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SOMMER 2013 - 4-Seasons.de

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14<br />

Träume leben<br />

Erst im Iran fühlte sich Johanna auf <strong>de</strong>r Reise angekommen.<br />

In Rumänien o<strong>de</strong>r Bulgarien war ja immer noch die Donau …<br />

Lange Kleidung schützt vor usbekischer Wüstensonne und strengen Blicken <strong>de</strong>r Gläubigen in Buchara.<br />

Die Fotoausrüstung war <strong>de</strong>r schwerste Posten, auf <strong>de</strong>n ich aber<br />

auch heute nicht verzichten wollte.<br />

Johanna: Unser Gepäck hat sich etwas ausgedünnt, zweimal<br />

haben wir Unnötiges heimgeschickt. Ich hatte sicher etwas zu viel<br />

Verbandszeug dabei – man wirft das <strong>de</strong>utsche Sicherheits<strong>de</strong>nken<br />

eben nicht so schnell ab. Es hat uns stets gefreut, wenn wir an<strong>de</strong>re<br />

Reisen<strong>de</strong> trafen, die mit weniger Ausrüstung zurechtkamen.<br />

Meist waren es Englän<strong>de</strong>r, die dann anstatt mit Dio<strong>de</strong>n-Fahrradlicht<br />

mit einer Konservendose und Glühlampe unterwegs waren.<br />

Wann und wie genau ging es los?<br />

Andreas: Wir sind am 1. März 2011 in Hamburg gestartet. Erst<br />

mal <strong>de</strong>n Elberadweg entlang. Bei Minusgra<strong>de</strong>n und Nebel, doch<br />

wir fuhren <strong>de</strong>m Frühling entgegen, das hat uns sehr motiviert.<br />

Und wann, wür<strong>de</strong>t ihr sagen, habt ihr euch ganz auf die Tour eingelassen<br />

und nicht mehr in Gedanken in Hamburg gehangen?<br />

Andreas: Als wir in Istanbul nach Asien kamen, das war ein Meilenstein<br />

für mich, danach waren die Gedanken an die Arbeit weg.<br />

Johanna: Ja, die Ankunft in Istanbul – ich hatte Tränen in <strong>de</strong>n<br />

Augen. Bei mir hat’s aber noch bis in <strong>de</strong>n Iran hinein gedauert, bis<br />

ich ganz auf <strong>de</strong>r Reise angekommen war. In Rumänien und Bulgarien<br />

dachte ich noch: Ach, wir sind ja immer noch an <strong>de</strong>r Donau.<br />

In eurem Blog habt ihr von Kriegsspuren in Kroatien und Serbien<br />

geschrieben. Was ist davon noch zu sehen?<br />

Andreas: Einschusslöcher an Häusern, Schil<strong>de</strong>r, die vor Minen<br />

warnen. Und das so nah dran, es ist Europa! Serbien ist wie eine<br />

Zeitreise 30 Jahre zurück: verschmutzte Luft, Ochsenkarren, sehr<br />

arme Menschen. In Novi Sad hatten wir unseren ersten Platten,<br />

von insgesamt 31. Es regnete, und wir schoben die Fahrrä<strong>de</strong>r unter<br />

das einzige Dach weit und breit – eine Kaserne. Uns war etwas<br />

mulmig, als Soldaten auftauchten. Doch sie brachten uns Tee.<br />

Wie waren <strong>de</strong>nn die Straßen?<br />

Johanna: Ganz unterschiedlich. Unvergesslich bleibt mir ein Weg<br />

vor Belgrad, <strong>de</strong>r war so morastig, dass selbst Schieben nicht mehr<br />

ging. Erschöpft kamen wir durch ein Dorf. Ein Mann schüttelte bei<br />

unserem Anblick ungläubig <strong>de</strong>n Kopf. Dann nahm er <strong>de</strong>n Gartenschlauch<br />

und spritzte unsere Rä<strong>de</strong>r ab. Was für ein Geschenk!<br />

Türkei mal zwei: Rohrzangenreparatur und Camperglück.<br />

Andreas: Manchmal erschwerten auch Hun<strong>de</strong> die Weiterfahrt,<br />

zum Beispiel hinter <strong>de</strong>r bulgarisch-türkischen Grenze. Sechs,<br />

sieben Straßenköter hefteten sich an unsere Hinterreifen. Es<br />

ging bergab, und wir ra<strong>de</strong>lten <strong>de</strong>r Meute davon. Doch nach <strong>de</strong>r<br />

nächsten Kurve führte die Straße steil bergan … Das schienen<br />

die Hun<strong>de</strong> gewusst zu haben. Schnell stiegen wir ab und<br />

schnappten uns Steine. Sobald wir <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Rücken<br />

zudrehten, kamen sie gefährlich nahe. Es dauerte lange, bis sie<br />

das Interesse an uns verloren und wir weiterfahren konnten.<br />

Gab es neben <strong>de</strong>n Reifenpannen auch größere Reparaturen?<br />

Andreas: Vor <strong>de</strong>r Reise hatte ich unseren Fahrradbauer gefragt,<br />

ob ich Werkzeug fürs Tretlager mitnehmen soll. Er verneinte.<br />

Prompt gab in <strong>de</strong>r Türkei mein Innenlager <strong>de</strong>n Geist auf … In<br />

einer Kleinstadt fan<strong>de</strong>n wir einen Radla<strong>de</strong>n. Der Mann holte<br />

eine Rohrzange und setzte sie an mein E<strong>de</strong>lrad an – ich musste<br />

mich wegdrehen, weil ich das nicht mit ansehen konnte. Aber<br />

mit Geschick allein war nichts zu machen. Auch im nächsten<br />

Radla<strong>de</strong>n fehlte das passen<strong>de</strong> Werkzeug. Die Jungs dort meinten,<br />

ich solle Fotos vom Tretlager machen und es beschreiben.<br />

Dann mailten sie die Fotos und Informationen, die ich mithilfe<br />

von Google Translate übersetzt hatte, an einen Fahrradla<strong>de</strong>n in<br />

Istanbul. Dort organisierten sie prompt das richtige Tretlager,<br />

<strong>de</strong>r Nachtbus brachte es die 1000 Kilometer zu uns, wo es am<br />

nächsten Tag eingebaut wur<strong>de</strong> – mit <strong>de</strong>r Rohrzange. Und die<br />

Jungs stellten uns nur das Material in Rechnung.<br />

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