und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

Harmjan Dam, Aktiv in der Gemeinde 

© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen 

ISBN Print: 9783525630358 — ISBN E-Book: 9783647630359





Aktiv in der Gemeinde 

Handbuch für Mitarbeitende und Teamer 

Erarbeitet von 

Harmjan Dam 

Gaby Deibert-Dam 

Norbert Dennerlein 

Udo Hahn 

Hermann Schulze-Berndt 

Martina Steinkühler 

Vandenhoeck & Ruprecht 




Umschlagabbildung und Illustrationen: Luise Mäbert 

Mit 54 Abbildungen 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; 

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 

ISBN 978-3-525-63035-8 

ISBN 978-3-647-63035-9 (E-Book) 

© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen/ 

Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U. S. A. 

www.v-r.de 

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. 

Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen 

schriftlichen Einwilligung des Verlages. Printed in Germany. 

Satz: textformart, Göttingen 

Druck und Bindung: T Hubert & Co, Göttingen 

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. 




Vorwort 

Liebe Mitarbeitende in den Gemeinden, 

liebe Ehrenamtliche, liebe Teamerinnen und Teamer, 

an Ihnen, an euch werden Menschen entscheiden: Das ist was für 

mich – diese Gemeinde, diese Kirche, dieser Jesus – oder eben 

nicht. Sie und ihr seid die Gesichter der Gemeinde, der Kirche, die 

Augen und Münder und Hände Jesu. 

Ganz gleich, ob Sie im Kirchenvorstand für die Finanzen zuständig 

sind, ob du eine Konfi-Gruppe auf Freizeit begleitest, ob 

Sie im Gottesdienst eine Lesung übernehmen, beim Seniorennachmittag 

den Tee ausschenken oder ob du im Kindergottesdienst 

beim Malen und Basteln hilfst: Ihr seid, Sie sind für die 

Menschen, denen ihr begegnet, denen Sie begegnen, Gemeinde, 

Kirche, kurz: Christen. 

Das heißt: Sie können gefragt werden – nach Ihrem persönlichen 

Glauben oder auch nur (?) nach der Bedeutung des Christfestes, 

des Tuches am Altar oder der Taufe. Muss man alles glauben, 

was in der Bibel steht? Und ist Gott eigentlich streng oder lieb? 

Man kann dich fragen, warum du da mitmachst, warum nicht woanders. 

Worauf du hoffst und ob du betest. Man wird dich das fragen. 

Denn Menschen interessiert so etwas: Woher nehmen andere 

Kraft, wofür leben sie, wo finden sie Halt und Orientierung? 

Keine Sorge – die Aufgabe ist groß, aber nicht ohne Unterstützung. 

Unterstützung kommt von denen, die schon länger dabei 

sind, und von den Hauptamtlichen, mit denen Sie und ihr zusammenarbeitet. 

Unterstützung kommt aus der Bibel, dem Gesangbuch, 

aus Gebeten und dem Glaubensbekenntnis. 

Kurse werden angeboten, die orientieren und gleichzeitig 

Freude machen. Unterstützung könnte auch kommen aus vielen 


ISBN Print: 9783525630358 — ISBN E-Book: 9783647630359 

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klugen Büchern. Oder – knapp und genau auf Ihre und eure Bedürfnisse 

zugeschnitten: aus diesem neuen Handbuch, das wie 

eine Reihe aus fünf kleinen Büchern funktioniert, die alle das Adjektiv 

EINFACH im Titel führen. Sie bieten rasche, anschauliche 

Orientierung über die meist gestellte Fragen, sozusagen die FAQ’s 

der Gemeinde: 

▶▶ 

Wie gehe ich mit Menschen um? 

▶▶ 

Was gehört zum christlichen Glauben dazu? 

▶▶ 

Was hilft es mir, evangelisch zu glauben? 

▶▶ 

Was sagt die Bibel? – und wie sage ich’s weiter? 

▶▶ 

Was nützt Beten – und wie geht das? 

Menschen aus der Gemeindepraxis (Pastoren, Lehrer, Diakone) 

schreiben für Sie und für euch: in nachvollziehbaren Schritten, 

mit deutlichen Anleitungen und Tipps. Mit pfiffigen, ausdrucksstarken 

Skizzen hält Luise Mäbert fest, was zwischen den Zeilen 

steht, und bringt es auf den Punkt. 

