

aktuell gültige Anforderungsnorm E DIN<br />

51626-1 demnächst mit Erscheinen einer<br />

überarbeiteten 10. BImSchV. zurückgezogen<br />

werden kann.<br />

Für Flüssiggas (LPG nach EN 589) wurde<br />

ebenfalls mit Untersuchungen zur Qualitätsverbesserung<br />

begonnen, wie etwa eine Absenkung<br />

des Schwefelgehaltes und Verbesserungen<br />

bei der Bestimmung von Abdampfrückstand<br />

und Kondensaten.<br />

Nach Annahme eines weiteren Mandates der<br />

Europäischen Kommission zur Erstellung einer<br />

Anforderungsnorm und Prüfnormen für Erdgas<br />

für den Kfz-Betrieb durch CEN soll innerhalb<br />

eines neu geschaffenen CEN Projektkomitees<br />

CEN/PC408 eine Spezifikation erstellt werden.<br />

Die Arbeit im PC408 gestaltet sich nach wie<br />

vor als schwierig, weil die ebenfalls angesprochene<br />

europäische Gas-Industrie von dem<br />

eigentlich zuständigen CEN/TC 19 einzubringende<br />

motorische Belange ganz offensichtlich<br />

nicht ausreichend berücksichtigen will.<br />

In der internationalen Normung auf dem Feld<br />

der Biokraftstoffe und Komponenten gab es in<br />

<strong>2012</strong> nur wenig Aktivität. CEN und ISO werden<br />

weiterhin diskutieren müssen, ob (und wenn ja<br />

mit genau welchen Zielen) diese Komitees<br />

(z.B. ISO/TC28 SC7) weiterarbeiten sollen.<br />

FAM-Organisation:<br />

Vorsitzender:<br />

W. Dörmer, BP Europa SE, Bochum<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dr. H. Künne, Volkswagen AG, Wolfsburg<br />

Beirat:<br />

P. Breitkreutz, TOTAL Deutschland GmbH,<br />

Berlin<br />

Dr. W. Dörmer, BP Europa SE, Bochum<br />

Dr. H. T. Feuerhelm, FAM, Hamburg<br />

Dr. J. Fischer, ADM Research GmbH,<br />

Hamburg<br />

Dr. B. Güttler, PTB, Braunschweig<br />

Dipl.-Ing. S.H. Kägler, PETR-US, Buxtehude<br />

Dr. H. Künne, Volkswagen AG, Wolfsburg<br />

Dipl.-Ing. E. Leber, UNITI Mineralöltechnologie<br />

GmbH, Berlin<br />

Dipl.-Ing. K. Letz, Stahlinstitut VDEh e.V.,<br />

Düsseldorf<br />

Dipl.-Ing. D. Mehlis, Petrolab GmbH, Speyer<br />

Dr. B. Schulwitz, GMA mbH, Hamburg (bis<br />

13.12.<strong>2012</strong>), Dr. U. Weiß, GMA mbH, Hamburg<br />

(ab 13.12.<strong>2012</strong>)<br />

Dipl.-Ing. V. Seibicke, NMP, Berlin<br />

Dr. G. Teßmer, <strong>DGMK</strong> e.V., Hamburg<br />

Dr. I. Trötsch-Schaller, BASF SE,<br />

Ludwigshafen<br />

B. Wallfarth, VSI e.V, Hamburg<br />

J. Woelke, Erdölbevorratungsverband e.V.,<br />

Hamburg<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. H. T. Feuerhelm, Tel.: 040 639004 61<br />

