Oktober - DGMK
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Oktober - DGMK
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Mittwoch<br />
BTL<br />
Foto: Christoph Neumüller<br />
1.<br />
OKTOBER 2008<br />
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Biomass to Liquids (BTL)<br />
BTL-Diesel wird durch einen komplexen, mehrstufigen Prozess gewonnen.<br />
Im ersten Schritt wird trockene Biomasse (z.B. Holz oder Stroh) in einem<br />
speziell angepassten Vergasungsprozess zu so genanntem Synthesegas<br />
(eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff) umgewandelt. Dieses<br />
Synthesegas muss anschließend von unerwünschten Begleitstoffen (wie<br />
z.B. Teer, Ammoniak, Schwefelwasserstoff) gereinigt werden.<br />
Da Synthesegas aus Biomasse für den Folgeprozess zu wenig Wasserstoff<br />
enthält, wird mit einem Wasser-Gas-Shift-Prozess das richtige Verhältnis<br />
von Wasserstoff zu Kohlenmonoxid eingestellt (ca. 2,1 : 1). Dieses<br />
Synthesegas wird dann bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur<br />
mittels Fischer-Tropsch-Katalyse zu langkettigen Paraffinen (d.h. Wachse)<br />
umgesetzt. Dabei zielt man im Hinblick auf den letzten Prozess-Schritt<br />
möglichst lange Kettenlängen an. Der letzte Prozess-Schritt ist eine<br />
katalytische Hydrierung, bei der aus den langkettigen Wachsen, leicht<br />
verzweigte, kürzere Alkane hergestellt werden. Durch eine abschließende<br />
Destillation trennt man den BTL-Diesel von den leichteren und schweren<br />
Produkten des Hydrier-Prozesses.
Donnerstag<br />
Was ist die IEA?<br />
2.<br />
OKTOBER 2008<br />
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Die IEA<br />
Die Internationale Energieagentur, kurz IEA, wurde im November 1974 als<br />
autonome Institution innerhalb der OECD (Organisation for Economic Cooperation<br />
and Development) gegründet. Motivation für die Gründung war<br />
die Schaffung eines internationalen Energieprogramms und damit eine<br />
Energiekooperation zwischen den 26 Mitgliedstaaten (von 30 OECD-<br />
Staaten). Die IEA hat ihren Sitz in Paris.<br />
Die IEA ist also ein Forum für die Behandlung von Energiefragen und hat<br />
dafür grundlegende Ziele formuliert. Entscheidend ist die Übereinkunft der<br />
Mitgliedstaaten, in Krisenzeiten die benötigten Ölmengen zu sichern und<br />
untereinander aufzuteilen. Man hat auch beschlossen, die politischen<br />
Maßnahmen im Energiesektor unter den Mitgliedern zu koordinieren.<br />
Die Internationale Energieagentur wird von 26 der 30 OECD-Ländern<br />
getragen. Diese 26 Industriestaaten sind Australien, Belgien, Dänemark,<br />
Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland,<br />
Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, die Niederlande, Neuseeland,<br />
Norwegen, Portugal, Österreich, Spanien, Schweden, die Schweiz,<br />
Tschechien, Türkei, Ungarn und die USA. (Die übrigen vier OECD-Staaten<br />
sind Island, Mexiko, Polen und die Slowakei.)
Tag der Deutschen Einheit<br />
Freitag<br />
Ziele der IEA<br />
3.<br />
OKTOBER 2008<br />
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Sa./So.<br />
4./5.<br />
BP<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
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Funktionen & Ziele der IEA<br />
Die Internationale Energieagentur koordiniert Energiefragen innerhalb ihrer<br />
Mitgliedsländer. Um die Abhängigkeit von der OPEC hinsichtlich der<br />
Ölversorgung zu verringern, wurde vereinbart, eigene Ölvorkommen wie die<br />
in der Nordsee zu erschließen. Die IEA-Länder bemühen sich auch, andere<br />
Energieträger wie Erdgas sowie erneuerbare Energie zu fördern. Alle diese<br />
Bemühungen in Sachen Energiepolitik haben sie in gemeinsamen Zielen<br />
formuliert. Die grundlegenden Ziele sind:<br />
− Erhaltung und Verbesserung der Energieversorgungsstrukturen<br />
innerhalb der IEA, um Ölversorgungskrisen gemeinsam zu bewältigen<br />
− Bereitstellung eines Informationssystems, das über den internationalen<br />
Ölmarkt aktuelle Auskünfte gibt<br />
− Förderung von rationellen Energieprogrammen weltweit durch<br />
Kooperation mit Nichtmitgliedern, der Industrie und internationalen<br />
Organisationen<br />
− Mitwirkung an einer Verbesserung der Weltenergieversorgung (Angebot<br />
und Nachfrage) durch Entwicklung und Förderung von alternativen<br />
Energien und Steigerung der Energieeffizienz<br />
− Unterstützung und Förderung der Integration von Umwelt- und<br />
Energiepolitik<br />
Oberstes Entscheidungsgremium innerhalb der IEA ist der Verwaltungsrat,<br />
der sich aus zuständigen Beamten in den Mitgliedstaaten zusammensetzt.<br />
Unterstützt wird der Rat durch verschiedene thematisch fokussierte<br />
Arbeitsgruppen, die aus Energieexperten der Mitgliedstaaten gebildet<br />
werden. Die Themen umfassen die Zusammenarbeit innerhalb der IEA,<br />
Forschung und Technologie, Krisenmanagement, den Ölmarkt und einen<br />
Ausschuss für Nichtmitgliedstaaten, der ihre Entwicklung beobachtet.
