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SOMMER 2013 - 4-Seasons.de

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1 Reise<br />

Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />

<strong>SOMMER</strong> <strong>2013</strong><br />

1 von 1 26.04.13 1<br />

Ausgabe 38<br />

2,50 Euro


FÜR <strong>SOMMER</strong>, SONNE UND REISE<br />

UNSERE TRAVEL-PRODUKTE<br />

UNBEKANNTE LÄNDER, SPANNENDE KULTUREN ... UNSERE TRAVEL-<br />

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4 Editorial<br />

Draußen sein und lernen<br />

– mit <strong>de</strong>r Globetrotter-<br />

Aka<strong>de</strong>mie. Zum Beispiel<br />

beim Familiensegeln in<br />

<strong>de</strong>r Dänischen Südsee.<br />

Das komplette Programm:<br />

globetrotter.<strong>de</strong>/aka<strong>de</strong>mie.<br />

Ein Leichtgewicht, außer in Sachen Schutz.<br />

»Einfach mal raus«<br />

Die Globetrotter-Welt wächst über die Filialen hinaus: Die Globetrotter-Lodge ist in<br />

<strong>de</strong>r letzten Bauphase, an <strong>de</strong>r Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie wird bereits gelehrt und gelernt.<br />

4-<strong>Seasons</strong> sprach mit Günther Hoffmann, <strong>de</strong>r noch hinter <strong>de</strong>n Kulissen werkelt.<br />

Günther, du gehörst zu <strong>de</strong>n Leuten, die die neuen<br />

Projekte vorantreiben. »Globetrotter-Lodge« klingt<br />

ja recht gemütlich. Wird es das auch?<br />

Ganz wie man mag. Die Globetrotter-Lodge entsteht<br />

am Aschberg in Schleswig-Holstein. Ein i<strong>de</strong>ales<br />

Basis lager für Radtouren o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>runge n in <strong>de</strong>n<br />

Hüttener Bergen o<strong>de</strong>r Pad<strong>de</strong>ltrips auf <strong>de</strong>r Schlei.<br />

Die Ostsee ist ebenfalls nicht weit. Aber wir können<br />

auch gemütlich. Unser Restauran t »Campfire« bietet<br />

regionales, gesun<strong>de</strong>s Essen mit großer Vielfalt.<br />

Ein Urlaubshotel für Natursportler also?<br />

Genau. Zu<strong>de</strong>m ist die Globetrotter-Lodge ein toller<br />

Ort für Feste und Hochzeiten. Räumlichkeiten für<br />

Firme nseminare bieten wir auch. Unser großer<br />

Vorteil ist, dass wir je<strong>de</strong>s Urlaubsprogramm und<br />

je<strong>de</strong> Veranstaltung ergänzen könne n mit Outdoo r-<br />

aktivitäten: Bogenschießen, Pad<strong>de</strong>ltouren … Ganz<br />

nach unserem Motto: einfach mal raus.<br />

Wann ist Eröffnung <strong>de</strong>r Globetrotter-Lodge?<br />

Noch in diesem Sommer. Wir freuen uns schon.<br />

Und die »Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie«? Sitzt die auch in<br />

<strong>de</strong>r Globetrotter-Lodge?<br />

Nur das Büro. Die Aka<strong>de</strong>mie veranstaltet Outdoorseminare<br />

und Reisen mit Ausbildungscharakter.<br />

Daher braucht sie keinen Hauptsitz, zu <strong>de</strong>m die<br />

Gäst e kommen müssen, son<strong>de</strong>rn bietet an möglichst<br />

vielen Orten Touren und Schulungen an. Derzeit<br />

sind es elf Standorte, einer davon in Norwegen.<br />

Ziel ist natürlich, in <strong>de</strong>r Nähe je<strong>de</strong> r Stadt mit Globetrotter-Filiale<br />

präsent zu sein. Bisher sind schon<br />

Berlin, Frankfurt, Köln und Hamburg abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Demnach hat die Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie bereits<br />

<strong>de</strong>n Lehrbetrieb aufgenommen?<br />

Für Profis laufen Instructor-Kurse in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Kanu, Segeln, Trekking, Wald, Winter und Indoor.<br />

Aber auch das Programm für normale Kun<strong>de</strong>n ist<br />

gestartet. Zum Beispiel Trekking- und Kanutouren,<br />

bei <strong>de</strong>nen die Gäste Ausrüstung testen o<strong>de</strong>r gleich<br />

einen Kurs dazubekommen. Test, Ausbildung und<br />

Draußensein kommen so zusammen. Alle aktuellen<br />

Angebote gibt’s unter globetrotter.<strong>de</strong>/aka<strong>de</strong>mie. <<br />

Günther Hoffmann<br />

© <strong>2013</strong> Keen Inc.<br />

Hier kommt unsere neue Linie! Diese Schuhe wiegen gera<strong>de</strong> mal max. 285g pro Schuh und bieten<br />

trotz<strong>de</strong>m weiterhin <strong>de</strong>n bewährten Schutz, <strong>de</strong>r uns so berühmt gemacht hat. Weniger ist manchmal mehr. So können<br />

Sie unerschrocken in <strong>de</strong>n Sommer springen, kraxeln und tauchen. Denn bietet Mo<strong>de</strong>lle für je<strong>de</strong>s Abenteuer.<br />

EIN LEICHTGEWICHT SCHÜTZT ABENTEUERLUSTIGE ZEHEN.<br />

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1 Reise<br />

Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />

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1 von 1 26.04.13 19:12<br />

Ausgabe 38<br />

2,50 Euro<br />

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6<br />

Inhalt<br />

IMPRESSUM<br />

4-SEASONS ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />

von Globetrotter Ausrüstung.<br />

72<br />

4-SEASONS erscheint vierteljährlich<br />

zur Quartalsmitte.<br />

4-SEASONS wird an aktive Kun<strong>de</strong>n mit<br />

GlobetrotterCard kostenlos verschickt<br />

und ist in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />

erhältlich (solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />

Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

(GlobetrotterCard) können Sie in allen<br />

Filialen o<strong>de</strong>r online beantragen:<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte<br />

ALLE AUSGABEN VON 4-SEASONS<br />

gibt’s kostenlos auch auf <strong>de</strong>m iPad<br />

(Apple App Store) und als PDF:<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/heftarchiv<br />

LESERSERVICE<br />

Adressän<strong>de</strong>rung, Heft fehlt etc.:<br />

Tel. 040/67 96 61 79<br />

90<br />

HERAUSGEBER<br />

Globetrotter Ausrüstung GmbH<br />

Bargkoppelstieg 10–14<br />

22145 Hamburg<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />

Torsten Fischer<br />

96<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

1. Quartal <strong>2013</strong><br />

400 000 Stück<br />

REDAKTION & KONZEPT<br />

Redaktionsbüro Glocker & Neumann<br />

Provinostraße 52, D-86150 Augsburg<br />

Tel. 08 21/42 07 84 0<br />

Fax 08 21/42 07 84 20<br />

4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com<br />

10<br />

26<br />

46<br />

54<br />

56<br />

46<br />

Inhalt<br />

Sommer <strong>2013</strong><br />

Träume leben: Cycle the World<br />

Hamburger Globetrotter auf großer Tour.<br />

Aktuell/Engagiert<br />

Neues aus <strong>de</strong>r Globetrotter-Welt.<br />

Projekte: Bike2Boat<br />

Norwegen mit Kajak auf <strong>de</strong>m Hänger.<br />

Reisetipp: Osteifel<br />

Traumpfa<strong>de</strong> auf Vulkangestein.<br />

Reise: Mia san hier<br />

Königliche Naturerlebnisse in Bayern.<br />

70<br />

72<br />

88<br />

90<br />

100<br />

Optische Täuschung<br />

auf <strong>de</strong>m Salar <strong>de</strong> Uyuni<br />

(Bolivien). Foto: Andreas Krüger.<br />

Mehr von <strong>de</strong>n Hamburger<br />

Weltumradlern ab Seite 10.<br />

104<br />

State of the Art: Keen Clearwater CNX<br />

Folgt <strong>de</strong>r Sandale!<br />

Ausrüstungsberatung: Klettersteig<br />

Mit Sicherheit auf die Ferrata.<br />

5-Sterne-Produkte<br />

Was Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n empfehlen.<br />

Reise: Kanada<br />

Wo sich Wolf und Bär Gute Nacht sagen.<br />

Kollege: Niklas Berglöw<br />

Die hohe Kunst <strong>de</strong>s Überlebens.<br />

Sommer <strong>2013</strong><br />

REDAKTIONSTEAM<br />

Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />

Ingo Wilhelm, Ingo Hübner, Sebastian<br />

Lüke, Philip Baues, Michael Neumann,<br />

Julian Rohn, Cindy Ruch, Axel<br />

Bellmann, Moritz Schäfer, Manuel<br />

Arnu, Michèle Knaup. Korrektorat: Lars<br />

Dammann, Claudia Meyer, Gotlind<br />

Blechschmidt.<br />

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

Iris Lemanczyk, Günther Hoffmann,<br />

Fabian Nendza, Hol<strong>de</strong> Schnei<strong>de</strong>r,<br />

Michael Bärisch, Dr. Tomas Jelinek,<br />

Johan Lambrechts, Olaf Friedrichs,<br />

Andreas Krüger, Johanna Brause,<br />

Damiano Levati, Chris Boukoros, Piotr<br />

Drozdz, Manuel Ferigato, Christian<br />

Moog, Franz Scholz, Petra Rapp, Lutz<br />

Fischer, Peter Reiter, Guido Augustiniak,<br />

Andreas Franke-Thiele, Jens<br />

Klatt, Karin Kura, Norbert Eisele-Hein,<br />

Andreas Worsch, Franz Lerchenmüller,<br />

Thomas Gretler, Monika Renner, Dieter<br />

Haas, Iris Kürschner, Ron Hill, Michael<br />

Fischer, Ole Helmhausen, Diana<br />

Hübner, Noel Rogers, Tom Rivest,<br />

Niklas Berglöw.<br />

GRAFIK & PRODUKTION<br />

B612 GmbH, Werner Bauer, Jan Maier<br />

Tübinger Str. 77-1, 70178 Stuttgart<br />

w.bauer@b612-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN<br />

4-<strong>Seasons</strong> Marketing<br />

Sarah Jentsch<br />

Tel. 08 21/42 07 84 12<br />

Fax 08 21/42 07 84 20<br />

jentsch@red-gun.com<br />

DRUCK<br />

Stark Druck GmbH + Co. KG, Pforzheim<br />

4-SEASONS IM INTERNET<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

64<br />

Gute Karten<br />

Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard zu Willi Weitzel.<br />

104<br />

Traumtour: GTA<br />

Episches Wan<strong>de</strong>rn durch die Westalpen.<br />

Unsere Druckerei und das Papier von<br />

4-<strong>Seasons</strong> sind FSC-zertifiziert.<br />

66<br />

Hersteller: Houdini<br />

Coole Klamotten – natürlich schwedisch.<br />

114<br />

Hin und weg<br />

Sieben Mal »Save the Date« für Globetrotter.


8<br />

iPad extra<br />

Auch in <strong>de</strong>r XXL-App: Exklusive Storys und<br />

Extras, die nicht im Printheft erscheinen.<br />

DAS BIETET DIE XXL-APP: EXKLUSIVES<br />

Gemeinsam<br />

Abenteuer<br />

erleben!<br />

Toll: Norwegen mit<br />

Zelt, Bike & Boot.<br />

Aber: Wohin mit <strong>de</strong>m<br />

ganzen Gepäck?<br />

Bildgewaltig: Mit <strong>de</strong>m Bike<br />

über <strong>de</strong>n Pamir Highway.<br />

Exklusiv zu diesem Heft<br />

XXL-App fürs iPad<br />

Je<strong>de</strong> Ausgabe von 4-<strong>Seasons</strong> erscheint auch als iPad-Version – auf Deutsch und Englisch. Diese Standard-App<br />

bietet immer ein paar nette Extras, aber so richtig ausgereizt wur<strong>de</strong>n die Möglichkeiten <strong>de</strong>s Tablets noch nicht.<br />

Daher hat die Redaktion mal experimentiert und parallel zur regulären iPad-App eine XXL-Ausgabe produzier t. Wir<br />

freuen uns über zahlreiche Downloads – und euer Feedback an 4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com.<br />

DAS BIETET DIE XXL-APP: HIGHLIGHTS<br />

Pamir Highway: Fabian Nawrath, letztes<br />

Jahr für seine Afrika-Durchquerung zum<br />

»Globetrotter <strong>de</strong>s Jahres« gekürt, hat exklusiv<br />

für 4-<strong>Seasons</strong> eine beeindruckend e<br />

Tablet-Reportage zusammengestellt.<br />

Kollege Berglöws Arbeitsplatz: Wer sehen<br />

will, wo Niklas Berglöw (Portrait ab S. 100)<br />

Kun<strong>de</strong>n berät, kann die Hamburger Globetrotter-Filiale<br />

mit <strong>de</strong>m iPad besichtigen.<br />

Zu Besuch bei Hanwag: Die Redaktion bestellt<br />

einen maßgefertigten Hanwag-Schuh<br />

(Seite 31). Für die XXL-App haben wir die<br />

Produktion <strong>de</strong>s edlen Stiefels begleitet.<br />

Anzusehen im »Street-View«-Modus.<br />

Furchtlos: Zwei Köche ziehen los.<br />

Guerilla Köche: Ab August im Kino, bei<br />

uns schon auf <strong>de</strong>m iPad: Making-of zu<br />

»Guerilla Köche«, einem kulinarischen<br />

Traveller-Movie mit Kultpotenzial.<br />

Schritt für<br />

Schritt: So<br />

entsteht bei<br />

Hanwag ein<br />

Maßschuh.<br />

Gear Warrior Wheeled Duffel 32<br />

Equipment<br />

Keeper–<br />

hält, was er<br />

verspricht<br />

XXL-Spezial<br />

Reportagen, News und Anzeigen, die im<br />

Heft mit diesem Logo markiert sind, wur<strong>de</strong>n<br />

für die XXL-App beson<strong>de</strong>rs aufwändig<br />

umgesetzt. Ein kleiner Vorgeschmack:<br />

Träume leben (ab Seite 10): Weltumradler<br />

Andreas Krüger erzählt im Vi<strong>de</strong>o-Interview<br />

Traumgeschichten und Horrorstorys; eine<br />

interaktive Karte zeigt <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r<br />

Tour; dazu je<strong>de</strong> Menge Fotos extra.<br />

Pflegeserie (Seite 40): Zu <strong>de</strong>n Basisinfos<br />

im Heft gibt’s auf <strong>de</strong>m iPad eine Expertenversion<br />

mit Hintergrund infos. Kann man<br />

gleich mit in die Waschküche nehmen.<br />

XXL-Spezial<br />

Bike2Boat (ab Seite 46): Die wackeren<br />

Radler präsentieren ihr Packsystem im<br />

Kajak anhänger. Außer<strong>de</strong>m: Infos zu ihrer<br />

aktuellen B2B-Tour durch die Alpen.<br />

State of the Art (ab Seite 70): Ein Vi<strong>de</strong>o<br />

erklärt die Details von Keens CNX-Serie.<br />

Plus: 360°-Ansich t <strong>de</strong>r Sandale.<br />

Beratung Klettersteig (ab Seite 72): Zwei<br />

Rückruf-Aktionen von Klettersteigsets<br />

habe n die Anwen<strong>de</strong>r verunsichert. Ein<br />

Vi<strong>de</strong> o von E<strong>de</strong>lrid zeigt die Probleme auf.<br />

Anzeigen: Auch viele Hersteller haben ihre<br />

Anzeigen für die XXL-App aufbereitet.<br />

Tipps: Bergans und Eagle Creek.<br />

Traumtour GTA (ab Seite 104): Animierte<br />

Kartenansicht für alle 65 Tagesetappen,<br />

außer<strong>de</strong>m Höhenprofile für einige ausgewählte<br />

Abschnitte <strong>de</strong>r GTA.<br />

Für menschliche Bergziegen: die GTA.<br />

UND DAS BIETET DIE XXL-APP AUCH: MEHR INHALT ÜBERALL<br />

Infos, Fotos, Vi<strong>de</strong>os. Neben <strong>de</strong>n hier erwähnten<br />

Highlights und Extras bieten<br />

auch viele weitere redaktionelle Beiträge<br />

4-<strong>Seasons</strong> auf <strong>de</strong>m iPad: so funktioniert’s!<br />

Apple App Store öffnen (in iTunes o<strong>de</strong>r direkt auf<br />

<strong>de</strong>m iPad) und »4-<strong>Seasons</strong>« in die Suche eingeben.<br />

Standard-App – für je<strong>de</strong> Ausgabe,<br />

auch für das Sommer-Heft <strong>2013</strong>.<br />

Gibt’s auf Deutsch und Englisch.<br />

Erscheint zeitgleich mit <strong>de</strong>m Heft.<br />

und Anzeigen Zusatzmaterial. Also einfach<br />

reinschauen und ent<strong>de</strong>cken! Das Team von<br />

4-<strong>Seasons</strong> wünscht viel Spaß dabei.<br />

Die orange App ist die Standardversion, die blaue<br />

die XXL-App. Bei<strong>de</strong> Apps sind kostenlos.<br />

XXL-Spezial<br />

XXL-App – einmalige Ausgabe<br />

zum Sommer-Heft <strong>2013</strong>. Erscheint<br />

irgendwann ab Mitte Mai (<strong>de</strong>n<br />

genauen Termin bestimmt Apple).<br />

Übergroße<br />

Rä<strong>de</strong>r für<br />

je<strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong><br />

Extrem<br />

belastbar auf<br />

je<strong>de</strong>r Reise<br />

www.eaglecreek.com


10<br />

Träume leben<br />

Träume leben<br />

11<br />

XXL-Spezial<br />

XX<br />

Raus aus <strong>de</strong>m Alltag, rauf auf <strong>de</strong>n Sattel: Der Globetrotter-Mitarbeiter<br />

Andreas Krüger und seine Freundin Johanna Brause sind 20 Monate<br />

lang rund 28 400 Kilometer weit durch 29 Län<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong>lt.<br />

Nicht in Zahlen fassen lässt sich <strong>de</strong>r Wert ihrer Erlebnisse.<br />

Interview: Iris Lemanczyk | Fotos: Andreas Krüger<br />

Schier unüberwindlich – aber eben nur schier:<br />

die Transalai-Kette im Sü<strong>de</strong>n Kirgistans.


12<br />

Träume leben<br />

Träume leben<br />

13<br />

»Wir wussten, dass wir<br />

durch Europa und Asien nach<br />

Singapur wollten. Der Rest<br />

hat sich ergeben.«<br />

Als langjährige Wahl-Hamburger seid ihr begeisterte Wassersportler.<br />

Warum seid ihr dann doch mit <strong>de</strong>m Fahrrad los?<br />

Andreas: Auf eine Segelreise hätten wir noch jahrelang<br />

sparen müssen. Außer<strong>de</strong>m ist man als Segler auf <strong>de</strong>m Wasser und<br />

im Hafen, aber nicht bei <strong>de</strong>n Menschen. Das war uns aber wichtig.<br />

Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an eure Tour zurück<strong>de</strong>nkt?<br />

Johanna: Die Taklamakan-Wüste in China. Da sind wir wochenlang<br />

durchgera<strong>de</strong>lt, fast immer mit Gegenwind. So alle 100 Kilometer<br />

tauchte ein Dorf auf, wo wir Wasser aufnehmen konnten.<br />

Es war einsam. Plötzlich kam aus <strong>de</strong>m Nirgendwo ein Hirte, ein<br />

Uigure. In einem Tuch über seiner Schulter trug er eine Melone –<br />

seinen einzigen Wasservorrat, <strong>de</strong>n er mit uns teilte.<br />

Andreas: Das Gegenteil erlebten wir in <strong>de</strong>r Wüste in Turkmenistan.<br />

Autos aus Europa bretterten vorbei. Die waren mit einer Rallye<br />

unterwegs, alle bestens mit Proviant ausgerüstet, aber nur ein<br />

Einziger hielt an.<br />

Habt ihr die Route im Voraus genau geplant?<br />

Andreas: Wir wussten, dass wir durch Europa und Asien nach<br />

Singapur und unbedingt durch <strong>de</strong>n Iran fahren wollten. Der Rest<br />

ergab sich, frei nach Kurt Tucholsky: »Entwirf <strong>de</strong>inen Reiseplan<br />

im Großen und lass’ dich im Einzelnen von <strong>de</strong>r bunten Stun<strong>de</strong><br />

treiben. Die größte Sehenswürdigkeit ist die Welt, sieh sie dir an!«<br />

In eurem Reiseblog schreibt ihr, dass die Rä<strong>de</strong>r mit Gepäck rund<br />

60 Kilo gewogen haben. Wür<strong>de</strong>t ihr heute an<strong>de</strong>rs packen?<br />

Andreas: Schnickschnack hatten wir nicht dabei. Ich wür<strong>de</strong> aber<br />

einen von drei Schlafsäcken weniger mitnehmen. Statt<strong>de</strong>ssen<br />

einen Wasserfilter, <strong>de</strong>n mussten wir uns nachschicken lassen. ><br />

Johanna und Andreas persönlich<br />

Erwischt! Die Weltumradler<br />

ließen sich in Bolivien also<br />

auch mal ein Stück mitnehmen.<br />

Andreas Krüger (42) arbeitet seit<br />

2004 als Eventmanager in <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Globetrotter-Filiale. In Mönchengladbach<br />

geboren, kam er zum<br />

Geografiestudium an die Elbe, auf <strong>de</strong>r<br />

er gerne pad<strong>de</strong>lt. Die in Ratzeburg<br />

aufgewachsene Johanna Brause (31)<br />

hat es mehr mit Segeln und arbeitet<br />

als Ingenieurin bei <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Hochbahn. Gemeinsam haben sie<br />

Radreisen etwa durchs Baltikum<br />

unternommen. Im März 2011 starteten<br />

sie »mit <strong>de</strong>m Fahrrad von Hamburg<br />

um die Welt«, so <strong>de</strong>r Untertitel<br />

ihres Reiseblogs cycle-the-world.<strong>de</strong>.<br />

Dort fin<strong>de</strong>t man neben spannen<strong>de</strong>n<br />

Episo<strong>de</strong>n auch die genaue Reiseroute.<br />

Sie führte von Hamburg nach<br />

Singapur, von Argentinien nach Peru,<br />

von Kanada entlang <strong>de</strong>r Pazifikküste<br />

nach Los Angeles und schließlich von<br />

Spanien zurück nach Hamburg.


14<br />

Träume leben<br />

Erst im Iran fühlte sich Johanna auf <strong>de</strong>r Reise angekommen.<br />

In Rumänien o<strong>de</strong>r Bulgarien war ja immer noch die Donau …<br />

Lange Kleidung schützt vor usbekischer Wüstensonne und strengen Blicken <strong>de</strong>r Gläubigen in Buchara.<br />

Die Fotoausrüstung war <strong>de</strong>r schwerste Posten, auf <strong>de</strong>n ich aber<br />

auch heute nicht verzichten wollte.<br />

Johanna: Unser Gepäck hat sich etwas ausgedünnt, zweimal<br />

haben wir Unnötiges heimgeschickt. Ich hatte sicher etwas zu viel<br />

Verbandszeug dabei – man wirft das <strong>de</strong>utsche Sicherheits<strong>de</strong>nken<br />

eben nicht so schnell ab. Es hat uns stets gefreut, wenn wir an<strong>de</strong>re<br />

Reisen<strong>de</strong> trafen, die mit weniger Ausrüstung zurechtkamen.<br />

Meist waren es Englän<strong>de</strong>r, die dann anstatt mit Dio<strong>de</strong>n-Fahrradlicht<br />

mit einer Konservendose und Glühlampe unterwegs waren.<br />

Wann und wie genau ging es los?<br />

Andreas: Wir sind am 1. März 2011 in Hamburg gestartet. Erst<br />

mal <strong>de</strong>n Elberadweg entlang. Bei Minusgra<strong>de</strong>n und Nebel, doch<br />

wir fuhren <strong>de</strong>m Frühling entgegen, das hat uns sehr motiviert.<br />

Und wann, wür<strong>de</strong>t ihr sagen, habt ihr euch ganz auf die Tour eingelassen<br />

und nicht mehr in Gedanken in Hamburg gehangen?<br />

Andreas: Als wir in Istanbul nach Asien kamen, das war ein Meilenstein<br />

für mich, danach waren die Gedanken an die Arbeit weg.<br />

Johanna: Ja, die Ankunft in Istanbul – ich hatte Tränen in <strong>de</strong>n<br />

Augen. Bei mir hat’s aber noch bis in <strong>de</strong>n Iran hinein gedauert, bis<br />

ich ganz auf <strong>de</strong>r Reise angekommen war. In Rumänien und Bulgarien<br />

dachte ich noch: Ach, wir sind ja immer noch an <strong>de</strong>r Donau.<br />

In eurem Blog habt ihr von Kriegsspuren in Kroatien und Serbien<br />

geschrieben. Was ist davon noch zu sehen?<br />

Andreas: Einschusslöcher an Häusern, Schil<strong>de</strong>r, die vor Minen<br />

warnen. Und das so nah dran, es ist Europa! Serbien ist wie eine<br />

Zeitreise 30 Jahre zurück: verschmutzte Luft, Ochsenkarren, sehr<br />

arme Menschen. In Novi Sad hatten wir unseren ersten Platten,<br />

von insgesamt 31. Es regnete, und wir schoben die Fahrrä<strong>de</strong>r unter<br />

das einzige Dach weit und breit – eine Kaserne. Uns war etwas<br />

mulmig, als Soldaten auftauchten. Doch sie brachten uns Tee.<br />

Wie waren <strong>de</strong>nn die Straßen?<br />

Johanna: Ganz unterschiedlich. Unvergesslich bleibt mir ein Weg<br />

vor Belgrad, <strong>de</strong>r war so morastig, dass selbst Schieben nicht mehr<br />

ging. Erschöpft kamen wir durch ein Dorf. Ein Mann schüttelte bei<br />

unserem Anblick ungläubig <strong>de</strong>n Kopf. Dann nahm er <strong>de</strong>n Gartenschlauch<br />

und spritzte unsere Rä<strong>de</strong>r ab. Was für ein Geschenk!<br />

Türkei mal zwei: Rohrzangenreparatur und Camperglück.<br />

Andreas: Manchmal erschwerten auch Hun<strong>de</strong> die Weiterfahrt,<br />

zum Beispiel hinter <strong>de</strong>r bulgarisch-türkischen Grenze. Sechs,<br />

sieben Straßenköter hefteten sich an unsere Hinterreifen. Es<br />

ging bergab, und wir ra<strong>de</strong>lten <strong>de</strong>r Meute davon. Doch nach <strong>de</strong>r<br />

nächsten Kurve führte die Straße steil bergan … Das schienen<br />

die Hun<strong>de</strong> gewusst zu haben. Schnell stiegen wir ab und<br />

schnappten uns Steine. Sobald wir <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Rücken<br />

zudrehten, kamen sie gefährlich nahe. Es dauerte lange, bis sie<br />

das Interesse an uns verloren und wir weiterfahren konnten.<br />

Gab es neben <strong>de</strong>n Reifenpannen auch größere Reparaturen?<br />

Andreas: Vor <strong>de</strong>r Reise hatte ich unseren Fahrradbauer gefragt,<br />

ob ich Werkzeug fürs Tretlager mitnehmen soll. Er verneinte.<br />

Prompt gab in <strong>de</strong>r Türkei mein Innenlager <strong>de</strong>n Geist auf … In<br />

einer Kleinstadt fan<strong>de</strong>n wir einen Radla<strong>de</strong>n. Der Mann holte<br />

eine Rohrzange und setzte sie an mein E<strong>de</strong>lrad an – ich musste<br />

mich wegdrehen, weil ich das nicht mit ansehen konnte. Aber<br />

mit Geschick allein war nichts zu machen. Auch im nächsten<br />

Radla<strong>de</strong>n fehlte das passen<strong>de</strong> Werkzeug. Die Jungs dort meinten,<br />

ich solle Fotos vom Tretlager machen und es beschreiben.<br />

Dann mailten sie die Fotos und Informationen, die ich mithilfe<br />

von Google Translate übersetzt hatte, an einen Fahrradla<strong>de</strong>n in<br />

Istanbul. Dort organisierten sie prompt das richtige Tretlager,<br />

<strong>de</strong>r Nachtbus brachte es die 1000 Kilometer zu uns, wo es am<br />

nächsten Tag eingebaut wur<strong>de</strong> – mit <strong>de</strong>r Rohrzange. Und die<br />

Jungs stellten uns nur das Material in Rechnung.<br />

><br />

Das ins Fußbett eingearbeitete Kupferoxid "Cupron"<br />

wirkt antibakteriell und schützt zuverlässig vor<br />

unangenehmer Geruchsbildung. Und das während<br />

<strong>de</strong>r gesamten Lebensdauer <strong>de</strong>s Produktes.<br />

Die neue Generation <strong>de</strong>r bewährten<br />

SOURCE Sandalen bietet jetzt noch mehr<br />

Komfort - in je<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong>, für je<strong>de</strong>s<br />

Abenteuer.


16<br />

Träume leben<br />

PatitucciPhoto;<br />

Run<strong>de</strong> Sache:<br />

Bolivien per Bike.<br />

Exosphere -4°<br />

»Kein Wun<strong>de</strong>r, wenn ihr so viel ra<strong>de</strong>lt …« So erklärten sich<br />

viele Türken, warum das Hamburger Paar keine Kin<strong>de</strong>r hat.<br />

Andreas, warst du aus türkischer Sicht ein schlechter Mann, weil<br />

du einer Frau zumutest, täglich stun<strong>de</strong>nlang im Sattel zu sitzen?<br />

Andreas: Ja. Und immer kam die Frage, ob wir Kin<strong>de</strong>r hätten. Auf<br />

unser Kopfschütteln folgte meist ein: »Kein Wun<strong>de</strong>r, wenn ihr so<br />

viel ra<strong>de</strong>lt …« Die Iraner dagegen verstehen, dass man aus Spaß<br />

an <strong>de</strong>r Bewegung auf <strong>de</strong>m Fahrrad sitzt. Dort haben sie sich eher<br />

gewun<strong>de</strong>rt, dass ich gekocht habe, während Johanna sich ausruhte.<br />

Zum Glück habe ich nicht auch noch abgespült, das hätte<br />

meine Autorität völlig untergraben.<br />

Wur<strong>de</strong>st du, Johanna, im Iran an<strong>de</strong>rs behan<strong>de</strong>lt als Andreas?<br />

Johanna: Ja – beispielsweise wollte ich, um Geld zu tauschen,<br />

meinen Reisepass an <strong>de</strong>r Hotelrezeption abholen. Man gab ihn<br />

mir nicht. Nur Andreas durfte meinen Pass in Empfang nehmen.<br />

Andreas: Ich wur<strong>de</strong> in eine Rolle gedrängt, die ich nicht ausfüllen<br />

wollte: die <strong>de</strong>s männlichen Beschützers. Wir waren beispielsweise<br />

mit einem Geschwisterpaar unterwegs. Als ein Mann hinter <strong>de</strong>r<br />

Schwester herging und sie musterte, hätte ihr Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Typen<br />

<strong>de</strong>swegen fast verprügelt. Ich dagegen merke so etwas gar nicht<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nke mir nichts dabei. In iranischen Augen war ich ein mieser<br />

Beschützer. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite erlebten wir unglaubliche<br />

Gastfreundschaft und reges Interesse an uns. Autofahrer hielten<br />

an, um uns mit kühlem Wasser o<strong>de</strong>r Obst zu versorgen. Und bei<br />

je<strong>de</strong>r Gelegenheit wur<strong>de</strong>n wir eingela<strong>de</strong>n.<br />

Iran, Turkmenistan, Usbekistan, China … überall brauchtet ihr<br />

Visa. Wie habt ihr die organisiert?<br />

Andreas: Ursprünglich wollten wir das Land für Land erledigen.<br />

Wir versuchten also in Istanbul, ein Visum für <strong>de</strong>n Iran zu bekommen.<br />

Doch we<strong>de</strong>r dort noch in Ankara hat das geklappt. Wir beschlossen<br />

daraufhin, eine Agentur in Deutschland zu beauftragen,<br />

uns sämtliche Visa zu besorgen. Der Nachteil an dieser Metho<strong>de</strong><br />

war, dass wir uns festlegen mussten, wann wir wo sein wollten. Wir<br />

schickten unsere Pässe also nach Deutschland, zum Glück hatten<br />

wir je zwei Pässe dabei.<br />

Johanna: Die Wartezeit wollten wir uns mit einem Ausflug ans<br />

Mittelmeer verkürzen. Wir ließen unsere Fahrrä<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Pension<br />

und fuhren mit <strong>de</strong>m Bus los. Bis zu einem Kontrollposten. Als wir<br />

unsere Pässe zeigten, stellte sich heraus, dass wir versehentlich<br />

die Exemplare mit <strong>de</strong>n Türkei-Einreisestempeln nach Deutschland<br />

geschickt hatten. Mit unseren 15 Wörtern Türkisch ließ sich<br />

nicht erklären, dass wir eigentlich mit <strong>de</strong>n Fahrrä<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n ><br />

Deuter schlafsäcke<br />

Abseits ausgetretener Pfa<strong>de</strong> un terwegs zu sein, ist<br />

immer mit ge nau er Pla nung verbun<strong>de</strong>n, um ans Ziel<br />

zu kom men. Mit <strong>de</strong>n Deuter Schlafsäcken kannst<br />

Du sicher planen. Geradlinig konzipiert und perfekt<br />

auf die An for <strong>de</strong>run gen Deiner Ein satzbe reiche in<br />

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18<br />

Träume leben<br />

Die wichtigste Verkehrsregel in<br />

China lautet: Wer sich ein Auto<br />

leisten kann, hat Vorfahrt.<br />

Mit 45 Kilo am Rad kann man göttlichen Beistand gut gebrauchen …<br />

… nicht nur auf tibetischen Passstraßen.<br />

Chinesische Flickschusterei am Klickpedalschuh.<br />

Iran unterwegs waren, obwohl wir gera<strong>de</strong> in einem Bus Richtung<br />

Mittelmeer saßen …<br />

Andreas: Dann fiel mir mein türkischer Globetrotter-Kollege Murat<br />

ein. Ich rief ihn in Hamburg an und schil<strong>de</strong>rte unser Problem.<br />

Murat übersetzte unsere Geschichte geduldig <strong>de</strong>n Beamten und<br />

auch <strong>de</strong>m Busfahrer und einigen Mitreisen<strong>de</strong>n; das Telefon wur<strong>de</strong><br />

immer weitergereicht. Schließlich ließ man uns wie<strong>de</strong>r ein steigen,<br />

Murat sei Dank.<br />

Ihr hattet – laut eurem Reiseblog – nur ein Fünf-Tage-Visum für<br />

Turkmenistan, aber auch 500 Kilometer zu fahren, und das bei<br />

Sandsturm und bis zu 58 Grad. Wie habt ihr das geschafft?<br />

Andreas: Wir wollten mit <strong>de</strong>m Sonnenaufgang losfahren. Doch<br />

schon am Grenzübergang kam dieser Zeitplan durcheinan<strong>de</strong>r. Die<br />

Formalitäten dauerten fast bis Mittag. Das einzige Durchleuchtungsgerät<br />

funktionierte nicht; alle wussten das, <strong>de</strong>nnoch mussten<br />

wir unser gesamtes Gepäck durchschieben … Später hielten<br />

wir an, um eine Limo zu trinken. Dabei sanken die Fahrradstän<strong>de</strong>r<br />

drei Zentimeter tief in <strong>de</strong>n heißen Asphalt ein. Johanna wollte die<br />

500 Kilometer trotz <strong>de</strong>r Hitze, <strong>de</strong>r schlechten Straßen und <strong>de</strong>s<br />

Gegenwinds durchziehen. Ich kapitulierte vor <strong>de</strong>n letzten 70 Kilometern,<br />

und ein leerer Teerlaster nahm uns mit. Noch heute<br />

kleben schwarze Spuren davon an unseren Radtaschen.<br />

99 Tage seid ihr durch China gera<strong>de</strong>lt, das einstige Land <strong>de</strong>r<br />

Radfahrer. Wie ist es dort mit <strong>de</strong>m Verkehr? Und <strong>de</strong>r Luft?<br />

Andreas: In <strong>de</strong>n Städten gibt’s Elektroroller, aber kaum mehr<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r. Der Verkehr ist grässlich. Als Regel gilt: Wer sich ein<br />

Auto leisten kann, hat mehr Rechte als <strong>de</strong>r Fahrradfahrer.<br />

Johanna: Die Luft in <strong>de</strong>n Industriestädten ist übelst. Wir hatten<br />

je<strong>de</strong>n Abend schwarze Gesichter, das nannten wir Chinabräune.<br />

Auf <strong>de</strong>m Land ist es an<strong>de</strong>rs: gute Luft, traumhafte Landschaften.<br />

In China ist das Zelten für Frem<strong>de</strong> verboten, ihr habt’s <strong>de</strong>nnoch<br />

gemacht – und trotz<strong>de</strong>m gut geschlafen?<br />

Andreas: In China besteht Mel<strong>de</strong>pflicht. Und man darf nur in<br />

solchen Unterkünften übernachten, die für Auslän<strong>de</strong>r zugelassen<br />

sind. Doch wir sind durch einsame Gegen<strong>de</strong>n gekommen, wo es<br />

weit und breit keine Unterkunft gab. An versteckten Plätzen<br />

bauten wir dann unser Zelt auf – und schliefen wun<strong>de</strong>rbar. In <strong>de</strong>r<br />

Wüste war das manchmal mühsam. Wann immer wir uns hinter<br />

einer Düne verkriechen wollten, mussten wir das schwere Fahrrad<br />

dorthin zerren.<br />

Ging euch <strong>de</strong>r viele Sand nicht auf die Nerven?<br />

Johanna: Für mich war das sehr schwer. Ausgerechnet in <strong>de</strong>r<br />

Taklamakan ging auch <strong>de</strong>r Reißverschluss <strong>de</strong>s Zeltes kaputt,<br />

alles war sandig. Unsere Strecke war sehr <strong>de</strong>m Wind ausgesetzt.<br />

Alle zehn Kilometer machten wir zehn Minuten Pause.<br />

Wir nutzten abwechselnd <strong>de</strong>n Windschatten <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren, <strong>de</strong>nn<br />

wir mussten 130 Kilometer pro Tag vorankommen, um alle 24<br />

Stun<strong>de</strong>n an Wasser zu gelangen. Eine existenzielle Erfahrung.<br />

