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CSR Newsletter – Relaunch - Rudolf X. Ruter

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Bertolt Brecht lässt am Ende des Stücks alle<br />

Fragen offen. Der gute Mensch von Sezuan<br />

endet mit folgenden Worten der Schauspieler:<br />

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehen<br />

betroffen den Vorhang zu und alle Fragen<br />

offen.“ Auf das Ende bzw. die Moral des<br />

Stücks muss der Zuschauer selbst kommen.<br />

Die drei Götter lösen die Misere, indem<br />

sie mit der verzweifelten Shen Te einen<br />

Kompromiss schließen: Sie darf Shui Ta nur<br />

einmal im Monat ins Leben rufen und wird<br />

von den Göttern weiterhin als „ihr“ guter<br />

Mensch betrachtet. Eine sehr einfache Lösung,<br />

die die Götter sich ausgedacht haben.<br />

Sie resultiert daraus, dass beschlossen wurde,<br />

dass die Welt so bleiben kann, wie sie<br />

ist, wenn genügend gute Menschen gefunden<br />

werden. Der hohe Anspruch der Götter<br />

wird jedoch im Laufe des Stücks zusammengestrichen<br />

– letztendlich reicht ihnen ein<br />

guter Mensch aus. Würden die Götter nun<br />

Shen Te als ihren guten Menschen verlieren,<br />

so müssten sie einsehen, dass die Welt nicht<br />

so bleiben kann, wie sie ist. Dies ist eine<br />

Einsicht, die viel zu viele Konsequenzen<br />

nach sich zöge. Also darf Shui Ta, solange<br />

Shen Te Gutes tut, auch existieren. Shen<br />

Te wird also einmal im Monat als Shui Ta<br />

auftreten und dafür sorgen, dass sich Shen<br />

Te durch ihr selbstloses Handeln nicht in<br />

den wirtschaftlichen Ruin führt.<br />

Welche Schlüsse kann aber die gegenwärtige<br />

Wirtschaft aus diesem Theaterstück<br />

ziehen? Sollen auch Unternehmen nur<br />

einmal im Monat „Gutes“ tun? Oder müssen<br />

sie die Corporate Responsibility jeden Tag<br />

berücksichtigen?<br />

Die Gesellschaft fordert von der Wirtschaft<br />

geradezu, dass sie soziales, ökologisches<br />

und ökonomisches Denken miteinander<br />

verknüpft. Schnell stellt sich heraus, dass<br />

<strong>CSR</strong> von Unternehmen als Vermarktungsstrategie<br />

benutzt werden kann. Dies soll<br />

aber nicht heißen, dass ein Unternehmen<br />

einmal im Monat eine medienwirksame<br />

Veranstaltung macht, in der es sich als<br />

nachhaltig präsentiert, und den Rest des<br />

Monats die Corporate Responsibility nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Jedes Unternehmen sollte jetzt beginnen,<br />

eine <strong>CSR</strong>-Strategie zu entwickeln, da Nachhaltigkeit,<br />

Corporate Responsibility und<br />

<strong>CSR</strong> keine bloßen Branchenfloskeln sind<br />

– sie sind Teil einer zunehmend wichtigen<br />

gesellschaftlichen Entwicklung. Nachhaltige<br />

Unternehmensführung und attraktive<br />

Renditen schließen sich nicht aus.<br />

Ansprechpartner<br />

Charlotte Heine<br />

Ernst & Young Deutschland<br />

Telefon +49 711 9881 19417<br />

charlotte.heine@de.ey.com<br />

Malina Vasile<br />

Ernst & Young Deutschland<br />

Telefon +49 711 9881 25316<br />

malina.vasile@de.ey.com<br />

Ernst & Young <strong>CSR</strong> News, Ausgabe 07 | Mai 2008<br />

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