Die Kapitel sind dialogisch angelegt und wollen Partner sein 

bei der Suche nach Infos, Haltungen und Know-how. Sie sind eine 

Einladung an jeden von euch und von Ihnen: Gemeindearbeit 

macht richtig glücklich! 

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Inhalt 

Die fünf Teile des Handbuchs Autor/in Seite 

Teil A: Mit Menschen umgehen – 

einfach wie Jesus! 

Kleine Pädagogik für Mitarbeitende 

Hermann Schulze-Berndt 9 

Teil B: Worauf es ankommt – 

einfach gesagt! 

Kleine Glaubenskunde für Mitarbeitende 

Harmjan Dam / 

Gaby Deibert-Dam 

83 

Teil C: Stress abbauen – 

einfach mit Luther! 

Kleine Rechtfertigungslehre für Mitarbeitende 

Udo Hahn 179 

Teil D: Bibel lesen – einfach die Mitte! 

Martina Steinkühler 203 

Kleine Bibelkunde für Mitarbeitende 

Teil E: Kraft schöpfen – EINFACH beten! 

Kleine Seelsorgelehre für Mitarbeitende 

Norbert Dennerlein 231 

Die praktischen Anwendungen innerhalb der Teile sind – in Diskussion 

mit den Autoren – im Lektorat (Martina Steinkühler) entstanden. 



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Teil A: Mit Menschen umgehen – 

EINFACH wie Jesus! 

Kleine Pädagogik für Mitarbeitende 

Einfache Schritte gehen 

1. Ein Angebot machen 

2. Erst hören … 

3. … Dann reden 

4. Echt sein 

5. Offen sein 

6. Sich beugen 

7. Sich einbringen 

8. Anspruchsvoll sein 

9. Aufrichten 

10. Entfalten statt begrenzen 

11. Neugierig sein 

12. Befreien statt fesseln 

13. Weisen und begleiten 

14. Bilden und inspirieren 

15. Sich reinhängen 

16. Durchkreuzen 

17. Trotzdem! 

18. Hoffen 

Mut haben zum neuen Blick 



9

Einfache Schritte gehen 


Wer in einer christlichen Gemeinde Gruppen leitet oder be gleitet, 

ist – ob indirekt oder direkt, bewusst oder unbewusst – immer 

auch religiös erziehend oder bildend tätig. Menschen, die gemeindliche 

Angebote wahrnehmen, sind auf dem Weg des Glaubens 

unterwegs, auf den unterschiedlichsten Stationen. Und du 

begleitest / Sie begleiten sie ein Stück. 

Um sich dafür Orientierung zu verschaffen, gibt es die Möglichkeit, 

Maß zu nehmen an dem christlichen Maß schlechthin: an 

Jesus selbst. Denn er hat ebenfalls erzieherisch gehandelt, als er 

den Menschen seine „Reich Gottes“-Botschaft vermittelte. 

Wenn Jesus Geschichten erzählt oder zeichenhafte Handlungen 

tut, dann sind oft auch pädagogische Überlegungen im Spiel. Dabei 

denkt und handelt er einfach und klar. Denn er weiß: Kompliziertes 

macht mein Anliegen weniger zugänglich. 

Dieser Teil A des Handbuchs lädt dazu ein, die Schritte Jesu 

nachzuvollziehen und dabei für das eigene Sein und Handeln zu 

lernen. 

Die Denkanstöße lenken den Blick auch auf Grundlegendes, auf 

Wurzeln des eigenen Lebens. Dies geschieht, weil der erzieherisch 

Handelnde nicht nur mit seinem Reden und Tun Wirkung entfaltet, 

sondern auch durch seine Persönlichkeit, sein Leben, sein 

Vorbild. 

Hermann Schulze-Berndt 

10 



1 Ein Angebot machen 


Da ist einer, der ein Angebot macht, 

der von Gott erzählt und von dessen Reich 

und der die Menschen einlädt, 

ihm in dieses Reich zu folgen … 

Das Bild macht es deutlich 

Wie einladend das Angebot ist. 

Wie mitreißend es präsentiert wird. 

Wie gespannt die Menschen hören. 

Wie sie kommen und bleiben: Sie lassen sich nieder … 

Impulse 

Probiere/n Sie die Haltungen aus. 

