Alles andere als verschlafen - 4-Seasons.de
Alles andere als verschlafen - 4-Seasons.de
Alles andere als verschlafen - 4-Seasons.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hersteller 41<br />
Tipps vom Schlafsack-Profi<br />
So lebt Ihr Schlafsack länger<br />
Ajungilak anno<br />
1889: Baumwollhüllen<br />
mit<br />
Kapok-Füllung.<br />
Ajungilak anno<br />
2005: High-End-<br />
Schlafsäcke für je<strong>de</strong>n<br />
Einsatzbereich.<br />
• Schlafsack beim Packen nicht rollen. Statt<strong>de</strong>ssen vom<br />
Fußen<strong>de</strong> her geschlossen in <strong>de</strong>n Packsack stopfen.<br />
• Kompressionssack nur bei Bedarf komprimieren.<br />
• Schlafsack je<strong>de</strong>n Morgen vor <strong>de</strong>m Packen gewen<strong>de</strong>t<br />
auslüften. Billige Kunstfaserschlafsäcke nie großer<br />
Hitze aussetzen (Auto, Kofferraum, Trockner). Ajungilak-Schlafsäcke<br />
sind weniger empfindlich.<br />
• Aufbewahrung von Daunenschlafsäcken zu Hause am<br />
besten ausgepackt o<strong>de</strong>r hängend, allenfalls in einem<br />
großen, luftdurchlässigen Aufbewahrungssack.<br />
• Nur waschen, wenn <strong>de</strong>r Schlafsack richtig schmutzig<br />
ist, stinkt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Loft nachlässt. Spezialwaschmittel<br />
benutzen. Nicht schleu<strong>de</strong>rn – das kann die Innenkonstruktion<br />
zerstören!<br />
• Trocknen im Trockner: Weniger hochwertige Füllungen<br />
vertragen das Trocknen im Tumbler nicht. Ajungilak-<br />
Schlafsäcke können Sie ohne Be<strong>de</strong>nken trocknen.<br />
• Ein Inlet o<strong>de</strong>r Schlafanzug verlängert <strong>de</strong>n notwendigen<br />
»Waschzyklus« erheblich!<br />
• Neben <strong>de</strong>m Schlafsack ist auch eine gute Isomatte Voraussetzung<br />
für warme, erholsame Nächte.<br />
Der Mensch verschläft bekanntermaßen rund ein Drittel seines Lebens.<br />
Zu Recht legen wir Wert auf bequeme Betten, weiche Kissen und kuschelige<br />
Decken. Unterwegs in <strong>de</strong>r Natur kommt <strong>de</strong>m Schlaf-Equipment<br />
sogar noch höhere Be<strong>de</strong>utung zu: Nicht nur <strong>de</strong>r Komfort hängt davon ab,<br />
son<strong>de</strong>rn auch die Gesundheit, im Extremfall sogar das Überleben.<br />
Nicht von ungefähr machten sich die ersten Alpinisten Gedanken über mobile<br />
Betten. Bewirtschaftete Hütten gab es vor 150 Jahren keine, nicht einmal Notunterkünfte.<br />
Die ersten Gipfelstürmer hatten keine Schlafsäcke, son<strong>de</strong>rn »sackschwere«<br />
Konstruktionen aus zusammengenähten Tierhäuten. Dazu kamen<br />
Hanfseile, Eisenpickel, genagelte Schuhe … Die Tour wur<strong>de</strong> schnell zur Tortur.<br />
So war man <strong>de</strong>m Bergsteiger Francis Fox Tuckett dankbar, <strong>de</strong>r um 1861 rechteckige<br />
Schlafsäcke mit Kapuze und geknöpftem Verschluss entwickelte. Die Ur-<br />
Schlafsäcke bestan<strong>de</strong>n aus Woll<strong>de</strong>cken und einer eingenähten Unterlegplane.<br />
Fridtjof Nansen und die »Wun<strong>de</strong>rfüllung aus <strong>de</strong>n Tropen«<br />
1855 war im norwegischen Oslo die Firma »Mechanisk Wattfabrikk« gegrün<strong>de</strong>t<br />
