A teljes kiadvány letöltése - Deutsch-Ungarische Industrie- und ...
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Hintergr<strong>und</strong><br />
Kurzmeldungen<br />
Wirtschaftsprognosen für 2014<br />
Inflation auf 37-Jahres-Tief<br />
In den vergangenen Wochen haben wichtige Institutionen aktualisierte Wirtschaftsprognosen für Ungarn vorgestellt.<br />
Insgesamt rechnen alle Organisationen mit einer leichten Beschleunigung des Wachstums in den kommenden beiden<br />
Jahren <strong>und</strong> sehen das innere <strong>und</strong> äußere Gleichgewicht der Wirtschaft als recht stabil an.<br />
BIP-Wachstum in<br />
ausgewählten Ländern<br />
% zum Vorjahr<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
2012<br />
Ungarn<br />
Rumänien<br />
Slowakei<br />
2013<br />
Quelle: EU-Kommission (Nov. 2013)<br />
Mehr Daten <strong>und</strong> Prognosen:<br />
www.duihk.hu/wirtschaft<br />
2014<br />
Polen<br />
Tschechien<br />
2015<br />
Bei vielen Kennziffern liegen die<br />
jüngsten Vorhersagen der ungarischen<br />
Regierung, der Nationalbank<br />
(MNB), der EU-Kommission<br />
<strong>und</strong> der OECD zahlenmäßig<br />
recht nah beieinander, größere<br />
Unsicherheiten scheint es hingegen<br />
hinsichtlich der Entwicklung<br />
der Investitionen zu geben.<br />
Im laufenden Jahr wird das Wachstum<br />
des Bruttoinlandsprodukts<br />
wohl leicht höher ausfallen als<br />
zuvor von den meisten Experten<br />
angenommen. Nach dem Rückgang<br />
von 1,7% im Jahr 2012 wird<br />
die Wirtschaftsleistung 2013<br />
wohl um knapp ein Prozent steigen.<br />
Das entspricht übrigens etwa<br />
dem Niveau, dass wir aufgr<strong>und</strong><br />
des Investitionsklima-Indexes<br />
der DUIHK (BHI) im Frühjahr<br />
erwartet hatten. Für 2014 <strong>und</strong><br />
2015 rechnen fast alle Vorhersagen<br />
mit einem leichten Anstieg<br />
von ca. zwei Prozent. Damit würde<br />
Ungarn seinen Rückstand zu den<br />
anderen V4-Staaten noch nicht<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
Von Dirk Wölfer<br />
ganz wettmachen, aber immerhin<br />
deutlich verringern. Der Beitrag<br />
der Außenwirtschaft zum<br />
Wachstum wird eher gering sein.<br />
Die Ausfuhren von Waren <strong>und</strong><br />
Leistungen werden zwar 2014 <strong>und</strong><br />
2015 schneller steigen als in diesem<br />
Jahr, allerdings ziehen auch<br />
die Importe an, der Netto-Effekt<br />
auf die Volkswirtschaft steigt<br />
daher kaum.<br />
Entscheidend für das Wachstum<br />
wird die Entwicklung der privaten<br />
Nachfrage <strong>und</strong> der Investitionen<br />
sein. Bezüglich der privaten<br />
Konsumausgaben ist die<br />
Regierung deutlich optimistischer<br />
als andere. Stimulierend<br />
können hier beschlossene Lohnerhöhungen<br />
im öffentlichen<br />
Dienst <strong>und</strong> die Ausweitung von<br />
Steuerermäßigungen für Familien<br />
wirken. Auch eine Lösung<br />
für das Problem der Devisenkredite<br />
könnte die private Nachfrage<br />