Montag<br />
Deminex<br />
6.<br />
OKTOBER 2008<br />
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DEMINEX<br />
Im Zusammenhang mit der Übernahme der DEA durch die Texaco regte die<br />
Bundesregierung 1966 die anderen deutschen Ölgesellschaften dazu an,<br />
präventive Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur<br />
Verhinderung weiterer Übernahmen durch ausländische Konzerne zu<br />
ergreifen. Zu den großen deutschen Ölgesellschaften gehörten damals die<br />
Wintershall AG, die Fördergesellschaft Deilmann GmbH, die Deutsche<br />
Schachtbau und Tiefbohrgesellschaft mbH, die Preußag AG, die<br />
Gelsenkirchener Bergbau AG, die Saarbergwerke AG, die Scholven-<br />
Chemie AG und die Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff AG. Diese<br />
acht Firmen schlossen 1966 einen Gesellschaftervertrag, um ihre Erdöl-<br />
und Erdgasvorhaben im Ausland zu bündeln und durch die<br />
Bundesregierung fördern zu lassen.<br />
Die Bundesregierung, die in dieser Zeit Haushaltschwierigkeiten und eine<br />
stark wachsende Subvention des Kohlenbergbaus bewältigen musste,<br />
konnte ihre Versprechen gegenüber der Mineralölwirtschaft nicht einlösen.<br />
Die Darlehen fielen sehr viel geringer aus als gedacht. Damit waren die<br />
Aussichten der Deutschen Mineralölexplorationsgesellschaft mbH<br />
(DEMINEX) Erdölkonzessionen im Ausland zu erwerben äußerst gering.<br />
Einen kleinen Erfolg erreichte die Gesellschaft lediglich in Libyen.<br />
In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es nur noch die drei<br />
Gesellschafter Veba, RWE und Wintershall. 1998 wurde die DEMINEX<br />
aufgelöst.<br />
Deutsches Erdölmuseum
Dienstag<br />
Untertagespeicher<br />
7.<br />
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Gasspeicher<br />
Erdgas wird kontinuierlich gefördert und durch Pipelines transportiert. Das<br />
heißt, dass Erdgaslieferungen in bestimmten Mengen unabhängig vom<br />
täglichen Bedarf erfolgen. Es gibt starke Verbrauchsschwankungen<br />
zwischen Tag und Nacht sowie zwischen Sommer und Winter. Vorerst nicht<br />
benötigtes Erdgas wird kurzfristig zwischengelagert und bei erhöhtem<br />
Bedarf wieder entnommen.<br />
Da es sich um ein gasförmiges Medium handelt, entfallen alle bekannten<br />
Methoden der Lagerung. In Österreich werden deshalb ausschließlich<br />
ausgeförderte Lagerstätten als Gasspeicher genutzt. Sie sind ideal, weil<br />
das Erdgas in großen Mengen in den Poren des Speichergesteins<br />
eingelagert werden kann. In einer Tiefe von 500 bis 1.500 m und bei einem<br />
Druck von 120 bar können derzeit rund 3 Mrd m³ Erdgas gespeichert<br />
werden. Diese Menge entspricht etwa einem Drittel des gesamten<br />
österreichischen Jahresbedarfs. Erdgasspeicher liegen immer in der Nähe<br />
der großen Verbraucherzentren und Transitleitungen. Über eine<br />
Verbindungsleitung zum Gasversorgungsnetz wird Erdgas zur<br />
Speicherstation geleitet. Verdichter pressen das Gas über die<br />
Speichersonden in die Lagerstätte. Bei der Entnahme strömt das Erdgas<br />
durch den Eigendruck zurück in das Netz.<br />
Neben ausgeförderten natürlichen Lagerstätten werden in Europa auch<br />
künstlich angelegte Kavernen in Salzstöcken und im Fels zur<br />
Erdgasspeicherung genutzt. Nur für kleinste Mengen und maximal zur<br />
Ausgleichung eines Tages (hauptsächlich in der Industrie) werden<br />
oberirdische Kugelbehälter verwendet.
Mittwoch<br />
Sicherheitspass<br />
Personal Savety Logbook<br />
8.<br />
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Sicherheitspass (Personal Safety Logbook)<br />
In den Betriebsstätten der deutschen Industrie werden in steigendem Maße<br />
Kontraktoren für technische Dienstleistungen eingesetzt. Diese<br />
Kontraktoren sind Unternehmer, die aufgrund eines Dienst- oder<br />
Werkvertrages für ihren Auftraggeber bestimmte technische Dienst- oder<br />
Werkleistungen erbringen.<br />
Für den Einsatz dieser Kontraktoren sind gewisse Voraussetzungen<br />
erforderlich, dazu zählt auch die Nachweispflicht der erforderlichen<br />
Qualifikation u. a. im Bereich des Sicherheits- und Arbeitsschutzes.<br />
Aus diesem Grunde haben die Mitgliedsfirmen des WEG<br />
Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. für den Upstream-<br />
Bereich und die Mitgliedsfirmen der <strong>DGMK</strong> Deutsche Wissenschaftliche<br />
Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. für den Downstream-Bereich<br />
einen einheitlichen Sicherheitspass für Kontraktoren und eigene Mitarbeiter<br />
eingeführt, in dem alle wichtigen Informationen, die sich auf die Gesundheit<br />
und die Arbeitssicherheit beziehen, eingetragen werden. Der<br />
Sicherheitspass wird von der Mineralölindustrie (Upstream und<br />
Downstream) umfassend eingesetzt und gefordert. Er wurde inzwischen<br />
auch von anderen Industriezweigen übernommen.<br />
Dieser Sicherheitspass bietet u. a. folgende Vorteile:<br />
- Gleicher Standard für Auftraggeber und Auftragnehmer<br />
- Stärkung der Mitverantwortung<br />
- Nachweis der aufgabenspezifisch erforderlichen Qualifikation<br />
-<br />
(Unterweisungen, Ausbildung, Bestellungen)<br />
Weniger Einzelnachweise<br />
- Gute Kontrollmöglichkeit für die verantwortliche<br />
-<br />
Person/Aufsichtsperson<br />
Möglichkeit der gegenseitigen Anerkennung, der im Sicherheitspass<br />
eingetragenen Unterweisungen, Schulungen usw.<br />
Der Sicherheitspass ist kein amtliches Dokument, die Akzeptanz in der<br />
Industrie ist jedoch sehr groß. Bisher wurden über 250.000 Exemplare von<br />
den Unternehmen abgefordert. Wegen des großen Interesses ist der<br />
Sicherheitspass nicht nur auf Deutsch/Englisch, sondern auch auf<br />
Französisch erschienen.
