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Selbsthilfegruppen und Gesundheitsförderung

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<strong>Selbsthilfegruppen</strong> <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

GV GND, 23. April 2013, Mag. Andreas Keclik


Merkmale von <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />

• Unmittelbare/Mittelbare Betroffenheit<br />

• Regelmäßige/r Treffen/Erfahrungsaustausch<br />

• Verbesserung der Situation der Gruppenmitglieder<br />

• Keine Verfolgung kommerzieller Interessen<br />

• Demokratische Vorgangsweise<br />

• Keine geleitete, aber ev. begleitete Gruppe<br />

• Freiwillige Teilnahme der Mitglieder<br />

• Parteiunabhängig, konfessionsunabhängig<br />

• Offene Gruppen


Was sind <strong>Selbsthilfegruppen</strong>?<br />

<strong>Selbsthilfegruppen</strong> sind<br />

freiwillige, meist lose Zusammenschlüsse<br />

von Menschen,<br />

deren Aktivitäten sich auf die<br />

gem. Bewältigung von<br />

Krankheiten, psychischen<br />

oder soz. Problemen richten,<br />

von denen sie entweder selber,<br />

oder als Angehörige betroffen<br />

sind


Selbsthilfeprinzip<br />

• ...die Mitglieder nehmen ohne Mitwirkung<br />

professioneller Fachleute ihre Probleme selbst in die<br />

Hand <strong>und</strong> aktivieren damit vorhandene Selbsthilfe-<br />

Potenziale<br />

Gruppenprinzip<br />

• ...durch die gemeinschaftliche Problembearbeitung die<br />

äußere Isolation aufgehoben wird <strong>und</strong> vielfältige<br />

Beziehungen bzw. Aktivitäten möglich werden


Was sind Selbsthilfe-Organisationen?<br />

• Zusammenschluss regionaler SHGs zu überregionalem<br />

Verb<strong>und</strong><br />

• Aktivitäten sind stärker nach Außen gerichtet<br />

• mehr ÖA, Interessensvertretung <strong>und</strong> Lobbying<br />

• sind zumeist als Verein organisiert<br />

• Angebote auch für Nicht-Mitglieder<br />

www.diabetes.or.at


Soziale Bewegungen der<br />

70er <strong>und</strong> 80er Jahre<br />

Medizinkritische Bewegung<br />

Psychiatriereform<br />

Frauenbewegung<br />

Gemeinsame Merkmale:<br />

• der emanzipatorische Gr<strong>und</strong>charakter,<br />

• eine Stärkung der Laien gegenüber den sog.<br />

ExpertInnen,<br />

• Partizipation <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche<br />

Interessensvertretung<br />

Umweltbewegung<br />

Lesben- <strong>und</strong> Schwulenbewegung


Mit-Entscheidung<br />

Komponenten d. (erweiterten)<br />

PatientInnenrolle<br />

Mit-Arbeit<br />

(Pelikan et al.)


Quelle: NAKOS (2009). „NAKOS Studien | Selbsthilfe<br />

im Überblick 2 | Zahlen <strong>und</strong> Fakten 2008“


Universität Wien (2009). „PatientInnen- <strong>und</strong> Angehörigenorganisationen in Österreich“


Universität Wien (2009). „PatientInnen- <strong>und</strong> Angehörigenorganisationen in Österreich“


Universität Wien (2009). „PatientInnen- <strong>und</strong> Angehörigenorganisationen in Österreich“


Universität Wien (2009). „PatientInnen- <strong>und</strong> Angehörigenorganisationen in Österreich“


Wirkungen von<br />

<strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />

Reduktion der<br />

krankheitsbedingten<br />

Belastungen<br />

Kompetenzsteigerung<br />

<strong>und</strong> soziale<br />

Aktivierung<br />

Gezielterer Umgang<br />

mit der<br />

professionellen<br />

Versorgung<br />

• Steigerung des seelischen / körperlichen Wohlbefindens<br />

• Akzeptanz der Situation / des Problems<br />

• Abnahme von Schuldgefühlen<br />

• Entlastung der Familie / des sozialen Umfeldes<br />

• Verbesserung der praktischen Alltagsbewältigung<br />

• Zunahme des Problembewusstseins<br />

• Anstieg des Selbstvertrauens<br />

• Zunahme der internen Kontrollüberzeugung<br />

• selbständigere <strong>und</strong> kritischere Nutzung des<br />

Versorgungsangebots<br />

• höhere Bereitschaft zur aktiven Zusammenarbeit<br />

mit den Leistungserbringern<br />

(Stremlow u.a. 2004)


Empirische Ergebnisse der intern.<br />

Selbsthilfe-Wirkungsforschung<br />

• Verhaltensänderungen bei SHGs zu Sucht, Essstörung <strong>und</strong><br />

Diabetes<br />

• Erhöhung der Compliance, rationalere Inanspruchnahme<br />

von Leistungen<br />

• Entlastung von Partnerbeziehungen, soziale Aktivierung,<br />

Ausdehnung des sozialen Netzwerks<br />

• Verringerung der Inanspruchnahme stationärer Versorgungsleistungen<br />

bei SHGs für psychische Erkrankungen<br />

• Verringerung von Depressionen, Steigerung des Selbstwerts<br />

<strong>und</strong> der Lebensqualität<br />

(Borgetto, Knesebeck 2009)


Modell der Wirkung<br />

von <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />

(Borgetto, Knesebeck, 2009)


Ges<strong>und</strong>heitsförderungsdefinition<br />

•„Ges<strong>und</strong>heitsförderung zielt auf den Prozess, allen<br />

Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über<br />

ihre Ges<strong>und</strong>heit zu ermöglichen <strong>und</strong> sie damit zur<br />

Stärkung ihrer Ges<strong>und</strong>heit zu befähigen.“<br />

•„Ges<strong>und</strong>heit entsteht dadurch, dass man sich um sich<br />

selbst <strong>und</strong> für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt<br />

ist, selber Entscheidungen zu fällen <strong>und</strong> eine Kontrolle<br />

über die eigenen Lebensumstände auszuüben“<br />

Ottawa Charter, 1986


Universität Wien (2009). „PatientInnen- <strong>und</strong> Angehörigenorganisationen in Österreich“


Kohärenzgefühl als Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Salutogenese (Antonovsky 1987, 1996)<br />

• Verstehbarkeit<br />

• Handhabbarkeit<br />

• Bedeutsamkeit (Sinnhaftigkeit)<br />

Zwei Formen der Selbstbestimmung unter<br />

Bedingungen chronischer Erkrankungen (Aujoulat et al. 2007)<br />

• Aufrecht-erhalten der eigenen Lebensroutinen („holding-on“)<br />

• Loslassen, akzeptieren <strong>und</strong> entwickeln eines neuen<br />

Selbstbildes („letting-go“)


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

WEB wig.or.at<br />

MAIL selbsthilfe@wig.or.at<br />

TEL 01 4000 - 76945

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