Weil der Mensch was lernen muss ... - H. TH. WENNER · Antiquariat
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Ein Schulweg 9<br />
Ein Schulweg<br />
Die Schulwege bedeuteten für Kin<strong>der</strong> zu allen Zeiten<br />
wichtige Abschnitte des Tages. Manche Schülerinnen<br />
und Schüler, beson<strong>der</strong>s in ländlichen Gebieten, hatten<br />
an jedem Morgen und nach Ende des Unterrichts Fußwege<br />
bis zu einer Stunde o<strong>der</strong> noch darüber hinaus zu<br />
bewältigen. Und das auch im Winter, bei je<strong>der</strong> Wetterlage<br />
und Wegen, die manchmal nur in Holzschuhen zu<br />
betreten waren.<br />
»Der Schulbesuch ist im Sommer, mit ganz vereinzelten<br />
Ausnahmen, ein regelmäßiger. Bei schlechtem<br />
Wetter und großer Kälte im Winter dagegen - namentlich<br />
unter den Kleinen - ist er infolge schlechter Wege<br />
o<strong>der</strong> infolge weiter Entfernungen - ein unregelmäßiger«,<br />
lautet ein Vermerk des Jahres 1895 in <strong>der</strong> Haster<br />
Schulchronik. Zu dieser Zeit war <strong>der</strong> heutige Osnabrücker<br />
Stadtteil Haste noch eine selbständige Landgemeinde.<br />
Hatten die Kin<strong>der</strong>, viele in den erwähnten klappernden<br />
Holzschuhen, endlich ihr Ziel erreicht, erwartete<br />
sie im Klassenraum ein oft rauchen<strong>der</strong> großer Ofen,<br />
<strong>der</strong> mit Brennholz o<strong>der</strong> Piesberger Anthrazit gefüttert<br />
werden <strong>muss</strong>te und nicht gerade zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Atemluft beitrug. Größere Jungen hatten hier »Spannund<br />
Hilfsdienste« zu leisten. Volksschulen in abgelegenen<br />
Regionen warteten wohl bis in die sechziger Jahre<br />
auf eine Zentralheizung und den eigenen Hausmeister,<br />
<strong>der</strong> alle Arbeiten übernehmen konnte.<br />
Ausgebaute Pausenhallen o<strong>der</strong> Überdachungen im<br />
Bereich des Schulhofes wurden erst geplant und durchgeführt,<br />
als die größte Schulraumnot behoben und Klas-