SCC<br />
(Sicherheits Certifikat Contraktoren)<br />
Donnerstag<br />
9.<br />
OKTOBER 2008<br />
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SCC (Sicherheits Certifikat Contraktoren)<br />
Das SCC (Sicherheits Certifikat Contraktoren) ist ein Verfahren, das<br />
Managementsysteme zur Arbeitssicherheit unter der Berücksichtigung von<br />
relevanten Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzaspekten (SGU)<br />
zertifiziert. Zielgruppe des Verfahrens sind Kontraktoren für technische<br />
Dienstleistungen, die aufgrund ihres Dienst- oder Werkvertrages für ihren<br />
Auftraggeber bestimmte technische Dienst- oder Werksleistungen<br />
erbringen. Ziel des SCC ist die Steigerung des Sicherheitsbewusstseins der<br />
Mitarbeiter und damit die Reduzierung der Unfallzahlen.<br />
Grundlage des Zertifizierungssystems bildet die SCC-Checkliste mit<br />
konkreten Forderungen an das Managementsystem in Bezug auf<br />
Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Bei der SCC-Zertifizierung<br />
wird zwischen 2 Zertifikaten unterschieden: SCC* = eingeschränktes<br />
Zertifikat in der Regel für kleine Unternehmen (≤ 35 Mitarbeiter) und SCC**<br />
= Zertifikat für Unternehmen mit mehr als 35 Mitarbeitern. Zur Erlangung<br />
des SCC-Zertifikates ist u. a. eine SGU-Schulung und -Prüfung der operativ<br />
tätigen Mitarbeiter sowie der Führungskräfte der operativen Ebene<br />
erforderlich. Des Weiteren werden konkrete Anforderungen an die<br />
Unfallzahlen gestellt.<br />
Vorteile des SCC<br />
• Das SGU-Verhalten der Kontraktoren für technische Dienstleistungen<br />
wird positiv beeinflusst<br />
• Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Vertragspartnern werden<br />
durch vergleichbare Managementsysteme vermieden.<br />
• Die Kosten beider Vertragspartner können gesenkt werden, da die<br />
Zeiten störungsfreien Betriebs steigen und aufwendige Auditierungen<br />
diverser Auftraggeber entfallen.<br />
• Die Praxis zeigt, dass die Steigerung des Sicherheitsbewusstseins der<br />
Mitarbeiter die Unfallhäufigkeit reduziert und somit die finanzielle<br />
Belastung der Betriebe senkt.<br />
• Mit dem Erwerb des SCC werden Wettbewerbsvorteile erreicht.<br />
Derzeitiger Stand des SCC-Zertifizierungssystems<br />
SCC ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem. In Deutschland<br />
sind ca. 1.900 Kontraktoren für technische Dienstleistungen zertifiziert.<br />
Die <strong>DGMK</strong> führt das SCC-Sekretariat und pflegt dessen Homepage.
Freitag<br />
Carl-Engler-Medaillen-Träger:<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Ertl<br />
10.<br />
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Gerhard Ertl (*10.10.1936) studierte in Stuttgart, Paris und München<br />
Physik. Nach der Habilitation für Physikalische Chemie folgte er 1968 dem<br />
Ruf an die TU Hannover und 1973 nach München. Ab 1986 war Gerhard<br />
Ertl in der Nachfolge seines Doktorvaters H. Gerischer Direktor am Fritz-<br />
Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin.<br />
Gerhard Ertl zählt zu den anerkannten Oberflächenphysikern, deren<br />
Arbeiten wesentlich zum Verständnis der Katalyse beigetragen haben. Er<br />
hat z.B. den Mechanismus der Ammoniak-Synthese auf molekular,<br />
mikroskopischer Ebene aufgeklärt und damit wesentlich dazu beigetragen,<br />
dass es möglich ist, die Kinetik der Ammoniak-Synthese mikroskopisch zu<br />
beschreiben und Reaktionsgeschwindigkeiten vorauszuberechnen. Die<br />
Arbeiten über Katalysatoren bzw. Reaktionsbeschleuniger aus Metall<br />
können dem Umweltschutz dienen und die Herstellung von Benzin aus<br />
Rohöl verbessern.<br />
1996 wurde Gerhard Ertl die Carl-Engler-Medaille verliehen. Im letzten Jahr<br />
wurde Gerhard Ertls Werk durch den Nobelpreis gekrönt und heute<br />
gratulieren wir ihm zu seinem 72. Geburtstag.
Sa./So.<br />
Carl-Engler-Medaillen-Träger:<br />
Prof. Yves Chauvin<br />
11./12.<br />
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Yves Chauvin (*10.10.1930) studierte in Lyon. Er war ab 1960 für das IFP<br />
(Institut Français du Pétrole) tätig, wo er bis zu seiner Pensionierung<br />
Forschungsdirektor war. Seine mechanistische Arbeiten führten zu einem<br />
grundlegenden Verständnis auf dem Gebiet der Metathese. Darüber hinaus<br />
haben seine Arbeiten zur Dimersol-Technologie (C-C-Verknüpfung von<br />
Olefinen) grosses industrielles Interesse gefunden. Die Dimersolverfahren<br />
umfassen u.a. die Dimerisierung von Propen zu verzweigtem Hexan, von<br />
Butenen zu Oktenen und von Ethan zu 1-Buten.<br />
Für diese als bahnbrechend zu bezeichnenden Erfolge erhielt Yves<br />
Chauvin 1994 die Carl-Engler-Medaille.<br />
2006 wurde ihm der Nobelpreis für Chemie verliehen.<br />
Die <strong>DGMK</strong> gratuliert ihm zu seinem 78. Geburtstag.
