Psychologie der Börse
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<strong>der</strong> Eigenanalyse kam noch das Thema Innovation hinzu,<br />
dass als Zukunftsfahrkarte und für den künftigen Erfolg<br />
noch viel stärker ausgeprägt werden müsse.<br />
Und so wurde Ihr Strategie-Projekt SPEED ins Leben gerufen.<br />
Warum SPEED und wie gingen Sie das an?<br />
Dr. Johannes Haupt,<br />
Chef <strong>der</strong> E.G.O.-Gruppe<br />
nissicherungsprojekte, die wir vor dem Hintergrund international<br />
rückläufiger Umsätze extrem schnell und effektiv<br />
durchführen mussten.<br />
Mit an<strong>der</strong>en Worten: Krisenmanagement bestimmte das<br />
Geschehen.<br />
Dr. Johannes Haupt: Ganz genau. Das war in dieser Situation<br />
zwingend und wir haben das, wie ich sagen darf, extrem<br />
effektiv, schnell und erfolgreich gemacht. Das war nicht<br />
wirklich schön und auch verbunden mit sehr schwierigen<br />
und unpopulären Entscheidungen, doch haben das Management,<br />
die Führungskräfte, ja eigentlich alle Beteiligte am<br />
Prozess sehr gut mitgewirkt. Das meinte ich auch eben damit,<br />
dass in <strong>der</strong> Krise auch das wirkliche Potenzial und die<br />
Kraft des Unternehmens zum Ausdruck kam: es war nämlich<br />
sehr positiv, dass gerade in dieser schwierigen Situation alle<br />
an einem Strang zogen und sich die Führungskräfte über den<br />
Verän<strong>der</strong>ungsbedarf auch im Klaren waren. Natürlich war<br />
das eine harte Zeit und viele waren auch persönlich in irgendeiner<br />
Weise betroffen: aber man war sich bewusst, dass<br />
es notwendige Schritte sind, um das Unternehmen wie<strong>der</strong><br />
ganz nach vorn zu bringen und langfristig zukunftsfähig zu<br />
machen. Insofern hat uns die Krise, so absurd sich das anhört,<br />
als Katalysator sogar geholfen, unsere Hausaufgaben zu<br />
machen. Und ich darf sagen, das wir tolle und kompetente<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte haben, die sich mit dem Unternehmen<br />
E.G.O. identifizieren und je<strong>der</strong>zeit ihren persönlichen<br />
Beitrag erbringen – wenn es darauf ankommt, je<strong>der</strong>zeit.<br />
Insgesamt hat das dazu geführt, dass wir stärker aus <strong>der</strong><br />
Krise herausgekommen sind, als wir hineingerieten.<br />
Das war aber, wie Sie sagten, nur ein Teil des Bildes:<br />
das akute Krisenmanagement nämlich.<br />
Dr. Johannes Haupt: Richtig. Gleichzeitig galt es natürlich,<br />
uns für die „Zeit nach <strong>der</strong> Krise“ fit zu machen und strategisch<br />
das Fundament für die Zukunft zu legen. Dafür haben<br />
wir zunächst einige unserer weltweiten Kunden nach ihrer<br />
Meinung zu E.G.O. gefragt. Die Meinungen waren sehr<br />
stimmig: tolle Qualität und hoher technologischer Standard;<br />
gute und stabile Beziehungen zu unseren Leuten, die als<br />
zuverlässig und kompetent beurteilt wurden; aber als Unternehmen<br />
zu schwerfällig, eigentlich langsam. Vor allem in<br />
Dr. Johannes Haupt: Zunächst steht SPEED natürlich für<br />
Geschwindigkeit an sich und korrespondiert damit mit dem<br />
zuvor Gesagten. Und dann stehen S für Strategie, P für Prozesse,<br />
E für die Entwicklung nutzenstiften<strong>der</strong> Produkte, E für<br />
Empowerment unserer Mitarbeiter und D für den stärkeren<br />
Dialog mit Menschen und Märkten. Der Name SPEED war<br />
also gleichzeitig Programm und beinhaltete bereits einige<br />
wesentliche Zielsetzungen des Projektes selbst.<br />
Auf einen Blick<br />
Interview: Michael Storks<br />
SPEED – Umsetzung in <strong>der</strong> Praxis<br />
Was kann und soll ein Beratungsunternehmen<br />
im Strategieprozess methodisch<br />
leisten?<br />
Dr. Johannes Haupt: Zunächst haben<br />
wir aus den vielen internationalen<br />
Führungskräften ein echtes Experten-<br />
Team zusammengestellt, das sich –<br />
zusammen mit <strong>der</strong> Geschäftsführung –<br />
in sehr vertraulichen und intensiven<br />
Workshops mit <strong>der</strong> Vergangenheit, <strong>der</strong><br />
heutigen Situation und mit einem<br />
Szenario für die Zukunft beschäftigte.<br />
Schnell bekam das Projekt dadurch<br />
auch den Untertitel „Zwischen Tradition<br />
und Innovation“, um das verbindende<br />
Element <strong>der</strong> erfolgreichen<br />
Geschichte des Unternehmens mit<br />
einer auf Innovationen gründenden<br />
erfolgreichen Zukunft zu betonen. Die<br />
Werte <strong>der</strong> Vergangenheit erfolgreich in<br />
die Zukunft führen, kann man das<br />
auch nennen. Dabei hat uns Herr<br />
Winfried Neun von <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft<br />
K.O.M. entscheidend<br />
geholfen: er hat zwar, was bei guten<br />
Beratern immer so sein sollte, inhaltlich<br />
nichts beigetragen – dafür umso<br />
mehr methodisch und strukturell. Will<br />
sagen: er hat das Beste aus dem Kopf<br />
unserer Leute zu tage geför<strong>der</strong>t. Mit<br />
vielen Fragen und Diskussionen und<br />
mit dem Zwang, immer alles sauber zu<br />
hinterfragen und mit Zahlen und<br />
Fakten zu hinterlegen. So sind wir zu<br />
einer für uns passenden Geschäftsfeldstrategie<br />
gekommen.<br />
NEUN<br />
sight<br />
Märkte & Marken<br />
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