steigern. Die Beschäftigung wird<br />
hingegen nur geringfügig steigen,<br />
Bruttoinlandsprodukt Investitionen 1<br />
Ausfuhren 2<br />
k.A.<br />
auch wenn sich möglicherweise<br />
die Beschäftigung in gemeinnütziger<br />
Arbeit vorübergehend<br />
positiv auf die Statistik auswirken<br />
könnte. Der Staatsverbrauch<br />
wird nach Meinung der meisten<br />
Analysten kaum wachsen, da die<br />
wirtschaftspolitisch gewollte Einhaltung<br />
des Defizitziels von drei<br />
Prozent des BIP wenig Spielraum<br />
für zusätzliche Ausgaben lässt.<br />
Bei den Investitionen liegen die<br />
Prognosen der Zentralbank MNB<br />
für 2014 beträchtlich über denen<br />
der anderen Organisationen.<br />
Offensichtlich geht die MNB<br />
davon aus, dass ihr „Kredit für<br />
Wachstum“-Programm (NHP)<br />
zu einer massiven Ausweitung der<br />
Unternehmensinvestitionen führen<br />
wird. Ein zusätzlicher Stimulus<br />
könnten die Mittel aus den EU-<br />
Strukturfonds sein, vorausgesetzt,<br />
nach Bewilligung der Operativen<br />
Programme folgen rasch entsprechende<br />
Ausschreibungen. (dazu<br />
siehe auch Rubrik „Meinung“). ❙<br />
MNB* Reg. EU OECD MNB Reg. EU OECD MNB* Reg. EU OECD<br />
10.0<br />
8.0<br />
6.0<br />
4.0<br />
2.0<br />
0.0<br />
-2.0<br />
0.0<br />
2013 2014 2015 2013 2014 2015<br />
2013 2014 2015<br />
7.0<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
k.A.<br />
Der Anstieg der Verbraucherpreise<br />
in Ungarn ist im Oktober<br />
auf einen historischen Tiefststand<br />
von 0,9% zum Vorjahr<br />
gefallen, von Januar bis Oktober<br />
lag der Anstieg noch bei 1,9%.<br />
Das liegt deutlich unter dem<br />
mittelfristigen Inflationsziel der<br />
Zentralbank (3%). Eine derartig<br />
geringe Inflation gab es zuletzt<br />
Anstieg der Verbraucherpreise in Ungarn 1961-2013<br />
Veränderung zum Vorjahr in Prozent<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
1961<br />
Quelle: KSH<br />
1963<br />
1965<br />
Die Vorhersagen von wirtschaftlichen<br />
Kennziffern sind<br />
mit mehr oder weniger großen<br />
Unsicherheiten behaftet. Die<br />
Modelle beruhen auf Annahmen<br />
für zahlreiche Variablen.<br />
Unerwartete Abweichungen<br />
Prognosen für das ungarische Bruttoinlandsprodukt *<br />
Prognose<br />
für das Jahr<br />
1967<br />
1969<br />
1971<br />
1973<br />
1975<br />
1977<br />
1979<br />
1981<br />
1983<br />
1985<br />
1987<br />
Genauigkeit von Prognosen<br />
1989<br />
1991<br />
1993<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
2001<br />
2003<br />
2005<br />
wirken sich dann auch auf die<br />
Genauigkeit früherer Vorhersageergebnisse<br />
aus. Unsere<br />
Tabelle enthält Vorhersagen der<br />
Regierung <strong>und</strong> der EU-Kommission<br />
zum ungarischen Bruttoinlandsprodukt.<br />
Danach lagen<br />
1974, also vor 37 Jahren! Aber<br />
damals existierte noch die Planwirtschaft…<br />
Zu verdanken ist<br />
die geringe Inflation vor allem<br />
der durch die Regierung verordneten<br />