Und gib / geben Sie dem Mann auf dem Bild eine Stimme: 

Was sagt (oder singt) er? 



11

Was für ein Angebot? 


Das Angebot, das Jesus machte – und das jeder Mitarbeitende in 

der Gemeinde heute in Jesu Namen machen darf, – ist kein beliebiges: 

Klar kann es unmittelbar um Pizza gehen, ums Grillen, 

um einen guten Film, um eine Fahrradtour. Was Menschen in der 

Gemeinschaft gern tun, das werden wir nicht ignorieren. 

Und doch geht es im Kern um mehr. Um das „ewige Leben“, 

sagt der junge Mann, der einst Jesus nach dem Sinn des Lebens 

und dem Weg dorthin fragte. Jesus sprach in diesen Zusammenhängen 

vom „Reich Gottes“. 

Dieses Reich Gottes ist nichts Fernes und Abstraktes und wir 

müssen auch nicht zuerst sterben, um es zu finden, sondern – auch 

das machte Jesus deutlich: Dieses Reich Gottes ist unter uns, wenn 

wir einander lieben und Gott lieben, so wie Jesus es uns vormachte 

und lehrte. 

Für uns in der Arbeit mit Gruppen geht es um eine besondere 

Qualität der Gemeinschaft, in der der eine auf den anderen achtet 

in dem stillschweigenden Einverständnis: Wir sind alle Gottes 

Kinder. 

Auch wenn die Gruppe in sehr weltlichen Dingen unterwegs ist, 

bei Sahnetorte, Sketches oder in der Disco – feste Formen der 

Einkehr gehören dazu: ein Gebet oder ein Lied zu Beginn und 

der Segen zum Abschied. Das stärkt die Gemeinschaft und gibt 

Orien tierung. Es kultiviert die Liebe. 

12 



Ihre / deine Grundausstattung 


Jesu Angebot 

Der reiche Jüngling (Mk 10); Senfkorn, Perle, Fischnetz (Mt 13); 

Wasser des Lebens (Joh 4); der barmherzige Samariter (Lk 10); der 

verlorene Sohn (Lk 15) 

Gute Worte 

Das Vaterunser (Mt 6); der Herr ist mein Hirte (Ps 23); das geknickte 

Rohr (Jes 42); bei deinem Namen gerufen (Jes 43); die Seligpreisungen 

(Mt 5); sorget nicht (Mt 6); der Heilandsruf (Mt 11) 

Gute Lieder 

Bewahre uns Gott (EG 171); Vertraut den neuen Wegen (EG 395); 

Gott liebt diese Welt (EG 409) 

Segen 

Und Gott der Herr segne dich und behüte dich; 

er lasse sein Angesicht leuchten über dir 

und sei dir gnädig; 

er erhebe sein Angesicht auf dich 

und gebe dir Frieden. (4 Mose 6,24–26) 



13


Da ist einer, der ein Angebot macht 

Da ist einer, der ein Angebot macht, 

der von Gott erzählt und von dessen Reich 

und der die Menschen einlädt, 

ihm in dieses Reich zu folgen, 

Wie sollen sie das tun? 

indem sie ein Leben 

in Liebe und Würde führen 

und ihre Beziehungen 

zueinander und mit Gott 

mit Mitgefühl und Offenheit 

so gestalten, 

Und was ist das Ziel? 

dass sich alle und alles 

in himmlischer Richtung 

entwickeln. 

Impulse 

Beschreibe/n Sie Jesu Angebot mit eigenen Worten. 

14 



2 Erst hören … 


Nach drei Tagen fanden sie ihn 

im Tempel; 

er saß mitten unter den Lehrern, 

hörte ihnen zu und stellte Fragen. 

Lukas 2,46 


Wie intensiv das Hören sein kann. 

Wie fruchtbar es ist, gemeinsam zu lernen. 

Wie sie sich alle konzentrieren auf den einen in der Mitte: Ist er 

neu? Ist er fremd? 

Impulse 

Probiere/n Sie die Haltungen aus. 

Und gib / geben Sie dem Bild eine Stimme: 

Was fragt und was hört die Gestalt in der Mitte? 



