PORTRÄT des Dirigenten Robin Ticciati - Opernhaus Zürich
PORTRÄT des Dirigenten Robin Ticciati - Opernhaus Zürich
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Don Giovanni<br />
27<br />
zartoper und fiel sofort auf. Fünf Jahre später stand er an der<br />
Salzach beim Figaro in der Regie von Claus Guth am Pult<br />
<strong>des</strong> Orchestra of the Age of Enlightenment, dieselbe Spielzeit<br />
brachte das Debüt an der Metropolitan Opera mit Hänsel und<br />
Gretel, und nun mussten natürlich die Scala (Peter Grimes)<br />
und Covent Garden folgen, wo <strong>Ticciati</strong> im Februar mit Eugen<br />
Onegin debütierte. Klingt nach Glamour, aber wenn es<br />
darum ginge, käme er nicht mit Sebastian Baumgarten klar.<br />
Dieser Regisseur, vierzehn Jahre älter als der Dirigent,<br />
misstraut grundsätzlich den gut gefetteten Schienen der<br />
Rezeption. Er führt auch Don Giovanni auf andere Wege.<br />
Welche, das wird sich weisen, stutzig machen einen in der<br />
Probe nur die Dissonanzen, die der Pianist in einigen Rezitativen<br />
spielt, mitunter nur einzelne Töne. Man experimentiere<br />
im Moment mit den Rezitativen, erklärt <strong>Ticciati</strong>, andere<br />
Klänge, Orgel, Geräusche. «Vielleicht ist es auch mal ganz<br />
still und wir hören das Rezitativ nur im Geist.» Er ist noch<br />
gespalten. «An manchen Tagen wache ich auf und denke,<br />
ich verwunde Mozart. Aber nach einer Probe wie dieser<br />
finde ich, es ist eine Erforschung, the spirit of questing!»<br />
Dieses Forschen passt auch wieder zu seinem eigenen Weg<br />
zu Mozart. «Das Ideal, mit dem ich aufwuchs, war das von<br />
Colin Davis: Schönheit! Die Aufnahmen der Siebziger. Dann<br />
fing ich an zu analysieren.»<br />
Er lernte die Grammatik der Klassik, und er wollte<br />
wissen, wie es damals geklungen haben kann. Gardiner und<br />
Harnoncourt führten ihn in eine neue Welt. Er zählt zu jener<br />
Generation, die den Einsatz historischer Instrumente und<br />
einen Mozart mit dem Kammerton von 430 Hertz schon<br />
auf Profiniveau vorfand, und die Arbeit mit einem historisch<br />
informierten Ensemble wie La Scintilla in <strong>Zürich</strong> ist<br />
ihm vertraut. «Es geht um Grammatik, Tempo, Rhetorik.<br />
13. bis 31. August 2013<br />
Gelände Gartencenter Zulauf AG<br />
Schinznach-Dorf<br />
www.operschenkenberg.ch<br />
Dirigent: Marc Tardue<br />
Regie: Andreas Baesler<br />
Bühnenbild: Karel Spanhak<br />
Kostüme: Ulli Kremer<br />
Chor: Valentin Vassilev<br />
Mary E. Williams/Hrachuhi Bassenz (Leonora)<br />
Larissa Schmidt/Annunziata Vestri (Azucena)<br />
Peter Bernhard/Paulo Ferreira (Manrico)<br />
Tito You/Michele Govi (Luna)<br />
Sinfonieorchester Camerata Schweiz<br />
Chor der Oper Schenkenberg<br />
Tickethotline der<br />
Oper Schenkenberg<br />
0844 13 13 13<br />
oder ticketcorner.ch