Andreas: Wochenlang starrten wir auf Kilometersteine. Was<br />

waren wir erleichtert, als es »nur noch« 2000 Kilometer bis zur<br />

nächstgrößeren Stadt waren!<br />

Waren Sand, Wind und ein <strong>de</strong>fekter Reißverschluss die einzigen<br />

Unannehmlichkeiten?<br />

Johanna: Lei<strong>de</strong>r nicht. Ich hatte heftige Magenprobleme und<br />

einen aufgeblähten Bauch. Von <strong>de</strong>n Symptomen her musste es<br />

Giardia sein, ein Dünndarmparasit, <strong>de</strong>n man über verschmutztes<br />

Wasser o<strong>de</strong>r Lebensmittel bekommt. Wir wussten, dass sich<br />

Giardia mit <strong>de</strong>m Wirkstoff Metronidazol behan<strong>de</strong>ln lässt. Doch<br />

<strong>de</strong>n gab es nur im weit entfernten Krankenhaus. Um schnell<br />

dorthin zu kommen und weil ich keine Kraft mehr in <strong>de</strong>n Beinen<br />

hatte, blieb nichts an<strong>de</strong>res übrig, als <strong>de</strong>n Bus zu nehmen.<br />

War die Busfahrt nicht eine willkommene Abwechslung nach<br />

all <strong>de</strong>n Wüstenkilometern?<br />

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Polartec® Power Shield® light and stretch eignet sich i<strong>de</strong>al für<br />

alle alpinen Einsätze. Es bietet eine hervorragen<strong>de</strong> Atmungsaktivität bei<br />

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20<br />

Träume leben<br />

Ausgezeichnete<br />

Ausrüstung<br />

Seit über 50 Jahren setzen wir uns dafür ein, Naturerlebnisse<br />

angenehmer und sicherer zu machen. Alles begann<br />

mit einem innovativen Rucksackrahmen, <strong>de</strong>r das Tragen<br />

von schwerem Gepäck erleichterte.<br />

Später entwickelten wir das kon<strong>de</strong>nswasserfreie<br />

Zelt und warme Schlafsäcke und schließlich<br />

die mo<strong>de</strong>rnen Outdoor-Produkte von heute.<br />

Heute gehören unsere Rucksäcke und Zelte<br />

zur besten Outdoor-Ausrüstung auf <strong>de</strong>m Markt.<br />

In dieser Saison haben wir unsere Produktpalette weiter entwickelt<br />

und können eine Reihe von neuen Schlafsäcken präsentieren,<br />

die sich <strong>de</strong>n unterschiedlichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Natur stellen. Unten fin<strong>de</strong>st du eine Auswahl<br />

unserer Lieblingsstücke. Auf unserer Website<br />

www.fjallraven.<strong>de</strong> kannst du alle Produkte<br />

und Produktfilme fin<strong>de</strong>n.<br />

Wir sehen uns draussen.<br />

Der Schlauch hätte ja auch<br />

bei Sonne platzen können.<br />

Wollte er aber nicht.<br />

Abisko 55/65/75 55/65<br />

Leichter, schlanker Wan<strong>de</strong>rrucksack mit<br />

hohem Tragekomfort für Wan<strong>de</strong>rungen in<br />

hügeligem Gelän<strong>de</strong>. Schmale Silhouette<br />

und reduziertes Design.<br />

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Mo<strong>de</strong>rner Wan<strong>de</strong>rrucksack mit hohem Tragekomfort,<br />

cleveren Funktionen und innovativem Holzrahmen.<br />

Perfect Fit Verstellsystem und Wet/Dry-Fach.<br />

Kajka wird weltweit von Wan<strong>de</strong>rern und <strong>de</strong>r Fachpresse gelobt. Unter an<strong>de</strong>rem wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Rucksack 2009 von <strong>de</strong>m schwedischen Outdoor-Magazin Utemagasinet zum<br />

Produkt <strong>de</strong>s Jahres gewählt und war 2011 Testsieger im großen Rucksacktest <strong>de</strong>s<br />

finnischen Outdoor-Ausrüsters Retki.<br />

Funäs 25/35/45<br />

Leichter, geräumiger Tagestourenrucksack<br />

mit belüftetem Tragesystem. Toploa<strong>de</strong>r mit<br />

reduziertem Design.<br />

2012 überzeugt Funäs als „schlichtes Leichtgewicht“<br />

und erhält <strong>de</strong>n Kauftipp in <strong>de</strong>r outdoor, <strong>de</strong>m führen<strong>de</strong>n<br />

Outdoor-Magazin in Deutschland.<br />

Letztlich war es <strong>de</strong>r Kulanz von Globetrotter zu verdanken,<br />

dass sie ihre Radreise um zwei Kontinente verlängern konnten.<br />

Johanna: Abwechslung, ja. Aber nicht ganz willkommen, wenn<br />

ich an das Rotzen und Räuspern <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Fahrgäste <strong>de</strong>nke …<br />

Je<strong>de</strong>r Auswurf lan<strong>de</strong>te auf <strong>de</strong>m Fußbo<strong>de</strong>n. Eine junge Frau im<br />

mo<strong>de</strong>rnen Kostüm biss herzhaft in einen Hühnerfuß und spuckte<br />

die Kralle direkt vor mir aus. An<strong>de</strong>rerseits ekeln sich die Chinesen,<br />

wenn wir uns mit einem Taschentuch die Nase putzen.<br />

Andreas: Im Krankenhaus fan<strong>de</strong>n wir zunächst nieman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

verstand, was wir wollten. Sie boten uns allerlei Mittelchen mit<br />

Drachen darauf an … Irgendwann kam ein Arzt. Es gelang uns<br />

über Baidu, das chinesische Google, <strong>de</strong>n Wirkstoff Metronidazol<br />

zu übersetzen. Der Arzt strahlte, als er uns für 62 Cent das Antibiotikum<br />

gab. Für die Abrechnung brauchte er einen chinesischen<br />

Namen von mir. Sie nannten mich kurzerhand Mr. Biloun – keine<br />

Ahnung, was das be<strong>de</strong>utet o<strong>de</strong>r ob das ein gängiger Name ist.<br />

Später seid ihr durch chinesische Großbaustellen gera<strong>de</strong>lt. Klingt<br />

ungemütlich …<br />

Andreas: Das war krass. Wir sind durch unbeleuchtete Tunnel<br />

gefahren, wo mitten auf <strong>de</strong>r Fahrbahn Gasflaschen lagen. In <strong>de</strong>n<br />

Tunneln gibt es manchmal drei, vier Kreuzungen, und man hat<br />

keine Ahnung, welche Abzweigung man nehmen muss.<br />

Johanna: Vor einer dieser Baustellen hatten wir einen Platten.<br />

Eine Gruppe junger Ingenieure kam, um mit uns herum zualbern<br />

und Fotos zu machen. Mir taten jedoch die einfachen Arbeiter<br />

leid, die da völlig ungesichert mitten im Verkehr schufteten.<br />

Andreas: Nach mehr als drei Monaten China waren wir froh auszureisen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m steht fest: Da müssen wir mal wie<strong>de</strong>r hin.<br />

Ursprünglich hattet ihr eure Tour nur bis Singapur geplant. Wie<br />

kam es dann dazu, dass ihr nach Amerika weitergereist seid?<br />

Andreas: Wir haben es meinem Arbeitgeber zu verdanken, dass<br />

wir nach <strong>de</strong>m veranschlagten Jahr die Reise verlängern konnten.<br />

Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Asientrips bekam ich eine Mail von meinem Chef,<br />

er wünsche uns weiterhin eine gute Reise – und freue sich <strong>de</strong>nnoch<br />

auf meine Rückkehr. Also wohin im Anschluss an Singapur?<br />

Wir waren zwischen Australien und Süd amerika hin- und hergerissen.<br />

Letztlich flogen wir nach Argentinien, weil wir die An<strong>de</strong>n<br />

sehen wollten. Zunächst erlitten wir aber einen Kulturschock …<br />

Was genau hat euch in Südamerika einen Kulturschock versetzt?<br />

Andreas: Auch in Asien hatten wir viele arme Menschen gesehen,<br />

aber alle gehen dort irgen<strong>de</strong>inem Geschäft nach, niemand ist ><br />

Skule Sleepingbag<br />

Auf Körperform geschnittener<br />

Synthetikschlafsack für Temperaturen ab +1°C.<br />

Bequeme Kopfpartie, 2-Wege-Reißverschluss<br />

und Innentasche.<br />

Seit über 50 Jahren entwickeln wir strapazierfähige<br />

und funktionale Zelte. Heute führen Henrik und sein<br />

Team diese stolze Tradition fort.<br />

Akka Endurance e2/e3/e4<br />

Sicheres, windstabiles Tunnelzelt für alle Jahreszeiten.<br />

Gut belüftet, extra große Apsis mit zwei Eingängen und<br />

Verstärkungen im unteren Bereich.<br />

2009 wur<strong>de</strong> Akka als “bestes Zelt”<br />

in Norwegen ausgezeichnet. Akka Endurance<br />

ist die Weiterentwicklung in <strong>de</strong>r Akka Serie.<br />

Akka Dome d2/d3<br />

Selbsttragen<strong>de</strong>s Kuppelzelt für bis zu 3 Personen,<br />

mit 3 Gestängebögen und 2 Apsi<strong>de</strong>n. Innen- und<br />

Außenzelt wer<strong>de</strong>n zusammen aufgebaut.<br />

2010 wur<strong>de</strong> Akka Dome von <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n<br />

schwedischen Outdoor-Zeitschrift Utemagasinet zu einem<br />

<strong>de</strong>r besten Outdoor-Produkte (alle Kategorien) gewählt.<br />

2012 folgte <strong>de</strong>r Kauftipp in <strong>de</strong>r outdoor, <strong>de</strong>m führen<strong>de</strong>n<br />

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Abisko Sleepingbag<br />

Technischer Synthetikschlafsack als Damenund<br />

Herrenmo<strong>de</strong>ll erhältlich. Optimierter Schnitt<br />

für niedriges Gewicht bei hohem Komfort.<br />

www.fjallraven.<strong>de</strong>


22<br />

Träume leben<br />

Als Andreas krank wur<strong>de</strong>,<br />

fuhr Johanna alleine weiter<br />

nach Los Angeles.<br />

FUnktionSBekleidUng mit<br />

BEWEGUNGSFREIHEIT<br />

XXL-Spezial<br />

X<br />

Fürchterlicher als je<strong>de</strong> Wüste: chinesische Tunnel.<br />

Alles roger: entspanntes Ra<strong>de</strong>ln in Kambodscha.<br />

Fahrrad sein in Malaysia – das muss schön sein.<br />

untätig. In Südamerika schlug uns Lethargie entgegen, so nach<br />

<strong>de</strong>m Motto: »Du bist reich, also hilf mir!« Gleichzeitig fuhren wir<br />

<strong>de</strong>n ganzen Tag an wun<strong>de</strong>rschönen Wei<strong>de</strong>flächen vorbei, die einen<br />

guten Zeltplatz abgegeben hätten, doch alle waren eingezäunt.<br />

Johanna: Aber wir hatten auch wun<strong>de</strong>rbare Momente. Eine Frau<br />

umarmte mich einfach, weil sie sich freute, dass wir durch ihr<br />

Land reisten. O<strong>de</strong>r man ließ uns im Krankenhaus übernachten,<br />

auf <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rstation, weil dies die schönsten Zimmer waren.<br />

Bolivien wur<strong>de</strong> kürzlich im »Travel&Tourism Competitiveness<br />

Report« aus 140 Län<strong>de</strong>rn zum unfreundlichsten Reiseland<br />

erklärt. Könnt ihr das bestätigen?<br />

Andreas: Nein, obwohl Falschgeld aus <strong>de</strong>m Automat kam und es<br />

in einem Dorf nicht möglich war, heißes Wasser zu bekommen.<br />

Die Leute sind nicht unfreundlich, doch es fehlt diese herzliche<br />

Gastfreundschaft, die wir in Asien kennenlernen durften. Vieles<br />

wird eben übers Geld <strong>de</strong>finiert.<br />

In <strong>de</strong>n USA folgte eine Trennung auf Zeit, war das so geplant?<br />

Andreas: Nein, gar nicht. Schon seit einiger Zeit hatte ich einen<br />

wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Schmerz: mal Zahnschmerzen, mal in <strong>de</strong>n Augen,<br />

mal ein Schmerz wie bei Verspannungen. Die amerikanischen<br />

Ärzte, die ich aufsuchte, konnten mir nicht helfen. Nach einiger<br />

Zeit begriffen wir, dass wir die Reise so nicht fortsetzen können.<br />

Schweren Herzens flog ich nach Deutschland – ohne zu wissen,<br />

wann ich wie<strong>de</strong>r in unsere gemeinsame Reise einsteigen konnte.<br />

Johanna: Mein Gedanke war: Wenn ich Andreas ohnehin nicht<br />

helfen kann, bleibe ich hier und führe unsere Reise weiter. So bin<br />

ich bis Los Angeles gera<strong>de</strong>lt.<br />

Wie hat es sich angefühlt, plötzlich allein unterwegs zu sein?<br />

Johanna: Ich hatte viel mehr Gepäck und musste alle Aufgaben<br />

selbst erledigen. Vor allem aber hatte ich nieman<strong>de</strong>n mehr, mit<br />

<strong>de</strong>m ich die Eindrücke teilen konnte. Dazu kommt, dass die USA<br />

kein Fahrradparadies sind: Mehrmals wur<strong>de</strong> ich von Autofahrern<br />

beschimpft und sogar mit Müll beworfen. Einmal fuhr ein Truck<br />

genau auf mich zu, um dann, als ich schon im Straßengraben war,<br />

wie<strong>de</strong>r auf die an<strong>de</strong>re Straßenseite abzubiegen. Vielleicht fand<br />

<strong>de</strong>r Fahrer das lustig.<br />

Wie ging es bei dir weiter, Andreas?<br />

Andreas: Nach vierwöchigem »Hotel Mama« und diversen Arztbesuchen<br />

lag zwar immer noch keine Diagnose vor, aber ich war<br />

wie<strong>de</strong>r so weit hergestellt, dass ich mit Johanna die europäischen<br />

Kilometer unter die Reifen nehmen konnte. In Barcelona haben<br />

wir uns getroffen und sind über Spanien, Frankreich und die<br />

Schweiz zurück nach Deutschland.<br />

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200 % Stretch geSteigerte AtmUngSAktivität<br />

WASSer- Und Winddicht<br />

<strong>de</strong>rmiZAX nX – the SmArt Shell<br />

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Bergans of norway hat seinen Ursprung in <strong>de</strong>r wil<strong>de</strong>n natur und <strong>de</strong>m rauen klima norwegens. die oft<br />

widrigen Bedingungen dort stellen beson<strong>de</strong>rs hohe Ansprüche an das material und seine nutzer.<br />

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FOREVER PIONEERS<br />

bergans.<strong>de</strong>


24<br />

Träume leben<br />

EXPEDITION: PERFECTION VALLEY<br />

ATHLETE TESTED. EXPEDITION PROVEN.<br />

BAFFIN ISLAND<br />

Schon süß. Aber wenn wir groß sind,<br />

jagen wir euch kilometerweit nach.<br />

Am En<strong>de</strong> bleiben unvergessliche Eindrücke<br />

aus 29 Län<strong>de</strong>rn – und 13 769 Fotos.<br />

PHOTO: RIKY FELDERER<br />

FOTO: RIKY FELDERER<br />

Überwog die Freu<strong>de</strong>, zurückzukommen, o<strong>de</strong>r die Wehmut, dass<br />

die Reise vorüber war?<br />

Johanna: Ich hatte Schwarzbrot und Lakritze vermisst und kaufte<br />

gleich hinter <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Grenze ein. Als wir dann am 2. November<br />

2012 in Hamburg ankamen, war es kalt – das Wetter hat<br />

uns das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Reise nach Kräften erleichtert. Gleichzeitig<br />

wur<strong>de</strong> uns bewusst, dass unser großer Traum nun zu En<strong>de</strong> war.<br />

Andreas: Bei Globetrotter gab’s eine Willkommensparty, das<br />

war toll. Doch wir wussten nicht so recht, wo wir hingehörten. Wir<br />

hatten keine Wohnung mehr, krochen bei Freun<strong>de</strong>n unter. Und<br />

wir fühlten uns wie arbeitslos, <strong>de</strong>nn unseren täglichen Job, das<br />

Fahrradfahren, <strong>de</strong>n gab es nun nicht mehr.<br />

War es schwierig, wie<strong>de</strong>r im <strong>de</strong>utschen Alltag anzukommen?<br />

Andreas: Wir hatten ja optimale Bedingungen. Auch Johanna kam<br />

wie<strong>de</strong>r bei ihrem alten Arbeitgeber unter. Die Reise ist längst zu<br />

En<strong>de</strong>, aber das Ankommen dauert noch an. Man merkt, wie wenig<br />

Zeit einem hier für Gedanken bleibt, wie kostbar ein freier Tag ist.<br />

Was bleibt von eurer Reise?<br />

Johanna: Die Erkenntnis, wie wenig man braucht. Aber auch wie<br />

essenziell Luft, Wasser und Essen sind, das haben wir am eigenen<br />

Körper gespürt.<br />

Andreas: Ich habe die Zusammenhänge erkannt, wie sich mit <strong>de</strong>m<br />

Klima die Landschaft und Kulturen än<strong>de</strong>rn. Außer<strong>de</strong>m bleiben<br />

genau 13 769 Fotos. Und, noch wertvoller: die inneren Bil<strong>de</strong>r<br />

sowie die Gesichter und Erlebnisse aus 29 Län<strong>de</strong>rn.<br />

<<br />

»Cycle the world« on tour<br />

Die nächste Reise von Johanna<br />

und Andreas führt durch die sechs<br />

Globetrotter-Städte: Ab Herbst<br />

zeigen sie in <strong>de</strong>n Filialen eine<br />

Multimediashow ihrer Weltumradlung.<br />

Die Termine: 27.11. Köln, 28.11.<br />

Frankfurt/Main, 23.1. Hamburg, 30.1.<br />

Berlin, 31.1. Dres<strong>de</strong>n, 11.2. München.<br />

Infos: cycle-the-world.<strong>de</strong>. Tickets gibt<br />

es in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Filialen.<br />

Ich packe meine Radtasche und nehme mit … Die passen<strong>de</strong> Kaufberatung auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/radreise und 4-<strong>Seasons</strong>.tv/radreise.<br />

Anti Matter Jacket<br />

Ultraleichtes,<br />

klein packbares Shel<br />

319 g<br />

Infiesto Full Zip<br />

Minimalistischer<br />

Full Zip Fleece<br />

379 g<br />

Meteor Pant<br />

Leichte, robuste<br />

Kletterhose<br />

454 g<br />

Verto Micro Hoodie<br />

+ + + =<br />

Fe<strong>de</strong>rleichte<br />

Daunenjacke<br />

245 g<br />

Gesamtgewicht<br />

Verto Climb<br />

Collection<br />

1397 g<br />

Less weight. More pitches.<br />

Auf Baffi n Island, Kanada, haben die The North Face ® Athleten Hansjörg Auer, Iker und Eneko Pou unter<br />

extremen Bedingungen vier neue Big Wall Routen eröffnet. Mit <strong>de</strong>r Verto Climb Collection nutzten sie dabei ein<br />

Bekleidungs-Kit, bei <strong>de</strong>m das Gewicht auf ein Minimum reduziert ist, ohne Kompromisse bei Strapazierfähigkeit<br />

und Schutz einzugehen. Der extrem leichte Verto Micro Hoodie bietet Iker Pou volle Bewegungsfreiheit bei<br />

anspruchsvollen Kletterpassagen und schützt dank 800er Premium Daunenfüllung vor eisigen Win<strong>de</strong>n.<br />

Erfahre mehr über die Kollektion & Expedition<br />

thenorthface.com


26 Aktuell<br />

Aktuell 27<br />

Aktuell<br />

Sommer <strong>2013</strong><br />

XXL-Spezial<br />

XXL-Spe<br />

Klettermarathon auf Kalymnos<br />

Die griechische Insel wird im Herbst wie<strong>de</strong>r zur Insel <strong>de</strong>r Kletterseligen: Drei Tage lang genießen<br />

Vertikalprofis und Hobbykraxler <strong>de</strong>n Kalk, die Kulisse und das Climbing Festival von The North Face.<br />

Rund 150 Seilschaften aus <strong>de</strong>r ganzen<br />

Welt haben 2012 an <strong>de</strong>r Premiere <strong>de</strong>s<br />

»The North Face Kalymnos Climbing<br />

Festivals« teilgenommen. Der »Open<br />

Marathon« mit Schwierigkeiten bis 7a<br />

und <strong>de</strong>r »Big Marathon« ab 7a+ bis 8a<br />

for<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>n Kletterern mit 550 Routen<br />

einiges ab. »Ich bin noch nie so viel in<br />

zwei Tagen geklettert«, jubelte Ben aus<br />

Hei<strong>de</strong>lberg. Dass er dabei mit seinem<br />

Kumpel Christian nur knapp <strong>de</strong>n dritten<br />

Platz verpasste, stört ihn nicht. »Ich habe<br />

sowohl mental als auch technisch viel<br />

dazugelernt – und die Zeit auf dieser<br />

einmaligen Insel genossen.«<br />

Auch die rund 20 Damen und Herren <strong>de</strong>r<br />

Kletterelite wie Anna Stöhr o<strong>de</strong>r Hervé<br />

Barmasse kamen auf ihre Kosten. Alt -<br />

meis ter Yuji Hirayama schwärmte: »Kalymnos<br />

hat alles, was ein Kletterer zum<br />

Festival-Initiator Simone Moro.<br />

Glücklichsein braucht: viele nette Leute,<br />

tolle Routen mit wun<strong>de</strong>rschönem Blick<br />

aufs Meer, gutes Essen und eine unbeschreiblich<br />

inspirieren<strong>de</strong> Stimmung.«<br />

Vom 10. bis zum 13. Oktober geht das<br />

Climbing Festival in die zweite Run<strong>de</strong>. In<br />

<strong>de</strong>n drei Wettkampfkategorien starten jeweils<br />

Zweierteams in <strong>de</strong>n Wertungen<br />

Frauen, Männer und Mixed. Auch das<br />

Rahmenprogramm hat wie<strong>de</strong>r je<strong>de</strong> Menge<br />

zu bieten: Tipps und Kurse von und mit<br />

<strong>de</strong>n Profis, tolle Preise und eine große<br />

Abschlussparty. Infos und Anmeldung bald<br />

auf kalymnosclimbingfestival.com. <<br />

Zwei Leser sind gratis dabei<br />

4-<strong>Seasons</strong> verlost mit The North Face zwei<br />

Startplätze fürs Climbing Festival (für dich und<br />

<strong>de</strong>inen Kletterpartner). Die Gewinner bekommen<br />

außer<strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>r aktuellen Kletterkollektion von<br />

The North Face jeweils Rucksack, Zustiegsschuhe,<br />

Fleecehoody, Hose, T-Shirt sowie eine SIGG-Flasche<br />

im Gesamtwert von je 500 Euro. Die Anreise,<br />

Übernachtung und Verpflegung sind exklusive.<br />

Mitmachen auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/kalymnos.<br />

Ein ausführlicher Bericht vom Vorjahr, Infos zum Klettergebiet, Tipps zu Anreise und Unterkunft: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/kalymnos.<br />

Fotos: Damiano Levati, Chris Boukoros/TNF<br />

Unfassbare Kalkstrukturen und Meerblick: Kalymnos zieht nicht nur Profis wie Sam Elias (unten links) an.


Clausthal-Zellerfeld<br />

Goslar<br />

Torfhaus<br />

Bad Harzburg<br />

Brocken<br />

Braunlage<br />

26 ´<br />

Wetter<br />

Veranstaltungen<br />

26´´<br />

A 15.12.2<br />

In<strong>de</strong>x Datum<br />

28 Aktuell<br />

Aktuell 29<br />

Bauvorhaben Inn<br />

Übersicht in<br />

Als VIP zum<br />

Bergsteigergipfel!<br />

Im Oktober steigt die fünfte Ausgabe<br />

<strong>de</strong>s International Mountain Summits<br />

(IMS). Die Marke Gore-Tex spendiert<br />

zehn 4-<strong>Seasons</strong>-Lesern ein<br />

exklusives Wochenen<strong>de</strong> in Brixen.<br />

Spannen<strong>de</strong> Vorträge und Wan<strong>de</strong>rungen mit<br />

Spitzenbergsteigern, Workshops, Boul<strong>de</strong>rwettkämpfe<br />

und nicht zuletzt geselliges<br />

»Abklettern« bei Schmankerln und Musik<br />

– dafür steht <strong>de</strong>r »Kiku International<br />

Mountain Summit« (IMS). Für die fünfte<br />

Ausgabe, die vom 17. bis 22. Oktober<br />

unter <strong>de</strong>m Motto »Pioniere und Risiko«<br />

steht, haben unter an<strong>de</strong>ren bereits zugesagt:<br />

Reinhold Messner, Hansjörg Auer,<br />

Catherine Destivelle und Ewa Wisnierska.<br />

Infos unter ims.bz.<br />

Gore-Tex spendiert 5 x 2 Lesern von 4-<strong>Seasons</strong><br />

ein VIP-Paket, bestehend aus: zwei<br />

Übernachtungen (19. bis 21. Oktober) in<br />

Brixen/Südtirol mit Frühstück im Doppelzimmer,<br />

kostenlose Teilnahme an zwei<br />

IMS-Talks, einem IMS-Walk sowie mit<br />

Ausgezeichnet: Christof und Christoph<br />

Afghanistan-Expedition und Fußmarsch durch China: Globetrotter hat <strong>de</strong>n<br />

Globetrotter <strong>de</strong>s Jahres gekürt und <strong>de</strong>n Reisebuchpreis 2012 vergeben.<br />

Das preisgekrönte Buch und die ausgezeichneten Wakhan-Abenteurer auf ihrer Tour.<br />

XXL-Spezial<br />

XXL-Spezial<br />

Wan<strong>de</strong>rn mit Nicolas Favresse o<strong>de</strong>r ein<br />

Talk mit Edurne Pasaban – das ist IMS.<br />

Mehr über die Gewinner und ihre Geschichten auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/gdj2012.<br />

exklusivem Eintritt zur IMS-Discussion<br />

»Mountain Extreme« unter an<strong>de</strong>ren mit<br />

<strong>de</strong>n Spitzenalpinisten Beni Böhm und<br />

Stefan Glowacz. Die An- und Abreise ist<br />

nicht im Paket enthalten.<br />

Wer gewinnen möchte, klickt bis zum<br />

31. Mai auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/IMS.<br />

Und wem das Zuhören und Anschauen<br />

nicht genügt: Im Rahmen <strong>de</strong>r »Gore-Tex<br />

Experience Tour <strong>2013</strong>« können Bergfreun<strong>de</strong><br />

ihren eigenen Vortrag beim IMS<br />

<strong>2013</strong> gewinnen. Die Bewerbung hierfür<br />

läuft über experience-tour.com.<br />

<<br />

Ein namenloser Berg (5725 Meter) im<br />

Wakhan-Korridor, diesem Anhängsel von<br />

Afghanistan im Pamir-Gebirge – das weckte<br />

die Neugier von Christof Nettekoven & Co.<br />

Zu fünft ent<strong>de</strong>ckten sie eine spannen<strong>de</strong>,<br />

aber friedliche Gegend. Das beeindruckte<br />

die Jury: Sie kürte die Wakhan-Abenteurer<br />

zu <strong>de</strong>n Globetrottern <strong>de</strong>s Jahres 2012.<br />

Das Gesicht von Christoph Rehage ist<br />

vielen Outdoorfans bekannt. Ein Gesicht,<br />

das sich während seines Fußmarsches<br />

durch China ständig verän<strong>de</strong>rt hat. Das<br />

filmische Selbstporträt lief bei <strong>de</strong>r<br />

EOFT. Auf <strong>de</strong>n 4646 Kilometern schrieb<br />

Christoph aber auch ein Buch. Globetrotter<br />

verlieh »The longest way« nun <strong>de</strong>n Reisebuchpreis<br />

2012.<br />

<<br />

Fotos: Piotr Drozdz, Manuel Ferrigato<br />

(805,00 üNN)<br />

+26,61 9<br />

Eine Filiale für <strong>de</strong>n Nationalpark<br />

Im Juni eröffnet das Harzresort in Torfhaus, und die Besucher müssen für<br />

gute Ausrüstung nicht weit laufen – dank <strong>de</strong>s neuen Globetrotter-Stores.<br />

Neben einem Viersternehotel, 13 Lodges<br />

in Holzbauweise, einem Nationalpark-<br />

Infozentrum und Gastronomie gehört zum<br />

Harzresort eine eigene Globetrotter-Filiale.<br />

Mit rund 400 Quadratmetern umfasst <strong>de</strong>r<br />

»Globe trotter Active Store« zwar nicht mal<br />

ein Zehntel <strong>de</strong>r sonst üblichen Verkaufsfläche.<br />

Aber die Beratung ist gewohnt gut,<br />

darauf legt Christian Moog größten Wert.<br />

Der ehemalige Mitarbeiter <strong>de</strong>r Münchner<br />

Filiale ist nun Chef im Harz und erklärt das<br />

Air Revolution Lady Ultra<br />

DiGAfix ®<br />

®<br />

Air Revolution Ultra<br />

Schichtenmo<strong>de</strong>ll<br />

M 1:10.000<br />

(28x28 km)<br />

Konzept <strong>de</strong>s kleinen, aber feinen La<strong>de</strong>ns,<br />

<strong>de</strong>r im Juni eröffnen soll: »Wir orientieren<br />

uns beim Sortiment an <strong>de</strong>n Tagestouristen<br />

und Hotelgästen, die vielleicht die falsche<br />

Jacke eingepackt haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren<br />

Schuhe auf <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung kaputtgegangen<br />

sind. Wir wer<strong>de</strong>n nicht alle <strong>de</strong>r knapp<br />

35 000 Globetrotter-Ausrüstungsi<strong>de</strong>en<br />

anbieten können, aber es wird sich immer<br />

das Richtige für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n«, zeigt<br />

sich Christian zuversichtlich.<br />

Vier bis sechs fest angestellte Verkaufsberater<br />

stehen ihm zur Seite. Je nach<br />

Saison kommen Teilzeitkräfte hinzu. Für<br />

<strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich im »Harz Welcome<br />

Center« befin<strong>de</strong>t, zeichnete wie<strong>de</strong>rum das<br />

Hamburger Büro Moths verantwortlich, die<br />

Hausarchitekten von Globetrotter.<br />

Das Harzresort, das nur etwa zehn Kilometer<br />

von <strong>de</strong>r Autobahn 395 entfernt liegt,<br />

bietet <strong>de</strong>n Gästen unzählige Freizeitmöglichkeiten<br />

in einer ursprünglichen<br />

Natur, vom Skilanglauf über Wan<strong>de</strong>rn bis<br />

hin zu Mountainbiken. Infos und Buchung<br />

unter torfhaus-harzresort.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r telefonisch:<br />

08 00/535 3500.<br />

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❚ Air Revolution ® -Laschenkonstruktion<br />

❚ gezwickte Machart, darum formstabil<br />

❚ weiche Manschette mit Stretchzone für hohen Komfort<br />

❚ Vibram ® Gummi-Profi lsohle mit weichem Dämpfungskeil<br />

❚ Lace-Loop-Schnürung für perfekte Druckverteilung<br />

Illustration: Moths Architekten<br />

± 0,00 = xx,xx<br />

Bauherr<br />

Globetrotte<br />

Denart & L<br />

Bauherr<br />

GLC Glücks<br />

Torfhaus V<br />

Architekt<br />

Prof. Moth<br />

Architekten<br />

Bauvorhaben<br />

Innenausb<br />

Zentralgeb<br />

Projektnr.<br />

erstellt am<br />

21.06.2011<br />

Dateireferenz<br />

Plangrundlage<br />

Plannummer<br />

www.meindl.<strong>de</strong>


30 Aktuell<br />

Aktuell 31<br />

Die Kraft <strong>de</strong>r Kuh<br />

Outdoorjacken o<strong>de</strong>r<br />

Reiseführer sind heute<br />

selbstverständlich. Aber wer<br />

hat’s erfun<strong>de</strong>n? 4-<strong>Seasons</strong><br />

forscht nach <strong>de</strong>n Ursprüngen<br />

<strong>de</strong>r Reisekultur.<br />

Folge 2: Impfungen.<br />

WER HAT’S<br />

ERFUNDEN?<br />

Folge 2<br />

DR. TOMAS JELINEK: GESUNDHEITSTIPPS FÜR GLOBETROTTER<br />

Gefährliche Quälgeister:<br />

Tipps zum Mückenschutz<br />

Neben Malaria wer<strong>de</strong>n auch Krankheiten<br />

wie Denguefieber, Japanische Enzepha litis<br />

o<strong>de</strong>r Schlafkrankheit durch Mücken übertragen.<br />

Nur weibliche Mücken stechen. Sie<br />

benötigen Blut, um Eier zu produzieren, die<br />

sie auf ruhigem Wasser ablegen. Beson<strong>de</strong>rs<br />

Seen und Auen, aber auch Regentonnen<br />

o<strong>de</strong>r Pfützen sind von Stechmücken bevölkert.<br />

Die Beseitigung offener Wasseransammlungen<br />

ist in <strong>de</strong>n Tropen eine wichtige<br />

Präventionsmaßnahme. Die Aktivität<br />

<strong>de</strong>r meisten Mückenarten ist zwischen<br />

Sonnenuntergang und Mitternacht am<br />

Was viele Reisen<strong>de</strong> als lästige Pflicht<br />

empfin<strong>de</strong>n, ist eine <strong>de</strong>r größten<br />

Errungenschaften <strong>de</strong>r Menschheit.<br />

Ohne Impfungen gäbe es keinen<br />

Tourismus. Der Kontakt mit frem<strong>de</strong>n<br />

Kulturen hatte früher nämlich eine<br />

zweite, höchst gefährliche Be<strong>de</strong>utung:<br />

Exotische Krankheiten waren für Ent<strong>de</strong>cker,<br />

Seeleute o<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsreisen<strong>de</strong> die<br />

To<strong>de</strong>sur sache Nummer eins. Spanische<br />

höchsten. Eine überlegte Tagesplanung<br />

verringert das Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen. Es gibt<br />

aber auch Arten, die in <strong>de</strong>n Morgenstun<strong>de</strong>n<br />

und am Nachmittag stechen. Daher<br />

sind weitere Schutzmaßnahmen ratsam:<br />

• Spezielle stichdichte Kleidung tragen.<br />

Bei Hitze ist die Imprägnierung dünner<br />

Gewebe – etwa mit Permethrin – eine Alternative.<br />

Permethrin ist ein Insektengift.<br />

Von <strong>de</strong>r Haut wird es jedoch kaum<br />

aufgenommen, sodass nach aktuellem<br />

Wissen keine gesundheitsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Wirkung besteht.<br />

Dr. Tomas Jelinek leitet das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (bctropen.<strong>de</strong>).<br />

Illustration: Franz Scholz<br />

Konquistadoren schleppten ihrerseits die<br />

Syphilis, Pocken und die Grippe in die<br />

Neue Welt; 95 Prozent <strong>de</strong>r Einheimischen<br />

fielen westlichen Krankheiten zum Opfer!<br />

Die I<strong>de</strong>e stammt<br />

wahrscheinlich aus<br />

Indien o<strong>de</strong>r China.<br />

Die I<strong>de</strong>e, sich mittels abgeschwächter Erreger<br />

zu immunisieren, stammt wohl aus<br />

Indien o<strong>de</strong>r China. Als 1721 die Pocken in<br />

Konstantinopel wüteten, folgte die britische<br />

Botschaftergattin Lady Mary Wortley Montagu<br />

<strong>de</strong>m Beispiel einiger Türken und ließ<br />

ihren erkrankten Kin<strong>de</strong>rn getrocknete Pocken<br />

verabreichen; sie überlebten.<br />

Wissenschaftliche Akzeptanz erlangte diese<br />

Metho<strong>de</strong> aber erst 1796 durch Edward Jenner.<br />

Der britische Arzt impfte <strong>de</strong>n Sohn seines<br />

Gärtners mit harmloseren Kuh pocken,<br />

später infizierte er ihn mit einer tödlichen<br />

Pockenvariante. Nicht zimperlich, aber erfolgreich:<br />

Der Junge erwies sich als immun.<br />

Heute ist die Schutzimpfung (o<strong>de</strong>r Vakzination,<br />

von lateinisch vaccinus »von <strong>de</strong>r Kuh<br />

stammend«) so selbstverständlich und<br />

zuver lässig, dass kaum jemand ihre Be<strong>de</strong>utung<br />

fürs Reisen erfasst. Johan Lambrechts<br />

• Unbe<strong>de</strong>ckte Körperteile mit Substanzen<br />

behan<strong>de</strong>ln, die die Wahrnehmung <strong>de</strong>r<br />

Mücken irritieren (sog. Repellentien).<br />

Produkte mit Diethyltoluamid (DEET)<br />

bieten <strong>de</strong>n besten Schutz. In <strong>de</strong>n Tropen<br />

sollte die Konzentration 30 bis 50 Prozent<br />

betragen. Gesundheitlich ist DEET<br />

nicht unbe<strong>de</strong>nklich und sollte nicht bei<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Schwangeren verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• In Räumen ohne Klimaanlage unter<br />

einem mit Permethrin imprägnierten<br />

Moskitonetz schlafen. Zur Abwehr <strong>de</strong>r<br />

Anophelesmücke (überträgt Malaria)<br />

muss die Netzdichte laut Weltgesundheitsorganisation<br />

156 Maschen pro Quadratzoll<br />

betragen. Für die kleinere Sandmücke<br />

(überträgt Leishmaniose) sind<br />

196 Maschen pro Quadratzoll nötig. <<br />

Trekkingschuh <strong>de</strong>luxe<br />

Das gibt’s weltweit nur bei Globetrotter München: Per 3D-Scanner<br />

wer<strong>de</strong>n die Füße vermessen, und Hanwag fertigt einen perfekt passen<strong>de</strong>n<br />

Maßschuh. Ist das so einfach, wie es klingt? 4-<strong>Seasons</strong> probiert es aus.<br />