FAM-Geschäftsstelle Hamburg<br />

Sekretariat: Frau B. Kunckel<br />

Im Schmierstoffbereich wurde in <strong>2012</strong> unter<br />

FAM-Sekretariatsführung in CEN/TC 19 WG<br />

33 anlässlich eines Mandates M/430 der Europäischen<br />

Kommission ein umfangreicher<br />

Fachbericht über Bio-Lubricants erstellt (Entwurf<br />

CEN/TR 16227:2010 Bio-Schmierstoffe –<br />

Empfehlungen für die Terminologie und Charakterisierung<br />

von Bio-Schmierstoffen und biobasierten<br />

Schmierstoffen). Als Nachfolge für<br />

diesen TR wird aktuell an einer Europäischen<br />

Norm mit notwendigen Definitionen für „Bio<br />

Lubricants“ gearbeitet. Es wird erwartet, dass<br />

sich für das Feld der bio-basierten Schmierstoffe<br />

weitere Normungsaktivitäten ergeben<br />

werden, auch wenn zurzeit noch kein neuer<br />

Normungsantrag vorliegt.<br />

19


Weitere Arbeiten im Schmierstoffbereich umfassen<br />

u.a. die Überarbeitung der Anforderungen<br />

für Hydrauliköle (Reihe DIN 51524), die<br />

Fortentwicklung der Europäischen Hydrauliköl<br />

Anforderung EN 15380, Neufassung der IR-<br />

Prüfung für Fette (DIN 51820-1) und die Entwicklung<br />

/ Überarbeitung von Prüfverfahren zur<br />

Untersuchung von Gebrauchtöl.<br />

Die Übernahme geeigneter ISO-Normen als<br />

EN ISO aufgrund des Wiener Abkommens<br />

(ISO/CEN) zur Vermeidung von Doppelarbeit<br />

bei Normungsvorhaben hält weiter an. Hierzu<br />

ist zu berichten, dass die bisherigen Träger<br />

aus USA (ANSI, API und ASTM) im Dezember<br />

<strong>2012</strong> mitgeteilt haben, dass sie das ISO/TC28<br />

Sekretariat aufgeben werden. Es muss also<br />

baldmöglichst ein neuer Träger für dieses Sekretariat<br />

gefunden werden, damit die Arbeiten<br />

und Projekte bei ISO/TC28 weitergehen können.<br />

Die nach wie vor notwendige umfassende<br />

Harmonisierung der Normen im europäischen<br />

und internationalen Umfeld ergibt im Vergleich<br />

zur nationalen Normung naturgemäß einen<br />

deutlich zunehmenden Aufwand (Reisen, Vorbereitung/Nachbereitung<br />

und Koordinierung<br />

der Sitzungen) sowohl für die teilnehmenden<br />

Experten als auch für die FAM-Geschäftsstelle.<br />

7.2 Fortschreibung<br />

Bezüglich der Finanzierung und Strukturierung<br />

der Normungsarbeit im Schmierstoffbereich<br />

wurde in <strong>2012</strong> eine Einigung erzielt, so dass<br />

die weitere gemeinsame Normungsarbeit und<br />

deren Finanzierung als gesichert angesehen<br />

werden kann.<br />

Die Umstellung auf die Dokumenteverteilung<br />

durch das Programmpaket Livelink ist inzwischen<br />

für die meisten FAM-Ausschüsse erfolgt.<br />

Hierzu ist es allerdings zusätzlich erforderlich,<br />

für die sowohl für Kraftstoffe als auch<br />

für Schmierstoffe gemeinschaftlich eingesetzten<br />

Prüfverfahren auch offiziell einen neuen<br />

Gemeinschaftsausschuss (NA 062-0684 AA)<br />

einzurichten, damit alle zuständigen Experten<br />

die Dokumente auch herunterladen können.<br />

Die in <strong>2012</strong> ebenfalls intensiv diskutierten Vorschläge<br />

vornehmlich aus dem Schmierstoffbereich<br />

für eine denkbare Zusammenlegung der<br />

FAM-Frühjahrs- und Herbsttagung konnten<br />

bisher nicht umgesetzt werden, weil es noch<br />

wesentliche Bedenken bezüglich der Beeinträchtigung<br />

der sonstigen Normungsarbeit, u.a.<br />

auch der Ringversuche zu diskutieren und<br />

auszuräumen gilt, bevor hier eine Entscheidung<br />

des FAM-Beirates möglich sein wird.<br />

In ähnlicher Weise werden in der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2012</strong> einige Überprüfungen der existierenden<br />

Strukturen mit dem Ziel der Vereinfachung<br />

und Effizienzsteigerung vorgenommen,<br />

was ebenfalls zu einer Reihe von Neuordnungen<br />

führen kann, wie etwa die Auflösung<br />

bzw. Neuzuordnung einiger Unterausschüsse<br />

im Schmierstoffbereich.<br />

Die Schwerpunktverlagerungen auf die europäische<br />

Normung und die ISO-Aktivitäten erfordern<br />

zusätzlich zur nationalen Normung als<br />

nationale Basis zukünftig und zunehmend die<br />

aktive nationale Beteiligung in den europäischen<br />

und internationalen Gremien, um durch<br />

Mitgestaltung wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Es ist unter Experten unbestritten, dass die<br />

europäische und die internationale Normungsarbeit<br />

erst durch Einbringen der nationalen<br />

fachlichen Expertise der Normungspartner aus<br />

den betroffenen Industriezweigen erfolgreich<br />

und effizient wird, wobei zusätzlich die Arbeitsteilung<br />

zwischen den Fachleuten aus allen<br />

Europäischen Mitgliedsländern oft entscheidend<br />

zur notwendigen Konsensbildung beiträgt.<br />

Es ist daher wichtig, dass sich möglichst<br />

viele erfahrene Experten auch an der europäischen<br />

und internationalen Normung aktiv beteiligen.<br />

20


8. Hinweise auf kommende Veranstaltungen<br />

9. - 11. Oktober 2013<br />

Europäische Gemeinschaftstagung des<br />

<strong>DGMK</strong>-Fachbereiches Petrochemie mit SCI<br />

und ÖGEW<br />

Shale Gas, Heavy Oils and Coal - Implications<br />

on Refining and Petrochemistry<br />

Dresden<br />

25. Oktober 2013<br />

o. Mitgliederversammlung der <strong>DGMK</strong><br />

Hamburg<br />

14./15. November 2013<br />

ÖGEW/<strong>DGMK</strong>-Herbsttagung<br />

Wien<br />

21./22. November 2013<br />

<strong>DGMK</strong>-Fachbereich Verarbeitung und Anwendung<br />

<strong>DGMK</strong>-Jahrestreffen der Analytiker<br />

Hamburg<br />

Weitere Informationen:<br />

<strong>DGMK</strong>-Geschäftsstelle<br />

Überseering 40, D-22297 Hamburg<br />

Tel.: 040 639004 0, Fax 040 639004 50<br />

email: info@dgmk.de<br />

Internet: http://www.dgmk.de<br />

Zeitschrift: ERDÖL ERDGAS KOHLE<br />

21

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