Montag<br />
Binnenschiffe<br />
13.<br />
OMV<br />
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Transport auf der Donau<br />
Die Donau war schon in vorgeschichtlicher Zeit als Verkehrsweg für den<br />
Handel mit Metallen, Salz, Fellen und Bernstein von Bedeutung. Mit der<br />
Industrialisierung stieg der Bedarf an Rohstoffen und damit auch an<br />
geeigneten Transportwegen rasch an. Schiffswege wie die Donau wurden<br />
ausgebaut. Bereits 1830 konnte der Schiffsverkehr zwischen Wien und<br />
Budapest aufgenommen werden. Damals verkehrten auf der Donau<br />
allerdings noch Dampfschiffe.<br />
Von großer Bedeutung für die Binnenschifffahrt war die Öffnung des Rhein-<br />
Main-Donau-Kanals im Jahr 1992. Auf dieser paneuropäischen<br />
Wasserstraße lassen sich nun Transporte von den Nordseehäfen<br />
Rotterdam und Antwerpen bis zum Schwarzen Meer durchführen.<br />
Heute sind für den Rohstofftransport auf der Donau mit einer schiffbaren<br />
Länge von 2.415 km (von Kehlheim bis Sulina) moderne Binnenschiffe im<br />
Einsatz. Im Jahr 2003 betrug die Menge aller Transportgüter zusammen<br />
(Trockengüter, Autos, Erze etc.) etwa 12 Mio t. Davon sind nur rund 5 bis<br />
10% Mineralölprodukte einschließlich Rohöl. Im Ölhafen Wien-Lobau<br />
werden jährlich rund 550 Tankschiffe mit mehr als einer halben Million t<br />
Mineralölprodukte befüllt. Rund ein Viertel davon sind für den Export, vor<br />
allem nach Ungarn und in die Slowakei, bestimmt. Die Schiffsbefüllung und<br />
-entladung erfolgt auf vier Hafenstationen im Ölhafen Lobau. Die<br />
Hafenstationen für Benzine und Diesel sind mit der<br />
Dämpferückgewinnungsanlage verbunden. Im Jahr 2003 rund 10% der<br />
Produkte aus dem Tanklager Lobau auf dem Wasserweg zum Versand.<br />
Transport in Deutschland:<br />
In Deutschland gibt es 2.303 Binnenschiffe, davon 375 Tankmotorschiffe,<br />
47 Tankschubleichter und 12 Tankschleppkähne (Stand 31.12.2006).<br />
Insgesamt werden 243 Mio. t Ladung transportiert. Der Anteil von Erdöl und<br />
Mineralölerzeugnissen beträgt 39 Mio. t, d.h. 16%
Dienstag<br />
Binnenschiffe 2<br />
14.<br />
OMV<br />
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Donautanker<br />
Flussschiffe sind zwar nicht die schnellsten Transportmittel (ihre<br />
Geschwindigkeit liegt bei rund 30 km/h), sind aber umweltfreundlicher und<br />
haben ein bedeutend größeres Fassungsvermögen als ein<br />
Straßentankwagen oder ein Kesselwagen. Je nach Wasserstand und<br />
Bauart nimmt ein Tankschiff meist bis zu 2.500 t Mineralölprodukte auf.<br />
Ein Binnenschiff besteht wie ein Hochseetanker aus mehreren<br />
miteinander verbundenen Kammern. Moderne Tankschiffe können diese<br />
Kammern verschließen, sodass verschiedene Produkte gleichzeitig<br />
befördert werden können. Bei der Be- und Entladung muss die Ladung<br />
allerdings gleichmäßig verteilt werden.<br />
Die Stärke der Außenwand eines Binnenschiffes beträgt mindestens 8 mm.<br />
Der Unterschied zu Hochseetankern (Seeschiffen) besteht darin, dass<br />
diese eine größere Wandstärke und Verstrebungen haben bzw.<br />
doppelwandig sind. Seeschiffe haben aufgrund ihrer Ladekapazitäten einen<br />
Tiefgang von bis zu 20 m. Diese Schiffe brauchen einen verstärkten Kiel,<br />
um das große Gewicht tragen zu können. Zudem erhöht der Kiel die<br />
Festigkeit der Schiffe gegen den Wellengang am Meer. Da Seeschiffe<br />
höhere Geschwindigkeiten erreichen als Binnenschiffe, müssen sie auch<br />
robuster gebaut und lenkbarer sein. Binnenschiffe kann man sich als<br />
schwimmende Behälter vorstellen.<br />
Als Rechtsgrundlage für die Beförderung gefährlicher Güter auf Flüssen gilt<br />
das europäische Gefahrgutbeförderungsgesetz ADN (ACCORD européen<br />
relatif au transport international des marchandises DANGEREUSES par<br />
voies de NAVIGATION interieures). Zudem haben sich die großen<br />
Erdölkonzerne zu einem darüber hinausgehenden Sicherheitssystem<br />
zusammengeschlossen, dem EBIS, dem Europäischen<br />
Binnenschiffsinspektionssystem. In seinem Rahmen werden jährlich von<br />
speziell ausgebildeten Inspektoren zusätzliche Kontrollen durchgeführt.
