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indigo Februar 2010

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tonträger<br />

musikmarkt<br />

Hold This Ghost<br />

Musée Mécanique<br />

Musée Mécanique sind die Mittzwanziger<br />

Sean Ogilvie und Micah<br />

Rabwin aus Portland, Oregon. Für<br />

sie ist Musizieren Handwerk: Alle<br />

ihre Instrumente, auch die Synthesizer,<br />

sind älter als sie selbst. Ihre<br />

Souterrain Transm. musikalische Melancholie trägt die<br />

zehn Stücke ihres Debut-Albums,<br />

die verblassende Fotografie auf dem Cover deutet<br />

bereits voraus: Seichter Synthesizer-Pop, der verschwimmende<br />

Erinnerungen vergangener Stunden<br />

verzweifelt zu greifen versucht. Das Ergebnis klingt,<br />

als hätten sich Paul Simon und Art Garfunkel spontan<br />

von Air inspirieren lassen und sich wieder an<br />

die Gitarren geschwungen. Ein zartes, filigranes,<br />

flüchtiges, sentimentales, wunderschönes Debut.<br />

Diesen Geist darf man ruhig festhalten! S.H.<br />

My Inner Burning<br />

My Inner Burning<br />

<br />

Der Gedanke hinter dieser CD war<br />

wohl urspünglich: „Was Evanescence<br />

können, können wir<br />

auch!“ Nun, Evanescence ist es<br />

dann doch nicht geworden, auch<br />

wenn der Einfluss recht deutlich<br />

SAOL / H'Art/ Zebral. durchklingt, aber das macht in diesem<br />

Fall nichts. Denn das Ergebnis<br />

spricht für sich selbst und My Inner Burning braucht<br />

sich nicht zu verstecken. Die Lead-Sängerin Rebekka<br />

Gaber hat eine erstklassige Stimme und die Songs<br />

sind ebenfalls eingängig und kraftvoll. Die insgesamt<br />

elf Stücke ihres Debutalbums sind außerordentlich<br />

abwechslungsreich und werden von der<br />

Band selbstbewusst als „Modern Metal“ zusammengefasst.<br />

Für alle Fans von Gothic-Metal und<br />

Alternative ist die Scheibe ein absolutes Muss. M.L.<br />

War Is Noise<br />

Jaakko & Jay<br />

<br />

Stellt man sich Floggin' Molly ohne<br />

Verstärker vor, hat man genau den<br />

Sound von Jaakko und Jay. Das<br />

ganze klingt also schnell und laut<br />

und ist doch unplugged. Folk mit<br />

Reggae, Country, ordentlich Punk-<br />

Fullsteam/Pias Feeling, viel Humor und hörbarer<br />

Freude. Nur zu zweit, der eine<br />

großartiger Gitarrist und Sänger – leider mit leichtem<br />

skandinavischem Akzent im Englisch –, der<br />

andere wie wild auf sein dreiteiliges Schlagzeug dreschend,<br />

heizen die beiden Finnen ein wie die ganz<br />

Großen. Die Themen sind einfach: Saufen, Revolution<br />

machen, soziale Missstände kritisieren. Absolut<br />

keine Akustik-Kuschel-Platte. Da sollte man eher<br />

auf Jack Johnson und Co. zurückgreifen. Wie der<br />

Name schon sagt: Krieg muss Krach machen. B.B.<br />

Poet der Affen/Poet of the Apes<br />

Tommy Finke<br />

<br />

<br />

Wohlfühlmelodien und Singer- &<br />

Songwriter-Sound zwischen Rio<br />

Reiser, Oasis und Tocotronic; nachdenkliche,<br />

kritische und tragikomische<br />

Texte voller Gossenpoesie,<br />

Zukunftsvisionen und Hoffnung –<br />

Roof Music der Bochumer Sänger und Komponist<br />

Tommy Finke und seine Band<br />

spielen insgesamt soliden deutschsprachigen Indie-<br />

Rock und -Pop. Große kommerzielle Erfolge blieben<br />

Finke bisher verwährt. Vielleicht klappt's ja mit seinem<br />

durchweg hörenswerten und gelungenen Meisterstück<br />

„Poet der Affen“. Bemerkenswert: Das<br />

Album gibt's gleich zwei Mal. Auf der zweiten CD<br />

finden sich alle Songs nochmal in englischer Sprache.<br />

Der Name der CD ist auf jeden Fall mal richtig<br />

genial. Das musste mal gesagt werden. B.B.<br />

November 2008 erstrahlte im Wolfsburger<br />

