Ausgabe vom April 2011 - Zum alten Eisen
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<strong>April</strong> <strong>2011</strong> 9<br />
Bezug weit unter der Armutsgrenze<br />
runter fallen.<br />
In der Steiermark wurde in der<br />
„Aktion Gemeinde“ von „gemeinnützigen<br />
Beschäftigungsträgern“ rechtswidrig<br />
die Transitarbeitskräfteregelung<br />
für in Gemeinden arbeitenden<br />
„TransitarbeiterInnen“ angewandt.<br />
Dabei handelte es sich aber um<br />
Personalüberlassung und es hätte die<br />
ortsübliche Bezahlung des Beschäftigerbetriebs<br />
(der Gemeinden) gezahlt<br />
werden müssen. Trotz Nachfrage<br />
durch Arbeitsloseninitiativen zeigten<br />
sich die Gewerkschaften unwillens,<br />
gegen diese Umgehungsverträge<br />
etwas zu unternehmen.<br />
Das Menschenrecht auf gleichen<br />
Lohn auf gleiche Arbeit wird so zerstört<br />
und die Gewerkschaften geben<br />
den Anschein, als seien die menschenrechtswidrigen<br />
AMS-Zwangsmaßnahmen<br />
– weil kollektivvertraglich<br />
geregelt – ohnehin in Ordnung.<br />
Bei der „Transitarbeitskräfteregelung“<br />
handelt es sich daher nach<br />
Meinung der „AKTIVEN ARBEITS-<br />
LOSEN“ um nichts anderes als<br />
Hartz-IV auf österreichisch und sollte<br />
daher von jeder seriösen Gewerkschaft<br />
aufs schärfte bekämpft werden.<br />
Position zur äußerst problematischen<br />
„Transitarbeitskräfteregelung“ blieben<br />
bislang unbeantwortet. Ob das<br />
damit zu tun hat, dass so mancher<br />
Betrieb, der von menschenrechtswidrigen<br />
AMS-Zwangsmaßnahmen lebt<br />
als partei- bzw. sozialpartnernahe gilt,<br />
stellt sich angesichts des wohl nur die<br />
Spitze des Eisbergs darstellenden<br />
Skandals um den Bordellbesuch von<br />
AMS-Steiermark-Vorstands Karl-<br />
Heinz Snobe mit einem befreundeten<br />
Auftragnehmer des AMS nun ganz<br />
besonders.<br />
einer Woche zur Politk der Gewerkschaften<br />
gpa-djp und vida in Bezug<br />
auf die umstrittenen Transitarbeitsplätze<br />
war beiden Gewerkschaften<br />
nicht einmal die Mühe wert, auf die<br />
Anliegen der Betroffenen Lohnarbeitslosen<br />
einzugehen und zu antworten.<br />
Ein Konzept für eine Interessensgemeinschaft<br />
für Lohnarbeitslose<br />
ArbeitnehmerInnen verstaubt<br />
seit über 5 Jahren in der Schublade<br />
der gpa-djp und <strong>vom</strong> ÖGB nach dem<br />
BAWAG-Skandal versprochene<br />
Pilotprojekt für Arbeitslose ward<br />
AMS-Sumpf: ArbeitnehmerInnenrechte<br />
in Gefahr!<br />
Was der ÖGB und seine Teilgewerkschaften<br />
offenbar noch nicht verstanden<br />
haben: Arbeitslosenrechte sind<br />
ArbeitnehmerInnenrechte. denn die<br />
Entrechtung Arbeit suchender Menschen<br />
bedeutet<br />
1. dass der Druck, Arbeit um jeden<br />
Preis anzunehmen steigt, und so die<br />
Gehälter aller ArbeitnehmerInnen<br />
unter Druck geraten<br />
2. dass die Angst der Lohnarbeit<br />
habenden ArbeitnehmerInnen vor der<br />
Lohnarbeitslosigkeit steigt und diesen<br />
so schlechtere Arbeitsbedingungen<br />
leichter aufgezwungen werden<br />
können.<br />
3. dass letztlich auch die Postition<br />
der Gewerkschaften geschwächt wird.<br />
Anfragen seitens der „AKTIVEN<br />
ARBEITSLOSEN“ an die Gewerkschaften<br />
gpa-djp und vida zu deren<br />
Gewerkschaften und AK sind in<br />
Bundes-, Landes- und regionalen<br />
Geschäftsstellen maßgeblich involviert<br />
und so politisch mitverantwortlich für<br />
die zweifelhaften Firmengeflechte rund<br />
ums AMS. Das geht voll zu Lasten der<br />
Versicherungsgemeinschaft und der<br />
Arbeit suchenden ArbeitnehmerInnen,<br />
die nach wie vor keine politische Interessensvertretung<br />
mit entsprechenden<br />
Mitspracherechten haben.<br />
Auf eine Mailanfrage der „AKTI-<br />
VEN ARBEITSLOSEN“ vor über<br />
seither nichts mehr gehört oder gesehen.<br />
Auch sonst zeigen die Gewerkschaften<br />
wenig engagement, ihrer<br />
Aufgabe als Vertretung ALLER<br />
ArbeitnehmerInnen nachzukommen.<br />
Daher starten die „AKTIVEN<br />
ARBEITSLOSEN“ nun eine Protestmailaktion<br />
an die Gewerkschaftsvorstände<br />
von gpa-djp und vida<br />
gegen die Zerstörung von ArbeitnehmerInnenrechte<br />
durch die Transitarbeitskräfteregelung<br />
in BABE- und<br />
BAGS-KV.<br />
Unterschrift möglich unter: http://www.aktive-arbeitslose.at<br />
Siehe auch: BAGS-KV: Arbeit Suchende als ArbeitnehmerInnen zweiter<br />
Klasse? So zerstören gpa-djp und VIDA reguläre Kollektivverträge<br />
http://www.aktive-arbeitslose.at/bags_babe_kollektivvertrag_transitarbeitskraefte.html<br />
Rückfragehinweis: Ing. Mag. Martin Mair<br />
Obmann „AKTIVE ARBEITSLOSE“<br />
Tel. +43 676 35 48 310, kontakt@aktive-arbeitslose.at