INSUMED Labordiagnostisch optimierte Therapie
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<strong>Labordiagnostisch</strong> <strong>optimierte</strong> <strong>Therapie</strong> von Adipositas und Übergewicht – ein kasuistischer Beitrag<br />
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<strong>INSUMED</strong> ® -Intensivprogramm plus Mikronährstoff-<strong>Therapie</strong><br />
Wir begannen eine Ernährungstherapie mit dem <strong>INSUMED</strong>®-Konzept. Zu Beginn nahm Frau S. an den meisten Tagen der<br />
Woche jeweils morgens und abends eine ergänzende bilanzierte Diät zu sich (<strong>INSUMED</strong>®-Proteinshake nach § 14b Diät-<br />
Verordnung mit einer niedrigen glykämischen Last (GL: 3,6), einer hohen biologischen Wertigkeit (BW: 175) und prebio -<br />
tischen Ballaststoffen). Mittags aß die Patientin eine „normale“ Mischkost-Mahlzeit. Die Makronährstoff- und Kalorienvorgaben<br />
für das Mittag essen basierten auf dem in der BIA-Analyse (Akern 101) ermittelten BCM (aktive Körperzellmasse/<br />
„Muskeln“) bzw. dem Grundumsatz. Die Zusammenstellung der Mittagsmahlzeit sollte möglichst Kohlenhydratreduziert<br />
nach den Regeln der LOGI-Ernährung erfolgen. Begleitend erfolgte eine Mikronährstoff-<strong>Therapie</strong> mit<br />
entsprechenden Präparaten in geeigneter Dosierung (Zink 25–50 mg/Tag; Magnesium 300–600 mg/Tag, Kalium<br />
40–100 mmol/Tag). Die Patientin nahm wöchentlich an den <strong>INSUMED</strong>-Gruppentreffen mit BIA-Messungen teil, die<br />
bei uns auch aus motivations-psychologischen Gründen einen wichtigen Pfeiler in der multimodalen Adipositas-<strong>Therapie</strong><br />
bilden. Nach den ersten Erfolgen und einer Zunahme an Lebensenergie und Zuversicht meldete sich die Patientin in<br />
einem Fitness-Studio an und entdeckte Ihre Begeisterung für den Sport wieder, so dass die Gewichtsreduktion auch auf<br />
diesem Wege außergewöhnlich effektiv unterstützt wurde. Mit diesem Konzept nahm die Patientin bis heute insgesamt<br />
40 kg Fettmasse (BIA-kontrolliert) über einen Zeitraum von ca. 10 Monaten ab (BMI-Absenkung von 47 auf 30 kg/m²).<br />
Fazit<br />
In den zehn Jahren seit Bestehen unserer ärztlichen <strong>INSUMED</strong>®-Ernährungsberatung haben wir immer wieder praktisch erfahren,<br />
wie wichtig eine gute Versorgung des Organismus mit lebenswichtigen Nährstoffen sowohl für einen aktiven Stoffwechsel<br />
wie auch für eine gute körperliche und mentale Leistungsfähigkeit ist. Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen<br />
werden, dass gerade übergewichtige Menschen häufiger einen Mikronährstoffmangel aufweisen als Normalgewichtige, der in<br />
den meisten Fällen nicht oder nicht optimal (Serum-Messungen) diagnostiziert wird und/oder durch unprofessionelle<br />
„Diäten“ in vielen Fällen noch verstärkt wird.<br />
Fall 2: Fettsäure-Analysen ermöglichen eine gezieltere Ernährungs-<strong>Therapie</strong> von<br />
Lipidstoffwechsel-Störungen<br />
Herr H., 44 Jahre, kam auf Empfehlung seines Kardiologen bei Z.n. Myokardinfarkt und PTCA zur ernährungsmedizinischen<br />
<strong>Therapie</strong> der bekannten LDL-Hypercholesterinämie. Die LDL-Ausgangswerte von 240 mg/dl konnten unter<br />
<strong>Therapie</strong> mit 60 mg Simvastatin auf 160 mg/dl gesenkt werden. Unter der Statin-<strong>Therapie</strong> war es jedoch nach Aussage<br />
des Patienten zu muskulären Beschwerden und einer muskulären Schwäche v. a. in den Oberschenkeln gekommen. Der<br />
Wunsch des Patienten war eine Verbesserung dieser Symptomatik und außerdem eine Gewichtsreduktion um 7–10 kg.<br />
Ausgangswerte: Gewicht: 99 kg, Taillenumfang: > 102 cm, BMI: 29 kg/m², BIA-Analyse (Akern 101): hohe BCM (aktive<br />
Körper zellmasse /„Muskeln“), Phasenwinkel: 8,5°.<br />
Im ersten Schritt führten wir eine Fettsäure-Analyse durch (Profil 3 „Fettsäuren“, Abbildung 4). Dabei werden die wichtigsten<br />
gesättigten, einfach- und mehrfach-ungesättigten Fettsäuren inkl. der Omega-3- und -6-Fettsäuren im Blut bestimmt.<br />
Von besonderer Bedeutung ist auch das Verhältnis der verschiedenen Gruppen von Fettsäuren zueinander. Im<br />
Hinblick auf das kardiovaskuläre Risiko hat sich der Omega-3-Index (Verhältnis der längerkettigen Omega-Fettsäuren<br />
zur Gesamtkonzentration aller Fettsäuren) als wichtiger Risiko-Marker erwiesen.<br />
Bei der Fettsäure-Analyse zeigte sich als auffälligster Befund ein Erhöhung der gesättigten Fettsäuren C:14 bis C:16 und<br />
ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren, gemessen über die DHA- und EPA-Konzentrationen sowie die entsprechenden Quotienten<br />
(AA/EPA und Omega-3-Index). Dies ist relevant für die praktische Ernährungsberatung, da die hier erhöhten Fettsäuren<br />
(bis C:16) durch eine erhöhte Kohlenhydrat-Zufuhr verstärkt synthetisiert werden können. Dies deckte sich mit der<br />
Ernährungsanamnese, in welcher der Patient eine kohlenhydratbetonte Ernährung (täglich Brot und/oder Nudeln) angab.<br />
Wir verordneten hier langfristig eine Kohlenhydrat-reduzierte Ernährung nach dem LOGI-Konzept. Initial erfolgte eine<br />
8-wöchige Phase mit täglich zwei ergänzenden bilanzierten Diäten (<strong>INSUMED</strong>-Trinkmahlzeit®) an den meisten Tagen<br />
der Woche. Darunter nahm der Patient 6 kg BIA-kontrolliert bei Erhalt der aktiven Körperzellmasse (BCM) und bei subjektiv<br />
gutem Allgemeinzustand ab. Außerdem erfolgte eine Substitution von Omega-3-Fettsäuren (1–2 g/Tag).<br />
Bezüglich der Statin-<strong>Therapie</strong> wurde von kardiologischer Seite eine Umstellung auf Rosuvastatin 10 mg, die von dem<br />
Patienten, begleitet durch einen Ausgleich des labormedizinisch gesicherten Mikronährstoff-Mangels (hier vor allem<br />
Coenzym Q 10) relativ gut vertragen wurde.