Mathematik
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3.3. Strukturelle Induktion 27<br />
• Wenn wir die Operation + : N 2 → N : (n, m) ↦→ n + m betrachten, so gilt:<br />
Γ 0 inc({1}) = {1}<br />
Γ 1 inc({1}) = {1} ∪ {2} = {1, 2}<br />
Γ 2 inc({1}) = {1, 2} ∪ {2, 3, 4} = {1, 2, 3, 4}<br />
Γ 3 inc({1}) = {1, 2, 3, 4} ∪ {2, 3, 4, 5, 6, 7, 8} = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8}<br />
.<br />
Γ k inc({1}) = {1, 2, . . . , 2 k }<br />
.<br />
Γ inc ({1}) = N +<br />
Auch hier kann der Beweis der Gleichheit Γ k inc ({1}) = {1, 2, . . . , 2k } für<br />
alle k ∈ N mittels vollständiger Induktion über k geführt werden.<br />
Eine Menge B ⊆ A heißt induktiv definiert (oder endlich erzeugt) aus B 0 ⊆ A, falls es eine<br />
Funktion f : A n → A gibt mit B = Γ f (B 0 ).<br />
Für endlich erzeugte Mengen können wir das Beweisprinzip der strukturelle Induktion<br />
beschreiben:<br />
• Induktionsanfang (IA): Zeige A(x) für alle x ∈ B 0 .<br />
• Induktionsschritt (IS): Zeige A(x) für ein allgemeines x ∈ B \ B 0 unter der Annahme<br />
(Induktionsvoraussetzung, IV), dass A(y 1 ), . . . , A(y n ) für x = f(y 1 , . . . , y n ) gilt. (Hier<br />
ist unter technischen Gesichtspunkten darauf zu achten, dass y 1 , . . . , y n einfacher<br />
sind, d.h. ist x ∈ Γ k f (B 0), so muss y 1 , . . . , y n ∈ Γ k−1<br />
f<br />
(B 0 ) gelten.)<br />
Wir wollen uns ein Beispiel für die in der Informatik typische konstruktive Vorgehensweise<br />
anschauen.<br />
Eine wichtige Datenstruktur in der Informatik sind Binärbäume als Verallgemeinerung<br />
von Listen. In einer Liste hat jedes Element bis auf das letzte genau einen Nachfolger und<br />
jedes Element bis auf das erste genau einen Vorgänger. Verlangt man nur die Eigenschaft<br />
das jedes Element bis auf eines genau einen Vorgänger besitzt (und Kreise ausgeschlossen<br />
Version v4.4 Fassung vom 12. April 2013