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Das Menschenbild der Neuoffenbarung - Orah.ch

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<strong>Das</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuoffenbarung</strong> 2<br />

was ist <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>, daß du seiner gedenkst, und des Mens<strong>ch</strong>en Kind, daß du di<strong>ch</strong> seiner annimmst? Du<br />

hast ihn wenig niedriger gema<strong>ch</strong>t als Gott, mit Ehre und Herrli<strong>ch</strong>keit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn<br />

zum Herrn gema<strong>ch</strong>t über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan (Ps 8.5-7).<br />

Diese Antwort hat das jüdis<strong>ch</strong>-<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Denken geprägt. Die ents<strong>ch</strong>eidenden Vorstellungen<br />

sind die G o t t e s e b e n b i l d l i c h k e i t und <strong>der</strong> H e r r s c h a f t s a u f t r a g . Sie sind<br />

s<strong>ch</strong>on im ersten Kapitel <strong>der</strong> Heiligen S<strong>ch</strong>rift enthalten.<br />

Und Gott s<strong>ch</strong>uf den Mens<strong>ch</strong>en zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes s<strong>ch</strong>uf er ihn; und s<strong>ch</strong>uf sie als Mann<br />

und Weib. Und Gott segnete sie und spra<strong>ch</strong> zu ihnen: Seid fru<strong>ch</strong>tbar und mehret eu<strong>ch</strong> und füllet die Erde<br />

und ma<strong>ch</strong>et sie eu<strong>ch</strong> untertan (Gen 1.27f).<br />

Der Mens<strong>ch</strong> ist also imago Dei und dominium terrae. <strong>Das</strong> ist die Summe des biblis<strong>ch</strong>en<br />

<strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong>es. Wir werden sehen, daß si<strong>ch</strong> unter diesen beiden Begriffen au<strong>ch</strong> das Denken<br />

<strong>der</strong> NO zusammenfassen läßt. Es wird si<strong>ch</strong> zeigen, daß die Verbindung dieser beiden Ideen, die<br />

Stellung des Mens<strong>ch</strong>en im S<strong>ch</strong>öpfungsganzen und damit den Mens<strong>ch</strong>en selbst zutreffend bes<strong>ch</strong>reibt.<br />

Zum Mens<strong>ch</strong>bild <strong>der</strong> Bibel gehört au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sündenfall (Genesis 3) und <strong>der</strong> Tod. Wie diese<br />

Vorstellung in <strong>der</strong> NO aufgegriffen ist, werde i<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t untersu<strong>ch</strong>en. <strong>Das</strong> bedeutet freili<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t, daß sie in <strong>der</strong> NO keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil! Man denke nur an die<br />

"Haushaltung Gottes", wo das ganze Drama <strong>der</strong> Ursünde Adams genauestens entfaltet wird.<br />

Selbst die Idee <strong>der</strong> Erbsünde - dem Abendland dur<strong>ch</strong> Augustin vertraut - fehlt in <strong>der</strong> NO ni<strong>ch</strong>t<br />

(Ev II.224.11). Der S<strong>ch</strong>werpunkt dieses Aufsatzes wird jedo<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Gottesebenbildli<strong>ch</strong>keit<br />

und dem Herrs<strong>ch</strong>aftsauftrag liegen. Die NO greift diese uralten Ideen auf, ohne sie jedo<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong><br />

nur zu wie<strong>der</strong>holen. Die NO ist ni<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> Weise neu, daß sie etwas völlig Neues lehrt,<br />

wohl aber in <strong>der</strong> Weise, daß sie das Alte neu interpretiert.<br />

D a s M e n s c h e n b i l d d e r M o d e r n e<br />

Mit <strong>der</strong> Säkularisation und dem Untergang des Gottesglaubens ist das biblis<strong>ch</strong>e <strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong><br />

in eine K r i s e geraten, die die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> n e u e n A n t w o r t e n notwendig ma<strong>ch</strong>t.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die i m a g o d e i will dem mo<strong>der</strong>nen Mens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t mehr einleu<strong>ch</strong>ten. Lieber<br />

sieht er si<strong>ch</strong> als "nackter Affe".<br />

STANISLAV GROF bes<strong>ch</strong>reibt in seinem Bu<strong>ch</strong> Geburt, Tod und Transzendenz drei geistesges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />

Revolutionen, die zum mo<strong>der</strong>nen <strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong> geführt haben.<br />

"Es wird wie<strong>der</strong>holt hervorgehoben, daß den Mens<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> drei wi<strong>ch</strong>tige Revolutionen in <strong>der</strong> Wissens<strong>ch</strong>aftsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