Mal wie<strong>de</strong>r nehme ich Abschied von einem<br />

Zehen nagel, es ist <strong>de</strong>r sechste in zehn Jahren.<br />

Meine großen Zehen zeigen leicht nach oben.<br />

Egal, welchen Wan<strong>de</strong>rschuh ich trage: Bei<br />

Abstiegen stoßen die Nägel an – und wer<strong>de</strong>n<br />

irgendwann schwarz. Je länger die Tour, je<br />

schwerer <strong>de</strong>r Rucksack, <strong>de</strong>sto schneller.<br />

Beim Skifahren tauchte das Problem ebenfalls<br />

auf, aber ein angepasster Skistiefel<br />

schuf Abhilfe. Ob das auch bei Trekkingstiefeln<br />

klappt? Ein Anruf bei Globetrotter<br />

München: »Klar, kriegen wir hin. Wir machen<br />

einen Termin, bring eine Stun<strong>de</strong> Zeit mit.«<br />

BergTräume erleBen!<br />

Klettersteige Dolomiten -<br />

Brenta - Gardasee € 18.90 (D)<br />

Wan<strong>de</strong>rführer Sardinien<br />

€ 14.90 (D)<br />

Wan<strong>de</strong>rführer Peru<br />

€ 18.90 (D)<br />

XXL-Spezial<br />

Der 3D-Scanner vermisst die Füße,<br />

Peter Reiter analysiert die Daten<br />

und schickt sie weiter an Hanwag.<br />

Billig ist so ein Wan<strong>de</strong>rstiefel nach Maß<br />

nicht. 749,95 Euro kostet <strong>de</strong>r individualisierte<br />

Hanwag Ancash, ein First-Class-Trekkingstiefel<br />

für lange Touren mit viel Gepäck. Will<br />

man ein Gore-Tex-Futter, kommen nochmal<br />

50 Euro dazu. Aber <strong>de</strong>r perfekte »Schuh fürs<br />

Leben« scheint die Investition wert. Die erste<br />

Neubesohlung ist im Preis inbegriffen.<br />

»Die Zehennägel sind nur eines von vielen<br />

Fußproblemen«, sagt Peter Reiter. Er ist<br />

Schuhexperte bei Globetrotter München und<br />

bedient <strong>de</strong>n 3D-Scanner. »Stark von <strong>de</strong>r<br />

Norm abweichen<strong>de</strong> Rist- o<strong>de</strong>r Zehenmaße,<br />

Überbeine, unterschiedlich lange Füße –<br />

manchmal nützt <strong>de</strong>r beste Serienschuh<br />

nichts, manche Leute verzweifeln. Aber jetzt<br />

können wir helfen!«<br />

Die I<strong>de</strong>e von Hanwags »Real Custom Ma<strong>de</strong>«:<br />

Wem die üblichen Leisten – also die Kunstfüße,<br />

die je<strong>de</strong>m Schuh die Form verleihen –<br />

nicht passen, <strong>de</strong>r bekommt individuelle Leisten.<br />

Dabei spielen nicht nur die vom Scanner<br />

erfassten XXL-Spezial digitalen Daten eine Rolle, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die »analogen« Eindrücke, die Peter<br />

Reiter im Beratungsgespräch herauskitzelt:<br />

»Die Ausformung <strong>de</strong>r Zehenbox spielt eine<br />

Schlüsselrolle, außer<strong>de</strong>m empfehle ich eine<br />

Klemmschnalle am Rist, damit kannst du <strong>de</strong>n<br />

Vor<strong>de</strong>rfuß bergab selektiv schnüren.«<br />

Peter ent<strong>de</strong>ckt weitere Normabweichungen<br />

– genau die Stellen, wo mich Blasen plagen.<br />

Nach einer Stun<strong>de</strong> sind wir fertig. Die Daten<br />

wer<strong>de</strong>n samt Fotos und Peters Protokoll ins<br />

nahe Vierkirchen geschickt, wo Hanwag erst<br />

individuelle Leisten und dann »mein« Paar<br />

Ancash fertigt. In sechs Wochen sind meine<br />

Maßschuhe fertig. Stephan Glocker<br />

Fortsetzung im nächsten Heft: Die neuen<br />

Hanwag-Maßschuhe im Praxistest. <<br />

Erlebnisurlaub mit Kin<strong>de</strong>rn Korsika<br />

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Hüttentrekking Band 1: Ostalpen<br />

€ 24.90 (D)<br />

Bergverlag Rother • www.rother.<strong>de</strong><br />

Rother Touren App www.rother.<strong>de</strong>/app


32<br />

Aktuell<br />

Fotowettbewerb, Run<strong>de</strong> 14:<br />

»An<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r, an<strong>de</strong>res Essen«<br />

Auf die Plätze,<br />

fertig …<br />

Heuschrecken in Thailand o<strong>de</strong>r doch lieber Fritten in Belgien? Globetrotter kennen auch die Töpfe dieser Welt.<br />

Hier sind die schönsten kulinarischen Ent<strong>de</strong>ckungen <strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Leser – zum Reinbeißen o<strong>de</strong>r auch nicht.<br />

2.<br />

Platz<br />

In <strong>de</strong>r Markthalle von Kota Bharu, Malaysia. Foto: Anne Georgi.<br />

1.<br />

Platz<br />

»Auf <strong>de</strong>n ersten Blick begeistert die farbenfrohe Auswahl an Gemüse,<br />

Früchten und Gewürzen. Beim zweiten Hinschauen überraschen die<br />

Marktfrauen inmitten ihrer Stän<strong>de</strong> – mit je<strong>de</strong>m Hinschauen wer<strong>de</strong>n<br />

es mehr! Für die ungewöhnliche Perspektive nutzte die Fotografin<br />

eine Empore in <strong>de</strong>r Halle.« Julian Rohn, Redaktion 4-<strong>Seasons</strong><br />

»Diese balinesische<br />

Fischtheke überzeugt<br />

nicht nur durch ihre<br />

exoti sche Auswahl. Uns<br />

gefällt die Herzlichkeit,<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Fang feilgeboten<br />

wird. Ein bunter<br />

Glücksschuss voller Lebensfreu<strong>de</strong>,<br />

an <strong>de</strong>m wohl<br />

auch die Lebensmittelaufsicht<br />

ihre Freu<strong>de</strong><br />

hätte …« <br />

Sebastian Lüke,<br />

Redaktion 4-<strong>Seasons</strong><br />

Nächster Fotowettbewerb:<br />

»Steine, Schluchten, Spitzen«<br />

Macht Fisch fröhlich? Auf Bali offensichtlich schon. Foto: Michael Erres-Gzyl.<br />

Du erklimmst schwin<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Höhen? Schaust in abgründige<br />

Tiefen? Und die Kamera ist auch dabei? Ob hoch o<strong>de</strong>r tief, spitz<br />

o<strong>de</strong>r eckig – wir freuen uns auf <strong>de</strong>ine Fotos. Einsen<strong>de</strong>schluss ist<br />

<strong>de</strong>r 10. Juli <strong>2013</strong>. Alle Infos fin<strong>de</strong>st du unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/foto.<br />

Auslage in Las Vegas. Foto: Ursula Wulle.<br />

3.<br />

Platz<br />

»In <strong>de</strong>n USA sieht man viele<br />

verwun<strong>de</strong>rliche Dinge – nicht<br />

nur als Vegetarier. Etwa wenn<br />

Fleischstücke wie Juwelen präsentiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die gute Fotografin<br />

erkennt die Absur dität<br />

im Alltäglichen und dokumentiert<br />

sie ohne optische Beilagen<br />

o<strong>de</strong>r technische Geschmacksverstärker.«<br />

Ingo Wilhelm,<br />

Redaktion 4-<strong>Seasons</strong><br />

metavirulent ®<br />

... und die Erkältung bleibt<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke.<br />

• Homöopathisch<br />

• Bewährt<br />

• Gut verträglich<br />

• Frei von Dopingstoffen<br />

metavirulent® Mischung. Die Anwendungsgebiete leiten<br />

sich von <strong>de</strong>n homöopathischen Arzneimittelbil<strong>de</strong>rn<br />

ab. Dazu gehören: grippale Infekte. Hinweis: Bei Fieber,<br />

das länger als 3 Tage anhält o<strong>de</strong>r über 39 °C ansteigt,<br />

sollte ein Arzt aufgesucht wer<strong>de</strong>n. Warnhinweis: Enthält<br />

37 Vol.-% Alkohol. meta Fackler Arzneimittel GmbH,<br />

Philipp-Reis-Str. 3, 31832 Springe, Tel.: 05041 9440-10,<br />

Fax: 05041 9440-49. Stand: 03/12.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.<br />

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34<br />

Aktuell<br />

Aktuell 35<br />

Auf Gipfelkurs<br />

Lowa ist einer <strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>n Hersteller für Berg- und Outdoorschuhe. Dabei hat alles<br />

vor 90 Jahren im oberbayerischen Jetzendorf klein angefangen – mit Haferlschuhen.<br />

Er sieht gera<strong>de</strong>zu spacig aus, dieser Lowa<br />

Expedition 8000 RD. Der Alpinstiefel mit<br />

<strong>de</strong>r integrierten Gamasche ist für die ganz<br />

großen Herausfor<strong>de</strong>rungen gemacht, je<strong>de</strong>s<br />

Detail ausgefeilt. »Mit <strong>de</strong>m war ich 2007<br />

auf <strong>de</strong>m Manaslu und 2010 auf <strong>de</strong>m<br />

Everest«, erzählt Rolf Eberhard. Der langjährige<br />

Marketingchef von Lowa weiß also,<br />

worauf es bei einem Berg- und Outdoorschuh<br />

ankommt. Und <strong>de</strong>r 53-Jährige ist<br />

überzeugt von <strong>de</strong>m, was Lowa produziert.<br />

»Wir sind innovativ und suchen ständig<br />

nach neuen Ansätzen«, beschreibt Rolf<br />

Eberhard die Marke, die in diesem Sommer<br />

90 Jahre alt wird.<br />

»Simply more …« heißt <strong>de</strong>r Firmenslogan,<br />

<strong>de</strong>n Rolf Eberhard auch als permanentes<br />

Streben nach Perfektion interpretiert.<br />

Lowa ist ein Unternehmen mit Weltruf,<br />

ist Marktführer bei Berg- und Outdoorschuhen<br />

in Deutschland, Österreich, in <strong>de</strong>r<br />

Schweiz und in <strong>de</strong>n Beneluxlän<strong>de</strong>rn.<br />

Schuhe, mit <strong>de</strong>nen namhafte Athleten wie<br />

Gerlin<strong>de</strong> Kaltenbrunner, Hans Kammerlan<strong>de</strong>r,<br />

Stefan Glowacz, Ines Papert o<strong>de</strong>r<br />

Alix von Melle ihre Expeditionen meistern<br />

– und mit <strong>de</strong>nen Tausen<strong>de</strong> Wan<strong>de</strong>rer und<br />

Outdoorfans ihre Touren genießen.<br />

Die Basis dafür hat Lorenz Wagner (1893<br />

bis 1953) gelegt, aus <strong>de</strong>ssen Name auch<br />

<strong>de</strong>r Firmenname entstand. Er grün<strong>de</strong>te<br />

1923 das Unternehmen und produzierte<br />

Haferlschuhe. Die hohe Qualität <strong>de</strong>r in<br />

Handarbeit gefertigten »Zwiegenähten«<br />

machte schon En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 20er-<br />

Jahre <strong>de</strong>n ersten Ausbau <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

notwendig. Anfang <strong>de</strong>r 30er wur<strong>de</strong>n<br />

dann auch Stiefel für Gebirgsjäger und geschnürte<br />

Skischuhe hergestellt. Nach <strong>de</strong>m<br />

Krieg übernahmen Wagners Tochter Berti<br />

und ihr Mann Josef Le<strong>de</strong>rer die Firma,<br />

bauten die Angebots palette aus und<br />

1977 zwei neue Fabrikhallen.<br />

Die Mo<strong>de</strong>lle<br />

für Berg und<br />

Trekking<br />

wer<strong>de</strong>n in<br />

Deutschland<br />

gefertigt.<br />

1992 kam Werner Riethmann ins Unternehmen,<br />

ein Jahr später wur<strong>de</strong> Lowa von<br />

<strong>de</strong>r italienischen Tecnica-Gruppe übernommen.<br />

Riethmann ist heute noch neben<br />

<strong>de</strong>m Italiener Giancarlo Zanatta<br />

Lowa-Geschäftsführer. Rund<br />

240 Mitarbeiter sind <strong>de</strong>rzeit in<br />

Natürlich mit Lowa-Schuhen: Rolf Eberhard auf <strong>de</strong>m Everest.<br />

Fotos: Archiv Lowa, privat<br />

Handarbeit für die Füße. Grün<strong>de</strong>r Lorenz Wagner (oben) und Werner Riethmann.<br />

Jetzendorf bei München beschäftigt, auch<br />

in <strong>de</strong>r Produktion: 340 000 Paar Bergund<br />

Trekkingschuhe verlassen jährlich das<br />

Stammwerk, die Wan<strong>de</strong>rschuhe wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Slowakei gefertigt. Zum Sortiment gehören<br />

ferner Freizeitschuhe, leichte<br />

»Speedhiking«-Mo<strong>de</strong>lle sowie<br />

Spezialschuhe für Jäger o<strong>de</strong>r Soldaten.<br />

In bester Erinnerung ist<br />

vielen Skifahrern ein Kunststoffstiefel<br />

aus <strong>de</strong>n 70er-Jahren<br />

mit <strong>de</strong>m berühmten »Air System«,<br />

einer Pumpe zur optimalen<br />

Anpassung. 2012 stellte<br />

Tecnica die Produktion von<br />

Lowa-Skischuhen ein.<br />

Auch Haferlschuhe gehören <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

an. Die Zukunft von Lowa gehört<br />

<strong>de</strong>n Outdoormo<strong>de</strong>llen, wo man 1982 mit<br />

<strong>de</strong>m le<strong>de</strong>rgefütterten »Trekker« und später<br />

mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Segments Multifunktionsschuhe<br />

(ATC) und <strong>de</strong>r Markteinführung<br />

<strong>de</strong>s Renega<strong>de</strong> GTX Mid –<br />

einem <strong>de</strong>r meistverkauften Outdoorschuhe<br />

weltweit – weitere Meilensteine<br />

setzte. »Wir wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren sicherlich<br />

unsere Erfolgsgeschichte<br />

weiterschreiben«,<br />

sagt Rolf<br />

Multifunktionsschuh Innox<br />

GTX – leicht und stabil.<br />

Eberhard vielversprechend.<br />

Petra Rapp<br />

Auf zum Bergfest!<br />

Lowa feiert am 29. Juni seinen 90. Geburtstag mit<br />

einem großen Bergfest am Wen<strong>de</strong>lstein. Eingela<strong>de</strong>n<br />

sind Bergfreun<strong>de</strong>, Wan<strong>de</strong>rer, Sportler, Athleten,<br />

Geschäftspartner und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

nach Bayrischzell aufs Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Siglhofs. Ab<br />

10 Uhr gibt’s Bergerlebnisse wie eine geführte Drei-<br />

Gipfel-Tour, Kletterstationen, Geocaching-Parcours,<br />

Speedhiking-Teststrecke und Slackline-Area. Dazu<br />

Infos und Aktionen rund um Berge und Bergsport,<br />

Präsentationen <strong>de</strong>r Bergwacht sowie ein original<br />

Basislager, das <strong>de</strong>r DAV Summit Club am Fuße <strong>de</strong>s<br />

Wen<strong>de</strong>lsteins aufschlägt. Für das musikalische<br />

Programm sorgen Antenne Bayern, <strong>de</strong>r bayerische<br />

Surfbar<strong>de</strong> Chris Columbus sowie Dick Brave &<br />

The Backbeats. Darüber hinaus: kulinarische<br />

Schmankerl, Kin<strong>de</strong>rprogramm und Verlosungen.<br />

Die Bayerische Oberlandbahn bringt bis zu 2000<br />

Festteilnehmer gratis vom Münchner Hauptbahnhof<br />

nach Bayrischzell und zurück. Auch die Wen<strong>de</strong>lsteinbahn<br />

transportiert die Bergfest-Besucher <strong>de</strong>n<br />

ganzen Tag kostenlos. Infos zum Bergfest: lowa.<strong>de</strong>.<br />

Am Siglhof steigt die Party.<br />

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36<br />

Aktuell<br />

Aktuell 37<br />

Raus auf die Wei<strong>de</strong>n<br />

NEULICH AN<br />

DER KASSE …<br />

Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n gewähren einen Einblick in ihre Einkaufstüte.<br />

Diesmal in <strong>de</strong>r Filiale Köln.<br />

Ein Wochenen<strong>de</strong> beim Natur-<br />

Genuss-Festival in Schleswig-<br />

Holstein gewinnen.<br />

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-<br />

Holstein veranstaltet von Juni bis November<br />

<strong>2013</strong> wie<strong>de</strong>r das Natur- Genuss-<br />

Festival. Das Rezept dieses Festivals: rund<br />

100 Veranstaltungen, die immer einen<br />

Schuss Naturerlebnis mit einer kräftigen<br />

Prise leiblichen Wohls verbin<strong>de</strong>n.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei das Robustrindfleisch:<br />

Heckrin<strong>de</strong>r, Schottische Hochlandrin<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Galloways haben zuvor als<br />

eine Art Öko-Rasenmäher auf <strong>de</strong>n Wil<strong>de</strong>n<br />

Wei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Stiftungslands gegrast. Wil<strong>de</strong><br />

Wei<strong>de</strong>n sind weite, beson<strong>de</strong>re Landschaften<br />

– in <strong>de</strong>nen es sich wun<strong>de</strong>rbar wan<strong>de</strong>rn<br />

lässt – mit seltenen Tieren und Pflanzen:<br />

Zu ihnen zählt etwa das urige Ei<strong>de</strong>rtal, in<br />

<strong>de</strong>m man Heckrin<strong>de</strong>r, eine Nachzüchtung<br />

Öko-Rasenmäher lieben die salzigen Wiesen.<br />

<strong>de</strong>s Auerochsen, und auch Wildpfer<strong>de</strong> zu<br />

Gesicht bekommt.<br />

Unter sh-beson<strong>de</strong>rs.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n sich viele<br />

weitere I<strong>de</strong>en für beson<strong>de</strong>re Erlebnisse in<br />

Schleswig-Holstein sowie weitere Infos<br />

zum Festival. Wer gern ein kostenloses<br />

Festival-Wochenen<strong>de</strong> (für zwei Personen)<br />

erleben möchte, kann unter <strong>de</strong>r Adresse<br />

sh-tourismus.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>/gewinnen an einem<br />

Gewinnspiel teilnehmen.<br />

<<br />

Foto: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein<br />

»Zufällig gefun<strong>de</strong>n«<br />

Ich stöbere regelmäßig durch<br />

die Filiale. Heute bin ich ohne<br />

beson<strong>de</strong>res Vorhaben hergekommen<br />

und habe dann diesen<br />

schönen Mantel von Kaikkialla<br />

gefun<strong>de</strong>n. Der Piia Coat war<br />

von 249,95 auf 199,95 Euro<br />

reduziert, und da musste ich<br />

ihn einfach mitnehmen, obwohl<br />

ich ihn wahrscheinlich<br />

erst im nächsten Herbst brauche.<br />

Inke Ruhe (47) aus Bonn<br />

Medium: 4-seasons Globetrotter<br />

Format: Ssp 172 x 112 mm, 4c<br />

DU: 22.04.13<br />

ET: 15.05.13<br />

»Meine Mutter ist beruhigt«<br />

Ich habe gera<strong>de</strong> von meiner<br />

Mutter ein neues Stadtfahrrad<br />

geschenkt bekommen. Und<br />

weil <strong>de</strong>r Verkehr hier in Köln<br />

manchmal etwas chaotisch ist,<br />

gab es noch diesen Helm von<br />

Abus dazu. Der Aduro (54,90<br />

Euro) ist schwarz und schick,<br />

und meine Mutter lässt mich<br />

jetzt beruhigt fahren.<br />

Ann-Kathrin Kratschmer<br />

(25) aus Köln<br />

»Zentralamerika im Sommer«<br />

Mein Bru<strong>de</strong>r hat heute Geburtstag,<br />

und da habe ich ihm<br />

diesen Reiseführer »Zentralamerika<br />

für wenig Geld« von<br />

Lonely Planet (26,95 Euro)<br />

besorgt. Wir waren schon öfters<br />

zusammen mit <strong>de</strong>m Rucksack<br />

unterwegs, in Asien, Ägypten,<br />

<strong>de</strong>n USA o<strong>de</strong>r auch Südamerika.<br />

Zentralamerika steht für<br />

<strong>de</strong>n Sommer auf <strong>de</strong>m Plan.<br />

Simon Stückler (29) aus Köln<br />

»Säge für <strong>de</strong>n Kletterwald«<br />

Ich komme aus Wiesba<strong>de</strong>n,<br />

und wenn ich in Köln bin,<br />

schaue ich immer in <strong>de</strong>r Globetrotter-Filiale<br />

vorbei. Die fin<strong>de</strong><br />

ich super. Heute habe ich eine<br />

Handsäge von ARS gekauft, die<br />

CT-32 Pro brauche ich für<br />

meinen Job im Kletterwald. Da<br />

fängt die Saison nun wie<strong>de</strong>r an,<br />

und wir müssen Bäume ausschnei<strong>de</strong>n.<br />

Johannes En<strong>de</strong>n<br />

(24) aus Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Fotos: Julian Rohn<br />

© Foto: Frithjof Fure, Nærøyfjord<br />

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Wenn das kein<br />

Grund ist, über<br />

einen Bankwechsel<br />

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das macht Sinn


38 Aktuell<br />

Aktuell 39<br />

Der heißt wirklich Schrecklicher Pfeilgiftfrosch.<br />

Gar nicht giftig: ein Königspython.<br />

Fotos: David Farcas, Wolfgang Heumer/Klimahaus Bremerhaven<br />

Sind diese Tiere die<br />

Dinosaurier von morgen?<br />

Das Klimahaus Bremerhaven zeigt gefähr<strong>de</strong>te Arten und ihre<br />

bereits ausgestorbenen Verwandten. In 4-<strong>Seasons</strong> erklärt <strong>de</strong>r<br />

Ausstellungsleiter, warum es fünf vor zwölf ist.<br />

Als vor etwa 65 Millionen Jahren die<br />

Hälfte aller Tiergattungen ausstarb, da<br />

haben sie überlebt. Nicht einmal <strong>de</strong>r<br />

Meteoriten einschlag von Yukatan, <strong>de</strong>r<br />

vermutlich <strong>de</strong>n Dinosauriern <strong>de</strong>n To<strong>de</strong>sstoß<br />

versetzte, konnte diese Tiergruppen<br />

aus löschen. Doch nun bedroht <strong>de</strong>r<br />

Klima wan<strong>de</strong>l die Existenz vieler Reptilien,<br />

Amphibien und wirbelloser Tiere.<br />

Diese Tiere sind ebenso alt wie akut gefähr<strong>de</strong>t.<br />

Grund genug für das Klimahaus<br />

Bremerhaven, beson<strong>de</strong>rs bedrohte Arten<br />

ihren bereits ausgestorbenen Verwandten<br />

gegenüberzustellen. Der Biologe Dr. Lutz<br />

Fischer erklärt im Interview die I<strong>de</strong>e hinter<br />

<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>r ausstellung »Kreaturen <strong>de</strong>r<br />

Urzeit – Die Grenzen <strong>de</strong>r Anpassung«.<br />

Herr Dr. Fischer, welche Tiere zeigen Sie in<br />

<strong>de</strong>r Ausstellung?<br />

An leben<strong>de</strong>n Tieren zeigen wir 24 Arten.<br />

Wir haben beispielsweise <strong>de</strong>n Schrecklichen<br />

Pfeilgiftfrosch, die Puffotter, <strong>de</strong>n<br />

Königspython, Riesentausendfüßler, Vogelspinnen,<br />

Wasserschildkröten o<strong>de</strong>r auch<br />

ein Neuguinea-Krokodil. Demgegenüber<br />

Biologe<br />

Dr. Lutz<br />

Fischer<br />

vom<br />

Klimahaus<br />

Bremerhaven.<br />

stehen 25 Repliken von ausgestorbenen<br />

Tierarten, vor allem von Dinosauriern, aber<br />

auch von Tintenfischen o<strong>de</strong>r See skorpionen.<br />

Ich weiß, das sind nicht gera<strong>de</strong><br />

Kuscheltiere. Aber wir zeigen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Ausstellung viele bereits ausge storbene<br />

Arten – und da sind auch Tiere mit Fell<br />

dabei. Hier wer<strong>de</strong>n zum Beispiel Sympathieträger<br />

wie das Mammut o<strong>de</strong>r das<br />

Riesenkaninchen gezeigt – allerdings im<br />

Rahmen einer dramatischen Friedhofssituation<br />

…<br />

Und für dieses Aussterben sind wir Menschen<br />

verantwortlich?<br />

Den Dinosauriern ist ja zum Verhängnis<br />

gewor<strong>de</strong>n, dass sie sich nicht schnell<br />

genug an Verän<strong>de</strong>rungen ihrer Umwelt<br />

anpassen konnten. Nun verän<strong>de</strong>rn wir die<br />

Lebensumstän<strong>de</strong> vieler Tiere und Pflanzen<br />

in einer Rasanz, mit <strong>de</strong>r die Evolution<br />

nicht Schritt halten kann. Wir sprechen in<br />

diesem Zusammenhang vom »Meteoriten<br />

Mensch«. Damit meinen wir zum einen<br />

<strong>de</strong>n menschengemachten Klimawan<strong>de</strong>l,<br />

aber auch die Zerstörung von Lebensräumen.<br />

Ein Beispiel sind Ölpalmenplantagen,<br />

die immer mehr Urwald vernichten<br />

und damit die Lebensgrundlage nicht<br />

zuletzt von Amphibien und Reptilien.<br />

Wie nah sind <strong>de</strong>nn Schildkröten o<strong>de</strong>r<br />

Krokodile mit <strong>de</strong>n Dinosauriern verwandt?<br />

Als Biologe wür<strong>de</strong> ich sagen, das sind<br />

Schwestergruppen. Sie haben einen natürlichen<br />

gemeinsamen Ursprung. Die Reptilien<br />

haben sich im Lauf <strong>de</strong>r Erdgeschichte<br />

als sehr erfolgreiche Gattung erwiesen.<br />

Nun aber sind sie vom Aussterben bedroht.<br />

Warum sind gera<strong>de</strong> Reptilien und Amphibien<br />

nun beson<strong>de</strong>rs bedroht?<br />

Nicht zuletzt wegen ihrer eingeschränkten<br />

Mobilität. Säugetiere und Vögel können<br />

Die Ausstellung zeigt 25 Repliken von ausgestorbenen Arten, darunter mehrere Dinosaurier.<br />

auf Wan<strong>de</strong>rschaft gehen, wenn sich ein<br />

Lebensraum verän<strong>de</strong>rt. Amphibien hingegen<br />

sind an ein Gewässer gebun<strong>de</strong>n.<br />

Meeresschildkröten beispielsweise suchen<br />

immer wie<strong>de</strong>r dasselbe Gebiet zum<br />

Laichen auf. Und so sind Reptilien und<br />

Amphibien diejenigen Gattungen, bei<br />

<strong>de</strong>nen wir <strong>de</strong>n größten Artenrückgang<br />

feststellen müssen.<br />

Sind die Dinosaurier nicht das beste<br />

Beispiel dafür, dass es Artensterben schon<br />

immer gegeben hat und dass neue Arten<br />

nachfolgen?<br />

Die Entwicklung einer neuen Spezies<br />

dauert Millionen von Jahren. »Früher« ist<br />

im Durchschnitt alle hun<strong>de</strong>rt Jahre eine<br />

»Wir sprechen vom<br />

Meteoriten Mensch –<br />

nicht nur wegen <strong>de</strong>s<br />

Klimawan<strong>de</strong>ls.«<br />

Art ausgestorben. Heutzutage verschwin<strong>de</strong>t<br />

allein in Deutschland täglich eine<br />

Art, weltweit sind es rund hun<strong>de</strong>rt pro Tag!<br />

Bei <strong>de</strong>n Amphibien hatten wir 1998 »nur«<br />

18 gefähr<strong>de</strong>te Arten, mittlerweile sind es<br />

509! Bei <strong>de</strong>n Reptilien hat sich die Zahl<br />

im gleichen Zeitraum von 41 auf 144<br />

erhöht. Darunter sind auch unscheinbare<br />

Arten, die aber trotz<strong>de</strong>m be<strong>de</strong>utsam sind.<br />

Manch einer wird sich nun fragen, was an<br />

Fröschen und Lurchen so be<strong>de</strong>utsam ist?<br />

Ich weiß, wir Menschen sind egoistisch.<br />

Wir sehen uns als Krone <strong>de</strong>r Schöpfung<br />

und <strong>de</strong>nken letztlich immer an uns. Aber<br />

auch für uns ist es wichtig, dass wir viele<br />

Arten erhalten. Zum Beispiel enthalten<br />

viele giftige Tiere, die wir auch in <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

zeigen, Substanzen, die bei <strong>de</strong>r<br />

Narkose und in <strong>de</strong>r Schmerztherapie hilfreich<br />

sind. Solche Möglichkeiten nehmen<br />

wir uns mit je<strong>de</strong>r aussterben<strong>de</strong>n Art. <<br />

Son<strong>de</strong>rausstellung »Kreaturen <strong>de</strong>r Urzeit –<br />

Die Grenzen <strong>de</strong>r Anpassung«, bis 3. November<br />

im Klimahaus Bremerhaven. Infos:<br />

klimahaus-bremerhaven.<strong>de</strong>.


40<br />

Aktuell<br />

S T O R I E S A R E T H E P R O O F O F L I F E<br />

Wasch! Deine! Jacke!<br />

XXL-Spezial<br />

XXL-Spezial<br />

Waschmittelwerbung in 4-<strong>Seasons</strong>? Genau! Die Redaktion hat das Fibertec-<br />

Pflegediplom* erworben und weiß jetzt, wie man Ausrüstung in optimalen Zustand<br />

bringt. Die Basics gibt’s hier im Heft, die XXL-Expertenversion auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Die 4-<strong>Seasons</strong>-Pflegeserie<br />

mit Guido Augustiniak *<br />

Teil 1: Waschen, aber richtig!<br />

Teil 2 (nächstes Heft):<br />

Hardshell imprägnieren<br />

Teil 3: Lust auf Le<strong>de</strong>r –<br />

Schuhpflege<br />

Teil 4: Innere Werte –<br />

Daune & Synthetikfüllungen<br />

Funktionsbekleidung sollte man möglichst<br />

selten waschen – glauben viele. Irrtum!<br />

Wer von seinen geliebten Outdoorklamotte<br />

n lange etwas haben möchte,<br />

muss sogar regelmäßig waschen. Am<br />

Beispiel von Funktionsjacken zeigen wir<br />

hier, wie’s geht. Ergänzend zu dieser Kurzanleitung<br />

liefern wir ausführliche Hintergrundinfos:<br />

Warum gehen ungewaschene<br />

Jacken schneller kaput t? Warum pflegen<br />

spezielle Outdoorwaschmittel besser?<br />

Warum sind Tensi<strong>de</strong> aus Kokosfett umweltfreundlicher?<br />

Warum ist <strong>de</strong>r Klettverschluss<br />

<strong>de</strong>r Klamottenkiller schlechthin?<br />

Und warum ist Schleu<strong>de</strong>rn schlecht?<br />

Alle Antworten gibt es auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/<br />

pflegeserie.<br />

250 ml Pro Wash kosten<br />

9,95 Euro und reichen<br />

für 8 bis 10 Maschinen.<br />

TERRA FI LITE W‘S<br />

1. Wäsche sammeln<br />

• Jacken mit Membranen o<strong>de</strong>r Beschichtung<br />

können problemlos mit Fleece,<br />

Funktionswäsche etc. in die Maschine.<br />

• Feine Stoffe wie Merinowolle aber nicht<br />

mit Teilen waschen, die viele Besätze,<br />

Zugschnüre o<strong>de</strong>r Klettverschlüsse aufweisen<br />

(Beschädigungsgefahr).<br />

• Maximal 3 kg Wäsche pro Ladung.<br />

2. Etiketten checken, Wäsche sortieren<br />

• Hier steht alles zum Waschen, Trocknen,<br />

Bügeln (Symbol-Info siehe Onlineversion).<br />

• Wäsche entsprechend sortieren, meist<br />

gibt’s eine Ladung 30° C und eine 40° C .<br />

• Etikett fehlt? Dann das Teil so schonend<br />

wie möglich waschen: 30° C-Feinwäsche,<br />

Schleu<strong>de</strong>r gang aus, Wasser-Plus-Taste<br />

an. Kein Trockner, nicht bügeln.<br />

3. Starke Verschmutzung vorbehan<strong>de</strong>ln<br />

• Bei normaler Verschmutzung (Dreck,<br />

körpereigene Fette und Salze von<br />

Schweißrückstän<strong>de</strong>n) reicht eine 30° C-<br />

Wäsche in <strong>de</strong>r Regel locker aus.<br />

• Stark verschmutzte Stellen (speckiger<br />

Kragen etc.) vorbehan<strong>de</strong>ln. Dazu einfach<br />

ein wenig Pro Wash aufbringen und mit<br />

<strong>de</strong>n Fingern in <strong>de</strong>n Stoff einmassieren.<br />

4. Jacken vorbereiten<br />

• Die Jacken wer<strong>de</strong>n geschlossen und auf<br />

rechts gewaschen (Außenseite außen).<br />

• Front-Reißverschluss schließen, an<strong>de</strong>re<br />

RVs, Druckknöpfe, Taschen ebenso. RV-<br />

Schieber in die Zippergaragen.<br />

• Klettverschlüsse unbedingt schließen!<br />

Möglichst ohne Zug, Faltenwurf vermei<strong>de</strong>n.<br />

Auch alle Schnurzüge entlasten.<br />

5. Waschmaschine einstellen<br />

• Waschprogramm wählen (siehe Punkt 2).<br />

• Waschmittel ins normale Fach. 25 – 30 ml<br />

Pro Wash pro Ladung genügen vollauf.<br />

• Schleu<strong>de</strong>rgang reduzieren (400 U/min)<br />

o<strong>de</strong>r ganz abstellen.<br />

• Falls an <strong>de</strong>r Waschmaschine vorhan<strong>de</strong>n:<br />

Die Taste »Wasser plus« o<strong>de</strong>r »Spülen +«<br />

aktivieren.<br />

6. Trocknen<br />

• Jacken nass aus <strong>de</strong>r Maschine nehmen<br />

(sonstige Wäsche evtl. noch schleu<strong>de</strong>rn<br />

und/o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Trockner geben).<br />

• Jacken austropfen und an <strong>de</strong>r Luft trocknen<br />

lassen (z. B. in <strong>de</strong>r Dusche). Fertig!<br />

• Via Trockner o<strong>de</strong>r Bügeleisen evtl. die<br />

Imprägnierung auffrischen. Mehr dazu in<br />

<strong>de</strong>r nächsten Folge <strong>de</strong>r Pflegeserie.<br />

* Bei Guido Augustiniak, Chef von Fibertec, hat die Redaktion ein komplettes Schulungsprogramm absolviert, wie es auch Globetrotter-Berater durchlaufen.<br />

Fibertec sitzt in Neuss und ist auf umweltverträgliche Wasch- und Imprägniermittel spezialisiert. Die Produkte sind bei Globetrotter erhältlich. Mehr: fibertec.info.<br />

Teva-Vertrieb Deutschland und Österreich:<br />

Tatonka GmbH, Robert-Bosch-Straße 3, D-86453 Dasing, Tel.: + 49 8205 9602-0, www.teva.tatonka.com


42<br />

Aktuell<br />

ENGAGIERT<br />

ENGAGIERT<br />

Globetrotter gewinnt<br />

Sportför<strong>de</strong>rpreis<br />

Bei <strong>de</strong>r Hamburger Sportgala wird je<strong>de</strong>s Jahr<br />

ein Unternehmen für sein Engagement im Breitenund<br />

Spitzensport ausgezeichnet. Für 2012 hat<br />

Globetrotter die SportMerkur-Trophäe gewonnen.<br />

Sie leben auf und von <strong>de</strong>r<br />

Finca mit <strong>de</strong>m Visionswald.<br />

Fotos: Fabian Nendza<br />

Der Wald hilft auch <strong>de</strong>n Menschen<br />

Das Globetrotter-Team beim Berliner Velothon 2012.<br />

Der Globetrotter-Visionswald soll die Klimabilanz verbessern. Doch<br />

bei seinem Besuch in Costa Rica stellte <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsbeauftragte<br />

Fabian Nendza fest: Von <strong>de</strong>m Projekt profitiert nicht nur die Umwelt.<br />

Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, hat<br />

Helmut Schmidt einst gesagt. Globetrotter<br />

beteiligt sich an einem ganzen Visionswald.<br />

Wie fühlst du dich damit?<br />

Sehr gut! (lacht) Ich stehe zu unseren<br />

Visionen. Zum Beispiel, dass Globetrotter<br />

eines Tages ein klimaneutrales Unternehmen<br />

wird. Der Visionswald in Costa Rica<br />

ermöglicht uns bereits jetzt einen klimaneutralen<br />

Versand.<br />

Wie muss man sich <strong>de</strong>n Visionswald vorstellen?<br />

Als monotone Plantage mit <strong>de</strong>m<br />

einzigen Ziel, CO 2 zu bin<strong>de</strong>n, damit Globetrotter<br />

entsprechen<strong>de</strong> Zertifikate vorweisen<br />

kann?<br />

Nein, mit <strong>de</strong>rartigen Plantagen haben wir<br />

nichts zu tun. Das Projekt, das wir unterstützen,<br />

verfolgt einen ganzheitlichen<br />

Ansatz. Neben <strong>de</strong>r ökologischen Aufforstung<br />

mit einheimischen Mischwäl<strong>de</strong>rn<br />

und tropischen E<strong>de</strong>lhölzern geht es auch<br />

um Waldfeldbau als Einkommensperspektive<br />

für Kleinbauern. Bei meinem Besuch<br />

habe ich zum Beispiel Carlos kennengelernt.<br />

Er arbeitet auf <strong>de</strong>r Finca und hat<br />

mir erzählt, dass die Anstellung ihm überhaupt<br />

erst ermöglicht hat, eine Familie zu<br />

grün<strong>de</strong>n und diese zu versorgen. Auf<br />

an<strong>de</strong>ren Plantagen hätte er lediglich einen<br />

Hungerlohn bekommen.<br />

Welche Arbeiten sind <strong>de</strong>nn im Globetrotter-<br />

Visionswald zu verrichten?<br />

Die 20 000 Bäumchen, von <strong>de</strong>nen die letzten<br />

im Herbst gepflanzt wur<strong>de</strong>n, erhalten<br />

nun Pflege, damit sie ge<strong>de</strong>ihen. So wer<strong>de</strong>n<br />