15

Die Legende vom 12-jährigen 

Jesus im Tempel 


War er ein Wunderkind? Nicht wie Mozart. Der war (in einer 

ganz anderen Zeit) ein Genie der Musik. Jesus ist – wenn schon – 

ein Wunderkind des Glaubens. So jedenfalls liest man im Lukas- 

Evangelium: Schon im Jungenalter beschäftigt er sich mit religiösen 

Fragen, wie es außer ihm kaum jemand getan hat oder tut. 

Über seine Kindheit wissen wir nicht viel. Jesus wuchs in Nazareth 

auf, bei seiner Mutter Maria und dem Handwerker („Zimmermann“) 

Josef. Sie gaben ihm, können wir glauben, Schutz und Geborgenheit. 

Mit ihrer Hilfe lernte er, was menschlich, beruflich 

und religiös von besonderer Wichtigkeit war. 

Lukas überliefert eine Legende aus der Jugend des Nazareners. Sie 

erzählt, wie der zwölfjährige Jesus nach einem Jerusalem-Besuch 

im Tempel bleibt, während seine Eltern zunächst ohne ihn die 

Heimreise antreten, weil sie im allgemeinen Festtagstrubel übersehen, 

dass er gar nicht mehr an ihrer Seite ist. Als Maria und Josef 

das Fehlen bemerken, machen sie sich Sorgen. Eilig kehren sie in 

die große Stadt zurück und finden Jesus im Tempel mitten im Gespräch 

mit den Gelehrten. 

Was dann geschieht, hat es wahrscheinlich in jeder Familie schon 

gegeben: Eltern ängstigen sich um ihre Kinder, wenn sie diese aus 

den Augen verloren haben; und Kinder wundern sich über ihre 

Eltern, weil sie diesen eigentlich keine Sorgen bereiten, sondern 

nur ihre Neugier befriedigen oder ein kleines Abenteuer erleben 

wollten. 

Jesus hat im Tempel alles um sich herum vergessen. Er denkt 

nicht an Maria und Josef, er denkt nicht an Nazareth. Er lebt nur 

für den Augenblick. Und dieser Moment ist erfüllt vom Gespräch 

16 




über Gott, vom Nachdenken über die Religion. In Jerusalem trifft 

er Gelehrte, mit denen er darüber besser reden kann als mit den 

Menschen in Nazareth. Im Tempel spürt er, wie sein Kinderglaube 

verfliegt und sich in ein ernsthaftes Nachdenken verwandelt. Er 

merkt, wie ihn das Ringen um religiöse Fragen und Antworten 

fasziniert. Und darüber vergisst er sogar für ein paar Stunden 

seine Eltern und ihre Sorgen. 

Als Maria und Josef ihn abholen, staunt Jesus über ihre Betroffenheit. 

Darauf war er nicht gefasst. Er fragt: „Wusstet ihr nicht, 

dass ich in dem sein muss, was meinen Vater gehört?“ Dies ist 

die Pointe der Legende: Jesus ist trotz seiner Menschlichkeit eben 

doch nicht wie jedes andere Kind. Er ist der Sohn Gottes. Vielleicht 

ist ihm das im Tempel erstmals aufgegangen. 

Gleichwohl weiß Jesus, dass seine Stunde noch nicht gekommen 

ist. Darum kehrt er mit Maria und Josef heim nach Nazareth, um 

weiterhin am Leben seiner Familie teilzunehmen, einer Familie, 

die ihn noch viele Jahre prägen und ernähren wird, so wie das 

auch heute in vielen Familien zum Wohle der gesamten Gesellschaft 

tagtäglich geschieht. 



17


Was haben Sie / was hast du gehört? 

Manche sagen: Menschen werden religiös geboren – mit einem 

Sinn für das Übernatürliche, mit einer Ahnung für jene höhere 

Macht, die sie ins Leben gerufen und am Ende wieder zurückrufen 

wird. Und Menschen nennen diese Macht Gott. 

Mag dem so sein, wie es will: Diesen Gott kennenzulernen, möglichst 

als einen, der das Leben will, und nicht den Tod, den Gott 

Abrahams und Moses, König Davids und Jesu kennenzulernen 

und vor allem: mit ihm in Beziehung zu treten, ihm zu vertrauen – 

kurz: zu glauben –, das ist ein Wachstumsprozess, vergleichbar 

mit dem Laufenlernen, Sprechenlernen, Schwimmenlernen. Und 

wie beim Laufen und beim Springen ist es auch beim Glauben: Es 

geht leichter, wenn ich’s nicht allein üben muss. 