wor<strong>de</strong>n und stellte Füllmaterial für Fe<strong>de</strong>rbetten, Kissen, Polster und Bekleidung<br />
her. Zum Kämmen <strong>de</strong>s Materi<strong>als</strong> nutzte man neuartige Kardierungsmaschinen.<br />
Als die Familie Fuglesang 1861 die Firma übernahm, ahnte wohl niemand, dass<br />
sie in <strong>de</strong>n nächsten 129 Jahren – über vier Fuglesang-Generationen hinweg<br />
– Schlafsack-Geschichte schreiben sollte. Der Name »Ajungilak« wur<strong>de</strong> zwar<br />
erst ab 1931 verwen<strong>de</strong>t, aber innovative Schlafsäcke fertigte man in Oslo schon<br />
viele Jahre vorher.<br />
Die Inspiration für ein mobiles Bettzeug kam vom norwegischen Nationalhel<strong>de</strong>n<br />
Fridtjof Nansen. Der Forscher und Abenteurer tüftelte mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Herstellern an Expeditionsausrüstung – unter <strong>an<strong>de</strong>re</strong>m entwickelte er mit Primus<br />
Kocher und mit Burberry wasserfeste Kleidung. Nansen nahm an, dass die<br />
Wärmeleistung eines Schlafsacks vor allem mit <strong>de</strong>m Füllmaterial zu tun haben<br />
musste – und dass Baumwolle vermutlich nicht geeignet war. Nansen favorisierte<br />
Hohlfasern wie Rentier- und Kamelhaare sowie die dam<strong>als</strong> neuartige »Wun<strong>de</strong>rfüllung<br />
aus <strong>de</strong>n Tropen«: Kapok. Bis heute wird diese Pflanzenfaser etwa für<br />
Allergiker-Bettwäsche verwen<strong>de</strong>t.<br />
Nansen und Georg Fuglesang von <strong>de</strong>r Wattierungsfabrik entwickelten gemeinsam<br />
die ersten Schlafsäcke für Nansens Arktis-Expeditionen. Diese Mo<strong>de</strong>lle<br />
– Baumwollstoff mit Kapok gefüllt – waren die ersten kommerziell hergestellten<br />
Outdoor-Schlafsäcke überhaupt. So kann sich Ajungilak – dam<strong>als</strong> noch<br />
Fuglesang’s Mechanisk Wattfabrikk – auf die Fahnen schreiben, <strong>de</strong>r weltweit<br />
erste Hersteller von wattierten Schlafsäcken zu sein.<br />
Nach Fridtjof Nansen war <strong>de</strong>r große Roald Amundsen Käufer von Fuglesang-<br />
Schlafsäcken. 1892 benutzte <strong>de</strong>r später am Nanga Parbat verschollene Albert<br />
Fre<strong>de</strong>rick Mummery einen ersten Daunenschlafsack auf seinem Trip zum Kangchenjunga.<br />
Revolution: Der Reißverschluss kommt<br />
Die neuartigen Schlafsäcke kamen langsam auch beim gemeinen Outdoor-Volk<br />
in Mo<strong>de</strong>. Fuglesang bot ab 1920 Daunenschlafsäcke an und verbesserte die<br />
Qualität ständig durch Investitionen in <strong>de</strong>n Maschinenpark. Ein technischer<br />
Durchbruch, <strong>de</strong>r auch aus heutiger Sicht die »alten Säcke« etwas neuzeitlicher<br />
erscheinen ließ, kam 1928: <strong>de</strong>r Reißverschluss. Was bislang geknöpft wer<strong>de</strong>n<br />
musste, konnte man nun elegant zippen.<br />
Zeitgleich boomte in weiten Teilen Europas <strong>de</strong>r Natursport. Wan<strong>de</strong>rn und Zelten<br />
wur<strong>de</strong>n Anfang <strong>de</strong>r 30er Jahre populär, in Deutschland etwa erhielt die<br />
Wan<strong>de</strong>rvogel-Bewegung regen Zulauf.<br />
1931 entstand auch <strong>de</strong>r Name Ajungilak. Die Grönland-Durchquerer Martin<br />
Mehren und Arne Hoygaard benutzten während ihrer Tour Schlafsäcke von<br />
›