Mittwoch<br />
Fachausschuss Mineralöl und<br />
Brennstoffnormung (FAM)<br />
Haus der Normung in Berlin<br />
15.<br />
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Normung<br />
Der Fachausschuss Mineralöl- und Brennstoffnormung (FAM) des<br />
Normenausschusses Materialprüfung (NMP) ist ein Organ des NMP im<br />
DIN*. Schon 1949 wurde die Normung der Prüfung von Schmierstoffen und<br />
der an diese zu stellenden Anforderungen, die vorher in den Händen des<br />
VDEh** lag, von der Mineralölindustrie übernommen und unter die<br />
Schirmherrschaft der <strong>DGMK</strong> gestellt.<br />
Die Geschäftsstelle des FAM ist gemäß Vereinbarung zwischen DIN und<br />
<strong>DGMK</strong> von 1978 organisatorisch, finanziell und personell der <strong>DGMK</strong><br />
angegliedert. Geschäftsführer des FAM ist Dr. Hans-Thomas Feuerhelm.<br />
Der FAM ist zuständig für die Erarbeitung und Pflege der Normen auf dem<br />
Gebiet der Mineralölerzeugnisse und verwandter Produkte, also für Kraft-<br />
und Brennstoffe, Schmierstoffe, Spezialprodukte und für andere in diesem<br />
Anwendungsbereich eingesetzte Betriebsstoffe. Seit einiger Zeit gehört zu<br />
diesen Aufgaben vermehrt auch die Bearbeitung von bio-stämmigen<br />
Komponenten.<br />
Die Normungsarbeit umfasst die Anforderungsnormen mit den dazu<br />
gehörenden Prüfnormen, Grundnormen und auch weitere, allgemeiner<br />
einsetzbare Prüfverfahren. Dabei sind existierende Normen an den<br />
aktuellen Stand der Technik anzupassen oder auch neue Normen nach<br />
aktuellen Anforderungen neu zu entwickeln. Der Normenbestand beträgt<br />
etwa 650 Normen und Entwürfe im Verantwortungsbereich des FAM.<br />
Der FAM ist der alleinige Vertreter Deutschlands im europäischen<br />
Normungsgremium CEN und im internationalen Normungsgremium ISO.<br />
Deutschland ist verpflichtet, die europäischen Normen von CEN zu<br />
übernehmen und kann umgekehrt deutsche Normen bei CEN einbringen.<br />
Normen sind keine Gesetze. Sie finden aber Eingang in Verordnungen wie<br />
z.B. in die 10. BImSchV und werden dadurch rechtsverbindlich. Daher ist<br />
die Normungsarbeit sehr wichtig für alle betroffenen Kreise.<br />
* DIN Deutsches Institut für Normung e.V., gegründet 1917, vertritt gemäß Vertrag mit<br />
der Bundesrepublik Deutschland die deutschen Interessen in den weltweiten und<br />
europäischen Normungsgremien.<br />
** Verein der Deutschen Eisenhüttenleute
Carl Deilmann<br />
und die<br />
Deutsche Schachtbau Tiefbohr AG<br />
Donnerstag<br />
Firmenbriefkopf von 1899: Hundert Jahre Deilmann 1988<br />
16.<br />
OKTOBER 2008<br />
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Carl Deilmann und die Deutsche Schachtbau Tiefbohr AG<br />
Die meisten Tiefbohrgesellschaften wagten den Einstieg ins Erdölgeschäft<br />
nur als Ergänzung zum Kohle- oder Kalibergbau. So machte es auch die<br />
Carl Deilmann Bergbau- und Tiefbau-GmbH, die 1888 in Dortmund<br />
gegründet wurde. Das Unternehmen führte Schachtbau- und<br />
Gesteinsarbeiten zur Erschließung von Bodenschätzen durch und war<br />
international im Einsatz. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete sich<br />
in Deutschland und im benachbarten Ausland aufgrund der stürmischen<br />
Entwicklung der Schwerindustrie ein enormer Bedarf an der Erschließung<br />
neuer Kohlevorkommen ab. Für die Untersuchung höffiger Gebiete wurden<br />
Bohrunternehmen, wie die von Carl Deilmann, dringend gebraucht. Zudem<br />
begann Carl Deilmann nebenher mit der Erdölgewinnung. Hierzu erwarb er<br />
den so genannten Teerkuhlenberg bei Hänigsen und beteiligte sich<br />
zeitweilig an der Erdölgewinnung in Wietze und Steinförde.<br />
1921 bot sich für Carl Deilmann die Gelegenheit zum Erwerb der damals<br />
wirtschaftlich angeschlagenen Deutschen Tiefbohr-Aktiengesellschaft<br />
(DEUTAG). Ende 1938 stieß eine Bohrung im Bentheimer Wald in 1.557<br />
Meter Tiefe auf die erste bedeutende Erdgaslagerstätte in Westeuropa.<br />
Dies war der Auslöser für die Erschließung der Erdöl- und<br />
Erdgaslagerstätten im Emsland.<br />
Das Unternehmen wurde am 1.10.1991 von der Preussag Energie GmbH<br />
übernommen.<br />
Deutsches Erdölmuseum
Freitag<br />
Erdölbergbau in Wietze<br />
Schichtwechsel im Bergwerk Wietze um 1925<br />
17.<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Erdölbergbau in Wietze<br />
Ölhaltige Sedimente (Sand- oder Kalksteine) können auch im<br />
Bergbaubetrieb gewonnen werden. Dieses Verfahren wurde zuerst in<br />
Pechelbronn angewandt. Ab 1745 wurden hier in einem systematischen<br />
Bergbaubetrieb etwa 100 t Öl pro Jahr gefördert.<br />
Während des Ersten Weltkriegs entschloss man sich auch in Wietze zur<br />
bergmännischen Gewinnung des Öls. Allerdings wurden hier erst in den<br />
Jahren 1918 bis 1922 zwei Schächte niedergebracht. Zwei<br />
Gewinnungsverfahren kamen in Wietze zum Einsatz: Das aus dem Sand<br />
austretende Öl tropfte (sickerte) in so genannte Sickerstrecken und<br />
sammelte sich in schmalen Holzschächten. Von dort musste es mit<br />
Muckelbechern in Rinnen geschöpft werden, die das Öl mit Gefälle zu den<br />
Sammelbecken führten. Mit Hilfe von Presslufthebern, den „Eisernen<br />
Bergmännern“, gelangte das Sickeröl zu den Schächten und wurde zur<br />
Erdoberfläche gepumpt. Der Schachtbau wurde 1963 eingestellt.<br />
Zusätzlich baute man in Wietze in bestimmten Bereichen den Ölsand im<br />
Strebbau ab und förderte ihn über Förderbänder und Förderwagen zum<br />
Förderschacht. Übertage wurde das Gemisch aus Sand, Öl und Wasser in<br />
speziellen Waschbehältern in etwa 80°C heißem Wasser durch Rühren<br />
voneinander getrennt. Das Öl wurde abgeschöpft und zur<br />
Weiterverarbeitung den Raffinerien zugeführt. Der entölte Sand wurde auf<br />
Halden entlang der Wietze und der Aller abgekippt, von denen noch eine<br />
etwa 38 m Höhe existiert.
