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Ralf Hütt Audio-Engineer (SAE) - Jobfly

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<strong>Ralf</strong> Hütt<br />

<strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong> (<strong>SAE</strong>)<br />

Wie kommt eigentlich Musik auf<br />

eine CD? Oder der Rundfunkspot<br />

ins Radio? Dafür sind unter anderem<br />

<strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong>s zuständig.<br />

Wir sprachen mit <strong>Ralf</strong> Hütt, der ein<br />

eigenes Studio in Darmstadt betreibt.<br />

Herr Hütt, wie lautet Ihre Berufs-<br />

bezeichnung genau?<br />

Diplom <strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong> (<strong>SAE</strong>).<br />

Was kann man sich darunter vor-<br />

stellen? Welche typischen Tätigkeii-<br />

ten gehören g<br />

zu Ihrem Beruf?<br />

Der <strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong> ist das, was<br />

man landläufig unter einem Tontechniker<br />

versteht. Mit der Ausbildung,<br />

und vor allem der Bereitschaft,<br />

sich auch im Eigenstudium<br />

Wissen und Können anzueignen, ist<br />

man in der Lage, sich sicher in den<br />

unterschiedlichsten Positionen auf<br />

technischer, aber auch auf organisatorischer<br />

Seite der <strong>Audio</strong>- und<br />

Rundfunkindustrie zu bewegen.<br />

Das Betätigungsfeld des <strong>Audio</strong>-<br />

<strong>Engineer</strong>s ist breit angelegt: Live-<br />

Beschallung kleiner und großer<br />

Konzerte, Betrieb oder Mitarbeit in<br />

einem Tonstudio, z.B. Aufnahme,<br />

Schnitt und Mix von Musik oder<br />

Sprache, Tontechniker im Theater,<br />

Filmton usw.<br />

Welches Studium haben Sie absol-<br />

viert, um Ihren Beruf ausüben zu<br />

können?<br />

Das Studium <strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong>ing an<br />

der <strong>SAE</strong> in Frankfurt. Das Niveau<br />

der Ausbildung ist nicht annähernd<br />

auf Universitätsniveau, allerdings<br />

ist auch hier ein Großteil des zur<br />

Prüfung benötigten Wissens im<br />

Eigenstudium zu erwerben. Das<br />

heißt, wer sich lediglich auf die im<br />

Unterricht<br />

vermittelten<br />

Lehrinhalte<br />

verlässt,<br />

schafft<br />

die Prüfung<br />

nicht!<br />

Alternativ<br />

zur <strong>SAE</strong><br />

besteht die<br />

Möglichkeit<br />

des Tonmeisterstudiums<br />

in<br />

Detmold<br />

oder Berlin. Allerdings wäre für<br />

beide Studiengänge ein vorhergehendes<br />

Musikstudium nicht<br />

schlecht; die Aufnahmeprüfung ist<br />

sehr anspruchsvoll.<br />

Welche Fähigkeiten und Interessen<br />

sollte man mitbringen, wenn man<br />

Ihren Beruf lernen und ausüben<br />

möchte?<br />

Auch wenn eine Aufnahmeprüfung<br />

zum Studium bei der <strong>SAE</strong> nicht<br />

erforderlich ist, sollte man ein gewisses<br />

Grundverständnis für <strong>Audio</strong>technik,<br />

Physik und insbesondere<br />

Elektrotechnik und vor allem für<br />

Musik und Musiktheorie mitbringen.<br />

Dies erleichtert nicht nur das<br />

Studium, sondern ist insbesondere<br />

für das musikalische Mischen unerlässlich.<br />

Hilfreich ist auch, ein oder mehrere<br />

Instrumente zu spielen, zumindest<br />

aber Kenntnis deren Funktionsweisen<br />

zu haben, damit im späteren<br />

Aufnahmebetrieb Hilfestellung für<br />

die Musiker gegeben werden kann.<br />

Beispielsweise sollte ein Tontechniker<br />

Tipps zur Auswahl des richtigen<br />

Gitarrenverstärkers oder<br />

Drumsets geben können.<br />

Ebenfalls sehr wichtig ist, sich in<br />

Eigeninitiative detailliert mit den<br />

Themen auseinander zu setzen, das<br />

Erlernte zu vertiefen und ständig<br />

auf dem aktuellsten Stand zu halten.<br />

Was hat Sie dazu bewogen, gerade<br />

diesen Beruf zu ergreifen?<br />

Als Musiker war ich in diversen<br />

Bands schon immer für die Technik<br />

verantwortlich. Das hat dazu geführt,<br />

dass ich mich mit den Zusammenhängen<br />

und Hintergründen<br />

auseinandergesetzt habe und<br />

schließlich das Interesse dafür so<br />

ausgeprägt war, dass ich das beruflich<br />

machen wollte.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf<br />

am meisten? Worauf könnten Sie<br />

gut und gerne verzichten?<br />

jobfly UG (haftungsbeschränkt)<br />

Alte Heerstr. 117 56076 Koblenz<br />

Fon: 02 61 – 92 17 99 00<br />

info@jobfly.de www.jobfly.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Christoph Dommershausen