Schlingpflanzen weggeschnitten, die das<br />

Wachstum hemmen. Da laufen also Arbeiter<br />

mit Hacken durch die Baumreihen und<br />

stecken viel Mühe und Herzblut rein.<br />

Bislang hatte ich das Projekt nur aus <strong>de</strong>r<br />

Ferne verfolgt. Nun vor Ort zu sein und alles<br />

live zu sehen – das war überwältigend.<br />

Fabian Nendza in Costa Rica.<br />

Welche Begegnung hat dich noch bewegt?<br />

Als wir auf <strong>de</strong>r Finca waren, haben dort<br />

Stu<strong>de</strong>nten einer nahen Universität die<br />

wachsen<strong>de</strong> Biodiversität erforscht. Abends<br />

am Lagerfeuer bin ich mit ihnen ins<br />

Gespräch gekommen. Und da haben sie<br />

mir erklärt, wie toll und be<strong>de</strong>utsam die<br />

Möglichkeit zur Forschung im Visionswald<br />

für sie ist. Auch das hat mir gezeigt, wie<br />

viele unterschiedliche Dimensionen dieses<br />

Projekt hat, das geht über die Klimabilanz<br />

von Globetrotter Ausrüstung weit hinaus.<br />

Und solche Visionen fin<strong>de</strong>t sicher auch<br />

Helmut Schmidt gesund (lacht). <<br />

Was haben Deutschlands erfolgreichste Höhenbergsteigerin<br />

Alix von Melle, <strong>de</strong>r Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-<br />

Holstein und <strong>de</strong>r Harz Triathlon gemeinsam? Sie wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r<br />

Globetrotter Ausrüstung GmbH im Rahmen <strong>de</strong>r firmeneigenen<br />

Sportför<strong>de</strong>rung unterstützt. Und sie sind nur drei von ungefähr<br />

drei Dutzend Einzelsportlern, Institutionen und Events, die von<br />

<strong>de</strong>m Hamburger Unternehmen geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Für dieses Engagement sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport<br />

erhielt Globetrotter nun <strong>de</strong>n SportMerkur-Preis. Die Stifter<br />

– darunter die Han<strong>de</strong>lskammer Hamburg – lobten bei <strong>de</strong>r Verleihung<br />

auf <strong>de</strong>r Sportgala im vergangenen Februar vor allem<br />

die kontinuierliche und langfristige Sportför<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n<br />

größten Outdoor-Händler Deutschlands.<br />

Die Globetrotter-Sportför<strong>de</strong>rung unterstützt im Leistungssportbereich<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Boul<strong>de</strong>rin Jana Müller, das Olympiateam<br />

Hamburg und die Deutschen Meisterschaften im Distanzreiten.<br />

Im Breitensport freuen sich zum Beispiel <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Fußball-Verband und <strong>de</strong>r Alster-Canoe-Club über die Unterstützung.<br />

Meist hilft Globetrotter in Form von Ausrüstung.<br />

Aber auch die eigenen Mitarbeiter sind Herzblut-Outdoorer. Folglich<br />

för<strong>de</strong>rt Globetrotter auch <strong>de</strong>n Betriebssport. So können die<br />

Mitarbeiter am firmenübergreifen<strong>de</strong>n Programm HanseFit teilnehmen.<br />

Die Globetrotter-Mannschaft erreichte bei <strong>de</strong>n Hamburger<br />

Fußball-Hallenmeisterschaften 2012 <strong>de</strong>n vierten Platz.<br />

Orange geklei<strong>de</strong>te Teams fahren o<strong>de</strong>r rennen beim Hamburger<br />

Radrennen Cyclassics o<strong>de</strong>r beim Firmenlauf B2Run mit. Und<br />

schon die Azubis wer<strong>de</strong>n animiert, draußen aktiv zu sein: bei<br />

Ausbildungstouren zum Wan<strong>de</strong>rn, Klettern o<strong>de</strong>r Kanufahren. <<br />

Photo © Helmut Baumgartner<br />

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44<br />

Aktuell<br />

ENGAGIERT<br />

»Fahrradfreundlichster<br />

Arbeitgeber«<br />

Mit <strong>de</strong>m Bike ins Büro? Globetrotter Ausrüstung<br />

macht’s vor und erhielt dafür nun einen Preis.<br />

Wir nehmen <strong>de</strong>n Preis an. Globetrotter-Geschäftsführer Andreas Bartmann (2. v. r.).<br />

En<strong>de</strong> März zeichnete <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utsche<br />

Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management<br />

(B.A.U.M.) mit <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Behör<strong>de</strong> für Wirtschaft, Verkehr und Innovation<br />

die »fahrradfreundlichsten Arbeitgeber<br />

Hamburgs« aus. Die Jury vergab <strong>de</strong>n<br />

Titel an zwei Unternehmen – eines davon<br />

ist Globetrotter. Der Outdoor-Ausrüster<br />

för<strong>de</strong>rt seit Jahren die Fahrradnutzung <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter.<br />

Voraussetzung dafür ist eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Infrastruktur. So bietet Globetrotter<br />

seinen Mitarbeitern Dienstfahrrä<strong>de</strong>r<br />

im Firmen<strong>de</strong>sign, Fahrradzubehör (Helme,<br />

Regenkleidung, Taschen, Luftpumpen,<br />

Reparatursets), Umklei<strong>de</strong>n, Duschen und<br />

Schränke sowie überwachte, überdachte<br />

und beleuchtete Fahrradbügel bei <strong>de</strong>n<br />

Eingängen. Auch die Motivation <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

erhält Rückenwind. So nimmt das<br />

Unternehmen an Aktionen teil, die die<br />

Fahrradfahrt zum Arbeitsplatz honorieren.<br />

Erfreuliches Ergebnis: Nahezu 20 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter fahren inzwischen überwiegend<br />

mit <strong>de</strong>m Fahrrad zur Arbeit. Näheres:<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/fahrradfreundlich. <<br />

ICH LIEBE NATUR<br />

Ich liebe Performance<br />

Klimaschutz will gelernt sein<br />

Seit vielen Jahren arbeiten<br />

Hamburger Schüler an einem<br />

Waldprojekt in Schwe<strong>de</strong>n. Die<br />

Bilanz kann sich sehen lassen.<br />

An <strong>de</strong>r Ida-Ehre-Schule im Stadtteil Eimsbüttel<br />

sprechen sie von »unserem Wald«.<br />

Die Bäume in <strong>de</strong>r Provinz Westergötland<br />

sind <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern ans<br />

Herz gewachsen. Seit 1989 verlegen Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche ihr Klassenzimmer in<br />

das größte Waldgebiet Südschwe<strong>de</strong>ns, um<br />

dort Umwelterziehung zu erleben.<br />

Eine Lektion in Sachen Klimawan<strong>de</strong>l erteilte<br />

ihnen ein Orkan, <strong>de</strong>r 2009 über die<br />

Region zog, gewaltige Schneisen in die<br />

Wäl<strong>de</strong>r riss und das Outdoorcamp <strong>de</strong>r<br />

Schule beschädigte. Doch das spornte <strong>de</strong>n<br />

Eifer <strong>de</strong>r Mädchen und Jungen erst richtig<br />

an. Und so reparierten die Hamburger Kids<br />

noch im selben Jahr ihre Hütten und<br />

pflanzten 8000 Bäume. Im Jahr darauf<br />

folgten weitere 3500 Fichtensprösslinge.<br />

Pflanzen, sägen,<br />

zimmern – die<br />

Arbeit <strong>de</strong>r<br />

Jugendlichen<br />

ist vielfältig.<br />

Überdies zimmerten die Jugendlichen<br />

Unterstän<strong>de</strong> für Forstmaschinen.<br />

»Unser Langzeitprojekt geht regelmäßig<br />

nach <strong>de</strong>r Frostperio<strong>de</strong> im Mai weiter«, erklärt<br />

<strong>de</strong>r Initiator Andreas Franke-Thiele.<br />

»Aber die Finanzierung über die Schülerinnen<br />

und Schüler wird immer schwieriger«,<br />

bedauert <strong>de</strong>r Lehrer. Nun sichern<br />

Sponsoren das Projekt. Globetrotter spen<strong>de</strong>te<br />

Arbeitsgeräte und Unterstän<strong>de</strong>. <<br />

Foto: Andreas Franke-Thiele<br />

Photo: Alexandre Buisse, Location: Aiguille <strong>de</strong> la Glière<br />

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Wir verlangen von unseren Produkten höchste Funktionalität und Performance.<br />

Gleichzeitig versuchen wir einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.<br />

1% <strong>de</strong>r Erlöse aus <strong>de</strong>r VAUDE Green Shape Kollektion fließt direkt in die Naturschutzarbeit <strong>de</strong>s<br />

WWF Deutschland. Wir wollen die Natur erhalten, weil wir alle die Natur lieben.<br />

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46<br />

Projekte<br />

Projekte<br />

47<br />

Im Wiege tritt zum Wasserfall<br />

Fotos: Jens Klatt<br />

Earn your turns!<br />

Auf <strong>de</strong>m Rad und mit<br />

<strong>de</strong>m Wildwasserkajak im<br />

Schlepptau zogen drei<br />

Pad<strong>de</strong>lfreun<strong>de</strong> ökologisch<br />

korrekt 700 Kilometer<br />

durch das Fjordland in<br />

Westnorwegen. Mit dabei:<br />

4-<strong>Seasons</strong>-Redakteur<br />

Philip Baues.<br />

XXL-Spezial<br />

XXL-Spezial


48 Projekte Projekte 49<br />

Wo war noch mal die Mütze? Eiszeit am Bøyabreen.<br />

Hunger ist und bleibt <strong>de</strong>r beste Koch.<br />

Nach einer 40 Kilometer langen Anfahrt mit<br />

50 Kilo Gepäck auf <strong>de</strong>m Hänger fühlt sich das<br />

Wildwasser noch mächtiger an als sonst.


50 Projekte<br />

Projekte 51<br />

Groggy am Geiranger: 600 steile Höhenmeter for<strong>de</strong>rn ihren Tribut.<br />

Das Downshifting-Motto <strong>de</strong>r Tour<br />

ist schnell ausgereizt – viele Gäng e<br />

zum Runterschalten sind auf <strong>de</strong>m<br />

Ritzelpaket schon auf <strong>de</strong>n ersten<br />

Kilometern nicht mehr übrig.<br />

Ein Hoch auf <strong>de</strong>n Routenplaner: Bergab sind die elf<br />

Haarna<strong>de</strong>lkurven <strong>de</strong>s Trollstigen ein wahrer Genuss.<br />

Wegen Flüssen wie <strong>de</strong>r Valldalselva<br />

gilt Norwegen als Eldorado<br />

für Wildwasserpaddler.


52 Projekte<br />

Gute Laune am Ziel in Åndalsnes (von links): Lukas Wielatt, Olaf Obsommer und 4-<strong>Seasons</strong>-Redakteur Philip Baues.<br />

W<br />

ollt ihr euch das wirklich antun?« Diese Frage bekamen Olaf<br />

Obsommer, Lukas Wielatt und Philip Baues im Vorfeld ihrer<br />

Bike2Boat-Tour durch Norwegen <strong>de</strong>s Öfteren zu hören.<br />

Anstat t wie sonst die Kajaks in <strong>de</strong>n Flieger zu packen, um <strong>de</strong>n<br />

Globu s zu jetten und von einem »Kick« zum nächsten zu hetzen,<br />

wollten sich die drei expeditionserfahrenen Paddler dieses Mal die<br />

Talfahrten im Wildwasser ehrlich verdienen. Aber wie? Zu Fuß? Da<br />

kommt man nicht weit. Mit Mulis? Verlockend, aber auch irgendwie<br />

gepfuscht. Also doch das Fahrrad und <strong>de</strong>r Anhänger: Man kann<br />

länger e Strecken bewältigen, reist in einer nachvollziehbaren<br />

Geschwindigkei t, und auf <strong>de</strong>m Hänger und in <strong>de</strong>n Packtaschen ist<br />

genug Platz für 50 Kilo Ausrüstung. Denn nur mit einem freien Geist<br />

und frohem Mut ist es auf solch einem Trip nicht getan. Allein das<br />

Kajak bringt gute 20 Kilo auf die Waage, dazu kommen Bekleidung,<br />

Essen, Zelt, Schlafsack, Isomatte ...<br />

»Wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten wür<strong>de</strong>, wie weit wir aus<br />

eigener Kraft überhaupt kommen könnten«, gesteht Olaf anfängliche<br />

Zweifel an <strong>de</strong>r Durchführbarkeit <strong>de</strong>s Projekts. Immerhin lagen beim<br />

Start <strong>de</strong>r dreiwöchigen Tour in Bergen gut 700 Radkilometer bis zum<br />

Ziel in Åndalsnes vor <strong>de</strong>r Truppe. Und dabei ging es gar nicht ums<br />

Biken: Ziel war das spektakuläre Wildwasser in <strong>de</strong>n Tälern entlang<br />

<strong>de</strong>s Weges, das Rad war lediglich Transportmittel zum Zweck. »Uns<br />

war klar, wir wür<strong>de</strong>n langsam sein. An<strong>de</strong>rerseits gibt uns das genug<br />

Zeit, um die Eindrücke zu verarbeiten. Bike2Boat ist ein Plädoyer für<br />

die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r reduzierten Geschwindigkeit«, so Olaf.<br />

Doch das ist so eine Sache mit <strong>de</strong>r Entschleunigung. Zu viel davon<br />

be<strong>de</strong>utet nämlich Stillstand. Weniger auf philosophischer als<br />

auf physikalischer Ebene wur<strong>de</strong> das <strong>de</strong>n drei Abenteurern beim<br />

Bergauf ra<strong>de</strong>ln klar: Masse zieht nach unten, und <strong>de</strong>s Paddlers<br />

Kräfte liegen naturgemäß oberhalb <strong>de</strong>r Hüfte. Zum Glück gibt es<br />

noch ein zweites Mo<strong>de</strong>wort für Stressgeplagte: Downshifting. Doch<br />

schon auf <strong>de</strong>n ersten Kilometern stellte Philip fest, dass das Motto<br />

<strong>de</strong>r Tour bereit s ziemlich ausgereizt war: »Viele Gänge zum Runterschalten<br />

waren auf meinem Ritzelpaket nicht mehr übrig.«<br />

Am En<strong>de</strong> waren es vor allem die kleinen Momente, die das Erlebnis<br />

für die Freun<strong>de</strong> zu etwas ganz Beson<strong>de</strong>rem machten: die simple<br />

Freu<strong>de</strong> über einen Teller Nu<strong>de</strong>ln nach einem anstrengen<strong>de</strong>n Tag, ein<br />

trockenes Plätzchen für die Nacht, die Anfeuerungsrufe <strong>de</strong>r sonst so<br />

wortkargen Nordlän<strong>de</strong>r. Vor allem aber das gute Gefühl, ein Ziel aus<br />

eigener Kraft erreicht zu haben. <<br />

Und so geht’s weiter: Bike2Boat <strong>2013</strong><br />

We<strong>de</strong>r wun<strong>de</strong> Hintern noch brennen<strong>de</strong><br />

Oberschenkel konnten sie stoppen: Seit<br />

<strong>de</strong>m 5. Mai sind Olaf und Philip wie<strong>de</strong>r<br />

mit Bike und Boot unterwegs. Diesmal<br />

von Cannes nach Venedig: Durch fünf<br />

Län<strong>de</strong>r, einmal <strong>de</strong>n gesamten Alpenbogen<br />

entlang – ohne Begleitfahrzeu g<br />

und Dopingarzt. Dafür tritt Fotograf<br />

Jens Klatt selbst mit in die Pedale. Wer<br />

will, kann die pad<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Pedalieros<br />

im Netz auf bike2boat.com verfolgen,<br />

im Herbst wird Olaf Obsommer auf<br />

seiner Filmtou r berichten. Termine und<br />

Infos unter abenteuer-kajak.<strong>de</strong>.


54 Reisetipp<br />

Reisetipp 55<br />

Träumst du noch – o<strong>de</strong>r<br />

läufst du schon?<br />

Rund um Koblenz liegen die sogenannten Traumpfa<strong>de</strong>.<br />

In <strong>de</strong>r Osteifel wan<strong>de</strong>rt man durch Hei<strong>de</strong>landschaften und<br />

erkun<strong>de</strong>t die vulkanische Vergangenheit <strong>de</strong>r Region.<br />

einer ins Träumen – genau so soll es sein, o<strong>de</strong>r? Ohne wirklich<br />

strapaziöse Anstiege verläuft <strong>de</strong>r wenige Kilometer entfernte<br />

Wachol <strong>de</strong>r weg. Für diese Tour ist <strong>de</strong>r kleine Ort Langscheid ein<br />

guter Startpunkt. In seiner Mitte steht eine mächtige, fast tausend<br />

Jahre alte Lin<strong>de</strong>. Ziemlich betagt wirken auch die einzelnen<br />

Kiefern oberhalb vom Ort, echte Baum-Charaktere mit weitverzweigten<br />

Ästen, schief und gebogen vom rauen Wind. Nach etwa<br />

vierzig Minuten Wegstrecke kommt <strong>de</strong>r Büschberg. Dort gibt es<br />

üppige Wachol<strong>de</strong>rhei<strong>de</strong>n, die Sträucher haben respekteinflößen<strong>de</strong><br />

lange , spitze Na<strong>de</strong>ln. Der Wachol<strong>de</strong>r wirkt natürlich<br />

gewachsen , dabei ist er im Rahmen eines Naturschutzprojekts<br />

von EU und <strong>de</strong>m Land Rheinland-Pfalz erst vor wenigen Jahren<br />

gepflanzt wor<strong>de</strong>n : um ein Stück alte Kulturlandschaft, wie sie<br />

früher für die Osteifel typisch war, wie<strong>de</strong>rherzustellen. Und so ziehen<br />

heute wie<strong>de</strong>r Schafher<strong>de</strong>n über Hei<strong>de</strong> und Wachol<strong>de</strong>rflächen,<br />

sie helfen, dass diese nicht von Büschen verdrängt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Schafe bleiben auf <strong>de</strong>r Höhe zurück, während <strong>de</strong>r Traumpfad<br />

ins Grün <strong>de</strong>r Bäume, hinunter ins Nettetal, abtaucht. Auch <strong>de</strong>r<br />

Wind bleibt oben, die Geräusche versiegen. Es wird still, bis auf<br />

einen gurgeln<strong>de</strong>n Bach. Seinem Lauf folgt <strong>de</strong>r Pfad auf weicher,<br />

dunkler Er<strong>de</strong>. Der Bach mün<strong>de</strong>t schließlich in die Nette. Nicht<br />

weit von ihrem Ufer befin<strong>de</strong>t sich eine Quelle, die Heilquelle<br />

Sauer brunnen. Sie liegt am En<strong>de</strong> (o<strong>de</strong>r, je nach Richtung, am<br />

Anfang ) <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>himmel-Tour, trinkbares Mineralwasser spru<strong>de</strong>lt<br />

aus einem Stein, angereichert mit Eisen, Calcium, Magnesium.<br />

Vulkan unter <strong>de</strong>n Schuhen<br />

Es wäre scha<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Eifel <strong>de</strong>n Rücken zu kehren, ohne das Bier zu<br />

probieren. Früher war <strong>de</strong>r nahe Ort Mendig mit 28 Brauereien eine<br />

<strong>de</strong>utsche Biermetropole, übrig geblieben ist heute nur noch eine,<br />

die Vulkan Brauerei. Unter <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> liegen die Lavakeller, sie<br />

dienten einst zur Bierlagerung. Bei geführten Touren kann man<br />

hinabsteigen und wun<strong>de</strong>rsame Steingebil<strong>de</strong> aus einem erkalteten<br />

Lavastrom bestaunen. Wen jetzt die Vulkanlei<strong>de</strong>nschaft gepackt<br />

hat, <strong>de</strong>r unternimmt am besten noch einen Abstecher auf <strong>de</strong>n<br />

knapp sieben Kilometer langen Vulkanpfad : Unter <strong>de</strong>n Füßen<br />

knirscht bröseliges Basaltgestein, man läuft an einem ehemaligen<br />

Kraterrand entlang, gefolgt vom steilen Abstieg ins Kottenheimer<br />

Winfeld, einen stillgelegten Basaltsteinbruch. Dort ragen imposante<br />

Lavawän<strong>de</strong> in die Höhe, rostige Kräne stehen herum, und<br />

irgendwo zwischen bizarr geformten Felsen und Felsblöcken<br />

bauen Uhus ihre Nester. <br />

Karin Kura<br />

26-mal ausgezeichnet wan<strong>de</strong>rn<br />

Allgemein<br />

Die 26 Traumpfa<strong>de</strong> rund um<br />

Rhein, Mosel und Eifel sind<br />

Rundwege zwischen 7 und<br />

19 km Länge. Sie tragen das<br />

Deutsche Wan<strong>de</strong>rsiegel für<br />

Premiumwege und zeichnen<br />

sich durch eine erlebnisreiche<br />

Routenführung und eine<br />

durchgängige Markierung<br />

sowie Wegweisung aus.<br />

Übernachten<br />

Zahlreiche zertifizierte Wan<strong>de</strong>rgastgeber<br />

bieten gute Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Für die Touren in <strong>de</strong>r<br />

Osteifel bietet sich z. B. in Mendig<br />

das Hansa-Hotel als Quartier an:<br />

mendighansahotel.<strong>de</strong>.<br />

A48<br />

A61<br />

Laacher<br />

See Neuwied<br />

An<strong>de</strong>rnach<br />

Mendig<br />

Mosel<br />

=<br />

Gebiete <strong>de</strong>r<br />

Traumpfa<strong>de</strong><br />

Koblenz<br />

Rhein<br />

Infos<br />

Tourengui<strong>de</strong>, Gastgeberverzeichnis<br />

und weitere Infos beim Projektbüro<br />

Traumpfa<strong>de</strong>, Rhein-Mosel-Eifel-<br />

Touristik, Tel. 02 61/10 84 19,<br />

traumpfa<strong>de</strong>.info und bei <strong>de</strong>r<br />

Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Tel.<br />

02 61/91 52 00, wan<strong>de</strong>rwun<strong>de</strong>r.info.<br />

4-<strong>Seasons</strong>.tv/rheinland-pfalz<br />

Traumpfa<strong>de</strong> – es klingt wie ein Versprechen, und <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rtraum<br />

könnte so beginnen: In zartem Lila strahlt das Hei<strong>de</strong>kraut<br />

auf <strong>de</strong>r Höhe, ein paar Schritte weiter kitzelt ein würziger<br />

Wachol<strong>de</strong>rduft die Nase. Am Himmel flattert und zwitschert eine<br />

Lerche, während tief unten, versteckt zwischen grünem Blätterwerk,<br />

ein Flüsschen fließt. Ja, so ist das tatsächlich in <strong>de</strong>r Eifel:<br />

Da win<strong>de</strong>t sich die Nette durch ihr gleichnamiges Tal, es ist dicht<br />

bewal<strong>de</strong>t, einzig Schloss Bürresheim ragt aus <strong>de</strong>m grünen<br />

Teppich hervor. Das Schloss, ursprünglich eine Festung, wur<strong>de</strong><br />

nie in Kriege verwickelt. Es ist komplett erhalten, und Besucher<br />

können in <strong>de</strong>n Räumen Möbel, Bil<strong>de</strong>r und weitere Gegenstän<strong>de</strong><br />

adliger Wohnkultur ab <strong>de</strong>m 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt besichtigen. Wirklich<br />

ein nettes, friedliches Tal.<br />

Mehrere Traumpfa<strong>de</strong> streifen es, darunter <strong>de</strong>r Wachol<strong>de</strong>rweg sowie<br />

<strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>himmel Volkesfeld. Bei<strong>de</strong>s schöne Rundtouren von<br />

weniger als zehn Kilometer Länge, i<strong>de</strong>al also für einen entspannten<br />

Vor- o<strong>de</strong>r Nachmittag. Gelaufen wird zumeist auf <strong>de</strong>r Höhe,<br />

und – <strong>de</strong>r Name ist Programm – auf <strong>de</strong>m ersten Traumpfad lan<strong>de</strong>t<br />

man tatsächlich im Hei<strong>de</strong>himmel: Ein weicher Wiesenpfad<br />

schlängelt sich durch wild wachsen<strong>de</strong>s Hei<strong>de</strong>kraut, lila Tupfer<br />

überall, wohin das Auge schaut. Und, da ist noch ein Rest <strong>de</strong>r<br />

Pracht, fast verblühte gelb leuchten<strong>de</strong> Ginsterbüsche, die ihre<br />

Sträucher frech über <strong>de</strong>n Pfad strecken. Eifelgold heißen diese<br />

hübschen Wegbegleiter hierzulan<strong>de</strong>. Getoppt wird diese farbenfrohe<br />

Landschaft vielleicht noch von <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

schönen Ausblick über sanfte Bergkuppen. Dabei gerät manch<br />

Fotos: Klaus-Peter Kappest<br />

Auch typisch Traumpfa<strong>de</strong>: Spannen<strong>de</strong> Wege durch Bachtäler.<br />

Früher Steinbruch, heute Attraktion: das Kottenheimer Winfeld.


56 Reise<br />

Reise<br />

57<br />

Vom<br />

Gletscherblick<br />

zum<br />

Urwaldtrip<br />

Bayerns große imaginäre Reiseexportschlager sind<br />

das Lebensgefühl und die Kultur. Kaum zu glauben,<br />

dass die wun<strong>de</strong>rbare Natur eher eine untergeordnete<br />

Rolle spielt – daher war 4-<strong>Seasons</strong> unterwegs und hat<br />

Reise i<strong>de</strong>en mitgebracht, die auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r<br />

Exportschlager ganz oben stehen sollten.<br />

Texte: Norbert Eisele-Hein, Andreas Worsch, Ingo Hübner, Franz Lerchenmüller<br />

Grenzgang auf<br />

<strong>de</strong>m Goldsteig<br />

24 Stun<strong>de</strong>n von Bayern:<br />

Neuschwanstein<br />

Wildniscamp am<br />

Wen<strong>de</strong>lstein<br />

Schauplatz<br />

Erdgeschichte:<br />

<strong>de</strong>r Eistobel<br />

Durch die Chiemgauer Alpen


58 Reise<br />

Reise 59<br />

München<br />

Gletscherblick in Weißblau<br />

In <strong>de</strong>n Chiemgauer Alpen führen die Wan<strong>de</strong>rwege durch Wäl<strong>de</strong>r, Schluchten, über Almwiesen<br />

zu immer neuen Gipfelpanoramen – und natürlich einzigartigen Weitblicken übers Alpenvorland.<br />

Günter Dirnhofer ist ein Schrank von einem Mann. Der bald<br />

zwei Meter große Hüttenwirt wirkt ein wenig überdimensioniert<br />

hinter <strong>de</strong>m Lenkrad seines Kleinbusses. Da freut man sich<br />

fast für ihn, dass die Fahrt zu seiner Hin<strong>de</strong>nburghütte hoch über<br />

Reit im Winkl nicht lang dauert. Günters Shuttledienst verschafft<br />

viel wertvolle Wan<strong>de</strong>rzeit, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r gleich um die Ecke beginnen<strong>de</strong><br />

knapp 15 Kilometer lange Rundkurs Gletscherblick wur<strong>de</strong> nicht<br />

umsonst vom Deutschen Wan<strong>de</strong>rinstitut mit <strong>de</strong>m Premium-Siegel<br />

gekrönt. Aber Vorsicht: Die Hin<strong>de</strong>nburghütte ist ein gefährliches<br />

Pflaster. Sissi Dirnhofer schürt dort schon frühmorgens <strong>de</strong>n Holzofen<br />

an, und bald duftet es verführerisch nach leckeren Braten<br />

und Stru<strong>de</strong>ln. Und wenn <strong>de</strong>r Multi-Instrumentalist Günter erst in<br />

seiner Tracht steckt und mit seinen Bergfex’n zum Früh schop pen<br />

aufspielt, dann packt einen <strong>de</strong>r Hüttenschlendrian womöglich<br />

schon vor <strong>de</strong>r Tour. Darum nichts wie los.<br />

Ein paar Kehren durch <strong>de</strong>n Wald, und schon sind wir oben auf <strong>de</strong>r<br />

lichten Hochfläche <strong>de</strong>r Hemmersuppenalm. Die Inversionslage hat<br />

<strong>de</strong>n ganzen Archipel in Watte gepackt, und die Hochfläche ragt wie<br />

eine einsame Insel aus <strong>de</strong>m ganzen Weiß heraus. Nur noch die<br />

Para <strong>de</strong> gipfel <strong>de</strong>r bayerischen Berge sind zu sehen. Gemächlich ansteigend<br />

erreichen wir die Sankt-Anna-Kapelle. Die Route erobert<br />

die Landschaft nicht, son<strong>de</strong>rn schmeichelt ihr. Die gol<strong>de</strong>ne Krone<br />

auf <strong>de</strong>n Wegtafeln hat sie sich auf alle Fälle mehr als verdient.<br />

Wobei das Beste ja noch kommt. Bis zu <strong>de</strong>n Durchkaseralmen<br />

unterhalb <strong>de</strong>s 1513 Meter hohen Windbichl steigt <strong>de</strong>r Weg an, wird<br />

etwas felsiger und gibt ganz allmählich <strong>de</strong>n Blick frei. Weit reicht er<br />

von <strong>de</strong>n Berchtesga<strong>de</strong>ner Alpen über die Loferer Steinberge bis<br />

zum nahen Wil<strong>de</strong>n Kaiser, <strong>de</strong>r wie ein gigantischer Monolith aus<br />

<strong>de</strong>r Ebene ragt. Es geht weiter auf einem schmalen Pfad, vorerst<br />

noch durch Latschenkiefern, später auf breiterem Steig bis zum<br />

Eggenalmkogel. Die Gipfelalm schließlich ist eine Explosion <strong>de</strong>r<br />

Farben: Sumpfdotterblumen, Schusternägel und an<strong>de</strong>re Enziane<br />

erstrahlen wie kleine Glühlampen im Gegenlicht. Spätestens hier<br />

erweist <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rweg auch seinem Namen die Ehre: In <strong>de</strong>r Ferne<br />

blitzen die silbrigen Gletscher <strong>de</strong>s Großglockners und Großvenedigers<br />

auf. Schwer ist es, sich loszureißen, immerhin ist es abwärts<br />

einfacher, und irgendwann weht ein Hauch von Musik durch die<br />

Luft, die Hin <strong>de</strong>n burghütte ist wie<strong>de</strong>r nah. Dort angelangt stellt sich<br />

die Frage : ein Haferl Kaffee und einen hausgemachten Millirahmstru<strong>de</strong>l,<br />

also beim Alpensound <strong>de</strong>r Bergfex’n gesellig verweilen,<br />

o<strong>de</strong>r weiter ... Aber nein, eigentlich stellt sich gar keine Frage.<br />

An<strong>de</strong>rntags früh morgens in Ettenhausen, nur einen Katzensprung<br />

von Reit im Winkl entfernt, starten wir hinauf zum Geigelstein.<br />

Urige Bauernhäuser dämmern in <strong>de</strong>n ersten warmen Sonnenstrahlen<br />

vor sich hin, die Zunftzeichen <strong>de</strong>s Maibaums wer<strong>de</strong>n raffiniert<br />

von Schäfchenwolken hintermalt. Der Geigelstein gilt als Blumenberg<br />

in <strong>de</strong>n Chiemgauer Alpen, seit 1991 ist er Naturschutzgebiet,<br />

über 700 Farn- und Blütenpflanzen sind am Berg zu Hause. Knapp<br />

900 Höhenmeter später haben wir einige davon gesehen, doch vor<br />

<strong>de</strong>m Gipfelaufbau <strong>de</strong>s Wandspitz wird es felsiger, und bald geht es<br />

in Quergängen durch ausge<strong>de</strong>hnte Latschenfel<strong>de</strong>r bis zum<br />

1813 Meter hohen Gipfel mit Kreuz und kleiner Kapelle.<br />

Das 360-Grad-Pano rama reicht wie<strong>de</strong>r einmal vom Who’s who<br />

<strong>de</strong>r Chiemgauer Gipfel – <strong>de</strong>m Hochfelln, <strong>de</strong>m Hochgern und <strong>de</strong>r<br />

Steinplatte – bis zu <strong>de</strong>n Berchtesga<strong>de</strong>ner Alpen und Hohen Tauern.<br />

Direkt dahinter leuchtet das bayerische Meer, <strong>de</strong>r Chiemsee, wie<br />

ein überdimensio naler Saphir in <strong>de</strong>r Ebene. Dominiert wird dieser<br />

Reigen aber von <strong>de</strong>r Kampenwand. Deren Hahnenkamm-ähnlicher<br />

Gipfelwall bietet unzählige Kletterrouten. Und selbst Wan<strong>de</strong>rer<br />

müssen für <strong>de</strong>n Gipfel ein paar stahlseil- und trittklammerngesicherte<br />

Passagen überwin<strong>de</strong>n und Fels in die Hand nehmen. Ja,<br />

wir wer<strong>de</strong>n wohl noch einen Tag im Chiemgau dranhängen.<br />

Schöne Wan<strong>de</strong>recke, so hoch über Reit im Winkl. <<br />

Infos zu diesen und weiteren Wan<strong>de</strong>rungen sowie Reiseangebote gibt es bei Chiemgau Tourismus, Tel. 08 61/909 59 00, chiemgau-tourismus.<strong>de</strong>.<br />

Das Panorama umfasst wie<strong>de</strong>r einmal das Who’s who <strong>de</strong>r<br />

Chiemgauer Gipfel. Dahinter leuchtet das bayerische Meer,<br />

<strong>de</strong>r Chiemsee, wie ein überdimensionaler Saphir in <strong>de</strong>r Ebene.<br />

Fotos: Norbert Eisele-Hein


60 Reise<br />

Reise 61<br />

München<br />

Unterwegs auf Körnerbrot<br />

Die Eistobelschlucht ist einer <strong>de</strong>r außergewöhnlichsten Naturschauplätze im Allgäu. Die Wan<strong>de</strong>rung<br />

hindurch offenbart einen faszinieren<strong>de</strong>n Einblick in die eiszeitliche Erdgeschichte <strong>de</strong>r Region.<br />

In dicken Strähnen und breiten Kaska<strong>de</strong>n<br />

schäumt und spritzt <strong>de</strong>r Fluss über eine<br />

steinerne Rutsche.<br />

Fotos: Thomas Gretler<br />

Wer sehr früh kommt, hat das Wun<strong>de</strong>r noch ganz für sich allein.<br />

Auf <strong>de</strong>r Wiese am Grund <strong>de</strong>r Schlucht liegt perlend <strong>de</strong>r Tau,<br />

fast gemütlich rauscht und gurgelt die Argen zwischen Kiesbänken<br />

dahin. Man sieht ihr nicht an, welche Aufregungen sie bereits hinter<br />

sich hat. Sumpfdotterblumen leuchten gol<strong>de</strong>n zwischen Wurzelstöcken,<br />

die klo<strong>de</strong>ckelgroßen Blätter <strong>de</strong>r Pestwurz beschirmen<br />

weit räumig <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, eine erste Libelle zuckt blau glitzernd übers<br />

Wasser . Nach wenigen Minuten nimmt das Rauschen zu. In dicken<br />

Strähnen und breiten Kaska<strong>de</strong>n schäumt und spritzt <strong>de</strong>r Fluss über<br />

eine steinerne Rutsche. Wie aus Beton gemauert scheinen die Felsrücken,<br />

über die das Wasser schießt. Es ist Nagelfluh, ein Gesteinsgemenge,<br />

das irgendwie an versteinertes Körnerbrot erinnert.<br />

Und schon steckt <strong>de</strong>r Besucher mitten in abwechslungsreichsten<br />

Wasserfestspielen und wan<strong>de</strong>rt staunend von Schauplatz zu Schauplatz.<br />

Mal plätschert <strong>de</strong>r Fluss einfach fröhlich über Geröll. Dann<br />

wie<strong>de</strong>r zieht und mahlt er in geheimnisvollen Stru<strong>de</strong>llöchern, ein<br />

unruhiger Strom aus schlierigem schwarzem Glas. Manche dieser<br />

»Gumpen« sind an die sieben Meter tief, und ein Schild warnt dringend<br />

davor, zu ba<strong>de</strong>n. Früher erzählte man sich im nahen Grünenbach<br />

und Maierhöfen Geschichten über Jugendliche, die an schönen<br />

Sommernachmittagen übermütig hineinhüpften, von <strong>de</strong>r Unterströmung<br />

eingesaugt wur<strong>de</strong>n und erst Tage später irgendwo antrieben,<br />

völlig zerschlagen und zerschun<strong>de</strong>n. Immer wie<strong>de</strong>r liegt am Weg <strong>de</strong>r<br />

bloße Stein zutage. Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r 50 Meter hohen »Hohen Wand«<br />

heben sich schräge Schichten unterschiedlichen Gesteins <strong>de</strong>utlich<br />

voneinan<strong>de</strong>r ab. Dafür lieben Geologen <strong>de</strong>n Eistobel. Süßwassermolasse<br />

und Meeresmolasse unterschei<strong>de</strong>n sie hier, Sandstein, Ton,<br />

Feldspat, auch Braunkohle – so offenherzig gibt die Er<strong>de</strong> selten<br />

Auskunft über ihre letzten 35 Millionen Jahre.<br />

Am Zwinger ruht <strong>de</strong>r Fluss kurz smaragdgrün in Felswannen aus, ehe<br />

er sich durch einen nicht mal einen Meter breiten Spalt quält. Die<br />

mächtigen Felsblöcke links und rechts halten <strong>de</strong>m Druck seit Jahrhun<strong>de</strong>rten<br />

stand. Auf einigen haben sich kleine Tannen, Farne und<br />

Eschen angesie<strong>de</strong>lt und bil<strong>de</strong>n ein eigenes, gera<strong>de</strong> mal zwei, drei<br />

Quadratmeter großes Biotop. Stämme liegen quer übers Wasser verkantet<br />

und haben in <strong>de</strong>r feuchten Luft Moos angesetzt. Von Farnen<br />

tropft es, zwischen <strong>de</strong>n alten Buchen und Ulmen spielen Sonnenstrahlen<br />

auf <strong>de</strong>m Waldbo<strong>de</strong>n. Forellen huschen als dunkle Schatten<br />

durch die Rinnen, und eine Wasseramsel, <strong>de</strong>r einzige Singvogel<br />

Europas, <strong>de</strong>r tauchen und schwimmen kann, schüttelt ihr Gefie<strong>de</strong>r<br />

und plustert sich auf. Trotz vieler Besucher hat sich die dunkle Welt<br />

am Grund <strong>de</strong>r Schlucht etwas Verwunschenes bewahrt.<br />

Zu Recht gilt <strong>de</strong>r Eistobel als eines <strong>de</strong>r schönsten Geotope <strong>de</strong>s Allgäus.<br />

Entstan<strong>de</strong>n ist er vor etwa 15000 Jahren. Der Rheingletscher<br />

war geschmolzen, in <strong>de</strong>r Talsenke von Ebratshofen hatte sich ein<br />

Stausee gebil<strong>de</strong>t, und langsam suchte sich das Wasser nun seinen<br />

Weg durch einen Spalt ins tiefere Land. Anfänglich nur ein Rinnsal,<br />

fraß und fräste es sich in <strong>de</strong>n Grund, hun<strong>de</strong>rt Meter und mehr, wusch<br />

alles Weiche aus <strong>de</strong>r harten Nagelfluh, und wo zufälligerweise ein<br />

Stein liegen blieb in einem kleinen Becken, wirbelte die Strömung<br />

ihn wie eine Raspel im Kreis herum und schmirgelte so ein immer<br />

tieferes, immer breiteres Loch. Der Eistobel ist ein höchst anschauliches<br />

Lehrbeispiel für die ungeheure Kraft <strong>de</strong>s Wassers. Am En<strong>de</strong><br />

führt ein Steg ans an<strong>de</strong>re Ufer, <strong>de</strong>r Ausgang nach Schüttentobel ist<br />

nahe. Wen es jetzt noch nicht zu Kässpätzle und Weizenbier zieht,<br />

<strong>de</strong>r schlägt <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rweg auf die Kugel ein, <strong>de</strong>n höchsten Berg im<br />

Westallgäu. Von tief unten hoch hinaus – was will man mehr? <<br />

Logenplatz bei <strong>de</strong>n Wasserfestspielen.<br />

Der Eistobel liegt zwischen Grünenbach<br />

und Maierhöfen im Westallgäu,<br />

isny.<strong>de</strong>, ferienregion-allgaeu.<strong>de</strong> und<br />

eistobel.<strong>de</strong>. Weitere außergewöhnliche<br />

Naturschauplätze und -phänomene<br />

sind etwa die Sturmannshöhle bei<br />

Obermaiselstein, hoernerdoerfer.<strong>de</strong>,<br />

Kraftvolle Orte<br />

<strong>de</strong>r Lechfall bei Füssen, fuessen.<strong>de</strong>,<br />

die Reichenbachklamm bei Pfronten,<br />

pfronten.<strong>de</strong> und die eiszeitlich-geologische<br />

Wan<strong>de</strong>rung »Steinmeile« rund<br />

um Oy, oy-mittelberg.<strong>de</strong>. Allgemeine<br />

Infos, weitere Wan<strong>de</strong>ri<strong>de</strong>en und<br />

-arrangements : wan<strong>de</strong>rn-allgaeu.<strong>de</strong>.


