leseprobe - Hase und Igel

11. Engel
Engel haben die frohe Botschaft der Geburt des Jesuskindes verkündet. Auch wenn man Engel nicht
sehen kann, so glaubt man doch fast überall auf der Welt, dass es sie gibt, dass sie Wunder vollbringen
können und uns beschützen. Auch für Kati sind Engel wichtige Wesen, wie ihr nun erfahrt:
Vorlesegeschichte: Allerbeste Freunde
Im Kindergarten wird heute Weihnachtsschmuck
für den Christbaum gebastelt. Einige Kinder
stellen Sterne aus Stroh her, andere arbeiten mit
Papier, Glanzfolie und Fichtenzapfen.
Micha und Kati haben sich für Aufhänger aus
Salzteig entschieden. Dazu stechen sie mit Plätzchenformen
verschiedene Motive aus dem plattgewalzten
Teig aus. Während Micha bereits
mehrere Herzen ausgestochen hat, wühlt Kati
noch immer in der Kiste mit den Ausstechförmchen
herum.
„Was machst du denn da?“, fragt Micha irritiert.
„Ich suche einen Engel“, antwortet Kati. „Da ist
aber keiner!“
„Das ist doch egal. Nimm einfach eine andere
Form“, meint Micha.
Kati schüttelt den Kopf. „Das ist mir nicht egal“,
schnieft sie den Tränen nahe. „Engel sind wichtig!
Deshalb will ich Engel an den Christbaum
hängen.“
Micha runzelt die Stirn. „Warum sind Engel so
wichtig?“
„Engel haben die Geburt des Jesuskindes
verkündet. Und Engel sind unsichtbare Beschützer.
Sie passen auf uns auf und sind wie beste
Freunde“, erklärt Kati.
„Mein bester Freund und Beschützer ist mein
Hund. Und den kann ich sogar sehen, hören und
anfassen“, entgegnet Micha trotzig.
„Engel sind doch nicht wie Tiere oder Menschen“,
gibt Kati zurück. „Sie sind Boten, die es
in vielen Religionen gibt und zwischen Gott und
den Menschen vermitteln. Außerdem bringen sie
Hoffnung, Trost, Liebe und Frieden. Und Wunder
können sie auch vollbringen!“
Kati beginnt wieder fieberhaft nach einem
Engelsförmchen zu suchen – doch sie kann
einfach keinen Engel finden.
Unterdessen betrachtet Micha nachdenklich
die Herzform in seiner Hand. „Ich habe immer
gedacht, wir beide wären allerbeste Freunde“,
sagt er ein bisschen beleidigt und schiebt die
Unterlippe vor.
Da hält Kati mit der Suche inne und sagt lä -
chelnd: „Du bist und bleibst auch mein allerallerbester
Freund!“
Jetzt strahlt Micha wieder übers ganze Gesicht!
Und weil er Kati so mag und außerdem
stolz darauf ist, solch eine kluge, allerallerbeste
Freundin zu haben, hilft er ihr nun bei der Suche
nach einem Engelsförmchen.
Micha wirft einen einzigen Blick in die Kiste.
Er greift nur ein einziges Mal hinein. Und was
hält er in der Hand? Einen Engel! Ist das nicht
merkwürdig?
34 Materialien für den Kindergarten: Karin Schäufler / Margot Dietler, Die Weihnachtsgeschichte © Hase und Igel Verlag, Garching b. München