<strong>der</strong> re<strong>ch</strong>te Platz im Universum zugewiesen wurde. Die erste war die Kopernikanis<strong>ch</strong>e<br />

Revolution, dur<strong>ch</strong> die <strong>der</strong> Glaube zerstört wurde, daß die Erde im Mittelpunkt des Weltalls steht und die<br />

Mens<strong>ch</strong>heit darin eine beson<strong>der</strong>e Stellung einnimmt. Die zweite war die Darwins<strong>ch</strong>e Revolution, dur<strong>ch</strong> die<br />

<strong>der</strong> Vorstellung ein Ende gesetzt wurde, die Mens<strong>ch</strong>en würden si<strong>ch</strong> grundlegend von den Tieren unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Und s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> gab es no<strong>ch</strong> die Freuds<strong>ch</strong>e Revolution, dur<strong>ch</strong> die die Psy<strong>ch</strong>e zum Abkömmling niedriger<br />

Instinkte reduziert wurde." (316).<br />

Dur<strong>ch</strong> die Reduktion des Mens<strong>ch</strong>seins auf die biologis<strong>ch</strong>en Grundfunktionen ist <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t besser geworden. Der H e r r s c h a f t s a u f t r a g ist in den letzten Jahren und<br />

Jahrzehnten dur<strong>ch</strong> den Raubbau an <strong>der</strong> Natur in Mißkredit geraten. Die Ideologie vom grenzen-


<strong>Das</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuoffenbarung</strong> 5<br />

In diesem (materiellen) Universum ist <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> die Krone <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>öpfung, weil in ihm die<br />

S<strong>ch</strong>öpfung ihre Urform wie<strong>der</strong>gefunden hat. Im geistigen Universum hingegen ist <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong><br />

die erste Stufe <strong>der</strong> geistigen Entwicklung.<br />

Der Herrs<strong>ch</strong>aftsauftrag<br />

Der Herrs<strong>ch</strong>aftsauftrag war ni<strong>ch</strong>t als Freibrief zur Ausbeutung <strong>der</strong> Erde geda<strong>ch</strong>t, was s<strong>ch</strong>on<br />

daran deutli<strong>ch</strong> wird, daß er vor dem Beri<strong>ch</strong>t vom Sündenfall steht. Die Herrs<strong>ch</strong>aft, die <strong>der</strong><br />

Mens<strong>ch</strong> ausüben soll, ist in erster Linie die Herrs<strong>ch</strong>aft über si<strong>ch</strong> selbst. Die Selbstbeherrs<strong>ch</strong>ung<br />

ermögli<strong>ch</strong>t den weisen Umgang mit <strong>der</strong> Natur. Ist aber <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> selbst entglitten, dann<br />

wandelt er si<strong>ch</strong> zu einem Raubtier. Gott wurde Mens<strong>ch</strong>, damit <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> gere<strong>ch</strong>ter<br />

Herr über alle Kreatur sein kann.<br />

I<strong>ch</strong> [<strong>der</strong> Herr] bin … darum in diese Welt gekommen, um die … Mens<strong>ch</strong>heit wie<strong>der</strong> … auf denjenigen<br />

Urzustand zurückzuführen, in wel<strong>ch</strong>em die ersten Mens<strong>ch</strong>en als wahre Herren aller Kreatur si<strong>ch</strong> befanden."<br />

(Ev IV.210.2).<br />

Im Ans<strong>ch</strong>luß an diese Worte demonstrieren unverdorbene Mohren ihre Herrs<strong>ch</strong>aft über die<br />

Natur. Sie ist die direkte Folge ihrer geordneten Seelenausbildung, die darin besteht, daß sie erst<br />

das Gemüt und dann den Verstand ausbilden. So wird <strong>der</strong> innere Mens<strong>ch</strong> in die Lage versetzt,<br />

über den äußeren zu herrs<strong>ch</strong>en. Die Beherrs<strong>ch</strong>ung des äußeren, unwie<strong>der</strong>geborenen Mens<strong>ch</strong>en<br />

wird in <strong>der</strong> NO als <strong>der</strong> erste Grad <strong>der</strong> Lebensvollendung bezei<strong>ch</strong>net.<br />

Wer … dur<strong>ch</strong> den festen und lebendigen Glauben, dur<strong>ch</strong> die Liebe zu Gott und zum Nä<strong>ch</strong>sten und dur<strong>ch</strong> die<br />

ungezweifelte Hoffnung alle die argen Leidens<strong>ch</strong>aften seines Fleis<strong>ch</strong>es bekämpfen kann und sona<strong>ch</strong> völlig<br />