Sa./So.<br />
Erdölstrukturen<br />
18./19.<br />
LBEG<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Montag<br />
20.<br />
VEBA<br />
Reklame von 1972<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
VEBA<br />
In der Preußischen Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft (Preussag)<br />
waren seit 1926 alle Bergbauaktivitäten des preußischen Staates außerhalb<br />
des Ruhrgebietes vereint. Die Aktien wurden von einer Holdinggesellschaft,<br />
der Vereinigten Elektrizitäts- und Bergwerksgesellschaft (VEBA), gehalten.<br />
Die Holding sollte die geschwächte deutsche Wirtschaft stärken und neue<br />
Kapitalgeber anlocken. Doch aufgrund der Weltwirtschaftskrise ab 1929<br />
konnte das Ziel nicht verwirklicht werden.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die VEBA zunächst<br />
Eigentum des Bundes, der das Unternehmen zwischen 1965 und 1987<br />
schrittweise privatisierte. Die VEBA AG vertrat als Holding mehrere<br />
Teilkonzerne, die sich in den Bereichen Strom (PreussenElektra), Chemie<br />
(Degussa-Hüls), Öl (VEBA OEL), Distribution/Logistik (Stinnes), Elektronik<br />
(VEBA Electronics), Immobilienmanagement (Raab Karcher VEBA<br />
Immobilien Management) und Telekommunikation (VEBA Telecom und<br />
O.tel.o) engagierten. VEBA OEL war an Aral und an der Deminex beteiligt.<br />
Aus Sorge vor feindlicher Übernahme mit anschließender Zerschlagung<br />
fusionierte die VEBA AG mit einem anderen Holdingkonzern, der VIAG AG,<br />
im Jahr 2000 zur E.ON AG. Die Öl-Sparte wurde an die Deutsche BP AG<br />
verkauft.<br />
Deutsches Erdölmuseum
Dienstag<br />
21.<br />
Butadien<br />
OMV<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Butadien<br />
Im Autoreifen wie im Designerkleid findet sich der chemische Baustein<br />
Butadien.<br />
Butadien wird zu Synthesekautschuk und Kunststoffen weiterverarbeitet<br />
und steckt in vielen Alltagsgegenständen: in Schuhen, Kunstfasern, Papier,<br />
Farben und Lacken, in Gehäusen von Computern, Spielzeug und vielem<br />
mehr. Der Hauptabnehmer von Butadien ist die Reifenindustrie.<br />
Die OMV stellt diesen Grundstoff seit 1983 in der Raffinerie Schwechat her.<br />
Butadien ist ein gasförmiger, leicht zu verflüssigender, ungesättigter<br />
Kohlenwasserstoff (C4H6). Erzeugt wird Butadien aus Rohbenzin, wobei<br />
unter starker Hitzeeinwirkung (Cracken) u. a. Wasserstoff abgespalten wird.<br />
Dabei entsteht eine Vielzahl von Kohlenwasserstoffverbindungen. Eine<br />
davon ist Butadien, das in einem weiteren Verfahrensschritt abgetrennt und<br />
in hoher Reinheit hergestellt wird. Butadien ist brennbar und vereinigt sich<br />
leicht zu größeren Molekülen, d. h., es polymerisiert leicht. Mehr als 90%<br />
der Butadienproduktion werden zu Synthese- oder künstlichem Kautschuk<br />
weiterverarbeitet. Dabei reagieren die ungesättigten Kohlenwasserstoffe<br />
unter Einfluss von Katalysatoren zu Polymeren (großen Molekülen mit<br />
vielen Verbindungen; poly = viel).
Mittwoch<br />
Bitumen und Polymere<br />
Verwitterte Straßendecke; Foto: Julica da Costa<br />
22.<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Bitumen & Polymere<br />
Polymermodifiziertes Bitumen ist Bitumen, dem bestimmte Kunststoffe,<br />
Polymere (Makromoleküle: chemische Verknüpfungen einer Vielzahl kleiner<br />
Moleküle), beigemischt sind. Diese spezielle Art von Bitumen wird im<br />
Straßenbau verwendet, wo mit sehr starkem Verkehrsaufkommen (z. B.<br />
Autobahn) und einer starken Belastung der Straße gerechnet wird.<br />
Polymermodifiziertes Bitumen weist einen höheren Widerstand gegen<br />
Verformung auf und verleiht Asphaltdecken höhere Lebensdauer.<br />
Die Modifizierung mit Kunststoffen beeinflusst die Eigenschaften<br />
konventioneller Bitumen. Um das elastische Verhalten zu verbessern, wird<br />
der Erweichungspunkt (um 70 °C) erhöht, die Plastizitätsspanne vergrößert<br />
und damit die Elastizität erhöht (geringere Verformung). Bitumen werden<br />
folgende Polymere zugesetzt: − Thermoplaste (Plastomere) bestehen aus<br />
linearen oder wenig verzweigten Polymeren. Sie werden bei Erwärmung<br />
weich und bei Abkühlung wieder hart (auch bei mehrmaligen Vorgängen).<br />
Ihre Zugabe erhöht die Viskosität und Steifigkeit der Bitumen, nicht jedoch<br />
deren Elastizität. − Elastomere bestehen aus langen, fallweise geknäuelten<br />
Polymerketten, die weitmaschig miteinander vernetzt sind. Sie sind bei<br />
niedrigen bis hin zu Zersetzungstemperaturen gummielastisch, können<br />
aber nach einmaliger Verarbeitung nicht mehr aufgeschmolzen werden.<br />
Ihre Zugabe erhöht die Viskosität der Bitumen bei nur geringer Erhöhung<br />
der Elastizität. − Thermoelastische Kunststoffe werden bei Temperaturen<br />
über ihrer Gebrauchstemperatur thermoplastartig weich (nicht flüssig) und<br />
können dann verformt werden. Sie vereinen Eigenschaften von Gummi und<br />
Thermoplasten.