62 Reise<br />

Reise 63<br />

München München München<br />

Gol<strong>de</strong>ne Aussichten<br />

Einsam zieht sich <strong>de</strong>r Goldsteig durchs bayerisch-böhmische Grenzland. Sein Herzstück führt<br />

durch echten Urwald und aussichtsreich über die höchsten Gipfel <strong>de</strong>s Bayerischen Wal<strong>de</strong>s.<br />

Bei <strong>de</strong>n wil<strong>de</strong>n Kerlen<br />

Am Fuße <strong>de</strong>s Wen<strong>de</strong>lstein bei Bad Feilnbach<br />

gibt es Wildniscamps für die ganze Familie.<br />

24 Stun<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n König<br />

<strong>2013</strong> ist Schloss Neuschwanstein die Kulisse für<br />

das Wan<strong>de</strong>rkultevent »24 Stun<strong>de</strong>n von Bayern«.<br />

Im Nationalpark Bayerischer Wald darf <strong>de</strong>r Wald einfach nur Urwald sein.<br />

Hou?« »Mou.« Unter <strong>de</strong>n riesenhaften Fichten hatten sich zwei<br />

Männer genähert. Sie hatten sich die seltsamen Laute zugeraunt<br />

und sind ihrer Wege gegangen. Wir blicken uns fragend an.<br />

Der Bayerische Wald ist ein Mysterium. Und so dringen wir tiefer<br />

in die rätselhaften Wäl<strong>de</strong>r. Steil bergan. Urige Tannen vor <strong>de</strong>m<br />

satten Blau <strong>de</strong>s Himmels. Der Wald öffnet sich zu Brachflächen,<br />

die <strong>de</strong>r Orkan Kyrill geschaffen hat, und Schachten, ehemaligen<br />

Wei<strong>de</strong>flächen, mit köstlichen Waldbeeren. Zwischen <strong>de</strong>n Zacken<br />

eigenartiger Felsgruppen verfängt sich <strong>de</strong>r Wind und säuselt seine<br />

Ge schich ten . Immer wie<strong>de</strong>r tun sich fantastische Ausblicke auf,<br />

weit über das Waldgebirge, über Blockmeere, Hochmoore und<br />

uner gründliche Seen. Und dann, als am späten Nachmittag <strong>de</strong>r<br />

Große Arber, <strong>de</strong>r letzte Gipfel <strong>de</strong>r Acht-Tausen<strong>de</strong>r-Etappe, erklommen<br />

ist und die Blicke glücklich erschöpft in die Ferne schweifen,<br />

taucht die Sonne das Land in ein wun<strong>de</strong>rsam gol<strong>de</strong>nes Licht, und<br />

ein glühen<strong>de</strong>r Schimmer durchzieht <strong>de</strong>n Dunst <strong>de</strong>r Täler. Der<br />

Goldsteig hat seinen Namen verdient. Wahrscheinlich ist er aber<br />

eher historisch angelehnt:<br />

Die Region war früher von<br />

bayerisch-böhmischen<br />

Salz han<strong>de</strong>lswegen durchzogen,<br />

und Salz nann te man<br />

damals »wei ßes Gold«.<br />

Fest steht, dass die Route<br />

für <strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>nschaftlichen<br />

Wan<strong>de</strong>rer auf je<strong>de</strong>n Fall<br />

Gold wert ist. Dafür verbürgt<br />

sich auch <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Wan <strong>de</strong>rverband mit <strong>de</strong>r<br />

Auszeichnung »Qualitätsweg<br />

Wan<strong>de</strong>rbares Deutschland«.<br />

660 Kilometer läuft<br />

<strong>de</strong>r Steig zwischen Marktredwitz<br />

im Ober pfälzer Wald<br />

und <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>r bayerischen<br />

Passau mit einer Nord- und<br />

Süd va riante und durchquert<br />

dabei fünf Natur parks und<br />

einen Natio nalpark. Die<br />

nördliche Route – die wir<br />

genommen haben – ist die anspruchsvollere und führt über <strong>de</strong>n<br />

Hauptkamm <strong>de</strong>s Bayerischen Wal<strong>de</strong>s. Mit <strong>de</strong>r Besteigung <strong>de</strong>s<br />

Großen Arber, <strong>de</strong>s »Königs <strong>de</strong>s Bayerischen Wal<strong>de</strong>s«, liegt <strong>de</strong>r<br />

erste Teil <strong>de</strong>r größeren Anstrengungen gera<strong>de</strong> hinter uns. Was<br />

folgen wird, ist ein mehrtägiges Auf und Ab im Kerngebiet <strong>de</strong>s<br />

National parks Bayerischer Wald über die drei Gipfel <strong>de</strong>s Falkenstein-,<br />

Rachel- und Lusenmassivs. Dazwischen viel, viel Urwald.<br />

Ein Raum für weitere spannen<strong>de</strong> Mysterien – seltene Tiere wie<br />

Luchse und Fischotter sind hier heimisch.<br />

Als wir an diesem Abend mü<strong>de</strong> in unser Nachtquartier einkehren,<br />

klärt uns ein freundlicher Herbergsvater zumin<strong>de</strong>st über das<br />

Rätsel <strong>de</strong>s heutigen Tages auf. Die Kommunikationsgewohnheiten<br />

<strong>de</strong>s Waidlers seien nun mal äußerst effektiv. Aus »hou« und<br />

»mou« könne somit durchaus eine vollständige Unterhaltung<br />

bestehen und soll heißen: »Wie geht’s?« – »Muss geh’n.« Schließlich<br />

sei damit oft alles gesagt. Da hat er recht. Inmitten so einer<br />

großartigen Natur muss man nicht unbedingt immer viel re<strong>de</strong>n. <<br />

Foto: Ostbayern Tourismus<br />

Foto: Bad Feilnbach<br />

Habt ihr das Röhren gehört?« Dirk blickt gespannt in die Run<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r nur vom Lagerfeuer erhellten Gesichter. »Da hat aber jemand<br />

ziemlich laut im Wald gerülpst«, witzelt Fabian spontan und<br />

erntet schallen<strong>de</strong>s Gelächter. »Na ja, das ist <strong>de</strong>r Brunftschrei <strong>de</strong>s<br />

Hirsches, <strong>de</strong>r auf Brautschau ist«, entgegnet Dirk schmunzelnd.<br />

Über ihnen ein sternklarer Himmel, <strong>de</strong>r vom dunklen Schatten<br />

<strong>de</strong>s Wen<strong>de</strong>lstein beschnitten wird, im Hintergrund die schemenhaften<br />

Umrisse einiger Tipizelte – das Wildniscamp. Nicht mehr<br />

lange, und alle wer<strong>de</strong>n vor wohliger Erschöpfung gähnen und sich<br />

in ihre Zelte verkriechen. Es war aber auch ein anstrengen<strong>de</strong>r Tag.<br />

Am Morgen unterwies Dirk die Gruppe in <strong>de</strong>r Kunst <strong>de</strong>s Fährtenlesens.<br />

Am Nachmittag stand Bogenschießen auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

Dann Feuer machen, Brot backen und am Lagerfeuer essen. Mit<br />

<strong>de</strong>m Wildniscamp verfolgt Grün<strong>de</strong>r Dirk Schrö<strong>de</strong>r das Ziel,<br />

Kin<strong>de</strong>rn und Familien ganzheitliches Wissen über die Natur zu<br />

vermitteln , sodass sie wie<strong>de</strong>r eine tiefere Verbindung zu ihr<br />

spüren. »Und was steht morgen auf <strong>de</strong>m Programm?«, lautet die<br />

übliche Frage, bevor alle ins Zelt kriechen. »Einswer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

Natur«, lautet die Antwort dann.<br />

<<br />

Auch das ist Einswer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Natur.<br />

Das Wildniscamp ist nur eine von vielen außergewöhnlichen Aktivitäten, die<br />

Bad Feilnbach anbietet. Unter gipflstürma.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t man die ganze Palette.<br />

Neuschwanstein: als Wan<strong>de</strong>rkulisse schwer zu übertreffen.<br />

Bereits zum fünften Mal fin<strong>de</strong>n <strong>2013</strong> die »24 Stun<strong>de</strong>n von<br />

Bayern« statt. Und wie<strong>de</strong>r wird es darum gehen, <strong>de</strong>n inneren<br />

Schweinehund zu besiegen, durchzuhalten und eine außergewöhnliche<br />

Wan<strong>de</strong>rung zu erleben. Zum Jubiläum haben sich die<br />

Macher <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>rkultevents einen ganz beson <strong>de</strong>ren Erlebnisrahmen<br />

ausgesucht: die Region Füssen mit Schloss Neuschwanstein.<br />

In so einer prunkvollen Nachbarschaft wird es auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall ein echter Wan<strong>de</strong>r kracher, wenn vom 22. auf <strong>de</strong>n 23. Juni<br />

genau 444 Teilnehmer einmal rund um die Uhr rund um Füssen<br />

wan<strong>de</strong>rn. Denn die Kulisse ist wahrlich königlich-majestätisch: Im<br />

Sü<strong>de</strong>n drängen sich imposante Alpengipfel im Halbrund um die<br />

Stadt, im Nor<strong>de</strong>n erstreckt sich die typische leicht hügelige<br />

Vor alpenlandschaft mit lauter Seen darin. Und die ganze Szenerie<br />

überstrahlt das einzigartige Schloss Neuschwanstein. So lautet<br />

das Motto dieser 24 Stun<strong>de</strong>n auch trefflich: Original trifft Original.<br />

Weil sich mittlerweile <strong>de</strong>r Event bereits selbst zu einem bayerischen<br />

Original gemausert hat. So viel ist sicher.<br />

<<br />

Der Veranstalter Bayern Tourismus Marketing GmbH verlost unter <strong>de</strong>r Adresse<br />

bayern.by/gewinnspiel-24h zwei <strong>de</strong>r begehrten Tickets.<br />

Foto: Füssen Tourismus und Marketing/www.guenterstandl.<strong>de</strong><br />

Umfassen<strong>de</strong> Informationen zum Goldsteig mit Tourenplaner, Unterkünften, Gepäckservice etc. fin<strong>de</strong>n sich auf goldsteig-wan<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong>.<br />

Weitere Reisetipps unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/bayern. Je<strong>de</strong> Menge bewegte bayerische Bil<strong>de</strong>r gibt es unter 4-<strong>Seasons</strong>.tv/bayern.


64 Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

Kun<strong>de</strong>nkarte 65<br />

Gute Karten<br />

Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard bekommst du 4-<strong>Seasons</strong> frei Haus – und Rabatt (in Form von GlobePoints):<br />

Bis zu 10 Prozent sparen Besitzer einer Kun<strong>de</strong>nkarte beim Einkauf. Gewinnspiele und viele weitere Vorteile<br />

gibt’s gratis dazu. Außer<strong>de</strong>m ist die GlobetrotterCard <strong>de</strong>ine Eintrittskarte zu exklusiven Events – wie die auf<br />

diesen Seiten vorgestellten. Genaue Infos zu <strong>de</strong>n Karten sowie <strong>de</strong>n Online-Antrag fin<strong>de</strong>st du auf<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte. Kun<strong>de</strong>nbetreuung: Tel. 040/67 96 62 82.<br />

Willis wil<strong>de</strong> Wege<br />

Willi Weitzel ist über die Alpen gewan<strong>de</strong>rt und<br />

per Anhalter ins Paradies gefahren. Über diese<br />

und weitere Abenteuertouren erzählt <strong>de</strong>r kultige<br />

Reporter <strong>de</strong>mnächst bei einer Vortragsreihe in<br />

<strong>de</strong>n Globetrotter-Filialstädten.<br />

Willi, was war <strong>de</strong>in bisher größtes Abenteuer?<br />

Im Moment ist es wohl die Vortragstour: Ich steige aus <strong>de</strong>m<br />

Fernseher raus und klettere auf die Bühne. Davon abgesehen bin<br />

ich kein Extremabenteurer, son<strong>de</strong>rn ein normaler Mensch, <strong>de</strong>r ab<br />

und zu Opfer seiner Neugier wird und dadurch in abenteuerliche<br />

Situationen gerät. So habe ich einige spannen<strong>de</strong> Begegnungen<br />

mit Tieren o<strong>de</strong>r Menschen sammeln können.<br />

Du hast zum Beispiel zu Fuß die Alpen überquert – wie überwin<strong>de</strong>t<br />

man an Regentagen <strong>de</strong>n inneren Schweinehund?<br />

Ich habe es noch nicht geschafft, meinen inneren Schweinehund<br />

so zu dressieren, dass er mir die Wan<strong>de</strong>rschuhe ans Bett trägt.<br />

Aber in <strong>de</strong>r Regel und bei Regen lässt er sich mit Schokola<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

Speck bestechen.<br />

Du warst viel allein auf Reisen – glaubst du, man lernt dadurch<br />

ein Land und seine Leute besser kennen?<br />

Davon bin ich überzeugt. Aber um Interesse an an<strong>de</strong>ren Menschen<br />

zu entwickeln, muss man mit sich selbst im Reinen sein.<br />

Und ich mache die Erfahrung, dass Wege, die ich alleine gehe,<br />

mich in erster Linie mit mir selbst konfrontieren; sie haben in <strong>de</strong>m<br />

Sinne fast etwas Therapeutisches.<br />

Fotos: WelterforscherFilm<br />

Kein Weg zu<br />

weit für Willi<br />

Weitzel. Ob<br />

am Montblanc<br />

(großes Bild)<br />

o<strong>de</strong>r auf<br />

Vortragstour.<br />

Wie bewahrst du dir die kindliche Neugier und Offenheit?<br />

Ich hab die Tür zu meiner Kindheit nicht verschlossen. Und<br />

auch wenn ich manchmal dafür belächelt wer<strong>de</strong>, bringe ich <strong>de</strong>n<br />

Mut auf, nach <strong>de</strong>n Sternen zu greifen.<br />

So kommt man dann auch auf so – sagen wir – verrückte<br />

Gedanken, wie mit einem Esel nach Bethlehem zu gehen?<br />

Als ich meiner Tochter die Weihnachtsgeschichte vorgelesen<br />

habe, hatte ich die I<strong>de</strong>e, mit einem Esel von Nazareth nach<br />

Bethlehem zu wan<strong>de</strong>rn. Aber wieso verrückt? Es ist doch ganz<br />

normal, dass man das mal ausprobieren will – o<strong>de</strong>r?<br />

Ist <strong>de</strong>ine Tochter auch <strong>de</strong>in Probepublikum?<br />

Sagen wir es so: Sie ist ein Teil <strong>de</strong>r Kommission, die meinen<br />

Abenteuervortrag durchwinken muss, bevor er <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r<br />

Welt präsentiert wer<strong>de</strong>n darf. Der an<strong>de</strong>re Teil ist meine Frau,<br />

schließlich will ich keine gähnen<strong>de</strong>n Erwachsenen im Saal<br />

sitzen haben.<br />

»Willis wil<strong>de</strong> Wege« ist also ein Erlebnis für Jung und Alt. Was<br />

kann man dort lernen?<br />

In erster Linie wird man mich persönlicher kennenlernen.<br />

Bisher bin ich meinem Publikum ja nur aus <strong>de</strong>m Fernsehen<br />

bekannt. Auf diese Begegnung freue ich mich sehr! Aber auch<br />

bei »Willis wil<strong>de</strong> Wege« wird man <strong>de</strong>n Saal schlauer verlassen<br />

können, <strong>de</strong>nn ich bringe Fotos, Filme und an<strong>de</strong>re Dinge mit,<br />

wie etwa »Willis Pedia«, das Schlau-mach-Element. Vielleicht<br />

schaffe ich es auch, im Publikum wachzukitzeln, was mein Motor<br />

ist: Träume nicht <strong>de</strong>in Leben, son<strong>de</strong>rn lebe <strong>de</strong>inen Traum. <<br />

Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard zu Willi Weitzel<br />

Seit zwölf Jahren erklärt Willi Weitzel nicht nur <strong>de</strong>n Kleinen die Welt: als unbändig<br />

neugieriger Reporter in <strong>de</strong>r ARD-Reihe »Willi wills wissen«. Nun kommt<br />

<strong>de</strong>r 40- Jährige, <strong>de</strong>r immer noch mit Kin<strong>de</strong>raugen sieht, in die Globetrotter-<br />

Filialstädte und erzählt von ebenso abenteuerlichen wie unterhaltsamen<br />

Touren – von »Quer durch Äthiopien« bis »Auf <strong>de</strong>n Montblanc«. Die Termine:<br />

31.5. Hamburg, 1.6. Dres<strong>de</strong>n, 2.6. Berlin, 7.6. Köln, 8.6. Frankfurt, 9.6. München.<br />

Weitere Informationen und Tickets: williswil<strong>de</strong>wege.<strong>de</strong>. GlobetrotterCard-<br />

Inhaber bekommen 5 Euro Rabatt.<br />

An <strong>de</strong>r Fotoküste<br />

Die Nordsee bot <strong>de</strong>n bildschönen Rahmen für ein<br />

spannen<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkarten-Event.<br />

Tolle Motive in <strong>de</strong>r Natur und an historischen Orten, viel gelernt<br />

und auch genossen – dieses Fazit zogen die zehn Teilnehmer <strong>de</strong>s<br />

GlobetrotterCard-Events »Fotoküste Nordsee Schleswig-Holstein«.<br />

Die Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n hatten einen Platz bei <strong>de</strong>m viertägigen<br />

Foto-Event gewonnen, das Mitte März in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Nordsee-Tourismus-Service und <strong>de</strong>r Tourismusagentur<br />

Schleswig-Holstein stattfand. Kein Geringerer als <strong>de</strong>r Chef <strong>de</strong>r<br />

Leica-Aka<strong>de</strong>mie, Udo Zell, leitete <strong>de</strong>n Workshop und stellte <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmern je eine hochwertige Kamera Leica V-Lux 4 zur<br />

Verfügung. Selbst die Halbprofis in <strong>de</strong>r Gruppe nahmen viele neue<br />

Erkenntnisse mit aus <strong>de</strong>m Workshop, bei <strong>de</strong>m unter an<strong>de</strong>rem die<br />

Bil<strong>de</strong>r ausführlich besprochen wur<strong>de</strong>n. Später stand die Fotoexkursion<br />

auf <strong>de</strong>m Programm – mit einer Führung im Naturreservat<br />

Katinger Watt durch die Naturschutzbund-Expertin<br />

Monika Povel und die Fotografin Annecke Müller sowie mit einer<br />

Exkursion zum »Tanz <strong>de</strong>r Stare« an <strong>de</strong>r dänischen Grenze. Als am<br />

Westerhever Leuchtturm die Sonne im Meer versank, liefen die<br />

Kameras heiß. Umso schöner die Entspannung am Abend im<br />

Tönninger Biohotel Miramar, das <strong>de</strong>n Teilnehmern ein i<strong>de</strong>ales<br />

Basislager für die Exkursionen bot.<br />

<<br />

Die Teilnehmer und eines ihrer Lieblingsmotive.<br />

Foto: Ralf Vetterle


Hej,<br />

66 Hersteller<br />

Hersteller 67<br />

Spezialist<br />

für Lieblingsteile<br />

Der Outdoor-Markt gilt als gesättigt, neue Marken haben es schwer.<br />

Ausnahme: eine erstaunliche kleine Firma aus Schwe<strong>de</strong>n, die Design<br />

und Umweltschutz als gleichberechtigt ansieht und Witze über ihre<br />

Männerquote macht. Ein Besuch bei Houdini in Stockholm.<br />

»Bei uns dominieren die Mä<strong>de</strong>ls« – das Houdini-Managementteam mit Quotenmann Ola tagt im Showroom.<br />

Text und Fotos: Stephan Glocker<br />

Außen lässig, innen öko: 80 Prozent <strong>de</strong>r Kollektion bestehen schon aus Recyclingmaterial, 100 Prozent sind das Ziel.<br />

»<br />

die Fahrscheine bitte.« Die junge Schwedin, die auf<br />

<strong>de</strong>r City-Fähre vom Strandvägen die Tickets kontrolliert,<br />

strahlt mit <strong>de</strong>r Aprilsonne um die Wette. Der Frühling hat<br />

das Eis von <strong>de</strong>n Wasserstraßen und Kanälen zurückgedrängt, und<br />

ganz Stockholm glitzert unter einem makellosen Himmel.<br />

Ein Ticket bräuchte ich bitte. Das Lächeln lässt etwas nach. »Oh,<br />

Ticket s musst du vorher lösen, auf <strong>de</strong>m Boot verkaufen wir keine.<br />

Wohin musst du <strong>de</strong>nn genau?« Ich zeige meine ausgedruckte E-Mail.<br />

»Ah, Finnboda Hamn, das sind nur zwei Stationen.« Der Blick fällt<br />

auf <strong>de</strong>n Absen<strong>de</strong>r. »Zu Houdini? Coole Firma! Weißt du was, wir<br />

nehme n dich diesmal so mit. Aber künftig kaufst du ein Ticket, ja?«<br />

Ob die Freifahrt <strong>de</strong>m Frühlingswetter o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Coolness von Houdini<br />

zu verdanken ist, bleibt offen. Während die junge Outdoor-Marke in<br />

Deutschland noch als Geheimtipp gilt, hat man in <strong>de</strong>r Heima t je<strong>de</strong>nfalls<br />

<strong>de</strong>n Durchbruch geschafft. Das belegt einerseits die wachsen<strong>de</strong><br />

Präsenz <strong>de</strong>s freundlichen Houdini-Logos in Fjäll und Fußgängerzonen,<br />

an<strong>de</strong>rerseits ein Hagel an Auszeichnungen – bemerkenswerterweise<br />

in ganz verschie<strong>de</strong>nen Disziplinen: Das CNBC-Wirtschaftsmagazi n<br />

listete Houdini als eines <strong>de</strong>r 25 kreativsten Unternehme n Europas;<br />

die Swedsbank und die Skandinavian Outdoor Group vergaben Nachhaltigkeits-Preise;<br />

fürs rasante Wachstum gab es <strong>de</strong>n schwedischen<br />

»Gazelle-Award«. Von <strong>de</strong>r Sportbranche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong> Houdini-<br />

Chefin Eva Karlsson eben zur »Frau <strong>de</strong>s Jahres« gewählt.<br />

Jetzt steht die »Frau <strong>de</strong>s Jahres« am Fähranleger von Finnboda Hamn<br />

und winkt mir zu: Willkommen bei Houdini!<br />

Ein »Houdini« ist ein unmöglicher Move<br />

Nur ein paar Meter vom Wasser steht ein mehrstöckiger Klinkerbau,<br />

in <strong>de</strong>m Houdini zwei Stockwerke belegt: Im Erdgeschoss, äußerst<br />

schick, ein Showroom für die Kun<strong>de</strong>n; im vierten Stock, äußerst<br />

chaotisc h, die eigentliche Firma. Es sieht aus wie in einem Film über<br />

ein Start-up-Unternehmen: Junge, gut aussehen<strong>de</strong> Menschen belagern<br />

viel zu kleine Schreibtische, dazwischen parken überlange<br />

Klei<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>r mit Jacken, Houdies, Hosen und Mützen. Die<br />

Stimmun g ist gut, <strong>de</strong>r Frauenanteil erstaunlich hoch.<br />

»Richtig, bei Houdini dominieren die Mä<strong>de</strong>ls«, lacht Eva, »wir sind<br />

25 Leute, davon nur fünf Männer. Vielleicht sollten wir mal über eine<br />

Männerquote nach<strong>de</strong>nken.« Ola Oredsson, <strong>de</strong>r einzige Mann im<br />

Managemen t-Team, setzt einen Dackelblick auf: »Genau, wir wer<strong>de</strong>n<br />

unterdrückt! Im Moment dürfen sich die Jungs nicht rasieren, weil<br />

die Damen uns zu einem Schnurrbart-Wettbewerb zwingen!« Kein >


68 Hersteller<br />

Hersteller 69<br />

Globetrotter-Bestseller: Bikinis und Merino-Sei<strong>de</strong>n-Shirts.<br />

Aus altem Plastik (oben) wer<strong>de</strong>n neue Klamotten (unten).<br />

Im Frühlingslicht:<br />

Eva Karlsson, hinten<br />

die Houdini-Zentrale.<br />

Evas philosophischer Überbau reicht bis in die Klei<strong>de</strong>rschränke <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n:<br />

»Unsere Produkte halten lange, aber genauso wichtig ist, dass man sie auch<br />

lange tragen möchte. Deshalb streben wir ein zeitloses Design an.«<br />

Witz, die Männer tragen tatsächlich Räuberbärte … Man glaubt <strong>de</strong>n<br />

Houdinis aufs Wort, dass sie viel Spaß bei <strong>de</strong>r Arbeit haben.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> Houdini bereits 1993, von Lotta Giornofelice, einer<br />

schwedischen Bergsteigerin. Die ersten zehn Jahre war die Firma<br />

eine One-Woman-Show. Lotta wollte eigentlich gar kein Geschäft aufbauen,<br />

son<strong>de</strong>rn war das halbe Jahr unterwegs und nähte nebenher für<br />

sich und ein paar Freun<strong>de</strong> Unterwäsche und Baselayer aus Strechfleece.<br />

Damals gab es nur sackartige, schwere Fleece-Klamotten, die<br />

am Berg meist zu warm waren und im Rucksack Platz wegnahmen.<br />

Lottas Teile lagen eng an, machten je<strong>de</strong> Bewegung mit, reduzierte n<br />

Wärmestaus und hatten – wenn man sie mal nicht brauchte – ein sehr<br />

kleines Packmaß. Daher auch <strong>de</strong>r Name: Die Klamotte n verschwan<strong>de</strong>n<br />

im Rucksack wie einst Harry Houdini, <strong>de</strong>r legendäre Entfesselungskünstler<br />

und Zauberer, von <strong>de</strong>r Bühne. Außer<strong>de</strong> m steht »einen<br />

Houdini machen« in <strong>de</strong>r Kletterszene für eine n vermeintlich unmöglichen<br />

Move; auch ein bekannter Boul<strong>de</strong>r felsen in Stockholm heißt<br />

Houdini. Der perfekte Name also.<br />

Zehn Jahre lang werkelte Lotta solo vor sich hin, bis 2003 Eva<br />

Karlsso n und Hanna Lindblad die Firma übernahmen, jetzt als Two-<br />

Women-Show. »Wir ergänzen uns, Hanna ist ein Business-Profi, ich<br />

komme vom Bergsteigen und hatte davor für verschie<strong>de</strong>ne Outdoorfirmen<br />

gearbeitet«, sagt Eva. »Wir hatten klare Vorstellungen, was wir<br />

machen wollten – und was nicht. Vor allem: keine Kompromisse.«<br />

Lottas Konzept wird strukturiert und systematisch ausgebaut. Nach<strong>de</strong>m<br />

Houdini schon als erste Firma überhaupt Outdoor-Produkte aus<br />

Strechfleece hergestellt hatte, widmeten sich Eva und Hannah <strong>de</strong>m<br />

Thema Unterwäsche. »Fast alle meine Freun<strong>de</strong> sagten über ihre<br />

Funktions wäsche: zwar hässlich, aber gut! Also dachten wir uns, dass<br />

Unterwäsch e ja auch schön und noch besser sein könnte.«<br />

Vier Jahre Forschung für einen Merino-Sei<strong>de</strong>-Mix<br />

Houdini bringt Farbe ins Spiel, tüftelt an neuen Schnitten und Materialien.<br />

Bald entwickelt man Teile für die zweite Lage. Bis heute sind<br />

beson<strong>de</strong>rs die Houdies, funktionelle Kapuzenjacken aus Powerstrech-Fleece,<br />

ein Vorzeigeprodukt. Von Anfang an folgen die Schwedinnen<br />

ihrer eigenen Philosophie: »Bekleidun g soll bequem sein,<br />

funktionell und vielfältig einsetzbar, gut aussehen – und die Umwelt<br />

wenig belasten. Alle diese Punkte sind gleich wichtig!«, sagt Eva.<br />

Gut, das sagen viele Hersteller. Was also macht Houdini an<strong>de</strong>rs?<br />

»Beque m heißt, dass du die Bekleidung fast nicht spürst, dich aber<br />

wohlfühlst. Es gibt viele unangenehme Tights, manche Leute mögen<br />

sie <strong>de</strong>shalb nicht. Unsere Sachen sind auch körpernah geschnitten,<br />

aber geschmeidig und nicht einengend. Umgekehrt machen wir keine<br />

weiten Baggy-Styles, nur weil das gera<strong>de</strong> in ist. Funktion und Flexibilität<br />

erreichst du über Design und das richtige Material an <strong>de</strong>r<br />

richtige n Stelle, da stecken wir viel Arbeit rein. Manche Hersteller<br />

verlustieren sich bei ihren technischen Jacken, aber die Baselayer-<br />

Kollektion wird am Schluss schnell noch dazugebastelt.«<br />

Eva erzählt von <strong>de</strong>r Airborn-Serie – Shirts aus einem superleichten<br />

Merino-Sei<strong>de</strong>-Gemisch: »Merinowäsch e ist toll, aber sie geht zu<br />

schnell kaputt. Also haben wir Alternativen gesucht, die Kombination<br />

mit Sei<strong>de</strong> entwickelt und getestet. Vier Jahre lang! Aber jetzt haben<br />

wir einen weichen, robusten Stoff mit nur 120 Gramm pro Quadratmeter.<br />

Lei<strong>de</strong>r nicht gera<strong>de</strong> billig – aber eben genau, was wir wollten.«<br />

Nicht nur <strong>de</strong>n Hintern retten, son<strong>de</strong>rn auch die Welt!<br />

Mit <strong>de</strong>rselben lei<strong>de</strong>nschaftlichen Ernsthaftigkeit geht Houdini das<br />

Thema Umweltschutz an. Von Beginn an spezialisieren sich Eva und<br />

Hanna auf Recyclingmaterial und leisten Pionierarbeit. Sie experimentieren,<br />

entwickeln sortenreine Produkte, motivieren Kun<strong>de</strong>n und<br />

Lieferanten. Der Recyclinganteil <strong>de</strong>r Houdini-Kollektion liegt bereits<br />

bei beeindrucken<strong>de</strong>n 80 Prozent – »aber wir wollen 100 Prozent, so<br />

schnell wie möglich!«, sagt Eva. Manche Spezialstoffe o<strong>de</strong>r Materialstärken<br />

gibt es noch nicht als Recycling-Variante, doch daran wird<br />

gearbeitet. Die Herstellung steht ebenfalls im Fokus. Houdini ist<br />

BlueSign-Partner, unterwirft sich also strengen Umweltschutz-<br />

Standard s. Produziert wird ausschließlich in <strong>de</strong>r EU.<br />

Evas philosophischer Überbau reicht noch weiter, bis in die Klei<strong>de</strong>rschränke<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n: »Unsere Produkte halten lange, aber genauso<br />

wichtig ist, dass man sie auch lange tragen möchte. Deshalb streben<br />

wir ein zeitloses Design an. Typische Mo<strong>de</strong>farben, die nach einem<br />

Jahr out sind, mei<strong>de</strong>n wir. Wir sind eher ein Spezialist für Lieblingsteile«.<br />

Und wenn das Lieblingsteil doch irgendwann schlappmacht,<br />

wird es wie<strong>de</strong>rverwertet. Die meisten Houdini-Produkte sind komplett<br />

recyclebar o<strong>de</strong>r – wie die Airborn-Wäsche – biologisch abbaubar.<br />

Dennoch reiten die Schwe<strong>de</strong>n nicht mit erhobenem Zeigefinger die<br />

grüne Welle. Houdini hat einen eigenen, cleanen Look ohne je<strong>de</strong>n<br />

Öko-Touch. Die Werbeslogans sind lebensfroh statt pessimistisch:<br />

»Nicht nur <strong>de</strong>n eigenen Hintern retten, son<strong>de</strong>rn auch die Welt!«<br />

Mittlerweile haben Eva und Hanna <strong>de</strong>n nächsten Schritt gemacht.<br />

Die Two-Women-Show holte neue Leute dazu, Spezialisten für<br />

Design, Nachhaltigkeit, Marketing, Verkauf. Viele von ihnen übernahmen<br />

Firmenanteile, ebenso Privatleute aus <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>skreis. Einen<br />

Konzern im Hintergrund gibt es nicht. Der La<strong>de</strong>n brummt trotz<strong>de</strong>m.<br />

Am Nachmittag versammelt sich das Team zur rituellen Kaffeepause.<br />

Weil Donnerstag ist, gibt es sogar Eis dazu. Themen am Tisch: die<br />

anstehend e Firmen-Skitour ins Fjäll, <strong>de</strong>r Schnurrbart-Wettbewerb<br />

und die Frage, ob es noch schönere Farbbezeichnungen für Houdini-<br />

Klamotten gibt als »Sonnenbrand-Rot«o<strong>de</strong>r »Pow<strong>de</strong>rday-Weiß«<br />

Die Ticketverkäuferin auf <strong>de</strong>r Fähre sagte es bereits: coole Firma!