Herr über si<strong>ch</strong> wird, <strong>der</strong> wird dann au<strong>ch</strong> bald Herr <strong>der</strong> ganzen äußeren Natur und befindet si<strong>ch</strong> eben dadur<strong>ch</strong>,<br />

daß er vollkommen Herr über si<strong>ch</strong> geworden ist, s<strong>ch</strong>on im ersten Grade <strong>der</strong> wahren, inneren Lebens–vollendung"<br />

(Ev VII.155.6).<br />

Diesem ersten Grad s<strong>ch</strong>ließen si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zwei weitere an, die hier jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t genannt werden<br />

sollen.<br />

Der Mens<strong>ch</strong>, ein Bürger zweier Welten<br />

Der Mens<strong>ch</strong> ist ein Bürger zweier Welten. Zwis<strong>ch</strong>en Gott und Erde ist <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> die<br />

Klammer. Diese Stellung im S<strong>ch</strong>öpfungsganzen ist sein S<strong>ch</strong>icksal und seine Aufgabe. Die NO<br />

bes<strong>ch</strong>reibt sie eindrucksvoll mit den folgenden Worten:<br />

"Es ist s<strong>ch</strong>on oft genug gesagt worden, daß die mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Seele aus kleinsten Anfängen besteht, wel<strong>ch</strong>e,<br />

wa<strong>ch</strong>send und zu immer höheren Bewußtseinssphären si<strong>ch</strong> entwickelnd, s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> im Mens<strong>ch</strong>en<br />

wie<strong>der</strong> diejenige Form erlangen, wel<strong>ch</strong>e eben als irdis<strong>ch</strong>e Form ni<strong>ch</strong>t weiter mehr entwicklungsfähig ist,<br />

wohl aber in ihrer seelis<strong>ch</strong>en. Deswegen begegnen si<strong>ch</strong> im Mens<strong>ch</strong>en zwei Prinzipien: das Ende des materiellen<br />

Lebens als hö<strong>ch</strong>st ausgeprägtes Selbstbewußtsein und <strong>der</strong> Anfang eines seelis<strong>ch</strong>en, unwandelbaren<br />

Lebens in <strong>der</strong> hö<strong>ch</strong>sten errungenen Formenvollendung. Deswegen kann <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> auf dieser<br />

Messers<strong>ch</strong>neide des irdis<strong>ch</strong>en Lebens si<strong>ch</strong> dem Bewußtsein, daß er lebt, wohl ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>ließen - denn<br />

dessen ist er si<strong>ch</strong> selbst Beweis -, aber denno<strong>ch</strong> gar keine Ahnung davon haben, daß er an <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>welle eines<br />

geistigen Lebens angelangt ist, wel<strong>ch</strong>es nun in <strong>der</strong> unwandelbar bleibenden Mens<strong>ch</strong>enform seinen<br />

Anfang nimmt" (Ev XI.75.3).


<strong>Das</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuoffenbarung</strong> 6<br />

<strong>Das</strong> Todesbewußtsein als Folge <strong>der</strong> fals<strong>ch</strong>en Lebensri<strong>ch</strong>tung<br />

Kennzei<strong>ch</strong>nend für diese Stellung ist, daß zwar das Bewußtsein des biologis<strong>ch</strong>en Lebens ausgebildet<br />

ist, das Bewußtsein des geistigen Lebens aber no<strong>ch</strong> unterentwickelt ist. Dieses eigentli<strong>ch</strong>e<br />

Lebensbewußtsein kann si<strong>ch</strong> nur dann entfalten, wenn <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> das Todes- o<strong>der</strong><br />

Ni<strong>ch</strong>tigkeitsbewußtsein abstreift. <strong>Das</strong> lebenshemmende Bewußtsein des Todes wird überwunden,<br />

indem si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in das Geri<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Materie hineinziehen läßt, son<strong>der</strong>n die<br />

Weite des Geistes su<strong>ch</strong>t.<br />

"Ja, dein Leib als Materie ist freili<strong>ch</strong> ein Ni<strong>ch</strong>ts; darum soll aber au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> große und unsterbli<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t für sein zeitli<strong>ch</strong>es und materielles Ni<strong>ch</strong>ts sorgen, son<strong>der</strong>n für sein geistiges Alles, und er wird dann<br />

für<strong>der</strong> nimmer sagen können, daß er ein Ni<strong>ch</strong>ts des Ni<strong>ch</strong>tses sei, son<strong>der</strong>n in und mit Mir ein Alles des<br />