Nachtleben ein neues Glanzlicht. Seitdem<br />

war das Tiefrot in der Schillergalerie ein<br />

Magnet für das regionale Partyvolk. Eingebettet<br />

in Leder, LCD-Displays, Chrom, Holz<br />

und tiefrote Beleuchtung wurde hier am<br />

Wochenende das chice Publikum mit einem<br />

Musikmix aus Black, House, Charts und<br />

Classics von wechselnden Resident-DJs wie<br />

Aiello, Junior Gee, Muray oder Rock DJ<br />

Handtrix beschallt. Ende 2009 wurde der<br />

Red Carpet jedoch zum vorerst letzten Mal<br />

ausgerollt, das Tiefrot wurde geschlossen.<br />

Treue Club-Liebhaber brauchen jetzt jedoch nicht<br />

gleich rot sehen, denn bereits am 6. <strong>Februar</strong> wird<br />

ihre Lieblingslocation in neuer Aufmachung<br />

erneut die Türen öffnen. Florian Hergert hatte<br />

den Club Anfang Oktober 2009 zunächst übernommen<br />

und erfolgreich weitergeführt. Passend<br />

zum Jahreswechsel möchte er dem Ganzen nun<br />

jedoch einen neuen Look verpassen: „Durch<br />

diverse Entwicklungen in den letzten Monaten<br />

halte ich es für sinnvoll einen kompletten Neustart<br />

zu machen, um das Publikum wieder neu<br />

zu sortieren, den Stil zu optimieren und den<br />

aktuellen Ansprüchen gerecht zu werden. Nach<br />

meiner Übernahme möchte ich meinen persönlichen<br />

Stil natürlich auch mehr einbringen, da ist<br />

das neue Jahr ein guter Zeitpunkt“, erzählte uns<br />

der langjährige Eventmanager.<br />

Den kompletten Januar wurden die Räumlichkeiten<br />

in der Goethestraße 61 komplett entkernt<br />

und dann zu einem völlig neuen Cluberlebnis<br />

modelliert. „Es wird neue Farben, Möbel, Bars,<br />

Hand drauf: Die deutsch-australische<br />

House-Combo Boogey Pimps wird die<br />

nötige Geburtshilfe für den Club 28 leisten<br />

Aus Tiefrot wird Club 28<br />

„Feiern um 28 Uhr morgens“<br />

ein neues DJ-Pult und mehr Sitzecken geben.<br />

Wenn machbar auch einen neuen Bodenbelag.<br />

Konzeptionell wollen wir das ältere Publikum ab<br />

21 Jahren mit qualitativ hochwertiger House-<br />

Musik und Classics, sowie gutem Service, Qualität<br />

und hohem Anspruch verwöhnen“, so Hergert.<br />

Auch ein Name für das neue Projekt steht<br />

bereits fest: Club 28. Dahinter verbirgt sich zum<br />

einen das Motto des neuen Clubs – „Hier hat der<br />

Tag 28 Stunden“ – sowie eine besondere Aktion:<br />

Um 28 Uhr (4 Uhr morgens) ist jede Samstagnacht<br />

zehn Minuten lang „Open Bar“ angesagt.<br />

Das heißt: Alle Getränke, die in diesem Zeitraum<br />

bestellt werden, gibt es umsonst.<br />

Ausreichend Bewegung in der Masse und enger<br />

Körperkontakt sind also garantiert, aber auch<br />

musikalisch sind einige Highlights angekündigt.<br />

Bereits jetzt laufen Verhandlungen mit den Disco<br />

Boys und anderen weltbekannten Künstlern, die<br />

Relaunch-Party am 6. <strong>Februar</strong> werden keine<br />

geringeren als die Erfurter House-Legenden Boogie<br />

Pimps („Somebody to love“) bestreiten. Der<br />

Partystartschuss fällt gleich um 0 Uhr.<br />

Danach öffnet der Club 28 jede Nacht von Samstag<br />

auf Sonntag um Mitternacht für stilvolle<br />

Nachtschwärmer und Feierwütige seine Pforten.<br />

Einlass ist ab 21 Jahren. „Um gleich abgrenzend<br />

zu zeigen, welchen Publikumsanspruch wir<br />

haben: Erwachsen, stilvoll und mit gewissem<br />

Anspruch an den Club, den sie besuchen. Aber<br />

nicht falsch verstehen: Wir wollen kein Schicki-<br />

Micki-Club sein, einen Dresscode wird es zwar<br />

geben, aber keiner muss im Anzug kommen!“<br />

Das kleine (Tief-)Rote dürfte also genügen ...<br />

Text: Elena Heibel, Foto: Veranstalter<br />

18<strong>Februar</strong> <strong>2010</strong>

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