Donnerstag<br />
Oxidationsbitumen<br />
23.<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Oxidationsbitumen<br />
Oxidationsbitumen werden im industriellen Bereich eingesetzt, z. B. zur<br />
Herstellung von Dach- und Abdichtungsbahnen oder für Anstriche und<br />
Fugenvergussmassen.<br />
Oxidationsbitumen wird durch Einwirken von Sauerstoff (kontrolliertes<br />
Einblasen) bei 230 bis 270 Grad Celsius hergestellt. Durch Anlagerung des<br />
Sauerstoffs erhöht sich der Anteil der Harze und Asphaltene, was zu einer<br />
höheren Viskosität und deutlichen Verhärtung des Bindemittels führt.<br />
Die OMV setzt ein eigens entwickeltes Verfahren (Biturox-Verfahren) für die<br />
Oxidationstechnologie ein und verwendet Hochleistungsblasereaktoren, die<br />
Luft und Wasser großflächig einbringen und verteilen.
Freitag<br />
Bitumen-Prüfung im Labor<br />
24.<br />
Rheometer, OMV<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Bitumen-Prüfverfahren<br />
Die Eigenschaften der Bitumen, die in Europa zum Einsatz kommen,<br />
werden in erster Linie mittels empirischer Prüfverfahren beurteilt. Diese<br />
beschreiben u. a. ihre Elastizität und Viskosität, ihr Haftverhalten, ihre<br />
Löslichkeit, ihre Verhärtungsbeständigkeit, ihren Flammpunkt, ihren<br />
Paraffingehalt und ihre Lagerbeständigkeit.<br />
Verstärkt geht man in letzter Zeit bei Untersuchungen von Bitumen auf die<br />
rheologischen Eigenschaften von Bitumen ein. Rheologie ist die<br />
Wissenschaft der fließenden Stoffe und beschreibt über physikalische<br />
Kennzahlen die Verformung eines Stoffes bei Beanspruchung durch äußere<br />
Kräfte. Dies kann durch physikalische Parameter wie Schermodul,<br />
Phasenverschiebungswinkel oder Biegezugsteifigkeit beschrieben werden.<br />
Bitumen ist ein viskoelastischer Stoff, d. h., sein Verhalten lässt sich über<br />
eine elastische und eine viskose Komponente beschreiben. Dieses<br />
Verhalten kann man mit Hilfe des Maxwell-Modells darstellen.
Sa./So.<br />
25./26.<br />
Tanks, BP<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Montag<br />
Raffinerien in Deutschland<br />
27.<br />
MWV<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Raffinerien in Deutschland:<br />
Betreiber Ort Gesellschafter<br />
Kapazität<br />
In Mio t<br />
Erdölwerk Holstein Heide Shell 4,50<br />
Elbe Mineralölwerke Hamburg Shell 5,10<br />
Holborn Europa<br />
Raffinerie<br />
Wilhelmshavener<br />
Raffinerieges.<br />
Erdöl-Raffinerie<br />
Emsland<br />
Hamburg Holborn 4,65<br />
Wilhelmshaven Conoco 10,3<br />
Lingen BP 4,0<br />
Ruhr Oel Gelsenkirchen BP/PdVSA 12,9<br />
Rheinland Raffinerie Godorf/<br />
Wesseling<br />
PCK Raffinerie Schwedt Shell/Ruhr<br />
Öl/AGIP/Total<br />
Shell 16,8<br />
10,8<br />
TOTAL Raffinerie Spergau Total 11,1<br />
MiRO Karlsruhe Shell/Esso/BP/Ruhr<br />
Oel/Conoco<br />
Bayernoil Ingolstadt OMV/AGIP/Ruhr<br />
Oel<br />
Petroplus Raffinerie<br />
Ingolstadt<br />
14,9<br />
12,0<br />
Ingolstadt Petroplus 5,0<br />
OMV Deutschland Burghausen OMV 3,5<br />
Einige Raffinerien bestanden bereits vor dem 2. Weltkrieg.
Stillgelegte<br />
Dienstag<br />
Raffinerien<br />
in<br />
Deutschland<br />
28.<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Stillgelegte Raffinerien in Deutschland<br />
Bereits vor und nach dem 1. Weltkrieg waren in Deutschland Raffinerien zur<br />
Herstellung von Benzin und Schmierölen gebaut worden. Nachfolgend wird<br />
ein Überblick über die ehemaligen, heute stillgelegten Mineralöl-Raffinerien<br />
gegeben.<br />
Name Kapazität<br />
< 1 Mio t/a<br />
in Betrieb<br />
BP HH-Finkenwerder<br />
5,1 1935-1982<br />
Erdölwerke Frisia Emden<br />
Deurag-Nerag Misburg<br />
Mobil Oil Bremen-<br />
Oslebshausen<br />
BP Dinslaken<br />
Fina Erdölraffinerie Duisburg<br />
Esso Köln<br />
Caltex Raunheim<br />
Wintershall Erdölwerke<br />
Mannheim<br />
Elf Mineralöl Speyer<br />
Mobil Oil Wörth<br />
Saarland Raffinerie Völklingen<br />
Shell Ingolstadt<br />
Leunawerke<br />
2,4 1960-1984<br />
2,5 1931-1986<br />
1,8 1911-1971<br />
9,9 1960-1982<br />
2,0 1959-1988<br />
5,7 1959-1982<br />
4,5 1963-1982<br />
5,6 1963-1989<br />
2,8 1965-1984<br />
3,5 1970-1995<br />
3,6 1967-1985<br />
2,8 1963-1982<br />
5,2 1926-1997<br />
Hydrierwerk Zeitz 3,4 1937-1995
Mittwoch<br />
Tankstellen in Deutschland<br />
29.<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Tankstellen in Deutschland<br />
Am Anfang des Motorisierungszeitalters bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
konnte man Benzin nur in der Apotheke kaufen. Das 1. „Tankstellenverzeichnis“<br />
in Deutschland stammt aus dem Jahre 1909 und umfasst eine<br />
Aufstellung von ca. 2.500 Drogerien, Kolonialwarenhändlern, Fahrradhandlungen,<br />
Hotels und Gaststätten. Danach wurde das Benzin in beliebige<br />
Behälter abgefüllt, u.a. in nicht mehr benötigte Milchkannen oder Flaschen.<br />
Die ersten Straßentankstellen entwickelten sich oft in Zusammenhang mit<br />
Autowerkstätten, Schmieden oder Schlossereien. Die erste Tankstelle in<br />
Deutschland wurde Ende 1922 im Deutschen reich am Radesplatz in<br />
Hannover errichtet.<br />
Vor Beginn des 1. Weltkrieges gab es ca. 50.000 PKWs, 20.000 Motorräder<br />
und 8.000 LKWs in Deutschland.<br />
Im Gegensatz zu den USA erfolgte die Massenmotorisierung in Deutschland<br />
bei den Motorrädern. So wurden 1933, im Gründungsjahr der <strong>DGMK</strong>,<br />
500.00 PKWs, 900.000 Motorräder und 200.000 LKW´s gezählt. Der Verkaufpreis<br />
für Benzin betrug 1933 35 Rpfg/l.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg lag der Spitzenwert der Tankstellenzahl bei ca.<br />
47.000 im Jahre 1969 allein in Westdeutschland bei einem Benzinpreis von<br />
ca. 60 Pfg/l.<br />
Ende 2006 ist die Anzahl der Tankstellen auf knapp über 15.000 gesunken:<br />
14.659 Straßentankstellen und 377 Autobahntankstellen.<br />
2006 betrug der Absatz an Ottokraftstoffen 22,6 Mio t und an Dieselkraftstoffen<br />
29,1 Mio t; 2006 waren ca. 46,5 Mio PKWs und ca. 3 Mio Nutzfahrzeuge<br />
auf der Straße.