70 State of the Art<br />

State of the Art 71<br />

Keen<br />

Clearwater CNX<br />

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.<br />

In State of the Art zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung,<br />

die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />

Produktklasse<br />

Einsatzbereich<br />

Status<br />

Amphibiensandale für <strong>de</strong>n Einsatz zu Wasser und zu Land.<br />

Spiel und Spaß im und am Wasser, i<strong>de</strong>al auch als Zweitschuh auf<br />

Reisen und beim Trekking (Hütte, Camp, Bachdurchquerungen) –<br />

in <strong>de</strong>r überholten CNX-Version jetzt noch schlanker und leichter.<br />

Die Outdoorsandale mit »Stoßstange« für die Zehen.<br />

STATE OF THE<br />

ART<br />

Referenzprodukt<br />

Sommer <strong>2013</strong><br />

Riemen<br />

An <strong>de</strong>n Seiten aus gewebtem Polyester, auf <strong>de</strong>r<br />

Oberseite aus einer Kombination von Nylon und<br />

Polyester mit Veloursle<strong>de</strong>rhaptik. Komplett mit<br />

polstern<strong>de</strong>m und schnell trocknen<strong>de</strong>m Nylonfutter<br />

unterlegt. Obwohl die Riemen in <strong>de</strong>r überarbeiteten<br />

CNX-Version aufs Wesentliche reduziert wur<strong>de</strong>n,<br />

sitzt die Sandale fast so stabil wie ein Sportschuh.<br />

Innensohle<br />

Der geschlossenzellige EVA-<br />

Schaum ist gegen Gerüche<br />

und Verfärbungen mit einer<br />

antibakteriellen Beschichtung<br />

versehen (ohne umweltbelasten<strong>de</strong><br />

Substanzen). Ein<br />

kleiner Steg zwischen Zehen<br />

und Mittelfuß entlastet die<br />

Zehen und verbessert Halt und<br />

Balance in <strong>de</strong>r Sandale.<br />

Unterfußstabilisator<br />

Zentral in <strong>de</strong>r Außensohle ist<br />

eine etwa kreditkartengroße<br />

Platte aus thermoplastischem<br />

PU (etwas steifer als<br />

das Gummi <strong>de</strong>r Laufsohle)<br />

eingelassen und erhöht die<br />

Torsionssteifigkeit.<br />

XXL-Spezial<br />

Zwischensohle<br />

Aus PU. Dämpft harte Unter -<br />

grün<strong>de</strong> und stabilisiert <strong>de</strong>n Fuß.<br />

Ist an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn (Rist, Ferse<br />

und unter <strong>de</strong>m Fuß gewölbe)<br />

leicht hochgezogen und formt<br />

so das Fußbett, auf <strong>de</strong>m die<br />

Innensohle aufbaut.<br />

XX<br />

Hersteller<br />

Konzept/I<strong>de</strong>e<br />

Technische<br />

Daten <br />

Historie<br />

Keen Inc., Portland, Oregon, USA.<br />

Jeff Dill, Produktentwickler bei Keen.<br />

Material: Ethylenvinylacetat (EVA), Gummi, Nylon, Polyester,<br />

Polyuretha n (PU). Gewich t: 510 g (Paar/Größe 7). Größe n: 6 – 11<br />

(Frauen) und 7 – 15. Farben: norse blue/supe r lemon, black/yellow<br />

(Frauen) und gargoyle/super lemon, black/gargoyle. Preis: 99,95 €.<br />

Die Geschichte von Keen beginnt wie häufig in <strong>de</strong>r Outdoorbranch<br />

e mit <strong>de</strong>r Einsicht: »Wenn dafür noch keiner was erfun<strong>de</strong>n<br />

hat, machen wir es selbst!« Weil sich die Segler <strong>de</strong>r US-Küstenstadt<br />

Newport regelmäßig an Deck bei hektischen Manövern in<br />

ihre n Sandale n die Zehen anstoßen, ent wickelt das Gründungsteam<br />

2003 eine Sandal e mit Gummikappe als Schutz. Offenbar<br />

hatten sich auch an<strong>de</strong>re Leute die Füße häufig angestoßen – an<br />

Steinen, Zeltheringen o<strong>de</strong>r Kajak fußrasten –, <strong>de</strong>nn anschließend<br />

reißen sich Outdoorsportler aller Art um die neue »Newport«. Seit<br />

2006 sitzt Keen in Portland an <strong>de</strong>r Westküste und hat inzwischen<br />

ein komplettes Sortiment von Zehensandalen über Kin<strong>de</strong>rschuhe<br />

bis zu Winterstiefeln im Programm, ergänzt um Socken und<br />

Tasche n. Die »Clearwater CNX« ist ein sportlich schlanker Urenkel<br />

<strong>de</strong>r ursprünglichen »Newport«.<br />

Schnürung<br />

Dank Gummizug (Ø 2 mm) mit Tankaverschluss<br />

ist die Clearwater superschnell geschnürt und<br />

bleibt auch bei schnellen Bewegungen und<br />

Richtungswechseln eng am Fuß. Ein kleiner<br />

Plastikclip sichert das freie En<strong>de</strong>. Zwei Fingerschlaufen<br />

mit Reflektor<strong>de</strong>tails helfen beim<br />

An- und Ausziehen.<br />

Perfekt für Stadt, Trail<br />

o<strong>de</strong>r Wasser: Wir sind<br />

stolz, dass wir auch bei<br />

<strong>de</strong>r leichten und schlanken<br />

CNX-Serie die gute<br />

Passform und <strong>de</strong>n Schutz unserer Keen-<br />

Sandalen beibehalten konnten. Ron Hill,<br />

Vizepräsi<strong>de</strong>nt Produkte Keen<br />

Mit <strong>de</strong>r Zehenkappe hat<br />

Keen vor zehn Jahren<br />

<strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>r Outdoorsandalen<br />

revolutioniert.<br />

Die Clearwater ist das<br />

tolle Resultat einer stetigen Produktweiterentwicklung.<br />

<br />

Olaf Friedrichs,<br />

Einkäufer Schuhe Globetrotter<br />

Laufsohle<br />

Aus abriebfestem Gummi. Durch tiefe Flexionskerben<br />

rollt sie leicht ab und greift gut im Gelän<strong>de</strong>.<br />

Ein sehr feines Messerschnittprofil unter Ballen<br />

und Ferse sichert die Standfestigkeit auf nassen<br />

und rutschigen Bö<strong>de</strong>n.<br />

Sprengung<br />

Der Höhenunterschied zwischen Ferse und<br />

Vor<strong>de</strong>rfuß beträgt bei <strong>de</strong>r Clearwater CNX<br />

nur 4 mm und gewährt so ein natürliches<br />

Bewegungsgefühl und direkteren Kontakt<br />

zum Untergrund.<br />

Zehenkappe<br />

Zentrales Merkmal (fast) aller Keen-Schuhe.<br />

Wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r neuen CNX-Serie verschlankt<br />

und trägt nun weniger auf – schützt aber<br />

noch immer vor Zelt heringen, Steinen o<strong>de</strong>r<br />

Bordsteinkanten.<br />

Im Juli <strong>2013</strong> kommt Keen zu Aktionswochenen<strong>de</strong>n in die Globetrotter-Filialen. Genaue Termine unter: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/keen.


72 Ausrüstungsberatung<br />

Ausrüstungsberatung 73<br />

Tipps für Klettersteige<br />

Auf eisernen<br />

Wegen<br />

XXL-Spezial<br />

XXL-Spezial<br />

Interview: Ingo Wilhelm | Fotos: Archiv Michael Fischer<br />

Klettersteige machen Felsgelän<strong>de</strong> auch für<br />

sportliche Wan<strong>de</strong>rer zugänglich – von <strong>de</strong>r kurzen<br />

Kraxelei bis zur Mehrtagestour. Michael Fischer*<br />

erklärt, was man auf die Via Ferrata mitnimmt.<br />

* Michael Fischer (55)<br />

leitet die Bergsportabteilung<br />

bei Globetrotter in Frankfurt<br />

am Main. Hier und auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Seiten sieht man die Produkte, die er<br />

auf eine mehr tägige Klettersteigtour in<br />

die Brenta mitnimmt. Die komplette Liste<br />

mit Gewichten und Preisen sowie das<br />

Interview in ganzer Länge gibt’s unter<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/klettersteig.


74<br />

Ausrüstungsberatung<br />

Michael, ist es eine Frage <strong>de</strong>r richtigen<br />

Ausrüstung, ob ich an einem<br />

Klettersteig Spaß habe?<br />

Spaß wirst du haben, wenn du sicher unterwegs<br />

bist. Dafür musst du trittsicher<br />

und schwin<strong>de</strong>lfrei sein. Außer<strong>de</strong>m solltest<br />

du <strong>de</strong>ine körperlichen und mentalen Fähigkeiten<br />

realistisch einschätzen sowie die<br />

Ansprüche <strong>de</strong>s Klettersteigs nicht unterschätzen.<br />

Aber ja, auch die Ausrüstung<br />

entschei<strong>de</strong>t über Sicherheit und Spaß.<br />

Egal ob auf einem Kurzklettersteig o<strong>de</strong>r einer<br />

epischen Run<strong>de</strong> durch die Dolomiten,<br />

an drei Dingen führt kein Weg vorbei: Klettergurt,<br />

Kletterhelm und Klettersteigset.<br />

Wie funktioniert ein Klettersteigset?<br />

Klettersteige zeichnen sich dadurch aus,<br />

dass du dich an Fixseilen aus Stahl, an<br />

Leitern o<strong>de</strong>r Ähnlichem sichern kannst.<br />

Das Klettersteigset verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>inen Gurt<br />

mit <strong>de</strong>m Fixpunkt und verhin<strong>de</strong>rt dadurch<br />

im Fall <strong>de</strong>r Fälle <strong>de</strong>inen Komplettabsturz.<br />

Zunächst einmal hat es zwei Arme, sodass<br />

du beim Umhängen <strong>de</strong>r Karabiner stets<br />

gesichert bist. Und mo<strong>de</strong>rne Klettersteigsets<br />

haben einen Bandfalldämpfer. Wenn<br />

du da reinfällst, reißen Nähte kontrolliert<br />

auf, absorbieren dadurch Sturzenergie und<br />

reduzieren <strong>de</strong>n Fangstoß.<br />

Klingt toll. Aber warum haben zuletzt fast<br />

alle Hersteller einige Sets zurückgerufen?<br />

Die Rückrufwellen betrafen Sets mit unterschiedlicher<br />

Funktionsweise. Erst ging<br />

es um eine spezielle Art von elastischen<br />

Armen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>hnbare mit tragen<strong>de</strong>n<br />

Fasern verwoben waren. Beim zweiten Mal<br />

»Globetrotter verkauft<br />

nur Klettersteigsets, die<br />

technisch up to date sind.«<br />

um alle Sets mit Reibungsbremse; dort<br />

läuft ein Seil durch eine gelochte Metallplatte<br />

und verringert so <strong>de</strong>n Fangstoß. Wer<br />

wissen möchte, ob sein Set betroffen ist,<br />

kann bei Globetrotter nachfragen o<strong>de</strong>r sich<br />

online erkundigen (Link siehe Seite 78).<br />

Mir ist eines wichtig: Globetrotter verkauft<br />

ausschließlich Klettersteigsets, die <strong>de</strong>n<br />

gültigen Normen und <strong>de</strong>m aktuellen Stand<br />

<strong>de</strong>r Sicherheitsforschung entsprechen.<br />

Ferrata vom Feinsten:<br />

La Via <strong>de</strong>lle Bocchette<br />

Lage: Brenta-Gebirge in <strong>de</strong>r<br />

norditalienischen Provinz Trentino.<br />

Ausgangspunkt Madonna di<br />

Campiglio, Endpunkt Pinzolo.<br />

Charakter: Ein Netz aus Klettersteigen<br />

durchzieht die Brenta. Der<br />

berühmte Bocchette-Weg wird in<br />

<strong>de</strong>r Regel in drei Tagen absolviert,<br />

über die Teilstücke Sentiero Benini,<br />

Sentiero Bocchette Alte und Sentiero<br />

Bocchette Centrale. Zwischen <strong>de</strong>n<br />

versicherten Steigen gibt es Gehpassagen.<br />

Übernachtet wird in Hütten.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen: Die drei Klettersteige<br />

bewegen sich auf <strong>de</strong>r fünfstufigen<br />

Skala (von A wie »wenig schwierig«<br />

bis E »extrem schwierig«) zwischen<br />

A und C. Der anspruchsvolle Sentiero<br />

Bocchette Alte (C) lässt sich über<br />

<strong>de</strong>n Sentiero Sosat (A) umgehen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r Tagesetappen<br />

(bis zu sechs Stun<strong>de</strong>n) verlangt <strong>de</strong>r<br />

Bocchette-Weg sehr gute Kondition,<br />

wegen <strong>de</strong>r Ausgesetztheit Trittsicherheit<br />

und Schwin<strong>de</strong>lfreiheit. Höchster<br />

Punkt: Spalla di Brenta (3002 Meter).<br />

Beste Zeit: En<strong>de</strong> Juni (vorher oft zu<br />

viel Schnee) bis 20. September (dann<br />

schließen die Hütten).<br />

Information: Klettersteigführer<br />

»Dolomiten – Brenta – Gardasee«<br />

von Mark Zahel, Bergverlag Rother,<br />

18,90 €, Globetrotter-Bestellnummer:<br />

15.31.96.<br />

Trink Wasser, das nach<br />

Wasser schmeckt<br />

Das innovative Trinksystem von SOURCE ist praktisch<br />

selbstreinigend und absolut geschmacksneutral. Das<br />

einzigartige Design sowie die Glass-Like und<br />

Grunge-Guard-Technologie von SOURCE garantieren einfache<br />

Handhabung und frisches Wasser ohne Beigeschmack.<br />

Bei je<strong>de</strong>m Abenteuer, in in je<strong>de</strong>m Klima.<br />

Okay, verstan<strong>de</strong>n. Das Klettersteigset ist<br />

also meine Lebensversicherung.<br />

So in <strong>de</strong>r Art. Gleichzeitig sorgt es dafür,<br />

dass du möglichst sanft fällst. Denn: Die<br />

Fixpunkte <strong>de</strong>r Drahtseilsicherung liegen<br />

bis zu fünf Meter weit auseinan<strong>de</strong>r. Wenn<br />

du im ungünstigsten Fall über fünf Meter<br />

fällst und ruckartig gebremst wirst, kann<br />

das zu schweren Verletzungen führen.<br />

Deshalb darf man sich keinesfalls nur mit<br />

Bandschlinge und Karabiner einhängen.<br />

Was kann ein Klettersteigset, was eine<br />

Bandschlinge nicht kann?<br />

Mit euren Sets kann ich mich also beruhigt<br />

fallen lassen?<br />

Bloß nicht! Ein Klettersteigset ist eine<br />

Notfallausrüstung für <strong>de</strong>n Worst Case, wie<br />

ein Airbag. Am Klettersteig musst du einen<br />

Sturz unbedingt vermei<strong>de</strong>n! Schon ein<br />

Ausrutscher kann zu schlimmen Verletzungen<br />

führen. Und um dich aus <strong>de</strong>m Klettersteig<br />

zu bergen, bleibt oft nur <strong>de</strong>r Heli.<br />

Wer<strong>de</strong>n wir konkret: Welches ist das<br />

Klettersteigset <strong>de</strong>iner Wahl?<br />

Das Cable Comfort 2.2 von E<strong>de</strong>lrid. Dank<br />

seiner elastischen Arme baumeln dir ><br />

Steiler, schöner, Leiter. Die Brenta steckt voller Komparative.<br />

Das Wi<strong>de</strong>pac mit <strong>de</strong>m weit<br />

öffnen<strong>de</strong>n Schiebeverschluss -- für<br />

schnelles und einfaches Befüllen,<br />

Entleeren und Trocknen.


76 Ausrüstungsberatung<br />

Ausrüstungsberatung 77<br />

keine Seile vor <strong>de</strong>n Beinen rum. Die Arme<br />

hängen an einem Drehgelenk, sodass sie<br />

sich nicht verzwirbeln können. Das Flachprofil<br />

<strong>de</strong>r Karabiner verhin<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Bruch,<br />

sollten sie auf Knick belastet wer<strong>de</strong>n.<br />

Super sind auch <strong>de</strong>r sehr leichtgängige<br />

Verschluss sowie die große Öffnung für<br />

unkompliziertes Ein- und Aushängen.<br />

Ist dieses Set zugleich für je<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Klettersteiggeher die I<strong>de</strong>allösung?<br />

Große Ausnahme sind Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r sehr<br />

leichtgewichtige Erwachsene. Denn: Alle<br />

Klettersteigsets sind laut Norm auf<br />

80­ Kilo-Menschen zugeschnitten. Bei<br />

einer leichten Person reißt <strong>de</strong>r Bandfalldämpfer<br />

nicht weit genug auf, um <strong>de</strong>n<br />

Sturz abzufe<strong>de</strong>rn; sie bekommen einen<br />

heftigen, vielleicht gefährlich starken<br />

Fangstoß verpasst. Deshalb hat E<strong>de</strong>lrid mit<br />

<strong>de</strong>m Cable Vario ein Set entwickelt, bei<br />

<strong>de</strong>m man mit einem Inbus <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand<br />

<strong>de</strong>s Bandfalldämpfers auf ein Körpergewicht<br />

von 30 bis 80 Kilo einstellen kann.<br />

Ob schwer o<strong>de</strong>r leicht, groß o<strong>de</strong>r klein –<br />

je<strong>de</strong>r Ferrata-Gänger braucht auch einen<br />

Klettergurt. Worauf legst du dabei Wert?<br />

Für Kin<strong>de</strong>r macht eine Kombination aus<br />

Brust- und Sitzgurt Sinn, weil sie so bei<br />

einem Sturz in aufrechter Körperhaltung<br />

bleiben. Solche Kombis sind aber etwas<br />

unbequem zu tragen und nerven beim<br />

Umziehen, weshalb sich die meisten Erwachsenen<br />

mit einem Sitzgurt begnügen.<br />

Dass man am Klettersteig zu 95 Prozent<br />

geht, könnte für ein Ultralight-Mo<strong>de</strong>ll sprechen.<br />

Ich aber hocke mich gern mal in <strong>de</strong>n<br />

Gurt, um die Hän<strong>de</strong> zum Fotografieren frei<br />

zu haben. Daher nehme ich einen gut gepolsterten<br />

und belüfteten Allroun<strong>de</strong>r. Für<br />

einen Universalisten spricht auch, dass die<br />

meisten Leute sich nur einen Gurt kaufen,<br />

<strong>de</strong>n sie bei verschie<strong>de</strong>nen Aktivitäten einsetzen,<br />

von Hallenklettern bis Hochtour.<br />

Und welches Mo<strong>de</strong>ll empfiehlst du?<br />

Auf <strong>de</strong>r Packliste fin<strong>de</strong>st du meinen Favoriten.<br />

Aber <strong>de</strong>n sage ich hier nicht laut,<br />

<strong>de</strong>nn das Wichtigste ist die Passform, und<br />

da sind die Bedürfnisse verschie<strong>de</strong>n. Deshalb<br />

muss man einen Gurt anprobieren; im<br />

Ernst: Ich lasse nieman<strong>de</strong>n mit Gurt aus<br />

<strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r nicht Probe gehangen hat.<br />

»Klettergurt und -helm<br />

muss man vor <strong>de</strong>m Kauf<br />

unbedingt anprobieren.«<br />

Fehlt zur Grundausstattung <strong>de</strong>r Helm …<br />

Auch hier: anprobieren! Ein drücken<strong>de</strong>r<br />

Helm macht dich mürbe, ein zu lockerer ist<br />

gefährlich. Da ich lange Touren gehe, sind<br />

mir Belüftung und geringes Gewicht wichtig.<br />

In diesen Punkten sind In-Mold-Helme<br />

wie <strong>de</strong>r Petzl Meteor 3+ unschlagbar.<br />

Brauche ich spezielle Schuhe?<br />

Wenn man wirklich trittsicher ist, fin<strong>de</strong> ich<br />

nur knöchelhohe Schuhe an einfacheren<br />

Kletter steigen mit kurzem Zustieg vertretbar.<br />

Etwa sogenannte Approach-Schuhe:<br />

Ihre Sohle hat meist eine Reibungszone<br />

und ist nicht allzu hart, sodass sie sich<br />

beim flachen Antreten <strong>de</strong>m Fels anpasst.<br />

Auf langen alpinen Klettersteigen, womöglich<br />

mit schwerem Rucksack, bevorzuge<br />

ich Trekkingstiefel wie <strong>de</strong>n Meindl Island.<br />

Seine harte Sohle ist gut beim spitzen<br />

Antreten auf Felsnasen o<strong>de</strong>r Leitern. Der<br />

hohe Schaft verhin<strong>de</strong>rt zu<strong>de</strong>m im tiefen<br />

Geröll, dass Steine in <strong>de</strong>n Schuh fliegen.<br />

Wie muss man sich so eine lange alpine<br />

Klettersteigtour vorstellen?<br />

Ein Mega-Klassiker sind die Klettersteige<br />

in <strong>de</strong>r Brenta. Dort verlaufen die Vie Ferrate<br />

über ausgesetzte Felsbän<strong>de</strong>r, steile<br />

Leitern und durch Scharten. Die Via <strong>de</strong>lle<br />

Bocchette, also <strong>de</strong>r Schartenweg, ist eine<br />

mehrtägige Klettersteigrun<strong>de</strong> durch die<br />

gesamte Brenta. Grandioser geht’s nicht.<br />

Nimmst du Übernachtungsgepäck mit?<br />

Ja, <strong>de</strong>nn du schläfst in Hütten, von <strong>de</strong>nen<br />

es in <strong>de</strong>r Brenta einige gibt. Allerdings <strong>de</strong>r<br />

rustikalen Sorte; statt Doppelzimmer solltest<br />

du dich auf Massenlager einstellen.<br />

Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand<br />

sind also Ohrenstöpsel?<br />

Wenn dich die Dinger beim Schlafen nicht<br />

stören, mitnehmen! Wichtiger ist aber,<br />

dass du bei so anspruchsvollen Touren 20<br />

Meter Einfachseil, eine 120-Zentimeter-<br />

Bandschlinge sowie drei HMS-Karabiner<br />

dabeihast. Etwa für <strong>de</strong>n Fall, dass ein<br />

Stück <strong>de</strong>s Drahtseils durch Steinschlag<br />

weggerissen ist und du die Stelle überbrücken<br />

musst. Da sind Sicherungskenntnisse<br />

aus <strong>de</strong>m Klettersport von Vorteil.<br />

Aber auf normalen Klettersteigen kann ich<br />

Bandschlinge und Schraubkarabiner zu<br />

Hause lassen?<br />

><br />

Auf zum<br />

Gipfeltreffen<br />

in die …<br />

VECTOR<br />

Leichtgewicht aus<br />

Polycarbonat und<br />

EPS-Schaum.<br />

Grosse Belüftungsöffnungen<br />

für optimale<br />

Ventilation.<br />

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ROUTEN<br />

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ab 39 Euro. Zum Beispiel in nur 4 Stun<strong>de</strong>n von Frankfurt nach Bern und<br />

von dort einfach und schnell in die Schweizer Berge. Weitere Informationen<br />

unter www.bahn.<strong>de</strong>/schweiz<br />

Die Bahn macht mobil.<br />

4_<strong>Seasons</strong>_172x112_4c.indd 1 13.03.13 11:03


78<br />

Ausrüstungsberatung<br />

Ich empfehle, sich aus einer 60-Zentimeter-Bandschlinge<br />

und einem HMS-Karabiner<br />

eine Rastschlinge zu bauen. Man<br />

hängt sie ins Stahlseil und setzt sich dann<br />

in <strong>de</strong>n Gurt, wenn man ausruhen o<strong>de</strong>r fotografieren<br />

möchte. Die Arme <strong>de</strong>s Klettersteigsets<br />

sind zu lang dafür.<br />

Weitere Unterschie<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Packlisten<br />

für eine Tagestour und die Brenta-Run<strong>de</strong>?<br />

In <strong>de</strong>r Brenta musst du bis weit in <strong>de</strong>n<br />

Sommer hinein mit Altschneefel<strong>de</strong>rn rechnen.<br />

Da gibt dir ein Pickel Halt o<strong>de</strong>r dient<br />

dir im Fall <strong>de</strong>s Abrutschens als Bremse.<br />

Bei Schnee helfen auch Grö<strong>de</strong>l; das sind<br />

Leichtsteigeisen, die man unter Schuhe<br />

schnüren kann. Und für lange Zu- und Abstiege<br />

nehme ich Trekkingstöcke mit, die<br />

ich beim Klettern am Rucksack fixiere.<br />

Dein Rucksack muss also Befestigungsriemen<br />

haben. Was noch?<br />

Generell empfehle ich schmal geschnittene<br />

Rucksäcke für guten Bewegungsspielraum<br />

beim Klettern. Er sollte körpernah<br />

sitzen, <strong>de</strong>nn geringes Schwanken geht am<br />

Klettersteig vor üppiger Belüftung. Pickelhalterung<br />

gehört auch dazu. Das und noch<br />

viel mehr bietet <strong>de</strong>r Deuter Gui<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n es<br />

in drei Volumina gibt. Ich brauche wegen<br />

meiner Fotosachen meist 40 bis 45 Liter.<br />

»Dank Trinksystem kann<br />

ich mir selbst am Überhang<br />

ein Schlückchen gönnen.«<br />

Hey, uns geht’s nicht darum, 19,90 Euro<br />

mehr zu machen. Obwohl sie laufend<br />

saniert wer<strong>de</strong>n, lauern vor allem an älteren<br />

Steigen teils aufge spleißte Drahtseile –<br />

und zack, hast du rostiges Eisen in <strong>de</strong>r<br />

Handfläche. Daher: immer Handschuhe!<br />

Brauche ich spezielle Bekleidung o<strong>de</strong>r<br />

kann ich normale Wan<strong>de</strong>rsachen tragen?<br />

Allzu groß sind die Unterschie<strong>de</strong> nicht.<br />

Aber gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Hose wür<strong>de</strong> ich ein<br />

alpinistisches Mo<strong>de</strong>ll mit eher eng anliegen<strong>de</strong>n<br />

Beinen nehmen, damit ich sehe,<br />

wo ich hintrete. Stretchmaterial gibt Beweglichkeit<br />

beim Klettern. Verstärkungen<br />

an <strong>de</strong>n Knien und am Gesäß schützen vor<br />

Felszacken. Die Casca<strong>de</strong> plus von Direct<br />

Alpine hat darüber hinaus einen Zwei­<br />

Wege-Frontreißverschluss – hilft beim<br />

Pinkeln mit Klettergurt ungemein (lacht).<br />

Gewähr uns bitte einen tieferen Blick in<br />

<strong>de</strong>inen Rucksack bei einer Mehrtagestour!<br />

Also: Zweithose aus Microfleece für die<br />

Hütte o<strong>de</strong>r zum Unterziehen. Zwei Unterhem<strong>de</strong>n<br />

aus 100 Prozent Kunstfaser, weil<br />

mir schnelles Trocknen über alles geht.<br />

Schlaf-T-Shirt aus Baumwolle. Baumwoll-<br />

Inlet als Hüttenschlafsack. Ein dünnes<br />

Fleece als mittlere Lage. Windstopperjacke<br />

mit Unterarm-Reißverschlüssen.<br />

Daunenweste, wenn es in einer Scharte<br />

zieht o<strong>de</strong>r beim Fotografieren <strong>de</strong>s Sonnenuntergangs.<br />

Regenhose aus Gore-Tex­<br />

Paclite mit langen Seitenreißverschlüssen.<br />

Auch bei <strong>de</strong>r Regenjacke ist Paclite mein<br />

Material <strong>de</strong>r Wahl: leicht, gut komprimierbar<br />

und robust genug bei Felskontakt.<br />

Zum Schluss noch ein ultimativer Klettersteig-Praxistipp<br />

vom Profi bitte!<br />

Weil ich am Fels nicht ständig meinen<br />

Rucksack absetzen und die Flasche rauskramen<br />

möchte, bin ich Fan von Trinksystemen<br />

– damit kann ich mir selbst an<br />

einer überhängen<strong>de</strong>n Leiter ein Schlückchen<br />

gönnen. <<br />

__<br />

MIT<br />

BAYERISCHEM<br />

SCHUHWERK<br />

NONSTOP<br />

QUER ÜBER<br />

DIE ALPEN<br />

IN 49,5 STUNDEN<br />

__<br />

Es gibt spezielle Klettersteig-Handschuhe<br />

– ist das nicht Geldschnei<strong>de</strong>rei?<br />

Immer an <strong>de</strong>r Wand lang. Felsband auf <strong>de</strong>m Sentiero Bocchette Centrale.<br />

Filme zum Thema: 4-<strong>Seasons</strong>.tv/klettersteige. Alles über die Rückrufe von Klettersteigsets: 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/klettersteig-rueckrufe.


ALPENCROSS NON-STOP<br />

___<br />

120 KILOMETER<br />

13.000 HÖHENMETER<br />

IM AUF- UND ABSTIEG<br />

49,5 STUNDEN<br />

___<br />

Wenn Thorsten Hoyer in seine Wan<strong>de</strong>rstiefel<br />

steigt, dann kann man sich<br />

sicher sein, dass er sie so schnell<br />

nicht wie<strong>de</strong>r auszieht. Er ist überzeugter<br />

„Weitwan<strong>de</strong>rer“ und seit Jahren<br />

Stammgast auf <strong>de</strong>n europäischen<br />

Fernwan<strong>de</strong>rwegen. Das Beson<strong>de</strong>re:<br />

Thorsten läuft nonstop, auch nachts!<br />

1. Nacht<br />

2. Nacht<br />

THORSTENS NON-STOP TRANSALPIN-ROUTE:<br />

DEUTSCHLAND<br />

07:30 Uhr<br />

G. Partenkirchen<br />

Oberstdorf<br />

Zugspitze<br />

11:30 Uhr<br />

Kemptener Hütte<br />

20:30 Uhr<br />

Memminger Hütte<br />

Innsbruck<br />

05:00 Uhr<br />

ÖSTERREICH<br />

Zams<br />

E 5<br />

16:15 Uhr<br />

Braunschweiger Hütte<br />

02:00 Uhr<br />

Martin-Busch Hütte<br />

05:30 Uhr<br />

Similaunhütte<br />

08:30 Uhr<br />

SCHWEIZ<br />

Vernagt<br />

Meran<br />

ITALIEN<br />

Foto: joachimstark.<strong>de</strong><br />

Neben einigen Projekten in Deutschland,<br />

so wie <strong>de</strong>m Rheinsteig o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Rothaarsteig, verwirklichte <strong>de</strong>r<br />

44-Jährige bereits eine schlaflose<br />

Island-Durch querung. Eines <strong>de</strong>r Highlights<br />

seiner „Karriere“ aber ist die<br />

Nonstop-Alpenüberquerung auf <strong>de</strong>m<br />

legendären E5 Wan<strong>de</strong>rweg: Vom bayerischen<br />

Oberst dorf über Österreich<br />

und die Schweiz führte ihn sein Weg<br />

bis nach Vernagt in Südtirol, Italien.<br />

120 Kilometer in 49,5 Stun<strong>de</strong>n und<br />

rund 13.000 Höhenmeter im Auf- und<br />

Abstieg – eine echte Höchstleistung!<br />

Schließlich braucht ein „Durch schnittswan<strong>de</strong>rer“<br />

für diese Tour rund sechs<br />

Tage. Erfahrung, Kondi tion und gutes<br />

Wetter vorausgesetzt.<br />

Auf das schwierige, oft unwegsame<br />

Gelän<strong>de</strong> ist Thorsten ausreichend<br />

vorbereitet und seine Kondition hat<br />

Völlig erschöpft gönnt sich Thorsten eine Pause im Trockenraum einer Hütte. Zu gemütlich kann<br />

und darf er es sich nicht machen. Schließlich geht es gleich wie<strong>de</strong>r hinaus in die Dunkelheit.<br />

er zuvor ja schon oft genug bewiesen.<br />

Als sich dann aber noch Schnee dazu<br />

gesellt, zweifelt auch er kurzzeitig<br />

an seinem Vorhaben. „Gestartet bin<br />

ich im strömen<strong>de</strong>n Regen, <strong>de</strong>r weiter<br />

oben für eine Schneelandschaft<br />

sorgte – und das im August! Irgendwann<br />

war <strong>de</strong>r Weg verschneit, nach<br />

ca. zwei Dritteln <strong>de</strong>s Weges reichte<br />

mir <strong>de</strong>r Schnee bis zum Knie und<br />

ich wusste nicht, ob ich durchkomme.<br />

Aber es funktionierte, das Wetter<br />

wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r besser und die harten<br />

Passagen konnte ich schließlich gut<br />

meistern.“<br />

Nicht zuletzt sein gutes Schuhwerk<br />

ließ Thorsten in diesen widrigen<br />

Be dingungen durchhalten. Bei <strong>de</strong>r<br />

gesamten Alpenüberquerung setzte<br />

<strong>de</strong>r ProTeamer auf <strong>de</strong>n Hanwag Altai<br />

GTX ® , <strong>de</strong>r neben seinem wasserdichten<br />

GORE-TEX ® Futter auch <strong>de</strong>n<br />

restlichen Anfor<strong>de</strong>rungen für Weitwan<strong>de</strong>rungen<br />

gerecht wird: Für lange<br />

Touren empfiehlt sich ein stabiler<br />

Stiefel mit einer weich flexen<strong>de</strong>n<br />

Sohle. So reduziert sich die Gefahr<br />

vor Verletzungen und auch nach langer<br />

Zeit lässt sich noch ermüdungsfrei<br />

abrollen. Neben <strong>de</strong>m Altai GTX ®<br />

eignen sich hier auch Mo<strong>de</strong>lle wie<br />

<strong>de</strong>r Tatra GTX ® o<strong>de</strong>r – beson<strong>de</strong>rs bei<br />

schwerem Gepäck – <strong>de</strong>r Ancash GTX ® .<br />

Während die übrigen Wan<strong>de</strong>rer auf<br />

<strong>de</strong>m E5 abends <strong>de</strong>nnoch froh sind,<br />

ihre Schuhe auszuziehen, in gemütliche<br />

Hüttenschuhe schlüpfen und<br />

ins Matratzenlager sinken zu können,<br />

nutzt Thorsten die Hütten nur<br />

für kurze Zwischenstopps. Ungläubige<br />

und fragen<strong>de</strong> Blicke sind die häufigste<br />

Reaktion, wenn er wie<strong>de</strong>r hinaus<br />

in die Nacht geht. „Dabei machen<br />

vor allem die Nächte viel Spaß. Man<br />

muss sich gut auf <strong>de</strong>n Weg konzentrieren,<br />

Fehltritte sind in <strong>de</strong>n Bergen<br />

nicht erlaubt. Deshalb hatte ich<br />

nachts einen Begleiter. Der ist bei<br />

Dunkelheit absolut sicherheitsrelevant.“<br />

Eine Ausnahme auf <strong>de</strong>n langen<br />

Wan<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Weitwan<strong>de</strong>rers.<br />

Normalerweise läuft er am liebsten<br />

allein, Begleitung vermisst er selten.<br />

„Das liegt an <strong>de</strong>r Natur. Es gibt so viel<br />

zu sehen, dass keine Langeweile aufkommt.<br />

Auf einem Laufband dagegen<br />

wür<strong>de</strong> ich es keine zehn Kilometer<br />

aushalten.<br />

Bei aller Begeisterung bleibt eine Frage:<br />

Warum? Die Antwort ist einfach:<br />

„Es geht mir keineswegs um Rekor<strong>de</strong>,<br />

die sind kein Anreiz für mich. Meine<br />

Motivation klingt eher banal: Neugier<strong>de</strong>!“<br />

Diese Neugier<strong>de</strong> lässt sich nur unterwegs<br />

stillen und so läuft <strong>de</strong>r Hesse<br />

einfach immer weiter. Ein Trip nach<br />

Albanien steht in diesem Jahr genauso<br />

auf <strong>de</strong>m Plan wie eine Trekking-<br />

Reise nach Nepal. „Und ‚300 Kilometer<br />

nonstop’ ist auch noch ein Projekt,<br />

Die Richtung stimmt! Zeitangaben hingegen<br />

interessieren <strong>de</strong>n Weitwan<strong>de</strong>rer wenig.<br />

Erst gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour ist er langsamer<br />

als auf <strong>de</strong>n Wegweisern angegeben.<br />

das auf meiner Agenda steht.“<br />

„Jo“ Stark ist am liebsten<br />

in <strong>de</strong>n Bergen und am<br />

Fels unterwegs.<br />

Der Sportwissenschaftler<br />

arbeitet als freier Journalist<br />

und Fotograf.<br />

Im August 2011 hat er<br />

Thorsten Hoyer begleitet.<br />

www.joachimstark.<strong>de</strong><br />

ALTAI GTX ®<br />

TATRA GTX ®<br />

Flexibler und leichter Trekking-Schuh mit<br />

viel Sohlenflex für ermüdungsfreies Abrollen<br />

beim flotten Wan<strong>de</strong>rn und Steigen.<br />

Kategorie: Trek, B | C<br />

Obermaterial: Sportvelours / Cordura ® Rocket<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® AW Integral<br />

Gewicht: 745 Gramm (Gr./S.: 7½)<br />

Vielseitiger und beliebter Trekking-Schuh mit flexiblem<br />

und gut stützen<strong>de</strong>m Sohlenaufbau. Zusätzlich in <strong>de</strong>r<br />

Wi<strong>de</strong>- und Narrow-Version erhältlich. Mit Le<strong>de</strong>ro<strong>de</strong>r<br />

GORE-TEX ® Futter.<br />

Kategorie: Trek, A | B<br />

Obermaterial: Nubuk gewachst<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® AW Integral<br />

Gewicht: 730 Gramm (Gr./S.: 7½)


ANCASH GTX ®<br />

Ein echter Spezialist für <strong>de</strong>n Einsatz auf langen, harten<br />

Trekking-Touren – gerne auch mit viel Gepäck.<br />

Extrem robuster Aufbau kombiniert mit verblüffend<br />

komfortablem Tragegefühl. Mit Le<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r<br />

GORE-TEX ® Futter erhältlich.<br />

Kategorie: Trek, B | C<br />

Obermaterial: Nubuk gewachst<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® Fuora<br />

Gewicht: 860 Gramm (Gr./S.: 7½)<br />

ATLIN GTX ®<br />

Kompromissloser Trekkingstiefel für höchste<br />

Ansprüche an Funktionalität und Stabilität.<br />

Für hartes Trekking (auch über Gletscher)<br />

und schwieriges Gelän<strong>de</strong>.<br />

Kategorie: Trek, B | C, bedingt steigeisenfest<br />

Obermaterial: Nubuk gewachst<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® Dolomit<br />

Gewicht: 830 Gramm (Gr./S.: 7½)<br />

NAZCAT GTX ®<br />

Etwas höher geschnittener, echt klassischer<br />

Trekking-Stiefel ohne viel Schnickschnack.<br />

Geeignet auch für anspruchsvolle Touren.<br />

Ganz auf sich allein gestellt: Hanwag ProTeamer Thorsten<br />

inmitten <strong>de</strong>r mächtigen Fels- und Geröllhal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Alpen.<br />

Kategorie: Trek, B<br />

Obermaterial: Gefettetes Le<strong>de</strong>r / Cordura ®<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® Fuora<br />

Gewicht: 740 Gramm (Gr. 7½)<br />

Foto: joachimstark.<strong>de</strong>


BANKS GTX ®<br />

Vielfach ausgezeichneter Leicht-Trekking Bestseller,<br />

jetzt in aufgewerteter Form mit hochwertigem<br />

Materialmix und gut gedämpfter Sohle.<br />

Das Ergebnis: ein echter Allroun<strong>de</strong>r – bewährt,<br />

robust und vor allem unfassbar bequem.<br />

Kategorie: Trek-Light, A | B<br />

Obermaterial: Nubuk / Cordura ®<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® Endurance<br />

Gewicht: 600 Gramm (Gr./S.: 7½)<br />

COMOX GTX ®<br />

Der Sportler unter <strong>de</strong>n Leichttrekking-Mo<strong>de</strong>llen:<br />

beson<strong>de</strong>rs leichter knöchelhoher Stiefel für einfache<br />

Trekking-Touren und flotte Wan<strong>de</strong>rungen.<br />

Auch als Halbschuhversion erhältlich.<br />

Kategorie: Trek-Light, A | B<br />

Obermaterial: Cordura ® / Nubuk /<br />

Sport velours<br />

Futter: GORE-TEX ® Laminat<br />

Sohle: Vibram ® Dyno-XC<br />

Gewicht: 650 Gramm (Gr./S.: 7½)<br />

CANYON II<br />

Leichter Trekking-Stiefel aus Vollle<strong>de</strong>r. Mit tollem<br />

Abrollverhalten und unvergleichlichem Gehgefühl<br />

dank hochwertigem chromfrei gegerbtem (und<br />

damit antiallergenem) Le<strong>de</strong>r-Innenleben.<br />

Foto: joachimstark.<strong>de</strong><br />

Kategorie: Trek-Light, A | B<br />

Obermaterial: Nubuk gewachst<br />

Futter: Chromfreies Le<strong>de</strong>r<br />

Sohle: Vibram ® Ultra Grip<br />

Gewicht: 670 Gramm (Gr. 7½)<br />

Die Höhenunterschie<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r Tour machen sich auch<br />

im Landschaftsbild bemerkbar. Nach <strong>de</strong>m Schnee in <strong>de</strong>r Höhe<br />

freut sich Thorsten über ein wenig Grün am Wegesrand.