Von der Taufe (bis zur Bahre) 

Den Wachstumsprozess, der vom „Ahnen“ einer fremden Macht 

zum Vertrauen auf den Gott Jesu führt, nennt man „religiöse 

Sozialisation“. Er beginnt im Idealfall mit der Taufe des Kleinkindes. 

Am Taufstein versprechen Eltern und Paten und die ganze 

Gemeinde, das Kind im Wachsen – körperlich, geistig und geistlich 

– zu begleiten und mit Gott vertraut zu machen. 

Weitere Schritte sind der Kindergottesdienst, Gottesdienst besuche 

mit den „Großen“, die Feste im Kirchenjahr, Passagefeste wie Einschulung, 

Umschulung, Konfirmation, vor allem aber und am 

wichtigsten: die gelebte religiöse Praxis in der nahen Umgebung: 

zu Hause, bei Großeltern, Verwandten und Freunden. 

Die Oma, die biblische Geschichten erzählt, die Mutter, die abends 

mit dem Kind betet, das Tischgebet, wenn die Familie sich um den 

Mittagstisch sammelt – das sind Erfahrungen, die das religiöse 

18 




Heranwachsen prägen können. Da macht ein Mensch die Erfahrung: 

Gott gehört ganz selbstverständlich zu meinem Leben dazu: 

Ihm gilt mein Dank, mein Lob, meine Bitte, meine Klage. 

Das klingt ein wenig wunderbar … 

Die Wirklichkeit heute sieht vielfach anders aus: Eltern, die nicht 

mehr beten. Die ihre Konfirmanden vor der Kirche absetzen und 

rasch wieder nach Hause zum Frühstücken fahren. Die Taufe als 

Fest fürs Fotoalbum – und nicht mehr als Versprechen und Verpflichtung 

… 

Das Schwimmen kann man sich zur Not auch selbst beibringen. 

Das Glauben sicherlich auch – mit Gottes Hilfe. Gemeinden, ihre 

Gruppen, ihre Haupt- und Ehrenamtlichen – du und Sie – sollten 

aber als „Mitschwimmer“, Mit-Gläubige, Mit-Suchende zur 

Verfügung stehen. Und zu gemeinsamer Übung, gemeinsamer 

Praxis, gemeinsamer Feier einladen. 



19


Er hörte ihnen zu und stellte Fragen 

Ich (als Ehrenamtliche) kann besser mit Menschen umgehen, die 

auch auf Glaubenssuche sind, wenn ich selbst schon darüber nachgedacht 

habe, wie ich zu meinem Glauben, meinem Bild von Gott 

und meinem Verhältnis zu Jesus gekommen bin und was mir aus 

welchem Grund besonders wichtig ist. 

Impulse 

Die Tabelle hilft, Erinnerungen zu ordnen … 

Taufe 

Konfirmation 

Trauung 

20 



3 … Dann reden 


Dann begann er zu reden 

und lehrte sie. 

Matthäus 5,2 


Dass da einer von innen heraus redet. 

Dass er mit sich im Reinen, in der Balance ist. 

Dass er fest auf beiden Beinen steht. 

Impulse 

Probiere/n Sie die Haltung aus. 

Und geben Sie / gib dem Mann auf dem Bild eine Stimme: 

Was denkt und fühlt er, bevor er zu Menschen von Gott spricht? 

Was sind seine ersten Worte? 



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Wie Jesus lehrte 

Als Jesus ungefähr dreißig Jahre alt ist, macht er sich auf und zieht 

als Wanderprediger umher. Er spricht zu den Menschen und will 

ihnen dabei etwas beibringen. Er tut also Dinge, die auch Pädagogen 

tun: zu den Menschen gehen und ihnen Botschaften vermitteln. 

Jesu pädagogischer Ansatz ist ganzheitlich: Er will nicht nur die 

Köpfe der Leute erreichen, sondern auch die Herzen. Er möchte, 

dass sie denken und fühlen, sie sollen aber auch Entscheidungen 

treffen und handeln. 