Donnerstag<br />
Gasrückführungssysteme an<br />
Tankstellen<br />
30.<br />
Elaflex<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
Gasrückführungssysteme an Tankstellen<br />
Nach der 21. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />
gilt: „Tankstellen sind so zu errichten und zu betreiben, dass die<br />
beim Betanken von Fahrzeugen mit Ottokraftstoff aus den Fahrzeugtanks<br />
austretenden Kraftstoffdämpfe nach dem Stand der Technik mittels eines<br />
Gasrückführungssystems erfasst und dem Lagertank zugeführt werden.“<br />
Hintergrund für den Erlass der 21. BImSchV ist einerseits die Reduzierung<br />
der erhöhten Immissionsbelastung im Bereich der Tankstellen, um Tankstellenkunden,<br />
Tankstellenpersonal und Anwohner an Tankstellen vor Ottokraftstoffdämpfen,<br />
die unter anderem krebserzeugendes Benzol enthalten,<br />
zu schützen. Andererseits sind Ottokraftstoffdämpfe wichtige Vorläufersubstanzen<br />
für die Bildung von bodennahem Ozon und anderer Photooxidantien<br />
und tragen somit zur Entstehung von Sommersmog bei.<br />
Mit den in den Tankstellen installierten Gasrückführungssystemen können<br />
Emissionsreduzierungen von über 85 % erzielt werden, wenn die Systeme<br />
störungsfrei betrieben werden, d.h. wenn das Volumen von in den Lagertank<br />
rückgeführtem Kraftstoffdampf-Luft-Gemisch dem getankten Kraftstoffvolumen<br />
entspricht.<br />
Die üblicherweise in Deutschland eingesetzten aktiven Gasrückführungssysteme<br />
werden als dezentrale Systeme, die über eine Unterdrucksteuerung<br />
mittels Pumpe verfügen, betrieben.<br />
Bei aktiven Gasrückführungssystemen wird am Gassauger des Zapfventils<br />
das aus dem Fahrzeugtank verdrängte Kraftstoffdampf-Luft-Gemisch am<br />
Tankeinfüllstutzen abgesaugt. Um Kraftstoffdampf-Luft-Gemische proportional<br />
zum Flüssigkeitsstrom des Betankungsvorganges zurückzusaugen,<br />
sind zapfsäulenseitig steuerungs- und regelungstechnische Maßnahmen<br />
notwendig.
Freitag<br />
31.<br />
AdBlue<br />
Mercedes-Benz<br />
OKTOBER 2008<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31
AdBlue – Reduktionsmittel für die Absenkung der NOx-Emissionen<br />
aus Nutzfahrzeugen mit Dieselmotor –<br />
Das Parlament der Europäischen Union hat Ende 1999 verschärfte<br />
Abgaswerte für Dieselmotoren von Nutzfahrzeugen verabschiedet. Diese<br />
Abgasnorm Euro 4, die im <strong>Oktober</strong> 2005 in Kraft getreten ist, schreibt<br />
Grenzwerte vor, die bei Stickoxiden um 30 %, bei Partikeln (Ruß) um 80 %<br />
unter denen der Norm Euro 3 liegen. Im Jahre 2008 werden in einem<br />
zweiten Schritt (Euro 5) die NOx-Grenzwerte noch einmal weiter abgesenkt<br />
auf 2,0 g/kWh für schwere Nutzfahrzeuge (>3,5 t; > 85 kW). Hintergrund für<br />
diese Verschärfung der KFZ-Abgasvorschriften ist die EU-<br />
Luftqualitätsrichtlinie, die Luftverunreinigungen durch Industrieanlagen und<br />
Kraftfahrzeugverkehr verringern soll.<br />
Als technische Lösung wurde das als selektive katalytische Reduktion<br />
bezeichnete Verfahren ausgesucht (SCR = selective catalytic reduction).<br />
Hierbei durchströmen die Abgase hinter dem Motor zuerst einen<br />
Oxidationskatalysator, in dem NO teilweise zu NO2 und unverbrannte<br />
Kohlenwasserstoffe zu CO2 und Wasser oxidiert werden. Anschließend wird<br />
nach Zugabe des Harnstoffs und seiner Hydrolyse zu NH3 und CO2 das<br />
Gemisch von Stickstoffmonoxid und –dioxid am SCR-Katalysator zu<br />
unschädlichem Stickstoff und Wasser umgesetzt. Für den Einsatz von<br />
Harnstoff im SCR-Verfahren ist wegen der leichteren Handhabung und<br />
genaueren Dosierbarkeit eine Lösung von Harnstoff in Wasser vorgesehen<br />
und zwar mit einem Harnstoffgehalt von 32,5 Gew%.<br />
Diese wässrige Harnstofflösung wird unter der Produktbezeichnung AdBlue<br />
vertrieben.