VOGEL FLIEGT,<br />

FISCH SCHWIMMT,<br />

HOYER WANDERT.<br />

__<br />

ALPENÜBERQUERUNG IN<br />

49,5 STUNDEN NONSTOP<br />

HANWAG ProTeam: Thorsten Hoyer<br />

Extrem-Weitwan<strong>de</strong>rer<br />

KATEGORIE TREK | ALTAI GTX ®<br />

Bequemes und funktionelles Schuhwerk, das<br />

festen und soli<strong>de</strong>n Halt für schwere Treks o<strong>de</strong>r<br />

mehrtägige Wan<strong>de</strong>rungen mit viel Gepäck<br />

bietet. Teilweise bedingt steigeisenfest.<br />

Dieser Katalog umfasst nur einen kleinen Teil unseres großen Schuh-Sortiments.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.hanwag.<strong>de</strong><br />

youtube.com/hanwagvi<strong>de</strong>ochannel vimeo.com/hanwag facebook.com/Hanwag<br />

Foto Titel & Titelfoto: und Rücktitel: JoachimStark.<strong>de</strong><br />

JoachimStark.<strong>de</strong><br />

Urlaub im Nor<strong>de</strong>n!<br />

Kanu | Trekking | Outdoor | eigene Inseln<br />

Outdoortouren<br />

im „Kanada“ Europas<br />

Kanutour<br />

auf eigene Faust<br />

9 Tage Schwe<strong>de</strong>n & Norwegen<br />

ab 299 €<br />

Komplettpreis*<br />

Leistungen<br />

• Busanreise, inkl. aller Fährpassagen*<br />

• 7 Tage individuelle Kanutour<br />

• 7 Übernachtungen im Zelt für 2 Personen<br />

• Kanu, Pad<strong>de</strong>l, Schwimmweste<br />

• Outdoorverpflegungspaket zum Selberkochen<br />

• komplettes Outdoorausrüstungspaket inkl.<br />

Kocherausrüstung (ohne Schlafsack u. Isomatte)<br />

• Organisationsteam und <strong>de</strong>utschsprachige<br />

Ansprechpartner im Basiscamp<br />

• 15 EUR Globetrotter Einkaufsgutschein<br />

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Tel. 03303-29 73 111<br />

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unter www.scandtrack.<strong>de</strong>! Vor Ort ist eine Kurtaxe von<br />

z.Zt. 40 SEK pro Person u. Nacht zu entrichten.<br />

Hanwag GmbH | Wiesenfeldstraße 7 | D-85256 Vierkirchen | +49 (0) 81 39/93 56 0 | kontakt@hanwag.<strong>de</strong>


88<br />

Produkte<br />

Produkte<br />

89<br />

Biolite CampStove<br />

199,95 €, Nr. 22.05.60<br />

Dieser Kocher ist genial. Wenn <strong>de</strong>r Ventilator<br />

läuft und das grüne Licht brennt, kann man über<br />

USB-Kabel zum Beispiel das Handy aufla<strong>de</strong>n. Kein Rauch,<br />

kein Funkenflug, und das Holz verbrennt komplett. Bis die<br />

ganze Kohle verglüht ist, dauert es fast 30 Minuten. Durch<br />

<strong>de</strong>n Ventilator kühlt dieser Kocher sehr schnell ab und kann<br />

problemlos verpackt wer<strong>de</strong>n. Florian H.<br />

Ausrüstungsfavoriten <strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />

»Im täglichen<br />

Dauertest«<br />

Bevor ein Produkt im Globetrotter-Sortiment lan<strong>de</strong>t,<br />

wird getestet und diskutiert. Über <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />

Erfolg eines Artikels entschei<strong>de</strong>t allerdings die Meinung<br />

<strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren wertvoller<br />

Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong> macht, gibt es<br />

auf <strong>de</strong>r Globetrotter-Website zu je<strong>de</strong>m Artikel Kommentare und Bewertungen.<br />

Hier sind zehn Produkte, die von unseren Kun<strong>de</strong> n die begehrte<br />

Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.<br />

Swiss Piranha Zelthering<br />

7,45 €, Nr. 21.01.04<br />

Ich war letztes Wochenen<strong>de</strong> mit ein paar Motorradkumpels<br />

auf <strong>de</strong>m Darß zum Zelten, da konnte ich<br />

gleich die neuen »Piranhas« ausprobieren. Die hielten<br />

unser Zelt sogar bei orkanartigem Wind am Bo<strong>de</strong>n! Der<br />

Piranha-Hering ist außer<strong>de</strong>m sehr leicht. Durch <strong>de</strong>n<br />

flachen Kopf reißt man sich nicht mehr die Füße auf.<br />

Super Sache! Andreas K.<br />

Ortlieb Duffle<br />

ab 159,95 €, Nr. 13.74.30<br />

Die Tasche ist <strong>de</strong>r Hammer. Ich habe sie für meine Weltreise<br />

gekauft, weil ich mich mit großen Rucksäcken nicht anfreun<strong>de</strong>n<br />

kann. Beim Ortlieb Duffle hat man eine große Öffnung<br />

und alles im Blick. Er lässt sich auch gut als Rucksack<br />

tragen. Wür<strong>de</strong> ich je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>r kaufen! Stefan P.<br />

Spy<strong>de</strong>rco Manix-2 XL<br />

174,95 €, Nr. 22.21.24<br />

Ich habe das »Megamanix« fast je<strong>de</strong>n Tag dabei.<br />

Trotz seiner erheblichen Größe ist es auch für<br />

feinere Arbeiten geeignet. So lassen sich dank<br />

<strong>de</strong>r nur 3 mm Klingenstärke Apfelschiffchen<br />

schnei<strong>de</strong>n. Aber auch ein Wan<strong>de</strong>rstab ist schnell<br />

abgelängt. Die Klingenarretierung ist leicht zu<br />

öffnen (auch mit einer Hand) und hält sicher. J.K.<br />

Jack Wolfskin Full Stretch Pants<br />

89,95 €, Nr. 20.53.15<br />

Die Hose ist sehr leicht und unglaublich<br />

bequem. Selbst auf einem Survivalkurs,<br />

wo ich oft auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />

herumgekrochen bin, hat sie sich<br />

absolut bewährt. Trotz Hitze gab es<br />

keine unangenehme Geruchsentwicklung,<br />

wie man sie bei Chemiefasern<br />

gelegentlich hat. Optimal<br />

ist <strong>de</strong>r hohe Stretchanteil: sitzt<br />

absolut toll. Vanessa D.<br />

Nitecore EA2<br />

59,95 €, Nr. 21.40.01<br />

Eine wirklich gute Taschenlampe! Absolut griffig<br />

trotz kleiner Maße. Dass eine so kleine Lampe so<br />

hell sein kann, ist <strong>de</strong>r absolute Hit! Gegen Regen<br />

ist sie ausreichend geschützt. Mitgeliefert wird<br />

eine praktische Tasche, die sich gut an<br />

einem Gürtel befestigen lässt. <br />

Christoph K.<br />

Meru Narmada<br />

24,95 €,<br />

Nr. 17.54.63<br />

Das T-Shirt ist sehr<br />

bequem geschnitten, im<br />

Zweifel also eine Nummer<br />

kleiner wählen! Für breite<br />

Schultern ist das aber i<strong>de</strong>al.<br />

Der Stoff ist relativ dicht,<br />

angenehm zu tragen und<br />

<strong>de</strong>hnbar. Positiv: Das Shirt<br />

ist aus zertifizierter Biobaumwolle<br />

hergestellt. Robert K.<br />

Brooks England B17 Standard Aged<br />

89,95 €, Nr. 22.08.19<br />

Nach diversen Fehlgriffen war ich<br />

sattelmäßig unzufrie<strong>de</strong>n. Von Brooks-<br />

Sätteln hatte ich gehört, sie seien erst<br />

bequem, nach<strong>de</strong>m man sie »eingeritten«<br />

hat. Als es dann die Aged-Version<br />

gab – ohne Einreitzeit –, ging ich das<br />

Risiko ein und wur<strong>de</strong> nicht enttäuscht.<br />

Das gute Stück ist sein Geld wert! Vom<br />

ersten Tag an waren Touren mit mehr als<br />

100 Kilometern kein Problem. Alex N.<br />

Nalgene Everyday OTF<br />

10,95 €, Nr. 20.77.27<br />

Diese Trinkflasche ist auslaufsicher<br />

und gut für Kin<strong>de</strong>r handhabbar.<br />

Die große Trinköffnung<br />

kann leicht mit einer Flaschenbürste<br />

gereinigt o<strong>de</strong>r in die Spülmaschine<br />

gestellt wer<strong>de</strong>n. Somit<br />

breiten sich keine Keime aus. Die<br />

Flasche ist bei uns im täglichen<br />

Dauertest und hat alle Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

bestan<strong>de</strong>n. Vivien Z.<br />

Hilleberg Akto<br />

495 €, Nr. 10.05.61<br />

Es ist ein Einmannzelt und keine<br />

Villa. Daher hatte ich keine übermäßigen<br />

Erwartungen, was die<br />

Größe <strong>de</strong>s Innenraumes angeht.<br />

Trotz<strong>de</strong>m war ich (mit einem 85-Liter-<br />

Rucksack) durchaus zufrie<strong>de</strong>n. Auch<br />

beim schlechten Wetter auf <strong>de</strong>m<br />

Kungsle<strong>de</strong>n hatte ich mit Feuchtigkeit<br />

überhaupt kein Problem. Jo N.


90<br />

Reise<br />

Reise 91<br />

Wo sich<br />

Wolf und Bär<br />

Zwei <strong>de</strong>r spektakulärsten Naturräume dieser Er<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>n<br />

sich im Westen Kanadas: die Rocky Mountains und <strong>de</strong>r<br />

Great Bear Rainforest. Bei<strong>de</strong> sind an Epik, Wildheit und<br />

Einsamkeit nur schwer zu übertreffen. Eine Tour zu zwei<br />

menschenfernen Orten, wo Begegnungen <strong>de</strong>r tierischen Art<br />

die wahrscheinlichsten sozialen Kontakte darstellen.<br />

Gute Nacht<br />

sagen<br />

Text: Ole Helmhausen, Ingo Hübner<br />

Fotos: Diana Hübner, Noel Rogers, Tom Rivest


92 Reise<br />

Reise 93<br />

Die Wölfin starrt mit diesem<br />

wolfs typischen regungslosen Blick<br />

herüber: bis hierher und nicht weiter!<br />

Mitten im Nichts: die Mount Engadine Lodge.<br />

Spray Valley mit Spray Lake, eine wagnerianische Szenerie voller Kraft und Schönheit.<br />

Was ist das für ein komisches Vogelgezwitscher? Und jetzt<br />

hört es sich auf einmal an wie Gewinsel nahe an <strong>de</strong>r Ultraschallgrenze.<br />

Am Buller Creek ein Stück fluss abwärts auf<br />

einer Kiesbank sind kurz darauf die Urheber <strong>de</strong>s Geräuschs zu<br />

sehen: drei herumalbern<strong>de</strong>, vergnügt quietschen<strong>de</strong> Wollknäuel.<br />

Sofort bleiben wir stehen, doch nicht schnell genug. Ein großer<br />

Schatten löst sich aus <strong>de</strong>m Dickicht. Mit drei Sätzen ist die Wölfin<br />

bei ihren Welpen und schubst sie recht unsanft mit <strong>de</strong>r Schnauze<br />

wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Wald. Danach tritt sie zurück auf die Kiesbank,<br />

stellt die Vor<strong>de</strong>rläufe in <strong>de</strong>n Schlick und starrt mit die sem wolfstypischen<br />

regungslosen Blick herüber. Auch wir rühren uns nicht,<br />

ans Fotografieren wagt keiner zu <strong>de</strong>nken. Ihre Mimik lässt keinen<br />

Zweifel aufkommen: bis hierher und nicht weiter! Also langsam<br />

rückwärtsgehen, bis man außer Sichtweite ist.<br />

Die Begegnung dauerte nur wenige Augenblicke, doch sie war<br />

von elementarer Wucht, und das reicht, um Ewigkeiten von ihr<br />

zu zehren. »Neulich wur<strong>de</strong> hier im Spray Valley eine Wölfin mit<br />

ihren Jungen gesichtet. Das passiert nicht so oft«, meinte Chris<br />

Williams , Manager <strong>de</strong>r Mount Engadine Lodge, noch kurz vor <strong>de</strong>m<br />

Aufbruch zur ersten Erkundung <strong>de</strong>r Gegend. Die Wölfe können von<br />

Sü<strong>de</strong>n heraufgekommen sein, <strong>de</strong>n Fährten <strong>de</strong>r Beutetiere folgend ,<br />

vermutete Chris. Dass wir sie allerdings zu Gesicht bekommen ,<br />

damit hatten wir nicht im Traum gerechnet.<br />

Immerhin gilt das Tal, das als Spray Valley Provincial Park unter<br />

Schutz steht, als Wildniskorridor. Es ermöglicht Großwild wie<br />

Elchen, Hirschen, Bären und Wölfen, relativ ungestört vom Peter<br />

Schauen und staunen: das große Spiel <strong>de</strong>r Elemente.<br />

Lougheed Provincial Park im Sü<strong>de</strong>n in die Nationalparks Banff<br />

und Jasper im Nor<strong>de</strong>n zu ziehen – <strong>de</strong>r Korridor ist Teil umfassen<strong>de</strong>r<br />

Bemühungen von Staat und Provinz, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n<br />

Grizzlybären und Wölfen einen weitläufigeren Lebensraum zu<br />

ermöglichen . Ganz nebenbei fin<strong>de</strong>t sich im Park einer <strong>de</strong>r schönsten<br />

Abschnitte <strong>de</strong>r kanadischen Rocky Mountains. Im Nor<strong>de</strong>n<br />

grenzt er an <strong>de</strong>n Banff National Park, aber während <strong>de</strong>r berühmte<br />

Nachbar jährlich vier bis fünf Millionen Besucher zählt, verirrt<br />

sich ins Spray Valley kaum ein Mensch.<br />

Und leicht zu fin<strong>de</strong>n war es auch nicht gera<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn Wegweiser<br />

sind rar. Im für kanadische Verhältnisse nahen Städtchen Canmore<br />

im Bow Valley legten Einheimische, nach <strong>de</strong>m Weg gefragt,<br />

nur <strong>de</strong>n Kopf in <strong>de</strong>n Nacken, nickten Richtung Three Sisters, das<br />

scharf gezackte Trio hoch über <strong>de</strong>m Ort, und sagten Dinge wie:<br />

»Liegt hinter <strong>de</strong>n Bergen da. Nehmt die Schotterpiste zum<br />

Wasserturm über <strong>de</strong>r Schlucht.« Das klang romantisch und prosaisch<br />

zugleich und ließ die Erwartungen an <strong>de</strong>n Ort steigen. Im<br />

zweiten Gang rumpelten wir bergan. Zwischen Ha Ling Peak und<br />

Fotos: Noel Rogers<br />

Mount Rundle arbeitete sich <strong>de</strong>r Spray Trail durch eine enge<br />

Schlucht mit <strong>de</strong>n letzten Zeichen von Zivilisation: Parkplätze für<br />

Tagesausflügler. Wenig später kam ein Pass, und das Spray Valley<br />

öffnete sich einer Offenbarung gleich. Der lang gestreckte Spray<br />

Lake und mächtige Dreitausen<strong>de</strong>r, be <strong>de</strong>ckt von Schneefel<strong>de</strong>rn<br />

und Schmelzwasserrinnen, be stimmten das Bild – eine wagnerianische<br />

Kulisse voller Kraft und Schönheit. Und keine Menschenseele<br />

mehr zu sehen. Mit je<strong>de</strong>m Kilometer streiften wir das<br />

einschläfern<strong>de</strong> Gefühl naher Zivilisation ein bisschen mehr ab,<br />

bis wir schließlich die Mount Engadine Lodge erreichten, die<br />

ein zige Unterkunft in diesem gewaltigen, menschenleeren Tal.<br />

Eine Leere, die gierig macht<br />

An<strong>de</strong>rntags nehmen wir <strong>de</strong>n Buller Pass Trail unter die Füße. Der<br />

Wan<strong>de</strong>rweg verspricht grandiose Aussichten 700 Meter weiter<br />

oben. Nach <strong>de</strong>r Begegnung mit <strong>de</strong>n Wölfen ist <strong>de</strong>r Hunger nach<br />

mehr wil<strong>de</strong>r Einsamkeit kurioserweise noch größer. Eine Stun<strong>de</strong><br />

lang stehen kerzengera<strong>de</strong> dunkle Engelmann-Fichten Spalier, bis<br />

sich <strong>de</strong>r Wald lichtet und <strong>de</strong>n Blick bergan auf zwei mächtige,<br />

tal ähnliche Kerben aus nacktem Fels freigibt. Wir nehmen die<br />

rechte und verlassen die Baumgrenze. An<strong>de</strong>rthalb Stun<strong>de</strong>n vom<br />

Trailhead entfernt ergießt sich <strong>de</strong>r Buller Creek in einen türkisfarbenen<br />

Felsenpool. Keine zwei Steinwürfe dahinter ragt <strong>de</strong>r<br />

knapp 3000 Meter hohe Mount Engadine wie ein spitzes Dreieck<br />

himmelwärts. Der niedrigere Mount Buller davor lässt es etwas<br />

weniger dramatisch angehen. Apropos Dramatik: Bären? Hatte<br />

Chris nicht auch was von Bären erzählt? Aber über <strong>de</strong>r Baumgrenze<br />

ist man wohl zu hoch, um sie zu Gesicht zu bekommen.<br />

O<strong>de</strong>r etwa nicht? Hin und wie<strong>de</strong>r erwischen wir einan<strong>de</strong>r beim<br />

ver stohlenen Blick über die Schulter. Und stehen bald auf <strong>de</strong>m<br />

Bo<strong>de</strong>n eines mächtigen Kessels aus schierem Fels. Der Trail, nun<br />

von Geröll be<strong>de</strong>ckt, hangelt sich in engen Serpentinen die Gipfelwand<br />

em por . 160 strenge Höhenmeter später ist <strong>de</strong>r Buller Pass<br />

erreicht, <strong>de</strong>r Magen knurrt. Ein scharfer Wind zwingt zur Brotzeit<br />

in <strong>de</strong>n Windschatten eines großen Felsbrockens. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Magen besänftigt ist, lässt sich ungestört über die Aussicht<br />

staunen: Der Blick fällt in ein unbesie<strong>de</strong>ltes grünes Tal mit einem<br />

kleinen See, <strong>de</strong>m Ribbon Lake. Dahinter stehen weitere Giganten,<br />

öffnen sich weitere straßenlose, menschenleere Täler. Gierig<br />

saugen wir die Leere in uns auf, fühlen die Rocky Mountains so<br />

richtig : Knapp unter <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>l<strong>de</strong>cke breitet sich so eine ballonartige<br />

Schwerelosigkeit aus, lässt uns irgendwie schweben.<br />

Abends sitzen wir auf <strong>de</strong>r Terrasse <strong>de</strong>r Lodge und schauen <strong>de</strong>m<br />

Sonnenuntergang über <strong>de</strong>n Bergen zu. Ein Elch überquert die<br />

Wiese und steuert das Wasserloch unterhalb <strong>de</strong>r Terrasse an.<br />

Hoch oben kreisen Steinadler. Vom Gelän<strong>de</strong>r aus studiert uns ein<br />

Streifenhörnchen. Als die Sonne hinter <strong>de</strong>m Mount Commonwealth<br />

versinkt, bleiben ihre Strahlen noch eine Weile an seinem<br />

gezackten Kamm hängen – das Ganze hat was von einem Heiligenschein.<br />

Dann verschwin<strong>de</strong>t das letzte Tageslicht so schnell, als<br />

hätte jemand das Licht ausgeknipst, und am Himmel drängen >


94 Reise<br />

Reise 95<br />

Foto: Noel Rogers<br />

Größer kann das Rocky-Mountains-Gipfelglück nicht sein.<br />

Der Great Bear Rainforest, eine Landschaft wie in Trance: alles uralt, so verwachsen, so regungslos.<br />

Eigentlich wäre jetzt etwas Wagner<br />

passend, doch zu hören ist lediglich<br />

das rüpelhafte Schlürfen <strong>de</strong>s Elchs.<br />

sich auf einmal die Sterne. Eigentlich wäre jetzt etwas Wagner<br />

passend, doch zu hören ist lediglich das rüpelhafte Schlürfen und<br />

Schlabbern <strong>de</strong>s Elchs.<br />

Westwärts im Regenwald geht die Tierschau weiter<br />

Geisterhaft schweben<strong>de</strong>r Nebel drückt sich hartnäckig in die<br />

Bäume an <strong>de</strong>n Flusshängen. Früh am Morgen ist die Welt noch<br />

schläfrig, ihr Atmen kaum spürbar, das Wasser still und glatt. Ab<br />

und an gluckst ein Rabe aus <strong>de</strong>m Dickicht herüber o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schrei<br />

<strong>de</strong>s Seeadlers stößt von weit oben herab. Das Boot schwankt fast<br />

unmerklich auf <strong>de</strong>m trägen Strom <strong>de</strong>r Gezeiten, <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rschlag<br />

ein Metronom <strong>de</strong>r Stille. Langsam wird das Warten zur Trance, die<br />

üppige Landschaft <strong>de</strong>s Great Bear Rainforest streicht in Megazeitlupe<br />

vorbei. Alles uralt, so verwachsen, so regungslos. Sogar<br />

die Sonne wird noch bis Mittag brauchen, bis sie die letzten<br />

Nebelfetzen von <strong>de</strong>n Berghängen geleckt hat und ihre Strahlen<br />

bis herunter zum Fluss vordringen. Ein unvermitteltes kratzen<strong>de</strong>s<br />

Geräusch lässt die Bootsinsassen aus ihrer Lethargie hochschrecken.<br />

»Nur Steine unterm Rumpf«, flüstert Bootsführer Tom.<br />

Ganz nah ist das Boot nun am Ufer, genau an <strong>de</strong>r Stelle ist das<br />

hüfthohe Gras großflächig platt gedrückt, als ob eine Planierraupe<br />

durchgefahren wäre. Natürlich wissen wir es bereits besser:<br />

das Werk eines Grizzlybärs. Was er hier wohl gemacht hat? Sich<br />

ge suhlt wie ein Verrückter? O<strong>de</strong>r sind gar zwei aneinan<strong>de</strong>rgeraten<br />

und haben unter welterschüttern<strong>de</strong>m, kehligem Gebrüll ihre<br />

Klauen gekreuzt? In diesem beginnen<strong>de</strong>n halluzinatorischen<br />

Bären pirsch-Wartezustand – zwei frostige Stun<strong>de</strong>n manövriert<br />

Tom bereits das Boot vom Fluss in Nebenarme und wie<strong>de</strong>r zurück<br />

– befallen einen die wil<strong>de</strong>sten Gedanken.<br />

Sprechen ist nach Möglichkeit nämlich nicht, da die Tierchen<br />

auch noch scheu sind und womöglich das schützen<strong>de</strong> Dunkel <strong>de</strong>s<br />

Wal<strong>de</strong>s erst gar nicht verlassen. Doch jetzt bricht Tom mit <strong>de</strong>r<br />

Regel, offenbar in Sorge, einer seiner sechs Mitfahrer könnte<br />

ein nicken und aus <strong>de</strong>m Boot kippen. Bei einer ähnlichen Situation,<br />

allerdings mit junger Bärin im nahen Ufergras, trottete mal<br />

ein sexhungriges Männchen aus <strong>de</strong>m Wald an. Sie, null Bock auf<br />

ihn, stieg kurzerhand ins Wasser und schwamm hinter das Boot.<br />

Er zurück in <strong>de</strong>n Wald. Tom zieht das Ru<strong>de</strong>r gemächlich durchs<br />

Wasser, eine gekonnte dramaturgische Pause. Beim nächsten Mal<br />

hatte die junge Dame mit dieser Masche jedoch keinen Erfolg.<br />

Das Männchen folgte ihr einfach ins Wasser hinterher. Und mitten<br />

in diesen Gefühlswallungen das Boot, das müsse man sich mal ><br />

Eine Bärensichtung am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.<br />

Beim Landgang wird je<strong>de</strong> Bärenspur<br />

fachmännisch untersucht.<br />

Foto: Tom Rivest


96<br />

Reise<br />

Quality since 1923 Quality since 1923<br />

Meist geraten die Männer wegen <strong>de</strong>r Frauen aneinan<strong>de</strong>r.<br />

Foto: Tom Rivest<br />

Der Baum ist für die Bären so etwas<br />

wie die Pinnwand von Facebook: Sie<br />

hinterlassen einan<strong>de</strong>r hier Nachrichten.<br />

vorstellen! Blitzartig ist <strong>de</strong>r Blick geschärft, und sieben Augenpaare<br />

suchen wie<strong>de</strong>r die Ufersäume nach Bewegungen ab. Das geht noch<br />

eine Stun<strong>de</strong> so weiter, bis die Pirsch erfolglos zu En<strong>de</strong> gehen wird.<br />

Da ist viel Zeit und Raum, um das große Drumherum ausgiebig auf<br />

sich wirken zu lassen. Der Great Bear Rainforest, <strong>de</strong>r sich nördlich Auf <strong>de</strong>m Bärenpfad durch <strong>de</strong>n Regenwald.<br />

von Vancouver Island die Küste hinauf erstreckt, gilt als letztes<br />

großes Rückzugsgebiet <strong>de</strong>r Grizzlys in Nordamerika. Einst war<br />

mehr als <strong>de</strong>r halbe Kontinent ihre Heimat. In diesem unwegsamen<br />

Küsten gebiet, das mit seiner von Flüssen zerfurchten Landschaft schwimmen<strong>de</strong>n Great Bear Lodge sowie ein weiteres Paar sind gar<br />

und seinem Gewirr aus Tausen<strong>de</strong>n Mini inseln – überwuchert von die einzigen Permanentbewohner hier im Smith Inlet. So dauert es<br />

einem alles verschlingen<strong>de</strong>n Regenwald – je<strong>de</strong>n Orientierung nicht allzu lang, bis man sich in dieser Abgeschie<strong>de</strong>nheit in einer<br />

Suchen<strong>de</strong>n zur Raserei bringen kann, in diesem Küstengebiet also Art Garten E<strong>de</strong>n im Rohzustand fühlt.<br />

lässt man die Grizzlys fast in Ruhe. Wenn da nicht hin und wie<strong>de</strong>r<br />

die Jäger wären. Aber die Raincoast Conservation Foundation, zu Kein Wan<strong>de</strong>rweg, son<strong>de</strong>rn ein Bärenpfad<br />

<strong>de</strong>r auch Tom gehört, kauft Land an <strong>de</strong>r Küste und unterbin<strong>de</strong>t<br />

somit <strong>de</strong>n Zugang für die Jäger.<br />

Einer neuen Bärenspur folgt die Gruppe am Nachmittag zu Fuß in<br />

In absoluten Zahlen zieht sich <strong>de</strong>r Mensch aus diesem Naturraum <strong>de</strong>n Wald. Doch <strong>de</strong>r vermeintliche Wan<strong>de</strong>rweg durchs Dickicht ist<br />

sogar zurück: Lebten an größeren Flussläufen in <strong>de</strong>n 1930er-Jahren bereits die Bärenspur, genau gesagt: ein Bärenpfad, erklärt Tom mit<br />

noch einige Tausend Holzfäller und Lachsverar bei ter – es gab stoischer Miene an einer Wegkreuzung. Diese wur<strong>de</strong> ebenso fachmännisch<br />

von Bären angelegt. An <strong>de</strong>r Kreuzung steht ein Baum mit<br />

schwimmen<strong>de</strong> Konservenfabriken und für das Seelen heil schwimmen<strong>de</strong><br />

Kirchen –, sind es heute »dank« <strong>de</strong>r Industrialisierung dieser <strong>de</strong>r Kratzspur einer großen Kralle in <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>. Der Baum ist für die<br />

Branchen nur wenige Menschen. Tom und seine Frau Marg auf ihrer Bären so etwas wie die Pinnwand von Facebook: Sie hinter lassen >


98<br />

Reise<br />

explore mother nature finsi<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

»Der Lachs ist das Düngemittel<br />

für <strong>de</strong>n Regenwald und <strong>de</strong>r Bär<br />

<strong>de</strong>r Gärtner, <strong>de</strong>r ihn bestellt.«<br />

Wer so allein inmitten <strong>de</strong>r Wildnis lebt, aus <strong>de</strong>m fließen wahrscheinlich<br />

manchmal einfach solche Thoreau-artigen Einsichten in<br />

<strong>de</strong>n Kreislauf <strong>de</strong>s Lebens.<br />

Für uns schließt sich <strong>de</strong>r Kreis abends: Wir sitzen in <strong>de</strong>r lilagrauen<br />

Dämmerung wie<strong>de</strong>r regungslos und still im Boot auf Bären pirsch.<br />

Die Augen schmerzen schon ein wenig, und die Po backen sind<br />

etwas taub. Zeitweise kann das Echte ganz schön anstrengend<br />

Bei <strong>de</strong>n Bären zu Hause: Great-Bear-Lodge-Besitzer Tom Rivest. sein. Wie viel einfacher wäre es, einen Grizzly in <strong>de</strong>r domestizierten<br />

Welt eines Geheges zu beobach ten? Doch gera<strong>de</strong> als dieser Gedanke<br />

aus <strong>de</strong>r Bequemlichkeitsecke <strong>de</strong>s Gehirns herankriecht, nickt<br />

Tom in Richtung Waldrand. Das Boot ist wie<strong>de</strong>r ganz nah an einer<br />

einan<strong>de</strong>r hier Nachrichten, meist in Form von Duftmarken. Der<br />

große Bo etwa – einer <strong>de</strong>r 40 bis 60 Bären im Tal, Tom kennt sie<br />

alle – reibt sich am Stamm und sagt <strong>de</strong>n Frauen damit, ich bin dort<br />

runter, hier entlang, wenn ihr heiß seid. Tom <strong>de</strong>utet verheißungsvoll<br />

<strong>de</strong>n linken Weg hinab. Den nehmen wir auch, und einige Meter<br />

weiter nahe am Wasser ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n übersät von kleinen Unterkiefern.<br />

Die gehörten mal Lachsen. Der Bär verteilt diese nicht<br />

verspeisten Reste, und die Bäume verarbeiten die Nährstoffe<br />

daraus. Tom, jetzt ganz <strong>de</strong>r Philosoph: »Der Lachs ist das Düngemittel<br />

Uferwiese. Ein Grizzly zottelt gemächlich aufs Gras, keine zehn<br />

Meter entfernt. Für uns interessiert er sich nicht, ist vertieft in die<br />

Suche nach Beeren. Kommt näher und näher, die Schnauze in die<br />

Wiese versenkt. Schnaub- und Grunzlaute, offenbar kitzeln ihn die<br />

Grashalme in <strong>de</strong>r Nase. Keine zwei Meter ist er jetzt weg, wür<strong>de</strong><br />

man sich weit aus <strong>de</strong>m Boot lehnen, könnte man ihm durchs Fell<br />

streichen. Unvermittelt richtet er sich auf, glotzt uns an, als wolle<br />

er fragen: »Wo kommt ihr <strong>de</strong>nn auf einmal her?« Und jetzt liegt<br />

etwas in <strong>de</strong>r Luft, sie knistert fast, kitzelt alle Nerven en<strong>de</strong>n – dieses<br />

für <strong>de</strong>n Regenwald und <strong>de</strong>r Bär <strong>de</strong>r Gärtner, <strong>de</strong>r ihn bestellt.« Etwas ist eben doch nur hier draußen spürbar.<br />

<<br />

Anreise<br />

Bei Air Canada kann man einen<br />

Gabel flug buchen, zuerst nach Calgary,<br />

weiter nach Vancouver und von dort<br />

wie<strong>de</strong>r zurück nach Deutschland,<br />

aircanada.com.<br />

Alberta –<br />

Spray Valley Provincial Park<br />

Von Calgary aus nimmt man ein Auto<br />

(Alamo hat günstige, alamo.<strong>de</strong>), <strong>de</strong>r<br />

Park liegt in <strong>de</strong>r Nähe von Canmore .<br />

Die im sehr heimeligen Blockhausstil<br />

errichtete Mount Engadine Lodge ist<br />

die einzige Übernachtungsmöglichkeit<br />

im Park. Bereits im Umkreis von<br />

15 Minuten warten 150 Kilometer<br />

Wan<strong>de</strong>rwege, mountengadine.com.<br />

Meer<br />

Meer<br />

Wiesen / Kulturland<br />

0 2 4 6 km<br />

Zwei außergewöhnliche Wald Tiefwald Naturräume erleben<br />

Tiefwald<br />

Hochwald<br />

Hochwald<br />

British Columbia –<br />

Great Bear Rainforest<br />

Bergtundra / Tundra<br />

Die Great Bear Lodge, die Basis für die<br />

Bärenbeobachtung, liegt etwa 80 Kilometer<br />

nördlich von Port Hardy (ganz im<br />

Felslandschaften<br />

Nor<strong>de</strong>n von Vancouver Island) und wird<br />

Gletscher<br />

mit <strong>de</strong>m Wasserflugzeug angeflogen.<br />

Ein typischer Aufenthalt dauert drei<br />

Wüste<br />

Nächte, greatbeartours.com. Buchbar<br />

ist die Lodge etwa beim Nordamerikaspezialisten<br />

CRD, crd.<strong>de</strong>.<br />

Unwichtig<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg in <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n von Vancouver<br />

Island bietet sich ein Zwischen­<br />

Moor/Sumpf<br />

stopp in Tofino an. Nat.-Park Im Pacific Rim Nationalparks<br />

National Park trifft <strong>de</strong>r Regenwald auf<br />

GEOGRAFISCHE UNTERTEILUNG<br />

eine unheimlich schöne Küste. Traumhaftes<br />

Übernachten<br />

Naturpark<br />

im Chesterman<br />

Beach B&B, chestermanbeach.net.<br />

Pfälzer Wald<br />

H a<br />

Meer<br />

See<br />

See<br />

Port Hardy: Michele und Dave vom<br />

Ocean Storm B&B sorgen dafür, dass<br />

man diesen Ort nicht mehr verlassen<br />

will. Zu<strong>de</strong>m hat Dave, <strong>de</strong>r lange<br />

als Holzfäller gearbeitet<br />

POLITISCHE UNTERTEILUNG<br />

hat, einige<br />

wirklich äußerst haarsträuben<strong>de</strong><br />

Grizzly geschichten parat,<br />

anoceanstormbb.com.<br />

r z<br />

H a r z<br />

H a<br />

r<br />

z<br />

Prince<br />

Rupert<br />

B a y e r n<br />

B a y e r n<br />

B a y e<br />

Great Bear Lodge<br />

Port Hardy<br />

Vancouver Island<br />

r n<br />

B r i<br />

Tofino<br />

t i s h C o l u m b i a<br />

Victoria<br />

K A N A D A<br />

D E U T S C H L A N D<br />

D E U T S C H L A N D<br />

D E U T S C H L A N D<br />

Fluss<br />

Prince George<br />

VANCOUVER<br />

Kamloops<br />

Bach<br />

Richtung<br />

Banff Nationalpark<br />

Spray Valley<br />

Provincial Park<br />

U . S . A .<br />

HAUPTSTADT<br />

große Stadt<br />

Stadt<br />

Ortschaft<br />

Edmonton<br />

Calgary<br />

Tipps und Infos<br />

Unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/westkanada gibt<br />

es bis 31.5. einen großen Trip in <strong>de</strong>n<br />

Westen Kanadas zu gewinnen sowie<br />

weitere Reisetipps. Infos über die Provinzen<br />

Alberta und British Columbia:<br />

canadas-west.<strong>de</strong>, travelalberta.com<br />

Fährroute<br />

und britishcolumbia.travel.<br />

Routenverlauf<br />

A l b e<br />

r t a<br />

A 2<br />

E<br />

A<br />

Berge<br />

(1000 m)<br />

Aussichtspunkt<br />

Wehr<br />

Unbefahrbar<br />

umtragen<br />

Schleuse<br />

Achtung/Gefahr<br />

Einstieg<br />

Ausstieg<br />

A27<br />

68<br />

P<br />

WC<br />

Eisenbahn/Bahnhof<br />

Autobahn mit Nummer<br />

und Abfahrt<br />

(Bun<strong>de</strong>s-)Straße<br />

mit Nummer<br />

Hütte<br />

Campingplätze<br />

JHB, Hotels<br />

Kirche<br />

Pass<br />

Höhle<br />

Parken<br />

Info<br />

Feuerstelle<br />

Unterstand<br />

Toilette<br />

Cafè<br />

Restaurant<br />

Flughafen<br />

Schiff<br />

Bus (-haltestelle)<br />

ent<strong>de</strong>cke die nordische<br />

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Filme über Westkanada unter 4-<strong>Seasons</strong>.tv/westkanada.<br />

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100 Kollege Globetrotter<br />

Kollege Globetrotter 101<br />

XXL-Spezial<br />

XX<br />

Eine Frage <strong>de</strong>s<br />

Überlebens<br />

Niklas Berglöw verkauft Isomatten und Zelte in <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Globetrotter-Filiale. Bei seinen privaten Wildnistrips sind für ihn eine<br />

bequeme Matte und ein Dach über <strong>de</strong>m Kopf überflüssiger Luxus.<br />

Denn Niklas ist Survivalspezialist.<br />

Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Niklas Berglöw<br />

Niklas Berglöw steht auf einem gefrorenen See in <strong>de</strong>r<br />

schwedischen Winterwildnis. Vor ihm klafft ein Loch im<br />

Eis. Niklas holt tief Luft, geht zwei Schritte voran und<br />

springt ohne Zögern ins Eiswasser. Lähmen<strong>de</strong> Kälte dringt durch<br />

seine Kleidung, sein Atem stockt. Die schweren Stiefel ziehen<br />

ihn Richtung Grund. Niklas darf jetzt keine Zeit verlieren. Er robbt<br />

bibbernd zurück aufs Eis, kramt aus seinem Rucksack trockene<br />

Kleidung, entfacht mit Feuerstahl und Zweigen eine kleine<br />

Wärmequelle. Schnell muss es jetzt gehen, je<strong>de</strong>r Handgriff sitzen,<br />

