Michael Tiefenbeck Bassist - Jobfly
Michael Tiefenbeck Bassist - Jobfly
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<strong>Michael</strong> <strong>Tiefenbeck</strong><br />
<strong>Bassist</strong><br />
Casting-Shows wie „DSDS“ oder<br />
„Popstars“ sind seit einigen Jahren<br />
der Renner im deutschen Fernsehen.<br />
Die Kandidaten träumen vom<br />
großen Erfolg im Musik-Business,<br />
die Zuschauer versuchen ihre Lieblinge<br />
zu Stars zu machen. Allzu oft<br />
wird dabei vergessen, dass es für<br />
viele Berufsmusiker nicht leicht ist,<br />
ihren Lebensunterhalt allein durch<br />
die Musik zu verdienen. Und trotzdem<br />
möchten sie nichts anderes<br />
machen. Wir sprachen mit dem<br />
Profi-<strong>Bassist</strong>en <strong>Michael</strong> <strong>Tiefenbeck</strong><br />
über die guten und die weniger<br />
guten Seiten des Musikerlebens.<br />
Herr <strong>Tiefenbeck</strong>, wie lautet Ihre<br />
Berufsbezeichnung genau?<br />
Musiker, ich bin <strong>Bassist</strong>.<br />
Was kann man sich darunter vor-<br />
stellen?<br />
Ich bestreite meinen Lebensunterhalt<br />
mit meinem Instrument, also<br />
als <strong>Bassist</strong> in verschiedenen Bands<br />
und als Studiomusiker, und ich gebe<br />
Unterricht.<br />
Welche typischen Tätigkeiten ge-<br />
g<br />
hören zu Ihrem Beruf?<br />
In der Regel tägliches Üben zu<br />
Hause, regelmäßige Proben für verschiedene<br />
Projekte, in meinem Fall<br />
Band und Musical, Live-Auftritte<br />
und das Unterrichten von Bassschülern<br />
privat und an Musikschulen.<br />
Dazu kommen die Akquise von<br />
neuen Gigs und Aufnahmen im<br />
Studio<br />
Welche Fähigkeiten und Interessen<br />
sollte man mitbringen, wenn man<br />
Ihren Beruf erlernen und ausüben<br />
möchte?<br />
Das Interesse an Musik und entsprechendes<br />
Talent setze<br />
ich jetzt mal voraus. Vor<br />
allem braucht man Disziplin<br />
beim Üben, denn<br />
üben muss man wirklich<br />
viel, Ausdauer und eine<br />
hohe Frustrationstoleranz.<br />
Der Erfolg stellt<br />
sich meistens leider nicht<br />
direkt ein. Man braucht<br />
lange, um von seiner Musik<br />
voll leben zu können.<br />
Ein guter Draht zu anderen<br />
Menschen ist wichtig,<br />
man muss in der Lage<br />
sein, sich auf die unterschiedlichsten<br />
und meistens<br />
eher unkonventionellen<br />
Menschen einzustellen,<br />
um etwas Gemeinsames<br />
entstehen zu<br />
lassen. Wenn Musiker<br />
nicht gut miteinander<br />
können, dann hört man<br />
das leider auch oft. Man braucht<br />
aber durchaus auch ein bisschen<br />
Muskelkraft, denn die meisten<br />
Bands müssen ihre Instrumente und<br />
Equipment selbst schleppen und<br />
aufbauen, und das Zeug ist teilweise<br />
richtig schwer.<br />
Welche Ausbildung Studium haben<br />
Sie absolviert, um Ihren Beruf aus-<br />
üben zu können?<br />
Ich habe an der Jazz und Rock<br />
Schule in Freiburg studiert.<br />
Wann ist in Ihnen der Wunsch<br />
entstanden, diesen Beruf auszuu-<br />
üben?<br />
Ungefähr mit 17 Jahren, das war es<br />
einfach für mich.<br />
Was hat Sie dazu bewogen, gerade<br />
diesen Beruf zu ergreifen?<br />
Das Musizieren und die Musik haben<br />
mich so sehr beschäftigt, dass<br />
ich es zu meinem Beruf machen<br />
wollte. Ich kann und konnte mir<br />
nichts anderes vorstellen.<br />
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf<br />
am meisten?<br />
Das Zusammenarbeiten mit anderen<br />
Menschen, etwas zusammen zu<br />
entwickeln und es präsentieren zu<br />
können. Das Musikmachen, selbst<br />
bei einer Probe, kann erfüllend<br />
sein.<br />
jobfly UG (haftungsbeschränkt)<br />
Alte Heerstr. 117 56076 Koblenz<br />
Fon: 02 61 – 92 17 99 00<br />
info@jobfly.de www.jobfly.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Christoph Dommershausen
Ich mache in meinem Beruf das,<br />
was mich am meisten interessiert<br />
und mir am meisten Spaß macht,<br />
