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Ausgabe vom April 2011 - Zum alten Eisen

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<strong>April</strong> <strong>2011</strong> 3<br />

Arm trotz Arbeit?<br />

Eine provokante Aussage? Mitnichten. Nahezu 10 % sämtlicher Arbeitnehmer<br />

sind arm bzw. armutsgefährdet. Von Karl Frank, Obmann-Stv.<br />

Wir sprechen hier <strong>vom</strong> EU-Raum<br />

und nicht von einer der vielen<br />

wirtschaftlich noch unterentwickelten<br />

Wirtschaftsregionen in der sogenannten<br />

3. Welt. Europa – das angeblich<br />

soziale Europa – weist diesbezüglich<br />

eine beschämende Bilanz auf.<br />

Obwohl Erwerbslosigkeit wohl die<br />

klassische Ursache für Armut darstellt,<br />

kann eben diese die Ausbreitung<br />

von Armut nicht (mehr) verhindern.<br />

Vor allem nach der hinlänglich<br />

diskutierten Finanzkrise, ist auch<br />

diese Form der Armut weiter deutlich<br />

im Anstieg begriffen.<br />

Vor diesem äußerst betrüblichen<br />

Hintergrund findet auch heuer wiederum<br />

das bereits bestens bekannte<br />

Treffen von armutsgefährdeten Personen<br />

in Brüssel statt. Am 12. Mai<br />

reisen zu diesem mittlerweile 10.<br />

Treffen insgesamt 5 Personen aus<br />

Österreich an, um sich zumindest auf<br />

dieser Ebene ein wenig Gehör zu verschaffen.<br />

3 Tage später nach Ende des<br />

heurigen Zusammenseins erfolgt<br />

dann die Rückkehr. Wie jedes Jahr<br />

wurden auch heuer die teilnehmenden<br />

Personen aus unterschiedlichen<br />

Organisationen ausgewählt. Vor dem<br />

Hintergrund der sich bereits anbahnenden<br />

Veränderungen in der wirtschaftspolitischen<br />

Landschaft (ein<br />

Hoch dem Neoliberalismus?!), ist es<br />

wichtiger denn je, dass wir, die sogenannten<br />

kleinen Leute, auch auf uns<br />

aufmerksam machen. Natürlich ist<br />

unser Einfluss auf die Polit- und Wirtschaftskreise<br />

wahrlich endenwollend,<br />

aber sozusagen kampflos klein beigeben,<br />

das kann auch nicht der Weisheit<br />

letzter Schluss sein.<br />

Sozialabbau durch<br />

EURO-Rettungsschirm<br />

Der Schuldenstand der EU-Länder<br />

hat sich nach der Krise um durchschnittlich<br />

etwa 20 Prozent erhöht.<br />

Einzelne Länder wie Island, Lettland<br />

oder Irland weisen eine extreme<br />

Zunahme an Schulden auf. Diese Länder<br />

werden auch seit längerem immer<br />

wieder in diesem Zusammenhang<br />

erwähnt bzw. teils nebst anderen hoch<br />

verschuldeten Ländern in den sogenannten<br />

EURO-Rettungsschirm aufgenommen.<br />

Was trägt die Finanzwirtschaft<br />

(also nicht die reale Wirtschaft)<br />

zu diesen großteils von ihr selbst verschuldeten<br />

Schäden bei? Praktisch<br />

nichts!!! Diese Befürchtung habe ich<br />

gemeinsam mit vielen anderen Personen<br />

gehegt, die sich diesem Thema in<br />

den letzten Jahren gewidmet haben.<br />

Im Klartext bedeutet das für uns kleine<br />

Arbeitnehmer, aus dem Arbeitsleben<br />

verdrängte Erwerbslose aber auch<br />

sich im Ruhestand befindlichen Personen,<br />

dass wir den von den Finanzhaien<br />

angerichteten Schaden mittels<br />

ständig steigender Belastungen auszugleichen<br />

haben. Die Defizite sämtlicher<br />

Mitgliedsstaaten haben auf die<br />

festgelegte Grenze (3%) runtergedrückt<br />

zu werden. Sozialabbau wird<br />

billigend in Kauf genommen, weil<br />

alternativlos (welch „herrliche“ Wortschöpfung).<br />

Endlich Steuern auf<br />

Vermögen bzw. finanzielle (Harakiri)Transaktionen<br />

einzuführen, diese<br />

Möglicheit wird nur am Rande angedacht<br />

und hat sich bis jetzt nichts in<br />

diese Richtung bewegt. Die Bürger<br />

Europas werden sich irgendwann<br />

erheben müssen, um dieser ständig<br />

zunehmenden UNGERECHTIG-<br />

KEIT endlich Einhalt zu gebieten.<br />

Das kann man sich natürlich keinesfalls<br />

wünschen, aber der Weg in diese<br />

trübe Zukunft zeichnet sich immer<br />

deutlicher ab. Möge ich mich irren<br />

und die heutigen EU-Wirtschaftspolitiker<br />

doch noch zur Vernunft kommen.<br />

Allein das was sich immer deutlicher<br />

abzeichnet, zeigt klar diese<br />

Richtung an. Obgenannte Herrschaften<br />

haben zumindest bis zum heutigen<br />

Tage keinerlei Lehren aus der<br />

Finanzkrise gezogen. Ganz im Gegenteil.<br />

Für Spekulanten, Börsengurus<br />

und ähnliche „unverzichtbare“ (???)<br />

Mitglieder der selbsternannten Wirtschaftseliten,<br />

sind längst<br />

schon wieder goldene<br />

Zeiten angebrochen. Als<br />

hätte es die Finanzkrise<br />

nie gegeben. Die Armut<br />

nimmt zu, die Erwerbslosigkeit<br />

geht kaum<br />

wenn überhaupt zurück,<br />

die Löhne stagnieren<br />

bzw. gehen teils runter.<br />

Das kümmert doch<br />

unsere Eliten nicht wirklich.<br />

Wichtig sind<br />

(Rekord-) Gewinne für<br />

Banken und Großkonzerne. Wer in<br />

Zukunft die Waren und Dienstleistungen<br />

dieser Unternehmen noch kaufen<br />

soll bzw. kann, das wird offensichtlich<br />

nicht bedacht.<br />

Finanzhäuser wieder auf der<br />

Jagd nach Rekordgewinne<br />

Zwei Beispiele aus meiner eigenen<br />

Realität ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Ich erhielt in letzter Zeit einige<br />

Anrufe von diversen Banken bzw.<br />

Versicherungshäusern, wo man mich<br />

bezüglich Abschluss einer Sparform<br />

bzw. Versicherung kontaktierte.<br />

Meine Hinweise, dass ich aufgrund<br />

meines Lebensalters (trotz 700 Stel-

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