<strong>de</strong>nn Niklas möchte nicht erfrieren – er will überleben!<br />

Niklas Berglöw, 42 Jahre alt und Verkäufer in <strong>de</strong>r Zeltabteilung<br />

bei Globetrotter Hamburg, nennt sich Survivalist und will auf<br />

Notsituationen nicht hilflos reagieren. Dazu gehört, sich Extremsituationen<br />

auszusetzen und Überlebenstechniken zu üben, bis<br />

sie in Fleisch und Blut übergehen. Den Sprung ins Eiswasser, Teil<br />

eines Winter-Survivalkurses <strong>de</strong>s schwedischen Militärs, überwachten<br />

Trainer, Sanitäter und Notärzte. Aber Niklas<br />

konnte sich selbst retten, ohne frem<strong>de</strong> Hilfe.<br />

Niklas Berglöw ist Schwe<strong>de</strong>, er wuchs in<br />

einem Vorort von Stockholm auf, in<br />

einer Schärenlandschaft aus Fels, Wald und Wasser. Als Kind<br />

war er immer mit Freun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Natur unterwegs, in seiner<br />

Jugend wälzte er Survival bücher. Wildnis begann bei Niklas gleich<br />

hinter <strong>de</strong>r Haustüre, wo er sein neu erworbenes Wissen ausprobieren<br />

konnte. Als junger Mann absolvierte Niklas seinen Wehrdienst<br />

beim Küstenregiment als »Amfibiesoldat«: zwölf Monate Ausbildung,<br />

viel Überlebenstraining mit wenig Ausrüstung. Er lernte,<br />

sich im Niemandsland zu orientieren, Kälte zu ertragen, Vögel zu<br />

fangen, Lagerplätze zu errichten und ins Eiswasser zu springen.<br />

Es folgte eine Ausbildung als Survivalinstruktor für Sommer und<br />

Winter beim schwedischen Militär.<br />

Im zivilen Leben machte er eine Lehre zum Fotografen, arbeitete<br />

in <strong>de</strong>r Securitybranche sowie in einem Jagd- und Angelgeschäft.<br />

1998 brachten ihn seine Outdoorbegeisterung und ein EU-<br />

Stipendium zu einem sechsmonatigen Praktikum bei Globetrotter<br />

nach Hamburg. Lag es am Überlebenstraining? Je<strong>de</strong>nfalls fand<br />

sich Niklas auch im nord<strong>de</strong>utschen Großstadtdschungel bes tens<br />

zurecht. Bei Globetrotter erhielt er eine Festanstellung, er heiratete<br />

und grün<strong>de</strong>te eine Familie in Hamburg. Seinen sympathischen<br />

Ikea-Akzent hat <strong>de</strong>r zweifache Vater behalten.<br />

>


102<br />

Kollege Globetrotter<br />

Gera<strong>de</strong> in unserer zivilisierten Welt hält Niklas<br />

Survival-Know-how für wichtig. Denn was,<br />

wenn die Technik ihren Geist aufgibt?<br />

Foto: VisitFinland<br />

Autopaket<br />

Travemün<strong>de</strong>-Helsinki v. v.<br />

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205€ *<br />

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bei 4 Personen in einer AB4-<br />

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Hauptsaison.<br />

Niklas bei <strong>de</strong>r<br />

Selbstrettung<br />

aus <strong>de</strong>m Eisloch<br />

und mit <strong>de</strong>m<br />

Notboot<br />

à la Nehberg.<br />

Survivaltraining ist Niklas’ große Lei<strong>de</strong>nschaft, vom Scheitel bis<br />

zur Sohle. Auch im Alltag trägt er robuste Lundhags-Le<strong>de</strong>rstiefel.<br />

Die Schnürsenkel hat er durch Paracord ersetzt, ein leichtes<br />

Kernmantelseil mit 250 Kilogramm Bruchlast, das ursprünglich<br />

für amerikanische Fallschirme im Zweiten Weltkrieg eingesetzt<br />

wur<strong>de</strong>. Das Seil besteht im Kern aus sieben verzwirnten Einzelseilen.<br />

Im Notfall wer<strong>de</strong>n so aus zwei Schnürsenkeln fast 20 Meter<br />

dünnes Seil zum Reparieren, Basteln o<strong>de</strong>r Fallenstellen.<br />

Multifunktionalität ist Trumpf<br />

»Ich wähle meine Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> immer so, dass sie<br />

mehrere Funktionen erfüllen können«, erklärt Niklas. »Meine<br />

Jacke ist nicht nur Bekleidung, son<strong>de</strong>rn auch eine Decke beim<br />

Schlafen.« Seinen Poncho verwen<strong>de</strong>t er als Wetterschutz, Tarp,<br />

Ohne sein Survivalpäckchen geht Niklas nicht aus <strong>de</strong>m Haus.<br />

Wasserbehälter und Biwaksack. In <strong>de</strong>n Stiefeln trägt Niklas statt<br />

dicker Wintersocken lieber dünne Strümpfe und Fußlappen aus<br />

Wolle. Das hat er von <strong>de</strong>n Samen in Lappland gelernt. »Die Fußlappen<br />

trocknen schneller, und ich kann sie auch als Halstuch<br />

o<strong>de</strong>r zum Schneeschmelzen verwen<strong>de</strong>n.«<br />

»Mein Vorbild ist Lars Fält«, erzählt Niklas, »ein international<br />

bekannter Survivalexperte aus Schwe<strong>de</strong>n.« Fält hat die schwedische<br />

Militär-Survivalschule gegrün<strong>de</strong>t, Fachbücher geschrieben<br />

und mehr als 35 Jahre lang englische und US- amerikanische<br />

Spezialkräfte in Überlebenskunst ausgebil<strong>de</strong>t. Auch jenseits von<br />

militärischem Nutzen hat das Erlernen von Überlebenstechniken<br />

Relevanz, fin<strong>de</strong>t Niklas, gera<strong>de</strong> in unserer zivilisierten Welt voller<br />

Überfluss: »Für fast je<strong>de</strong>s Problem gibt es eine technische<br />

Antwort, davon kann man sich auch bei einem Rundgang durch<br />

eine Globetrotter-Filiale überzeugen«, so Niklas. Es gibt Outdoor-<br />

Espressomaschinen, Solarla<strong>de</strong>geräte für Smartphones, selbstaufblasen<strong>de</strong><br />

Isomatten, die bequemer sind als die Matratzen zu<br />

Hause. »Aber sobald die technischen Hilfsmittel ihren Geist<br />

aufgeben, beginnt die Hilflosigkeit«, hat Niklas beobachtet.<br />

Mit seinem Wissen hingegen könne man nicht nur bei einem Campingtrip<br />

Brennstoff sparen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Speiseplan mit Beeren und<br />

Pilzen aufpeppen – sein Wissen helfe im Notfall beim Überleben!<br />

Niklas hat auch schon bei minus 30 Grad Kälte ohne Schlafsack<br />

auf einem Bett aus Tannenzweigen übernachtet; eine Situation,<br />

die Wan<strong>de</strong>rer bei einem Notbiwak treffen kann. »Dann erhitze ich<br />

in meiner Feldflasche Wasser, nehme sie als Wärmflasche und<br />

versuche, in <strong>de</strong>r Embryonal stellung zu schlafen.« Das ist kein<br />

Luxuscamping, aber man überlebt.<br />

Mit Ekelmutproben wie im RTL-Dschungelcamp<br />

hat Niklas’ Überlebenstraining<br />

wenig gemeinsam. Regenwürmer hat er<br />

trotz<strong>de</strong>m schon mal gekostet. Niklas<br />

verzieht sein Gesicht. »Einfach nur bitter<br />

und zäh. Wenn man sie grillt, wer<strong>de</strong>n sie<br />

besser, fast wie Pommes. Noch schmackhafter<br />

sind Schnecken, im eigenen Haus<br />

über <strong>de</strong>m Feuer gegart.« Aber es gibt<br />

auch Survival-Dreisterneküche, sofern<br />

das Notfallgepäck Angelhaken und<br />

Schnur enthält: »Hecht und Barsch kann<br />

man grillen. O<strong>de</strong>r man packt <strong>de</strong>n Fisch in<br />

nasse Birkenrin<strong>de</strong>, legt ihn mit im Feuer<br />

erhitzten Steinen in eine Erdgrube, etwa<br />

30 bis 60 Minuten warten, voilà! Dazu<br />

Löwenzahnsalat und einen Tee aus jungen<br />

Tannenna<strong>de</strong>ln.«<br />

Mit Kollegen auf Lehrgang bei Nehberg<br />

Ähnlich <strong>de</strong>likate Survivaltipps hat Niklas<br />

von Deutschlands berühmtestem Würmeresser,<br />

Rüdiger Nehberg, bekommen.<br />

»Ich war mit Globetrotter-Kollegen zwei<br />

Wochenen<strong>de</strong>n auf seinem Hof eingela<strong>de</strong>n.<br />

Wir haben unter an<strong>de</strong>rem in Hängematten<br />

übernachtet, Feuer gemacht und<br />

uns durch seinen Hin<strong>de</strong>rnisparcour gekämpft.<br />

Das hat Spaß gemacht.«<br />

Wenn Niklas sich für drei Dinge entschei<strong>de</strong>n<br />

müsste, die er außer seiner Kleidung<br />

Hej Niklas! Wohnst du noch o<strong>de</strong>r lebst du schon?<br />

mit in die Wildnis nehmen dürfte? Die<br />

Antwort fällt ihm leicht. Erstens: sein<br />

Messer, mit <strong>de</strong>m er Werkzeuge herstellen<br />

o<strong>de</strong>r Holz zerkleinern kann. Dazu einen<br />

kleinen Feuerstahl, umwickelt mit einem<br />

Stück Fahrradschlauch; Messer und<br />

Stahl machen selbst bei Nässe und Wind<br />

Feuer, Gummi schlauch sorgt für guten<br />

Griff und kann notfalls als Brennstoff<br />

dienen. »Als Drittes wür<strong>de</strong> ich einen<br />

Kompass mitnehmen. Obwohl man etwa<br />

in <strong>de</strong>n schwedischen Wäl<strong>de</strong>rn darauf<br />

verzichten könnte. Ameisen hügel sind<br />

immer nach Sü<strong>de</strong>n ausgerichtet, Bäume<br />

haben auf <strong>de</strong>r Nordseite kürzere Äste und<br />

mehr Flechten.«<br />

Auch im Arbeitsalltag ist Niklas auf alles<br />

vorbereitet. In seiner Jackentasche trägt<br />

er stets eine Notfallkarte mit praktischen<br />

Tipps und ein Survivalpäckchen mit<br />

Kompass, Angelzeug, Schweizer Messer,<br />

Verbandsmaterial, Wasserreinigungstabletten,<br />

Signalspiegel, Feuerstahl und<br />

zwei Tampons als Zun<strong>de</strong>r. Und sollte das<br />

nächste Jahrhun<strong>de</strong>rthochwasser die Elbe<br />

hochdrücken, Niklas müsste nicht einmal<br />

ein Boot aus <strong>de</strong>r Kanuabteilung entwen<strong>de</strong>n:<br />

»Bei Nehberg habe ich gelernt,<br />

ein Notboot aus Ästen und Plas tikplane<br />

zu bauen«, sagt er stolz, »und es ist sogar<br />

geschwommen!« So nimmt Niklas selbst<br />

einer Springflut <strong>de</strong>n Schrecken.<br />

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Geschäftsführer: Uwe Bakosch


104<br />

Traumtour<br />

Traumtour<br />

105<br />

XXL-Spezial<br />

XXL-Spe<br />

Wan<strong>de</strong>r führer schreiben?<br />

Toller Job. Aber was, wenn<br />

ein Weg 1000 Kilometer lang<br />

ist? Und mit 65 000 Höhenmetern<br />

die Kondition einer<br />

Her<strong>de</strong> Bergziegen verlangt …


106 Traumtour<br />

Traumtour 107<br />

… dann nimmt man sich<br />

Text & Fotos: Iris Kürschner, Dieter Haas<br />

einen ganzen Sommer Zeit!<br />

Für die GTA, die »Gran<strong>de</strong><br />

Traversata <strong>de</strong>lle Alpi«.<br />

Etappe 1. Ein strahlen<strong>de</strong>r Tag Anfang Juli. In <strong>de</strong>m kleinen See am<br />

Nufenenpass treiben noch kleine Eisschollen. Daneben leuchten,<br />

zart und fast durchsichtig, Anemonen. Wir sind voller Tatendrang.<br />

Was erwartet uns auf <strong>de</strong>r 1000 Kilometer langen Tour, die <strong>de</strong>n<br />

ganzen Sommer dauern wird? Von <strong>de</strong>n eisigen Höhen an <strong>de</strong>r Grenze<br />

zur Schweiz geht es zum Mittelmeer – durch <strong>de</strong>n kompletten italienischen<br />

Westalpenkamm, <strong>de</strong>r sich wie eine Arena um die Po-Ebene<br />

zieht. Eine schier endlose Abfolge von Quertälern und Bergketten<br />

verlangt ein ständiges Auf und Ab, insgesamt 65 000 Höhenmeter.<br />

Erst am finalen Tag, auf <strong>de</strong>r Etappe 65, steigt man die letzten 500<br />

Meter hinab zum Strand von Ventimiglia.<br />

Natürlich hätten wir uns <strong>de</strong>n Weg über mehrere Jahre aufteilen<br />

könne n, wie das die meisten Wan<strong>de</strong>rer machen auf <strong>de</strong>r GTA, <strong>de</strong>r<br />

Gran<strong>de</strong> Traversata <strong>de</strong>lle Alpi. Aber nach<strong>de</strong>m wir durch unsere Arbeit<br />

an zwei Büchern bereits einige Etappen kennen, reizt die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r kompletten Tour. Über zwei Monate unterwegs, je<strong>de</strong>n<br />

Tag ein Pass, immer neue Blicke und Landschaften.<br />

Nur die Rucksäcke tragen wenig zur Vorfreu<strong>de</strong> bei. 17 Kilo wiegt<br />

meiner, Dieter hievt sich sogar 24 Kilo auf <strong>de</strong>n Buckel. Für die GTA<br />

ist das Übergepäck nicht notwendig, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten<br />

gibt es reichlich. Aber als Autorenteam haben<br />

wir unser Büro dabei: Netbook, Kameraausrüstung, Stativ, Kabelwirtschaft.<br />

So viel zum Arbeitsalltag von Outdoor-Journalisten.<br />

Etappe 9. Nach <strong>de</strong>m brutalen Start – im Durchschnitt geht es je<strong>de</strong>n<br />

Tag 1000 Höhenmeter rauf und runter – haben wir uns eingewöhnt<br />

und genießen die beson<strong>de</strong>re Faszination <strong>de</strong>r GTA. Sie zeigt die Alpen,<br />

wie sie vielerorts einmal gewesen sind: authentisch, ohne<br />

Event-Getue und architektonische Wahnsinnigkeiten. Die GTA führt<br />

durch eine vergleichsweise einsame Landschaft, die wir <strong>de</strong>shalb<br />

vielleicht als wild bezeichnen wür<strong>de</strong>n. Im Faltenwurf <strong>de</strong>r Berge hat<br />

sich mancherorts eine Bauernkultur erhalten, die an<strong>de</strong>rswo längst<br />

verschwun<strong>de</strong>n ist. Es gibt alte Bogenbrücken, die tatsächlich noch<br />

<strong>de</strong>m Verkehr dienen; Mühlen, <strong>de</strong>ren winziger Energieertrag dankbare<br />

Abnehmer fin<strong>de</strong>t; Alpkäsereien, die ihre Produkte mit Mulis<br />

ins Tal bringen. In <strong>de</strong>n Tälern streift die GTA pittoreske Dörfer,<br />

gigantische Festungsanlagen, nostalgische Thermalbä<strong>de</strong>r. Dazwischen<br />

liegen alte, oft kunstvoll gepflasterte Maultierpfa<strong>de</strong>, Säumer-,<br />

Salz- und Schmugglerrouten, Militärwege, königliche Jagdsteige.<br />

Die GTA besteht aus Wegen voller Geschichte und Geschichten.<br />

Etappe 15. Wer in Italiens Westalpentälern ein Idyll mit glücklichen<br />

Kühen und fröhlichen Bauern sucht, ent<strong>de</strong>ckt auch die Schattenseiten.<br />

Die Region lei<strong>de</strong>t seit Jahrzehnten unter <strong>de</strong>r Landflucht,<br />

ganze Ortschaften verfallen zu Geisterdörfern. Nicht selten stoßen<br />

GTA-Wan<strong>de</strong>rer auf aufgegebene Häuser, die wirken, als wären sie<br />

eben erst Hals über Kopf verlassen wor<strong>de</strong>n. Da steht noch eine<br />

Weinflasche auf <strong>de</strong>m Tisch, liegen Bücher herum. Manchmal >


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können wir das Geschehen rekonstruieren:<br />

Eine vergilbte Zeitung von 1963 berichtet<br />

über <strong>de</strong>n »neuen« Papst Paul VI. Daneben<br />

Briefe an einen Giovanni Einaudi. Einige<br />

sind an ein Krankenhaus adressiert, aus<br />

<strong>de</strong>m Signore Einaudi offenbar nie zurückgekehrt<br />

ist. Seit 50 Jahren scheint niemand<br />

mehr hier gewesen zu sein.<br />

Etappe 26. Wir sind im Nationalpark Gran<br />

Paradiso angekommen und treffen Furio<br />

Chianetta, einen <strong>de</strong>r Initiatoren <strong>de</strong>r GTA.<br />

Angesprochen auf die verlassenen Dörfer<br />

erzählt er, dass die I<strong>de</strong>e für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rweg<br />

tatsächlich auf die Landflucht zurückgeht.<br />

Die französischen Nachbarn auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>s Westalpen bogens hatten<br />

das gleiche Problem – und etablierten<br />

mit <strong>de</strong>m GR 5 <strong>de</strong>n ersten Weitwan<strong>de</strong>rweg<br />

durch die französischen Alpen. Der GR 5<br />

sollte auch <strong>de</strong>r Abwan<strong>de</strong>rung entgegenwirken<br />

und <strong>de</strong>n Anwohnern neue Verdienstquellen<br />

erschließen. Das Projekt<br />

hatte Erfolg.<br />

Furio und seine Freun<strong>de</strong> fan<strong>de</strong>n, dass so<br />

etwas auch auf ihrer Seite möglich sein<br />

müsste. So entstand die GTA als Pendant<br />

zum GR 5. Alte Transport- und Verbindungswege<br />

zwischen <strong>de</strong>n Dörfern wur<strong>de</strong> n<br />

wie<strong>de</strong>r freigeschlagen und die Route so<br />

gelegt, dass sie die wenigen touristisch<br />

entwickelten Gebiete umgeht. Der sanfte<br />

Wan<strong>de</strong>rtourismus soll helfen, die Bauernkultur<br />

zu erhalten. Deshalb dienen statt<br />

<strong>de</strong>r üblichen Berghütten meist Dörfer in<br />

<strong>de</strong>n Talschlüssen als Etappenziele.<br />

Das Übernachten in <strong>de</strong>n verschwiegenen<br />

Ortschaften gefällt uns – nicht nur, weil wir<br />

dadurch müffeln<strong>de</strong>n und geräuschvollen<br />

Hüttenlagern entgehen, son<strong>de</strong>rn weil man<br />

Kein Grund zur Landflucht. Sie pflegen Tradition mit Lei<strong>de</strong>nschaft.<br />

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Im Piemont zeigen sich die Alpen, wie sie vielerorts<br />

einmal gewesen sind: authentisch, ohne Event-Getue.<br />

die regionale Vielfalt hautnah miterlebt.<br />

Je<strong>de</strong>s Dorf hat seinen Charakter, man ist<br />

überall willkommen, und die Einheimischen<br />

reagieren sehr offen, wenn man sich<br />

für ihr Tal interessiert. Im Gegentakt dazu<br />

sind die Pässe <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Höhepunkt im<br />

GTA-Alltag. Nach oft stun<strong>de</strong>nlangem Aufstieg<br />

belohnen sie uns mit gigantischen<br />

Weitblicken: mal hautnah an <strong>de</strong>n Walliser<br />

Viertausen<strong>de</strong>rn, dann wie<strong>de</strong>r knapp über<br />

<strong>de</strong>r Po-Ebene. Nirgends in <strong>de</strong>n Alpen ist<br />

<strong>de</strong>r Übergang zwischen Gebirge und Flachland<br />

so abrupt.<br />

Etappe 36. Usseaux im Chisone-Tal ist<br />

ein Bil<strong>de</strong>rbuchdorf, und <strong>de</strong>r Posto Tappa<br />

(Etappenunterkunft) erinnert an eine<br />

Himalaja-Lodge – bunt angemalt, die<br />

Stube voller historischer Relikte. Zum<br />

Essen gibt es Ravioles, die allerdings<br />

nichts mit Ravioli zu tun haben, son<strong>de</strong>rn<br />

an Gnocchi erinnern. Dasselbe Rezept, erzählt<br />

<strong>de</strong>r Wirt, fän<strong>de</strong> man auch im Écrins-<br />

Gebiet auf <strong>de</strong>r französischen Seite. Das sei<br />

kein Zufall, schließlich habe man auch<br />

eine gemeinsame Sprache – Okzitanisch,<br />

die Lingu a d’Oc, ist eine <strong>de</strong>r ältesten romanischen<br />

Sprachen und hat sich im frühen<br />

Mittelalter im südfranzösischen Raum entwickelt.<br />

Ab <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> sie<br />

in Frankreich unterdrückt und bestand<br />

nur noch schriftlos weiter. Ganz an<strong>de</strong>rs<br />

in Italie n, wo in zwölf Alpentälern zwischen<br />

Susa und Ligurien Okzitanisch noch<br />

Alltagssprache ist. Allerdings nur in <strong>de</strong>n<br />

obere n Talhälften, in <strong>de</strong>n unteren herrscht<br />

Piemontesisch vor. Viele Talbewohner sind<br />

wahre Sprachgenies, sie können vom Okzitanischen<br />

ins Piemontesische wechseln,<br />

ebenso von Italienisch in Französisch.<br />

Etappe 42. In <strong>de</strong>n letzten Tagen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Monte Viso immer mehr zum Blickfang.<br />

Erst eine kleine Pyrami<strong>de</strong>, die an je<strong>de</strong>m<br />

Pass größer wirkte und nun am Übergang<br />

ins Po-Tal ihre ganze Wuchtigkeit entfaltet.<br />

Es ist das erste Mal, dass uns ein paar<br />

Wan<strong>de</strong>rer mehr begegnen. Der Berg ist Anziehungspunkt,<br />

überragt er doch um mehr<br />

als 500 Meter alle umliegen<strong>de</strong>n Gipfel.<br />

Und an seinem Fuß spru<strong>de</strong>lt die Po-<br />

Quelle, die sich später zum größten Fluss<br />

Italiens mausert. Die einzige Stelle <strong>de</strong>s Po<br />

mit Trinkwasserqualität ist natürlich heilig.<br />

Auch wir füllen unsere Wasserflasche.<br />

Etappe 48. Die Dolomiten von Cuneo sind<br />

ein beson<strong>de</strong>rs spektakulärer Abschnitt <strong>de</strong>r<br />

GTA. Die mächtigen Kalkberge ziehen sich<br />

vom Varaita-Tal über das Maira-Tal bis<br />

zum Stura-Tal, das wir nun erreichen. Eine<br />

Schafher<strong>de</strong> umringt uns. Wir hatten bereits<br />

davon gehört, dass die Zucht <strong>de</strong>s<br />

Sambucana-Schafs, einer nur im Stura-Tal<br />

vorkommen<strong>de</strong>n Schafrasse, eine Renaissance<br />

erlebt. Das zarte Fleisch ist begehrt.<br />

Mitten im Geblöke lernen wir Adriano<br />

kenne n. Er hat seinen Job bei Michelin<br />

Der Weg führt durch viele Dörfer – verlassene wie belebte. ><br />

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110 Traumtour<br />

Traumtour 111<br />

Die Wege sind so perfekt angelegt,<br />

dass trotz <strong>de</strong>s rauen Reliefs ein<br />

bequemes Wan<strong>de</strong>rn möglich ist.<br />

hingeschmissen, um sich ganz seiner Passion, <strong>de</strong>n Schafen, zu<br />

widme n. Es kehren also tatsächlich Menschen zurück ins Gebirge.<br />

Doch Adriano ist grantig: Seit Wochen habe es nicht geregnet, und<br />

gutes Gras sei Mangelware. Dann habe ihm auch noch ein Wolf vier<br />

Schafe gerissen. Zwar bekomme er 90 Euro Entschädigung, aber<br />

so viel koste fast schon die Entsorgung <strong>de</strong>r Kadaver. Und als eine<br />

Lawine die Straße zum Stall zerstörte, sei auch niemand vom Staat<br />

gekommen. »Kein Wun<strong>de</strong>r, dass immer noch so viele gehen. Sämtliche<br />

Tiere sind geschützt. Warum nicht die Bergler, die Sennen?<br />

Die sind ebenso vom Aussterben bedroht«, ärgert sich <strong>de</strong>r Schäfer.<br />

Auch seine Tochter Marta wolle bleiben, hätte es mit ihrer Ziegenzucht<br />

aber auch schwer. »EU-Genehmigungen dauern ewig, auf<br />

Subventionsanträge folgen Ausre<strong>de</strong>n. Erst heißt es: kein Geld, weil<br />

die Regierung wechseln wird; dann: kein Geld, weil die Regierung<br />

gewechselt hat ...« Derweil bringe Marta ihre Ziegen in einer leer<br />

stehen<strong>de</strong>n Festung unter und verkaufe <strong>de</strong>n Käse unter <strong>de</strong>r Hand.<br />

Den Berglern wird es nicht leicht gemacht. Aber es gibt auch<br />

positiv e Beispiele: Die Familie Bruna ist geblieben und betreibt die<br />

GTA-Etappenunterkunft in Sambuco. Im Entrée ein Foto: Reinhold<br />

Messner neben Bartolo Bruna mit stolzgeschwellter Brust. Der<br />

Fernsehsen<strong>de</strong>r Arte widmete <strong>de</strong>m Chef <strong>de</strong>r Osteria <strong>de</strong>lla Pace einen<br />

ganzen Film. Mit außergewöhnlicher Küche hat sich die Osteria<br />

eine n Ruf erarbeitet. Die Bar gegenüber betreibt Bartolos Sohn<br />

Daniel e, <strong>de</strong>n Lebensmittella<strong>de</strong>n die Tante, das Bed & Breakfast im<br />

Ortsteil Clauzio <strong>de</strong>r Cousin. So macht eine Familie <strong>de</strong>m Dorf Mut,<br />

nicht abzuhauen. Bartolo glaubt, dass es hier noch etwas Beson<strong>de</strong>re<br />

s gibt. Das einfache Leben, nennt er es.<br />

Etappe 53. Auf königlichen Jagdsteigen, die später vom Militär<br />

befestig t wur<strong>de</strong>n, durchstreifen wir <strong>de</strong>n Naturpark Alpi Marittime.<br />

Die Wege sind so perfekt angelegt, dass trotz <strong>de</strong>s rauen Reliefs<br />

ein bequemes Wan<strong>de</strong>rn möglich ist. Wie auch <strong>de</strong>r Gran-Paradiso-<br />

National park zählten die Seealpen zum Jagdrevier <strong>de</strong>s Königs<br />

Vittorio Emanuele II., <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts eine Sommerresi<strong>de</strong>nz<br />

und mehrere Jagdschlösser bauen ließ. Eines <strong>de</strong>r Schlösser<br />

im Valasco-Hochtal ist neuerdings zum Rifugio umfunktioniert.<br />

Wir ziehen Terme di Valdieri im Tal vor. Wo <strong>de</strong>r König gerne kurte,<br />

wollen auch wir im warmen Thermalwasser die Muskeln lockern.<br />

Etappe 59. Nach vielen Wochen mit Bil<strong>de</strong>rbuchwetter regnet es nun<br />

doch. Für die wenigen Regentage – so hatten wir gedacht – wür<strong>de</strong>n<br />

Ponchos genügen. Fehlanzeige. Die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt,<br />

und bei je<strong>de</strong>m Schritt bergwärts tritt man drauf. Nie<br />

wie<strong>de</strong>r so ein unförmiges Zelt, schimpft Dieter. Stun<strong>de</strong>nlang tappen<br />

Die italienischen Alpen können auch skandinavisch. wir durch fiesen Niesel, die Berge verschwin<strong>de</strong>n im nebulösen ><br />

nkel.se<br />

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10<br />

112<br />

Traumtour<br />

Hochalpine Schönheit. Dabei ist das<br />

Meer nur noch 30 Kilometer entfernt.<br />

Einheitsbrei. Die gute Laune kehrt erst am Ofen <strong>de</strong>r Hütte zurück.<br />

Das Rifugio Garelli unter <strong>de</strong>r Nordflanke <strong>de</strong>s Marguareis ist Guido<br />

Colombos Reich, seine Passion als Hüttenwirt auch nach 22 Jahren<br />

nicht abgestumpft. Er lässt es sich nicht nehmen, wöchentlich ins<br />

Tal abzusteigen, um Frischwaren einzukaufen, die sein Pferd dann<br />

hinauftragen darf. Stolz zeigt er seine Fleischtomaten, selbst gezogen<br />

im kleinen Gewächshaus. Dort ge<strong>de</strong>ihen auch Salat, Zucchini<br />

und Kräuter. Kaum haben wir das Festessen verschlungen, klart <strong>de</strong>r<br />

Himmel auf. Alle rennen nach draußen. Welch eine Schau über <strong>de</strong>n<br />

Alpenkamm bis zu <strong>de</strong>n Walliser Alpen! Hochalpine Schönheit, dabei<br />

ist das Meer nur noch 30 Kilometer Luftlinie entfernt.<br />

Etappe 63. Noch einmal bäumt sich <strong>de</strong>r Grenzkamm mit zwei<br />

imposante n Kalkgipfeln auf. Verwegene Alpinisteige sind in die<br />

senkrechte n Felsfluchten von Monte Pietravecchia und Monte<br />

Toraggi o geschlagen. Extreme vereinen sich auch in <strong>de</strong>r Botanik.<br />

Laven<strong>de</strong>l, E<strong>de</strong>lweiß, Pfingstrosen, Goldregen – je nach Jahreszeit<br />

duftet und blüht es am Wegesrand, dass das Herz aufgeht. Fast als<br />

könne man auch das Meer riechen, so nah wirkt es. Weiße Kreuzfahrtschiffe<br />

lassen sich ausmachen, am Horizont gar Korsika.<br />

Etappe 65. Erst ganz kurz vor <strong>de</strong>m Ziel wird es richtig mediterran:<br />

Macchi a, Pinien, Wein- und Olivengärten. Dann, ganz abrupt, fallen<br />

die Alpen ins Meer. Ventimiglia, Palmen, Strand. Dieter rennt mit<br />

allem, was er am Leibe trägt, ins Mittelmeer.<br />

<<br />

In Ventimiglia geht es nur noch bergab.<br />

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Gran<strong>de</strong> Traversata <strong>de</strong>lle Alpi<br />

Mont Blanc<br />

4808 m<br />

Sestriere<br />

Monte Viso<br />

3841 m<br />

SCHWEIZ<br />

Rhône<br />

Po<br />

Matterhorn<br />

4478 m<br />

Aosta<br />

Gran Paradiso<br />

4061 m<br />

Susa<br />

FRANKREICH<br />

Gran<strong>de</strong> Traversata<br />

<strong>de</strong>lle Alpi<br />

Nizza<br />

Nufenenpass<br />

Po<br />

Turin ITALIEN<br />

Cuneo<br />

Ventimiglia<br />

Lago<br />

Maggiore<br />

Lugano<br />

Genua<br />

Mittelmeer<br />

Mailand<br />

Die GTA führt vom Nufenenpass<br />

(Schweizer Grenze) über <strong>de</strong>n italienischen<br />

Westalpenbogen bis ans<br />

Mittelmeer. Eckdaten: 65 Etappen,<br />

1000 Kilometer, 65 000 Höhenmeter.<br />

Meist wer<strong>de</strong>n Teilstrecken gegangen,<br />

die gesamte GTA ist ein wahres<br />

Großprojekt. Technisch ein einfacher<br />

Bergwan<strong>de</strong>rweg ohne Gletscherüberquerungen<br />

o<strong>de</strong>r Kletterstellen<br />

(Ausnahme: kurzer Abschnitt auf<br />

Etappe 21), verlangt die GTA aber mit<br />

rund 1000 Höhenmetern pro Tag eine<br />

gehörige Kondition und Trittsicherheit.<br />

Übernachtet wird meist im Tal in<br />

einfachen Pensionen, Familienhotels<br />

und Bauernhöfen (Halbpension mit<br />

oft hervorragen<strong>de</strong>m Essen um<br />

die 40 Euro/Person). Beste Zeit:<br />

En<strong>de</strong> Juni bis September.<br />

Planung<br />

Die GTA lässt sich sehr gut in<br />

Abschnitte einteilen, fast alle<br />

Etappenorte sind mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar.<br />

Die schönsten Etappen<br />

• 1 – 5: Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Walser<br />

durch die Lepontinischen Alpen.<br />

• 37 – 43: Wal<strong>de</strong>nsertäler und<br />

Monviso.<br />

• 44 – 48: Dolomiten von Cuneo.<br />

• 49 – 56: Seealpen.<br />

Infos rund um die GTA und Kontakt zu <strong>de</strong>n Autoren unter facebook.com/gta.trek.<br />

Termine zur Multivisionsshow GTA unter powerpress.ch.<br />

Highlights für Kulinariker<br />

Albergo Fontana in Rimella (Etappe<br />

13), Posto Tappa Pzit Rei in Usseaux<br />

(Etappe 36), Albergo Les Montagnards<br />

in Balme (Etappe 30).<br />

Infos<br />

• Der Wan<strong>de</strong>rführer unserer Autoren:<br />

GTA, Bergverlag<br />

Rother, 18,90 €.<br />

Globetrotter Nr.<br />

18.25.51: Kompakt,<br />

mit guten Karten und<br />

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• Im Herbst <strong>2013</strong> erscheint im selben<br />

Verlag ein GTA-Bildband mit vielen<br />

Hintergrundgeschichten.<br />

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Wir von Nikwax tun alles, um unseren Einfl uss auf Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten.<br />

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sind und kein Fluorkarbon (PFC) enthalten. Wir haben stets die Verwendung von PFC<br />

vermie<strong>de</strong>n, weil wir davon überzeugt sind, dass sie für die menschliche Gesundheit<br />

und die Umwelt eine Gefahr darstellen. Weitere Informationen hierzu fin<strong>de</strong>n<br />

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114<br />

Hin und weg<br />

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Outdoor-Filme open air<br />

An einem lauen Abend heiße Action unter freiem Himmel anschauen:<br />

Das Sommer-Outdoor-Kino <strong>2013</strong> geht am 28.6. am Hartheberg über die<br />

Waldbühne, beim Kurort Hartha im Tharandter Wald. Gezeigt wer<strong>de</strong>n die<br />

besten Filme <strong>de</strong>r European Outdoor Film Tour, <strong>de</strong>r Reel Rock Tour und<br />

<strong>de</strong>s Banff Mountain Film Festivals. Beginn ist gegen 21 Uhr. Vorverkauf<br />

in <strong>de</strong>r Dresdner Globetrotter-Filiale. Infos: globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

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Foto: John Wellburn<br />

GEWINNSPIEL<br />

Fotoworkshop mit Walter<br />

GLOBETROTTER-AKTIONEN IN KÖLN<br />

Auf zur Rheinschau!<br />

Mehr im Netz<br />

Arc’teryx bietet einen zweitägigen<br />

Fotoworkshop mit Franz<br />

Walter (27./28.7.) in Köln an.<br />

Um einen Platz zu gewinnen:<br />

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zum 16.6. an events-koeln@<br />

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ZEICHENKURSE IN BERLIN<br />

Es geht auch ohne Foto<br />

Jens Hübner zeigt, wie man mit Stift und Pinsel<br />

Reiseeindrücke festhält (noch fünf Abendkurstermine<br />

in Mai und Juni). globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />

VERLOSUNG<br />

Plätze für 24-h-Wan<strong>de</strong>rung<br />

Globetrotter München verlost zwei Startplätze<br />

für die 24-Stun<strong>de</strong>n-Wan<strong>de</strong>rung von Bayern, die<br />

am 22./23. Juni in Füssen die Nacht zum Wan<strong>de</strong>rtag<br />

macht (siehe auch Seite 63). Infos zum<br />

Event und zum Gewinnspiel auf globetrotter.<strong>de</strong>/<br />

info/kooperationen/24h-von-bayern.<br />

1500 Quadratmeter Globetrotter-Spaß (Bogenschießen,<br />

Tauchturm, Boot-Testbecken …) auf<br />

<strong>de</strong>r »RheinSchauKöln«! Die neue Erlebnismesse<br />

für je<strong>de</strong>rmann läuft vom 29.5. bis 2.6., Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n<br />

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Infos unter rheinschau.<strong>de</strong>.<br />

ZWEI WELTCUPS IN MÜNCHEN<br />

Slacklinen und Boul<strong>de</strong>rn<br />

Am 7.7. steigt <strong>de</strong>r Glo betrotter-Slack<br />

line-Worldcup<br />

am Kö nigsplatz. Und am<br />

24./25.8. wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Boul<strong>de</strong>r-Weltcup<br />

im Olystadion.<br />

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App-Fotograf <strong>de</strong>s Monats<br />

Immer zur Monatsmitte gibt’s eine spannen<strong>de</strong><br />

Bil<strong>de</strong>rschau inklusive Interview eines neuen<br />

Fotografens auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> und auf <strong>de</strong>r Globetrotter-App.<br />

Und: Selbst bewerben geht auch!<br />

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Mehrere Hun<strong>de</strong>rt Veranstaltungen<br />

organisieren allein die Globetrotter-<br />

Filialen je<strong>de</strong>s Jahr – vom Vortrag<br />

bis zum GPS-Kurs. Darüber hinaus<br />

empfiehlt die 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion<br />

weitere Termine für Outdoorer.<br />

Die komplette Übersicht inklusive<br />

Suchfunktion gibt’s unter<br />

globetrotter-events.<strong>de</strong> und<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/termine.<br />

OUTDOOR-NEWS & REPORTAGEN<br />

Tagesaktuelle News, Reisestorys,<br />

Hintergrund infos und Surftipps<br />

– immer frisch auf 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>.<br />

OUTDOOR-FILME & VIDEO-BERATUNG<br />

Bewegte Bil<strong>de</strong>r zu Outdoorsport,<br />

Umwelt, Ausrüstung, Events und<br />

vielem mehr bieten die Kollegen von<br />

4-<strong>Seasons</strong>.tv.<br />

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