und wer kann das schon von sich<br />
behaupten?<br />
Worauf könnten Sie gut und gerne<br />
verzichten?<br />
Manchmal ist es schon anstrengend,<br />
stundenlang zu einem Auftritt zu<br />
fahren, alles aufzubauen und dann<br />
nach zwei Stunden Spielen alles<br />
wieder einzupacken und zurückzubringen.<br />
Ebenso die ewigen Telefongespräche<br />
mit Veranstaltern, um<br />
einen Auftritt zu bekommen. Und<br />
auch die Bezahlung könnte durchaus<br />
besser sein.<br />
Was raten Sie Menschen, die eben-<br />
falls Ihren Beruf ergreifen möch-<br />
ten?<br />
Sich gut zu informieren, ob man<br />
Musik studieren möchte. Es kann<br />
manchmal durchaus frustrierend<br />
sein und ist auch nicht gerade billig,<br />
da man alles selbst finanzieren<br />
muss. Musik kann man auch ohne<br />
Studium machen und da muss man<br />
sich entscheiden, wie wichtig einem<br />
eine solide Ausbildung mit<br />
offiziellem Abschluss ist. Ich habe<br />
auch einige Menschen erlebt, die<br />
den Spaß an der Musik verloren<br />
haben und dann ziemlich orientierungslos<br />
waren, vielleicht ist es<br />
dann doch nicht der richtige Beruf<br />
für sie gewesen. Man muss sich absolut<br />
darüber im Klaren sein, dass<br />
man vor allem finanziell, wenn<br />
man nicht sehr viel Glück hat, sehr<br />
harte Zeiten vor sich haben kann<br />
und es mögen, nie einen geregelten<br />
Tagesablauf zu haben. Egal wie viel<br />
Energie und Arbeit man in ein Projekt<br />
gesteckt hat, Erfolgsgarantien<br />
gibt es nicht. Am Ende entscheidet<br />
immer das Publikum.<br />
Vielen Dank.<br />
Wie gut lassen sich in Ihrem Beruf<br />
nach Ihrer Erfahrung Beruf und<br />
Privates miteinander verbinden?<br />
Das kann manchmal schon sehr<br />
schwer sein. Man arbeitet zu völlig<br />
unregelmäßigen Zeiten, hauptsächlich<br />
abends, nachts und an den Wochenenden.<br />
Dann ist man auch mal<br />
ein oder zwei Wochen komplett<br />
unterwegs, und da braucht man<br />
schon eine verständnisvolle Partnerin<br />
und Freunde, die damit klarkommen,<br />
dass man nicht immer so<br />
ansprechbar und erreichbar ist.<br />
Welche Entwicklungen werden<br />
nach Ihrer Einschätzung Ihren Be-<br />
B<br />
ruf zukünftig maßgeblich verän-<br />
dern?<br />
Das ist schwer zu sagen. Vor einiger<br />
Zeit gab es die Entwicklung, dass<br />
Musik mehr und mehr am Computer<br />
gemacht und entwickelt wurde.<br />
Da glaubte man, dass man bald keine<br />
Musiker mehr braucht. Heute<br />
scheint es wieder anders zu sein.<br />
Die Leute wollen wieder mehr<br />
Live-musik hören und wissen das<br />
auch zu schätzen.<br />
Links und Tipps:<br />
Wer als Musiker sein Geld verdienen möchte, muss nicht unbedingt<br />
eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren; Talent, Glück und<br />
Durchhaltevermögen sind hier mindestens ebenso wichtig. Gerade im<br />
Bereich Pop- und Rock-Musik gibt es zahlreiche nicht-studierte Profis.<br />
Bei klassischer Musik führt allerdings in der Regel kein Weg an einem<br />
Studium vorbei.<br />
Wer sich für die unterschiedlichen Ausbildungswege zum Musiker interessiert,<br />
sollte eine Recherche unter<br />
www.berufenet.arbeitsagentur.de starten. Hier finden sich nicht nur<br />
reine Musik-Studiengänge, sondern auch verwandte Berufe für Musiker.<br />
Wer Gesang oder ein Instrument studieren möchte, hat die Wahl zwischen<br />
öffentlichen und privaten Hochschulen, die sich hinsichtlich Studiengebühren<br />
und Aufnahmevoraussetzungen teilweise sehr stark unterscheiden.<br />
Bei den öffentlichen Hochschulen liegt der Schwerpunkt<br />
der Ausbildung meist auf klassischer Musik, viele private Schulen sind<br />
auf Jazz, Rock und Pop spezialisiert.<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Tiefenbeck</strong> hat an der Jazz und Rockschule in Freiburg studiert:<br />
www.jrs.org.<br />
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