Ich schätze am meisten das Kreative<br />

an der Arbeit im Tonstudio und die<br />

Tatsache, das Hobby zum Beruf<br />

machen zu können.<br />

Verzichten könnte man dagegen<br />

auf die immens hohen Investitionen,<br />

die zum Aufbau eines Tonstudios<br />

erforderlich sind. Zudem<br />

könnte die Bezahlung besser sein.<br />

Wie gut lassen sich in Ihrem Beruf<br />

nach Ihrer Erfahrung Beruf und<br />

Privates miteinander verbinden?<br />

Kommt darauf an, wann man sein<br />

Privatleben führen möchte. Bei<br />

einem Job in einem Tonstudio oder<br />

als Livetechniker bei Musikkonzerten<br />

ist Wochenendarbeit - meist bis<br />

in die Nacht hinein - keine Seltenheit.<br />

Die Partnerin/der Partner sollte<br />

entweder den gleichen Rhythmus<br />

haben, oder aber viel Verständnis.<br />

Märkte erschließen. Beispielhaft<br />

seien hier die wachsenden Märkte<br />

im Bereich Hörbücher, Podcasts<br />

und <strong>Audio</strong>branding genannt. Durch<br />

die zunehmende Verbreitung von<br />

Dolby-Surround-Anlagen im heimischen<br />

Wohnzimmer könnte auch<br />

der Bedarf für Surround-<br />

Mischungen von Musik steigen.<br />

Der Bedarf für die Aufnahme und<br />

Bearbeitung jeglichen <strong>Audio</strong>materials,<br />

ob Musik, Sprache oder sonst<br />

etwas, wird auch in Zukunft stark<br />

ausgeprägt sein. Solange der Konsument<br />

einen gewissen Anspruch<br />

an das Ergebnis stellt, hat der Beruf<br />

des <strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong>s auch Zukunft.<br />

Was raten Sie Menschen, die eben-<br />

falls Ihren Beruf ergreifen möch-<br />

ten?<br />

Gut abzuwägen, ob für den Beruf<br />

andere Dinge wie z.B. Freizeit, insbesondere<br />

am Wochenende, wo<br />

Konzerte stattfinden oder Bands<br />

gerne Studioaufnahmen machen,<br />

geopfert werden können. Außerdem<br />

ist bei der derzeitigen Lage im<br />

Musikgeschäft nur sehr schwer Fuß<br />

zu fassen und Geld zu verdienen.<br />

Wenn man aber auf eine geregelte<br />

Freizeit und ein hohes Einkommen<br />

verzichten kann, ist es ein sehr<br />

schöner Beruf.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

Welche Entwicklungen werden<br />

nach Ihrer Einschätzung Ihren Be-<br />

B<br />

ruf zukünftig maßgeblich verän-<br />

dern?<br />

Die Musikindustrie ist derzeit stark<br />

im Umbruch. Auf der einen Seite<br />

sorgen die Möglichkeiten, Musik<br />

problemlos legal oder auch illegal<br />

zu kopieren - Stichwort mp3 und<br />

CD-Rohlinge - dafür, dass der Musikindustrie<br />

die Einnahmen wegbrechen<br />

und somit auch keine Gelder<br />

mehr für Produktionen in Tonstudios<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Zum anderen ist die Technik für<br />

gute Aufnahmen so günstig geworden,<br />

dass viele so genannte „homerecorder“<br />

im Keller Pseudostudios<br />

mit Billig-Equipment errichten und<br />

zu Dumpingpreisen mehr oder weniger<br />

gute Aufnahmen anbieten.<br />

Als Folge wird sich in der nächsten<br />

Zeit eine Veränderung des Berufsbildes<br />

ergeben: Weg von den Spezialisten,<br />

nach dem Motto „Ich mache<br />

nur Rockmusik“, hin zu Generalisten,<br />

die sich nicht auf ein Genre<br />

spezialisieren und auch neue<br />

Links und Tipps:<br />

Die Ausbildung zum <strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong> an der <strong>SAE</strong> (School of <strong>Audio</strong><br />

<strong>Engineer</strong>ing) ist eine private schulische Ausbildung, die an mehreren<br />

Standorten in Deutschland absolviert werden kann. Informationen<br />

hierzu unter www.sae.edu. Es gibt weitere private Tontechnikschulen,<br />

die über eine Websuche zu finden sind.<br />

Das Studium zum Tonmeister/Toningenieur wird an Universitäten angeboten.<br />

Tontechniker kann man darüber hinaus über Weiterbildungsgänge<br />

werden, die teils privat organisiert sind, teil kammerrechtlich<br />

über die IHKs geregelt werden. Alle Informationen hierzu über den<br />

Suchbegriff „Tontechniker“ in www.berufenet.arbeitsagentur.de.<br />

Weitere Informationen stellen der Verband für professionelle Licht und<br />

Tontechnik e.V. (www.vplt.org) und der Verband Deutscher Tonmeister<br />

(www.tonmeister.de) bereit.<br />

Einen Eindruck der aktuellen technischen Entwicklungen im Bereich<br />

<strong>Audio</strong>-<strong>Engineer</strong>ing geben Fachmagazine, z.B. ProductionPartner<br />

www.production-partner.de.<br />

Die Webadresse des Studios von <strong>Ralf</strong> Hütt lautet<br />

www.greenway-studio.de.<br />

jobfly UG (haftungsbeschränkt)<br />

Alte Heerstr. 117 56076 Koblenz<br />

Fon: 02 61 – 92 17 99 00<br />

info@jobfly.de www.jobfly.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Christoph Dommershausen

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