Alles." (Ev VI.247.8).<br />

Na<strong>ch</strong> Paulus ist <strong>der</strong> Tod <strong>der</strong> Sünde Sold (Röm 6.23). Der Völkerapostel denkt hierbei an<br />

Genesis 2.17, wo es heißt:<br />

"… aber von dem Baum <strong>der</strong> Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du ni<strong>ch</strong>t essen; denn an dem Tage, da<br />

du von ihm issest, mußt du des Todes sterben."<br />

Man darf diesen Text jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mißverstehen und meinen, <strong>der</strong> biologis<strong>ch</strong>e Tod an si<strong>ch</strong> sei die<br />

Strafe <strong>der</strong> Sünde. Ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Tod ist unser Verhängnis, son<strong>der</strong>n das Bewußtsein, mit dem wir ihm<br />

begegnen, <strong>der</strong> Wahn, mit dem Tod sei alles aus. Dieser Wahn hat si<strong>ch</strong>, Angst und S<strong>ch</strong>recken<br />

verbreitend, tief in unsere Seele hineingefressen. Er ist <strong>der</strong> Sünde Sold. <strong>Das</strong> Sterben an si<strong>ch</strong> ist<br />

harmlos. Daß <strong>der</strong> biologis<strong>ch</strong>e Tod zu unserem Feind wurde, ist die Folge <strong>der</strong> verkehrten<br />

Lebensausri<strong>ch</strong>tung: unsere Seele lebte si<strong>ch</strong> in die Materie hinein und leidet nun an <strong>der</strong>en<br />

Ni<strong>ch</strong>tigkeit und Vergängli<strong>ch</strong>keit.<br />

E i n i g e p r a k t i s c h e K o n s e q u e n z e n<br />

Was sind Weltbil<strong>der</strong>, aus denen si<strong>ch</strong> keine praktis<strong>ch</strong>en Konsequenzen ergeben? Sie sind wie<br />

Mens<strong>ch</strong>en ohne Arme und Beine. Deswegen sei abs<strong>ch</strong>ließend ein ethis<strong>ch</strong>er Ausblick gestattet.<br />

Freiheit als Auftrag zu sinnvoller Lebensführung<br />

Die Freiheit erhebt den Mens<strong>ch</strong>en über die geri<strong>ch</strong>tete Natur. Sie ist Zeugnis seiner göttli<strong>ch</strong>en<br />

Abstammung. Sie ist die Himmelsluft, die er atmen darf. Do<strong>ch</strong> was soll er mit seiner Freiheit<br />

anfangen? Für si<strong>ch</strong> genommen ist sie wie ein leerer Raum, <strong>der</strong> eingeri<strong>ch</strong>tet werden will. Der<br />

Sinn <strong>der</strong> Freiheit ist die Entwicklung des inneren Kosmos. Dieser wie<strong>der</strong>um wurzelt in dem<br />

Funken göttli<strong>ch</strong>er Essenz, d.h. in <strong>der</strong> Liebe des Herzens. Wir sahen, daß die Freiheit glei<strong>ch</strong>sam<br />

die Aura des Geistfunkens ist. Daher kann nur die Liebe unsere Freiheit sinnvoll ausfüllen.<br />

Do<strong>ch</strong> zu dieser Ents<strong>ch</strong>eidung kann <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gezwungen werden. Selbst <strong>der</strong> allmä<strong>ch</strong>tige<br />

Gott kann den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Geist ni<strong>ch</strong>t zur Vollkommenheit zwingen. Denn nur was in Freiheit<br />

gewonnen wird, kann ewig bewahrt werden. Daher wird das irdis<strong>ch</strong>e Leben in <strong>der</strong> NO als<br />

"Freiheitsprobe" (Ev I.165.9) bezei<strong>ch</strong>net. Der Sinn <strong>der</strong> Freiheit ist die Ents<strong>ch</strong>eidung für den<br />

Geist.


<strong>Das</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>enbild</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuoffenbarung</strong> 8<br />

Gemütsbildung sollte intensiver geübt werden. <strong>Das</strong> Kreuz des Mens<strong>ch</strong>en ist die<br />

Verselbständigung des Intellekts gegenüber <strong>der</strong> Liebe. In <strong>der</strong> Liebe des Herzens ruht die Fülle<br />

des Seins.<br />

abges<strong>ch</strong>lossen am 17.8.93

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