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Zuchtwertschätzung beim Rind - Grundlagen, Methoden und ...

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Meine Kuh hat einen GZW von 117. Wo liegt sie damit im Vergleich zu allen anderen<br />

Kühen in Österreich?<br />

In der Zuchtwertschätzung steht gr<strong>und</strong>sätzlich die Rangierung der Tiere nach züchterischem Wert<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Aus Tabelle 1 kann abgelesen werden, zu den wieviel Prozent besten lebenden<br />

Kühen eine Kuh mit einem bestimmten GZW zählt. Eine Fleckviehkuh mit einem GZW von z.B.<br />

117 zählt also zu den besten 5% aller lebenden Fleckviehkühe in Österreich.<br />

Tabelle 1: Verteilung der GZWe der lebenden Kühe.<br />

Fleckvieh Braunvieh Holstein Pinzgauer Grauvieh<br />

(-25% RH)<br />

(-25% RH)<br />

Prozent ab ab ab ab ab<br />

1 124 119 124 129 119<br />

2 122 117 121 126 117<br />

3 120 115 119 124 116<br />

5 118 113 117 121 114<br />

10 114 109 112 115 111<br />

25 108 104 105 109 107<br />

50 101 98 98 103 102<br />

Ich habe Embryonen aus dem Ausland importiert – warum passt der ZW nicht?<br />

Zuchtwerte sind gr<strong>und</strong>sätzlich nur für die Population (Rasse, Land) gültig, für die sie geschätzt<br />

wurden. Ein direkter Vergleich über Länder bzw. Rassen hinweg ist daher nicht zulässig! Wenn<br />

ausländische Genetik nach Österreich kommt, können in der ZWS nur die Leistungen des Tieres<br />

bzw. der Verwandten, die in Österreich oder Deutschland erbracht wurden, berücksichtigt werden.<br />

Somit kann sich der ZW sehr deutlich vom Ursprungsland unterscheiden. Eine zufriedenstellende<br />

Lösung wäre nur eine internationale ZWS unter Einbeziehung der Leistungsdaten aller Länder.<br />

Kann man den Zuchtwert einer einzelnen Kuh ausrechnen?<br />

Nein. Bei der Tiermodell-ZWS werden alle Verwandtschaftsbeziehungen zwischen allen Stieren<br />

<strong>und</strong> Kühen berücksichtigt, sodass gr<strong>und</strong>sätzlich immer die Zuchtwerte aller Tiere gleichzeitig<br />

geschätzt werden. Aufgr<strong>und</strong> des enormen Aufwandes einer gesamten ZWS (ca. 6 Wochen) werden<br />

die Zuchtwerte daher ausschließlich zu den 3 offiziellen ZWS-Terminen neu geschätzt.<br />

Eine einfache Überprüfung einzelner Zuchtwerte ist allerdings sehr wohl möglich.<br />

Warum haben Kreuzungskühe so hohe Milchzuchtwerte?<br />

Die Zuchtwerte von Kreuzungskühen (Fleckvieh bzw. Pinzgauer x Red Holstein) für das Merkmal<br />

Milchleistung liegen oft mehr oder weniger deutlich über reinrassigen Tieren. Der Hauptgr<strong>und</strong> liegt<br />

meist in einer Überlegenheit in der Milchleistung der Rasse Holstein. Davon abgesehen, wirkt sich<br />

auch der Kreuzungseffekt aus, der aber bei der Weiterzucht mit diesen Kühen nicht mehr voll zum<br />

Tragen kommt. Der Kreuzungseffekt wird derzeit in der ZWS nicht korrigiert, was zu einer<br />

Überschätzung von Kreuzungskühen von bis zu ca. 6 MW-Punkten führt. In Zukunft wird an einer<br />

diesbezüglichen Adaptierung der ZWS gearbeitet werden.<br />

14. Häufig gestellte Fragen in der Praxis 14-3

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