Senkung der Energiekosten.<br />
Sie lagen in den ersten<br />
zehn Monaten um gut 7% unter<br />
dem Niveau des Vorjahres.<br />
Auch fallende Weltmarktpreise<br />
für Kraftstoffe drückten<br />
den Preisanstieg, in Ungarn<br />
fielen die Preise um 2,1%.<br />
Ein großer Teil dieser Ersparnisse<br />
wurde allerdings durch<br />
Preissteigerungen bei Lebensmitteln<br />
( Jan.-Okt.: +3,2%),<br />
alkoholischen Getränken<br />
(+5%) <strong>und</strong> Tabakerzeugnissen<br />
(+18%) aufgezehrt. ❙<br />
die ersten Prognosen oft um<br />
mehrere Prozentpunkte über<br />
oder unter dem späteren tatsächlichen<br />
Ergebnis, wobei die<br />
Vorhersagen der EU-Kommission<br />
dem Ist-Wert meist näher<br />
kamen als die der Regierung. ❙<br />
Prognose der Regierung 1<br />
t 0<br />
-3 t 0<br />
-2 t 0<br />
-1 t 0<br />
Prognose der EU-Kommission 2<br />
t 0<br />
-2 t 0<br />
-1 t 0<br />
IST 3<br />
2007<br />
2009<br />
10.2013<br />
Anteil wichtiger Ausgabengruppen an den<br />
Gesamtausgaben ungarischer Haushalte<br />
2011, Anteil in %<br />
25.0<br />
20.0<br />
15.0<br />
10.0<br />
5.0<br />
0.0<br />
Quelle: KSH<br />
22.8<br />
Lebensmittel<br />
19.8<br />
Energie,<br />
Wasser<br />
12.1<br />
Verkehr<br />
7.5<br />
Kultur,<br />
Freizeit<br />
6.5<br />
Kommunikation<br />
* MNB 2015: Q1-3<br />
1 Bruttoanlageinvestitionen<br />
2 Waren <strong>und</strong> Leistungen<br />
Quelle: Haushaltsentwurf vom 30.09.2013,<br />
MNB-Inflationsbericht vom 26.09.2013<br />
(Angaben für 2015 beziehen sich auf die ersten drei<br />
Quartale), EU-Herbstprognose vom 05.11.2013,<br />
OECD Economic Outlook vom 19.11.2013<br />
Verbraucherpreise<br />
Private Konsumausgaben Einfuhren 2<br />
MNB* Reg. EU OECD MNB Reg. EU OECD MNB* Reg. EU OECD<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
2.0<br />
7.0<br />
6.0<br />
1.5<br />
5.0<br />
4.0<br />
1.0<br />
3.0<br />
0.5<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
0.0<br />
2013 2014 2015<br />
2013 2014 2015 2013 2014 2015<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
2009 4.2 4.2 1.2 -6.7 3.4 0.7 -6.5 -6.8<br />
2010 4.3 :: -0.9 0.8 1.8 -0.5 1.1 1.1<br />
2011 :: 3.9 3.0 1.9 3.1 2.8 1.4 1.6<br />
2012 4.0 3.5 1.5 0.1 3.2 0.5 -1.2 -1.7<br />
2013 5.0 2.9 1.6 0.9 1.4 0.3 0.7 ::<br />
2014 3.1 2.5 2.0 :: 1.3 1.8 :: ::<br />
2015 2.5 2.3 :: :: 2.1 :: :: ::<br />
Quelle: 1 Haushaltsentwürfe, vorgelegt i.d.R. zwischen Mitte September <strong>und</strong> Ende Oktober 2 Herbstprognosen, vorgelegt i.d.R. Anfang November 3 KSH<br />
* Lesebeispiel:<br />
Für 2012 hat die Regierung im Herbst 2009 („t 0<br />
-3“)<br />
ein Wachstum von 4,0% prognostiziert, im Juni<br />
2012 („t 0<br />
“) ein Wachstum von 0,1%. Die EU-Kommission<br />
hatte für 2012 im November 2010 („t 0<br />
-2“)<br />
ein Wachstum von 3,2% vorhergesagt, im November<br />
2012 („t 0<br />
“) einen Rückgang von 1,2%. Tatsächlich<br />
(„IST“) lag der Rückgang 2012 bei -1,7%.<br />
2 11 | 2013 WiU kompakt<br />
WiU kompakt 11 | 2013<br />
3