Wie viele Lehrer setzt Jesus unterschiedliche Impulse ein, um 

seine Lernziele zu erreichen. Er spitzt zu und rüttelt auf, tröstet 

und ermutigt, warnt und droht, je nachdem, wie seine Zielgruppe 

und die Lage es nahe legten. Dabei spielt es nur eine untergeordnete 

Rolle, ob er mit vernünftiger Planung oder eher „aus dem 

Bauch heraus“ handelt. 

Beispiele 

Selig sind die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 

Matthäus 5,4 

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet 

an, so wird euch aufgetan. Matthäus 7,7 

Wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren. Was hülfe es 

dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch 

Schaden an seiner Seele? Matthäus 16,25.26 

Kommt her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid; ich will 

euch erquicken. Matthäus 11,28 

22 




Wie lehren Sie / lehrst du heute? 

Erzählen wie Jesus kannst du / können Sie auch. Zum Glück sind 

viele seiner anschaulichen Vergleiche aus dem Alltag, vieler seiner 

eindrücklichen Bilder und pointierten Provokationen überliefert: 

das Gleichnis vom verlorenen Groschen und verlorenen Schaf, 

vom Verlorenen Sohn, das Gleichnis vom Schatz im Acker, vom 

barmherzigen Samariter, von den Arbeitern im Weinberg. 

Die Bilder und Vergleiche entfalten auch heute ihre Kraft. Wenn 

der „Groschen“ ein Euro ist, wenn „Hirte“ und „Schaf“ übersetzt 

wird, vielleicht als „Kindergärtnerin“ und „Kind“ – schon leuchten 

die Geschichten unmittelbar ein. Wichtig ist, nicht im Gegenständlichen 

stehen zu bleiben, sondern die Begebenheiten transparent 

zu machen: Das hat was mit Gott zu tun und mit meinem 

Leben. Das hat damit zu tun, wie Gott zu jedem Einzelnen und jeder 

Einzelne zu Gott steht. 

Dieses „Transparent-Machen“ ist heute vielleicht schwerer als zu 

Jesu Zeiten. Damals, in Jesu Nähe, stelle ich mir vor, da dachten 

die Menschen ganz von selbst an Gott. Heute laden Sie sie / lädst 

du sie dazu ein. Wichtig ist es daher, die Geschichten nicht nur zu 

aktualisieren, sondern auch zu öffnen. Zu zeigen, dass sie einen 

doppelten Boden haben (vgl. Teil D). Und die Zuhörenden anzuregen, 

sich damit zu beschäftigen: spielend, malend, weitererzählend. 

Impulse 

Es ist auch nicht verkehrt, andere Gleichnisse zu erzählen. 

Versuch/en Sie doch mal, mit eigenen Bildern von Gottes Liebe zu 

erzählen: Das Reich Gottes ist wie … 



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Dann begann er zu reden 


Vorbereiten 

Wer erzählen will, sollte etwas zu erzählen haben: nicht nur den 

„Stoff“, die Geschichte, sondern das, was ihn persönlich an dieser 

Geschichte bewegt oder auch aufregt. 

Darum liest er die Geschichte zuerst allein für sich; er sucht die 

drei wichtigsten Wörter – für sich. Er probiert, die Geschichte 

so zu erzählen, dass diese drei Wörter möglichst gut zur Geltung 

kommen. 

So „labert“ er auch nicht herum und verliert sich nicht in Ausschmückungen 

und auf Nebenschauplätzen. Er erzählt seine Geschichte: 

knapp und klar – elementar. 

Austausch 

So wird die Geschichte, wenn er sie erzählt, zur Diskussionsgrundlage. 

Die Hörenden steigen mit ein, fragen nach, erzählen 

weiter. Mehr und mehr beginnt die Geschichte zu leben. 

Impulse 

Persönliche Lieblingsgeschichten sind ein guter Anfang. 

Mit mehr Übung gelingt beinahe jede. 

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4 Echt sein 

Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; 

denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat. 

Markus 1,22 


Wie er sich öffnet. 

Wie er empfängt. 

Wie der Geist zu ihm kommt – was ist „Vollmacht“? 

Impulse 

Probiere/n Sie die Haltung aus. 

Und gib / geben Sie dem Empfänger auf dem Bild eine Stimme: 

Wie begrüßt er seine Gabe? 



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